Die Holzscheiben in meinem Pikler-SpielRaum sind ein beliebtes Spielmaterial für meine kleinen Gäste. Schon Babys lieben sie. Sie drehen die Scheiben in ihren Händen, klopfen damit auf den Boden oder kosten ihren Holzgeschmack. Die Kinder ab ca. anderthalb Jahren verwenden sie als Untersetzer, zum Bauen oder lassen sie die Rutsche hinunterpurzeln. Nicht selten werden sie zu Musikinstrumenten und ja, auch als Handy wurden sie bereits benutzt.
Auch im Kindergarten sind die Astscheiben noch gefragt. Sie werden zu Straßen gelegt oder zu einzigartigen Kunstwerken verbaut. Einfache Holzscheiben sind ein dankbarer und jahrelanger Begleiter für dein Kind. Und wenn sie tatsächlich nicht mehr gebraucht werden, kannst du sie verheizen oder zu dekorativen Zwecken nützen.
Häufig werde ich von Eltern gefragt, woher ich diese Scheiben habe. Ganz ehrlich – ich hab sie selbst gemacht. Die einfachsten Holzbausteine der Welt sind nachhaltig, ungiftig und absolut kostenlos.
Welches Holz kann ich für die Astscheiben benutzen?
Im Grunde eignet sich fast jedes Baumholz. Wichtig ist, dass es ungiftig ist. Vermeide also unbedingt das Holz der Robinie (Scheinakazie) und der Eibe. Viele Gartensträucher sind stark toxisch. Dazu gehört Wacholder, Thujen und Koniferen, Goldregen und Efeu, sowie Buchsbaum.
Auch stark harzendes Holz solltest zu vermeiden (Nadelbäume). Achte auch darauf, dass die Rinde nicht zu stark absplittert. Ich persönlich habe Äste der Haselnuss verwendet. Die Rinde der Birke lässt sich meist gut schälen, aber auch die Äste diverser Obstbäume (Holunder) ist für die Herstellung der Astscheiben gut geeignet. Holzscheiben werden auch im Internet zu Dekozwecken feilgeboten. Falls du also nicht selbst an einem Baum sägen willst, der Suchmaschinenriese weiß bestimmt, wo du welche herbekommen kannst 🙂
Astscheiben als Spielzeug – welche Größe ist geeignet?
Wenn du die Astscheiben bereits deinem Baby zum Spielen anbieten möchtest, sollte der Durchmesser weder zu klein, noch zu groß sein. Ein Durchmesser von mindestens 4 cm sorgt dafür, dass dein Baby das Teil nicht verschlucken kann. Die Holzscheiben, die ich im SpielRaum verwende, haben einen Durchmesser von 5 bis 8 cm. Säge die Äste gerne in unterschiedlicher Dicke von ein bis drei Zentimeter ab.
Astscheiben, die einen kleineren Durchmesser haben, können hervorragend zum Bauen verwendet werden. Im Kindergarten benutzen die Kinder gerne Astscheiben in verschiedenen Größen und Dicken.
Je größer dein Kind ist, desto größer und dicker (und somit schwerer) können auch die Bausteine sein.
Bausteine aus Holz selber machen
Ich habe die Äste der Haselnuss mit einer einfachen * Japansäge bearbeitet. In meiner Garage steht mittlerweile eine Kappsäge, die mir das Sägen beim nächsten Mal mit Sicherheit erleichtert.
Für Babys und Kleinkinder musst du die Rinde der Astscheiben mit einem * Schleifpapier glatt schleifen. Verwende dafür ein Schleifpapier der Körnung 100 – 120. Anschließend erfolgt der Feinschliff mit der Körnung 180 – 200. Wichtig ist, dass sich die Rinde nicht vom Holz lösen kann, um ein Verschlucken zu verhindern.
Zum Spielen ist es nicht nötig, die Scheiben extra zu behandeln. Vor allem, wenn die Astscheiben als Babyspielzeug verwendet werden, sollten sie ihre Natürlichkeit behalten, da vor allem sehr junge Kinder die Scheiben in den Mund nehmen und daran lutschen. Natürlich kannst du sie auch mit einem natürlichen Öl (Lein- Oliven- oder Walnussöl) behandeln.
Spielideen mit Astscheiben
Die Astscheiben sind vor allem für Babys geeignet, die bereits mobil sind. Zumindest sollte sich dein Baby sicher auf den Bauch und wieder zurück drehen können. Falls es sich also auf eine harte Holzscheibe dreht, sollte es sich selbständig aus dieser unangenehmen Situation wieder befreien können.
Scheiben, die einen geringeren Durchmesser als 4 cm haben, kannst du durchbohren und anschließend auf ein Lederband fädeln. Dieses kannst du an den Enden verknoten oder auch zu einem Ring verknoten. Ein einfaches Spielzeug, das als Rassel, Armband oder zum Nachziehen verwendet werden kann. (Foto folgt!)
Die Holzscheiben werden am besten in passenden Körben für das freie Spiel angeboten. So kann das Kind selbst entscheiden, ob es damit bauen möchte, sie von A nach B transportieren will oder die Scheiben lieber für das Rollenspiel benutzt.
Es gibt keinerlei Alterseinschränkung für dieses Spielzeug. Allerdings wird es für ältere Kinder interessanter, wenn so viele unterschiedliche Holzscheiben wie möglich vorhanden sind. Sie können sich in Größe, Dicke und Holzart (somit auch in der Färbung) unterscheiden. Denn dann wird der Bauspaß noch größer und die Möglichkeiten vielfältiger.
Viel Spaß beim Sägen, Schleifen und Bauen!
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