So kannst du 2025 mit mir zusammenarbeiten

So kannst du 2025 mit mir zusammenarbeiten

Bist du gut angekommen im neuen Jahr?

Mein Wohnzimmer wurde in den ersten beiden Wochen des Jahres ein Krankenlager umfunktioniert (das Disney+ Abo hatte für mich das erste Mal eine Daseinsberechtigung!) und zu Silvester hab ich es gerade so geschafft, bis Mitternacht zu warten.

Ich hab das neue Jahr also nur kurz begrüßt, hab mich dann mit meiner Wärmflasche ins Bett gelegt – nur um NICHT schlafen zu können! Nicht der Lärm draußen ließ mich nicht schlafen, es war der Lärm IN MEINEM Kopf. Und natürlich der Mangel an Sauerstoff, dem es nicht gelungen ist, den gewohnten Weg durch die Nase in meinen Körper zu nehmen. 

Denn schon immer nutze ich die Zeit zwischen den Jahren um zu reflektieren und neu zu planen. Zu überlegen, wofür ich das Jahr nutzen werde. Und ich habe nicht nur in dieser Silvesternacht so rein gar nichts  und schon gar keinen Zauber darin gefunden, sondern wegen meiner kränklichen Niedergeschlagenheit auch Ewigkeiten, mich wieder lebendig zu fühlen.

Doch nun ist es soweit und hier erzähle ich dir also, wie du mit mir in diesem Jahr zusammenarbeiten kannst. Mit allen alten, gewohnten und auch nigelnagelneuen Angeboten!

Eltern-Kind-Gruppen für Babys und Kleinkinder im Alter von 4 Wochen bis 3 Jahre im SpielRaum Kaisersdorf

Im November 2024 habe ich erfolgreich die Ausbildung zur EEH-Basic Bonding Leiterin abgeschlossen und starte gleich ohne Umschweife damit, mein neues Wissen über einen starken Bindungsaufbau weiter zu geben. Weil ich Neuanfänge, Geburten so sehr liebe, ihre Magie, ihren Glitzer und das schaurigschöne Gefühl, sich dabei aus seiner Komfortzone zu bewegen.

Basic-Bonding Kurs (Eltern-Baby-Gruppe ab 4 Wochen bis 4 Monate)

Im „basic-bonding“-Kurs lernst du, wie du eine starke Bindung zu deinem Baby aufbauen und nachhaltig leben kannst. Gemeinsam finden wir heraus, wie du die Signale deines Babys richtig deutest und wie du mit Hilfe von zarten Berührungen mehr Entspannung in euren Alltag bringst. „Bindung durch Berührung“ ist ein Kurskonzept der EEH zur Bindungs- und Beziehungsförderung.

Klicke hier, wenn du gerne mehr darüber erfahren möchtest!

Eltern-Baby-Teestunde (für Babys im ersten Lebensjahr)

Die Teestunde findet jeden Donnerstag im SpielRaum Kaisersdorf statt und richtet sich an Eltern mit jungen Babys bis zur sicheren Mobilität (krabbeln, sitzen, stehen). In der Teestunde treffen wir uns ganz unverbindlich zum Austauschen, zum ersten Spielen, Beobachten, Staunen und Lernen. Hier haben all deine Fragen rund um den Babyalltag Platz.

Die Teestunde ist jeweils von 9:30-11:30 geöffnet. Du kommst und gehst, wie es für dich und dein Baby passt. Eine kurze Anmeldung über What´sApp genügt.

Klicke hier, wenn du gerne mehr darüber erfahren möchtest!

Pikler-SpielRaum (Eltern-Kind-Gruppe für Babys ab dem 7. Lebensmonat)

Der Pikler-SpielRaum ist ein Spielangebot für Familien mit Babys und Kleinkindern bis zum 3. Geburtstag mit regelmäßig stattfindenen Gesprächen für Eltern. Eine liebevoll vorbereitete Umgebung, die dein Kind zu freier Aktivität und ersten sozialen Kontakten einlädt. 

Der Pikler-SpielRaum findet sowohl im SpielRaum Kaisersdorf, als auch in der Hebammenpraxis von Maria Bettina Fillafer in Steinbrunn statt und startet jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober.

Klicke hier, wenn du gerne mehr darüber erfahren möchtest!

Sand-SpielRaum (Spielangebot für Kinder und Erwachsene ab ca. 1,5 Jahren)

Einen SandSpielRaum kannst du für dich und befreundete Familien, für einen Geburtstag oder für dein pädagogisches Team buchen. Feiner weißer Sand lädt ein zum kreativen Verweilen, Träumen, Rieseln, Kochen oder Rieseln.

Im SandSpielRaum erfährst du, wie freie Aktivität ohne Absicht deine Sinne erwachsen lässt und dein Ich-Bewusstsein stärkt.

Klicke hier, wenn du gerne mehr darüber erfahren möchtest!

Elternberatung und Familienbegleitung

Manchmal ist es mit einem kurzen Gespräch in der Gruppe nicht getan. Es gibt immer wieder Situationen, die ein genaueres Hinschauen benötigen, eine geführte Reflexion verlangen oder die Erarbeitung eines Schritt für Schritt Plans. Für Einzelberatungen stehe ich auch in diesem Jahr nach persönlicher Absprache zu deiner Verfügung.

Ich begleite dich weiterhin gerne, wenn

  • dein Baby häufig schreit und sich kaum beruhigen lässt
  • dein Baby ständig getragen oder gestillt werden möchte
  • dein Baby kaum schläft oder schlecht einschlafen kann
  • du dir Sorgen um die Entwicklung deines Babys machst
  • dein Baby/Kleinkind ständig auf dir klebt und nicht selbstständig spielt
  • dein Kleinkind ein schwieriges Essverhalten zeigt
  • dein Kind oft wütend ist oder die Kooperation verweigert
  • deine Kinder häufig miteinander streiten oder sich verletzen
  • du immer wieder in Konfliktsituationen mit deinem Kind gerätst, obwohl du genau das vermeiden möchtest
  • du dich fragst, wie du eine bedürfnis- und beziehungsorientierte Elternschaft leben kannst, ohne auszubrennen

Beratungen finden im SpielRaum Kaisersdorf oder online via Zoom statt. Manchmal ist ein persönliches Gegenüber jedoch sinnvoll, vor allem bei jungen Babys. Um den Stress einer langen Autofahrt für dein Baby zu vermeiden, besuche ich dich für ein Beratungsgespräch auch gerne in deinem gewohnten Umfeld zu Hause.

Zur Terminvereinbarung schicke mir gerne eine E-Mail oder eine Nachricht via What´sApp. Wenn du unsicher bist, ob und wie ich dir bei deiner Herausforderung helfen kann, lass uns gerne ein kostenloses Kennenlerngespräch vereinbaren. Gemeinsam finden wir heraus, ob eine Zusammenarbeit fruchtbar sein kann oder ob ich dir eine geeignete Begleitung empfehlen kann.

Pikler®-SpielRaum im Burgenland – alle wichtigen Fragen schnell beantwortet

Pikler®-SpielRaum im Burgenland – alle wichtigen Fragen schnell beantwortet

Auf dieser Seite beantworte ich dir alle Fragen, die mir zu meinem Pikler-SpielRaum im Burgenland bereits gestellt wurden. Manche häufig, manche weniger häufig. Sollte deine Frage nicht dabei sein, dann schreib mir gerne und stelle sie mir!

Was ist ein Pikler-SpielRaum?

Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden. (Lies hier mehr darüber)

Wo findet der Pikler-SpielRaum im Burgenland statt?

Ich biete Pikler-SpielRäume in Steinbrunn bei Eisenstadt und in Kaisersdorf bei Oberpullendorf an.

Wann findet der Pikler-SpielRaum im Burgenland statt?

Der SpielRaum in Kaisersdorf findet immer mittwochs, in Steinbrunn immer freitags statt. Die genauen Termine kannst auf dieser Seite downloaden.

Wie lange dauert ein Pikler-SpielRaum im Burgenland?

Eine Spieleinheit dauert jeweils 75 Minuten. Ein Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und zwei Elternabenden via Zoom.

Wann beginnen die SpielRaum-Blöcke im Burgenland?

Ein SpielRaum-Block besteht aus acht Spieleinheiten am Vormittag und zwei abendlichen Gesprächsrunden für Eltern via Zoom. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober.

Wie kann ich mich zum Pikler-SpielRaum im Burgenland anmelden?

Hier kannst du alle Infoblätter kostenlos herunterladen. Darauf befindet sich eine genaue Anleitung, wie du dich anmelden kannst. Oder schreib mir eine E-Mail an daniela(at)danielascheurer.at, oder eine Nachricht über What´sApp.

Wann melde ich mich am besten für den Pikler-SpielRaum im Burgenland an?

Sobald du Interesse am SpielRaum hast, kontaktiere mich gerne. Sollte noch ein Platz frei sein, kann es sein, dass du einfach einsteigen kannst. Wenn nicht, dann landest du automatisch auf einer Warteliste. Abonniere gerne meinen Newsletter, um zeitnah von den aktuellen Terminen und Angeboten zu erfahren.

Was kostet der Pikler-SpielRaum im Burgenland?

Den genauen Preis findest du auf dem jeweiligen Infoblatt, das du hier herunterladen kannst. Bei erneuter Buchung bekommst du einen Wiederholungsrabatt von 10%.

Ab welchem Alter ist der Pikler-SpielRaum im Burgenland geeignet?

Der SpielRaum ist sinnvoll für Babys, die bereits mobil sind, bzw. beginnen, mobil zu werden. (Drehen, Rutschen, Robben). Besuche mich gerne in der Baby-Teestunde in Kaisersdorf, wenn du diesbezüglich noch unsicher bist oder kontaktiere mich, um über aktuelle Baby-Angebote zu erfahren.

Kann ich im Pikler-SpielRaum im Burgenland schnuppern?

Sofern es einen freien Platz gibt, kannst du gerne mit mir einen einmaligen Termin zum Schnuppern ausmachen. Bitte schreib mir dafür eine Nachricht. Eine Schnupperstunde kostet € 22.-

Wo finden die begleitenden Gesprächsabende im Pikler-SpielRaum Burgenland statt?

Die abendlichen Gesprächskreise für Eltern finden via Zoom statt. Nach deiner Anmeldung bekommst du ein Willkommensmail, in dem du den Link für dieses Meeting findest.

Muss ich an den Gesprächsrunden für Eltern teilnehmen?

Die Gesprächsrunden sind Teil des Angebotes. Sie bieten dir eine gute Möglichkeit, dich unter gleichgesinnten Eltern auszutauschen. Jede:r Teilnehmer:in ist mit allen Themen willkommen.

Kann ich den Pikler-SpielRaum im Burgenland auch ohne Gesprächsabende für Eltern buchen?

Die beiden abendlichen Gesprächsrunden via Zoom sind Teil des Angebotes. Sie bieten dir eine gute Möglichkeit, dich unter gleichgesinnten Eltern auszutauschen und sind eine wichtige Ergänzung zum Spielangebot am Vormittag.

Kann ich versäumte Termine im Pikler-SpielRaum Burgenland nachholen?

Da es sich immer um fixe Gruppen handelt, können versäumte SpielRaum-Termine leider nicht nachgeholt werden. Abendtermine allerdings können jederzeit nachgeholt werden!

Deine Frage war nicht dabei? Schreib mir gerne, ich beantworte sie, so schnell wie möglich!

Babys erstes Spielzeug – damit spielt dein Baby im ersten halben Jahr am liebsten!

Im Handel findest du unzählige Dinge, die für dein Baby vermeintlich unverzichtbar erscheinen. Aber braucht dein Baby das wirklich?

Deinem Baby wird niemals langweilig, weil es ja erst alles in seiner Umgebung kennenlernen muss. Es braucht weder ständige Unterhaltung, noch teures Spielzeug. Was dein Baby in den ersten sechs Monaten tatsächlich zum Spielen braucht, erzähle ich dir in diesem Artikel.

Wann beginnt mein Baby eigentlich zu spielen?

Die ersten acht Wochen nach der Geburt werden nicht umsonst „Wochenbett“ genannt. Dieses Wort drückt ziemlich genau das aus, was jetzt dran ist: Eine Auszeit für Mama und Baby, eine Zeit zum Kennenlernen, zum Ausruhen, zum Kuscheln.

Vielleicht kannst du schon jetzt beobachten, dass dein Baby dir konzentriert zuhört oder dich anlächelt, wenn du es ansprichst. Es betrachtet interessiert dein Gesicht oder Dinge, die sich bewegen oder dreht seinen Kopf einem bunten Muster zu. Diese Aktivitäten können natürlich noch nicht als „Spiel“ bezeichnet werden, sind aber wichtige Entwicklungsschritte, die du mit ausreichender Ansprache und viel körperlicher Nähe fördern kannst.

Meine Hände – mein erstes Spielzeug

Das erste Spiel lässt sich rund um die 10. Lebenswoche beobachten, wenn dein Baby seine eigene Hand entdeckt. Anfangs flattert die eigene Faust noch zufällig ins Gesichtsfeld, doch bald kann dein Baby seine Bewegungen kontrollieren. Es bewegt seine Hände so, wie es das später mit einem Gegenstand in der Hand tun wird.

Mein erstes Spielzeug: meine Hände

Das Öffnen und Schließen der Faust ist eine Vorbereitung auf das spätere Greifen und Loslassen von Gegenständen und das Lutschen an der Faust ist eine wichtige orale Sinneserfahrung.

Das Spiel mit dem eigenen Körper beschränkt sich aber nicht nur auf die Hände. Das Baby „turnt“ gerne, strampelt, dreht sich nach links und nach rechts und stärkt so seine Muskulatur für die nächsten Entwicklungsschritte.

Mein erstes Spielzeug: Mama, Papa, Geschwister

Nicht nur Babys eigener Körper, auch deiner und der seiner Geschwister werden mit zunehmender Aufmerksamkeit interessanter. Vielleicht versucht dein Baby bereits, mit seinen Händen in deinem Gesicht zu landen oder deine Finger zu fangen!

Spielideen für dich und dein Baby:

  • Berührungsspiele und Massagen
  • Fingerspiele
  • Vorsingen und langsames Tanzen
  • Geschichten erzählen
  • Fotos oder Bilder betrachten

Erste Greifversuche – welches Spielzeug sich dafür am besten eignet

Bevor dein Baby bewusst nach einem Gegenstand greift, interessiert es sich für seine Kleidung. Er zieht an seinem Pulli oder bringt das Bändchen der Hose vor seine Augen. Im Alter von drei bis vier Monaten beginnt das Baby bewusst nach Gegenständen zu greifen, die in seiner Nähe liegen. Anfangs wirken die Greifübungen noch zufällig und unkoordiniert, doch Übung macht den Meister! Mit etwa 5 Monaten erreichen die meisten Babys das ausgewählte Spielzeug schon mit einer zielgerichteten Bewegung.

Nicht alle Gegenstände sind für diese erste Zeit geeignet. Wichtig ist, dass es sich um Dinge handelt, die sich gut ergreifen lassen wie ein Tuch, ein Stoffpüppchen oder ein hübscher Greifling.

Ein Tuch findet sich in jedem Haushalt – sei es eine Windel, ein Seidentuch oder das Bandana aus deiner Jugend. Die Farbe und das Muster ist dabei nicht von Relevanz – dein Baby wird mit Sicherheit fasziniert davon sein!

  • Biete am Anfang nur einen oder zwei Gegenstände an, die du in greifbarer Nähe zu deinem Kind legst.
  • Die angebotenen Gegenstände sollten eher weich und leicht sein, damit dein Baby sich damit nicht selbst am Kopf verletzt.
  • Vermeide anfangs Spielsachen, die unerwartete Geräusche erzeugen, um dein Baby nicht zu erschrecken.
  • Verschiedene Bälle bietest du am besten erst dann an, wenn dein Baby bereits mobiler ist.

Du suchst noch mehr Spielzeuginspirationen für dein Baby? Dann hol dir gleich hier meine kostenlose Spielzeugliste für die ersten drei Lebensjahre!

30 Titel-Ideen für deine frei erzählte phantastische Kindergeschichte

30 Titel-Ideen für deine frei erzählte phantastische Kindergeschichte

Kinder lieben Geschichten. Am liebsten welche, die du während des Erzählens frei erfindest. So, dass die Kinder einfach miterzählen und den Ausgang der Geschichte mitbestimmen können. Das ist gar nicht so schwierig, wie du dir jetzt vielleicht vorstellst.

Du brauchst nur den richtigen Ideenbooster. Eine einfache Variante sind meine Story Cubes, die du sofort ausdrucken und zusammenkleben kannst. Die gibt es in verschiedenen Varianten, auch passend zu den Jahreszeiten.

Wie viele Symbole du würfeln lässt, ist zweitrangig. Wenn deine Geschichte ins Stocken gerät, würfelst du einfach nochmal (oder lässt würfeln ;-).

Falls du mit dem freien Geschichten Erzählen noch nicht so viel Erfahrung hast, findest du hier eine Schritt für Schritt Anleitung, mit der du gleich durchstarten kannst!

Damit es dir ganz leicht fällt, deinen Kindern eine phantastische Geschichte zu erzählen, habe ich mir für dich 30 mögliche Titel ausgedacht. Ich bin sicher, du hast beim Lesen bereits eine Idee in deinem Kopf!

  1. Der Hase mit der Erdbeerhaube
  2. Wenn Oma nur nicht laut „Kruzifix no amoi“ gerufen hätte!
  3. Als die Krähe mit dem Schmetterling die Flügel tauschte
  4. Papa und das Segelungeheuer
  5. Wie das Meer auf Emils Balkon kam
  6. Wie man ein Luftschloss baut ohne sich zu verletzen
  7. Verloren im Maisfeld – eine Ameisengeschichte mit gutem Ausgang
  8. Der große Streit zwischen Winter und Frühling
  9. Anne und der Winterbikini
  10. „Sicher nicht!“, sagt Katharina
  11. Ein fahrendes Geschenk für Herrn Zwerg
  12. Der Drache mit den Eselsohren
  13. Der unglaubliche Besuch der Wunschtraumfledermäuse
  14. Der Tag, an dem die Kekse zu fliegen begannen
  15. Tante Hilde und die verlorenen Worte
  16. Henne Berta will Gitarre spielen
  17. Seit Onkel Hans seinen Regenschirm verlegt hat…
  18. Tobis Lieblingsfarbe ist….Apfelila!
  19. Als Papa den Wunschtraumgenerator erfand
  20. Über das unbekannte Universum im Gurkenglas
  21. Bitte warten, das dauert nur einen Augenblick, sagte das Kamel
  22. Die Geschichte von der Badeente, die nicht baden wollte
  23. Die phantastische Reise der tanzenden Reblaus
  24. Bernadette will U-Boot fahren
  25. Als die Zimmerpflanzen einen Streik planten
  26. Ein Tag in der Schreibtruhe
  27. Wie unser Kühlschrank Ohren bekam
  28. Unterm Tisch bei Familie Müller
  29. Die kleine Hexe geht campen
  30. „Ich bin doch kein Zauberer!“ Sagte der Zirkusdirektor

Hast du noch mehr Ideen? Schreib mir doch und erzähle mir von deiner Geschichte!

Hier findest du meine Story Cubes zum sofortigen Download! Der Shop ist noch am Entstehen und wird im Sommer bestimmt weiter aufgefüllt!

4 Gründe, warum Babys öfter barfuß sein dürfen

4 Gründe, warum Babys öfter barfuß sein dürfen

Seit einigen Tagen sitze ich in meinem Wohnzimmer und stricke neue Babylegwarmers. Das sind Stulpen, die ich in meinen Pikler-SpielRäumen zum Ausborgen zur Verfügung stelle, damit die Kinder beim Spielen barfuß sein können.

Vielleicht kennst du das ja auch, dass dein Baby sich ständig die Söckchen runterstrampelt oder dein Kleinkind sich dazu entscheidet, lieber keine Socken oder Hausschuhe zu tragen?

In diesem Artikel erzähle ich dir, warum es wichtig ist, die Füße deines Babys ruhig öfter mal nackt sein zu lassen – und was du tun kannst, damit die Beine schön warm bleiben.

1) Barfuß unterstützt die Körperwahrnehmung deines Babys

Babys beginnen bereits früh, ihre eigenen Füße zu erkunden. Im Alter von ca. einem halben Jahr haben fast alle Babys ihre Füße entdeckt, strecken sie in die Höhe und erforschen sie mit ihren Händen und ihrem Mund. Das uneingeschränkte Kennenlernen des eigenen Körpers unterstützt ein natürliches Körperbewusstsein und infolgedessen das SELBST-Bewusstsein.

Den eigenen Körper zu entdecken und mit Händen und Mund zu erkunden ist ein wichtiger Schritt in der Spiel-und Bewegungsentwicklung eines Babys

2) Barfuß schult den Tastsinn deines Babys

Babys setzen beim Spielen und Bewegen ihre Füße und Zehen zum Ertasten des Untergrundes und möglicher Spielsachen in der Nähe ein. Der Tastsinn an den Füßen funktioniert genauso gut wie an den Händen.

Die unterschiedliche Beschaffenheit der Materialien und Untergründe im SpielRaum trägt zu vielfältigen Erfahrungen bei. Babys be-greifen die Welt eben nicht nur mit den Händen. sondern auch mit ihren Füßen.

3) Barfuß unterstützt die freie Bewegungsentwicklung deines Babys

Wenn du deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung ermöglichst, kannst du vielleicht beobachten, dass es seine Zehen zum Abstoßen und Wegdrücken einsetzt, um sich so um die eigene Achse zu drehen oder vorwärts zu schieben. Wenn die Füße nackt sind, können die Zehen müheloser gespreizt, gestreckt und gebeugt werden. Die dadurch erhöhte Mobilität ermöglicht dem Kind das selbstständige Erreichen von Spielsachen und das wiederum erhöht seine allgemeine Zufriedenheit.

Hannah kann mit ihren nackten Füßen die nächste Sprosse am Dreieck gut ertasten.

4) Barfuß sorgt für mehr Sicherheit

Nackte Füßchen kleben meist besser und sind somit rutschfester. Im SpielRaum gehen Kinder gerne die schrägen Ebenen auf und ab oder versuchen auch, die Rutsche hinaufzugehen. Gerade wenn es um die Sicherheit geht, kommen wir nicht drumherum, über das barfuß Sein nachzudenken. Keine Anti-Rutschsocken oder Schuhe haften besser an einer rutschigen schrägen Ebene, als nackte Füße!

Das alles ist nicht möglich, wenn wir unseren Kindern ständig Socken anziehen. Stell dir vor, du hättest ständig Handschuhe an. Das würde dich ordentlich einschränken, oder?

So bleiben nackte Babyfüße warm

Ich kenne und verstehe jedoch die Sorge, dass die Füße zu kalt werden und das Kind dadurch auskühlt. Pulswärmer aus Wolle oder Jersey halten die Beine warm, während die Füße und Zehen genügend Bewegungsfreiheit genießen.

Ich stricke die Babylegwarmers aus 4fädiger Sockenwolle. Dafür schlage ich im Fadenspiel 40 – 44 Maschen an, je nach Größe der Kinder und stricke 10-12 cm hoch. Ich verwende abwechselnd glatte und verkehrte Maschen, damit die Stulpen schön dehnbar sind.

Wenn die Pulswärmer dazu neigen, runter zu rutschen, kannst du sie einmal umschlagen, damit sie fester halten.

Mittlerweile kannst du natürlich Pulswärmer auch günstig kaufen und musst nicht selbst zu Nadel und Garn greifen. Oder vielleicht findest du ja jemanden in deiner Nähe und Bekanntschaft, dem das Stricken genauso viel Spaß macht wie mir?

Verschenke doch heuer mal Zeit! – 24+ Ideen für deinen Familien-Adventkalender

Verschenke doch heuer mal Zeit! – 24+ Ideen für deinen Familien-Adventkalender

Meine Kinder sind mittlerweile wirklich groß, aber ein Adventkalender ist für uns alle immer noch unverzichtbar. Unser Adventkalender besteht aus 24 unterschiedlich großen goldenen Sternen, die jährlich immer wieder an die gleiche Stelle der Wohnzimmerwand geklebt werden. Jeden Tag einer.

Dazu hänge ich an eine Schnur mit einer Wäscheklammer für jeden Tag ein klein gefaltetes Papier, auf das ich eine Idee mit einer gemeinsamen Aktivität schreibe. Wenn du nicht nur das Papier aufhängen magst, kannst du es auch in ein nettes Kuvert (schau mal hier!) stecken und dieses mit deinen Kindern verzieren.

Warum gerade Zeit verschenken?

Als dreifache Mama war es mir immer ein Bedürfnis, die Zeit, die wir miteinander verbringen, wert-und beziehungsvoll zu gestalten. Natürlich ist es eine schöne Möglichkeit, Süßes oder besondere Überraschungen in den Adventkalender zu stecken. Da spricht auch gar nichts dagegen.

Was mich betrifft, wollte ich einfach nicht drei Adventkalender mit verschiedenen Dingen befüllen. Denn was der eine gerne mag, mag der andere gar nicht. Schokolade will sowieso nur einer. Der Eine liebt Lego, der Andere Schleich-Tiere und der Dritte ist sowieso noch zu klein für dies und das.

Also habe ich mir diese Möglichkeit einfallen lassen. Gemeinsame Aktivitäten stärken und festigen die Beziehungen innerhalb der Familie. Ein Vorteil dieses Kalenders ist auch: er hat auch im Laufe der Jahre noch nicht ausgedient. Denn auch, wenn heute nicht mehr alle jeden Tag im Haus sind, manche früher und manche später heimkommen: Ein klein wenig Zeit gibt und nimmt jeder gerne!

Über 24 Ideen für deinen „Zeitgeschenk“-Adventkalender

Lies dir gerne meine Ideen durch und lass‘ dich davon inspirieren. Passe die Zeitangebote an das Alter deiner Kinder an und vergiss‘ auf keinen Fall darauf, was du selbst gerne machst – die Zeitgeschenke dürfen allen Beteiligten Spaß machen 😉

  1. eine Geschichte erzählen (vielleicht ja diese hier?)
  2. ein Weihnachtslied singen
  3. ein Fingerspiel spielen
  4. ein Adventgesteck basteln
  5. ein bestimmtes Buch vorlesen (hier findest du meine liebsten Weihnachtsbücher)
  6. ein Museum besuchen
  7. auf den Christkindlmarkt gehen
  8. die Oma, Opa oder Tante besuchen
  9. eislaufen gehen
  10. Obst und Gemüse im Wald für die Tiere verteilen
  11. gemeinsam ein Brettspiel spielen
  12. einen Bewegungsparcour im Wohnzimmer bauen
  13. einen Waldlauf machen
  14. eine kleine Schatzsuche veranstalten (lies mal hier rein!)
  15. Freunde besuchen oder einladen
  16. Sprossen oder Kresse säen
  17. Kekse backen
  18. etwas Besonderes gemeinsam kochen
  19. eine Polsterschlacht machen
  20. Kerzen verzieren
  21. einen Geocache suchen
  22. an einen Ort fahren, den ihr noch nicht gesehen habt
  23. einen Flohmarkt besuchen
  24. gemeinsam ins Lieblingsrestaurant gehen
  25. zu euren Lieblingsliedern tanzen
  26. Fotos anschauen oder gemeinsam in ein Büchlein kleben
  27. einen Kuchen backen
  28. gemeinsam einen Lieblingsfilm anschauen
  29. Weihnachtsanhänger basteln
  30. ein Familienbild malen
  31. und alles, was dir dazu noch einfällt 🙂

Hast du noch mehr Ideen? Dann schreib mir gerne!

Ich wünsch dir einen erholsamen Advent und viel beziehungsvolle Familienzeit!

Frederick – eine Bilderbuchempfehlung für den Herbst

Frederick – eine Bilderbuchempfehlung für den Herbst

Ich sitze bei fast 30 Grad im September in meinem Garten und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Wärme auf meiner Haut verursacht ein wenig Gänsehaut. Solange ich die Augen geschlossen habe, höre ich das Rascheln der Maisblätter im Feld neben mir. Ein beruhigender, unregelmäßiger Ton, manchmal lauter, manchmal leiser, aber er verschwindet niemals. Wenn ich die Augen öffne, muss ich blinzeln, weil das Hell des Sonnenlichtes mein Gehirn kurzfristig überfordert. Es dauert ein wenig, bis ich wieder scharf sehen kann. 

Ich sehe dieses intensive Herbstblau des Himmels, das mit dem Gelbbraun der Felder und dem satten Grün der Bäume harmoniert. Ich sehe, wie die Farben der Äpfel stärker werden und sie in der Sonne glänzen. 

Und wenn ich in das erfrischende Wasser im Pool steige, dann wird mein ganzer Körper wach und muss sich bewegen. Bewegungen, die einfach passieren, ohne großes Nachdenken. Ich tauche unter, die Kälte lässt mich frösteln und gleichzeitig will ich lachen und schreien, weil ich mich darin so lebendig fühle. 

Ich denke an das Kinderbuch von Leo Lionni, das ich schon als Kind kannte und als Mama so oft vorgelesen habe. Ich fühle mich wie Frederick, die Maus, die sich nicht sichtbar an den Vorbereitungen für den Winter beteiligt. 

Frederick – die Maus, die nicht arbeitet

„Frederick, warum arbeitest du nicht?“ fragten sie.

„Ich arbeite doch“, sagte Frederick, „ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage.“

aus Frederick (Leo Lionni)

Während die Mäusefamilie Tag und Nacht daran arbeitet, ihren Wintervorrat einzulagern, sammelt Frederick statt Nüsse, Getreide und Samen lieber Sonnenstrahlen, Farben und Worte. Frederick sammelt das Glück des Sommers. Und obwohl seine Mäusefreunde zunächst skeptisch sind, ist Frederick derjenige, der ihnen mit all seinen gesammelten Schätzen durch den langen Winter hilft. 

Denn sobald die Vorräte aufgebraucht sind, wollen die Mäuse im grauen kalten Winter nicht einmal mehr miteinander sprechen. Doch was ist mit Fredericks Vorräten?

Frederick zaubert mit seinen Geschichten Wärme und Farben in das Wintergrau und schenkt damit seinen Mäusefreunden Trost und Freude.

Leo Lionni gelingt es, den schwelenden Konflikt zwischen den Mäusen zwar sichtbar zu machen, aber ihn nicht zum vorrangigen Thema zu machen. Denn durch Fredericks Stärke, sich bei seiner Arbeit nicht stören zu lassen, bekommt der Konflikt einfach keinen Raum. Frederick ist selbstbewusst bei der Sache, widerspricht den skeptisch fragenden Kollegen und scheint genau zu wissen, was er zu den Wintervorbereitungen beitragen kann.

Frederick’s Kunst zu erzählen, zu dichten und Stimmungen zu erzeugen bekommt auf den letzten Seiten des Bilderbuches eine besondere Wertschätzung. Mit bunten und ausdrucksstarken Bildern erzählt Lionni von der Wirksamkeit der Erzählkunst.

persönliche Altersempfehlung

Die allgemeinen Altersempfehlungen erstreckt sich in den meisten Fällen zwischen 3 und 7 Jahren. Meiner Erfahrung nach macht die einfache Sprache „Frederick“ auch für jüngere Kinder zugänglich.

Die Botschaft über Kreativität, Individualität und die Bedeutung von Kunst und Geschichten kann für ältere Kinder immer noch ansprechend und relevant sein. Die Geschichte von „Frederick“ bietet eine wunderbare Diskussionsgrundlage für Familien, Kindergärten bis hin zur Grundschule.

Ich schätze vor allem die ausdrucksstarken Illustrationen des Bilderbuches. Sie sind nicht überladen, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. Mit einfachen Linien, Formen und Farben gelingt es Leo Lionni, Stimmungen einzufangen, die auch schon Kinder ab zwei Jahren verstehen und begeistern können.

Frederick – ein persönliches Fazit

Die Botschaft des Buches ist zeitlos. Das Bilderbuch ist eine Hommage an die Individualität des Einzelnen in einer Gemeinschaft. Immer noch bewegen wir uns in einer Welt, in der wir unterschiedliche Begabungen oder Handlungen bewerten. In der Menschen vorgefertigte Vorstellungen von Leistung haben und sie tagtäglich beurteilen. In einer Welt, in der nicht messbare Aktivität kaum wertgeschätzt wird.

Doch wie messbar ist Leistung und wer entscheidet, welche Leistung wichtiger für eine Gesellschaft ist?

Ich selbst ertappe mich noch oft dabei, das Gefühl zu haben, NICHTS zu tun. Nichts Tun fällt uns deshalb so schwer, weil wir noch nicht gelernt haben, dass NICHTS TUN nicht NICHTS TUN ist. Das NICHTS ist so VIEL. Es ist heilsam, den Moment zu genießen, zu staunen und im Hier und Jetzt zu sein. Alle Eindrücke aufzusaugen, wie ein Schwamm, damit ich später davon zehren kann.

Frederick ist der Dichter, der Künstler, der Erzähler, der Maler. Derjenige, der Freude und Lachen bringt. Der uns staunen lässt und uns Achtsamkeit lehrt. Der das Leben reicher und erfüllender gestaltet. Der über das reine Überleben hinaus agiert und uns mehr von der Welt zeigt, als wir vielleicht sehen können.

Eine Gesellschaft braucht den Geschichten erzählenden Frederick genauso, wie die Mäuschen, die sich der physischen Beschaffung von Ressourcen widmen.

Bist du jetzt neugierig geworden?

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So gelingt das freie Spiel zu Hause – meine 3 besten Tipps

So gelingt das freie Spiel zu Hause – meine 3 besten Tipps

Kinder lernen im freien Spiel sich und die Welt kennen. Das ungestörte Experimentieren mit verschiedenen Materialien lässt ein Kind die Welt begreifen. Diese Möglichkeit trägt zur Fähigkeit der Selbstbestimmung und damit zu einem positiven Selbstwertgefühl bei. 

Damit das freie Spiel zu Hause von Anfang an gelingt, braucht es ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren. Das Kind braucht Spielmaterial, das seinen Entwicklungsbedürfnissen entspricht und genügend Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Ein sicherer Raum, der auch zum Bewegen einlädt und eine aufmerksame Bezugsperson tragen dazu bei, dass das freie Spiel zu einem unvergesslichen (Lern)Erlebnis wird. 

“Das Spiel ist die höchste Form der Forschung”, sagte schon Albert Einstein. Also ermöglichen wir das unseren Kindern, so oft wie möglich. Damit es von Anfang an auch gelingt, teile ich gerne die folgenden Punkte mit dir.

Was bedeutet freies Spiel?

Mila ist 8 Monate alt. Sie kriecht auf ihrem Bauch durch den Raum, findet eine kleine Schüssel aus Metall und ergreift sie. Sie dreht sich mit der Schüssel in der Hand auf den Rücken, dreht sie in der Hand, betrachtet sie, legt sie von einer Hand in die andere. Zwischendurch steckt sie sie in den Mund und betrachtet sie danach wieder. Sie dreht sich wieder auf den Bauch, lässt die Schüssel fallen und kriecht weiter, um sich einen Ball zu schnappen. 

Während ich Mila beim Spielen zusehe, erinnere ich mich an meine eigene Kindheit.

Ich liege bei meiner Oma in der Küche am Boden und baue mit Steckblumen eine ewig lange Schlange, während sie kocht oder bügelt. Ich tauche ein in meine eigene Welt, vergesse die Zeit und bin ganz mit mir beschäftigt. Aber ich bin nicht alleine. Meine Oma ist immer da. Denn wenn ich mal kurz aufschaue, sieht sie mich und lächelt mir zu. Und wenn ich sie bitte, sich meine Schlange anzusehen, dann wird sie das tun. Diese Zuversicht fühlt sich gut an. 

Ich spüre Geborgenheit und Freiheit. Die Freiheit, mich um das zu kümmern, was ich selber gerade machen möchte, aber gleichzeitig weiß ich, dass da jemand ist, den es interessiert. Jemand, der entweder bei mir sitzt, oder in seine eigenen Tätigkeiten vertieft, einfach da ist. 

Freies Spiel bedeutet für ein Kind, dass es sich selbst aussucht, womit und wie es mit dem ihm zur Verfügung stehenden Material spielen möchte. Beim freien Spiel gibt es keine Erwartungen von außen und somit keine Über- oder Unterforderung. Schon ein Säugling sucht sich im freien Spiel seine Herausforderungen selbst. 

Tipp #1: Freies Spiel braucht geeignetes Spielmaterial

Vermutlich stellst du einem sechs Monate altem Baby kein 100 Teile Puzzle zur Verfügung. Denn, was würde das Baby wohl damit machen? Es würde die Teile ausräumen, in der Hand fühlen, in den Mund nehmen und es damit vermutlich kaputt machen. Außerdem besteht die Gefahr, dass es die Teile verschluckt. 

Um einem Kind ein freies Spiel zu ermöglichen, in dem es versinken kann und das seinen Entdeckergeist weckt, braucht es Spielmaterial, das seinen Entwicklungsbedürfnissen entspricht und mit dem es sich nicht verletzen kann. 

Ein Baby oder Kleinkind braucht für sein freies Spiel kein teures Spielmaterial, wie es uns die bunte Reklame oft einzureden versucht. Spielzeug, das leuchtet oder singt, wenn man einen Knopf drückt, können Kinder noch nicht nachvollziehen und verstehen. Da führt meist dazu, dass es sie schnell überfordert oder langweilt. 

Für Babys und Kleinkinder ist es sinnvoller, einige wenige Materialien aus deinem eigenen Haushalt zur Verfügung zu stellen. Durchforste gerne mal deine Küchenladen, Gegenstände aus dem täglichen Leben und überlege, was davon du zum Spielen abgeben kannst. Das Geld, das du dabei sparst, investiere lieber in hochwertiges Material, das jahrelang für dein Kind interessant ist. 

Tipp #2: Schaffe für das freies Spiel eine JA-Umgebung

Damit das freie Spiel deines Kindes auch wirklich entspannt gelingt, schaffe eine JA-Umgebung, so gut es bei dir möglich ist. Je weniger Grenzen du setzen musst, umso entspannter kann dein Kind spielen. 

  • Der schönste Platz zum Spielen ist in deiner unmittelbaren Umgebung. Wir tendieren dazu, die Zimmer unserer Kinder nach Instagramvorlagen oder wie in einem schicken Möbelhaus einzurichten, in der Hoffnung, dass das Kind sich dort alleine beschäftigen wird. Allerdings ist es für junge Kinder viel wichtiger, in der Nähe seiner Bezugspersonen zu sein, um in ein eigenständiges Spiel versinken zu können. 
  • Achte auf die Sicherheit in der Spielumgebung! Es ist wichtig, dass sich im Spielbereich keine unmittelbaren Gefahren befinden. Sichere offene Steckdosen mit einem Schutz und räume Blumen aus dem Weg. Für Babys kann der Platz auch durch ein Spielgitter begrenzt sein.
  • Der Platz sollte genügend Raum für Bewegung bieten, da ein freies Spiel ohne Bewegung für ein Kind nicht möglich ist. Das Experimentieren mit dem eigenen Körper ist mit dem Spielen eng verbunden. Ein Baby, das sich auf den Bauch drehen will, braucht genügend Platz, damit die erste Bauchlandung auch gelingen kann. Ein dreijähriges Kind braucht Platz und Möglichkeiten zum Turnen und Toben, nachdem es dem Bären Essen gekocht hat. 
  • Vermeide ablenkende Hintergrundgeräusche wie laufende Radios oder Fernseher. Auch, wenn du denkst, dass dein Kind nicht hinhört oder hinsieht: es beeinträchtigt es dennoch, sich richtig in sein Spiel zu vertiefen und daraus eine befriedigende Erfahrung zu schöpfen. 
  • Ermögliche selbständige Aktivitäten, indem du das Spielmaterial auf der Augenhöhe deines Kindes platzierst. So kann dein Kind selbst wählen, mit welchen Spielsachen es gerade spielen möchte und kann es auch wieder an seinen Platz zurückstellen, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Benutze dafür niedrige offene Regale, die du fest an die Wand schraubst, damit sie nicht kippen können.

Hier findest du noch mehr Tipps für eine optimal vorbereitete Spielumgebung in den ersten Lebensjahren

Tipp #3: Störe das freie Spiel deines Kindes möglichst nicht!

Als Elternteil bist du für die Spielumgebung deines Kindes zuständig. Du kümmerst dich darum, geeignete Materialien zur Verfügung zu stellen und gegebenenfalls wieder zu ordnen. Dein Kind hat die Möglichkeit, nun auf Entdeckungsreise zu gehen oder seinem Lieblingsspiel nachzugehen. 

Für das freie Spiel ist es wichtig, dass keine Erwartungen oder Einmischungen von außen kommen. Vertraue gerne darauf, dass sich dein Kind selbst die nötige Herausforderung für den nächsten Entwicklungsschritt setzt. 

Wenn du Lust verspürst, mit deinem Kind zu spielen, setz dich doch einfach mal dazu und schau ihm zu. Was macht es und wie macht es das? Welche Vorschläge kommen dir gerade? Und was wäre, wenn du diesen Vorschlag jetzt aussprichst? 

Versuche, dein Kind nicht in seinem Prozess zu stören, denn es würde abgelenkt und sich damit von seiner Selbstbestimmtheit entfernen. Ideen und Vorschläge können zur Überforderung führen oder letztlich dazu, dass das Kind sich nicht wertgeschätzt, nicht richtig fühlt. 

Im freien Spiel gibt es kein Richtig und kein Falsch. Du kannst die Zeit damit verbringen, einfach zu beobachten, was und wie dein Kind spielt. Mach es dir mit einer Tasse Kaffee oder Tee so gemütlich wie möglich neben deinem Kind. Wenn es dich ansieht, lächle oder nicke ihm zu. Sprich auch gerne aus, was du siehst: “Du baust einen Turm, ich schau dir mal zu!”

Auf dem ersten Blick könnten wir hier Chaos erkennen. Ich war beim Spiel ganz dabei und weiß damit auch, was genau hier gespielt wurde!

Kinder lieben es, ihr Spiel mit uns Erwachsenen zu teilen. Das gibt ihnen das Gefühl, wichtig für uns und in dieser Welt zu sein. Deine Anwesenheit, die es nicht bewertet in dem, was es tut, trägt nachhaltig zur Entwicklung seines positiven Selbstvertrauens bei. 

Wenn du dein Kind in seinem Spiel doch einmal unterbrechen musst, gehe zu ihm hin, begib dich auf seine Augenhöhe, berühre es sanft und sprich es mit klaren Worten an. Kinder sind oft so in ihrem Spiel versunken, dass sie deine Worte nicht wahrnehmen können. Die Berührung und der Augenkontakt tragen dazu bei, sie aus dem Spiel zu holen. 

Bist du neugierig geworden?

Wenn du nun Lust bekommen hast, deinem Baby/Kleinkind Zeit und Raum für freies aktives Lernen zu schenken, hol dir gerne meine Liste mit über 100 Spielmaterialien für die ersten Lebensjahre. Darin findest du einfaches und hochwertiges Material für Kinder von 0 bis 3 Jahren, die zu einem gelungenen Freispielerlebnis beitragen können. 

5 meiner Glücksmomente im SpielRaum

5 meiner Glücksmomente im SpielRaum

Das Buffet an Glücksmomenten ist reich gedeckt“ – Sabine Piarry, Vernetzungsspezialistin und Marktforscherin, ruft zu einer Blogparade auf, die mich sofort hellhörig macht.

Gerade jetzt, wo bei mir manches gar nicht so rund läuft, wie ich mir das noch Anfang des Jahres vorgestellt habe, spricht mich dieser Titel so stark an. Gerade jetzt, in den ersten Tagen des neuen Kindergartenjahres, wo mir (ja, auch schmerzlich) bewusst wird, dass ich nicht mehr in den Kindergarten gehen werde, weil ich diese Türe vor dem Sommer für immer geschlossen habe. Gerade jetzt, wo ich damit beschäftigt bin, in der Vergangenheit zu schwelgen und gerade jetzt, wo das Loslassen und Akzeptieren so viel Kraft kostet.

Gerade jetzt bedanke ich mich herzlichst für diese Blogparade und freue mich darauf, mein reich gedecktes Buffet voller Glücksmomente zu betrachten, herzhaft zuzugreifen und mich daran zu sättigen.

1) Mein SpielRaum – mein höchstes Gut

Mein SpielRaum befindet sich im Keller meines Hauses im Mittelburgenland. Kaisersdorf kennt zwar fast niemand, ist aber trotzdem gut zu erreichen. In meinem SpielRaum biete ich Pikler-SpielRäume für Kinder von 0-3 in Begleitung ihrer Eltern, Eltern-Baby-Teestunden, sowie SandSpielRäume für die ganze Familie an. Hin und wieder finden dort auch Workshops oder Mamakreise statt.

Der starke Regen im Sommer hat meinem Raum ziemlich zugesetzt. Die Wände wurden von unten feucht und der Putz begann, an manchen Stellen abzubröckeln. Also haben wir in den letzten Tagen mit vereinten Kräften neu ver- und ge-putzt, ausgemalt und umgestaltet. Das Ergebnis ist für mich pures Glück. Was für einen wunderbaren Raum ich hier geschaffen habe für all die kleinen und großen Menschen, die ich begleiten darf!

Und auch, wenn ich Putzen nicht zu meinen favorisierten Tätigkeiten zähle, so ist die Beschäftigung mit dem Raum und mit dem schönen Material eine glücksbringende. Denn das alles gehört mir, ich muss es mit niemandem teilen, ich berühre gerne die schönen Dinge und liebe es, sie sauber zu machen, sie zu sortieren, aufzustellen und darzubieten.

Und wenn am Ende alles fertig ist, ich hier noch ein wenig still sitze und genieße, dann spüre ich auch ein wenig Stolz darüber, was ich geschaffen habe. Einen Raum, der Wertschätzung und Gemütlichkeit ausstrahlt und meine Gäste auf eine natürliche Art Willkommen heißt. Das nenne ich Glück. Meinen Job dort ausüben zu dürfen, wo ich mich selbst am Wohlsten und zu Hause fühle.

2) Die Freude der Kinder ist meine Freude

Wenn ich im Pikler-SpielRaum oder in der Eltern-Baby-Teestunde Kinder begrüße, dann bereite ich den Raum immer wohl überlegt vor. Ich überlege mir vorab, wie viele Kinder und Eltern kommen werden, wie alt diese Kinder sind und womit sie sich am liebsten beschäftigen. Das Spielmaterial wähle ich sorgsam aus. Manche Kinder kenne ich bereits gut. So weiß ich, dass Lennard gerne die Tischtennisbälle durch den Raum hüpfen lässt und Lilli jedes Mal nach der Giraffe verlangt, die sie dann die ganze Spielstunde über nicht aus der Hand gibt.

Was ich in den SpielRäumen sehen kann, sind kleine Dinge, die das Leben der Kinder, ihrer Eltern und mich selbst bereichern.

Da ist Anna, die sich so viel Mühe gibt, um den Ring, der vor ihr liegt, zu erreichen. Es fehlt nur noch ein Zentimeter, gleich ist sie da. Ich spreche mit ihr, während sie sich am Bauch liegend streckt: „Du machst dich ganz lang, dein Arm wird den Ring gleich zu fassen kriegen!“ Sie sieht mich kurz an, fixiert nochmal den Ring, um dann mit kleinen seitlichen Bewegungen in ihrer Hüfte weiter nach vorne zu rutschen. Geschafft! Sie greift nach dem Ring, lächelt kurz, dreht sich auf den Rücken und begutachtet ihn mit beiden Händen. Dass sie das geschafft hat, ist alleine ihr Werk!

Was wäre, wenn ich ihr den Ring hingeschoben hätte? Wenn ich sie vor der Anstrengung bewahrt hätte?

Das ist nur eine Sequenz von vielen, die mir in meiner Arbeit mit den Kindern begegnen. Jeder noch so kleine Schritt, jeder Erfolg und jede freudige Entdeckung, die den Kindern Freude bereitet, spiegelt sich bei mir wider.

Der Pikler-SpielRaum bietet unzählige Möglichkeiten, sich selbst auszuprobieren, seinen Körper kennenzulernen und damit seine Fähigkeiten selbst gut einschätzen zu können.

3) Gestärkte Mamas aus dem Mamakreis

Ich beginne meine Mamakreise natürlich immer mit einer Begrüßung und erzähle ein bisschen, was mich gerade beschäftigt. Danach gebe ich das Wort im Kreis weiter. Jede Teilnehmerin darf erzählen und sagen, was gerade gesagt werden soll. Und das so lange, wie sie dazu braucht.

Dieser Dialogkreis hat eine außerordentliche Stärke. Denn es gibt kein bestimmtes Thema, alles, was du auf dem Herzen hast, darf sich Luft verschaffen. Dadurch verliert es schnell an Kraft und Schwere.

Und das ist auch das Spannende daran, dass ich vorher nie weiß, wohin es gehen wird und was der Output eines solchen Gesprächskreises ist. Denn immer wieder kristallisiert sich immer ein bestimmtes Thema heraus, das näher betrachtet werden will. Es spürt sich an, als würden wir uns aufeinander einschwingen. Erst etwas unregelmäßig und holprig, aber mit der Zeit verbindet sich der ganze Kreis.

Ziel des Mamakreises ist es, sich gegenseitige Unterstützung und Halt zu geben in schwierigen oder herausfordernden Situationen. Dafür braucht es gar keine sofortigen Lösungs- oder Ratschläge, sondern einfach nur das Gefühl, dass jemand da ist, der zuhört. Der aufmerksam ist und den dein Thema interessiert, der mitdenkt und seine Gedanken teilt. Und dann, nach 2 Stunden sitze ich fünf strahlenden Mamas gegenüber, die mir in der Abschlussrunde erzählen, wie gestärkt sie sich fühlen und was jede einzelne mitnehmen darf.

Diese Runden bescheren mir jedes Mal tiefe Zufriedenheit. Das Gefühl, dazu beitragen zu können, dass eine Mama selbstsicher, klar und orientiert in die nächste Situation mit ihren Kindern geht.

Am 6. September beginnt die Semestergruppe der „Mama-Apfelstrudelrunde“! Schau gerne hier rein, wenn dich das interessiert!

4) AHA-Momente im Elterncoaching

In meinen Beratungsgesprächen bitte ich Eltern immer, vorab eine Herausforderung in einer ganz bestimmten Situation zu benennen. Das kann das Zähneputzen oder das Wickeln sein, das ständige Aufwachen in der Nacht oder eine ganz konkrete Konfliktsituation. Mit einem Protokoll in der Hand lässt sich eine Situation viel leichter analysieren und wir können gemeinsam nach Lösungen suchen.

Ich nehme mir ganz bewusst für jedes Gespräch bis zu 90 Minuten Zeit. Das bedeutet, dass das Ankommen stressfrei sein kann und nicht besetzt ist von der Angst, eventuell zu kurz zu kommen. Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Aufmerksamkeitsspanne, die ich mit dieser Flexibilität berücksichtigen kann.

Meine Gespräche mit Eltern bieten gleichzeitig pädagogische Wissens-und Methodenvermittlung und hochwertiges Coaching. Ich sehe mich nicht als allwissende Lehrerin, die Lösungen vorgibt. Ich höre zu, frage nach und versuche in erster Linie, ein Verständnis für die Situation zu bekommen. Weil wir alle Individuen sind, sind alle Lösungen unterschiedlich. Was für dich passt, muss nicht zwingend für mich passen.

Deshalb gehe ich mit keiner Erwartung in die Gespräche. Ich bereite mich nicht darauf vor, sondern lasse mich auf einen Prozess ein. Ich bitte Eltern, ein Ziel für das Gespräch zu formulieren, an dem wir Schritt für Schritt gemeinsam arbeiten wollen. Und wenn dann, während eines solchen Gesprächs ein Spalt aufgeht, ein Licht am anderen Ende erscheint, ein „Achso“ oder „Aha“ ertönt, dann wird mir warm ums Herz.

Hier kannst du ein kostenloses Kennenlerngespräch buchen, wenn dich mein Angebot anspricht!

5) Feedback, Kontakte, Beziehungen

Ich wohne in der mittelburgenländischen Pampa. Also dort, wo kaum jemand hinkommt, sogar der Bus verfährt sich an Werktagen nur viermal (oder so) nach Kaisersdorf.

Aaaaaber: In meinem Dorf gibt es ein Schwimmbad!

Und dieses Schwimmbad sorgt dann doch dafür, dass Menschen von rundherum hier her pilgern und an heißen Sommertagen ein gepflegtes, nettes und grünes Schwimmerlebnis genießen.

Und als das Thermometer im Sommer ca. 32 Grad zählte, bin ich auch dort gewesen. Ich war dort mit einer Freundin verabredet und gleichzeitig habe ich Menschen getroffen, die mit herzerwärmende Momente beschert haben.

  • Da war eine langjährige Freundin mit ihrem Kind, die mich ohne Worte, aber mit einer herzlichen und langanhaltenden Umarmung begrüßt hat. 
  • Da war die Mama mit ihren beiden schulpflichtigen Töchtern, die mich herzlichst begrüßt hat und mir erzählt hat, dass sie heute noch daran denkt, wie wertvoll sie die SpielRaumZeit erlebt hat. Dass die Sätze, die ich ihr mitgegeben habe, sich tief in ihr verankert haben und für ihr Mama-(Er)Leben unverzichtbar seien. 
  • Da war das Kindergartenkind, das mich nicht begrüßt hat, mir aber wenig später erzählt hat, dass es jetzt schon schwimmen kann. Und rutschen! Das mir seinen Stolz mitteilt, indem es mich fragt, ob ich zuschauen möchte, wenn er die wilde Rutsche hinunterrutscht. 
  • Und dann war da die Frau mit ihrer dreijährigen Tochter am Schoss, die von einer unangenehmen Situation mit einer Bekannten erzählt hat. Und, dass sie sich danach gefragt hätte: „Was hätte die Daniela gesagt oder getan?“

In diesem Moment ist mir bewusst geworden, in wie vielen Köpfen und Herzen ich mittlerweile gelandet bin. Das erfüllt mich mit großem Stolz und unendlicher Freude. Nämlich dass ich nachhaltig etwas bewirken kann. Dass das, was ich teile, in die Welt trage, egal ob mit Worten oder durch Taten, tatsächlich in einem achtsameren Miteinander endet. 

Erfüllt von Dankbarkeit, Freude und unbeschreibbarem Glück

Meine 3 wichtigsten Buchempfehlungen zum Thema Geschwisterstreit

Meine 3 wichtigsten Buchempfehlungen zum Thema Geschwisterstreit

Eines meiner Steckenpferde ist die liebevolle Begleitung von Kindern in Konflikten. Dass das in meinem SpielRaum und im Kindergarten viel einfacher ist, als mit meinen eigenen Kindern, ist kein Geheimnis. Schon als junge Mutter wollte ich unbedingt wissen, WARUM meine Kinder unbedingt streiten und wie ich ihnen dabei liebevoll zur Seite stehen kann, ohne sie zu bewerten, zu vergleichen oder zu beschämen.

Hier stelle ich dir die drei Bücher vor, die ich persönlich am Wichtigsten halte. Vermutlich reicht es, wenn du eines davon hast, ich persönlich möchte keines davon missen. Alle Bücher sind leicht zu lesen, äußerst praxisnah und gespickt mit realitätsnahen Tipps und Möglichkeiten zur schnellen Umsetzung.

1) „Hilfe, meine Kinder streiten“ (Adele Faber/Elaine Mazlish)

* ISBN: 978-3963040115

Ich fand dieses Buch auf einem Flohmarkt, als meine Kinder noch sehr klein waren. Die Erstausgabe ist aus dem Jahr 1987. Mittlerweile ist das Buch in der 3. Auflage erschienen. Adele Faber und Elaine Mazlish haben damit ein Werk geschaffen haben, in dem eine respektvolle und empathische Kommunikation im Vordergrund steht.

Dieses Buch ist das Ergebnis zahlreicher Elterngesprächsrunden. Durch diese echten Erzählungen hat man als Elternteil das Gefühl, nicht allein mit seinen Schwierigkeiten zu sein. Wer so wie ich Geschichten mag, liest sich schnell durch einen nützlichen Leitfaden, Konflikte auf positive Art und Weise zu begegnen. Und die auflockernden Comics zwischendrin motivieren zur direkten Umsetzung.

2) „Geschwister als Team“ (Nicola Schmidt)

* ISBN: 978-3466311040

Wer die Bücher von Nicola Schmidt kennt und sich gerne vom artgerecht-Ansatz inspirieren lässt, wird auch dieses Buch gerne lesen. Die Autorin geht auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes ein (auch auf besondere Bedürfnisse), unterstreicht, dass jedes Kind einzigartig ist und seine eigenen Stärken und Schwächen hat. Sie ermutigt Eltern, diese Unterschiede anzuerkennen und zu nutzen, um Geschwisterbeziehungen zu stärken.

Nicola Schmidt geht auf verschiedene Altersstufen von der Geburt bis ins Erwachsenenalter ein und erklärt, aus welchen Gründen Konflikte in den verschiedenen Phasen entstehen können. Vor allem aber legt die Autorin den Fokus darauf, was Eltern dazu beitragen können, damit Kinder eine starke und liebevolle Beziehung zueinander aufbauen können. Diese Buch enthält wertvolle Tipps und Anleitungen, die leicht umzusetzen sind und zu einer harmonischen Geschwisterbeziehung beitragen können. 

3) „Das Geschwisterbuch“ (Danielle Graf/Katja Seide)

* ISBN: 978-3407865786

Danielle Graf und Katja Seide setzen sich in diesem Buch intensiv mit Beziehungen zwischen Geschwistern auseinander. Sie erzählen liebevoll und empathisch über die Not des Erstgeborenen und beschäftigen sich mit unterschiedlichen Gründen, warum Geschwister überhaupt miteinander streiten. Das Buch enthält zahlreiche praxisnahe Tipps und Lösungsmöglichkeiten zu den verschiedenen Situationen. Ob es um die Aufmerksamkeit der Eltern geht, um gefühlte Ungerechtigkeit, „Erster Sein Wollen“ oder darum, wer entscheidet – dieses Buch kann auch als schnelles Nachschlagewerk für bestimmte Situationen benutzt werden.

Mir persönlich gefällt der Zugang, dass es wichtig und richtig ist, dass Kinder über Entscheidungen und Wünsche streiten dürfen und es die Aufgabe der Eltern ist, sich über die Regeln, wie weit ein Streit ausarten darf, zu einigen.

…Immerhin formt das ihren moralischen und sozialen Kompass und schärft außerdem ihr Persönlichkeitsprofil. Dispute helfen dabei, eigene Vorlieben, Geschmäcker und Individualität zu entwickeln und voneinander abzugrenzen.

* ISBN: 978-3407758088

Zum oben vorgestellten „Geschwisterbuch“ gibt es dieses wunderbare begleitende Bilderbuch. Es erzählt liebevoll die ambivalenten Gefühle des Erstgeborenen Toni. Einerseits freut er sich über das Baby, andererseits vermisst er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seiner Eltern, die er jetzt teilen muss. Ein einfühlsames Begleitbuch für junge Geschwisterkinder!

Viel Spaß, Freude und AHA-Momente wünsche ich dir beim Lesen 🙂

Ein Hoch auf dich, liebe Mama da draußen!

Ein Hoch auf dich, liebe Mama da draußen!

Liebe Mama,

stell doch mal vor, du wirst heute entdeckt.

Mitten auf der Straße. 
Während du mit deinem Baby vom Einkaufen nach Hause hetzt, weil es eigentlich schon längst ins Bett gehört. Weil du weißt, dass du die Große noch vom Kindergarten abholen musst und kochen musst du ja auch noch. Gesunde Ernährung ist total wichtig!

Außerdem denkst du an den Wäscheberg, der auf dich wartet und den Termin mit dem Kinderarzt solltest du auch noch schnell vereinbaren. 

Hast du nicht etwas vergessen?

Denk scharf nach…

Ach ja, das Auto! Das braucht unbedingt ein Service – und bei deiner Arbeitsstelle wolltest du auch nachfragen…

Und dann, ganz plötzlich kommt jemand auf dich zu und stoppt dich. Mit deiner Bewegung stoppen auch deine Gedanken. Dieser Jemand hält einen Blumenstrauß in der Hand, überreicht dir eine goldene Statue und sagt laut, so dass alle es hören können: „Ich gratuliere Ihnen, liebe Mama, wir überreichen Ihnen hiermit den Preis für die „beste Mama aller Zeiten!“

Lass das mal sacken!

Was spürst du jetzt?

Ich wette das ganze Gold der Statue darauf, dass du jetzt das Gefühl hast, das nicht verdient zu haben. (Nein? – Gratuliere, dann kannst du ja gleich runterscrollen ;-))

Du denkst darüber nach, wie oft du schon das Falsche zu deinen Kindern gesagt hast. Wie oft diese Sätze, die du eigentlich gar nicht sagen wolltest, durch dich gefahren sind. Wie oft du wütend warst und dass du es nicht geschafft hast, in manchen Situationen ruhig zu bleiben. Und wenn, dann war es nicht echt gemeint und eigentlich hättest du doch lieber laut geschrien.

Da ploppt dein Vohaben auf, dass du von Anfang an alles richtig machen wolltest. Dass du dir geschworen hast, NIEMALS NIE mit deinen Kindern zu schimpfen, sondern sie fried-und liebevoll zu begleiten. Oh Gott, wie oft ist dir das schon nicht gelungen! Obwohl deine Kinder noch soo klein sind! Und außerdem, deine Nachbarin hat sogar 3 Kinder, die streiten tausendmal weniger als deine…

Es ist so viel einfacher, das zu sehen, was nicht klappt, oder?

Denk doch in den nächsten Tagen mal daran, was dir wirklich wunderbar gelungen ist. Wie du all die Situationen gemeistert hast, die ganz und gar nicht einfach waren. Wie du dein Baby liebevoll im Arm gehalten und getröstet hast oder den letzten Wutanfall deines Kleinkindes in aller Ruhe überstanden hast.

Hol dir all die wärmenden und herzlichen Augenblicke hervor. Die, die dich berühren. Die dir das Wasser in die Augen treiben. Ein Blick, eine Geste, ein Satz deines Kindes, ein Lächeln, seine Freude beim Spielen.

Klopf dir täglich mindestens einmal auf die Schulter! Feiere dich fürs Dranbleiben, fürs stetige Wachsen, fürs Beobachten, fürs Hinschauen, für dein Hinterfragen, dein Staunen und deine Lernbereitschaft!

Und bedanke dich bei den kleinen Unsicherheiten (nennen wir sie nicht „Fehler“). Denn sie lassen dich wachsen und größer werden, wenn du sie sehen und darüber reflektieren kannst.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag, liebe Mama!

Deine Daniela

(Diesen Brief habe ich im Frühling 23 an meine Newsletter-Abonnentinnen geschickt.)

Magst du mehr davon? Dann abonniere gerne meinen (sehr unregelmäßigen) Sonnenbrief!

3 und mehr Ideen für freies Spiel mit Sand

3 und mehr Ideen für freies Spiel mit Sand

Es braucht nicht viel, dass sich Kinder längere Zeit lustvoll selbst beschäftigen können.
Zu diesem „nicht viel“ zähle ich eindeutig Sand. Sei es am Strand, in der Sandkiste, am Spielplatz oder auch in einer kleinen Schüssel zu Hause. Sand hat eine Anziehungskraft, der sich kaum jemand entziehen kann. Wenn er durch deine Hände rieselt, du deine Zehen darin wühlst, ihn mit ein bisschen Wasser vermischst – er ist einfach einzigartig. Sand ermöglicht ganzkörperliche Sinneserfahrungen, egal, ob du ihn mit oder ohne zusätzlichem Spiematerial anbietest. Es gibt kaum ein anderes Material, das so vielseitig bespielbar ist.

In diesem Artikel findest du drei unterschiedliche Möglichkeiten, deinem Kind Sand zum Spielen anzubieten. Je nach Lust und Möglichkeiten.

1) Die Indoor Sandschüssel

Die erste Schüssel mit Sand habe ich für meinen zweiten Sohn im Wohnzimmer aufgestellt, als er zweieinhalb Jahre alt war. Er konnte sich so sehr vertiefen in dieses meditative Spiel, dass es ein wahrer Segen und eine genussvolle Freude war, ihm dabei zuzusehen.

Das Gefäß, das ich ihm angeboten habe, war ein kleines Golfischglas, das zur Hälfte gefüllt mit weichen Fugensand war. Dieser Sand ist uns übrig geblieben, als wir vor unserem Haus die Pflastersteine verlegt haben. In das Glas habe ich lediglich drei unterschiedliche Muscheln gegeben und einen kleinen Löffel.

Je nach Möglichkeiten kannst du verschiedene Gefäße, Kännchen, Löffel und Schöpfer zum IndoorSandSpielen anbieten. Wenn du einen Holzboden hast, breite unbedingt unter dem Bereich einen Teppich auf, denn der feine Sand könnte deinen Boden kaputt machen, wenn er auf den Boden rieselt. Für den Indoor Bereich eignet sich feiner Quarzsand oder *Chinchillasand (Wüstensand) aus dem Zoogeschäft.

Das silberne Gefäß habe ich zur Hälfte mit feinem Sand gefüllt. Dieser Platz lädt zum Rieseln und Schöpfen ein.

Die Sandwanne hat einen gläsernen Untergrund und es gibt sie in verschiedenen Größen zu kaufen. Genauso gut kannst du aber auch eine alte Lade verwenden oder eine Krabbelkiste und sie mit wenig Sand befüllen. Zum Bespielen kannst du schöne Gegenstände wie Muscheln, Glasnuggets, verschiedene Tiere oder Murmeln und Perlen bereitstellen. Dieser Platz lädt neben Kleine-Welt-Spielen ein zum Spuren und Muster Hinterlassen oder Mandalas Legen.

So biete ich den Sand zum Beispiel in meinen SandSpielRäumen an, die monatlich in meinem SpielRaum in Kaisersdorf stattfinden. Das Befüllen der Fläschchen mithilfe von Trichtern und das Sieben des Sandes kommt dem alltäglichen Erleben nahe und stillt das Experimentierbedürfnis von Kindern jeglichen Alters.

2) Die Outdoor-Sandkiste

Der Klassiker unter den SandSpielen. Auf fast jedem Spielplatz findest du eine Sandkiste. Wenn du einen Garten hast, kannst du ganz leicht einen Behälter mit Kinderspielsand aufstellen, den du im Baumarkt kaufen kannst. Eine kleine Sandmuschel findet sogar auf einem Balkon Platz. Jetzt noch ein paar Spielutensilien dazu, und der Spielspaß ist perfekt. Alles, was du in deiner (oder Omas) Küche findest – und selbst nicht mehr brauchst, kannst du für das SandSpiel zur Verfügung stellen. Dazu brauchst du kein teures (oder billiges?) Plastik kaufen, sondern kannst einfach mal schauen, was da ist:

  • Löffel, Gabel, Streichmesser
  • Kübel, Becher und Schüsseln
  • Siebe, Reiben, Schneebesen, Kochlöffel
  • Kochtöpfe, Deckel, Krüge, Schneidbretter
Eine Sandmuschel kannst du auch in einen kleinen Garten stellen und du kannst den Sand abdecken, um ihn vor Verschmutzung zu schützen

Ist dein Garten etwas größer, kannst du deinem Kind sogar einen riesigen Sandhaufen zur Verfügung stellen. Der ist am attraktivsten, wenn er immer wieder mal aufgeschüttet wird, sodass dein Kind Höhlen und Tunnel bauen kann oder ihn selbst besteigen kann. Ist dein Sandplatz größer, kannst du auch mehr Spielmaterial dazu anbieten:

  • große Aufsitzbagger oder Traktoren
  • diverse Fahrzeuge zum Auf-und Abladen in verschiedenen Größen
  • große Schaufeln und Spaten
  • große Rechen

3) Sand und Wasser = Matsch

In Kombination mit Wasser verändert der Sand seine Eigenschaften. Damit macht dein Kind erste naturwissenschaftliche Erfahrungen mit Aggregatszuständen – oder einfacher: Aus Sand wird Matsch und aus Matsch kann man wieder andere Dinge machen. Mit Matsch lässt sich kochen, formen, man kann darin wühlen und sich damit einreiben. Das ermöglicht deinem Kind wichtige Sinneserfahrungen, die es sich selbst spüren und kennenlernen lassen.

In unserem winzigen Reihenhausgarten haben wir die das mit dem Sand und dem Wasser so gelöst:

Wir haben aus einfachen Holzplatten eine Sandkiste gezimmert (dafür braucht man kein Handwerker sein!) und einen Wassertisch drangebaut. Dafür hat mein Mann (der definitiv KEIN Handwerker ist) eine Holzplatte an die Sandkiste geschraubt und mit zwei Holzbeinen stabilisiert. Mit einer Stichsäge hat er runde Kreise aus dem Holz gesägt, in die ich Plastikschüsseln gehängt habe. Als Spielmaterial dienen alte Töpfe, Besteck und Becher, Gießkannen und sogar große Malerpinsel.

Den ultimativen SandSpielPlatz mit Brunnen gibt es im Kindergarten Storchennest: In die riesige Sandkiste kann Wasser mit Hilfe eines Brunnens gepumpt werden. Dafür haben die Kinder den Brunnenarm mit Rohren verlängert. Hier entsteht gerade ein Fluss mit einem Stausee.

Lass dich von diesem SandSpielPlatz inspirieren und hol dir die Ideen in dein zu Hause

Natürlich ist dieses Sandparadies nicht für den Einfamiliengarten gedacht, aber vielleicht magst du dich von meinen Ideen inspirieren lassen. Oder du besuchst mich mit deinem/n Kind/ern im SandSpielRaum, um die Magie des Sandes auch auf dich wirken zu lassen!

Hier geht´s zum SandSpielRaum!

Ich wünsche dir und deinen Kindern jedenfalls ein beglückendes SandSpiel 🙂

(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)

Kekse backen mit Kindern – so gelingt`s

Kekse backen mit Kindern – so gelingt`s

Ich selbst habe mit dem Kekse Backen begonnen, als meine Kinder noch sehr klein waren. Da kann ich mich daran erinnern, dass ich mit meinem Ältesten Kekse ausgestochen habe, während das Baby im Tragetuch geschlummert hat. Das „große“ Kind war damals erst 2,5 Jahre alt. Und ich war ziemlich überfordert.

Ich wollte nämlich alles gleichzeitig. Ein schönes Angebot für mein Kleinkind UND schöne Kekse für Weihnachten. Doch vor allem sehr jungen Kindern ist es ziemlich egal, wie ihre Kekse aussehen. Außerdem wollen sie am liebsten ihre eigenen Kekse sofort verspeisen.

Beides gleichzeitig geht also nicht, das habe ich aus meiner Erfahrung gelernt. In den darauffolgenden Jahren habe ich also zuerst ein Backangebot für meine Kinder bereitgestellt und anschließend meine eigenen Kekse gebacken. Und je älter sie geworden sind, desto eher deckten sich unsere Bedürfnisse.

Wenn du also mit deinen Kindern Kekse backen möchtest, gebe ich dir in diesem Artikel ein paar kleine Tipps mit ins Abenteuer:

1. Finde den richtigen Tageszeitpunkt

Kekse Backen mit Kindern ist aufwändig. Daher gilt es vor allem bei dieser Aktivität, den geeigneten Zeitpunkt am Tag zu finden. Ist es für euch besser, den Vormittag oder den Nachmittag zu nützen?

Wichtig bei diesen Überlegungen ist vor allem, ob die Kinder satt und ausgeschlafen sind. Vielleicht magst du auch noch darauf achten, ob dein Kind bereits genügend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung hatte. Vielleicht hast du auch ein Baby und möchtest die Zeit seines Schlafes für die Aktivität nützen? Dann überlege dir vorab, was du tun kannst, wenn das Baby früher wach wird, als geplant.

2. Nimm dir ausreichend Zeit

Kekse Backen mit Kindern braucht Zeit. Möglicherweise wollen die Kinder zwischendurch eine Pause einlegen um zu spielen oder sich zu bewegen. Vielleicht möchtest du auch eine kleine Jause mit einer Tasse Kakao oder Tee zwischendurch anbieten?

Überlege dir auch, was du an dem Tag der Aktivität noch alles vor hast. Damit das Kekse backen auch Spaß macht, solltest du Zeitdruck und Stress so gut wie möglich vermeiden. Das Lustvolle am Backen ist das Hantieren mit dem Teig. Kindern ist es meist ziemlich egal, wie die Kekse schlussendlich aussehen. Für die Kinder zählt meist das Endprodukt weniger als die Freude am Tun.

2. Bereite den Teig rechtzeitig vor

Die unangenehme Sache am Kekse Backen ist, dass es eine Wartezeit gibt. Der Teig ist zwar schnell zusammengeknetet, aber dann ist Ruhepause. Und Warten ist bekanntlich schwierig. Denn das, was Kinder wirklich wollen, ist das Bearbeiten des Teiges. Das Kneten, das Ausrollen und das Ausstechen oder Formen der Kekse.

Wenn du den Teig gemeinsam mit deinen Kindern zubereiten möchtest, kannst du dir einige besondere Aktivitäten für die Ruhepause vorab überlegen. Vielleicht wollt ihr ja gemeinsam etwas spielen oder Geschichten vorlesen? Wichtig ist, dass die Kinder darüber Bescheid wissen, dass es eine Wartezeit gibt, die überbrückt werden muss.

Hier findest du meine liebsten Bücher für die Winter-und Weihnachtszeit!

3. Jedem Kind seinen Arbeitsplatz

Bereite für jedes Kind, mit dem du Kekse backen möchtest, einen eigenen Arbeitsplatz vor. Erfahrungsgemäß brauchst du nur wenige wichtige Dinge:

Um Stress zu vermeiden, kann jedes Kind über seine eigene Teigkugel und anschließend über seine eigenen Kekse verfügen.

Für Kinder, die beim Backen helfen, kann es je nach Entwicklungsstand schwierig sein, ihre produzierten Kekse mit allen Familienmitgliedern zu teilen. Da kann es schnell einmal zu Streitereien kommen, wenn nicht klar ist, wer wieviele und welche Kekse anschließend essen darf.

Du kannst für jedes Kind auch ein eigenes Backpapier bereitlegen, das mit seinem Namen beschriftet ist. So kann das Kind anschließend auch gleich über seine eigenen Kekse verfügen. Wenn du nach dem Backen nicht die ganze Küche wischen möchtest, kannst du den Boden mit Leintüchern oder Papier auslegen.

4. Teig Kosten erlaubt

Kinder lieben es, den Teig auszuprobieren, aus dem eigentlich Kekse werden sollten. Kinder lernen mit allen Sinnen und dazu gehört es eben auch, Dinge zu kosten. Ich kann mich immer noch gut daran erinnern, wie der Keksteig meiner Oma geschmeckt hat. Und diese Erinnerung ist verknüpft mit der wohligen Gemütlichkeit und Ruhe in Omas Küche.

Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind rohes Ei isst, dann findest du hier mein zucker-und eifreies Lieblings-Kinder-Keksrezept.

  • 250 Gramm Butter
  • 250 Gramm Mehl
  • 250 Gramm Topfen

Alle Zutaten zu einem schnellen Mürbteig verkneten, danach eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Die Kekse vor dem Backen mit Eiklar bestreichen. Wer mag, kann die Kekse anschließend natürlich nach Belieben verzieren.

Topfentaschen gefüllt mit Marillenmarmelade
Wir machen aus dem Teig immer unsere traditionellen „Topfentascherl“. Sie sind mit selbstgemachter Marillenmarmelade befüllt.

5. Beziehe die Kinder in den Reinigungsprozess ein

Wann ein Kind mit seinen Keksen fertig ist, weiß das Kind am besten selbst. Sollte noch zu viel Teig übrig sein, lege ihn einfach in den Kühlschrank. Auch am nächsten Tag kann er noch verarbeitet werden. Oder du selbst machst aus dem übriggebliebenen Teig genau die Kekse, die du dir vorstellst.

Je nach Alter und Entwicklungsstand kannst du die Kinder an der Reinigung der Arbeitsplätze teilhaben lassen. Jedes Kind kann zum Beispiel seinen eigenen Platz so gut es ihm möglich ist, sauber machen. Dabei geht es nicht darum, dass die Kinder perfekt sauber machen, sondern darum, der Aktivität einen Handlungsbogen zu geben und zu zeigen, dass die Reinigung zur Aktivität dazugehört.

So, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Kekse Backen!

In dieser Geschichte backen Felix und Anna Weihnachtskekse und werden von ihrem Opa liebevoll dabei unterstützt

(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)

„Ist doch nichts passiert!“ – Oder doch? Mit bewusster Sprache von Erziehung zu Beziehung

„Ist doch nichts passiert!“ – Oder doch? Mit bewusster Sprache von Erziehung zu Beziehung

„Gib das sofort zurück!“ oder „Ist doch nichts passiert!“ – Das sind nur zwei Sätze von vielen, die wir vermutlich alle kennen. Sätze, die auch heute noch gerne als erzieherische Maßnahme eingesetzt werden. Doch was wäre, wenn wir unsere Sprache nur ein wenig verändern, um von einer erzieherischen Haltung in eine beziehungsvolle Haltung unseren Kindern gegenüber zu kommen?

„Sprache als Schlüssel in der Erziehung“ so ruft meine Bloggerkollegin Heike Brandl, Kommunikationstrainerin und Heilpädagogin, zu ihrer Blogparade auf. Mit einer bewussten und wertschätzenden Sprache können wir eine Brücke zu einem Miteinander bauen, von einer Erziehung zu einer Beziehung. In diesem Artikel schreibe ich darüber, was wir mit einem bewussten Sprachgebrauch verändern können und was beziehungsvolle Sprache ausmacht.

Eine Veränderung der Sprache bewirkt eine Veränderung der Haltung

Wie wir mit Menschen sprechen ist der Ausdruck unserer inneren Haltung. Die Art zu sprechen verrät schnell, wer wir sind und wie wir denken.

Dazu fällt mir spontan eine Geschichte ein, denn in den letzten Tagen habe ich über den Gebrauch von Worten nachgedacht. Es ging um das Thema Geschwisterstreit und den Satz, den alle Eltern kennen und bestimmt auch schon oft benutzt haben: Meine Kinder streiten ständig!

Das Wort „Streit“ löst in mir sofort eine Abwehrreaktion aus. Etwas Lautes, Heftiges. Denn Streit bedeutet für mich auch, dass ich mit meinen Bedürfnissen nicht wahrgenommen werde. Also kämpfe ich noch stärker dagegen an, um mich selbst zu schützen und nehme damit in Kauf, auch andere zu verletzten. Bei einem Streit gibt es nur Verlierer, denn auch, wer gewinnt, kann sich anschließend nicht glücklich schätzen, weil das Gegenüber eindeutig verloren hat.

Ersetze ich das Wort Streit durch „Auseinandersetzung“ oder „Konflikt„, habe ich sofort eine andere Assoziation. Das Wort „Konflikt“ ist für mich eher neutral besetzt und auch bei „Auseindersetzung“ spüre ich keinen nachhaltigen negativen Einfluss.

Bei einem Konflikt prallen zwei Bedürfnisse aneinander, die allerdings von beiden Seiten wahrgenommen werden. Ein Konflikt ist für mich also etwas, das mit ein bisschen Weitsicht und Einfühlungsvermögen geklärt werden kann, ohne ein schlechtes Gefühl zu hinterlassen. Aus einem Konflikt gehen alle Beteiligten als Gewinner hervor.

Konflikte SpielRaum
Streiten die beiden Kinder oder haben sie einen Konflikt? Die Interpretationen von Worten sind sehr individuell.

Das ist eine sehr subjektive Wahrnehmung. Vielleicht ist es ja bei dir ganz anders. Aber wenn ich mich nun dafür entscheide zu sagen: „Meine Kinder haben häufig Konflikte“ spürt sich das für mich gleich emotionsloser an und erhöht die Wahrscheinlichkeit, beim nächsten Konflikt gelassener zu bleiben, weil mir meine eigenen Assoziationen zum Thema Streiten nicht im Weg stehen.

Ist doch nichts passiert! – oder doch?

Dieser Satz kommt in meinem Alltag leider immer noch sehr häufig vor. Sowohl (Groß)Eltern als auch pädagogisches Fachpersonal gebrauchen ihn häufig. Meist aus gutem Grund, denn Erwachsene leiden mit Kindern mit. Das Weinen eines Kindes bringt tiefe Gefühle bei Erwachsenen zum Vorschein. Fühlen wir uns vielleicht schuldig, weil wir nicht gut genug aufgepasst haben? Oder erinnern wir uns an die Schmerzen, die wir als Kind gehabt haben, als wir vom Rad gefallen sind?

Der Satz „Ist doch nichts passiert!“ wird dazu verwendet, dem Kind das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung ist. Doch sehen wir die Situation mit Kinderaugen, wird vielleicht schnell klar, dass dem nicht so ist.

Auch, wenn das Kind nicht weint, ist es dennoch gestürzt. Ein „Ist nichts passiert!“ kann dem Kind das Gefühl geben, dass der Erwachsene nicht gesehen hat, was passiert ist. Weint das Kind und wird mit oben genanntem Satz getröstet, fühlt es sich missverstanden und nicht ernst genommen.

Beschreibende Worte wie „du bist gestürzt“ „jetzt weinst du“/“du hast dich am Bein verletzt“ geben einen Anstoß zum Dialog. Das Kind kann darauf antworten, sagen, wie es ihm geht, was weh tut, was passiert ist. Damit fühlt es sich wertgeschätzt, wichtig und ernst genommen. Seine Gefühle dürfen sein und werden wahrgenommen.

Was macht eine beziehungsvolle Sprache aus?

Wenn wir mit Kindern sprechen, dürfen wir uns immer wieder die Fragen stellen, ob unsere Sprache zu einer wertschätzenden Beziehung beiträgt. Um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren, braucht es nicht nur nette Worte alleine. Eine beziehungsvolle Sprache beinhaltet mehr als das:

  1. Mit Kindern auf Augenhöhe zu sprechen bedeutet für mich, mich auf ihre tatsächliche Höhe zu begeben. Ich gehe dabei in die Knie oder hocke mich vor das Kind.
  2. Das Ansprechen mit dem Vornamen erhöht die Aufmerksamkeit des Kindes und ein angemessener Gesprächsabstand vermittelt Respekt, sollte aber auf keinen Fall zu weit entfernt sein. Ein Näherrücken kann in Gefahrensituationen notwendig sein.
  3. Berührungen können je nach Empfinden und situationsbedingt angenehm oder sinnvoll sein, um dem Kind das Zuhören zu erleichtern. Manche Kinder mögen das aber gar nicht, was unbedingt respektiert werden muss.
  4. Klare Aussagen: Eine beziehungsvolle Sprache ist gleichzeitig Ausdruck unserer eigenen Befindlichkeiten, Grenzen und Bedürfnisse. Wer klar seinen Wünsche und Bedürfnisse mitteilt, wird ernst genommen und erhöht damit die Kooperationsbereitschaft seines Gegenübers.
  5. Sprachliche Ankündigungen geben deinem Baby/Kind Orientierung und Sicherheit im Alltag und unterstützen strukturelle Begebenheiten im Tagesablauf.
  6. Eine beziehungsvolle Sprache beschreibt, ohne zu interpretieren. Eine Situation neutral zu beschreiben unterstützt langfristig das rechtzeitige Erkennen von kindlichen Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen und ist damit ein wesentliches Puzzleteil, das Selbstwertgefühl eines Kindes zu stärken.
  7. Eine beziehungsvolle Sprache beinhaltet uneingeschränkt das Anhören und Wahrnehmen des Gegenübers, um angemessen auf seine Bedürfnisse reagieren zu können. Du kannst mit beschreibenden Worten auf die Handlungen und Gefühle des Kindes reagieren.

Dies sind nur einige Punkte, die ich hier aufgezählt habe. Natürlich kann sich jeder auch noch Gedanken über seine Lautstärke, Stimmlage und die Wortwahl machen.

Hier findest du ausführliche Tipps für eine beziehungsvolle Sprache

Mit regelmäßiger Reflexion zu einer beziehungsvollen Sprache

Die oben genannten Punkte können auf einen Blick ziemlich viel sein. Vielleicht denkst du jetzt, auf so viele unterschiedliche Dinge kann ich doch gar nicht auf einmal achten. Das muss auch gar nicht sein. Konzentriere dich gerne erst einmal auf ein oder zwei Punkte.

Als Pädagogin und Mutter sehe ich die Möglichkeiten für nachhaltige Veränderung in der Reflexionsarbeit. Jede Situation kann als mehr oder weniger gelungen wahrgenommen werden. In einer kurzen Reflexion deines eigenen Sprachverhaltens kann das Bewusstsein für wertschätzende und beziehungsvolle Sprache geschult und damit nachhaltig verändert werden.

Folgende Fragen können bei der Reflexion hilfreich sein:

  • Wie habe ich das Kind angesprochen? Von fern oder nah? Mit oder ohne Berührung? Auf Augenhöhe oder darüber? Mit dem Namen?
  • Was hat das Kind vor und während der Kommunikation gemacht?
  • Welche Stimmlage, welche Lautstärke hatte meine Stimme? Hoch, tief, laut, leise, nuschelnd, klar?
  • Welche Worte habe ich gewählt? Beschreibende oder interpretierende? Klare oder schwammige Sätze?
  • Hat das Kind meine Anweisung, Grenze, Ausführungen, Ankündigung etc. verstanden?
  • Wie hat das Kind darauf reagiert?

Suchst du Unterstützung bei deiner Selbstreflexion und möchtest du dich auf den Weg machen zu einer respektvollen und authentischen Beziehung mit deinem Kind/deinen Kindern?

Ich unterstütze dich gerne im 1:1 Elterncoaching und/oder meinen Gruppenangeboten.

Interview mit Elisabeth Salmhofer zum Thema „spannungslösendes Weinen“

Interview mit Elisabeth Salmhofer zum Thema „spannungslösendes Weinen“

Meine Kollegin Elisabeth Salmhofer ist Expertin für spannungslösendes Weinen und hat ihren ersten Gedanken daran, ein Buch zu schreiben, im Juni 2018 mit uns geteilt. Mit „Uns“ meine ich die Pikler-Kolleginnen der SpielRaum-Arbeitsgruppe, die sich seit vielen Jahren regelmäßig zur Reflexion und Austausch trifft.

Bereits ein Jahr später präsentierte sie ihr Werk. Innerhalb kürzester Zeit hat sie also ihre Gedanken zum Thema Weinen zu Papier gebracht, die sich wirklich flüssig lesen, stimmig erscheinen und voll sind mit Erfahrungberichten sowie Tipps für alle geplagten Eltern. Eltern, die alles richtig machen wollen, alles dafür tun, damit es ihrem Baby gut geht. Und dennoch: die abendlichen Schreiphasen, bzw. nächtlichen lautstarken Unterbrechungen hören einfach nicht auf. Was kann man als Elternteil also tun, damit das Schreien aufhört? Oder soll es das gar nicht?

Elisabeth beantwortete mir einige Fragen zum Thema spannungslösendes Weinen und gab damit nähere Einblicke in ihr Buch preis.

Elisabeth, in deinem Buch „Babys und Kleinkindern eine Sprache geben“ schreibst du über das spannungslösende Weinen von Menschen jeden Alters. Was bedeutet „spannungslösendes Weinen“ für dich?

Wenn mein Körper anspannt ist, hat das sicher verschiedene Gründe. Es gibt Spannungen, egal ob ich sie spüre oder nicht, die sich auf Grund von Überforderungen jeder Art, im Körper ablegen. Bei Kinder sind das sehr oft unverarbeitete Erlebnisse oder Erfahrungen, da die Welt für sie noch sehr neu ist. Das kann man teilweise gar nicht verhindern.

Diese Anspannung löst sich wunderbarerweise durch das Weinen wieder auf. Das ist mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen. So kann man z.B. beim Cortisol-Spiegel sehen, dass der nach dem Weinen wieder ganz unten ist. Das bedeutet, dass durch das Weinen auch die Anspannung im Körper weg oder weniger ist und das fühlt sich natürlich viel besser an als vorher.

Auch Erwachsene, die sich ab und zu erlauben zu weinen, wenn sie entweder sehr traurig, überfordert, traumatisiert oder sehr angespannt sind, können anschließend die Erleichterung spüren. Genau das gleiche erleben Kinder nach dem Weinen. Meistens wissen sie gar nicht mehr, warum sie eigentlich zu weinen begonnen haben. Danach geht es ihnen wieder gut und sie gehen fröhlich ihrem Spiel nach, lösen Probleme, machen die Hausübung schnell fertig und können wieder kooperieren.

Das verstehe ich unter dem spannungslösenden Weinen.

Elisabeth geht in ihrem Buch auch darauf ein, wie man in dieser schwierigen Situation bei sich bleiben kann und sein Baby beim Weinen begleiten kann.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als du uns bei einem Arbeitstreffen irgendwo in einem steirischen Häuschen eröffnet hast, dass du ein Buch über das spannungslösende Weinen schreiben wirst. Wie bist du zu diesem Thema gekommen und warum war es dir so wichtig, dass du sogar ein Buch darüber geschrieben hast? 

Nach der Geburt unseres Sohnes waren wir mit dem Thema Weinen konfrontiert. Gar nicht so direkt am Anfang, denn es ging zuerst darum, dass er tagsüber nur ganz kurz geschlafen hat. Wenn er im Arm eingeschlafen war, wachte er meistens sofort wieder auf, wenn ich ihn in die Wiege legen wollte. So nach und nach hat auch das Einschlafen am Abend nicht mehr so gut funktioniert und dann hat mir eine Stillberaterin das Buch „Warum Babys weinen?“, von Aletha Solter empfohlen.

Da wurde mir gleich klar, dass er vor lauter Anspannung nicht gut einschlafen konnte oder sehr oft wieder aufwachte, obwohl er noch gar nicht ausgeschlafen war. Als wir ihm erlaubten zu weinen, wenn ihm danach war, hat sich das sofort verändert.

Wir haben ihm das Weinen vorher auch nicht verboten, wie soll das bei einem Baby funktionieren? Aber natürlich kann man das Baby vom Weinen ablenken, mit Stillen, herumtragen, ihn schaukeln oder Spielsachen reichen usw.

Ich begleite seit mehr als 20 Jahren Familien und diese Erfahrung konnte ich dann immer wieder beobachten. So wurde es mir immer wichtiger, über das spannungslösende Weinen mit den Eltern zu sprechen. Auch im Austausch mit meinen Kolleginnen wurde ich zu diesem Thema öfter befragt. Ich wurde eingeladen, Artikel über das Weinen zu schreiben und da bemerkte ich, dass die Angst falsch verstanden zu werden, und dass dann vielleicht irgendwo ein Kind unbegleitet alleine weinen müsste, zu groß war.

Ich wollte dann nur für mich die wichtigsten Punkte notieren und begann zu schreiben. Als ich dann schon bei über 20 A4 Seiten war, fragte ich meine Freundin, die Grafikerin ist, ob sie das Layout übernehmen würde. Nachdem sie ja dazu sagte, wurde es eine tolle Zusammenarbeit und auch die Lektorin passte prima zu uns.

„Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis verbinden mit dem Weinen unangenehme Gefühle. Das macht es auch so schwer, einem Menschen jeden Alters beim Weinen zuzuhören, dabeizubleiben und ihm zuzutrauen, das Weinen selbst zu beenden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“

Nun ist es ja so, dass wir uns als Eltern wünschen, dass es unseren Kindern immer gut geht. Aber wenn sie weinen, schreien und leiden, dann leiden die Eltern mit. Es ist nur zu verständlich, dass diese dann alles tun, damit ihre Kinder damit aufhören. Gerade das Weinen eines kleinen Babys berührt die Mamaseele stark. Welches sind deine besten Tipps für Eltern, wenn das Baby/Kleinkind schreit?

Das Baby kann ja seine Bedürfnisse nicht mit der Sprache ausdrücken, also braucht es andere Möglichkeiten dafür. Wie wir alle wissen, drückt das Baby mit dem Weinen viele Bedürfnisse aus und es ist nicht immer leicht zu erkennen, worum es gerade geht. Wenn Du weißt, dass alle anderen Bedürfnisse wie z.B. Hunger, Durst, Schmerzen und Unwohlsein, sich geliebt und beschützt fühlen, erfüllt sind, dann kann es auch das Bedürfnis nach WEINEN sein. (Die Liste der Bedürfnisse ist nicht vollständig.)

Jetzt komme ich auf Deine Frage nach den besten Tipps zurück:

  1. Stelle Dir vor, dein Baby erzählt dir mit dem Weinen alles, was in letzter Zeit zu viel war. Viele Erlebnisse, die zwar schön waren, dein Baby aber noch nicht verarbeiten konnte, weil ihm einfach noch die Erfahrung fehlt.
  2. Suche dir einen bequemen Platz, nimm Dein Baby in den Arm und höre ganz ruhig zu, was dir dein Kind erzählt. Du kannst deinem Baby dabei Sicherheit geben, dass alles in Ordnung ist und dass es irgendwann fertig erzählt hat und es von selbst aufhören wird, zu weinen.
  3. Wenn Du das Kind dabei beobachtest und bemerkst, wie es am Anfang ganz angespannt ist, oft durchgestreckt ist und nach und nach immer „weicher“ wird und am Schluss entspannt und glücklich in deinem Arm liegt, dann ist das der Lohn.
  4. Babys die nach Bedarf „ausweinen“ können, sind oft zufriedener, spielen und beschäftigen sich gerne und schlafen unkomplizierter.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen,

–        dass beim „spannungslösenden Weinen lassen“ das Baby nicht alleine sein darf und dass das Weinen nicht immer die richtige Antwort ist,

–        das sich das Baby nur entspannen kann, wenn auch der Erwachsene, der es begleitet, entspannt ist und dafür einen sicheren Rahmen anbieten kann.

Mehr dazu in meinem Buch.

„Dieses Buch richtet sich an Eltern, Pädagoginnen und an alle Menschen, die dem spannungslösenden Weinen mehr Platz in ihrem Leben geben wollen.“

Wo kann ich dein Buch kaufen, bzw. gibt es eine Möglichkeit, mit dir persönlich in Kontakt zu treten, wenn ich Fragen zum Thema Weinen habe?

Du findest mein Buch bei Kokomoo oder direkt über BoD.

Mit der ISBN Nummer 978-3-902625-78-6 kannst Du es auch sonst überall bestellen.

Ich freue mich über Fragen. Erreichbar bin ich unter: elisabeth@salmhofer.cc

Liebe Daniela, ich danke Dir für Dein Interesse an diesem wichtigen Thema!

Ich danke dir, liebe Elisabeth, für das Beantworten all meiner Fragen und dafür, dass du einem sehr wichtigen Thema deine Zeit widmest und Raum gibst!

Apfelstrudel statt Alltagsstrudel

Apfelstrudel statt Alltagsstrudel

Der Apfelstrudel symbolisiert für mich gemütliche Wärme, humorgewürzte Herzlichkeit und natürlich gesüßtes Verständnis unter Frauen.

In diesem Artikel erzähle ich dir, was es mit der Apfelstrudelrunde auf sich hat und warum sie für mich so immens wichtig war, dass ich sie für dich wieder aufleben lasse!

Wie ich zu meiner eigenen Apfelstrudelrunde gekommen bin

Die Geburt meines ersten Sohnes veränderte mein Leben komplett. Ich steckte meine Bedürfnisse zurück und kümmerte mich nur noch darum, dass mein Kind alles hat, was es braucht. Das gelang leider nicht so ganz, denn es schrie viel und schlief kaum. Ich verspürte eine starke Ambivalenz zwischen Mutterglück, wenn ich mein Baby anschaue und tiefer Verzweiflung bis hin zu Versagensängsten, wenn mein Baby weinte.

Auf der Suche nach Lösungen stolperte ich in einem Babyforum über Jean Liedloffs Buch: „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück„. In einem gleichnamigen Forum lernte ich tatsächlich Mütter kennen, die mein Interesse teilten und wir begannen, uns regelmäßig mit unseren Kindern zu treffen.

Wir trafen einander abwechselnd bei einer von uns. Wir kamen verstreut aus allen Teilen Ostösterreichs und nahmen manchmal auch lange Autofahrten in Kauf um miteinander Zeit zu verbringen. Bald begannen unsere Treffen bereits am Vormittag und dauerten so lange, bis wir unsere Kinder im Pyjama ins Auto verfrachteten.

Es dauerte nicht lange, bis sich in unserer Runde eine Tradition entwickelte. Ein immer gleiches Ritual, das uns und unsere Kinder in Sicherheit und Geborgenheit einhüllte. Zu Mittag kochten wir – manchmal gemeinsam, manchmal alleine – Gemüsesuppe, die die ersten Gäste bereits verkosten durften. Zum Malzkaffee gab es ungezuckerten Apfelstrudel – mit oder ohne Schlagsahne und abends wurden Butterbrote serviert.

Warum die Apfelstrudelrunde für mich so wichtig war

Als junge Mama hatte ich meine ganz persönlichen Vorstellungen von Erziehung. Ich wollte friedvoll mit meinen Kindern sein, sie möglichst frei und selbstbestimmt aufwachsen sehen und vor allem die beste Eltern-Kind-Beziehung der Welt leben. Wie sich herausstellte, war das für mich alleine gar nicht so einfach. Mein Mann war von sieben bis halb fünf außer Haus. Seine Eltern haben oft ihre Hilfe angeboten, aber ich wollte sie nicht annehmen. 

Mein Credo: Das schaff ich schon alleine. Außerdem bin ich die einzige, die es für meine Kinder richtig macht. Meine Kinder brauchen MICH. Ausschließlich.

Und wenn mir etwas nicht so gelang, wie ich es mir vorstellte, wenn mich die Emotionen überrollten oder jemand mich für meinen Erziehungsstil kritisierte, fühlte ich mich elend und als wäre ich die unfähigste Mutter auf der ganzen Welt.

Doch da war immer etwas, was mich wieder aufrichtete: Meine Apfelstrudelrunde!

Da waren Mütter, die meine Gefühle kannten, die wussten, was sich in mir abspielte, die genau das gleiche erlebten und mit mir teilten. Da waren Menschen, die mich empathisch und ehrlich durch Höhen und Tiefen begleitet haben. Frauen, die meine Werte, meine Ansichten und meinen Erziehungsstil nicht verurteilten, sondern teilten.

Mamis, die einander unterstützten, Hilfe anboten, gemeinsame Lösungen fanden. Ich konnte hören, wie sie die Dinge angingen und mich daran orientieren. Wir fachsimpelten über alternative Pädagogik, tauschten Bücher aus und sprachen über die Entwicklung unserer Kinder und natürlich unsere Herausforderungen im Alltag.

Der Neubeginn der Apfelstrudelrunde

Meine Mission ist es, Eltern dabei zu unterstützen, eine authentische und respektvolle Beziehung mit ihren Kindern zu leben. Heute, nach 20 Jahren kann ich sagen, dass es ganz leicht ist, seinen Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Meine Erfahrungen der letzten über 20 Jahre im Umgang mit Babys und (Klein)Kindern möchte ich gerne weitergeben und genau dieses Apfelstrudel-Gefühl vermitteln.

In der monatlich stattfindenden Apfelstrudelrunde serviere ich dir humorgewürzte Wärme und Geborgenheit mit natürlicher Süße, garniert mit fachkundiger Expertise.

Du hast die Möglichkeit, von deinen Situationen zu erzählen und deine Freuden und Sorgen im Alltag mit deinen Kindern zu teilen. Du bekommst meine fachkundige Expertise und GEMEINSAM mit anderen Eltern findest du DEINE konkrete Lösung!

Es gibt keine festgesetzten Themen. Alles, was da ist, darf raus. Wir reflektieren gemeinsam, gehen den Herausforderungen der kindlichen Entwicklung auf den Grund und lachen und feiern, während wir gemeinsam denken 🙂

Schreib mir gerne, wenn du das auch willst oder du noch Fragen zum Programm hast!

5 gute Gründe, warum du einen Pikler®-SpielRaum besuchen solltest

5 gute Gründe, warum du einen Pikler®-SpielRaum besuchen solltest

1) Im Pikler-SpielRaum genießt du Zeit für dich und dein Kind

Im Pikler-SpielRaum kannst du deinem Kind deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Kein Geschirrspüler, der ausgeräumt werden will, kein Wäschehaufen, der dich ablenkt. In der Piklergruppe bist du einfach da und schaust deinem Kind beim Erkunden zu. So lernst du nicht nur dein Kind besser kennen, seine Interessen und Entwicklungsschritte zu sehen, sondern auch, dich zurückzulehnen und einfach einmal gar nichts zu tun. Dass das oft schwierig ist, ist nur allzu verständlich. Denn die gesellschaftlichen Erwartungen gehen oft in eine entgegegesetzte Richtung.

Im Pikler-SpielRaum erfährst du, dass es nicht notwendig ist, deinem Kind ständig etwas zu zeigen, etwas beizubringen oder es zum Spielen zu animieren. Hier hast du die Möglichkeit zu sehen, was dein Kind von sich aus liebt zu tun, ohne dass Erwachsene ihm etwas vorschlagen.

2) Der Pikler-SpielRaum ermöglicht deinem Kind freie Aktivität in einer aufmerksamen Umgebung

Eine ruhige und angenehme Atmosphäre ermöglicht deinem Kind die Umgebung zu erkunden und die Welt zu entdecken. Dafür wird der Raum speziell auf die Entwicklungsbedürfnisse deines Babys vorbereitet. Liebevoll angeordnete Spielsachen und Alltagsgegenstände laden dazu ein, Neues zu entdecken und Bekanntes zu wiederholen und dadurch zu festigen. Die Lernumgebung im Pikler-SpielRaum richtet sich nach dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder.

Deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit erlaubt deinem Kind, aktiv zu werden. Ob es sich dabei frei im Raum bewegt oder in deiner Nähe bleibt, bleibt ihm selbst überlassen. Es gibt keinerlei Erwartungen an dein Kind, sodass es frei sein kann, seiner inneren Motivation und Stimme zu folgen.

3) Im Pikler-SpielRaum macht dein Kind stressfrei erste soziale Erfahrungen

Konflikte sind im Pikler-SpielRaum aufgrund der geringen Kinderanzahl und der erhöhten Aufmerksamkeit der Erwachsenen ziemlich selten. Doch schon die ersten Begegnungen unter Babys und Kleinkindern können Stress verursachen. Babys interessieren sich leidenschaftlich für den Körper oder das Spielzeug Gleichaltriger. Solche Begegnungen begleite ich liebevoll mit Worten und Gesten. Meine verständnisvolle Begleitung sorgt dafür, dass Begegnungen unter Kindern vorwiegend stressfrei ablaufen. Denn im Pikler-SpielRaum gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich übersetze Gesten und Mimik der Kinder füreinander. Ich begleite die Kinder mit neutralen Worten und ermuntere sie dazu, bei Bedarf STOPP oder NEIN zu sagen oder mit Gesten ihre Grenzen aufzuzeigen, wenn ihnen das Sprechen noch schwer fällt.

4) Im Pikler-SpielRaum festigst du die Bindung zu deinem Kind

Während die Kinder eine anregende Umgebung von sich aus erkunden, lernen Eltern, sich zurückzunehmen. Sie machen die Erfahrung, dass es nicht notwendig ist, ihre Kinder ständig zu motivieren oder zu bespaßen. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen beim Beobachten ist ausreichend, um für eine geborgene Atmosphäre zu sorgen. Diese erhöhte Aufmerksamkeit steigert dein Interesse an der Aktivität deines Kindes und ermöglicht dir eine prompte Reaktion auf sein Bindungsverhalten. Dein Kind wird dir ein Spielzeug bringen und es dir zeigen oder einen Blick zuwerfen, wenn es etwas Neues erlebt hat. Die Erfahrung, dass du ganz da bist und angemessen darauf reagierst, stärkt eure Bindung. Dein Kind fühlt sich gesehen, wichtig und ernst genommen.

5) Der Austausch mit gleichgesinnten Eltern macht dich sicherer im achtsamen Umgang mit deinem Kind

Wie oft hattest du schon das Gefühl, du wärst ganz alleine mit deinen Schwierigkeiten? Bist du nicht, denn allen Eltern geht es ähnlich. Es ergeben sich unzählige Fragen im Alltag mit einem Baby oder Kleinkind zu den Themen Essen, Schlafen, Weinen, Zahnen und natürlich noch viele mehr. Auch die ersten Konflikte mit deinem Kind haben Platz in den von mir moderierten Elternabenden. Hier kommt jeder zu Wort und kann über seine Ängste, Erfahrungen und Gefühle sprechen. Ich gebe Inputs und teile meine langjährigen Erfahrungen mit dir. Dabei achten wir immer auf die Bedürfnisse der Kinder, lassen aber auch deine nicht außer Acht. Jede Familie findet ihren Weg auf ihre Weise. In der Gruppe kannst du außerdem von den Prozessen der anderen Eltern profitieren.

Na, hast du jetzt Lust bekommen, meinen Pikler-SpielRaum zu besuchen? Schreib mir gerne!

Du möchtest mehr über den Pikler-SpielRaum in Kaisersdorf/Burgenland wissen? Nähere Infos über den Ablauf, die Spielumgebung und pädagogischen Hintergründe findest du hier:

Wie ich wurde, wer ich bin: Mein Weg zur Mentorin für respektvolle und authentische Beziehungen mit Kindern

Wie ich wurde, wer ich bin: Mein Weg zur Mentorin für respektvolle und authentische Beziehungen mit Kindern

„Die Dani kann gut mit Kindern“, höre ich meine Mama sagen, als ich bei einer großen burgenländischen Hochzeit als Zehnjährige mit Kleinkindern tanze. Wie sehr dieser Satz meinen Lebensweg beeinflusst hat, stelle ich hier besser nicht infrage. Dass ich „nicht nur gut mit Kindern kann“, sondern Respekt und Authentizität in meinen Beziehungen zu Kindern tragende Rollen spielen, merke ich erst, als ich beginne, darüber zu schreiben. Und durch das Schreiben wird mir auch klar, dass ich so viel mehr bin, als eine nette Pädagogin. Ich bin Mutter, Pädagogin, Expertin für die kindliche Entwicklung, Bloggerin, Tänzerin, Geschichtenerzählerin, Mentorin. Und noch vieles mehr. In diesem Artikel erzähle ich dir von meinen wichtigsten Stationen.

1) 1983: Ich werde große Schwester! Als ich mein erstes Geschwisterchen bekomme, bin ich hin und weg und liebe es vom ersten Tag an, meine Mama zu unterstützen. Bis 1986 bekomme ich noch einen Bruder und eine Schwester und werde zur Familienbabysitterin. Mit 16 bin ich routiniert darin, meine kleinen Geschwister zu baden und schlafen zu legen. Das weiß bald auch das ganze Dorf und ich verdiene mir mit diesem Job meine Wochenendausflüge.

2) 1988 – 1992: Als Babysitterin gefragt, als Schülerin versagt. Mein Lateinlehrer nennt mich „Wimmerl“ und der Geschichtelehrer lässt mich gerade mal so durch, obwohl ich mich seiner Meinung nach nicht richtig ausdrücken kann. In Sprachen bin ich schlecht, Naturwissenschaften gehen gerade so. Ich brilliere in nur einem einzigen Fach: Chemie. Ich bin die einzige in meiner Klasse, die chemische Gleichungen lösen kann! Die Schule ist für mich ein einziger Horror, ein notwendiges Übel, von dem ich mich am liebsten frühzeitig verabschiedet hätte. Dennoch, ich halte durch und maturiere erfolgreich im Juni 1992, obwohl meine schriftliche Deutscharbeit für meinen Lehrer „nicht genügend“ war.

Mit 16 hätte ich mir niemals gedacht, dass ich jemals in meinem Leben mal was mit „Schreiben“ zu tun haben könnte.

3) 1992: Pädagogische Akademie oder Kolleg für Biochemie? Nach dem Abitur stehe ich vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Die Chemie hat es mir angetan und ich bewerbe mich am Kolleg für Biochemie in der Rosensteingasse in Wien. Als Plan B. entscheide ich mich für die Pädagogische Akademie in Eisenstadt, denn: Ich will es besser machen als meine Lehrer! Im August weiß ich immer noch nicht, wie ich mich entscheiden soll, denn ich habe an beiden Instituten einen Platz bekommen. Ich entscheide mich letztlich für die Päd. Akademie, weil die Fahrtzeit einfach kürzer ist und beginne die Ausbildung zur Hauptschullehrerin in Mathematik und Biologie, weil das Fach Chemie leider nicht zustande kommt.

4) Jänner 1994: Ich flüchte aus der pädagogischen Akademie. Ich gerate in eine Diskussion mit einer Professorin, die ich in meinem damaligen Alter nur verlieren konnte. Dabei geht es um Sinn und Sinnlosigkeit von Hausaufgaben und um deren Benotungen. Ich weigere mich anzunehmen, dass eine vergessene Hausaufgabe schlecht gewertet werden muss. Die Argumente gehen mir allerdings wegen meiner Erfahrungslosigkeit aus und zurück bleibt Ärger. Statt zur Schule gehe ich nun jeden Morgen in einen Eissaloon und verkaufe Eis.

5) Mai 1994: Ausbildung zur Elementarpädagogin. Ich erfahre von einer Bekannten, dass in Wien dringend Kindergärtnerinnen gesucht werden. Das Magistrat biete seit Kurzem eine berufsbegleitende Ausbildung an, die drei Jahre dauert. Ich bewerbe mich, weil das Eis Verkaufen nicht besonders zukunftsträchtig ist. Zwei Wochen später stehe ich in der ersten Kindergartengruppe im 10. Wiener Gemeindebezirk.

In meinem zweiten Ausbildungsjahr betreue ich erstmals Kinder unter 3 Jahren.

6) 1996: Ich lerne Montessori, Pikler und die Wilds kennen. In meinem zweiten Ausbildungsjahr arbeite ich in einer Krippe in einem kleinen Haus, dessen Leitung mir die Bücher von Emmi Pikler und Rebeca Wild empfiehlt. In den Familiengruppen werden bereits viele Ideen von Maria Montessori umgesetzt. Ich bin sofort begeistert und spüre zum ersten Mal, dass es Möglichkeiten abseits des starren Regelsystems gibt, in dem alle Kinder gleichzeitig hungrig und müde sein müssen. Ich hadere mit den Rahmenbedingungen im städtischen Bereich und frage mich, wie es für mich weitergehen kann. Im Anschluss an meine Ausbildung absolviere ich gleich einen Montessorikurs bei Annebeate Huber und hospitiere in Montessorieinrichtungen. Meine damalige Vision: Ich betreue kleine Kinder in meinem eigenen Haus nach der Dani-Pädagogik.

7) Juli 2000: Ich werde Mama! Die Geburt meines ersten Sohnes verändert mein Leben komplett. Ich stecke meine Bedürfnisse zurück und kümmere mich nur noch darum, dass mein Kind alles hat, was es braucht. Das gelingt leider nicht so ganz, denn es schreit viel und schläft kaum. Ich verspüre eine starke Ambivalenz zwischen Mutterglück, wenn ich mein Baby anschaue und tiefer Verzweiflung bis hin zu Versagensängsten, wenn mein Baby schreit.

8) Oktober 2000 – Ich stolpere in einem Babyforum über Jean Lidloffs Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“: Daraufhin beginne ich, meinen Sohn im Tragetuch zu tragen. Da mich in Wiener Neustadt damit eher außerirdisch fühle, suche ich im Internet nach gleichgesinnten Mamas. Ich finde tatsächlich einige Frauen in meiner Nähe und wir beginnen, uns wöchentlich zu treffen. In dieser „Apfelstrudelrunde“ beschäftige ich mich mit „Attachment Parenting“ und bin der Meinung, dass diese Form der Eltern-Kind-Beziehung die einzig Wahre ist und ich mein Glück gefunden habe.

In der Apfelstrudelrunde gab es neben inspirierenden Gesprächen natürlich auch immer Apfelstrudel!

9) September 2002Seminarreihe mit Rebeca und Mauricio Wild. Von meiner Freundin aus der Apfelstrudelrunde erfahre ich, dass die beiden von Ecuador nach Oberpullendorf kommen. In ihren Seminaren erzählen sie von ihrem Schulprojekt, dem „Pesta“. Wie schon in ihren Büchern beschrieben, führen sie eine Schule, wo es keinen Druck und keine Noten gibt. Nein, nicht einmal Unterricht. Stattdessen sprechen sie von Gehirnentwicklung, von der Biologie des Organismus und von einer vorbereiteten Lernumgebung. Sie betonen die Wichtigkeit von Beziehungen und wie wir Lebensprozessen respektvoll begleiten können. Ich bin so begeistert, weil es genau das ist, was ich gerne in der pädagogischen Akademie gelernt hätte. Ich erfahre, dass es in der Nähe von Oberpullendorf eine Elterninitiative gibt, die genau meinem Wunsch für meine Kinder entspricht: Das Storchennest.

Ab diesem Zeitpunkt besuche ich regelmäßig die Spielgruppe im Storchennest mit meinen Kindern.

10) November 2002 – Geburt meines zweiten Sohnes: Ich liebe das Mama Sein und meine entzückenden Kinder. Und dennoch wird ab jetzt mein Leben als Mama anstrengend. Ich trage das Baby und habe gleichzeitig ein Kleinkind zu betreuen. Ich stecke meine Bedürfnisse zurück, bis das Fass überläuft und ich immer häufiger aus der Haut fahre. Meinen hohen Ansprüchen an mich selbst werde ich immer weniger gerecht. Ich putze den Popo des Älteren, während ich das Baby stille. Ich merke, dass ich etwas ändern muss, habe aber keinen Schimmer, was das sein könnte. Trotz der vielen Auseinandersetzung mit respektvoller Erziehung sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht.

junge Mama mit 2 Kindern
Als Mama von zwei Kindern fühle ich mich manchmal überfordert und wünsche mir sehnlichst eine Lösung dafür!

11) 2003 – Start meiner ersten Spielgruppe: Nach der Geburt meines zweiten Sohnes weiß ich, dass ich nicht wieder nach Wien zum Arbeiten fahren werde. Zu weit weg scheinen mir die Anforderungen des städtischen Systems und ich entscheide mich dazu, bei meinen Kindern zu bleiben. Meine Hebamme bietet mir zur selben Zeit die Möglichkeit, in ihrem Mütterstudio eine Spielgruppe anzubieten. Hier gerate ich ziemlich schnell an meine Grenzen. Ich habe zwar Erfahrung mit Kindern, aber kaum bis keine Erfahrung mit der Begleitung von Eltern. Also suche ich nach Lösungen und werde durch eine Freundin auf die Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft aufmerksam. Lies hier die ganze Geschichte.

12) September 2004 – Start der Pikler-Ausbildung: Mit dieser Ausbildung starte ich Hals über Kopf in ein persönliches Abenteuer. Ich lerne intensiv über entwicklungspsychologische Vorgänge in den ersten Lebensjahren und wie ich Eltern in dieser Zeit wertschätzend unterstützen kann. Hier erfahre ich, was es heißt, in Beziehung mit Kindern zu sein und merke, dass das Tragetuch für mich deshalb eine Rettung war, weil ich nicht wirklich wusste, was mein Baby brauchte. Der Alltag mit meinen beiden Söhnen wird im Laufe der Zeit organisierter und ruhiger. Ich beginne damit, meinem Mann mehr Familienarbeit zuzutrauen, erlaube den Großeltern, Hilfe zu leisten und nehme mir genügend Exklusivzeit für mich.

13) August 2007 – Geburt meines dritten Sohnes: Die Beschäftigung mit der Pikler-Pädagogik trägt Früchte, denn mit dem dritten Baby wird vieles anders. Ich beschließe, ihn nur noch beim Spazierengehen zu tragen, traue ihm zu, alleine zu spielen und gönne uns beiden viel Beziehungszeit in den Pflegesituationen. Um weiterhin meine Spielgruppe anbieten zu können, gebe ich meinen Jüngsten in die liebevollen Hände einer Babysitterin.

Durch die intensive Beschäftigung mit der Pikler-Pädagogik fällt es mir nun leicht, eine authentische Beziehung mit meinen Kindern zu führen. Ich schaffe es immer besser, die Bedürfnisse ALLER Familienmitglieder zu erkennen, also auch meine.

14) September 2011Ich beginne, im Storchennest zu arbeiten: Wir übersiedeln von Katzelsdorf nach Kaisersdorf, weil das Storchennest unser Lebensmittelpunkt geworden ist. Meine beiden älteren Söhne besuchen die freie Schule und ich gehe ab jetzt drei Tage die Woche mit meinem jüngsten Sohn in den Kindergarten, um Kindergartenkinder zu betreuen. Meine Spielgruppe halte ich mittlerweile an drei verschiedenen Standorten im Burgenland: in Steinbrunn, in Zagersdorf und im Storchennest.

15) Jänner 2012 – Ich richte meinen eigenen SpielRaum ein: Das Haus, das wir in Kaisersdorf kaufen, hat einen wunderschönen Kellerraum mit Holzdielen, der sich wunderbar für einen SpielRaum eignet. Das Haus bekommt einen Extraeingang in den neu renovierten SpielRaum. Ab jetzt gibt es meine Spielgruppen nur noch bei mir zu Hause und in Steinbrunn/Bezirk Eisenstadt bei der Hebamme Bettina Fillafer. Damit geht meine Vision von damals in Erfüllung!

Mein eigener SpielRaum in meinem Haus in Kaisersdorf

16) Juni 2015Ich werde Pikler®-Pädagogin: Ich schreibe meine Diplomarbeit zur zertifizierten Pikler-Pädagogin zum Thema: „Konflikte begleiten im SpielRaum“. Diese Arbeit zu schreiben kostet mich enorme Überwindung, weil ich immer noch der Meinung bin, ich könne mich nur unzureichend ausdrücken. Die wertvollen Feedbacks meiner Mentorin machen mir Mut und ich fühle mich selbstbewusst und stolz bei meinem abschließenden Gespräch. Ich darf meine Spielgruppe nun Pikler®-SpielRaum nennen und Einführungsveranstaltungen in die Pikler-Pädagogik anbieten.

Pikler Diplom
Am 16. Juni 2015 halte ich mein Diplom zur Pikler®-Pädagogin in der Hand

17) Jänner 2021 – Ich beginne zu bloggen: Ich nutze meine pandemiebedingte Freizeit und werfe mich mutig ins Blogabenteuer und buche einen Jahreskurs – the content society mit Judith Peters. Ich schreibe regelmäßig Blogbeiträge und Kindergeschichten, die ich mit meinem Newsletter versende (hier kannst du dich eintragen!) Ich merke immer mehr, was ich zu bieten habe und werde mir meiner vielfältigen Erfahrungen bewusst.

18) März 2021 – Ich starte mit einem 1:1 Eltern-Coaching Angebot: Auf meiner neu gestalteten Webseite stelle ich erstmals ein Angebot für ein Elterncoaching ein. Mehr und mehr frage ich mich, wie ich dieses Angebot nennen soll und was ich bin. Ich möchte keine Familienbegleiterin sein, keine Beraterin und kein Coach. Das fühlt sich alles falsch an, da ich beraten will und gleichzeitig coachen und natürlich langfristig begleiten.

19) März 2022 – Mein erster Online-Workshop: Der Workshop zum Thema „liebevoll Grenzen setzen“ startet mit 12 Teilnehmerinnen, darunter Mamas und Pädagoginnen. Daraus entsteht ein weiterführende Reflexionsrunde, die monatlich stattfindet: der Sunshine-Circle. Ich merke, dass das genau das Angebot ist, das mich neben der Arbeit mit den Kindern beseelt und glücklich macht. Wenn du also Lust hast, wirklich Hinzuschauen und dich selbst im Umgang mit den dir anvertrauten Kindern zu reflektieren, dann schreib mir gerne!

20) Heute nenne ich mich Expertin für die frühe Kindheit und Mentorin für respektvolle und authentische Beziehungen zu Kindern. Das Wort „Mentorin“ kommt mir immer öfter unter und ich spüre, dass es genau die Bezeichnung ist, nach der ich gesucht habe! Ich bin sehr dankbar über meine Wege und Umwege, die mich hierher gebracht haben. Wer weiß ob ich auch hier gelandet wäre, wenn ich Biochemikerin geworden wäre?

Möchtest du gerne Begleitung auf deinem Weg zu einer respektvollen und authentischen Elternschaft?

Astscheiben: einfaches Spielzeug zum Selbermachen

Astscheiben: einfaches Spielzeug zum Selbermachen

Die Holzscheiben in meinem Pikler-SpielRaum sind ein beliebtes Spielmaterial für meine kleinen Gäste. Schon Babys lieben sie. Sie drehen die Scheiben in ihren Händen, klopfen damit auf den Boden oder kosten ihren Holzgeschmack. Die Kinder ab ca. anderthalb Jahren verwenden sie als Untersetzer, zum Bauen oder lassen sie die Rutsche hinunterpurzeln. Nicht selten werden sie zu Musikinstrumenten und ja, auch als Handy wurden sie bereits benutzt.

Auch im Kindergarten sind die Astscheiben noch gefragt. Sie werden zu Straßen gelegt oder zu einzigartigen Kunstwerken verbaut. Einfache Holzscheiben sind ein dankbarer und jahrelanger Begleiter für dein Kind. Und wenn sie tatsächlich nicht mehr gebraucht werden, kannst du sie verheizen oder zu dekorativen Zwecken nützen.

Häufig werde ich von Eltern gefragt, woher ich diese Scheiben habe. Ganz ehrlich – ich hab sie selbst gemacht. Die einfachsten Holzbausteine der Welt sind nachhaltig, ungiftig und absolut kostenlos.

Welches Holz kann ich für die Astscheiben benutzen?

Im Grunde eignet sich fast jedes Baumholz. Wichtig ist, dass es ungiftig ist. Vermeide also unbedingt das Holz der Robinie (Scheinakazie) und der Eibe. Viele Gartensträucher sind stark toxisch. Dazu gehört Wacholder, Thujen und Koniferen, Goldregen und Efeu, sowie Buchsbaum.

Auch stark harzendes Holz solltest zu vermeiden (Nadelbäume). Achte auch darauf, dass die Rinde nicht zu stark absplittert. Ich persönlich habe Äste der Haselnuss verwendet. Die Rinde der Birke lässt sich meist gut schälen, aber auch die Äste diverser Obstbäume (Holunder) ist für die Herstellung der Astscheiben gut geeignet. Holzscheiben werden auch im Internet zu Dekozwecken feilgeboten. Falls du also nicht selbst an einem Baum sägen willst, der Suchmaschinenriese weiß bestimmt, wo du welche herbekommen kannst 🙂

Astscheiben als Spielzeug – welche Größe ist geeignet?

Wenn du die Astscheiben bereits deinem Baby zum Spielen anbieten möchtest, sollte der Durchmesser weder zu klein, noch zu groß sein. Ein Durchmesser von mindestens 4 cm sorgt dafür, dass dein Baby das Teil nicht verschlucken kann. Die Holzscheiben, die ich im SpielRaum verwende, haben einen Durchmesser von 5 bis 8 cm. Säge die Äste gerne in unterschiedlicher Dicke von ein bis drei Zentimeter ab.

Astscheiben, die einen kleineren Durchmesser haben, können hervorragend zum Bauen verwendet werden. Im Kindergarten benutzen die Kinder gerne Astscheiben in verschiedenen Größen und Dicken.

Je größer dein Kind ist, desto größer und dicker (und somit schwerer) können auch die Bausteine sein.

Bausteine aus Holz selber machen

Ich habe die Äste der Haselnuss mit einer einfachen * Japansäge bearbeitet. In meiner Garage steht mittlerweile eine Kappsäge, die mir das Sägen beim nächsten Mal mit Sicherheit erleichtert.

Für Babys und Kleinkinder musst du die Rinde der Astscheiben mit einem * Schleifpapier glatt schleifen. Verwende dafür ein Schleifpapier der Körnung 100 – 120. Anschließend erfolgt der Feinschliff mit der Körnung 180 – 200. Wichtig ist, dass sich die Rinde nicht vom Holz lösen kann, um ein Verschlucken zu verhindern.

Die Rinde sollte so geschliffen werden, dass sich keine Kleinteile lösen.

Zum Spielen ist es nicht nötig, die Scheiben extra zu behandeln. Vor allem, wenn die Astscheiben als Babyspielzeug verwendet werden, sollten sie ihre Natürlichkeit behalten, da vor allem sehr junge Kinder die Scheiben in den Mund nehmen und daran lutschen. Natürlich kannst du sie auch mit einem natürlichen Öl (Lein- Oliven- oder Walnussöl) behandeln.

Spielideen mit Astscheiben

Die Astscheiben sind vor allem für Babys geeignet, die bereits mobil sind. Zumindest sollte sich dein Baby sicher auf den Bauch und wieder zurück drehen können. Falls es sich also auf eine harte Holzscheibe dreht, sollte es sich selbständig aus dieser unangenehmen Situation wieder befreien können.

Scheiben, die einen geringeren Durchmesser als 4 cm haben, kannst du durchbohren und anschließend auf ein Lederband fädeln. Dieses kannst du an den Enden verknoten oder auch zu einem Ring verknoten. Ein einfaches Spielzeug, das als Rassel, Armband oder zum Nachziehen verwendet werden kann. (Foto folgt!)

Die Holzscheiben werden am besten in passenden Körben für das freie Spiel angeboten. So kann das Kind selbst entscheiden, ob es damit bauen möchte, sie von A nach B transportieren will oder die Scheiben lieber für das Rollenspiel benutzt.

Es gibt keinerlei Alterseinschränkung für dieses Spielzeug. Allerdings wird es für ältere Kinder interessanter, wenn so viele unterschiedliche Holzscheiben wie möglich vorhanden sind. Sie können sich in Größe, Dicke und Holzart (somit auch in der Färbung) unterscheiden. Denn dann wird der Bauspaß noch größer und die Möglichkeiten vielfältiger.

Viel Spaß beim Sägen, Schleifen und Bauen!

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7 Tipps, wie du die Kooperationsbereitschaft deines Kindes erhöhst

7 Tipps, wie du die Kooperationsbereitschaft deines Kindes erhöhst

Ich nehme an, jede Mama, jeder Papa, der das hier liest, kennt folgende Situation:

Es ist halb elf am Vormittag, dein Kind spielt zufrieden im Wohnzimmer. Du weißt, am Nachmittag hast du einen Termin und möchtest unbedingt am Vormittag noch den Einkauf erledigen. Immerhin solltest du noch was Kleines kochen und dein Kind braucht pünktlich seinen Mittagsschlaf. Du machst dich also fertig für den Einkauf. Mit dem Autoschlüssel in der Hand versuchst du deinem Kind zu sagen, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wo es aufhören muss zu spielen und bitte mit dir ins Auto steigt. Doch alles, was du versuchst, bringt nicht das Ergebnis, das du dir wünschst.

Und dann, nach dem 10 Mal, beginnt das Donnergrummeln in deinem Bauch. Dein Kind hört einfach nicht und du beginnst vielleicht zu drohen oder zu schimpfen. In jedem Fall gebrauchst du Worte, die du am selben Tag zutiefst bereust.

Um das zu umgehen, ist es unerlässlich, als Elternteil die Führungsrolle zu übernehmen. Dein Kind braucht Struktur und Klarheit, um sich innerhalb eines von dir gesetzten Rahmens selbstbestimmt bewegen zu können. In diesem Artikel verrate ich dir, was du tun kannst, damit es deinem Kind leichter fällt, zu kooperieren.

1. Überprüfe die Notwendigkeit der Grenze

Unsere Kinder sind tagtäglich vielen Einschränkungen ausgesetzt. Das können ihre körperlichen und persönlichen Grenzen, strukturelle Vorgaben oder unsere eigenen Grenzen sein. Daher gilt: so wenig Grenzen wie möglich und so viele wie nötig!

Egal, welche Grenze du kommunizierst – sie wird dann ankommen, wenn du dir zu 100 Prozent sicher bist, dass sie jetzt nötig ist. Wenn dein Kind gerade dabei ist, auf die Straße zu laufen, rufst du ohne nachzudenken vermutlich „Stopp!“. In oben beschriebenem Fall ist es nicht ganz so eindeutig. Ach, das Kind spielt doch so schön, soll ich es wirklich jetzt da rausreißen?

2. Finde deine Klarheit

Wenn du unsicher bist, wird dein Kind das wahrnehmen. Und dadurch mehr Möglichkeiten finden, um dich umzustimmen. Schon ein kleines Raunzen oder ein herziges „Aber Mama, ich spiel doch gerade – BIIIEEETE!“, wird es dir noch schwerer machen, die Grenze durchzusetzen. Und wozu auch? Du weißt es ja selbst nicht so ganz genau.

Deine Klarheit bedeutet Sicherheit für dein Kind.

3. Stelle sicher, dass dein Kind dich wahrnimmt

Während du deine Tasche packst und den Einkaufszettel noch weiter schreibst, rufst du deinem Kind zu, es solle sich doch jetzt bitte einmal ein bisschen beeilen. Doch dein Kind ist ganz in sein Spiel vertieft. Alles, was es von dir wahrnimmt, ist ein bisschen Mama-Gemurmel. Es hört dich einfach nicht.

Damit das Kind dich wahrnimmt, braucht es Nähe, Kontakt und Zuwendung. Nimm dir genügend Zeit, um zu deinem Kind hinzugehen und es kurz zu berühren. Stelle Blickkontakt her und informiere es darüber, was in Kürze geschehen wird. Diese Orientierung gibt deinem Kind die Möglichkeit, in Ruhe sein Spiel zu beenden.

4. Sende klare Botschaften

„Kommst du jetzt?“

Eine Frage bedeutet, dass das Kind wählen kann. Auf eine Frage, vor allem auf so eine, kann die Antwort JA oder auch NEIN sein. Ich bin ein großer Fan davon, Kindern Entscheidungen zu hinterlassen. Doch sollten es immer Entscheidungen sein, mit denen du auch mitgehen kannst. Siehe Punkt 7.

Wir erarbeiten gemeinsam Möglichkeiten für eine gewaltfreie, klare und liebevolle Kommunikation mit deinem Kind.

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass wir jetzt fahren?“

Kurze und prägnante Sätze sind eindeutiger, als Gemecker oder Vorwürfe. Das Kind muss wissen, was zu tun ist. Positiv formulierte Sätze kommen schneller an. Probiere es gerne selbst einmal an dir aus: „Denk jetzt auf keinen Fall an einen rosa Elefanten!“

Woran denkst du gerade?

In unserem Fall wäre es eine ganz einfache Lösung „Bitte beende dein Spiel und zieh deine Jacke an, ich möchte jetzt fahren“ zu sagen.

Eine andere Möglichkeit ist es, deinem Kind eine Wahlmöglichkeit zu geben: „Möchtest du die grüne oder die rote Jacke anziehen?“ Das ist eine Entscheidung, die das Kind für sich treffen kann, ohne dass es dein Vorhaben beeinträchtigt.

5. Lass deinem Kind genügend Zeit zu reagieren

Kinder können nicht alles, was wir von ihnen erwarten, sofort und auf der Stelle umsetzen. Denn manchmal braucht es Zeit, um etwas, das ich gerade mache, zu beenden. Diesen Turm nicht mehr fertig bauen zu können ist für dein Kind so, als würde mir jemand sagen, ich müsse jetzt mitten im Schreiben damit aufhören. Das würde mich ziemlich wütend machen.

Wenn ich aber weiß, dass es bald soweit sein wird, dass ich meine Tätigkeit beenden muss, kann ich mich darauf einlassen. Ich spreche hier auch nicht von Stunden oder Minuten. Ein kurzer Moment ist dafür absolut ausreichend, dein Kind auf die nächste Situation vorzubereiten.

„Entscheidend für das Gelingen der Kooperation ist die Atmosphäre, in der sie geschieht!“

Jesper Juul

6. Nimm die Bedürfnisse deines Kindes wahr

Wenn es für dein Kind sehr schwierig ist, sein Spiel zu beenden, kannst du seine Wünsche und Bedürfnisse spiegeln. Du kannst in einer einfachen Sprache beschreiben, was du gerade wahrnimmst. „Es fällt dir richtig schwer, dein Spiel zu beenden.“

Oft passiert es auch, dass dein Kind kooperiert, also sein Spiel beendet, aber dennoch wütend, trotzig oder traurig reagiert. Versuche auch dann, es mit all seinen Gefühlen empathisch zu begleiten. „Das macht dich richtig wütend, dass du dein Spiel jetzt beenden musstest!“

Eine kurze, empathische Beschreibung der Situation hilft deinem Kind, zu kooperieren. Es fühlt sich verstanden und ernst genommen. Du bleibst bei deinem Vorhaben, was deinem Kind signalisiert, dass du dich selbst und deine Bedürfnisse sehr wichtig nimmst. Das macht dich nicht nur zu einem wertvollen Vorbild, sondern zu einer sicheren Führungsperson, die deinem Kind Halt gibt.

In den wöchentlichen Austauschrunden gibt es genügend Zeit für deine Fragen!

7. Bewahre die Grenzen deines Kindes

Ein Kind, dessen körperliche und persönliche Grenzen nicht ernst genommen werden, wird auch immer wieder die Grenzen anderer überschreiten. Es ist wichtig, das Nein deines Kindes ernst zu nehmen. Die wiederholte Erfahrung, selber Entscheidungen treffen zu können, trägt wesentlich zur Bildung eines gesunden Selbstbewusstseins bei.

Die Grenzen deines Kindes ernst zu nehmen, bedeutet nicht, dass es in jede Entscheidung mit einbezogen wird. Die Hauptverantwortung bleibt immer beim Erwachsenen. Unseren Kindern zu viele Entscheidungen zu überlassen, würde sie überfordern.

Der Erwachsene gibt immer einen klaren Rahmen vor, innerhalb dessen das Kind für sich entscheiden kann. Für unser konkretes Beispiel bedeutet das: Die Tatsache, dass wir einkaufen fahren, ist unumstößlich. Das Kind kann die Jacke auswählen oder ob es selbst laufen mag, oder lieber getragen werden möchte, oder ähnliches.

Was du tun kannst, wenn es mal nicht so rund läuft

Es hilft nichts, manchmal läuft es nicht so, wie du dir das vielleicht gewünscht hast. Vielleicht bist du heute über deine Grenzen gegangen, was zu Worten geführt hat, die du lieber nicht gesagt hättest. Vielleicht fragst du dich aber auch, ob du nicht zu streng warst oder dich plagt das schlechte Gewissen aufgrund der heftigen Reaktion deines Kindes. Was auch immer – das Schöne daran ist, dass wir uns immer wieder verändern können.

Folgende Fragen können dir dabei helfen, die Situation zu reflektieren:

  • Was genau ist passiert?
  • Welche Worte hast du gewählt?
  • Wie war der Kontakt zwischen dir und deinem Kind?
  • Wie hat sich dein Kind gefühlt?
  • Wie hast du dich gefühlt?
  • Gibt es etwas, das du beim nächsten Mal anders machen kannst?

Übrigens: Ich finde es wichtig, dass wir auch die Situationen reflektieren, die besonders gut gelaufen sind! Um daran zu wachsen und auch für ein bisschen Schulterklopfen – tut einfach gut!

Was ist ein Pikler®-SpielRaum?

Was ist ein Pikler®-SpielRaum?

Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden.

Babys und Kleinkinder finden im Pikler-SpielRaum eine altersgerechte vorbereitete Umgebung vor, in der sie sich und ihre Umwelt eigenständig erkunden können. Für dich als Elternteil kann der SpielRaum eine wöchentliche Auszeit bedeuten. Zeit, die nur für dich und dein Kind ist.

In der Piklergruppe hast du die Möglichkeit, eine bedürfnis-und beziehungsorientierte Haltung deinem Kind gegenüber kennen zu lernen und zu festigen. Das freie Spiel deines Kindes lässt dich seine Eigeninitiative und Kompetenz erfahren. Das daraus resultierende Vertrauen bildet die Grundlage für ein Aufwachsen in Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.

–> zu den aktuellen Terminen!

Emmi Pikler und ihr pädagogischer Ansatz

Emmi Pikler war eine deutsch-ungarische Kinderärztin, die als Familienärztin arbeitete, bevor sie 1946 die Leitung eines Kinderheimes in Budapest übernahm. Sie gilt als Pionierin einer Zeit, in der Kinder nichts oder kaum etwas zu sagen hatten. Teile ihrer Forschung waren die selbstständige Bewegungsentwicklung und die frühe Kompetenz eines Säuglings, mit seinen Bezugspersonen zu kooperieren. zur Biographie

Die pädagogische Grundlage der Pikler-Pädagogik bildet eine Haltung, die das Kind als autonomes und kompetentes Wesen ansieht. Ein Kind, das von Anfang an selbst für sich entscheiden und seine Bedürfnisse äußern kann.

Themen wie Beziehung auf Augenhöhe, freie Bewegungsentwicklung und freies Spiel unterstützen Familien dabei, ihren Alltag entspannter und gelassener zu leben. Eine freie Bewegungsentwicklung ermöglicht dem Kind einer selbstgewählten, freien Aktivität nachzugehen. Dadurch ist es weniger abhängig von den Erwachsenen. Die alltäglichen Pflegesituationen wie Baden, Wickeln, Anziehen und Mahlzeiten werden als Beziehungsangebot genützt, um das Bedürfnis nach Kontakt und Aufmerksamkeit zu erfüllen.

Mehr zur den pädagogischen Ansätzen Piklers findest du hier: Was ist die Pikler®-Pädagogik?

Die vorbereitete Umgebung im Pikler-SpielRaum

Unter vorbereiteteter Umgebung verstehen wir einen Raum, in dem sich das Kind selbstständig bewegen kann, ohne unnötigen Gefahren und Grenzen ausgesetzt zu sein. Eine Umgebung, die den Bedürfnissen des Kindes seinem Entwicklungsstand entsprechend gerecht wird, um die Welt zu kennen und verstehen zu lernen.

Als SpielRaum-Leiterin gestalte ich eine anregende Lernumgebung, die dazu beiträgt, dass jedes Kind seinen eigenen Interessen folgen kann. Ich stelle offene Spielmaterialien und Pikler®-Bewegungsgeräte zur Verfügung, die das Kind beim Entdecken der Welt und seinem eigenen Körper unterstützen.

Offenes Spielmaterial für die individuelle Lernerfahrung

Als offenes Spielmaterial werden Dinge bezeichnet, die je nach Entwicklungsstufe unterschiedlich genutzt werden können. Es gibt keine Regeln zur Handhabung, wie bei einem didaktischen Spiel. Ein Baby wird die Holzscheibe ergreifen und berühren, sie fallen lassen und mit dem Mund verkosten, während ein zweijähriges Kleinkind mit denselben Holzscheiben vielleicht eine Straße oder einen Turm baut.

Offenes Spielmaterial fördert die Kreativität des Spiels und kann von jedem Kind unterschiedlich, je nach eigenem Interesse und Möglichkeiten benutzt werden. Jedes Kind sucht sich selbst im Spiel seine eigenen Herausforderungen, dadurch entsteht keine Über- oder Unterforderung. Die Freude am Tun und die Entdeckungen, die jedes Kind für sich macht, stehen im Vordergrund und sorgen für lebendiges Lernen.

Wenn du mehr über geeignetes Spielmaterial für die jeweiligen Entwicklungsetappen erfahren möchtest, findest du hier meine kostenlose Liste von Spielsachen, die zum freien Spiel einladen.

Pikler-Bewegungsgeräte unterstützen die freie Bewegungsentwicklung

Zusätzlich zum Spielmaterial biete ich auch Pikler-Bewegungsgeräte an, die dem Bewegungsbedürfnis von Babys und Kleinkindern entsprechen und vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen.

Das Pikler-Dreieck mit Rutsche

Das Pikler-Dreieck oder auch Dreieckständer genannt, bietet Kindern bis sechs Jahren vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Babys können sich an den Gitterstäben hochziehen und ihre ersten Stehversuche unternehmen. Viele Kinder unternehmen ihre ersten Kletterversuche noch bevor sie zu gehen beginnen. Wenn die Kinder älter werden, wird es interessant, über die Spitze zu klettern und an der anderen Seite wieder runter zu kommen.


Die angebaute Rutsche erweitert die Nutzungsmöglichkeiten des Kletterdreiecks. Schon Babys ziehen sich in Bauchlage mit den Händen an der Rutsche hoch und lassen sich dann wieder runterrutschen. Manche benutzen sie auch als Hindernis zum Drüberkrabbeln oder um Autos, Puppen oder andere Gegenstände rutschen zu lassen.

Der Pikler-Tunnel oder auch Pikler-Labyrinth

Der Holztunnel lädt zum Durchkrabbeln und zum Draufklettern ein. Durch die Gitterstäbe ist er auch innen hell und die Kinder können jederzeit Blickkontakt zu den Erwachsenen „draußen“ aufnehmen. Kinder, die gerade lernen, sich hoch zu ziehen, benutzen die Gitterstäbe, um sich daran fest zu halten. Zusätzlich zum Piklertunnel verwende ich die beiden würfeligen Anbauteile gerne alleinstehend, weil in meinem SpielRaum für das ganze Labyrinth zu wenig Platz ist.


Die Krabbelkiste oder das Podest mit schiefer Ebene

Kinder lieben große Körbe oder Behältnisse, in die sie sich reinlegen oder setzen können. Manchmal fülle ich die Kiste mit Bällen oder Schüsseln, manchmal bleibt sie auch leer. Ich achte bei den Vorbereitungen auf die Spielvorlieben der jeweiligen Kinder. Statt der Krabbelkiste stelle ich gerne auch verschieden große Körbe zur Verfügung.


Die Krabbelkiste ist ca. 18cm hoch und wird umgedreht zu einem Podest. An das Podest angebaut befinden sich zwei bis drei schiefe Ebenen, die sich durch ihre Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden. In meinem SpielRaum findest du eine Ebene mit einem Teppich, eine aus Holz und eine mit einer glatten, rutschigen Oberfläche.

Schon sehr junge Kinder interessieren sich für Stufen und Erhöhungen. Das Podest bietet durch seine Größe genügend Möglichkeiten, sicher rauf und runter zu krabbeln. Die schrägen Ebenen werden gerne zum Rutschen verwendet. Eine freudige Herausforderung ist die Schräge für das Kind, das erst Gehen gelernt hat. Ältere Kinder beobachte ich dabei, wie sie das Stufensteigen ohne Anhalten auf dem Podest üben.

So sieht der Ablauf in meinem Pikler-SpielRaum aus

Ankommen im Pikler-SpielRaum

Wenn du mit deinem Kind im SpielRaum ankommst, entscheidest du dich erst einmal für einen Sitzplatz, der aus einem Teppich und zwei Sitzpölstern besteht. Da es keine Sitzordnung gibt, kannst du deinen Platz frei wählen. Von hier aus kann dein Kind seine Entdeckungsreise starten. Es kann sein, dass es noch gerne einige Zeit beobachtend auf deinem Schoß verbringt. Jedes Kind bekommt genügend Zeit und Raum, um sich von den Eltern zu lösen und mit seinen Erkundungen zu beginnen.

Es wird nicht bewertet, wie die Kinder ihr Spiel beginnen. Manche holen vielleicht mal ein interessantes Objekt, um damit sofort wieder zur Mama zu gehen, während andere Kinder sich sofort mitten in den Raum begeben. Alles darf sein, nichts muss. Die abwartende Haltung von Eltern und Pädagogin setzt die Kinder nicht unter Druck.

Freie Spielzeit im Pikler-SpielRaum

Jedes Kind darf selbst entscheiden, womit und wie lange es damit spielen mag. Die Atmosphäre im SpielRaum wird bewusst ruhig gehalten, damit die Kinder sich ganz und gar auf ihr Spiel einlassen können.

Als SpielRaum-Leiterin stelle ich eine Brücke dar zwischen der Begleitung der Eltern und der Gewöhnung daran, dass auch andere Menschen die Kinder begleiten. Ich sorge mich um die Umgebung, halte den Raum und die Zeit im Auge und begleite die Kinder bei Schwierigkeiten. So begleite ich sie zum Beispiel beim Klettern, nehme Teil an ihrem Spiel und gebe Worte für ihre Handlungen.

Konflikte SpielRaum

Kommt es zwischen den Kindern zu Begegnungen oder sogar Konflikten, begleite ich sie geduldig und wohlwollend. In einer Konfliktsituation gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich benenne die Bedürfnisse der beteiligten Kinder und signalisiere mit meiner Haltung mein Vertrauen in ihre soziale Kompetenz und ihren Willen zur Kooperation.

Aufräumen und Ende des Pikler-SpielRaums

Mein SpielRaum dauert je nach Alter der Kinder zwischen 60 und 75 Minuten. Fünf bis zehn Minuten vor Schluss beginne ich damit, die Spielsachen aufzuräumen. Dabei gehe ich von Kind zu Kind und sage ihm, dass ich jetzt mit dem Aufräumen beginnen werde. Zuerst räume ich die Bewegungsgeräte weg, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Da ich mit dem Aufräumen beschäftigt bin, kann ich meine Aufmerksamkeit nicht mehr kletternden Kindern widmen.

Die Kinder dürfen beim Einräumen helfen, müssen das aber nicht. Meiner Erfahrung nach sind es meist Kinder ab 18-20 Monaten, die sich für das Einräumen der Spielsachen interessieren. Wenn ich bemerke, dass Kinder gerne helfen, bekommen sie von mir auch spezielle Aufgaben. So bitte ich sie zum Beispiel, das Körbchen aufs Regal zu stellen oder die Autos in das Körbchen zu legen.

Zum Abschluss des SpielRaumes lade ich zu einem Sitzkreis in der Mitte des Raumes ein. Die Eltern können die Kinder, die das wollen, auf den Schoß nehmen. Hier habe ich die Möglichkeit, noch einmal einen kurzen Kontakt mit jedem Kind aufzunehmen, bevor wir das SpielRaum-Lied singen. Nach dem Lied gehen die Kinder mit ihren Eltern in die Garderobe und danach nach Hause.

Unser SpielRaum ist zu Ende

und wir reichen uns die Hände

Klatschen laut, 1-2-3

Unser SpielRaum ist vorbei!

Die Eltern im Pikler-SpielRaum

Die Eltern sind eingeladen, in dieser Stunde, in der ihre Kinder den Raum entdecken und andere Menschen kennenlernen, zu beobachten. Zu schauen, was macht mein Kind eigentlich gerne? Und wie macht es das? Die Kinder tauschen gerne Blicke aus mit den Eltern. „Mama, schaust du mir noch zu?“ Oder: „Papa, schau, was ich entdeckt habe!“ Sie teilen ihre Entdeckungen mit ihren Eltern, bringen Spielsachen und zeigen her, was sie gerade gefunden haben. Eltern werden natürlich auch gerne ins Spiel der Kinder mit einbezogen.

Im Pikler-SpielRaum hast du als Elternteil die Möglichkeit, eine Stunde lang sämtliche To-Dos zu vergessen. Hier geht es nur um dich und dein Kind. Du begleitest dein Kind auf seiner eigenständigen Reise, die zum Ziel hat, die Welt zu begreifen, erste soziale Lernerfahrungen zu machen und dabei respekt- und liebevoll begleitet zu sein. Als Erwachsener bist du Teil dieser Entdeckungsreise, bist der Hafen, der Anker und trägst bei zu einer ruhigen und entspannten Atmosphäre.

Für deine Fragen gibt es ein offenes und verständnisvolles Ohr in den Elterngesprächsrunden. Ich biete mindestens alle drei Wochen abendliche Gruppengespräche an, in denen Situationen aus dem SpielRaum oder dem Alltag reflektiert werden können. Ich biete dir eine empathische Begleitung und pädagogische Unterstützung und teile mit dir meine langjährige Erfahrung.

Mein SpielRaum in Kaisersdorf

Mein SpielRaum befindet sich in Kaisersdorf im Herzen des Burgenlandes und ist gut mit dem Auto über die S31 erreichbar. Eltern kommen aus den Bezirken Oberpullendorf, Mattersburg, Eisenstadt, Wiener Neustadt Umgebung und Neunkirchen in meinen SpielRaum.

Im Kellergeschoss meines Hauses habe ich für dich und dein Kind einen gemütlichen, hellen Raum eingerichtet. Darin befindet sich ein Holzofen, dessen Umgebung mit einem Schutzgitter gesichert ist und der für eine gemütliche Wärme sorgt. Zwei Fenster geben einen kleinen Ausblick in den Garten frei und am Vormittag finden auch einige Sonnenstrahlen ihren Weg in den Raum.

Du möchtest gerne mich und meinen SpielRaum kennenlernen?

Schreib mir doch!

Hier findest du noch häufig gestellte Fragen zu meinem SpielRaum sowie ein Kontaktformular

Ein SpielRaum-Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und 2 Elternabenden. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober. Vor jedem neuen SpielRaum-Block biete ich einen kostenlosen SchnupperSpielRaum an. Die Termine für diesen InfoSpielRaum erfährst du in meinem Newsletter! Falls ein Platz frei ist, kannst du auch jederzeit in einen laufenden Block einsteigen.

Trage dich in meinen Newsletter ein und bekomme rechtzeitig alle wichtigen Infos.

Und wenn du noch mehr über den SpielRaum lesen möchtest, empfehle ich dir diese Artikel:

Du wohnst leider zu weit weg und suchst einen Pikler-SpielRäume in deiner Nähe?

Dann versuch´s doch einfach mal hier:

Spielideen im und mit Schnee

Spielideen im und mit Schnee

Wenn es schneit und frischer Schnee im Garten liegt, wollen Kinder einfach raus. Der weiche Schnee lädt ein zum Toben und Kugeln. Das erste, was uns dabei einfällt sind die Erinnerungen aus unserer eigenen Kindheit. Vermutlich hast du auch schon unzählige Schneemänner gebaut und Schneeballschlachten gewonnen. Und natürlich bist du mit deinem Bob oder deinem Schlitten auch tausendmal den Sauseberg hinabgefahren. Vielleicht findest du hier noch mehr Ideen, die du im und mit Schnee machen kannst.

1) Barfuß gehen im Schnee

Wir laufen gerne barfuß im Schnee. Kneippen im Winter. Das Barfußlaufen im Schnee hat einen wunderbar gesunden Effekt. Es fördert die Durchblutung und stärkt die Abwehrkräfte. Die verbreitete Annahme, dass danach die Füße kalt bleiben, kann ich nicht bestätigen. Die Füße bleiben nach dem Schneetreten den ganzen Tag warm und danach fühlst du dich frisch und munter.

Kinder lieben diese Experimente. Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung und unterstützen die Selbstwahrnehmung. Wann ist mir warm oder kalt?

Wer also mag, darf gerne eine Runde im Schnee laufen, bis die Füße rot sind. Spätestens, wenn die Füße vor Kälte schmerzen, steigen auch die Kinder wieder freiwillig in ihre warmen Socken und Schuhe. Also keine Sorge, sondern einfach mal ausprobieren!

2) Malen im Schnee

Sobald auf einem Auto oder dem Terrassentisch eine Schneeschicht liegt, wird darauf gemalt. Da entstehen schnell kleine Männchen oder Herzchen im Schnee. Das Malen im Schnee ist schon für sehr kleine Kinder geeignet. Dafür braucht es gar nicht viel und alles, was dabei herauskommt ist lustig und schön.

Du kannst aber auch mit bunten Farben direkt im Schnee malen. Die dazu benötigten Dinge sind schnell vorbereitet und befinden sich vermutlich auch in deinem Haushalt!

Das kannst du zum Malen im Schnee benutzen:

  • Lebensmittelfarbe
  • Eierfarbe
  • Wasserfarben
  • Fingerfarben
  • Spritzen
  • Sprühflaschen
  • Pinseln
Hier habe ich Lebensmittelfarbe in Schüsseln und Sprühfarben zur Verfügung gestellt
Schneekunst mit der Sprühflasche
Schneekunst aus der Spritze

3) Bauen mit Schnee

Das kennst du bestimmt noch aus deiner Kindheit. Denn auch du hast bestimmt schon einmal einen Schneemann gebaut, oder? Der Schneemann ist natürlich ein super Highlight, aber was kannst du noch alles aus Schnee bauen?

  • Baut doch mal eine ganze Schneefamilie. Dann steht der Schneemann auch nicht so ganz alleine im Garten, sondern hat an seiner Seite noch eine coole Frau und jede Menge süße Kinder.
  • Ein Iglu bauen. Wenn der Schnee schon ein bisschen älter ist, kannst du damit ein wunderbares Iglu bauen. Such dir dafür eine Box, in der du den Schnee zu Blöcken formen kannst. Eine schöne Bauanleitung findest du hier.
  • Mit Sandkübeln und Förmchen können Kinder nicht nur Schneekuchen backen, sondern auch verschiedene Schneeskulpturen bauen.
  • Eine Schneeburg als Rückzugsort für eine Schneeballschlacht.

4) Spuren im Schnee

Begib dich mit deinem Kind auf Spurensuche im Schnee.

  • Tierspuren suchen: War das die Katze oder der Hund? Vielleicht findet ihr sogar Spuren im Wald, die ihr noch nie gesehen habt?
  • Spuren selbst hinterlassen: Könnt ihr die Spuren der Tiere nachmachen? Daraus kann auch ein Ratespiel entstehen. Wessen Schuhe waren das?
  • Fahrzeugspuren erraten: Traktoren hinterlassen andere Spuren wie Autos. Und Fahrradspuren sind schmaler als Motorradspuren.
  • In den Spuren des anderen wandern: Kinder können in die Spuren ihrer Eltern steigen und umgekehrt. Kannst du so große Schritte machen wie Papa?

Viel Spaß!

Hier geht´s zu den dazu passenden Wintergeschichten:

Hier findest du meine liebsten Winterbilderbücher

Der bunte Schnee – eine Wintergeschichte für Kinder

Der bunte Schnee – eine Wintergeschichte für Kinder

„Schau mal, Felix, es hat geschneit!“ Es ist früh am Morgen, als Anna Felix wachrüttelt.

„Das musst du dir unbedingt ansehen, ich lauf gleich mal runter. Komm schon, du Schlafmütze!“

Felix schaut verschlafen aus dem Fenster. Eine dicke Schneeschicht hat sich in der Nacht über den Garten gelegt. Die Äste der Bäume biegen sich genauso weit hinunter, wie im Herbst, wenn die vielen Äpfel drauf hängen. Felix kann auf der Schneedecke die Spuren von Leo erkennen. Der Hund hat seine Morgenrunde im Garten also schon gedreht.

„Komm schon raus, das ist lustig!“ ruft Anna. Sie läuft im Pyjama durch den Garten.

„He, du hast ja gar keine Schuhe an!“

„Brauch ich nicht. Das geht auch so. Die zieh ich erst an, wenn mir so richtig kalt ist!“ Kichernd läuft Anna noch eine Runde durch den Schnee und hinterlässt lustige Fußspuren.

Es fällt Felix schwer, sich zu entscheiden. Einerseits sieht das wirklich lustig aus, aber andererseits ist ihm jetzt schon ein bisschen kalt. Immerhin ist ja Winter und da draußen liegt Schnee.

„Nein, barfuß im Schnee, das ist ja wirklich verrückt“ denkt er.

Er schnappt sich seine Winterstiefel und steigt mit einem Fuß hinein. Aber ihm fällt ein, dass er ja erst noch seinen Schianzug anziehen muss, bevor er in die Stiefel steigt.

Mit viel Mühe steigt er in seinen dicken Schianzug, dann in seine Stiefel. Er setzt noch seine Haube auf und streift seinen Halsschlauch über. „Mama! Du musst mir meine Handschuhe anziehen!“ ruft er laut.

Als die Mama die Stiegen herunterkommt, sieht sie verschlafen aus. „Brrrr, da ist es aber kalt.“ Mama schließt erst die Eingangstüre, dann sieht sie Felix an: „Du gehst also schon raus in den Garten?“

„Ja, die Anna ist schon ganz lange draußen!“

Mama zieht Felix die Handschuhe an und öffnet wieder die Eingangstüre. Da sieht sie Anna, die immer noch barfuß im Pyjama durch den Garten hüpft. Sie schüttelt den Kopf und schlingt ihre Arme um ihren Oberkörper: „Anna, wenn ich dir zuschaue, wird mir schon kalt!“

„Aber mir ist gar nicht kalt!“ Anna lacht und macht jetzt sogar einen Purzelbaum im Schnee.

„Aber dein Pyjama ist schon ganz nass und deine Haare!“ – „Egal Mama, bringst du mir meine Zahnbürste? Ich will heute im Schnee meine Zähne putzen.“

Mama seufzt und holt die beiden Zahnbürsten und die Zahnpasta aus dem Badezimmer. Sie steckt alles in ein Glas und reicht es den Kindern bei der Eingangstüre hinaus.

„Ich werde euch mal warmes Frühstück machen.“

„Felix, wir putzen heute unsere Zähne mit Schnee.“ Anna reicht Felix die Zahnbürste.

Felix ist gerade dabei, Spuren im Schnee zu machen. „Überall müssen Spuren sein. Auch da hinten, in allen Ecken.“

Anna hört nicht auf Felix. Sie nimmt ihre Zahnbürste in die Hand, taucht sie in den weichen Schnee und kleckst dann eine kleine Kugel rosa Zahnpasta drauf. Bevor sie beginnt, ihre Zähne zu putzen, nimmt sie noch ein bisschen Schnee in die Hand und steckt ihn in den Mund.

„Hmm, lecker. Felix, das musst du ausprobieren! Schnee mit Zahnpasta!“ Beim Zähneputzen füllt sich Annas Mund mit Schaum, den sie einfach in den Schnee spuckt. Rosa Schaum auf weißem Schnee.

„Felix! Schau mal, was ich gemacht habe! Ich hab einen rosa Erdbeerstern gespuckt!“

Das muss sich Felix ansehen. Einen rosa Erdbeerstern? Tatsächlich. Neben Anna sieht er einen rosa Fleck, der aussieht, wie ein Stern. In einem wunderbaren und leckeren Erdbeerrosa.

„Ich will auch!“ Also beginnt auch Felix, seine Zahnbürste in den Schnee zu tauchen. Anna kleckst ihm auch eine Kugel Zahnpasta drauf. Nach dem Putzen spuckt Felix seinen Schaum in den Schnee.

„Oh, das ist ein Herz!“ ruft Anna. Beide Kinder lachen.

„Frühstück ist fertig!“ ruft Mama. „Und Anna, ich will jetzt wirklich, dass du reinkommst, du bist pitsche-patsche-nass!“

Anna überlegt. Ja, schön langsam kann sie die Kälte auch spüren. Vor allem in den Füßen, denn die stehen ja immer noch im Schnee.

Die Kinder laufen zurück ins Haus. Mama trocknet Anna die Haare mit einem dicken Handtuch ab, hängt den nassen Pyjama über den Kachelofen und wickelt Anna in eine warme Decke.

„Mama, ich muss nach dem Frühstück unbedingt noch einmal Zähne putzen. Draußen, mit dem Schnee.“ sagt Felix.

Mama wundert sich. „Das ist ja was ganz was Neues. Du putzt doch sonst nicht gerne deine Zähne. Wieso dann heute gleich doppelt?“

„Weil ich mag noch einmal in den Schnee spucken. Mein Zahnpastaherz schaut so schön aus.“

„Zahnpastaherz?“

„Mama, Felix und ich haben die Zahnpasta nach dem Putzen in den Schnee gespuckt. Ich hab´ einen Stern gespuckt.“ Anna kichert und Felix muss auch lachen.

„Also ihr könnt gerne nochmal Zähne putzen. Da hab ich gar nichts dagegen. Aber ich mag nicht, dass ihr die ganze Zahnpasta im Schnee verspuckt.“

„Aber der bunte Schnee schaut so schön aus. Ich will noch mehr bunten Schnee haben.“ Felix verzieht den Mundwinkel und schaut Mama hoffnungsvoll an.

„Okay, wenn du bunten Schnee machen willst, dann hab´ ich eine andere Idee. Wie wäre es, wenn ich euch ein paar Schüsseln buntes Wasser vorbereite und ihr damit den Schnee bunt macht?“

„Jaaaa!“ rufen beide Kinder gleichzeitig

Mama stellt 4 Schüsseln mit Wasser auf ein weißes Tablett. Dann färbt sie mit Lebensmittelfarbe das Wasser ein. Blau, Rot, Grün, Gelb. Dazu legt sie noch ein paar Spritzen und zwei Sprühflaschen dazu. Die Sprühflaschen befüllt sie mit orangem, grünen und lila Wasser.

Nach dem Frühstück ziehen sich beide Kinder ihre Schianzüge und ihre Schuhe an und stapfen wieder hinaus in den Schnee. Anna nimmt das Tablett mit dem bunten Wasser mit.

Felix beginnt gleich, mit den Spritzen den Schnee einzufärben. In jeder Ecke des Gartens will er bunte Sterne und Flecken hinterlassen.

Und Anna? Anna malt Herzen in allen Farben in den Schnee. „Weil ich den Schnee so liebe,“ sagt sie.

Opa bäckt Weihnachtskekse – Eine Geschichte für Kinder

Opa bäckt Weihnachtskekse – Eine Geschichte für Kinder

„Mama! Nur noch 9 Tage bis Weihnachten!“ Felix klebt gerade den fünfzehnten Stern an die Wand. Jeden Tag kommt ein neuer dazu. Mit seiner Schwester Anna wechselt er sich ab. Anna kommt an den geraden Tagen dran, Felix an den ungeraden. Das machen sie jedes Jahr so.

„Bis Weihnachten werden es 24 sein“, denkt er. „Aber wie soll sich das alles bloß ausgehen?“

Mama liegt immer noch unbeweglich auf der Couch. Vor einer Woche ist sie auf dem Glatteis ausgerutscht und hat sich den Fuß gebrochen. Was war das für eine Aufregung!

Die Rettung kam und hat Mama gleich einmal mitgenommen. Im Krankenhaus wurde ihr Fuß fast komplett eingegipst. Und jetzt kann sie nur auf einem Bein humpeln.

„Mama, es ist höchste Zeit, Kekse zu backen!“

„Ja, aber wie soll ich denn das machen? Ich kann doch nicht stundenlang auf einem Bein stehen und Kekse backen. Ich fürchte, wir werden einfach ohne Kekse Weihnachten feiern.“

„Weihnachten ohne Kekse?“ Felix muss nachdenken.

„Aber Mama, wie stellst du dir das denn vor?“ fragt Anna. „Wenn Oma und Opa da sind, die Kerzen am Tannenbaum brennen und wir die Geschenke auspacken. Was sollen wir denn dann essen? Nein. Das ist unmöglich. Wir brauchen Vanillekipferl und Topfenkipferl. Dann werde ich eben selbst Kekse backen. Felix hilft mir bestimmt, oder?“

Und ob Felix wollte. So schnell der Entschluss gefasst war, so schnell düsen die Geschwister in die Küche und machen sich an die Arbeit.

„Aber halt!! So geht das nicht!“ ruft Mama. „Ihr könnt das doch nicht alleine machen!“

„Geh´ Mama – wir schaffen das schon!“ ruft Felix, der gerade die Butter aus dem Kühlschrank holt.

„Wartet wenigstens, bis ich die Oma angerufen habe. Die kann euch bestimmt beim Backen helfen!“, ruft Mama und greift zum Telefon.

„Du, Oma, die Kinder wollen ganz alleine Kekse backen. Und ich kann ihnen nicht dabei helfen! Sie fangen schon ganz von alleine an. Erstens ist das zu gefährlich und zweitens, ach du meine Güte! Was glaubst du, wie sie die Küche hinterlassen werden! Und ich kann das ja auch gar nicht putzen hinterher!“ Mama klingt verzweifelt.

Leider kann die Oma aber nicht kommen. Denn die ist sehr beschäftigt. Sie muss putzen und Geschenke besorgen, vorkochen und die Tante Luise besuchen. Und zum Friseur will sie auch noch. Heute hat sie keine Zeit zu kommen. Erst am Wochenende. Und dann leider nur eine Stunde am Nachmittag.

„Aber weißt du was, ich schick den Opa, der hat nämlich eh nix zu tun!“ sagt die Oma.

Während Felix im Kochbuch nach dem passenden Kekserezept sucht, richtet Anna schon mal alles her: Mehl, Zucker, Eier, geriebene Haselnüsse und natürlich die Butter. Sie holt den Nudelwalker aus der Lade unter dem Herd und bereitet das Backpapier vor.

„Und? Wie geht´s jetzt los?“ fragt Anna Felix.

„Erst brauchen wir noch ein Rezept. Ich suche noch das Rezept mit den Vanillekipferl. Aber ich finde es nicht.“ Er blättert weiter in dem dicken Rezeptbuch.

„Dann machen wir eben Topfenkipferl. Das Rezept kenne ich auswendig. Dazu brauchen wir einen Ziegel Butter, ein Packerl Topfen und 250 Gramm Mehl.“

Während Anna schon einmal die Butter auspackt, kommt Opa bei der Türe herein. Er hat weißes Haar, das Anna schon einige Male frisiert hat. Und er zieht niemals seine Schuhe aus. Auch nicht in der Küche.

„Hallo Opa! Magst du auch Kekse backen?“ fragt Felix.

„Hmm, na ich weiß nicht. Ich esse sie lieber. Ich setz´ mich einfach hier auf den Sessel und schau euch zu.“

„Okay, aber du darfst auch Kipferl machen, wenn der Teig fertig ist!“

Felix blättert immer noch im Kochbuch. „Opa, kannst du mir sagen, wo ich das Rezept für die Vanillekipferl finde? Denn die brauchen wir unbedingt zu Weihnachten!“

„Jaja, was wäre Weihnachten ohne Vanillekipferl?“ Opa findet das Rezept ganz schnell und zeigt es Felix.

Anna und Felix sind sehr beschäftigt. Sie wiegen die Zutaten ab und kneten sie zu einem festen Teig. „So, jetzt muss der Teig rasten!“ sagt Felix und stellt ihn in den Kühlschrank.

„Und was machen wir solange?“ fragt Anna.

Opa holt die Gitarre aus dem Wohnzimmer und setzt sich zum Küchentisch. „Ich schlage vor, wir singen ein paar Lieder, bis der Teig wieder munter ist.“

Anna und Felix hören Opa gerne zu, wenn er auf der Gitarre spielt. Gemeinsam singen sie alle Weihnachtslieder, die sie kennen. „Oh, Tannenbaum“ und „Schneeflöckchen, Weißröckchen“, „Ihr Kinderlein kommet“ und „die Wi-Wa-Weihnachtsmaus“. Natürlich auch „die Weihnachtsbäckerei“. Anna wünscht sich von Opa noch das Nikolauslied, das sie sie so gerne mag, obwohl der Nikolaus schon da war.

„Das macht nichts,“ sagt Opa. „Nikolauslieder kann man das ganze Jahr über singen.“

Danach holen die Kinder die beiden Teige aus dem Kühlschrank. Anna walkt ihren Topfenteig aus und Felix beginnt, die Vanillekipferl zu formen. Nur leider ist das gar nicht so einfach.

„Mama! Der Teig will gar kein Kipferl werden! Er zerbricht dauernd!“ ruft Felix.

Anna schaut ihren ausgerollten Teig an und ruft: „Mama! Wie geht das nochmal mit den Topfenkipferl?“

Mama seufzt und denkt: „Ich hab´ gewusst, dass das ein Chaos wird!“

Da steht der Opa auf und sagt: „Warum müssen es denn eigentlich immer Kipferl sein? Wer sagt denn, dass es nicht auch Kugeln sein dürfen?“

Opa nimmt eine Handvoll Teig, knetet ihn ein wenig und rollt daraus eine lange Schlange. Dann schneidet er ein kleines Stück mit dem Messer ab und rollt den Teig in seinen Händen wie Plastilin zu einer Kugel.

Felix findet das sehr interessant. Er macht es wie Opa und in Windeseile entstehen lauter kleine Vanillekugerl. Aus der Schlange formt Felix dann doch noch Kipferl, Stangen und sogar Brezel.

„Und hier? Weißt du, vielleicht kann man einfach Kekse aus dem Teig ausstechen?“ fragt Opa Anna.

Anna holt daraufhin die Keksausstecher aus der Lade. „Das ist wahrscheinlich einfacher, aber es werden halt keine Kipferl.“

Opa findet eine sehr große runde Ausstechform. „Und was wäre, wenn aus den Kipferl einfach Taschen werden?“ Opa sticht einen großen Kreis aus dem Teig aus.

„Womit möchtest du die Taschen füllen?“ fragt er Anna.

„Marillenmarmelade! Da oben im Kasterl sollte es noch ganz viel davon geben.“ Anna steigt auf das Holzstockerl und holt ein Glas von der guten Marmelade, die Mama im Sommer gemacht hat.

Opa öffnet das Glas und Anna kleckst die Marmelade mit einem Löffel mitten auf den großen Kreiskeks. Dann legt sie den Kreis in der Mitte zusammen und drückt die Enden mit dem Finger fest. Auf der Seite quillt die Marmelade wieder raus.

„Hmm, das schaut sehr lecker aus.“ Meint Opa und sticht einige Herzen und Sterne aus dem Teig aus.

Felix schiebt inzwischen seine Kekse in den Ofen. „Wie lange dauert das jetzt?“

„Ich würde sagen, bis es gut riecht“, antwortet Anna und kümmert sich weiter um ihre Marmeladenkleckse.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass Kekse backen so viel Spaß macht!“ sagt Opa. „Als ich ein Kind war, durfte ich meiner Mama niemals in der Küche helfen. Die hat mich immer weggeschickt. Ich glaube, ich werde noch zum Weihnachtsbäcker, so wie ihr!“

Während Felix seine fertigen Kugeln, Kipferl, Stangerl und Brezerl mit Vanillezucker bestreut, schiebt Anna ihre Taschen und Kekse in den Ofen.

„Opa! Wie schaut´s denn da aus? Mit deinen Schuhen verteilst du das ganze Mehl in der Küche!“

Opa schaut auf seine Schuhe. Tatsächlich klebt daran überall Mehl. „Aber schau DICH doch mal an! Du hast Mehl am Bauch, an den Händen und auf deiner Hose!“

Felix lacht. „Ja, so ist das eben beim Kekse Backen“, sagt Anna. „Und schau mal, Felix hat Teig im Gesicht und sogar in den Haaren!“ Jetzt müssen alle lachen. Das Mehl und der Teig haben sich in der Küche ausgebreitet.

„Am besten, wir machen das gemeinsam sauber“, meint Felix. „Anna, hol du einen Putzlappen und Opa, du holst einen Besen!“

„Und was machst du?“ fragt Anna.

„Ich wasche ab“, antwortet Felix. Damit war Anna einverstanden.

Während Opa das Mehl vom Boden kehrt, wischt Anna die Arbeitsfläche sauber und hilft Felix beim Abtrocknen.  

„Hmm, ich weiß nicht, aber hier im Wohnzimmer kann ich die Kekse schon sehr gut riechen. Seid ihr sicher, dass die Kekse nicht schon zu lange im Ofen sind?“, ruft Mama vom Wohnzimmer in die Küche.

„Au weia, meine Kekse!“ Ganz schnell holt Anna ihre Kekse aus dem Ofen. Gerade noch rechtzeitig. Schön goldbraun sind sie geworden, die Kekse und Taschen, aus denen die Marillenmarmelade hervorquillt.

Felix holt den Teller mit den goldenen Sternen aus dem Schrank und legt dort Topfentaschen, Vanillekugeln und Kekse drauf. Zu dritt gehen sie damit zu Mama ins Wohnzimmer.

Topfentaschen gefüllt mit Marillenmarmelade
250 Gramm Butter, Mehl und Topfen

„So“, sagt Anna: „Hier ein paar Kekse für dich, Mama. Das sind nämlich auch Gesundheitskekse, damit es dir schnell wieder besser geht. Aber nicht alles auf einmal aufessen, sonst ist ja zu Weihnachten nichts mehr da.“

Mama steckt eine Marmeladetasche in den Mund. „Wow, die sind ja lecker! Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bis Weihnachten halten. Ich glaube, da müsst ihr wohl noch einmal backen.“

„Kein Problem, Mama. Wir haben ja den Opa. Der ist jetzt nämlich auch ein Weihnachtsbäcker.“

3 Gründe, warum es wichtig ist, mit deinem Baby zu sprechen

3 Gründe, warum es wichtig ist, mit deinem Baby zu sprechen

Na klar, sagst du jetzt vielleicht, „ist doch logisch, wie soll mein Kind sonst lernen, zu sprechen“?

Natürlich, um Sprache zu erlernen, ist es wichtig, die Sprache zu hören und miteinander in der gleichen Sprache zu kommunizieren. Doch mit deinem Kind zu sprechen bedeutet viel mehr, als ihm nur ein sprachliches Vorbild zu sein.

Schon im Mutterleib hört dein Baby deine Stimme und erkennt diese nach der Geburt wieder. Deine Stimme wirkt beruhigend auf dein Baby und schafft eine vertraute Atmosphäre.

Durch die sprachliche Ankündigung von Handlungen bekommt das Baby nicht nur Orientierung und Sicherheit, sondern fühlt sich auch zu einem Dialog eingeladen, den es gerne annehmen wird.

1) Dein Baby bekommt durch deine Worte Orientierung

Stell dir vor, du kommst in ein fremdes Land und verstehst die Sprache dort nicht. Der Reiseführer spricht die ganze Zeit mit einem Kollegen. Er lächelt dich kurz an und wirkt freundlich, aber er spricht nicht mit dir. Stattdessen schiebt er dich in einen dunklen Wagen und schließt die Türe.

Wie würdest du dich fühlen? Würdest du ihm vertrauen und ruhig hinten im Wagen sitzen? Oder wärst du beunruhigt und fragtest dich, was gerade mit dir geschieht?

Wenn du dein Baby wickelst, badest, fütterst oder einfach nur hochhebst, kannst du jeden Schritt deiner Tätigkeit mit Worten begleiten. Vor allem, wenn du etwas mit deinem Baby vorhast, ist es wichtig, es ihm vorher zu sagen, damit es darauf reagieren kann. Du kannst also sagen: „Ich werde dir jetzt deine Hose anziehen“. Zusätzlich zeigst du die Hose deinem Baby, damit es sehen kann, was jetzt passieren wird. Damit gibst du deiner Handlung Worte, die es bald verstehen wird.

2) Dein Baby fühlt sich geborgen und wahrgenommen

Angelika nähert sich ihrem 4 Monate altem Baby, das gerade wach geworden ist. „Guten Morgen!“ sagt sie und gleich darauf „Ich werde dich jetzt aus deinem Bettchen heben.“ Das Baby lächelt und streckt seine Arme in die Höhe.

Wenn du, so wie Angelika, noch die Reaktion deines Babys abwartest, bevor du mit deinem Vorhaben beginnst, hast du einen Grundstein für eine gute Eltern-Kind-Beziehung gelegt. Bleiben wir beim Beispiel mit dem Hose Anziehen: Möglicherweise lächelt dein Baby, oder es hebt sogar sein Bein, wenn du ihm die Hose zeigst. Vielleicht dreht es sich auch weg und signalisiert damit, dass es noch ein wenig warten möchte. Kannst du die Signale deines Babys verstehen? Beobachte einige Tage lang, wie dein Kind auf deine Ankündigungen reagiert. Dadurch wirst du dein Baby ein wenig besser kennenlernen und bald wissen, was es mit seiner Reaktion ausdrücken möchte. Diese Reaktionen kannst du auch noch verbalisieren, z.B.: „Ah, du hebst dein Bein, vielen Dank für deine Hilfe!“ Dein Baby fühlt sich dadurch ernstgenommen, wichtig und wertgeschätzt.

3) Das Mitsprechen erhöht deine Aufmerksamkeit

Wenn du deine Handlungen während dem intensiven Zusammensein (z.B. in Pflegesituationen) mit deinem Baby begleitest, schenkst du ihm damit eine besondere Art der Aufmerksamkeit. Diese Zeit ist eine wunderbare Möglichkeit, eure Bindung zu stärken und euer gegenseitiges Bedürfnis nach Nähe und Kontakt zu befriedigen.

Dadurch, dass du deine Handlungen sprachlich dokumentierst, begibst du dich in ein Hier und Jetzt. Es wird schwieriger, an gestern oder den nächsten Termin zu denken. Du bist präsenter und aufmerksamer bei deinem Baby.

Wird das Bedürfnis nach echtem Kontakt in den Pflegesituationen durch deine erhöhte Achtsamkeit gestillt, fällt es deinem Baby leichter, anschließend aktiv die Welt zu erkunden. Damit dein Baby in ein selbständiges Spiel findet, ist es wichtig, dass seine Bedürfnisse auf allen Ebenen gestillt sind. Du kannst also die Zeit der Pflegesituationen ganz bewusst dafür nutzen. Das Sprechen hilft dir dabei, in diesen Momenten ganz für dein Baby da zu sein.

Probiere es gerne beim nächsten Wickeln gleich mal aus. Wenn du dazu Fragen hast, schreib mir gerne oder buche doch gleich ein kostenloses Gespräch, um mich persönlich kennenzulernen!

Stress lass nach! – 9 Fragen an meinen Blogbuddy Eva Strübing

Stress lass nach! – 9 Fragen an meinen Blogbuddy Eva Strübing

„Schüttel dich wie verrückt“ und „Lass alles schlackern“ bekommst du zum Beispiel als Antwort, wenn du meinen Blogbuddy Eva Strübing fragst, wie du gegen Alltagsstress vorgehen kannst. Eva ist Trauma-, Paar-und Familientherapeutin aus Reutlingen und bloggt mit mir gemeinsam seit Jänner 2021 in der content society. Wir treffen einander regelmäßig einmal die Woche, plaudern, brainstormen, tauschen uns aus. Und nun stelle ich sie dir vor, denn von ihr kannst du dir jede Menge Tipps und Übungen holen, die dir das Leben leichter und freudvoller machen.

1) Wir haben uns in der Content Society kennengelernt. Was hat dich dazu bewogen, einen Blog zu starten?

Ende 2019 habe ich meine Hompage neu gemacht, bzw. von frauHdesign Anne Hansen neu machen lassen. Vom Ergebnis war und bin ich total begeistert! Mein Plan war jetzt online sichtbarer zu werden und auch auf Social Media mehr aufzutauchen. Die neue Homepage war dazu der erste Schritt. Vom Bloggen als zweitem Schritt versprach ich mir, dass mehr Menschen meine Arbeit kennenlernen. Außerdem wollte ich mein Wissen mit vielen Menschen teilen, um sie zu inspirieren. Mein Plan ist mehr als aufgegangen. Viele Menschen lesen meine Blogartikel und finden den Weg in meine Praxis für EMDR & Traumatherapie und Paar- & Familientherapie.  So gibt es in meinem Blog inzwischen verschiedenste Artikel rund um die Themen Traumaverarbeitung, Partnerschaft und Familie und Stressreduzierung. Und auch über mich privat gibt es so Einiges zu lesen.

2) Du arbeitest als Traumatherapeutin und bietest Klangreisen an. Wie bist du zu den Klangschalen gekommen?

Den Klangschalen bin ich zum ersten Mal während einer Reise durch Südindien begegnet. Am liebsten hätte ich mir gleich dort schon eine gekauft, ließ es aber erst einmal bleiben, schließlich sind Klangschalen ziemlich schwer, und wir waren erst am Anfang unserer Reise. Ihre Klänge und Schwingungen haben mich von Anfang an begeistert. Dieses Vibrieren und Schwingen auf der Haut und im Körper wahrzunehmen ist für mich heute noch ein großes Geschenk. Bei den Klangreisen liegen mehrere Menschen gemütlich auf Ihrer Matte, und ich spiele meine Klangschalen. Die Töne und besonders auch die Schwingungen laden ein völlig loszulassen und zu entspannen. Die Schwingungen erreichen den Körper auch ohne den direkten Kontakt, denn die Schwingungen sind durch die Luft spürbar. Das trägt dazu bei, dass alle, die einmal dabei waren, unbedingt wiederkommen wollen! Es ist einfach der optimale Start ins Wochenende. Zu den Klängen erzähle ich meistens eine Geschichte oder eine Fantasiereise. Mehr dazu kannst du in meinem Blogartikel „Warum ich Klangschalen liebe“ lesen.

Eine Frau liegt auf dem Bauch, auf ihrem Rücken werden Klangschalen zum Klingen gebracht.

Die Klangschalen helfen durch die angenehmen Schwingungen dabei, sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Das ist für meine Arbeit als Traumatherapeutin auch in 1:1 Treffen sehr hilfreich, weil durch traumatische Erlebnisse das eigene Körpergefühl manchmal eher schwierig ist.

3) Was war das berührendste Ereignis in deiner Laufbahn als Psychotherapeutin?

Berührende Momente gibt es für mich sehr oft. Es ist sehr bewegend zu erleben, wenn die Kraft eines traumatischen Ereignisses aus der Vergangenheit das jetzige Leben eines Klienten nicht mehr beherrscht. Es entsteht eine neue, freie und starke Lebensqualität, die unglaublich stark nach außen strahlt. Zum Beispiel erinnere ich mich sehr gerne an eine Klientin, die als Kind in einem Kriegsgebiet lebte. Sie hatte seit sie denken kann, noch nie eine Nacht ohne Albträume erlebt. Man kann sich vorstellen, wie schrecklich ermüdend und aufwühlend das ist. Eines Tages kam sie nach einigen Therapie-Terminen in meine Praxis und sagte: „Seit 4 Tagen schlafe ich durch und habe keine Albträume mehr! Ich lebe wie im Paradies!“ Das Glück und die Freude darüber drangen durch jede Pore! Das hat mich zutiefst berührt und bewegt.

Eva Strübing mit Klientin

4) Du nennst dein Therapiekonzept „Entfaltungscode“. Was genau steckt dahinter?

Der Entfaltungscode ist eine wohldosierte Mischung aus den Therapiemethoden, die ich nutze. Er ist ein Zusammenspiel, das dich  – ganz persönlich auf dich abgestimmt – dabei begleitet, deine momentane Krise in einen Gewinn für dein Leben zu wandeln.

„Entfaltung“ deswegen, weil so manches Ereignis im Leben uns daran hindert so zu sein und zu leben, wie wir es uns wünschen. Durch die Verarbeitung haben Fähigkeiten und Glaubenssätze endlich Raum sich „zu entfalten“. Sie waren bisher oft verborgen oder wir hatten keinen Zugriff darauf.

„Code“ weil der Weg dahin sehr individuell ist, und genau durch die persönliche Abstimmung seine volle Kraft entfaltet.

Die achtsame und traumasensible Körperwahrnehmung hat einen wichtigen Platz dabei. Ich gebe dir sehr einfache Atem- und Körper-Spürübungen mit auf den Weg, die dabei helfen alte Wunden zu heilen. Auch die Klangschalen unterstützen durch ihre zarten Schwingungen. Das EMDR bringt Erlebnisse aus der Vergangenheeit tatsächlich dorthin. In die Vergangenheit. Das heißt, die Auswirkungen der belastenden Ereignisse, die man häufig im „Hier und Jetzt“ täglich deutlich zu spüren bekommt, werden viel weniger oder verschwinden sogar ganz. Das ist ein unglaublicher Lebensgewinn! Für jede Person ist im „Entfaltungscode“ eine etwas unterschiedliche Mischung dieser Methoden vorhanden. Schließlich sind wir ja alle einzigartig. Ich liebe den „Entfaltungscode“ zutiefst!

5) Wir haben einiges gemeinsam. Nicht nur, dass wir beide mit Menschen arbeiten, bereits erwachsene Söhne haben und uns auch fachlich gut austauschen können (was ich übrigens gar nicht mehr missen mag!). Wir beide haben auch eine 16-jährige Katze. Was magst du besonders an deinem alten Stubentiger?

Da gibt s eine ganze Menge! Besonders, wenn es draußen kalt ist, brauche ich keine Wärmflasche oder Decke mehr. Denn Luna, unsere 16 Jahre alte Katze, legt sich dann liebend gerne auf meinen Schoß und hält mich warm! Seit ca. 2 Jahren verlässt sie im Winter nur noch seeehr kurz das Haus. Spätestens nach 3 Minuten will sie wieder rein. Sie ist halt wie ich eher wärmeliebend. Außerdem hat sie ein unglaublich freundliches Wesen und hat noch nie jemanden gekratzt, auch wenn sie früher als junge Dame äußerst verspielt war. Am liebsten hat sie sich draußen hinter einem Busch versteckt, um mich dann von der Seite anzuspringen, wenn ich vorbeikam. Auch heute ist sie noch gerne bei der Gartenarbeit dabei. Sie liebt es, einem zwischen die Hacke, Schere oder sonstige Gartengeräte zu springen – das macht die Gartenarbeit nicht wirklich schneller…

6) Du hast deine beiden Söhne zu Hause zur Welt gebracht. (Zu einer Zeit, in der das noch sehr unüblich war). Was waren die Beweggründe dafür?

Ich hatte mir gewünscht, dass ich die Hebamme kenne, die mich begleitet. Es war mir wichtig, dass sie während der ganzen Geburt dabei ist. Was ich auch schön fand, war die gemütliche und bekannte Umgebung zu Hause. Ich habe mir vorgestellt, dass wir unser Kind zu Hause ganz in Ruhe begrüßen und uns ohne Störungen kennenlernen können. Das ist wirklich genauso gewesen! Auch bei der Geburt unseres zweiten Sohnes war das so. Wir hatten von Anfang an viel Zeit, uns als Familie zusammenzufinden. Das ist für mich ein wunderschöner Vorteil einer Hausgeburt. Wir konnten alles so gestalten wie wir es wollten, und hatten trotzdem die Kompetenz der Hebamme und eines Arztes an unserer Seite. Natürlich hatte ich auch das Glück, dass es keinerlei Komplikationen gab. Im Fall der Fälle wäre die Klinik nicht weit entfernt gewesen. Ich bin Frau Bodensee (so hieß unsere Hebamme) heute noch dankbar. Eine Hausgeburt kann ich nur jeder Frau empfehlen.

7) Dein bester Tipp für garantiert mehr Stress im Alltag ist eine elendslange ToDo-Liste. Was steht aktuell auf deiner?

Also, momentan ist sie in der Tat nicht so besonders lang. Als wichtigstes ToDo steht die Fertigstellung meines Online-Kurses „Notfallkoffer für große und kleine emotionale Krisen“ an. Noch dieses Jahr werde ich sicher so weit sein. Darauf freue ich mich schon sehr! Er gibt Hilfestellung und konkrete schnelle Maßnahmen, damit du in fordernden Situationen wieder festen Boden unter den Füßen findest. Als zweites möchte ich 2 Audio-Anleitungen zur Entspannung aufnehmen. Eine soll beim Einschlafen unterstützen, die andere wird eine wohltuende Körperwahrnehmung sein. Außerdem steht auf meiner Liste die Zutaten für den Christstollen einzukaufen, den ich schon bald backen möchte. IMMER draufstehen tut auch 2x in der Woche Sport.

8)  Was ist dein bester Tipp gegen Weihnachtsstress?

In der Theorie nehme ich mir immer vor, wenig Termine auszumachen in der Weihnachtszeit, damit ich mehr Zeit für mich habe. Praktisch ist es aber meistens völlig anders. Ich backe in der Vorweihnachtszeit sehr gerne „Gutsle“ wie man hier im Schwabenland das Weihnachtsgebäck nennt. Was ich dabei sehr entspannend finde, ist, den jeweiligen Teig schonmal herzustellen und in den Kühlschrank zu legen, um dann, wenn ich Zeit und Lust habe, nur noch die Gutsle zu backen. Das entstresst mich ungemein. Ich gebe auch zu, dass ich das ein oder andere Geschenk online bestelle, um Zeit zu sparen.

Falls Schnee vorhanden, liebe ich einen Spaziergang im Schnee. Schnee beruhigt mich unglaublich. Das ist für mich wie ein Kurzurlaub.

Dann liebe ich auch folgenden Tipp von mir: Lege rhythmische Musik auf und dreh die Lautstärke auf. Dann schüttel dich wie verrückt. Arme, Beine, Kopf, alle Organe, die Augen, das Gehirn… Lass alles schlackern! Schüttle den ganzen Stress raus. Vielleicht möchtest du auch Töne dazu machen. Nicht ohne Grund schütteln sich Hunde, wenn sie aufgeregt sind oder waren. Sie schütteln einfach die Anspannung ab und dann geht’s wieder normal weiter.

So machst du es einfach auch.

Wenn du dich ca. 10 Minuten geschüttelt hast, machst du die Musik aus und legst dich auf den Boden. Spür nach, wie sich dein Körper jetzt anfühlt. Bist du Stress losgeworden?

9) Ohne lange Nachzudenken: Nenne dein Lieblingskinderbuch? 

Das ist ganz klar: „Willkommen im Mumintal“! Die Mumins sind sehr liebenswürdige Gestalten, die viele Abenteuer erleben. Alle, die sie erleben, gehen gut aus!

10+ Bilderbücher für die Winter-und Weihnachtszeit

10+ Bilderbücher für die Winter-und Weihnachtszeit

Winter ist Vorlesezeit. Zeit, um sich gemütlich in eine Decke zu kuscheln, Tee oder Kakao zu trinken und ein Buch nach dem anderen zu lesen. Egal, wie alt du bist, ein Bilderbuch hast du schnell in der Hand und blätterst es durch. Es macht nicht nur Spaß, die Bilder zu betrachten, auch der Text ist schnell gelesen, auch, wenn du noch gar nicht so lange lesen kannst.

Hier findest du meine liebsten Winter- und Weihnachtsbücher. Warum 10+? Weil es ja immer sein kann, dass noch welche hinzukommen. Man kann nie genug Bilderbücher haben. Und wenn du eines kennst und mir empfehlen magst, dann schreibe mir doch!

1) Wie weihnachtelt man?

ISBN978-3737367103 *

Dieses Buch ist eines meiner liebsten Weihnachtsbücher für das Kindergartenalter. Der Hase fragt die Eule, was Weihnachteln ist. Die Eule, um keine Antwort verlegen, antwortet dem Hasen: „Weihnachten ist, wenn jeder der Eule ein Geschenk bringt.“ Also macht sich der Hase mit seinen Freunden dran, alles für Weihnachten vorzubereiten. Das ein oder andere Missgeschick jedoch führt dazu, dass es anders kommt, als geplant. Die liebevollen Zeichnungen machen dieses Bilderbuch zu dem, was Weihnachten wirklich ist. Leider gibt dieses Buch gerade nur in einer Mini-Ausgabe neu zu kaufen. Gebraucht habe ich es im A4 Format bei medimops gefunden.

2) Es klopft bei Wanja in der Nacht

ISBN 978-3770757374 *

Ein zeitloser Kinderbuch-Klassiker aus dem Jahr 1985. Der gute Wanja hört nachts ein Klopfen an seiner Türe. Und das gleich dreimal in dieser eisigen Schneesturmnacht. Drei Tiere suchen einen warmen Platz zum Schlafen und finden ihn bei Wanja. Doch wie ist es, wenn sich Hase, Fuchs und Bär gemeinsam mit einem Jäger eine Hütte teilen? Die wunderbaren Reime und sympathischen Zeichnungen machen aus Unsicherheit und Misstrauen ein gemütliches, warmes Leseerlebnis für Kinder von 3-6 Jahren.

3) Zilly im Winter

ISBN 3-7898-0489-4 *

Zilly und Zingaro haben den Winter ziemlich satt. Daher beschließt Zilly, den Sommer in ihren Garten zu zaubern. Aber was glaubst du, was passiert, wenn auf einmal in deinem Garten Sommer mitten im Winter ist? Genau, die Blumen und Tiere sind verwirrt und finden den Sommer gar nicht so wunderbar wie du selbst. Außerdem bekommst du ungebetenen Besuch, der dir deinen wunderbaren Sommer gründlich verdirbt.

Zilly ist eindeutig meine Lieblingszauberin. Korky Paul hat mit ihr eine der komischsten Figuren am Kinderbuchmarkt geschaffen. Jedes Mal lache ich mich schief, wenn ich diese einzigartigen Zeichnungen ansehe! Leider gibt es das Original (siehe Bild oben) nicht mehr neu zu kaufen und gebraucht hat es mittlerweile einen sehr stolzen Preis. Der Link unter dem Bild bringt dich zur Neuauflage. Für Kinder von 4 bis 8 Jahren.

4) Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch

ISBN 978-3789161742 *

Die Geschichten rund um Findus und Pettersson kann man das ganze Jahr vorlesen. Dieses Buch, in dem Pettersson gemeinsam mit Findus das Weihnachtsfest vorbereitet, ist wie alle anderen humorvoll, liebenswert und glänzt mit seinen fantastischen Zeichnungen. Weil Pettersson sich beim Tannenbaum Holen im Wald den Fuß verstaucht, ist dieses Mal alles anders als sonst. Findus übernimmt so viele Vorbereitungen, wie ihm als kleine Katze möglich ist, aber wie soll ein Weihnachten sein, an dem es nichts zu essen und nicht einmal einen Tannenbaum gibt? Doch was wäre Pettersson ohne geniale Ideen: Gemeinsam bauen die beiden den originellsten Weihnachtsbaum aller Zeiten und an Heiligabend gibt´s auch noch eine Überraschung. Die Bücher von Sven Nordqvist begeistern nicht nur Kinder!

5) Weihnachten in Bullerbü

ISBN 978-3789161346 *

Wahrscheinlich kennt ihr sie alle, die Kinder aus Bullerbü! Weihnachten in Bullerbü ist ein großartiges und sehr aufregendes Familienerlebnis. Für alle, die an Weihnachten ein ähnliches Familienfest feiern, ist dieses Buch eine wunderbare Ergänzung. Ein Buch über Brauchtum und Rituale, über Familienbeziehungen und darüber, wie Kinder die Welt sehen. (Kannst du auch riechen, wie rot die Äpfel sind?). Die Bücher aus Bullerbü sind meiner Meinung nach für Kinder ab 5 Jahren geeignet.

6) Lotta kann fast alles

 ISBN 978-3789161407 *

Schon fast so alt wie ich ist dieses Kinderbuch! Lotta aus der Krachmacherstraße kann fast alles, außer Slalom. Was aber passiert, wenn du Slalom übst und deshalb nicht ganz bei der Sache bist, die du eigentlich machen musst? Genau, es geht schief. Astrid Lindgren erzählt von einem selbstbewussten und hilfsbereiten Mädchen, dem Fehler passieren und das auch mit einigen Frustrationen zurecht kommen muss („darum werde ich auch weinen, wenn ich nach Hause komme!“). Doch letztendlich rettet Lotta Weihnachten in ihrer Familie. Ein Klassiker für Kinder ab 4 Jahren, auch für ältere Kinder geeignet.

7) Tomte Tummetott

ISBN 978-3789161308 *

Bleiben wir bei Astrid Lindgren: Ich bin bekennender Fan ihrer Bücher. Mit Tomte Tummetott zaubert sie einen der bekanntesten Wichtel aus Schweden in unsere deutschsprachigen Kinderzimmer: Tomte Tummetott, der allen Tieren und Menschen auf dem alten Hof Zuversicht und Hoffnung bringt. „Viele Winter sah ich kommen und gehen. Geduld nur, Geduld! Der Frühling ist nah.“ Es tut gut, zu wissen, dass jemand da ist, der auf mich Acht gibt, sich um mein Wohl kümmert und weiß, dass das Rad der Zeit nie stehen bleibt. Das Buch mag manchen veraltet erscheinen, aber ich mag sie, die eintönigen und sich immer wiederholenden Sätze. Kindergartenkinder übrigens auch.

8) Mama Muh fährt Schlitten

ISBN 978-3789173042 *

Wieder ein Buch mit den witzigen und sympathischen Zeichnungen von Sven Nordqvist. Mama Muh hat im Hause Scheurer mittlerweile einen Kultstatus auf gleicher Höhe wie Led Zeppelin erreicht. Jeder hier liest Mama Muh, egal wie alt er/sie ist. Mama Muh hat ja schon vieles ausprobiert und in diesem Buch fährt sie mit dem Schlitten. Und wären die Slalomstöcke nicht im Weg gewesen, wäre wahrscheinlich alles gut gegegangen. Wie immer ist es ihre Freundin, die Krähe, die ihr zeigen will, wie Slalom geht. Nun ja, es ist schwierig, auch, wenn man es am besten kann.

Ein einzigartiges Buch für Kinder von drei bis acht Jahren über den Spaß, Neues auszuprobieren und Glaubenssätze zu sprengen!

9) Gehen wir heim, kleiner Bär

ISBN 978-3219106527 *

Der kleine und der große Bär gehen spazieren. Beim Nach Hause Gehen verunsichern die verschiedensten Geräusche des Waldes den kleinen Bären. Der große Bär reagiert aufmerksam auf die Furcht des Kleinen ein. Er hört zu, nimmt die Angst wahr und ernst und erklärt seine „erwachsene“ Wahrheit der Dinge. Dieses Buch transportiert eine ganz besondere Stimmung, die zwischen den Beiden herrscht. Die beiden pflegen eine aufmerksame und einfühlsame Beziehung miteinander. Das Buch vermittelt so viel Geborgenheit, dass man es nur lieben kann! Der Text ist einfach, lautmalerisch und meine Kinder haben ihn sehr gerne mitgesprochen. Für Kinder von 2,5 bis 6 Jahren.

10) Winterwimmelbuch

ISBN 978-3836950336 *

Die Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berger gibt es für alle Jahreszeiten und sogar ein Nachtwimmelbuch. Das Besondere an diesen Wimmelbüchern ist, dass sie in allen Jahreszeiten die gleichen Orte und Menschen zeigen. Was macht Susanne im Frühling, im Sommer und vor allem im Winter? Einige Menschen werden dir sogar auf der Rückseite namentlich vorgestellt. Damit fällt es besonders leicht, Geschichten über sie zu erfinden und zu erzählen. Leg doch mal alle fünf Bücher übereinander und schlage die erste Seite auf. Was fällt dir auf? Gibt es Unterschiede? Wer ist unterwegs? Und wo ist Nico?


So, nun wünsche ich dir viel Spaß beim Vorlesen! Wenn dir ein Bilderbuch unter die Nase kommt, das du besonders gerne magst, teile es gerne mit mir. Ich freu mich über deine Empfehlungen und wer weiß, vielleicht wird diese Liste ja bald mit neuen Büchern aufgefüllt 🙂

Die Geschichte von der Butter, die einen Ausflug machte

Die Geschichte von der Butter, die einen Ausflug machte

„Weißt du, was Langeweile ist?“ fragte die Butter den Gemüseaufstrich.

„Langeweile? Ha, das kenne ich nicht. Mindestens dreimal am Tag werde ich rausgeholt und siehst du ja, ich werde immer weniger! Es ist wunderbar, so lecker zu sein und jedem zu schmecken!“ antwortete der Gemüseaufstrich und lachte überheblich.

„Du bist einfach nur blöd!“ sagte die Butter. Seit der Gemüseaufstrich im Kühlschrank wohnte, kümmerte sich keiner mehr um sie. Hoffentlich war er bald aufgegessen, damit Franziska und ihre Eltern wieder mehr Lust auf Butter hatten.

„Also ich weiß gut, was Langeweile ist!“ meinte die Karotte. „Ich lieg hier schon mindestens 17 Tage herum. Ich würde gerne noch was erleben, bevor ich komplett verschrumple!“

„Dann lass uns doch zusammen was unternehmen!“ schlug die Butter der Karotte vor. „Ich würde gerne mal in den Garten gehen und ein bisschen schwimmen gehen. Franziska hat schon so oft vom Schwimmbecken gesprochen. Ich will es endlich auch mal ausprobieren.“

Die Marmelade stupste den Senf an und flüsterte ihm zu: „Hast du gehört, was die vorhaben? Wie findest du das?“ Aber den Senf kümmerte das alles nicht.

Die Karotte überlegte nicht lange. Sie wanderte zur Kühlschranktüre und sah zur Butter hinauf, die auf dem obersten Regal stand. „Na dann mal los! Komm runter!“

Die Butter ließ sich von ihrem Regal plumpsen, bis sie ganz unten angelangt war. Es war nicht einfach, die Kühlschranktüre zu öffnen. Mit aller Kraft stießen sie fünfmal dagegen, bis sie endlich aufging.  „Ruhe da!“ schimpfte die Zucchini in der Gemüselade.

Franziska wurde von dem Lärm wach. „Mama?“ fragte sie in die dunkle Nacht hinein. Mama lag neben ihr und schlief. „Papa?“ Papa lag auf der anderen Seite und schnarchte. „Was war denn das für ein Lärm?“ flüsterte sie ihrem Teddy zu und horchte auf weitere Geräusche.

„Weißt du, so genau habe ich das Haus noch nie betrachtet. Irgendwie bin ich noch nie aus der Küche herausgekommen.“ erzählte die Butter der Karotte.

„Ich schon, ich bin im Garten geboren!“ erzählte die Karotte stolz. Wenn du magst, kann ich dir mein Beet zeigen. Es steht gleich neben dem Schwimmbecken!“

„Warum bist du wach, Liebes?“ fragte Papa Franziska. „Kannst du nicht schlafen?“

„Ich bin wach geworden, weil die Butter und die Karotte vom Kühlschrank ausgebüxt sind, Papa! Sie wollen einen Ausflug in den Garten machen.“

„Ach so“ antwortete Papa und gähnte. „Komm, leg dich zu mir her, dann schlafen wir weiter.“

„Aber Papa, sollten wir nicht nachsehen und sie aufhalten?“

„Nein nein, morgen früh sind sie bestimmt zurück.“

Franziska legte sich in Papas Arme und sie schliefen wieder ein.

Die Butter und die Karotte waren bereits bei der Eingangstüre angekommen, schlüpften durch die Katzenklappe und schon waren sie draußen. Der Mond schien hell, es war noch warm und tausend Grillen zirpten durch die Nacht.

„Komm, ich zeige dir mein Beet!“ rief die Karotte und lief in den Garten. Die Butter blieb noch ein bisschen stehen und betrachtete die Sterne.

„Komm schon, glaubst du, ich warte ewig auf dich?“ Die Karotte rief noch einmal nach ihr und lachte. Sie hüpfte im Gras herum, lief im Kreis und machte einen Purzelbaum.

Die Butter aber ging ganz langsam durch das Gras zum Gemüsebeet. Sie bestaunte die schöne Musik, die von den Grillen kam, schnupperte am feuchten Gras und betrachtete die Gänseblümchen. Als sie endlich beim Gemüsebeet ankam, wartete die Karotte bereits ungeduldig auf sie.

„Also: hier bin ich geboren!“ Mit stolz geschwellter Brust zeigte die Karotte auf den Platz im Gemüsebeet, wo alle Karotten wuchsen. „Hier sind auch meine Geschwister.“ Die Butter suchte den Platz ab, aber alles, was sie sehen konnte, war grünes Kraut. „Wo sind sie denn?“ fragte sie die Karotte. „Na, da unten, in der Erde. Da drin wachsen sie.“

„Ach so“ antwortete die Butter. „Aber jetzt will ich endlich schwimmen gehen!“

Sie lief hinüber zum Schwimmbecken und hüpfte ohne zu überlegen ins Wasser hinein. Kurz tauchte sie unter, aber das Wasser hob sie sanft wieder auf die Oberfläche, wo sie still vor sich her schwamm. Dabei betrachtete sie die Sterne am Himmel, lauschte der Musik der Grillen und genoss die Wärme des Wassers.

Doch etwas Komisches passierte mit ihr. Es kam ihr vor, als wurde sie immer schmäler, nein, doch breiter, oder hallo, vielleicht etwas kleiner? „Was geschieht mit mir? Ich fühle mich irgendwie so schwummerig und flüssig wie das Wasser unter mir.“

„Du schmilzt!“ rief die Karotte. „Du solltest schleunigst raus aus dem Wasser!“

Die Karotte lief zum Gemüsebeet, zerrte an einer Gurke bis sie zu Boden fiel und sagte: „Du musst der Butter aus dem Schwimmbecken helfen. Sofort! Ich hole Hilfe aus dem Haus!“ Sie lief so schnell sie konnte.

Die Gurke legte sich unterdessen an den Rand des Schwimmbeckens und versuchte, der Butter aus dem Wasser zu helfen.

Im Haus angekommen, war die Karotte komplett außer Atem. Sie musste viermal tief Luft holen, bevor sie wieder etwas sagen konnte. „Hey, Brot, wir brauchen dich! Die Butter war schwimmen und jetzt wird sie immer weicher und weicher!“ rief sie auf dem Weg in die Küche.

Franziska wurde wieder wach und setzte sich im Bett auf. „Papa? – Jemand braucht dringend Hilfe!“ Doch der Papa schlief und schnarchte laut.

Das Brot allerdings hörte den Hilfeschrei der Karotte und hüpfte sofort aus seinem Korb. „Allzeit bereit!“ rief das Brot und folgte ihr hinaus in den Garten, wo die Gurke gerade damit beschäftigt war, der Butter aus dem Wasser zu helfen.

„Nur noch ein kleines Stück!“ sagte die Gurke und zog die weiche Butter aus dem Wasser. Das Brot legte sich an den Rand des Schwimmbeckens und sagte: „Komm, ich trag dich nach Hause!“

„Kannst du mich auch noch tragen? Ich bin fix und fertig!“ sagte die Gurke.

„Ich auch!“ meinte die Karotte, immer noch schnaufend.

„Aber sicher doch“ antwortete das Brot.

Die Gurke und die Karotte legten sich nebeneinander auf die Butter. Das Brot trug sie ins Haus bis auf den Küchentisch. Dort schlief auch das Brot ein

„Papa!“ Jetzt flüsterte Franziska nicht mehr. Sie rüttelte an ihrem Papa, bis er endlich aufwachte.

„Was gibt es denn, Liebes?“ fragte er. „Papa, die Butter braucht Hilfe! Sie war schwimmen und nun ist sie geschmolzen!“

„Ach so?“ fragte Papa nach. „Und woher weißt du das so genau?“

„Die Karotte hat es gesagt.“

„Na dann werde ich der Butter mal zur Hilfe eilen.“

Papa ging hinunter in die Küche, blickte nach links und nach rechts. Der Mond schien hell durch das Fenster direkt auf den Küchentisch.

„Mhhmm, wie lecker!“ dachte Papa. Er nahm das Gurken-Karotten-Butterbrot in die Hand und biss herzhaft hinein. „Es geht doch nichts über ein wirklich gutes Butterbrot“ dachte er, aß das Brot auf und ging wieder ins Schlafzimmer.

„Und, was ist jetzt mit der Butter?“ fragte Franziska.

„Alles wunderbar! Die Butter ist immer noch super lecker und seidig geschmeidig. Nur das Salz könnten sie beim nächsten Ausflug mitnehmen!“

Mein Kind schummelt beim Spielen!

Mein Kind schummelt beim Spielen!

„Immer, wenn ich Uno spiele mit meiner Enkeltochter (5 Jahre), sucht sie sich heimlich die Karten aus dem Stapel, die sie brauchen kann. Ich muss nur kurz wegschauen und schon ergreift sie die Gelegenheit. Letztens habe ich mich deshalb so geärgert, dass ich zu ihr gesagt habe, dass ich so nicht mehr mit ihr spielen will!

Letztes Wochenende hatte ich die wunderbare Möglichkeit, mit drei Omas zu plaudern, sie durch den Kindergarten zu führen und ein bisschen Einblick zu bekommen ins Oma-Sein. So einfach ist das nämlich gar nicht. Da ist es umso feiner, wenn frau die Möglichkeit hat, in die Welt ihrer Enkelkinder einzutauchen.

Warum wollen Kinder mit Erwachsenen Gesellschaftsspiele spielen?

Im Kindergarten im Storchennest, in dem das freie Spiel vorherrschend ist, beobachte ich kaum Kinder, die miteinander Gesellschaftsspiele unter strikter Einhaltung der Regeln spielen. Auch, wenn wir bekannte Spiele anbieten, werden sie in erster Linie angeschaut, vielleicht auch gemeinsam ausprobiert. Als Spielregeln werden dann jeweils die Aktionen definiert, die dem jeweiligen Kind gerade jetzt einfallen. Das Regelspiel wird oft zum Rollenspiel oder Kleine Welt Spiel. Wenn Kindergartenkinder untereinander ohne erwachsene Einmischung spielen, gibt es keine Regeln. Jeder spielt so, wie es seinen Bedürfnissen entspricht.

Der Wunsch, mit Erwachsenen zu spielen entspringt wohl eher dem Bedürfnis nach gemeinsamer Aktivität, denn nach dem Spiel selbst. Egal was, Hauptsache, wir machen etwas miteinander. Und weil Erwachsene nun mal gerne Regeln haben, spielen wir gerne Regelspiele.

Vielleicht denkst du jetzt: „Aber es ist wichtig, dass Kinder Regeln lernen!“

Das sehe ich genauso. Der ganze Tag ist gefüllt mit Regeln, Rhythmen und Ritualen. Erwachsene stellen Regeln und Strukturen auf, an die sich Kinder auch halten (wir tun einander nicht weh, wir sitzen beim Essen bei Tisch, usw.), weil sie ihnen eine wichtige Orientierung geben.

Gründe, warum Kinder beim Spielen schummeln

Das Wort „Schummeln“ ist in unserem Sprachgebrauch negativ behaftet, hat aber auch etwas Schelmenhaftes an sich. Ein Schummler ist kreativ und gewitzt und weiß, wie er sein Gegenüber austricksen kann.

Diese Beschreibung deckt sich nicht mit meinem Bild vom Kind. Ein Regelverstoß, ein Schummeln, eine Überschreitung hat immer einen Grund. Kinder wollen uns mit dem Schummeln keinesfalls verärgern. Vielmehr sagen sie uns damit, dass das Spiel für sein Entwicklungsalter oder seine Tagesverfassung gerade ungeeignet ist oder unser Verhalten sie zum Schummeln auffordert.

1) Das Kind versteht die Sinnhaftigkeit der Regeln noch nicht

Im Stadium des „egozentrischen Regelverständnisses“ unterwirft sich das Kind strikten Regelvorgaben, die von Erwachsenen gemacht werden. Im Vorschulalter hat das Kind also zunächst noch kein Regelbewusstsein. Etwa ab dem Grundschulalter fühlt das Kind eine innere Verpflichtung gegenüber Regeln. Es wird ihm zunehmend wichtiger, dass jeder Mitmensch die vorgegebenen Regeln einhält. So nehmen auch Regelspiele im Alter von 6-10 Jahren zu. Etwa ab dem 10. Lebensjahr versteht das Kind die Regeln als soziale Abmachungen, die selbst festgesetzt und verändert werden können.

Das Regelspiel ist eine Spielform, die Jugendliche und Erwachsene unter sich wählen.

2) Der Verstoß gegen die Regel ist ein soziales Lernfeld

Als ich über dieses Thema nachgedacht habe, fiel mir ein, dass mein Sohn bei einem bestimmten Spiel (Biberbande) immer geschummelt hat. Und zwar nur, als er das mit seinem Papa spielte. Wenn er mit mir spielte, hat er das nicht gemacht. Also habe ich ihn einfach mal gefragt, ob er sich daran erinnern kann und warum er das gemacht hat.

„Es war einfach lustig! Weil der Papa das nie bemerkt hat, habe ich es immer wieder gemacht. Ich hab mir gedacht, irgendwann MUSS er es ja merken!“

Gegen eine Regeln zu verstoßen, hat also auch etwas Lustvolles. Was passiert, wenn ich erwischt werde? Und wer reagiert dann wie? Ist es meinem Mitspieler egal, oder ärgert er sich?

Kinder wägen ab, welche Grenzüberschreitung bei wem welche Reaktion hervorruft. Das gehört zum Erlernen sozialer Kompetenzen. Merke ich also, dass Oma immer wieder verärgert reagiert, kann es sein, dass das meine Lust noch steigert, um ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Immerhin wollten wir ja gemeinsam etwas machen, also warum guckst du jetzt weg, liebe Oma?

3) Verlieren ist einfach blöd!

Ich liebe es, Gesellschaftsspiele mit meiner Familie zu spielen, aber eines mag ich gar nicht: Verlieren.

Vor allem bei Spielen, die vom Zufall abhängen: würfeln, Karten – UNO zum Beispiel. Es gibt kaum eine Strategie, die ich mir ausdenken könnte, die meine ist, um dieses Spiel zu gewinnen. Nein, ich bin davon abhängig, welche Karten ich ziehe. Und wenn die blöd sind, dann verliere ich – kann man eben nichts machen.

Wer also nicht verlieren will, wird kreativ: dann nutze ich eben die Möglichkeit, wenn mein Mitspieler mal kurz wegschaut, um mein Kartendeck etwas zu verbessern.

Diese Kreativität ist durchaus positiv zu bewerten. „Ich lasse mich nicht unterkriegen und tue alles, um am Ende doch Erster zu sein.“ Das ist in Wirklichkeit nur menschlich, denn ganz ehrlich: wer das nicht in sich hat, wäre nicht geboren worden!

Verlieren ist schambehaftet und ich hinterfrage gerne den Satz: „Kinder müssen auch verlieren lernen!“ Nein, müssen sie nicht, ich übrigens auch nicht. Wenn mir ein Spiel keinen Spaß macht, dann höre ich auf. Wenn es mir Spaß macht, dann stört mich auch das Verlieren nicht.

Also wie ist das mit dem Verlieren lernen? Was ich daraus lerne ist, dass ich nicht gut genug bin, dass ich zu klein, zu tollpatschig, zu unerfahren bin. Für junge Kinder werden hauptsächlich Glücksspiele angeboten, weil sie noch keine besondere Strategie verfolgen können. Und gerade hier ist das Verlieren frustrierend, weil man eben vom Glück abhängig ist. Außer bei Gedächtnisspielen (Memory) vielleicht, aber hier sind die Kinder meist klar im Vorteil.

Etwas anders empfinde ich das persönlich bei einem Strategiespiel, die meist ab 8 Jahren angeboten werden. Wenn ich bei einem Strategiespiel verliere, dann habe ich die Möglichkeit, meine Strategie zu überdenken, beim nächsten Mal anders zu spielen, daraus zu lernen. Dann hat das Verlieren einen motivierenden Charakter.

Was kann ich tun, wenn mein Kind beim Spielen schummelt?

Wenn du dein Kind immer wieder dabei ertappst, dass es beim Spielen schummelt, dann solltest du ihm das nicht krumm nehmen. Beobachte vielmehr, ob das Spiel für sein Alter schon geeignet ist. Und ob es Regeln bereits einhalten kann, bzw. selbst einfordert, oder es ihm noch schwer fällt. Spielregeln einzuhalten ist weit weniger wichtig, als Regeln des Zusammenlebens einzuhalten. Bei einem Spiel kommt keiner zu Schaden. Deine eigenen Reaktionen und Gefühle kannst du benennen und daraus Konsequenzen ziehen.

Hier einige Möglichkeiten, wie du Spiele verändern kannst:

1) Erfinde eine kooperative Spielvariante

Aus jedem Gesellschaftsspiel lässt sich mit Leichtigkeit ein kooperatives Spiel machen, um das Gewinnen und Verlieren aus der Situation zu verbannen. In einer kooperativen Variante spielen alle Mitspieler gegen das Spiel. Gewinner ist also entweder das Spiel, oder die Spielenden.

Bleiben wir beim Beispiel UNO. Die gemeinsame Aufgabe könnte lauten:

  • Wir müssen den ganzen Stapel an Karten so ablegen, dass alle aufeinander passen. Es dürfen nur (z.B.) 10 Karten übrigbleiben. Wenn jemand keine Karten mehr auf der Hand hat, darf er wieder sieben nachziehen.

2) Passe die Regeln an eure Bedürfnisse an

Wenn du bemerkst, dass das Kind mit den vorgegebenen Regeln überfordert ist, kannst du die Regeln gemeinsam mit dem Kind anpassen. Sprecht miteinander und überlegt, wie euch das Spiel besser gefallen würde. Zum Beispiel könntet ihr euch ausmachen, dass Aktionskarten reduziert werden. (z.B. keine +4 Karten im Deck)

3) Schummeln erlaubt!

Spielt doch einmal ein Spiel, in dem jegliche Art von Schummeln erlaubt ist! Das auszuprobieren kann durchaus lustig sein. Je nachdem, wie alt dein Kind ist, kann ein ausgemachtes Schummelspiel zu einem ganz neuen Spiel werden, in dem es veränderte, neue Regeln gibt.

4) Nimm es mit Humor!

Wenn du dein Kind beim Schummeln ertappst, kannst du in dich hineinhorchen, was das mit dir macht. Wirst du wütend? Fühlst du dich betrogen? Gehe deinem Gefühl nach und versuche herauszufinden, woher es kommt. Wurdest du als Kind beschummelt? Oder war vielleicht Schummeln ein absolutes NoGo und du hast deine Mitspieler damit verärgert?

Wenn du herausfinden kannst, woher deine Emotionen kommen, ist es einfacher, sie ziehen zu lassen. Dann ist es auch einfacher, das Schummeln deines Kindes mit Humor zu nehmen.

Susi und das Vogelchaos – eine Amigurumi-Geschichte für Kinder

Susi und das Vogelchaos – eine Amigurumi-Geschichte für Kinder

Endlich fertig!“ Susi stellte ihre gehäkelten Vögelchen in das Regal im Flur, in dem auch schon viele andere Tiere standen. Eine Katze, eine Giraffe, ein Hund und noch viel mehr! Susis Lieblingsbeschäftigung war es nämlich, kleine süße Kuscheltiere zu häkeln.

Da saßen sie nun. Alle fünf, fein säuberlich, Schulter an Schulter.

Susi war stolz auf ihre Vögelchen. Sie hatten brav alle Fotoshootings mitgemacht und kaum gemeckert. Und während sie ihre Tierchen betrachtete, hatte sie schon eine neue Idee: “Heute fange ich einfach mal mit einer weißen Wolle an, mal schauen, was es diesmal werden wird.“ Susi setzte sich also auf ihr Lieblingssofa, kuschelte sich in ihre warme Decke, nahm die weiße Wolle und eine Häkelnadel zur Hand und begann, die ersten Luftmaschen zu zaubern.

Die fünf Vögel saßen immer noch brav in ihrem Regal und warteten.
„Worauf warten wir eigentlich?“ fragte Flora.
„Ja, was genau sollen wir jetzt machen?“ fragte Eddie.
„Mir ist schon ein bisschen kribbelig, ich müsste mal meine Flügel ausschütteln“ meinte Willi.
„Jetzt wartet noch ein bisschen“ versuchte Arnold seine Crew zu beruhigen. „Susi hat bestimmt bald eine Aufgabe für uns.“
„Dann erzähl´ uns wenigstens eine Geschichte bis Susi wieder kommt!“ bat Euphora.
„Okay, also, ähm, naja, also…es war einmal…ähem…eine…naja, eine…so eine…dingsbums…, nein, nein, nein,“ Arnold schüttelte seinen Kopf wild hin und her. „Ich bin doch nicht hier zum Geschichten Erzählen!“ Er streckte seine Brust heraus und hob stolz seinen Kopf: „Ich habe Adleraugen und bin sehr aufmerksam. Ich bin ein wachsamer Kerl mit einem großen Herz. Ich brauche eine sehr wichtige Aufgabe!“
„Also findest du, dass Geschichten Erzählen nicht wichtig ist, oder wie?“ fragte Euphora empört.
„Also ich mag deine Geschichten, Euphora. Und du, Arnold, du solltest nicht so überheblich sein. Lasst uns doch friedlich sein.“ Das hätte Willi nicht sagen sollen. Eddie bekam einen Lachkrampf, Arnold wurde rot vor Wut. Euphora drehte sich in die andere Richtung und sah Flora an. „Ich halte mich da raus, mir ist alles egal. Ich hab schon Kopfweh vor lauter Langeweile.“

So ging das den ganzen Abend weiter. Die fünf Freunde stritten, bis sie sich irgendwann nichts mehr zu sagen hatten. Da saßen sie also wieder und langweilten sich zu Tode.

Vor dem Schlafengehen kam Susi mit Anna am Kuscheltierregal vorbei. Anna stellte sich auf ihre Zehenspitzen, gab jedem Tierchen einen Kuss und sagte „Gute Nacht“. Einige Kuscheltiere murmelten ein „Gute Nacht, Anna!“ zurück. Die Katze gähnte, legte sich hin und schlief gleich ein. Bald darauf schliefen auch die Giraffe und der Hund ein.

Als Anna zu Arnold kam flüsterte sie ihm ins Ohr: „Kannst du bitte in der Nacht auf meine Einhörner aufpassen? Die spielen immer so wild und ich will nicht, dass sich eines verletzt!“
Sobald das Licht abgedreht war, machte sich Arnold auf den Weg ins Kinderzimmer. „Gute Nacht allerseits, ich muss jetzt leider einen wichtigen Auftrag erledigen!“ verabschiedete sich Arnold sehr wichtig von seinen Freunden.

„Und was genau sollen WIR jetzt machen?“ fragte Eddie in die Runde.

„Also, ich geh` lesen!“ meinte Euphora und verkrümelte sich im Buchregal.

„Ich nehme ein Bad!“ antwortete Flora und wanderte ins Badezimmer.

„Ich bin mal kurz weg!“ rief Willi und flog zum Fenster raus.

„Okay, dann mix ich mir einen Cocktail!“ freute sich Eddi und machte sich auf den Weg zum
Kühlschrank.

Kannst dir jetzt schon denken, was da passiert ist? Na gut, ich erzähl es dir ganz genau:
Als Susi am nächsten Morgen aufstand und auf dem Weg in die Küche beim Badezimmer vorbeikam, blieb sie kurz stehen. Sie drehte sich einmal im Kreis, sah nach rechts und links und dachte bei sich: „Irgendetwas stimmt hier nicht.“
Dann blickte sie sich noch einmal um, ging einen Schritt weiter und jetzt spürte sie es: Der Boden vor dem Badezimmer war pitschnass. (So, wie ihre Zehen!) Jetzt konnte Susi sogar die kleinen Wasserlacken auf dem Flur sehen. Sie öffnete die Badezimmertüre und blieb erschrocken stehen. Die Badewanne war so vollgefüllt, dass das Wasser über den Rand lief.

Susi ging weiter. Im Wohnzimmer sah sie all ihre geliebten Bücher auf dem Boden liegen. Manche waren aufgeschlagen, andere aufgestapelt. Das Buchregal aber war so gut wie leer und Susis Ordnung dahin.
Da schlug die Hände zusammen und rief: „Ach, du meine Güte! Wie schaut´s denn da aus? Anna? Hast du etwas mit diesem Chaos zu tun? Denn wenn ja, dann musst du es auch wieder in Ordnung bringen!“ rief sie.
„Was ist los, Mama?“ fragte Anna, die gerade aufgestanden ist.
„Ja schau dir doch mal an, wie es hier ausschaut! Hast du etwa in der Nacht gebadet?“
„Also ich war das nicht. Ich hab´ geschlafen, so wie du hoffentlich auch!“

In der Küche sah es nicht viel anders aus: Die Kühlschranktüre stand sperrangelweit offen, die Gemüselade war herausgeschoben und am Boden lagen Salatblätter und Tomaten. Auch ein Ei hatte es erwischt. Die Butterdose war gerade noch so davongekommen.

Ein Blick aus dem Fenster verriet Susi, dass jemand im Kräuterbeet gewühlt hat.
„Wer hat bloß so ein Chaos veranstaltet?“ wunderte sich Susi und begann, den Kühlschrank wieder einzuräumen und den Boden sauber zu machen.

Währenddessen ging Anna zum Regal mit den gehäkelten Kuscheltieren. (Die heißen übrigens AMIGURUMI – kannst du das sagen?) Dort saßen sie alle. Die Katze, der Hund, die Giraffe, alle. Auch die Vogelcrew saß dort. Fein säuberlich, Schulter an Schulter.

„Arnold, hast du auf meine Einhörner aufgepasst?“
„Ja, Prinzessin, alles in Ordnung!“ antwortete Arnold.
„Und ihr so? Was habt ihr in der Nacht gemacht?“ fragte sie die anderen Kuscheltiere.
Keiner antwortete.

Euphora gähnte und schloss die Augen.
Eddie rülpste.
Willi schüttelte seine mit Erde verklebten Flügel aus.
Flora tropfte.

„Wieso bist du nass, Flora?“ fragte Anna. – „Na, weil ich gebadet habe.“
„Aha“ sagte Anna. „Mama, komm einmal!“ rief sie. „Ich glaube, ich weiß, wer das Chaos angerichtet hat!“

„Ich habe gestern Abend Arnold gebeten, nachts auf meine Einhörner aufzupassen. Währenddessen hat Flora in der Badewanne gebadet. Ich habe gesehen, dass sie nass ist. Und hier, siehst du, hier kann man ihre nassen Fußspuren sehen!“ Anna zeigte auf die nassen Flecken im Regal. „Und ich glaube, dass Eddie den Kühlschrank geplündert hat, denn er hat gerade ganz laut gerülpst. Und vermutlich hat Euphora die ganze Nacht mit deinen Büchern verbracht, denn jetzt ist sie ganz müde, siehst du?“

Susi war erst einmal sprachlos. Sie hatte so viele Fragen im Kopf. Wieso machten sie so
etwas? „Aber ihr seid doch in erster Linie Kuscheltiere. Sollten Kuscheltiere nicht einfach im
Regal sitzen und warten, bis sie zum Spielen geholt werden?“
(Was meinst du dazu?)

„Warten. Warten. Warten.“ äffte Eddie Susi nach.
Jetzt redeten alle gleichzeitig: „Nix da warten“ (Flora) – „Ausgewartet!“ (Willi) – „Wer
wartet, der altert!“
(Euphora)

„Okay, okay, okay.“ Susi stoppte die aufgeregte Vogelcrew mit einem Handzeichen. „Anna, vielen Dank, dass du diesen Chaos-Fall aufgeklärt hast. Ihr sehe, seid sehr aufgebracht. Ich denke, wir sollten alle mal in Ruhe miteinander reden. Einer nach dem anderen, okay?“

Arnold ergriff als erster das Wort. Während er sprach, ging er ein paar Schritte: „Susi“ begann er „du hast uns so schön gemacht. Aber weißt du, ich denke, also ich meine, ICH brauche eine Aufgabe. Erst waren da die Freunde, die du mir gemacht hast. Da konnte ich dabei sein und dir sagen, was mir gefällt. Dann waren da die spannenden Fotoshootings. Tja, und dann…naja, und dann warst du wieder mit der Wolle beschäftigt und wir haben im Regal gewartet. Und warten ist eben mega-laaaangweilig!“

„Also mir ist es eindeutig zu warm hier im Regal.“ warf Eddie ein.
„Ich muss einfach hin und wieder fliegen und nach schönen Blumen Ausschau halten.“ meinte Willi.
„Und ich brauche Wasser. Wasser und hmm, naja, Wasser eben“ sagte Flora.
„Also ich brauche nur ein paar Bücher zur Inspiration für meine Geschichten“ rief Euphora dazwischen.

Susi rieb sich mit beiden Händen einmal über das Gesicht und staunte: „Das habe ich ja noch nie erlebt. Also gut, ich lasse mir etwas einfallen.“

Als Susi mit Anna beim Frühstück saß, seufzte sie laut. „Ich hab´ einfach null Idee, wie ich diese Vögel beschäftigen kann.“
„Mama, was hältst du davon, wenn ich sie mit in den Kindergarten nehme? Dort könnte Arnold helfen, auf die Kinder aufzupassen. Euphora könnte ihre Geschichten erzählen und es gibt viele Bücher dort. Willi kann dort Blumen basteln und sich ums Blumenbeet kümmern. Hmm, Eddie,…für Eddie und Flora finden wir bestimmt auch eine Beschäftigung.“
„Oh, das ist ja eine wunderbare Idee, Anna! Am besten fragen wir sie mal, was sie davon halten!“

Und so kam es, dass Anna die ganze Vogelcrew in ihren Rucksack packte und mit in den Kindergarten nahm. Arnold war begeistert. Endlich konnte er herumfliegen und mit seinen Adleraugen auf die vielen Kinder aufpassen. Willi kümmerte sich mit Begeisterung um das Blumenbeet und rupfte Unkraut aus.
Euphora las den Kindern Geschichten vor.

Du fragst dich bestimmt, welche Aufgabe Eddie und Flora gefunden haben, oder?
Ich verrate es dir: Eddies liebster Platz war die Sandkiste. Dort war es schön kühl und außerdem war dort immer was los.
Flora verbrachte den ganzen Vormittag beim Wassertisch im Garten. Den Schminktisch und den Frisiertisch hatte sie noch gar nicht entdeckt.

Als Susi die Vogelcrew nach dem Kindergarten ins Regal stellte, waren sie alle supermüde.
Eddie schlief sofort ein, Euphora fielen auch schon die Augen zu. Flora streckte gemütlich ihre langen Beine aus und Eddie gähnte.
„Dürfen wir morgen wieder mit in den Kindergarten?“ fragte Arnold mit letzter Kraft.
„Aber sicher doch.“ antwortete Susi und lächelte.

Möchtest du auch die Vogelcrew häkeln? Hier geht´s zur Anleitung!

Wie du deinen Kindern in nur 5 Schritten eine Geschichte frei erzählst

Wie du deinen Kindern in nur 5 Schritten eine Geschichte frei erzählst

„Was? Du erzählst einfach so eine Geschichte? Ohne dir vorher überlegt zu haben, worum es gehen soll?“

Ja, so mache ich das. Jeden Tag erzählen wir im Montessoriverein Storchennest unseren Kindergartenkindern eine Schlussgeschichte. Dazu braucht es weder eine spezielle Ausbildung, noch einen besonders kreativen Geist. Es ist ganz einfach, eine Geschichte frei zu erzählen, wenn du deine Zuhörerinnen um Hilfe bittest und ihnen genau zuhörst. Denn die Ideen kommen meist von den Kindern selbst.

Diese fünf Schritte helfen dir dabei, einfach einmal zu starten und deine Zuhörerinnen an das Miterzählen zu gewöhnen.

1. Wähle einen Ideenbooster

Um eine Idee für eine kurze Geschichte zu bekommen, kannst du dir Helferlein zulegen. Das kann ein Wimmelbild sein oder Symbole, die du mit deinen Kindern auf Kärtchen oder Steine zeichnest. Wenn du es dir ganz einfach machten möchtest, hol dir gerne meine Geschichtenwürfel mit echten Fotos zum Selbermachen.

Zieht nun so viele Kärtchen oder Steine, wie ihr wollt (nicht mehr als fünf! – nachziehen könnt ihr immer noch!) und guckt euch die Symbole genau an.

Wenn du gerade keine Helferlein zur Hand hast, kannst du natürlich auch deine ZuhörerInnen auch um Ideen bitten. Frag sie einfach, wie die Geschichte heißen soll!

Vielleicht erzählen dir jetzt schon deine Kinder, was ihnen zu den verschiedenen Symbolen einfällt. Oder sie erzählen dir gleich, was sie damit schon einmal erlebt haben. Lass jede einzelne Zuhörerin erzählen, was er zu erzählen hat und höre einfach gut zu. Das Ziel eures Zusammenseins muss nicht unbedingt eine perfekt erzählte Geschichte von dir sein 😉 Es geht vielmehr um ein gegenseitiges Zuhören und aufmerksames Zusammensein. QualityTime für Jung und Alt.

2. Such dir eine Hauptfigur

Während vielleicht deine Kinder noch von ihren Erlebnissen erzählen, kannst du schon eine Hauptfigur wählen. Wer könnte Ähnliches erlebt haben, wie dieses Kind? Die Hauptfigur kann ein Tier sein – oder mehrere. Oder ein Onkel, ein Opa, eine Tante aus Amerika oder das Nachbarskind. Erfinde eine Figur, die in die Welt deines Kindes passt. Diese Hauptfigur benötigt einen Namen. Kinder lieben lustige Namen, lass deiner Kreativität einfach freien Lauf. Wenn dir keiner einfällt, frag einfach deine Zuhörerinnen. Am besten beginnst du deine Geschichte damit, deine Hauptfigur zu beschreiben. Haarfarbe, Alter, Hobbys, vielleicht, woher sie ihren Namen hat,…

Welche Eigenschaften hat deine Hauptfigur? Ist es vielleicht das Schwein Rosa, das eigentlich gelb ist? Oder die schusselige Tante Helga, die ständig etwas vergisst oder verkehrt herum macht?

Die Hauptfigur(en) in deiner Geschichte haben entweder ein Problem, das gelöst werden muss. Oder sie erleben etwas Unvorhergesehenes, Außergewöhnliches, das spezielle Handlungen nach sich zieht. Für Kinder unter drei Jahren braucht es weder ein Problem, noch ein spezielles Abenteuer. Für so junge Kinder reicht es aus, etwas nachzuerzählen, was sie vielleicht selbst in jüngster Zeit erlebt haben.

3. Beschreibe die Umgebung

Beschreibe nun, wo deine Hauptfigur lebt. Wie sieht es dort aus und wer lebt noch dort? Ist es kalt oder warm? Ist es eine Insel oder der Kühlschrank? Weißt du, es gibt sooo viele lustige Orte, wo man sein kann! Schau dir auch noch einmal die Symbole an: Könnte es sein, dass deine Hauptfigur(en) im Waschbecken wohnen? Oder in einem Baum? Im Sofa? Tja, glaub mir, das erhöht die Möglichkeiten, dass dir JETZT die beste Geschichte für deine Figur(en) in den Sinn kommt. Und wenn nicht? Dann frag wie immer deine Zuhörerinnen: „Was glaubt ihr, wie es sich in einem Sofa lebt?“

4. Beschreibe einen Prozess

Bleiben wir beim Sofa. Egal, wo du lebst, du musst etwas zu essen und zu trinken besorgen, du brauchst vielleicht Licht und außerdem auch mal frische Luft. Vielleicht bist du auch neugierig, was sich außerhalb deiner Polsterwelt befindet. Jetzt ist es einfach, den Prozess des Essenholens zu beschreiben, oder? Hast du als Hauptfigur ein menschliches Wesen gewählt, dann kannst du es zum Beispiel für das Leben im Sofa schrumpfen lassen. Ganz einfach. Oder – noch eine Idee: deine Hauptfigur fragt sich, warum sie im Sofa ständig Essensreste findet. Dann kannst du erzählen, wie das jeden Tag aufs Neue aussieht. Wie fühlt sich deine Hauptfigur und welche Lösung braucht es? Ich bin sicher, spätestens JETZT helfen dir deine Zuhörerinnen auf die Sprünge!

5. Lösungsfindung und Schluss

Du kannst ganz einfache Lösungen für das Geschichtenende finden. Ein Zauber wirkt übrigens immer. Im Falle unserer Sofageschichte gäbe es mehrere Ideen. Die Menschen könnten wieder größer werden oder die kleinen Wesen kennenlernen, die im Sofa wohnen. Und dann? Worauf einigen sie sich, wenn sie friedlich zusammenwohnen wollen?

Wenn du ältere Zuhörerinnen hast und merkst, dass sie noch mehr hören wollen, kannst du die erste Lösung als unbrauchbar definieren. Oder hat die vermeintliche Lösung etwa noch mehr angestellt und das Problem ist jetzt noch größer?

Wenn du das Gefühl hast, deine Zuhörerinnen werden ungeduldig, komme zu einem schnellen, simplen Schluss. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeitsspanne deiner Kinder zu beachten und nicht überzustrapazieren. Wenn die Geschichte noch gar nicht fertig ist, du aber schon bemerkst, dass keiner mehr zuhört, kannst du die Geschichte beenden, indem du einen zweiten Teil zu einem ausgemachten Termin ankündigst.

Ciao, Bella! – Eine Geschichte für Kinder ab 3 Jahren

Ciao, Bella! – Eine Geschichte für Kinder ab 3 Jahren

„Und was machen wir jetzt mit all diesen Luftballons?“ fragt Mama.

„Wir lassen sie einfach hängen, bis allen die Luft ausgegangen ist.“ antwortet Papa.

„Nein, das mag ich nicht. Immerhin sind es meine Geburtstagsluftballons!“ Nico verschränkt trotzig seine Hände vor der Brust. Seit vier Tagen schon hängen sieben bunte Luftballons auf der Terrasse. Sein Onkel Christoph hat sie ihm zum Geburtstag geschenkt. Er hat auf jeden einzelnen eine Zahl geschrieben und für Nico am Terrassengeländer befestigt.

Der blaue mit der Nummer 4 schaut irgendwie schon schrumpelig aus. Der rote mit der Nummer 1 ist auch schon etwas kleiner als die anderen.

Onkel Christoph ist schon wieder abgereist. Er arbeitet weit weg. Nämlich in Saudi-Arabien. Kennst du das? Da muss man stundenlang mit dem Flugzeug hinfliegen. Aber jedes Jahr besucht Onkel Christoph Nico zum Geburtstag.

Nico mag seinen Onkel sehr. Wenn Christoph kommt, ist alles anders. Er kümmert sich ausschließlich um Nico. Der Onkel baut die besten Legohäuser, erzählt ihm Geschichten aus Saudi-Arabien und was Onkel Christoph am besten kann: er schwimmt mit Nico am Rücken durch den ganzen Stausee!

„Also, was möchtest du denn mit den Luftballons machen? Hast du eine Idee?“ fragt Mama nochmal.

Aber Nico hat leider keine Idee.

Nach dem Essen geht Nico zu seinem Opa. Das ist nicht weit, nur am anderen Ende vom Garten.

„Du, Opa, hast du eine Idee, was ich mit Onkel Christophs Luftballons machen könnte? Ich mag nicht, dass ihnen die Luft ausgeht. Am liebsten wäre mir, sie würden immer auf der Terrasse hängen bleiben, damit sie mich immer an Onkel Christoph erinnern.“

„Ja, das wäre schön. Ich kenne leider keine Luftballons, denen nicht irgendwann die Luft ausgeht.“ sagt Opa.

„Weißt du, was ich einmal gemacht habe, als ich noch ein Kind war?“ fragt Opa.

„Nein. Aber du erzählst es mir sicher gleich.“ antwortet Nico. Wenn Opa anfing, von seiner Kindheit zu erzählen, bekam Nico Gänsehaut. Denn er liebte diese Geschichten. Wild waren sie und aufregend. Manchmal wünschte er sich, Opas Bruder zu sein und mit ihm all die abenteuerlichen Dinge zu erleben, von denen Opa erzählte.

Opa wuchs auf einem Bauernhof in den Bergen auf. Einmal musste er im Sturm ein Lämmchen suchen, das verloren gegangen war. Nicos Lieblingsgeschichte aber war die, als Opa einen Schatz gefunden hat.

„Also“ beginnt Opa zu erzählen: „als ich klein war, bekam ich einmal einen Luftballon geschenkt, der mit Helium befüllt war. Ein Zirkus war im Dorf und jemand von den Zirkusleuten drückte mir Bella einfach in die Hand. Lass mich nachdenken, wer das war…“

„Bella?“ fragt Nico erstaunt

„Ja, Bella, so nannte ich meinen Luftballon. Sie hatte große rote Lippen und riesige Augen mit Wimpern dran. Ihre Wangen waren rot und ihr Gesicht vornehm weiß. Sie war eine Schönheit, deshalb hieß sie Bella. Ich war so stolz auf sie. Niemand hatte so einen wunderschönen Luftballon im Ort. Ich band sie ganz fest am Lattenzaun fest. Dort tanzte sie im Wind und ich konnte ihr dabei von meiner Stube aus durchs Fenster zusehen.“ Opas Augen sahen in die Ferne. Er seufzte einmal tief, sah dann Nico an und lächelte.

„Und was ist mit Bella passiert?“ fragt Nico nach.

Opa seufzte noch einmal tief, überlegte kurz und sagte dann: „Ich hab´ sie auf Reisen geschickt. Irgendwann hat sie mir leidgetan. Tagein tagaus flatterte sie da im Wind, immer an der gleichen Stelle. Ich glaube nicht, dass sie das glücklich machte. Also hab´ ich eines Tages meinen Namen und meine Adresse auf einen Zettel geschrieben. Den habe ich dann an ihre Schnur geknotet und ihr gesagt, sie solle einen schönen Gefährten finden, mit dem sie gemeinsam im Wind tanzen könnte.“

Jetzt lachte er und sah Nico direkt in die Augen. „Ich hab´ sie losgebunden, bin ein Stück mit ihr gelaufen und dann hab ich sie einfach losgelassen.“ Opa zeigt mit der Hand zum Himmel: „Sie flog hoch, so hoch, dass ich sie bald nicht mehr sehen konnte. Zum Abschied rief ich laut: ,Ciao, Bella!`“

Das gefällt Nico. Gemeinsam rufen sie in den Himmel: „Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella…!“

Dabei breitet Opa seine Hände weit aus, immer lauter ruft er, bis er schließlich anfängt, zu lachen. Er lacht und lacht, dass er sich den Bauch halten muss. Und Nico lacht mit.

„Du, Opa“ fragt Nico, als sich beide ein wenig beruhigt haben. „Warum hast du deinen Namen und deine Adresse auf den Zettel geschrieben?“

„Na, damit mir derjenige, der Bella findet, eine Nachricht hinterlassen kann. Eine Nachricht, wo er sie gefunden hat.“

„Und?“ fragt Nico. Gespannt wartet er auf Opas Antwort. Hat er denn eine Nachricht erhalten?

„Nein. Leider habe ich nie eine Nachricht erhalten. Wahrscheinlich hat sich jemand in Bella verliebt und hatte Angst, ich würde sie zurückhaben wollen.“ Er zwinkerte mit einem Auge Nico zu und grinste schelmisch.

Wieder zu Hause geht Nico sofort auf die Terrasse und schaut sich seine Luftballons an. Sieben Stück. Nico begutachtet seine Ballons sehr genau. Mit der Hand überprüft er ihre Festigkeit. Er stellt sich jeden Ballon mit Bellas Gesicht vor.

Nummer zwei: gelb und riesig – nein, gelb auf gar keinen Fall

Nummer drei: weiß, noch fest – könnte gehen

Nummer vier: blau, verschrumpelt – unbrauchbar

Nummer fünf: grün, mittelfest – grüne bella?

Nummer sechs: rosa, groß und fest – auch gut

Nummer sieben: lila, eher klein und weich – nein

Nico entscheidet sich für den weißen Ballon. „Ihre Haut war vornehm weiß“, hat Opa gesagt.

Er holt die wasserfesten Stifte aus Papas Schreibtisch, ein Stück Briefpapier und einen Kugelschreiber.

Mit den wasserfesten Stiften malt Nico dem weißen Ballon riesige Augen mit dichten Wimpern auf, Augenbrauen und eine kleine Nase. Er malt einen vollen rosaroten Mund und rosa Wangen. Auf ihren Hinterkopf schreibt er ihren Namen.

Seine Bella ist wunderschön geworden!

Auf das Briefpapier schreibt er seinen Namen, seinen Nachnamen und seine Adresse. Er faltet das Papier ganz klein, bindet Bellas Schnur drumherum und verknotet sie fest. Damit er eine Nachricht bekommt, wenn jemand Bella gefunden hat.

Dann geht er mit seiner Bella in der Hand zu Opa. Der staunt nicht schlecht, als er Bella sieht. Er schlägt sie Hände zusammen, klatscht laut und lacht dabei. „Ja Grundgütiger, sag mir ja nicht, dass du meine Bella gefunden hast!“

„Nein, Opa, das ist meine Bella!“

„Ohja, und sie ist genauso schön, wie meine Bella damals!“

„Wollen wir sie gemeinsam fliegen lassen?“ fragt Nico.

Opa nickt. Nico hält Bella hoch in die Luft und ruft:

„Ciao Bella!“

Opa stimmt mit ein. Und während Bella immer höher und höher in den Himmel steigt, rufen die beiden siebzehn Mal hintereinander: „Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella!“ So lange, bis ihnen die Luft ausgeht und sie sich vor lauter Lachen die Bäuche halten.

Vier Wochen später ruft Mama Nico aus seinem Zimmer. „Du hast Post bekommen!“

„Post? Ich? Ich bekomme nie Post!“ antwortet Nico erstaunt.

Mama reicht ihm einen weißen Briefumschlag mit rotem und blauem Rand. Auf dem Umschlag ist eine grüne Briefmarke. Auf dem Poststempel stehen Buchstaben, die er nicht lesen kann.

Langsam öffnet er den Briefumschlag und faltet den Brief auseinander. Die Schrift ist sehr schwierig zu lesen…

Warum freie Bewegungsentwicklung für dein Baby sinnvoll ist

Warum freie Bewegungsentwicklung für dein Baby sinnvoll ist

Lilo ist 9 Monate alt und zieht sich mit den Händen den Holzboden entlang. Ein Ball hat ihr Interesse geweckt. Langsam geht es voran, es sieht anstrengend aus. Aber Lilo lächelt, als sie einer Schüssel begegnet. Sie ergreift sie und dreht sich damit schwungvoll auf den Rücken. Ihren Kopf legt sie vorsichtig und langsam am harten Boden ab. Lilo erkundet die Schüssel mit ihrem Mund, dreht sie in ihrer Hand, gibt sie von einer in die andere. Als sie damit fertig ist, dreht sie sich erneut auf den Bauch, erblickt den Ball, der sie schon vorhin interessiert hat und beginnt erneut mit ihren Vorwärtsbewegungen.

Ihre Mama Alex sitzt daneben und schaut Lilo zu. Sie schiebt ihr nicht den Ball zu, damit sie ihn schneller greifen kann. Alex hat sich dazu entschieden, Lilo die Welt selbstständig und unabhängig erkunden zu lassen. „Damit sie alleine spielen kann und später nicht so viele Unfälle hat“ sagt sie.

Was bedeutet freie Bewegungsentwicklung?

Als freie Bewegungsentwicklung wird die selbstbestimmte Aneignung motorischer Fertigkeiten ohne Eingreifen eines Erwachsenen bezeichnet.

Die Kinderärztin Emmi Pikler hat die selbstständige Bewegungsentwicklung jahrelang erforscht und kam zu dem Schluss, dass jeder gesunde Säugling die Fähigkeit besitzt, ganz von selbst und ohne Einwirkung von außen zum freien Gehen zu gelangen.

Im Gegensatz zur Spielentwicklung ist die Entwicklung der Motorik nicht linear. Das bedeutet, dass es keine eindeutige Abfolge der Entwicklungsschritte gibt. Es gibt Kinder, die zuerst stehen, bevor sie frei sitzen. Andere wiederum sitzen und krabbeln zuerst, bevor sie sich zum Stehen hochziehen.

Die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten gibt keinen Aufschluss über den jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes. Emmi Pikler hat nicht nur vielfältige Varianten, sondern auch große zeitliche Unterschiede in der Bewegungsentwicklung beobachtet. Es gibt Kinder, die bereits mit 12 Monaten ihre ersten freien Schritte machen. Andere lassen sich mehr Zeit. Ein Kind, das erst mit 20 Monaten gehen lernt, kann nicht von vornherein als entwicklungsverzögert betrachtet werden. Vielmehr ist es wichtig, seinen Entwicklungsstand an seinem Spielverhalten abzulesen.

Eine Übersicht über die Spiel-und Bewegungsentwicklung im ersten Lebensjahr findest du in meinem E-Book „Mein erstes Lebensjahr“!

Was bedeutet eine freie Bewegungsentwicklung für mein Baby?

Wenn du dich dafür entscheidest, deinem Kind eine freie Bewegungsentwicklung zu ermöglichen, kann das zahlreiche Vorteile für dein Kind haben. Fünf davon stelle ich dir kurz vor:

1) Es „trainiert“ sich selbst

Indem dein Baby strampelt und die Arme bewegt, seinen Kopf hin und her bewegt, sich am Boden wälzt, sich im Kreis dreht und so weiter trainiert es seine ganze Muskulatur. Es streckt die Wirbelsäule, indem es die Beine zum Mund führt. All diese Bewegungen sind wichtig. Das Baby stärkt seinen Körper und trainiert genau die Muskulatur, die für das Krabbeln und spätere Aufrichten wichtig sind.

2) Es lernt seinen Körper kennen

Das Baby, das sich frei bewegen darf und dabei nicht eingeschränkt ist, lernt seinen Körper und dadurch sich selbst kennen. Es lernt, wie es seine Gliedmaßen, seinen Po, seine Hüfte so einsetzen kann, dass es seinem Ziel näher kommt. Dadurch erhält es ein Körperbewusstsein, das sich später als Selbstbewusstsein in seinem Verhalten widerspiegeln wird.

Ayla macht Erfahrungen mit dem Gleichgewicht. Sie weiß, dass sie sich mit ihrer Hand abstützen muss, um nicht nach vorne zu kippen.

3) Es kann selbst wählen, welche Position es einnehmen möchte

Ein Baby, das selbstständig in eine sitzende Position gelangt, hat bereits genügend Erfahrungen gesammelt, um daraus wieder in die Bauch-oder Seitenlage zu kommen. Wenn ihm also eine Position (z.B, die Bauchlage) nicht mehr behagt, weil der Kopf zu schwer geworden ist oder das Spielzeug am Bauch nicht so gut erkundet werden kann, kann es sich in eine bequemere oder für die Situation passendere Position begeben.

4) Es kann selbstständig Spielsachen erreichen

Dein Baby lernt, sich so fortzubewegen, dass es seine Ziele erreichen kann. Es streckt sich, dreht sich, windet sich. Eine kleine Bewegung mit der Hüfte, kann es ein Stück näher zum gewünschten Objekt bringen. Oder vielleicht setzt es seine Zehen zum Schieben ein. Wie auch immer – die Experimente mit dem eigenen Körper verleihen ihm Autonomie. Wenn es selbst das begehrte Spielzeug erreichen kann, ist es unabhängiger von einem Erwachsenen. So wird ein zufriedenes Spielen möglich.

Baby im vierfüßlerstand greift nach bunten Ringen
Emilia bewegt sich sicher durch den Raum und erkundet die Dinge, die ihr Interesse wecken, selbstständig

5) Es fühlt sich kompetent

Dein Baby lernt, mit schwierigen Situationen selbstständig umzugehen (z.B. das Überwinden von Hindernissen). Es setzt sich eigenständig Ziele, die es weder über-noch unterfordern. Wenn es dieses Ziel erreicht hat, wird es sich freuen und sich ein höheres Ziel setzen, anfangs noch ganz unbewusst. Diese positiven Erfahrungen entwickeln sich allmählich zu einem großen Vertrauen in sich selbst.

Wie kann ich die freie Bewegungsentwicklung meines Kindes unterstützten?

Damit dein Baby all diese motorischen Fähigkeiten bis zum selbstständigen Gehen entwickeln kann, braucht es Liebe, Zeit und Raum. Die emotionalen Bedürfnisse müssen erst gestillt sein, damit es sich auf sein Spiel einlassen kann. Es ist für dein Baby immer fein, wenn du beim Spielen neben ihm sitzt und ihm zusiehst. Du kannst dich mit ihm an seinen nächsten Schritten erfreuen und es dabei genauer kennenlernen. Ist dein Baby eher vorsichtig? Wird es schnell wütend, wenn etwas nicht funktioniert, oder dreht es sich dann um und sucht sich etwas Neues?

Dein Baby braucht Zeit, um einen Meilenstein zu erreichen. Indem du deinem Baby beim Spielen und Bewegen zusiehst, kannst du jeden Tag die Minischritte entdecken, die es gelernt hat. Wenn es sich in einer Position sicher genug fühlt, wird es eine neue ausprobieren.

Du kannst deinem Baby einen geschützten Raum zum Spielen und Experimentieren zur Verfügung stellen. Damit es sich frei bewegen kann, sollte der Raum immer so vorbereitet sein, dass der nächste Schritt möglich werden kann. Dreht sich dein Baby also zur Seite, räume ihm so viel Platz ein, dass seine erste Bauchlandung auch gelingen kann.

Viele Tipps rund um das Spielen und Bewegen im ersten Lebensjahr findest du in dem E-Book „Mein erstes Lebensjahr“!

Was kann ich tun, wenn ich keine Fortschritte erkennen kann?

Wenn du Sorge hast, dass die Entwicklung deines Babys stagniert, solltest du dich unbedingt an eine Fachperson wenden. Deine Fragen sind wichtig und keine davon sollte unbeantwortet bleiben.

Ich unterstütze dich gerne mit einem Beratungsgespräch zur vorbereiteten Umgebung oder einer Entwicklungsanalyse. Wenn du in der Nähe wohnst, begleite ich dich auch gerne in meinem Pikler-SpielRaum in Kaisersdorf (Bezirk OP) oder Steinbrunn (Bezirk EU) im Burgenland.

Hilfe, mein Baby verweigert die Bauchlage!

Hilfe, mein Baby verweigert die Bauchlage!

Dieser Hilferuf erreicht mich per Mail. Julia, Mama eines zwei Monate alten Säuglings, macht sich Sorgen, weil ihr Sohn Nils zu weinen beginnt, sobald sie ihn auf den Bauch legt.

Ich vereinbare mit Julia ein Telefongespräch, um Näheres über ihr Problem zu erfahren. Sie erklärt mir, dass ihr Kinderarzt meint, sie solle den Säugling so oft wie möglich auf den Bauch legen, damit er seine Nackenmuskulatur stärken kann und später in der Lage ist zu krabbeln und sich aufzusetzen. Warum Julias Sorgen unbegründet sind und die frühe Bauchlage so gerne empfohlen wird, erzähle ich dir in diesem Artikel.

Warum fühlt sich mein Baby in der Bauchlage unwohl?

Es gibt mehrere Gründe, warum sich Julias Baby in der Bauchlage unwohl fühlt. Nils kann sein Köpfchen noch nicht lange genug hochhalten. Er legt seinen Kopf nach kurzer Zeit auf dem Boden ab, was bedeutet, dass er wenig sehen kann. Möglicherweise ist seine Atmung etwas eingeschränkt. Wenn er den Kopf erneut hebt, strengt ihn das sehr an. Eine Überanstrengung der Nackenmuskulatur kann Schmerzen und Verspannungen verursachen. Hinzu kommt, dass Nils in der Bauchlage in seiner Bewegung eingeschränkt ist. Er kann seine Arme und Beine nicht bewegen, was zu seinem Unwohlsein beitragen kann.

Nachdem Julia einen kleinen Einblick ins Nils` mögliche Notlage gewonnen hat, bitte ich sie, ihn in den nächsten Tagen auf dem Rücken liegend zu beobachten.

Folgende Fragen gebe ich Julia mit:

Wie lange liegt er zufrieden in der Rückenlage?

Wie bewegt er seine Gliedmaßen in der Rückenlage?

Wie bewegt er seinen Kopf in der Rückenlage?

Wie bewegt er seine Hüfte?

Wohin wandert sein Blick bzw. seine Aufmerksamkeit, wenn er am Rücken liegt?

Nach einer Woche treffen wir einander wieder zu einem Telefongespräch. Julia erzählt, dass Nils für 10-15 Minuten gestillt und gewickelt sehr zufrieden in der Rückenlage ist. Er strampelt mit seinen Füßen, bewegt seine Arme und blickt neugierig in die Gegend. Er rollt seinen Kopf von einer Seite zur anderen und genießt den Anblick seiner Hände, wenn sie zufällig in sein Sichtfeld geraten. Hin und wieder beobachtet Julia, dass er sie vor seinen Augen stoppt und dann staunend seine Faust betrachtet. Seine Hüfte liegt nicht starr am Boden, sondern dreht sich mal zur einen, mal zur anderen Seite. Er hebt den Popo hoch, indem er sich mit den Füßen am Boden abstößt.

Wird sich mein Baby von selber auf den Bauch drehen?

Wenn Nils seine Hüfte, Arme und Beine uneingeschränkt bewegen kann, wird er sich schließlich auf beide Seiten drehen. Indem er sich so am Boden wälzt, macht er genau das, was Zweck der frühen Bauchlage ist. Er stärkt seine Rückenmuskulatur, öffnet und dreht die Hüfte und unterstützt dazu die Entwicklung seines Gleichgewichtssinnes.

Nils wird sich also früher oder später auf die Seite drehen und schließlich auf dem Bauch landen. Das ist der richtige Zeitpunkt für sein Abenteuer, denn nun hat er seine Muskulatur ausreichend trainiert, um sein Köpfchen zu heben und seine neue Position zu bestaunen. Möglicherweise erschrickt er wegen seiner neuen Position und beginnt zu weinen. Dann kann Julia ihn zurück auf den Rücken drehen und ihm erzählen, was gerade mit ihm passiert ist. Nils wird sich immer wieder auf den Bauch drehen, bis er diese Bewegung perfektioniert hat und lernt, sich selbst wieder zurück auf den Rücken zu drehen.

Wie kann ich mein Baby in seiner Bewegungsentwicklung unterstützen?

Um Nils in seiner Bewegungsentwicklung zu unterstützen, kann Julia darauf achten, dass

  • er nicht einengende Kleidung trägt
  • er genügend Platz für seine Drehbewegungen hat
  • er auf einer nicht zu weichen Unterlage liegt
  • seine Bedürfnisse vor dem Spielen gestillt wurden
  • sie beim Spielen in seiner Nähe ist
  • sie eine kleine Anzahl an interessanten Spielsachen rund um seinen Körper platziert

Noch mehr Tipps, wie du dein Baby in seiner freien Bewegungsentwicklung unterstützen kannst, findest du im E-Book „Mein erstes Lebensjahr“!

Mein Baby hat sich auf den Bauch gedreht!

Julia schreibt in einem Email, als Nils 17 Wochen alt ist:

Liebe Daniela,

Ich wollte dir erzählen, dass Nils sich vor 3 Tagen zum ersten Mal auf den Bauch gedreht hat. Er hat sich den rechten Arm dabei eingeklemmt, konnte ihn aber schon nach kurzer Zeit selbst befreien. Er hat lange den Kopf gehoben und geschaut. Ich glaube, er war wirklich erstaunt, was ihm passiert ist. Ich habe ihn in den letzten Tagen ungefähr 30 Mal schon auf den Rücken zurückgedreht, weil er dann zu quengeln begonnen hat.

Julia mit Nils

Als Julia zwei Monate später mit Nils in den SpielRaum kommt, bewegt er sich geschmeidig auf dem Holzboden. Er rollt vom Rücken auf den Bauch, stützt sich auf die Arme und dreht sich um die eigene Achse. Wenn er ein Spielzeug ergreift, dreht er sich damit auf den Rücken und erkundet es. Nach einiger Zeit legt er es weg und dreht sich wieder auf den Bauch. Er sucht sich etwas Neues und das Spiel beginnt von vorne. Nils entscheidet selbst, welche Lage er einnimmt. Er kann damit auf seine körperliche Verfassung reagieren. Ist ihm die Bauchlage zu anstrengend geworden, kann er sich zurück auf den Rücken drehen und entspannen. Möchte er ein Spielzeug ergreifen, das etwas weiter weg ist, setzt er die Drehbewegungen gezielt dafür ein, um näher heran zu kommen. Zum Erkunden eines Gegenstandes eignet sich die Rückenlage, weil er hier Arme und Beine frei bewegen kann.

Warum die frühe Bauchlage gerne empfohlen wird, ein Training aber nicht nötig ist

1) Training der Muskulatur

Das oben genannte Beispiel zeigt wie auch die Erfahrungen Piklers, die sie in ihrem Buch „Lasst mir Zeit“ dokumentiert hat, dass jedes gesunde Kind selbst die Bauchlage einnimmt, wenn es genügend Sicherheit und Erfahrungen in der Rückenlage gesammelt hat. Dann ist das Baby auch in der Lage, seine Position selbständig je nach Bedürfnis zu verändern. Es wird immer wieder zwischen Bauch- und Rückenlage wechseln und so seine Muskulatur unabhängig vom Erwachsenen trainieren, um für seine weiteren Schritte gewappnet zu sein.

2) Die Bewegungsentwicklung verläuft schneller

Meines Wissens nach gibt es keine Studien, die diese Behauptung belegen. Viel mehr stelle ich mir hier die Frage, wie wichtig es ist, möglichst schnell Krabbeln und letztendlich Gehen zu lernen. Welchen Vorteil hat eine schnelle Bewegungsentwicklung?

Es wäre ein bequemer Vorteil für die Eltern, wenn das Kind möglichst früh sitzen und stehen kann, damit es beim Tisch sitzen oder einfach hingestellt werden kann. Einen Vorteil für das Kind sehe ich hier nicht. Ein Baby, das sich aus der Rückenlage frei bewegen kann, wird unzählige Bewegungen ausführen, die seinen Körper geschmeidig und stark machen. Diese vielen einzelnen Zwischenschritte tragen zur Stabilität und Beweglichkeit bei.

3) Vorbeugung der Deformierung des Hinterkopfes

Ariane Cavalier ging dieser Frage nach und bestätigte damit Emmi Piklers Forschung: Nur 13% der Babys, die sich ungehindert und frei bewegen durften, wiesen nach 4 Monaten eine Verflachung des Hinterkopfes auf. In der Gruppe der Babys, deren Eltern nicht über die freie Bewegungsentwicklung aufgeklärt wurden, waren es 33%. Mehr dazu erfährst du in dieser Studie.

Freie Bewegungsentwicklung ist eine Entscheidung für dein Baby

Deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung zu ermöglichen, ist eine Haltung, die schon ein bisschen Mut und jede Menge Vertrauen in die menschlichen Entwicklungsprozesse verlangt. Aber vielleicht magst du, wie Julia, dein Baby auch nicht in eine ihm unangenehme Lage bringen, damit es möglichst früh etwas lernt, was es ein wenig später sowieso von selbst lernen wird. Um dir deine Entscheidung zu erleichtern, habe ich hier 5 Gründe aufgeschrieben, warum eine freie Bewegungsentwicklung für dein Baby sinnvoll ist.

Du möchtest noch mehr über die freie Bewegungsentwicklung erfahren oder hast Fragen zur Entwicklung deines Babys? Dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein!

Wie Alexander Salamander zu seinem Namen, einem Boot und einem Keks kam

Wie Alexander Salamander zu seinem Namen, einem Boot und einem Keks kam

„Kannst du noch mein Schnitzmesser einpacken?“ fragte Emil seinen Papa, der gerade dabei war, die Äpfel in den Rucksack zu legen. „Und Papa, du weißt schon, dass wir auch Kekse für unseren Ausflug brauchen, oder?“ „Kekse?“ fragte Papa.

„Ja, denn ohne Kekse kann ich nämlich nicht so lange Rad fahren. Und stell dir vor, wir müssten einfach umdrehen, weil ich vor lauter Hunger vom Rad falle!“ antwortete Emil.

„Also gut, dann auch Kekse“ sagte Papa und schmunzelte ein wenig.

Papa packte also 2 Äpfel, eine kleine Packung Butterkekse und das Schnitzmesser in den Rucksack. „Noch etwas?“ fragte er Emil, doch dieser schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, ich glaube, wir können jetzt los.“

Es war Sonntag. Und Mama sagt immer, dass Sonntage für Ausflüge da waren. Aber Mama war sehr beschäftigt mit der kleinen Lina, die ständig gefüttert werden wollte. „Lange Ausflüge sind für Lina noch zu anstrengend,“ sagte Mama.

Und deshalb machten sich Papa und Emil heute alleine auf den Weg in den Wald mit den Fahrrädern. Das Wetter war wunderbar sonnig, aber nicht zu heiß. Emil freute sich schon die ganze Woche auf diesen Tag. Er liebte Ausflüge mit seinem Papa. Seine kleine Schwester Lina blieb bei Mama und er hatte seinen Papa ganz für sich alleine.

Die beiden holten die Räder aus der Garage und machten sich auf den Weg. Sie fuhren die Feldstraße entlang und bogen dann in den Waldweg ein. Der Weg war ein wenig anstrengend. Immer wieder ging es auf und ab. Emil machte das nichts aus, er war ein schneller Fahrradfahrer. Aber Papa ging immer wieder die Puste aus und dann rief er: „Emil, nicht so schnell, warte doch auf mich!“

Emil wartete immer auf seinen Papa. Denn immerhin wollte er ja nicht alleine Rad fahren, sondern gemeinsam mit ihm. Und als er wieder einmal auf seinen Papa wartete, fiel Emil ein, dass ganz schön durstig war. „Papa, ich hab´ Durst!“ „Ojeh, ich fürchte, wir haben kein Wasser eingepackt!“ antwortete Papa. Sicherheitshalber durchsuchter er dennoch den Rucksack. „Nein, definitiv kein Wasser.“

„Und was machen wir jetzt?“ fragte Emil.

„Sollen wir umdrehen und nach Hause radeln?“ fragte Papa Emil.

„Nein.“

„Magst du einen Apfel essen gegen den Durst?“ fragte Papa Emil.

„Nein.“

„Dann müssen wir eben Wasser suchen. Ich bin sicher, es gibt da hinten einen kleinen Bach, dort können wir hinradeln.“ „Gute Idee!“ rief Emil, setzte sich wieder auf sein Fahrrad und trat in die Pedale.

Tatsächlich fanden sie nach einigen Minuten einen kleinen Bachlauf unter dem Waldweg. Sie stellten die Räder auf dem Weg ab und stiegen die steile Böschung zum Wasser hinab.

Unten angekommen, formte Emil seine Hände zu einer kleinen Schüssel und fing damit das Wasser ein, um es zu trinken. „Ah, lecker, aber urkalt!“ rief Emil Papa zu. Papa setzte sich auf einen umgeschnittenen Baumstamm und nahm einen Apfel aus dem Rucksack. „Jetzt will ich auch einen Apfel“, sagte Emil und biss gleich herzhaft hinein. Mit dem Apfel in der Hand ging er den Bach entlang.

Im Wasser lagen viele Steine, große, kleine, runde und eckige. An manchen Stellen war das Wasser ein bisschen tiefer und weiter drüben war sogar ein kleiner Wasserfall. Dort ging Emil hin und sah sich die Steine ganz genau an. Riesengroße Steine bildeten das Ufer. Sie lagen übereinander und manche waren mit Moos bewachsen.

Emil zog seine Schuhe aus, dann die Socken, krempelte sich die Hosenbeine hoch und stieg ins Wasser. Ah, wie kalt das war! Erst war es so kalt, dass er am liebsten schreien wollte, aber dann, nach kurzer Zeit schon, gewöhnte er sich an die Kälte und watete weiter durch den Bach.

Feuersalamander unter einem Stein am Bach

Und hier, ganz plötzlich, sah er, dass sich etwas zwischen den Steinen bewegte. Er blieb stehen und rührte sich nicht. Und jetzt konnte er ihn sehen! Ein Feuersalamander spazierte zwischen den Steinen am Ufer des Wassers entlang. Er war schwarz und hatte kleine gelbe Flecken auf seinem Körper. Und klein war er. Ganz langsam bewegte er sich. Ein Schritt nach dem anderen.

„Papa!“ rief Emil. „Schau mal, ein Salamander!“ Schnell wie der Blitz war Papa bei ihm, aber er konnte den Salamander nicht sehen. „Wo?“ fragte Papa.

„Na da, zwischen den Steinen!“

Langsam, ganz langsam bewegte sich der Salamander und verschwand schließlich unter einem großen Stein, sodass ihn Emil nicht mehr sehen konnte.

Er setzte sich ans Ufer auf einen Stein, aß seinen Apfel und wartete, bis der Salamander wieder herauskam. Aber der kam nicht wieder. Und Emil konnte ihn auch gar nicht mehr sehen. Was wohl da unter den Steinen war?

Waren da seine Salamanderfreunde und seine Salamanderfamilie?

„Ich werde ihn Alexander nennen. Alexander reimt sich auf Salamander. Das gefällt mir.“

Emil holte sein Schnitzmesser aus dem Rucksack und begann damit, einem Stock die Rinde ab zu schnitzen. Währenddessen saß Papa auf seinem Baumstamm und sah dem Wasser beim Fließen zu.

„Ich könnte Ewigkeiten dem Wasser beim Fließen zusehen.“ meinte Papa.

„Ja, das ist schön.“ antwortete Emil und schnitzte weiter.

Als er die Rinde von dem kleinen Stock geschnitzt hatte, entdeckte er ein größeres Stück Holz. In dieses Stück bohrte er mit seinem Messer ein kleines Loch, gerade so groß, dass der Stock hineinpasste. Er steckte den Stock in das Holz, legte es ins Wasser, gab ihm einen kleinen Schubs und flüsterte: „Das ist für dich, Alexander Salamander, falls du mal ein Boot brauchst.“

Emils Boot strandete am Ufer auf einem kleinen Stein.

„Kann ich jetzt die Kekse essen, Papa?“ Emil ging zu seinem Papa und setzte sich neben ihn. Da saßen sie, aßen Kekse und schauten gemeinsam ins Wasser. „Schön ist das. Gemeinsam mit dir hier zu sitzen und ins Wasser zu schauen“, sagte Papa.

„Ja, schön ist das“, meinte Emil. „Ich wünsche mir, dass Alexander noch einmal hervorkommt.“

„Ja, das wäre auch schön“, antwortete Papa.

Emil schnappte seine Kekse und watete noch einmal durchs kalte Wasser. Er brach seinen Keks entzwei und legte das größere Stück auf sein Boot. „Das ist für dich, Alexander Salamander, falls du mal einen Keks brauchst. Damit du nicht vor Hunger aus dem Boot fällst“, flüsterte er.

Dann hockte er sich wieder in die Nähe des Steins, unter dem er den Feuersalamander zum letzten Mal gesehen hatte.

Und nur einen klitzekleinen Moment später, kam der Feuersalamander wieder aus seinem Versteck hervor. Langsam, ganz langsam bewegte er sich vorwärts. Er kroch über die Steine und wanderte dorthin, wo Emils Boot lag.

Und jetzt stell dir vor, was Alexander gemacht hat! Er kroch ganz langsam auf das Boot, legte sich auf den Keks, sah Emil an und flüsterte: „Danke!“

Emils Augen wurden riesengroß, er wusste nicht, ob er träumte oder nicht. Hat sich gerade ein Feuersalamander bei ihm bedankt?

Alexander Salamander begann, ein wenig mit seinen Füßen zu paddeln und das Boot in die Mitte des Baches zu lenken. Dort zog ihn die Strömung mit, er flitzte mit seinem Boot den kleinen Wasserfall hinab und fuhr davon.

Und Emil? Der konnte es immer noch nicht glauben. Er lief zu seinem Papa und erzählte ihm sehr aufgeregt, dass gerade ein Feuersalamander mit seinem Boot davongefahren ist. „Und weißt du was, Papa? Er hat zu mir Danke gesagt! Stell dir vor, er hat sich bei mir bedankt für das Boot und den Keks!“

„Ach ja? Ich wusste schon immer, dass Salamander sehr nette Wesen sind. Vielleicht ein bisschen schüchtern, aber höflich.“

Das war die Geschichte, wie der Feuersalamander Alexander zu seinem Namen, einem Boot und einem Keks kam. Du willst wissen, wo Alexander hingefahren ist? Na, er hat eine Waldreise gemacht, denn davon hat er immer schon geträumt. Er hat unzählige wunderbare Plätze gesehen und viele andere Wesen kennengelernt. Und weißt du, was er noch gemacht hat? Auf seiner Reise hat er erfahren, dass alle Boote und Schiffe einen Namen haben sollten. Also hat er seinem Boot auch einen Namen gegeben: Emil

Barfuß mit Schal – 63 Fakten über mich

Barfuß mit Schal – 63 Fakten über mich

Beim Bearbeiten meiner Über mich Seite wurde mir klar, dass es viele Dinge gibt, die ich über mich erzählen kann. Und nicht alle sind zwingend funny. Also habe ich kurzerhand beschlossen, einen eigenen Blogartikel daraus zu machen. Und ich finde, 63 ist eine schöne Zahl und ein wunderbarer Anfang. Und vielleicht werden es ja mehr im Laufe der Zeit. Finden wir Gemeinsamkeiten?

  1. Ich liebe Serien, schaue mir aber kaum Filme an. Jährliche Fixpunkte: Herr der Ringe und die Tribute von Panem.
  2. Ich liebe Jugendbücher, habe aber nie Herr der Ringe gelesen.
  3. Meine Lieblingsautorin ist Ursula Poznanski.
  4. Als Baby habe ich zum Einschlafen meinen Mittel-und Ringfinger in dem Mund gesteckt.
  5. Ich bin in meinem Leben bereits sechs Mal umgezogen. Geboren in Wien, bin ich mit meinen Eltern erst in Wiener Neustadt, dann in Katzelsdorf gelandet. Als junge Frau bin ich denselben Weg noch einmal gegangen: Als Kindergartenpädagogin in Wien, dann zur Familiengründung nach Wiener Neustadt und als junge Familie hat es uns wieder nach Katzelsdorf gezogen. Seit 2011 wohne ich in Kaisersdorf im Burgenland.
  6. Mit 15 bin ich mit meinem Freund durch Österreich gereist. Meiner Mutter habe ich eine halbe Stunde vor meiner Abreise davon erzählt.
  7. Ich war jeden Sommer der 90er Jahre beim Wacken Open Air. Einmal davon nur im Wald rund um das Festivalgelände.
  8. Ich liebe es, barfuß laufen (auch, wenn es richtig kalt ist).
  9. Am liebsten hocke ich am Boden im Schneidersitz, auch auf Stühlen sitze ich so.
  10. Ich esse zuerst die Rinde vom Brot, damit das Weiche für den Schluss bleibt. Das mache ich auch mit Toastbrot so. Erst rundherum, dann die Mitte.
  11. Ich bin leidenschaftliche Gesellschaftsspielerin mit meiner Familie und gewinne fast immer. (Achtung, das behaupten die anderen auch von sich!)
  12. Ich verbringe täglich gefühlte 10 Minuten damit, meine sieben Sachen zu suchen. Vor allem Handy, Schlüssel, Brillen und Geldbörse verlege ich gerne.
  13. Dafür merke ich mir die Geburtstage von Kindern über Jahre hinweg.
  14. Mein Gemüsegarten wächst und gedeiht jedes Jahr prächtig. Leider beschränkt sich mein grüner Daumen nur auf den Garten!
  15. Ich trage liebend gerne Schals. Ich bezeichne sie gerne als meine Nabelschnur, die bei meiner Geburt doppelt um den Hals gewickelt war.
  16. Meine Augenfarbe ist grün.
  17. Ich habe keine Lieblingsfarbe, fühle mich aber in grün, lila und schwarz sehr wohl.
  18. Mein Auto heißt Mister Grey.
  19. Ich liebe es, wenn Zahlen durch 7 teilbar sind.
  20. Ich finde Ordnung wichtiger als Sauberkeit.
  21. Ich sortiere gerne Dinge nach Farben oder Größe.
  22. Mein Sternzeichen ist Stier mit Aszendent Jungfrau.
  23. Eigentlich wollte ich Lehrerin werden für Mathematik und Biologie. Ich habe die PÄDAK nach 3 Semestern abgebrochen, weil mir eine Lehrperson erzählt hat, dass Hausübungen immer mit einem Mitarbeitsplus beziehungsweise Minus beurteilt werden müssten. Die darauffolgenden Diskussionen darüber konnte ich damals nicht gewinnen. Heute würde ich gerne noch einmal mit ihr darüber reden.
  24. Ich bin mit 19 mit nichts von zu Hause zu meinem Großvater gezogen.
  25. Ich habe in meiner Jugend als Buchbinderin, Wäscherin, Eisverkäuferin und Babysitterin gejobbt.
  26. In den 90ern bin ich jeden Sommer mit meinem jetzigen Mann Interrail gefahren. Unsere Ziele waren meist Festivals und Konzerte.
  27. Ich besitze mehrere Autogramme von dir wahrscheinlich unbekannten Musikern, die mir aber viel bedeuten.
  28. Wir haben (fast) immer im Freien ohne Zelt übernachtet. Einmal sogar in einer Schrebergartensiedlung. Am schönsten fand ich den Platz an der Leine in Hannover.
  29. Ich hasse laufen, liebe aber stundenlange Wanderungen.
  30. Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad in den Kindergarten (außer es regnet, dann gehe ich zu Fuß).
  31. Ich sitze jeden Abend mit einem alkoholfreien Gösser Märzen auf meiner Terrasse und lasse den Tag ausklingen.
  32. Ich liebe Bücher. Am liebsten hätte ich eine eigene große Bibliothek oder einen Buchladen.
  33. Ich bin in einer Patchworkfamilie groß geworden und habe 2 Stiefväter, 3 Halbgeschwister und 2 Stiefgeschwister.
  34. Ich habe keine explizite Lieblingsband, mag aber groovige Gitarren und den Sound der 70er.
  35. Der Klingelton meines Telefons spielt „Shine On You Crazy Diamond“ von Pink Floyd.
  36. Alltägliche Popmusik und Schlager drehe ich konsequent ab.
  37. Meine Lieblingsspeise ist Lasagne.
  38. Ich habe 4 Hühner – Coco, Freya, Frida und Schecki
  39. Als wir nach Kaisersdorf gezogen sind, haben wir uns entschieden, einen Hund zu adoptieren. Ilvy kommt aus Bosnien. Sie ist 3 Tage später vor lauter Angst abgehauen. Nach 10 Tagen haben wir sie gefunden, eingefangen und seitdem schläft sie unter meinem Bett.
  40. Wilson kam ein Jahr später zu uns, weil Ilvy so ängstlich war. Der Plan ist aufgegangen. Mittlerweile ist sie der mutigste ängstliche Hund aller Zeiten.
  41. Ich mag Ilvy lieber als Wilson. Er ist lieb, mir persönlich aber zu groß. Außerdem interessieren ihn Menschen nicht besonders.
  42. Ich habe zwei meiner Söhne zu Hause zur Welt gebracht, weil mich die erste Geburt im Krankenhaus zu sehr frustriert hat.
  43. Ich singe leidenschaftlich gerne unter der Dusche.
  44. Im Storchenchor singe ich am liebsten Alt oder Tenor.
  45. Mit 12 hörte ich Michael Jackson und Madonna. Einige der Songs kann ich immer noch auswendig mitträllern.
  46. Wir machen seit 10 Jahren auf dem gleichen Campingplatz in Kroatien Urlaub mit Freunden.
  47. Ich nähe gerne meine Klamotten selbst. Leider finde ich dafür nur wenig Zeit.
  48. Ich trage ausschließlich Hosen mit Gummibund.
  49. Ich hasse Blusen und Hemden, da ich eine Knopfphobie habe. Jeansknöpfe sind die einzigen Knöpfe, die ich berühren kann, ohne mich zu ekeln.
  50. Ich schneide meine Haare selbst. Hin und wieder gehe ich zum Frisör, weil ich die Kopfmassage so mag.
  51. Mein Lieblingskinderbuch ist „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe.
  52. Ich erzähle Kindergeschichten frei und meist ohne mir vorher eine Handlung überlegt zu haben.
  53. Ich habe mich sehr über meine Lesebrille gefreut, weil ich jetzt endlich wie eine richtige Lehrerin aussehe.
  54. Ich koche jedes Jahr mindestens 52 Gläser Marmelade ein (Marille, Erdbeere). Für jede Woche eines.
  55. Ich bin eine Nachteule. Mein konzentrierter Workflow beginnt gegen 17:00 und hält an bis Mitternacht und darüber hinaus.
  56. Ich schlafe gerne lange und frühstücke erst um 11:00 Uhr.
  57. Bei meinem bisher einzigen Besuch in London in den frühen 90ern überraschte uns eine IRA-Bombe. Am ersten Morgen wurden wir vom Hotelpersonal beim Frühstück aus dem Hotel evakuiert, 10 Minuten später ging die Bombe hoch. Unser Zimmer konnten wir erst 3 Tage später unter strengen Sicherheitsbestimmungen wieder betreten.
  58. Ich bin bei der schriftlichen Deutsch-Matura durchgefallen. Angeblich wegen einer Themaverfehlung. Heute würde ich mir das gerne noch einmal anschauen.
  59. Das Thema meiner Pikler-Abschlussarbeit war: „Konflikte im Spielraum und wie ich sie begleite“. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen habe, diese Arbeit zu schreiben. Immerhin war ich ja der Meinung, ich könne nicht schreiben…
  60. Es dauert etwa 90 Minuten, bis ich eine Kindergeschichte niedergeschrieben habe.
  61. Ich habe Papst Johannes Paul II bei einer Audienz zu Ostern 1980 die Hand geschüttelt. 10 Jahre später bin ich aus der Kirche ausgetreten.
  62. Ich esse keine Speisen, die Rosinen oder Paprika enthalten.
  63. Schönschreiben war mein Lieblingsfach in der Volksschule. Heute nennt man das Handlettering.
Meine 7 besten Tipps für eine optimal vorbereitete Spielumgebung in den ersten Lebensjahren

Meine 7 besten Tipps für eine optimal vorbereitete Spielumgebung in den ersten Lebensjahren

Im freien Spiel lernt das Kind sich und die Welt kennen. Damit sich ein Kind alleine zufrieden beschäftigen kann, braucht es einige Voraussetzungen. Eine davon ist eine geeignete vorbereitete Umgebung, die sich an die Bedürfnisse des Kindes richtet und von den Erwachsenen gepflegt wird.

Hier findest du alle Informationen über die Spielentwicklung im 1. Lebensjahr

1) Wähle den richtigen Platz für den Spielbereich

Kinder spielen am liebsten dort, wo sich auch die Erwachsenen aufhalten. Überlege, in welchem Wohnbereich DU dich am wohlsten fühlst und DU dich am öftesten aufhältst. Ist es das Wohnzimmer, dann richte deinem Kind dort einen Spielbereich ein. Ein wunderschön eingerichtetes Kinderzimmer wird meist nicht bespielt, wenn sich die Bezugspersonen nicht auch dort aufhalten.

Das Kinderzimmer kannst du als zusätzlichen Spielbereich einrichten. Überlege dir, welches Spiel für welchen Raum geeignet ist. Darf das Bobbycar im ganzen Haus herumfahren, oder magst du es lieber auf das Kinderzimmer beschränken? Darf im Kinderzimmer gemalt werden, oder magst du lieber, dass das im Wohnzimmer unter deiner Beaufsichtigung passiert?

2) Schaffe eine JA! Umgebung

Am besten schaffst du einen Spielbereich, in dem alles erlaubt ist und dein Kind ungestört spielen kann. Die Spielumgebung sollte Schutz bieten vor ungebetenen Eindringlingen (z.B. Haustieren) oder häufigen Grenzsetzungen. Er kann mit Möbeln abgegrenzt oder auch von einem Spielgitter umgeben sein. Das hat den Vorteil, dass du nicht ständig keppeln und dauernd aufpassen musst, dass etwas passiert.

Nur wenn dein Kind ungestört und gefahrlos experimentieren kann, kann es sich auch wirklich in sein Spiel vertiefen. Es wird positive Erfahrungen machen und sich immer wieder gerne mit sich selbst beschäftigen. Wird der Dreijährige immer wieder von dem Baby beim Spielen gestört (oder umgekehrt)? Dann richte ihm einen eigenen Bereich, in dem er ungestört, aber in deiner Nähe für sich selbst aktiv sein kann.

3) Passe den Spielbereich den Bedürfnissen deines Kindes an

Eine optimale Spielumgebung bleibt nie gleich, sondern verändert sich bestenfalls immer wieder. Beobachte, womit sich dein Kind gerade gerne beschäftigt und stimme den Spielbereich darauf ab. Du kannst die Spielsachen von Zeit zur Zeit unter die Lupe nehmen und aussortieren. Räume unbespielte Dinge bei Seite und tausche die Spielmaterialien immer wieder aus. Das erhält die Neugierde und beseitigt Langeweile.

Hier findest du Spielmaterialien, die das freie Spiel deines Kindes in den ersten Lebensjahren unterstützen.

Du kannst die Spielumgebung so ausstatten, dass von allem ein wenig bereit steht. Offenes Material, das dein Kind jederzeit alleine verwenden kann, steht in Augenhöhe deines Kindes bereit. Gibt es Spiele, die du deinem Kind lieber in deinem Beisein anbietest? Dann lagere sie lieber etwas erhöht oder in einem anderen Bereich.

Häkelbällchen im Eierbecher
Im 2. Lebensjahr wird gerne sortiert, gesammelt und gruppiert

4) Präsentiere die Spielsachen wie eine Haubenköchin

Eine einladend vorbereitete Umgebung teilt deinem Kind mit, dass es wichtig ist und dass du interessiert daran bist, dass es sich aktiv und befriedigend beschäftigen kann. Denn dort, wo es einladend ist, halten wir uns auch gerne länger auf. Das ist schon bei jungen Kindern so und ändert sich nicht, wenn wir erwachsen sind. Gleiche Dinge kannst du in Körbchen präsentieren und für dein Baby auf dem Boden bereitstellen. Oder versuche auch einmal, verschiedene Dinge interessant anzuordnen. Ein Tuch in einem O-Ball versteckt, kann ein lustiges Beschäftigungsangebot sein. Stecke ein Holztier in eine Dose oder lege die Püppchen in ein Körbchen und decke sie zu.

Verändere die Präsentationen je nach Lust und Laune. Stelle für dein Baby die Stapelbecher in einen Activity-Ring oder lege einen Ball in eine Holzschüssel. Ab dem 2. Lebensjahr wird es einfacher für dein Kind, sich selbst zu bedienen. Zu diesem Zeitpunkt können die Dinge einen festen Platz bekommen. Ein Regal in Augenhöhe deines Kindes, in dem das Material in Körben zur Entnahme zur Verfügung steht, lädt auch eher wieder dazu ein, es nach dem Gebrauch wegzuräumen.

Die O-Bälle habe ich mit Seidentüchern befüllt und in Igelringe gelegt

5) Weniger ist mehr

Achte darauf, dass das Spielangebot nicht zu groß ist. Ein überladener Spielbereich überfordert dein Kind. Denn wenn man keinen Überblick hat, fällt es schwer, sich für etwas zu entscheiden. Für dein Kind ist es also einfacher, aus wenigen Dingen etwas auszuwählen, womit es sich beschäftigen möchte. Qualität ist wichtiger als Quantität.

Die Kunst ist es, das Spielangebot vielfältig zu halten, aber dennoch nicht zu überladen. Du hast 3 verschiedene Arten von Bausteinen? Kein Problem, dann tausche sie doch regelmäßig aus oder stelle die einen im Wohnzimmer und die anderen im Kinderzimmer zur Verfügung!

Welches Material ich anbiete, hängt von den Interessen und dem Alter der jeweiligen Kinder ab

6) Achte auf ausreichend Platz für Bewegung

Bewegung gehört zum Spiel mit dazu. Von einem Kleinkind ist nicht zu erwarten, dass es sich stundenlang in seinem Spielbereich ruhig beschäftigt. Zum Spielen gehört Toben, Laufen, Klettern und Purzeln einfach dazu. Auch, wenn das erst einmal nach Spielplatz klingt, kannst du zu Hause auch Raum für Bewegung schaffen. Ein Stuhl kann zum Kriechtunnel werden oder ein paar Pölster zum Trampolin.

Sowohl das Spielmaterial, als auch das Bewegungsangebot sollte sich immer an den nächsten Entwicklungsschritt richten. Ein Baby, das versucht, sich auf den Bauch zu drehen, braucht ausreichend Platz, damit seine ersten Drehversuche nicht scheitern. Dein Kleinkind wird sich beim Spielen wahrscheinlich nicht auf einen kleinen Bereich beschränken. Es trägt gerne Dinge von A nach B und verteilt die Sachen im ganzen Wohnbereich. Umso wichtiger ist es, klar zu kommunizieren, wo der Spielbereich beginnt und wo er wieder endet.

7) Halte Ordnung

Immer wieder mal zwischendurch aufzuräumen ist meines Erachtens nicht notwendig. Aber nach jeder Spielphase darf es eine kurze Aufräumphase geben, in der das Spielzeug wieder dorthin verschwindet, wo es hingehört. Das Aufräumen wird dein Kind ganz von alleine lernen, wenn du es ihm täglich vorlebst. Achte darauf, rechtzeitig mit dem Aufräumen zu beginnen, denn müden Kindern fehlt die Geduld, um noch aufmerksam dabei zu sein. Nimm dir vor, den Spielbereich täglich einmal neu zu sortieren. Das hilft deinem Kind dabei, sich am nächsten Tag schnell wieder in sein Spiel zu vertiefen!

Prinzessin Fürchterlich und Herr Rosarot – eine Geschichte für Kinder

Prinzessin Fürchterlich und Herr Rosarot – eine Geschichte für Kinder

Es war einmal eine Königin, die „Prinzessin Fürchterlich“ genannt wurde. Wieso fragst du?

Weil sie immer ein grantiges Gesicht machte. Sie hatte dicke Furchen auf ihrer Stirn, ihre Mundwinkel wurden auf beiden Seiten weit runtergezogen und es gelang ihr nur selten und mit größter Konzentration, ein freundliches Gesicht zu machen.

Schon als kleines Mädchen war sie stets schlecht gelaunt. Und deshalb wurde sie von allen Dienern, Bauern und sogar von ihren Eltern und Geschwistern „Prinzessin Fürchterlich“ genannt.

Was aber weit schlimmer als ihr grantiges Gesicht war: dass sie kaum einen freundlichen Satz sagen konnte. Es kam immer nur Geschrei und Geschimpfe aus ihrem Mund. Dabei war es aber nicht so, dass sie nicht freundlich sein wollte. Oft stand sie stundenlang vor ihrem Spiegel, übte freundliche Gesichter und höfliche Sätze. Eines Tages wollte sie zu ihrem Volk sprechen. Sie wollte sich bei den Bauern für die gute Ernte bedanken, sie wollte dem Bäcker sagen, wie sehr sie sein Brot liebte und ihrem Schneider erzählen, welch Freude sie mit ihrem neuen Kleid hatte.

Aber trotz des vielen Übens passierte folgendes: Als sie den Mund öffnete um zu sprechen, schrie sie: „Also wirklich, ihr dummes Bauernvolk, könnt ihr euch nicht ein bisschen mehr bemühen? Und auch der Bäcker sollte sich einmal um ein wirklich gutes Rezept kümmern. Außerdem muss ich dem Schneider noch sagen, dass er gepfuscht hat, wie man nur pfuschen kann. Feinste Seide an meinem Kleid? Ha, dass ich nicht lache, ihr Hosenfurzer!“

Und gleich nach dem Geschimpfe schlug sie sich die Hand vor den Mund und sagte: „Tut mir leid, es ist schon wieder passiert!“

Oft musste sie auch weinen, denn wirklich, sie wollte keine Prinzessin Fürchterlich mehr sein.

Und die Bauern und der Schneider und der Bäcker? Sie wollten nicht beschimpft werden. Deshalb mochten sie die Königin auch nicht und nannten sie weiter „Prinzessin Fürchterlich“. Dass sie sich jedes Mal danach entschuldigte, war für sie uninteressant. Sie schimpfte ja dennoch gleich wieder.

Ihr Mann hingegen, der König, wurde König Lieblich genannt. Er war stets freundlich, verständnisvoll und man hörte ihn nie schreien oder schimpfen. Er wollte so gerne seiner Königin helfen, wusste aber leider nicht mehr weiter. Jeden Tag übte er mit ihr, freundliche Worte zu sprechen. Er stand mit ihr vor dem Spiegel, er lobte und motivierte sie, aber es nützte alles nichts. Prinzessin Fürchterlich war einfach ein hoffnungsloser Fall.

Eines Tages kam ein besonderer Mann in das Schloss: Herr Rosarot. Er kam in einer rosaroten Kutsche, die von vier weißen Pferden gezogen wurde. Die Räder der Kutsche waren pink und die Rahmen der Türen violett. Herr Rosarot hatte einen rosa Anzug an, sein Zylinder war pink, sein Hemd strahlend weiß. Seine Schuhe waren vorne spitz und natürlich auch rosa. Die Knöpfe seines Anzugs glitzerten weiß und silbern. Man könnte jetzt glauben, sein Anblick raubte einem den Atem, aber so war es dann doch nicht. Herr Rosarot war sehr klein gewachsen und er war alt, ein wenig runzelig, aber er lächelte. In einer Hand hielt er einen rosaroten Stock, auf dem ein winziger rosaroter Drache saß.

„Ich bin gekommen, um Prinzessin Fürchterlich zu sehen“, sagte er zum König. „Ich bin der Mann, der ihr helfen kann…hmhmhm.“ (Das hmhmhm zum Schluss sagte er ganz leise und langsam, wie ein alter Mann das eben tut)

Er reichte der Königin ein winziges Fläschchen mit einem rosa Zaubertrank und sagte zu ihr: „Von diesem Fläschchen musst du jeden Morgen einen kleinen Schluck machen, dann wird dein Problem gelöst sein.“

Am nächsten Morgen nahm Prinzessin Fürchterlich also einen kleinen Schluck von dem Zaubertrank und machte sich auf den Weg zum Frühstück. Der Tisch war wunderbar gedeckt, es gab lauter rosa und lila Dinge zum Essen: Erdbeertorte, Heidelbeerjoghurt, Pflaumenkompott, Himbeereis, Rote-Rüben-Suppe und Radieschensalat.

Ein Diener stand vor der Türe und begrüßte sie ernst: „Guten Morgen, Prinzessin Fürchterlich!“

Sie wollte gerade sagen, wie schön sie den Frühstückstisch fand, aber stattdessen schrie sie: „Ach du meine Güte, wer hat das denn gemacht? Ich sollte euch Nudelköpfe in den Fluss werfen lassen!“

Wieder schlug sie sich die Hand vor den Mund und entschuldigte sich, wie sie es gewohnt war: „Tut mir leid, es ist schon wieder passiert!“ Sie beschloss, für heute lieber gar nichts mehr zu sagen und ging stattdessen zu Herrn Rosarot.

Traurig erzählte sie ihm, dass sein Trank nicht gewirkt hat. Herr Rosarot grübelte kurz (dabei strich er dreimal mit seiner Hand durch seinen rosa Kinnbart) und reichte der Prinzessin ein rosarotes Haarband: „Du musst am Morgen zuerst den Zaubertrank trinken, danach flechtest du dieses Band in dein Haar. Dann wird dein Problem gelöst sein!“ Am nächsten Morgen nahm Prinzessin Fürchterlich also einen kleinen Schuck von dem Zaubertrank und flocht das Band in ihre Haare. Danach machte sie sich auf den Weg zum Frühstück. Da begegneten ihr ein Stallbursche und ein Zimmermädchen. Beide senkten den Kopf und begrüßten sie mit ernsten Worten: „Guten Morgen, Prinzessin Fürchterlich!“

Auch diesmal war der Tisch wieder wunderbar gedeckt. Sie wollte gerade sagen, wie schön sie das alles fand, aber sie schrie: „Oh mein Gott, womit habe ich das verdient! Lauter Pfurzpflaumen um mich herum!“

Wieder schlug sie sich die Hand vor den Mund und entschuldigte sich, wie sie es gewohnt war: „Tut mir leid, es ist schon wieder passiert!“ Sie beschloss, für heute lieber gar nichts mehr zu sagen und ging stattdessen zu Herrn Rosarot.

Herr Rosarot grübelte wieder, diesmal etwas länger und dabei sagte er immer wieder: „hmhmhmhm“, so wie alte Männer es eben tun. „Da hilft nur noch eins!“ Er flüsterte dem porzellanenen Drachen auf seinem Stock etwas zu, reichte ihn der Königin und sagte: „Mit diesem Stock musst du morgens aufstehen. Es ist wichtig, dass du morgen mit dem linken Fuß aufstehst und danach mit Hilfe des Stockes ins Badezimmer hüpfst. Dann wird dein Problem gelöst sein!“

Herr Rosarot ging aber auch zum König und ließ den Schneider, den Bäcker, die Köchin und alle anderen Menschen, die noch im und außerhalb vom Schloss wohnten, zusammenkommen. Zu dieser versammelten Menge sagte er, so laut er sprechen konnte: „Ab heute wird niemand mehr die Königin Prinzessin Fürchterlich nennen! Ab heute ist es strengstens verboten, jemals wieder diesen Namen zu benutzen. Ihr werdet sie ab sofort nur noch Königin Lieblich nennen!“

Am nächsten Morgen wachte die Königin auf, erinnerte sich an den Stock, nahm ihn und versuchte damit aufzustehen. Da der Stock so klein war, musste sie sich tief hinunterbeugen und es war gar nicht so leicht, so aufzustehen. Die Königin musste ein bisschen lachen, weil sie schon lange keine solchen akrobatischen Übungen mehr gemacht hat. Sie setzte ihren linken Fuß als erstes auf den Boden, stützte sich dann auf den winzigen Stock und hüpfte damit ins Badezimmer. Das fand sie so lustig, dass sie gleich noch ein bisschen weiter hüpfte. Sie stützte sich mit beiden Händen auf den Stock und hüpfte einmal im Kreis herum. Da öffnete der Drache sein winziges Maul und spuckte ihr feines rosa glitzerndes Pulver ins Gesicht. Das Pulver kitzelte die Königin in der Nase, weshalb sie etwa 36 Mal niesen musste. Das brachte sie dazu, noch mehr zu lachen. Sie musste so viel lachen und niesen, dass sie kaum mehr aufhören konnte. Vor lauter Lachen vergaß sie sogar auf ihren rosa Zaubertrank.

So gut gelaunt und fröhlich machte sie sich auf den Weg zum Frühstück. Dabei begegnete sie dem Stallburschen der sie lächelnd begrüßte. Er nahm den Hut von seinem Kopf, verbeugte sich und sagte: „Einen schönen guten Morgen, meine liebe Königin Lieblich!“

Und dann tanzte sie zum Frühstückstisch, immer noch lachend. Als sie die wunderbaren Speisen sah, sagte sie: „Oh, wie schön das heute wieder aussieht!“

Herr Rosarot, Prinz Lieblich und die Dienerschaft konnten es gar nicht glauben. Sie lachten mit ihrer Prinzessin, klatschten in die Hände und freuten sich. Der Tag, an dem Prinzessin Fürchterlich zur Königin Lieblich wurde, wurde vom König zum Feiertag erklärt. Bevor Herr Rosarot wieder abreiste, schenkte er ihr seinen Stock und empfahl ihr, von nun an jeden Tag auf diese Weise aufzustehen.

Und so ist es immer noch. Königin Lieblich feiert heute ihren 96. Geburtstag und sie steht immer noch mit dem winzigen Stock und dem linken Bein auf. Glaub mir, jeden Morgen hüpft sie wie eh und je damit ins Badezimmer und hat immer noch jede Menge Spaß daran!

Wenn du den Zylinder von Herrn Rosarot nachmalen magst, findest du ihn hier!

Was ist der Unterschied zwischen Pikler und Pekip?

Was ist der Unterschied zwischen Pikler und Pekip?

Immer wieder geschieht es, dass PIKLER und PEKIP als das Gleiche betrachtet wird. In beiden Fällen handelt es sich um ein Freizeitangebot für Eltern mit Babys. Beide Konzepte werden auch mit ähnlichen Worten beschrieben: Individuelle Entwicklung, Forschergeist ausprobieren, selbstständig aktiv sein und seine Umwelt entdecken, erste Kontakte mit Gleichaltrigen usw.

Kein Wunder, dass die Unterschiede da nicht klar zu fassen sind. Und noch dazu klingen ja beide Namen sehr ähnlich, sodass es leicht zu Verwechslungen kommen kann.

Beide Konzepte haben das Ziel, die frühe Eltern-Kind-Beziehung zu stärken und einen Austausch unter Eltern zu ermöglichen. Doch gibt es feine Unterschiede, die erst bei genauer Betrachtung sichtbar werden.

Wer war Pikler?

Emmi Pikler (1902-1984) war als Kinderärztin in Familien tätig und leitete anschließend fast 40 Jahre lang in Budapest ein Säuglings- und Kleinkinderheim, das Emmi Pikler Institut (bekannt als „Lóczy“). Ihre wissenschaftlichen Forschungen und pädagogischen Erkenntnisse entstammen dieser jahrzehntelangen praktischen Arbeit mit jungen Kindern. Die Grundlage ihrer Arbeit bildet ein tiefer Respekt vor der Würde und Kompetenz des bereits sehr jungen Kindes und beinhaltet ein fundiertes Wissen über seine Entwicklung in allen Lebensbereichen.

In Form von Pikler®-SpielRäumen wird ihre Haltung dem Kind gegenüber von langjährig ausgebildeten Pikler-PädagogInnen in Familien getragen und hält mittlerweile in vielen Tageseinrichtungen Einzug. Die Marke ist in den letzten Jahren zu einem Qualitätsmerkmal geworden. Diese Qualitätssicherung der Pikler-Kleinkindpädagogik wird durch nationale und internationale Pikler-Gesellschaften übernommen.

Was ist PEKIP?

Das Prager Eltern-Kind-Programm geht auf die Arbeiten des tschechischen Kinderpsychologen Dr. Jaroslav Koch zurück, der sich intensiv mit frühkindlicher Förderung auseinandersetzte. Er entwickelte spezielle Spielabläufe zur Förderung der kindlichen Entwicklung. Weiterentwickelt wurden Kochs Ansätze Jahre später von Dr. Christa Ruppelt und Dr. Hans Ruppelt. Sie widmeten sich gemeinsam mit ExpertInnen aus dem pädagogischen Bereich erneut den Ideen der Frühförderung. Daraus ist letztlich das Prager-Eltern-Kind-Programm entstanden. Die Qualitätssicherung der Programminhalte übernimmt der gemeinnützige PEKiP Verein.

Was sind die größten Unterschiede zwischen einer Pikler-Gruppe und einer PEKIP-Gruppe?

Emmi Pikler hat nichts mit dem Prager Eltern-Kind-Programm zu tun

1) Eingstiegsalter und Begleitungsdauer

PIKLER: frühestens ab dem 4. Lebensmonat bis zum Alter von 3 Jahren.

PEKIP: ab der 4. Lebenswoche bis zum Ende des ersten Lebensjahres.

2) Gruppengröße:

PIKLER: je nach Alter der Kinder zwischen 5 (Säuglingsgruppen) und 7 Kinder.

PEKIP: 8 Kinder.

3) Das Konzept:

PIKLER: Der Pikler-SpielRaum besteht aus zwei Elementen: Wöchentliche Spielzeiten für die Kinder am Vormittag und regelmäßige Elternrunden (z.B.: wöchentlich oder 14-tägig, je nach Angebot), die meist abends stattfinden.

PEKIP: Wöchentliche Treffen, in denen Spielzeit und Elternaustausch gleichwertige Bestandteile sind.

4) Die Kinder

PIKLER: Die Kinder tragen bequeme Kleidung, meist sind die Kinder barfuß. Sie wählen selbst, wie und womit sie sich beschäftigen möchten und bewegen sich ihren Möglichkeiten entsprechend.

PEKIP: Die Kinder sind nackt in einem warmen Raum. Sie werden von ihren Eltern zu Spielen und Bewegungsübungen animiert oder entdecken mit anderen Kindern die Umgebung.

5) Die Rolle der Eltern:

PIKLER: Die Atmosphäre während der Spielzeit wird bewusst ruhig gehalten. Die Eltern sind eingeladen, die Aktivitäten ihrer Kinder zu beobachten, um die Eigeninitiative ihres Kindes kennen zu lernen und wahr zu nehmen. Diese Einladung ermöglicht eine interessierte Haltung am Tun der Kinder. Während der Spielzeit steht die Aktivität des Kindes im Vordergrund. Dem Bedürfnis nach Austausch unter den Eltern wird in regelmäßig stattfindenden Elternabenden Raum gegeben.

Im Pikler-SpielRaum nehmen Eltern Anteil an den eigenständigen Aktivitäten ihrer Kinder

PEKIP: Die Eltern werden eingeladen, gemeinsame Spiel-und Bewegungsübungen mit den Kindern durchzuführen. Der Austausch unter den Eltern ist wesentlicher Bestandteil des Treffens.

Im PEKIP helfen Eltern ihrem Baby mit speziellen Griffen bei seinen ersten Drehbewegungen

6) die Rolle der Gruppenleiterin:

PIKLER: Die Gruppenleiterin sorgt für eine Umgebung, die den Entwicklungsbedürfnissen des Kindes angepasst ist. Spiel-und Bewegungsmaterialien richten sich nach dem Entwicklungsstand der jeweiligen Kinder. Die Pikler-Pädagogin begleitet die Kinder während ihrer Aktivitäten oder Begegnungen mit ruhigen und beschreibenden Worten und unterstützt sie in ihrer eigenen Lösungsfindung. Sie moderiert und begleitet die Eltern zusätzlich in regelmäßig stattfindenden Gesprächsrunden, in denen auf individuelle Fragen einfühlsam eingegangen wird.

PEKIP: Die Gruppenleiterin bereitet die Räumlichkeiten entwicklungsgemäß vor und bietet Spiel-und Bewegungsübungen an. Im Fokus stehen Übungen zur Förderung der Spiel- und Bewegungsentwicklung. z.B.: das Baby in Bauchlage auf einem Ball rollen, um die Muskulatur zu stärken. Die PEKIP-Gruppenleiterin moderiert den Austausch unter den Eltern und beantwortet Fragen zur Entwicklung des Kindes.

7) Die Ausbildung:

PIKLER: Die Ausbildung richtet sich an pädagogische, psychologische, therapeutische oder medizinische Fachleute. Das Curriculum umfasst einen Grundkurs (1,5 Jahre), eine darauf aufbauende Praxisbegleitung (1,5 Jahre) und mindestens 5 Intensivwochen im Lóczy-Institut in Budapest. Zusätzlich sind Seminare zur Förderung der eigenen Wahrnehmung und eine Hospitation inkl. Reflexionsgespräche verpflichtend. Die Pikler-Ausbildung dauert mindestens 3 Jahre und wird mit einer umfassenden Abschlussarbeit beendet. Hier findest du weitere Informationen zur Ausbildung zur zertifizierten Pikler-PädagogIn.

PEKIP: Die Ausbildung zur Pekip-Gruppenleiterin richtet sich an pädagogische Fachkräfte und umfasst einen 9 monatigen Grundkurs mit anschließender Praxis-und Supervisionsphase. Nach erfolgreich abgeschlossener Fortbildung (Grundkurs und Supervision) erhalten die TeilnehmerInnen das PEKiP-Zertifikat. Hier findest du weitere Informationen zur Ausbildung zur zertifizierten Pekip-Gruppenleiterin.

Warum der Pikler®-SpielRaum für mich und meine Lebenshaltung stimmiger ist als das PEKiP

Ich bin der Ansicht, dass eine zu frühe aktive Förderung von Entwicklungsschritten einerseits zu einer Überforderung des Kindes führen kann und andererseits eine Beziehung auf Augenhöhe zwischen Erwachsenen und Kind nicht zulässt. Mein Eindruck ist, dass die Eltern-Kind-Beziehung im PEKIP auf einer leistungsorientierten Basis aufbaut, während bei Pikler die Individualität jedes einzelnen Kindes im Vordergrund steht.

Babys brauchen kein Animationsprogramm

Das PEKiP macht auf mich den Eindruck eines Förderprogrammes. Babys werden bereits früh mit Material und Animation konfrontiert. Allerdings ist die Sorge, Kinder von Anfang an aktiv fördern zu müssen, meiner Erfahrung nach, schlichtweg unnötig. Der Säugling braucht in erster Linie Ruhe und Stabilität in seinem Alltag, um in einer für ihn chaotischen Welt anzukommen. Eine Umgebung, die zu viele Reize bietet, kann zu einer Überforderung und folglich massiven Regulationsstörung führen.

In den ersten Wochen nach einer Geburt ist es nur verständlich, dass Eltern nach einer geeigneten, empathischen Begleitung suchen. Zur Unterstützung von frischen Eltern biete ich Eltern-Baby-Teestunden in meinem SpielRaum in Kaisersdorf/Burgenland, eine kostenlose Online-Babysprechstunde via Zoom, sowie eine individuelle und längerfristige Begleitung an. Der gesunde Säugling allerdings braucht keine spezielle Förderung, sondern profitiert in erster Linie von einer liebevollen und geborgenen Beziehung zu seinen Eltern.

Kindern die Chance geben, sich in ihrem Tempo zu entwickeln

Die Beobachtungen Piklers über die selbstständige Bewegungsentwicklung stehen im klaren Gegensatz zum Ansatz des Prager-Eltern-Kind-Programms. Hier werden Übungen gezeigt, die das Baby frühzeitig in Positionen bringen, die es selbst noch nicht einnehmen kann (z.B. die Drehung in die Bauchlage: die Eltern drehen das Baby in die Bauchlage, indem sie seine Füße überkreuzen). Emmi Pikler hat in ihrem Buch „Lasst mir Zeit“ * dargelegt, dass die Bewegungsentwicklung unzählige, sehr individuelle Facetten aufweist. Das eigenständige Entdecken seiner Umwelt und seines Körpers ermöglicht dem Kind, in seinem individuellen Tempo damit vertraut zu werden. Die dadurch erlangte Sicherheit bildet die Basis für seine nächsten Schritte.

In diesem Buch schreibt Emmi Pikler über ihre Forschungen zur selbstständigen Bewegungsentwicklung

Ein Ein-bzw. Vorgreifen in die natürliche Entwicklung eines Kindes bedeutet nicht nur steigende Unsicherheit für das Kind. Gleichzeitig wird ihm signalisiert, dass es sich ohne Hilfe von außen nicht weiter entwickeln kann. Ich spreche hier ausschließlich von gesunden Kindern. Eine Unterstützung in Form von z.B. Physiotherapie bei Kindern mit Beeinträchtigungen kann natürlich nach genauer Beobachtung sinnvoll sein.

Hier findest du alle nötigen Informationen zur Spiel-und Bewegungsentwicklung im ersten Lebensjahr!

Echtes Interesse steigert die Beziehungsqualität

Je mehr Möglichkeiten Eltern haben, die Persönlichkeit ihres Kindes wahr zu nehmen und darauf zu reagieren, desto höher ist die Beziehungsqualität. Durch die Beobachtung im Pikler-SpielRaum lernen Eltern die Bedürfnisse ihres Kindes erkennen und darauf entsprechend zu reagieren. Durch die aufmerksame Anteilnahme des Erwachsenen am eigenständigen Tun des Kindes wird die Bindung gefestigt, sie entwickeln Sicherheit in ihrer Begleitung und erlangen ein Zutrauen in die Fähigkeiten ihres Kindes.

Der SpielRaum gibt Eltern die Möglichkeit, sich eine Stunde lang nur ihrem Kind zu widmen. Sehen zu können, welche neuen Dinge es lernt, was es beschäftigt und womit es noch Schwierigkeiten hat. Zu sehen, dass Entwicklung auch ohne unser Zutun immer stattfindet, die kleinen Schritte erkennen zu können, lässt ein Vertrauen entwickeln, das sich letztlich als Selbstvertrauen in den Kindern widerspiegelt.

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„Ist doch nichts passiert!“ – Oder doch? Mit bewusster Sprache von Erziehung zu Beziehung

5 Gründe, warum ich meine Arbeit als Pikler-SpielRaum Leiterin so liebe

Nach fast 6 Monaten coronabedingter Pause konnte ich diese Woche, am 22. April 2021 meinen Pikler-SpielRaum wie gewohnt anbieten. Die Vorfreude darauf wurde von Herzflattern, Frühlingsgefühlen und Hüpfen begleitet. Ich kam mir vor, wie frisch verliebt, als ich erfahren habe, dass ich meiner Herzensarbeit endlich wieder nachgehen kann.

Judith Peters traf mit ihrer Boom-Boom-Blog Challenge in dieser Woche genau ins Schwarze mit ihrem Themenvorschlag: „Warum ich meine Arbeit so liebe.“ Mein SpielRaum ist meine eigene Gaststube, die ich für ganz besondere Menschen eingerichtet habe. Menschen, die mich mit ihren Tätigkeiten, ihrem Strahlen und ihrem Interesse immer wieder verzaubern. 

1) Mein SpielRaum ist schön, nah und gehört mir

Um meiner selbständigen Arbeit nachzugehen, muss ich nirgendwo hinfahren. Ich gehe bloß ein paar Stiegen hinab und schon bin ich da. Mein neu renovierter SpielRaum befindet sich im Kellergeschoß meines Hauses. Das klingt weniger einladend, als es tatsächlich ist. Zwei Fenster machen den Raum hell, am Vormittag schafft es sogar die Sonne, Hallo zu sagen. Mein SpielRaum ist etwa 30 m2 groß und hat somit die optimale Größe für meine Eltern-Kind-Gruppen. Er bietet genügend Platz für sechs Kinder mit ihrer Begleitperson, ist aber nicht zu groß, um den Überblick zu verlieren.

2) Die Vorbereitungen für den Pikler-SpielRaum sind mein Spiel

Ich biete den Pikler-SpielRaum einmal die Woche an. Mit den Vorbereitungen beginne ich meist früh am Morgen. Ich lasse mir dafür extra viel Zeit. Ich beginne damit, den Küchenofen einzuheizen. Ich liebe einheizen. Das Knistern des Feuers bringt diese ganz besondere Gemütlichkeit in einen Raum. Ich stelle immer eine Kanne mit Wasser auf den Ofen, damit für ausreichend Teewasser gesorgt ist. 

Danach wird gekehrt, geputzt und das Schönste von allem: Ich sortiere meine Spielsachen, nehme all die schönen Dinge einmal in die Hand und präsentiere sie auf Tellern, In Schüsseln und Körbchen.

Das ist mein Spiel. Ob ich die Freunde heute farblich sortiere oder nicht? Werde ich die bunten Tücher heute zusammengelegt oder durcheinander anbieten? Und welche Bausteine sind heute dran? Soll ich die Wichtel noch zudecken, bevor ich sie in ihr Bettchen lege?

3) Die Rolle als Gastgeberin erfüllt mich

Nicht alles, was zu den Vorbereitungen gehört, würde ich zu meinen Favoriten zählen. Fenster putzen zum Beispiel ist das nicht. Aber ich mache es dennoch gerne, weil es für mich bedeutet, meine Gäste Willkommen zu heißen. Ich schaffe eine Wohlfühlatmosphäre und sorge dafür, dass alles vorhanden ist, was meine Gäste brauchen. Ich bereite alles so vor, dass wir unsere gemeinsame Zeit genießen können.

Wenn die ersten Eltern mit ihren Kindern mein Haus betreten, bin ich meist mit allen Vorbereitungen fertig. Ich begrüße jeden einzelnen meiner Gäste persönlich. Ich unterstütze Eltern beim An-und Ausziehen, nehme Taschen und sonstige Utensilien ab und warte, bis alle gut angekommen sind. Während die Eltern auf den vorbereiteten Pölstern Platz nehmen, beginnen die Kinder bereits, die Gegend zu erkunden.

4) Im Pikler-SpielRaum herrscht eine einzigartige Atmosphäre

Und dann steht für 75 Minuten die Zeit still.

Meine Einladung an die Eltern, ihre Kinder beim Spielen zu beobachten, sorgt für eine kontinuierliche Ruhe. Durch die Aufmerksamkeit der Erwachsenen entsteht eine geborgene, entspannte Atmosphäre. Eine Atmosphäre, die alle Anwesenden in eine wohlwollende Wolke des Zutrauens hüllt. Wie in einem Luftballon, gut geschützt vor dem Außen.

Aber es ist keineswegs still in diesem Raum, denn hier kreischt ein Kind vor lauter Freude, dort klingen die Schüsselchen und noch weiter hinten klopft jemand mit einem Holzstück auf den Boden. Die Spielgeräusche der Kinder sind vorrangig, auch wenn natürlich hin und wieder Erwachsenenstimmen zu hören sind.

Das Interesse der Erwachsenen am Spiel der Kinder, an ihrer selbstgewählten Tätigkeit macht die Atmosphäre magisch. Für die Kinder bedeutet das, von großer Wichtigkeit zu sein und wahrgenommen zu werden in ihrer Aktivität. Das Zutrauen zu spüren, dass sie in einem wohl geborgenen Raum völlig selbständig sein können.

Das Kind fühlt sich durch das aufmerksame Interesse des Erwachsenen wichtig und wertvoll

5) Das Spiel der Kinder berührt mich jeden Tag aufs Neue

Auch ich beobachte das Spiel der einzelnen Kinder. Ich sehe, wie die acht Monate alte Mia sich immer wieder vom Rücken auf den Bauch und wieder zurückdreht. In geschmeidigen Bewegungen kugelt sie sicher durch den Raum. Sie dreht sich auch um die eigene Achse, wenn sie am Bauch liegt. Da entdeckt sie eine Holzscheibe, den sie mit Daumen und Zeigefinger ergreift. Sie dreht sich zurück auf den Rücken um die Scheibe zu betrachten und zu verkosten.

Hinter ihr befindet sich die Rutsche. Die zweijährige Lilly rutscht herunter und stoppt rechtzeitig ihre Fahrt, um dem Baby nicht wehzutun. Ganz langsam rutscht sie das letzte Stück herunter und landet direkt hinter Mia. Die beiden berühren einander und Mia findet Gefallen an Lillys Hose und beginnt, daran zu ziehen. Ich nähere mich den beiden, lege mich auf den Bauch und beschreibe, was ich sehe: „Mia interessiert sich für deine Hose.“ Und weil ich bemerke, dass Lilly nicht reagiert, ergänze ich noch: „Wenn das für dich unangenehm ist, dann kannst du auch einfach weggehen.“ Lilly sieht mich kurz an, steht dann auf und geht einige Schritte weg. Mia sieht ihr kurz nach, widmet sich aber gleich wieder anderen Dingen. Kurze Zeit später kommt Lilly und setzt sich wieder ganz nah neben Mia. Sie sieht mich an, lächelt und berührt sanft Mias Hand.

Valentin, der heute zum ersten Mal im SpielRaum ist, hat sich nach einer halben Stunde von seiner Mama gelöst und ist mittlerweile bei der Rampe angekommen. Dort oben im Vierfüßlerstand überlegt er gerade, wie er am besten wieder herunterkommt. Er entscheidet sich für einen direkten Weg und krabbelt kopfüber wieder herunter.

Ich erfreue mich an den Erfolgen und Lernprozessen der einzelnen Kinder und teile meine Beobachtungen mit den Eltern. Ich genieße die Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen, ihre Kompetenz und ihre Eigeninitiative. Ich liebe das Leuchten in ihren Augen, wenn sie etwas entdecken, das ihnen gefällt und die Freude in ihrem Gesicht, wenn ihnen etwas gelungen ist.

Daniela Scheurer im Kontakt mit einem Baby, das auf dem Bauch liegt

Lerne den Pikler-SpielRaum kennen!

In meinem SpielRaum hast du die Möglichkeit, einfach zu sein, dazusitzen und keinen Erwartungen von außen gerecht zu werden. Ich lade dich ein, eine Stunde Auszeit zu nehmen und nur für DICH und DEIN Kind da zu sein. Eine Stunde, die euch ermöglicht, einander noch näher kennenzulernen. Eine Stunde deiner Aufmerksamkeit, die deinem Kind das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein. Eine Stunde, die euren gemeinsamen Alltag bereichern wird!

Schreibe mir eine Nachricht oder buche einfach ein kostenloses Kennenlerngespräch, wenn dich mein SpielRaum-Angebot interessiert.

Rosa geht spazieren – eine Geschichte für Kinder

Rosa geht spazieren – eine Geschichte für Kinder

Rosa und Berta leben im Storchennest. Das Storchennest ist ein Ort, an dem viele kleine und große Menschen ihre Vormittage verbringen. Das Storchennest hat auch ein richtiges Storchennest am Rauchfang, aber da wohnt kein Storch drin. Im Garten gibt es zwei Türen, die fest verriegelt sind, damit die Kinder nicht davonlaufen können. Oder die Hühner. Nur sehr große Menschen können die Riegel problemlos öffnen.

Jeden Morgen sitzen Rosa und Berta auf dem Geländer vor dem Kellerabgang. Dort putzen sie ihr Gefieder und schauen den Kindern beim Spielen zu.

Sie freuen sich jeden Tag darauf, dass die Kinder endlich zum Spielen in den Garten kommen. Denn dann kann es sein, dass sie was von ihren Jausenbroten abkriegen. Die besten Brote haben die Burschen, die so gerne Fußball spielen. Da gibt´s manchmal auch Gurke oder Karotte dazu.

Doch die Vormittage vergehen immer sehr schnell für Rosa. Und dann, wenn das letzte Kind aus dem Tor gegangen ist, wird es ruhig im Storchennest. Dann sagt Berta jedes Mal: „Endlich herrscht hier wieder Ruhe! Wenn alle Kinder draußen spielen, wird mir das echt zu viel!“

Doch Rosa findet das nicht. „Ich finde das langweilig, wenn alle Kinder nach Hause gegangen sind. Dann ist es mir einfach zu still.“ Seufzend hockt sich Rosa ins Gras und schaut beim großen Gittertor hinaus.

Auf der Straße fährt ein Auto vorbei, ein Mann geht mit seinem Hund spazieren und Kinder haben in der Allee hinter dem Tor einen Verkaufsstand aufgebaut.

„Ach, so gerne möchte ich mal da raus gehen. Schau mal, Berta, da draußen sind Kinder!“ „Du willst was, bitteschön?“ fragt Berta ganz empört. „Na, da raus will ich gehen, ein bisschen spazieren, wie dieser Mann da. Es schaut so interessant aus. Die Kinder da draußen haben bestimmt auch was Leckeres zum Essen dabei!“

Berta schüttelt den Kopf und läuft ganz aufgeregt neben Rosa umher. „Nein, nein, nein, das darfst du nicht, auf keinen Fall, nein! Das ist viiiieeel zu gefährlich!“

Ganz leise, so, dass Berta sie nicht hören kann, antwortet sie darauf: „Du wirst schon sehen, eines Tages werde ich da raus gehen. Eines Tages wird jemand die Türe offenlassen und dann geh ich spazieren!“

Und weißt du was? Das ist tatsächlich passiert!

An einem sehr warmen Tag im April vergisst tatsächlich jemand, den Riegel zuzumachen und das Tor zur Wiese steht sperrangelweit offen! Und davor steht sie nun, die Rosa, die schon so oft gesagt hat, dass sie da raus gehen wird.

Und langsam, ganz langsam setzt sie sich in Bewegung. Sie schaut sich um und entdeckt auch gleich was zum Aufpicken und Graben. Sie tut draußen das, was Hühner eben so machen. Sei pickt und scharrt, sie pickt und scharrt. Und dabei wandert sie immer weiter, die ganze Allee entlang, an der Bushaltestelle vorbei, überquert die Straße (sehr eigenartig, dieser Weg, so hart und unangenehm spürt sich das auf den Krallen an) und findet gottseidank wieder eine Wiese, auf der sie weitere Köstlichkeiten aller Art findet.

Doch plötzlich spricht sie jemand von oben herab mit einer sehr tiefen Stimme an: „Nanu, wer bist denn du?“ Rosa schaut hoch hinauf und antwortet: „Ich bin die Rosa, und wer bist du?“ „Ich bin Pablo, ich bin ein Pferd!“ Pablos Fell ist grau und hat lauter schwarze Punkte darin. Er hat eine lange graue Mähne und ist wirklich riesig groß, findet Rosa.

„Kannst du fliegen?“ fragst sie ihn. „Nein, aber ich kann sehr schnell laufen! Und ich trage die Menschen auf meinem Rücken.“

„Trägst du auch Hühner auf dem Rücken?“ fragt Rosa. „Das hab´ ich noch nie gemacht, aber klar, warum nicht?“ Rosa setzt zum Sprung an, öffnet ihre Flügel und flattert auf Pablos Rücken. Und sobald sie oben sitzt, setzt sich Pablo in Bewegung. „Es schaukelt, das ist sehr lustig!“ ruft Rosa Pablo zu.

 „Magst du es noch schneller?“ fragt Pablo. „Ja, klar!“ ruft Rosa zurück. Da beginnt Pablo zu laufen. Immer schneller, bis er so richtig durch seine Koppel galoppiert! Rosa krallt sich tief in Pablos Fell. Immer wilder schaukelt sie auf seinem Rücken. Doch bald findet sie ihr Gleichgewicht. „Wohooo!“ ruft Rosa „das ist spitzenklasse!“

Nach 3 Runden wildem Galopp wird Pablo wieder langsamer und kommt beim Zaun zum Stehen. Rosa flattert wieder auf die Wiese. Sie fühlt sich ein bisschen schwindelig, aber gleichzeitig total wach und lustig. „Vielen Dank, Pablo. Ich denke, ich geh´ jetzt mal nach Hause. Berta wird sich schon Sorgen machen!“

„Na dann. Auf Wiedersehen, liebe Rosa. Es hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen! Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder?“

„Au ja!“ antwortet Rosa. „Ich komme dich bestimmt bald wieder besuchen! Aber jetzt muss ich los! Auf Wiedersehen!“

Rosa macht sich auf den Weg. Sie geht einfach immer weiter geradeaus. Aber ob sie aus dieser Richtung gekommen ist? Irgendwie kann sie sich auf einmal an gar nichts erinnern. Dieser Baum kommt ihr auch nicht bekannt vor. Und dieses Haus? War sie da schon mal?

Rosa bemerkt, wie müde sie geworden ist. Sie beschließt, eine Pause einzulegen. Und so sucht sich Rosa einen schönen Apfelbaum aus, hockt sich darunter und legt ein Ei. Dabei gackert sie sehr laut, wie das Hühner eben tun, wenn sie ein Ei legen.

Hinter dem Apfelbaum steht ein Haus, in dem Markus wohnt. Markus geht jeden Tag ins Storchennest. Als er Rosa draußen gackern hört, wundert er sich. Normalerweise hört er die Hühner nicht in seinem Haus gackern.

Markus geht in den Garten, öffnet die Gartentüre und was entdeckt er da unter dem Apfelbaum? „Ja was machst denn du hier?“ fragt er Rosa. Er hebt sie behutsam auf und bringt sie zurück ins Storchennest. Dort sieht er die offene Türe. „Ah, da hat wohl jemand vergessen, die Türe zuzumachen!

Er setzt Rosa in ihrem Hühnerstall ab und verriegelt die große Gittertüre.

Im Hühnerstall wartet Berta bereits voller Sorge auf Rosa. „Ja sag du mir, wo hast du denn gesteckt? Ich hab dich überall gesucht! Ja, was glaubst denn du, dass du so einfach verschwinden kannst, ohne mir was davon zu sagen?“ schimpft sie.

Rosa aber kann Berta gar nicht mehr hören. Sie hat sich in das warme Stroh gekuschelt und ist sofort und auf der Stelle eingeschlafen. Morgen wird sie Berta von Pablo erzählen.

Was glaubst du, wird Berta Rosa beim nächsten Ausflug begleiten?

Wann ist ein Elterncoaching sinnvoll?

Wann ist ein Elterncoaching sinnvoll?

Im Alltag finden wir uns in vielen herausfordernden Situationen mit unseren Kindern. Die Entscheidung, in ein qualitativ hochwertiges Elterncoaching zu investieren, wird meist erst dann gefällt, wenn sprichwörtlich „die Kacke am Dampfen ist“.

Die größte Herausforderung als Elternteil sind wohl die starken Emotionen unserer Kinder. Dabei ist es völlig egal, wie alt das Kind ist. Das kann das Baby sein, das ständig schreit, das Kleinkind, das sich vor lauter Ärger auf den Boden wirft, das Kindergartenkind, das seiner Wut freien Lauf lässt und dem kleinen Geschwisterchen wehtut oder der Teenager, der die Türen knallt, weil du ihn zum Aufräumen aufgefordert hat.

Aber da gibt es gewiss noch mehr Situationen, in denen du dich vielleicht hilflos, überfordert oder unsicher fühlst.

Ein Einzelcoaching schafft schnelle Klarheit für eine konkrete Situation. Gemeinsam können wir herausfinden, welche Entwicklungsherausforderungen hinter dem für uns so schwierig auszuhaltenden Verhalten liegen. Wenn du die Gefühlslage deines Kindes verstehen kannst, wird es für dich wieder leichter, deinem Kind empathisch zu begegnen. Dies ist wichtig, um eine negative Abwärtsspirale langsam wieder aufzulösen.

Emma (10 Monate) mag wickeln nicht:

Emma ist ein sehr aufgewecktes und neugieriges Mädchen. Krabbelnd erkundet sie ihre Umgebung. Oft ist sie so beschäftigt, dass sie ihre Mama Manuela gar nicht braucht. Nur eines mag Emma gar nicht: Wickeln, Anziehen und Ausziehen. Manuela gefallen die Autonomiebestrebungen ihrer Tochter. Sie möchte sie auch nicht darin einschränken.

Wenn Manuela das kleine Mädchen zum Wickeln holt, beginnt Emma zu schreien und hört erst dann wieder auf, wenn ihre Mama damit fertig ist. Dabei hat sie schon alles versucht: gar nicht wickeln, mit Singen, im Bett, am Sofa oder mit Spielzeug. Aber Emma mag einfach nicht. Es hat den Anschein, als hätte sie für diese Dinge gar keine Zeit. Wenn Emma ihr großes Geschäft gemacht hat, windet sie sich am Wickeltisch, schreit und tritt nach ihrer Mama. Dieses Verhalten macht Manuela wütend. Die Situation spitzt sich so zu, dass Manuela ihre Tochter anschreit, sie solle doch endlich mal ruhig sein.

Danach entscheidet sich Manuela zu einem Elterncoaching.

In diesem Gespräch erfährt sie, dass

  • Emma Zeit und Orientierung braucht, um sich auf neue Situationen einzulassen.
  • das Weinen und Treten ein Ausdruck Emmas Irritation ist.
  • Emmas Bedürfnis nach freier Bewegung auch am Wickeltisch nicht Pause macht.

Gemeinsam erarbeiten wir,

  • dass kleine Veränderungen in der Umgebung sowie in der Tagesstruktur für mehr Orientierung und damit Sicherheit sorgen.
  • wie sie die Wickelsituation dafür nutzen kann, um in Ruhe in Kontakt mit ihrer Tochter zu sein.
  • wie sie ihre Tochter ansprechen kann, damit diese sie versteht und kooperieren kann.

In Folge dessen entscheidet sich Manuela für den Besuch des Pikler-SpielRaumes, wo sie über einen längeren Zeitraum von einer professionellen Begleitung und dem Austausch unter Eltern profitieren kann. Emma hat dort die Möglichkeit, ihre ersten Erfahrungen mit anderen Kindern zu sammeln und ihrem Entdeckungsdrang in aller Ruhe nachzugehen.

Sarah (4) will immer nur Mama :

Verena ist Mutter von 2 Mädchen. Während sie das Baby als unkompliziert wahrnimmt, fordert sie ihre 4jährige Tochter Sarah immer mehr heraus. Sarah will ausschließlich mit Verena zu Bett gehen, verlangt auch in der Nacht nur nach ihr. Sarah möchte nur von der Mama angezogen werden und weint, wenn sie außer Haus geht. Den Papa verschmäht sie, obwohl er sich sehr um sie bemüht. Während Verena ihr Baby stillt, fordert Sarah immer wieder ihre Aufmerksamkeit, indem sie sie für alltägliche Dinge braucht wie essen, aufs Klo gehen oder sogar Dinge kaputt macht. Ihre Wutausbrüche fordern Verena sehr. Sie fühlt sich hilflos und verzweifelt. Aus Angst vor Sarahs Wutreaktionen erfüllt sie ihr mehr Wünsche, als sie eigentlich möchte. Sie hat das Gefühl, dass Sarah nie genug bekommt. Es ist Anton, Sarahs Papa, der sich schließlich für ein Elterncoaching entscheidet, weil er bemerkt, wie sehr ihr Familiensystem an Sarahs Verhalten leidet und er zunehmend unsicherer wird im Umgang mit seiner Tochter.

In diesem Gespräch beschreiben die Eltern zunächst eine ganz konkrete Situation aus ihrem Alltag

Gemeinsam arbeiten wir an folgenden Fragen:

  • Was möchte Sarah den Eltern mit ihrem Verhalten mitteilen?
  • Wie kann Verena in diesen Situationen mit ihrer Tochter sprechen, damit diese sich bestätigt und angenommen fühlt und gleichzeitig dabei eine klare Orientierung bekommt?
  • Welche Unterstützung brauchen beide Elternteile jeweils vom anderen, um den Herausforderungen gelassener begegnen zu können?
  • Welche Schritte zur Verbesserung gibt es und welche haben in der Umsetzung Priorität?

Da die Problematik nicht mit einem einzigen Gespräch geklärt werden kann, entscheiden sich beide Elternteile für ein weiterführendes 3er Paket. Wir treffen uns wöchentlich zu einem 30minütigen Gespräch. Dabei reflektieren wir gemeinsam, ob und wie sich die Veränderungen auf die Familie ausgewirkt haben. Durch die kontinuierliche Begleitung wächst die Sicherheit und Klarheit der Eltern, was auch dazu führt, dass Sarah ruhiger und entspannter wird.

Maria (32), Mama von 2 Kindern fühlt sich ausgebrannt:

Maria ist leidenschaftliche Mutter von 2 Kindern. Sie liebt es, bei ihren Kindern zu sein. Seit 5 Jahren hatte sie allerdings keine Minute für sich alleine. Ihre Kinder sind es gewohnt, sie ständig um sich zu haben. Es geht so weit, dass Maria sich gar nicht mehr traut, die Kinder bei ihrem Mann zu lassen und alleine außer Hause etwas zu unternehmen. Sie nimmt an, die Kinder würden vor Kummer sterben, wenn sie wegginge. Aus Angst vor dem Weinen ihrer Kinder bleibt sie lieber zu Hause, während ihre Freundinnen abends ins Kino gehen. Doch sie fühlt sich zunehmend ausgelaugt und den ständigen Forderungen ihrer Kinder nicht mehr gewachsen. Sie wird schnell wütend und schimpft öfter mit ihren Kindern, als sie eigentlich vorhatte.

Maria braucht Möglichkeiten, sich zu erholen, um den anfordernden Situationen mit ihren Kindern gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass sie Zeit für sich beansprucht und wieder auftanken kann. Damit sie sich später wieder aufmerksam um ihre Kinder kümmern kann. Gemeinsam besprechen wir Möglichkeiten, diese Ruhepausen für Maria wahr werden zu lassen. Außerdem arbeiten wir an Methoden, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse rechtzeitig erkennen und entsprechend kommunizieren kann. Wir erarbeiten einen Schritt für Schritt Plan, wie Maria kleine Auszeiten für sich nehmen und nützen kann.

In 3 weiteren Gesprächen (wöchentlich jeweils 30 Minuten) erarbeiten wir außerdem:

  • welche Umgebung die Kinder brauchen, um in eine freigewählte, befriedigende Aktivität zu kommen.
  • wie Maria die Selbstständigkeit ihrer Kinder im Alltag unterstützen kann.
  • welche sprachliche Begleitung die Kinder in ihrer Selbstständigkeitsentwicklung unterstützt.

Brauche ich wirklich ein Elterncoaching?

Dies sind nur 3 von vielen Lebenssituationen, in denen dir ein schnelles Coaching helfen kann, deinen Blickwinkel ein wenig zu verändern.

Du brauchst kein Elterncoaching mit mir, wenn du:

  • lieber weiter jammerst, als etwas an deinem Verhalten zu ändern.
  • der Meinung bist, dass Kinder nichts zu sagen haben und das befolgen sollen, was Erwachsene sagen.
  • nicht bereit bist, hinter deine eigenen Kulissen zu schauen, dich selbst zu beobachten und zu reflektieren.
  • eine Freundin oder Person an deiner Seite hast, der du vertraust und die selbst Pädagogin ist.

Natürlich kannst du auch ganz viele Eltern-und Erziehungsratgeber lesen, die dir sagen, wie du der nächsten Situation begegnen kannst. Nun, das kostet Zeit und Geld und es ist fraglich, ob du dann mehr weißt, als vorher.

Wenn du möchtest, zeige ich dir Schritt für Schritt Lösungen und Möglichkeiten, die dir sofort zur Verfügung stehen. Ich begleite dich durch einen Prozess, in dem du selbst das Ruder in der Hand hast und das Steuer bedienst! Du bist die Expertin für dein Kind. Alles was du brauchst, ist schon in dir, gemeinsam holen wir es heraus!

Die jammernde Scheibtruhe – eine Geschichte für Kinder

Die jammernde Scheibtruhe – eine Geschichte für Kinder

„Schau mal, wie schön die Sonne scheint!“ ruft Opa, als er eines morgens im März in den Garten geht. „Ja, es ist richtig warm! Ich kann den Frühling schon riechen!“ antwortet Mona. Mona besucht ihre Großeltern gerne am Wochenende. „Heute ist der erste richtige Frühlingstag! Was wollen wir also machen?“ fragt Mona ihren Großvater.

Opa kratzt sich am Kopf und meint: „Hmm, vielleicht sollten wir den Winter aus dem Vorgarten kehren. Es liegen so viele Blätter herum. Die möchte ich gerne zusammenrechen und zur Kompostanlage bringen.“ „Darf ich dir helfen?“ fragt Mona. „Aber sicher, ich freu mich, wenn du das mit mir machst. Zu zweit werden wir schnell fertig sein.“

Mona begleitet Opa hinters Haus. Dort an der Hauswand lehnt die alte Scheibtruhe. Opa holt zwei Rechen. Einen Großen für sich und einen etwas Kleineren für Mona. Er legt die Rechen in die Scheibtruhe und fährt damit in den Vorgarten. Dort angekommen beginnen die beiden zu arbeiten.

„Schau mal, Opa, hier blühen schon die Schneeglöckchen! Und da vorne, da kommen Primeln!“ Mona freut sich sehr über die ersten Frühlingsboten. Während Mona lieber das Laub aus dem Blumenbeet recht, kümmert sich Opa um die große Rasenfläche. Lauter kleine Laubhaufen entstehen.

„So, jetzt müssen wir nur noch das Laub in die Scheibtruhe laden, dann können wir schon losfahren!“ sagt Opa. Gemeinsam schaufeln sie also das Laub in die Scheibtruhe, bis sie ganz voll ist.

„Und los geht´s! Opa, darf Rocco auch mit zur Kompostanlage kommen?“ Rocco ist Opas Hund. Er ist kleiner als Mona und ein bisschen schaut er aus wie ein Fuchs, findet sie.  „Ja klar, Rocco liebt die Kompostanlage. Dort findet er immer was zu tun.“

Opa schiebt die Scheibtruhe und Mona öffnet ihm die Gartentüre. Es ist nicht weit zur Kompostanlage, nur ein paar Schritte. Doch schon nach 5 Schritten beginnt die Scheibtruhe zu jammern. Sie quietscht und klappert und ruft:

„Nein, nein, nein, stopp bitte sehr!

Das alles ist mir viel zu schwer!

Im Winter war es bitterkalt

und außerdem bin ich zu alt!“

Opa bleibt stehen und kratzt sich am Kopf. „Aber jetzt haben wir doch das ganze Laub schon eingefasst! Komm schon, wir sind doch gleich da!“ Und so hebt er die Truhe an den Schiebestangen wieder hoch und schiebt sie weiter. Doch 5 Schritte später beginnt die Scheibtruhe wieder zu jammern. Sie quietscht und klappert und ruft:

„Nein, nein, nein, stopp bitte sehr!

Das alles ist mir viel zu schwer!

Im Winter war es bitterkalt

und außerdem bin ich zu alt!“

Der Großvater bleibt wieder stehen und kratzt sich am Kopf. „Opa, ich glaube, die Scheibtruhe braucht ein bisschen Öl!“ sagt Mona. „Jaja, da hast du wohl recht.“ antwortet er. „Aber jetzt sind wir doch gleich da und dann können wir das ganze Laub ausleeren. Schau mal, da vorne ist sie schon, die Kompostanlage! Das schafft sie schon noch.“ Und so hebt er die Truhe an den Schiebestangen wieder hoch und schiebt sie weiter. Doch 5 Schritte später beginnt die Scheibtruhe wieder zu jammern. Sie quietscht und klappert und ruft:

„Nein, nein, nein, stopp bitte sehr!

Das alles ist mir viel zu schwer!

Im Winter war es bitterkalt

und außerdem bin ich zu alt!“

Der Großvater bleibt wieder stehen und kratzt sich erneut am Kopf. „Also gut, ich glaube, da ist wohl nichts zu machen.“ Er seufzt: „Dann hol ich mal das Öl. Bleib´ du mit Rocco da stehen und pass´ auf, dass nichts passiert!“ Er dreht sich um und geht zum Haus zurück.

Mona betrachtet die Scheibtruhe. „Sie ist wirklich schon alt“, denkt sie. Die Truhe ist schon ganz rostig und im Reifen fehlt Luft. „Oje, du liebe Scheibtruhe. Ich glaube, du brauchst dringend ein bisschen Zuwendung!“ Mona dreht sich um und lauft zurück zum Haus. „Opa!“ ruft sie: „Wir brauchen auch noch eine Pumpe und außerdem muss die Scheibtruhe neu lackiert werden!“

„Also eine Pumpe hab´ ich hier und Lack – hmm, mal schauen.“ Er sieht sich in der Garage um, öffnet hier eine Lade, schaut dort in eine Schachtel. „Ah, hier hab ich was! Grün, was sagst du dazu?“ „Na, grün ist doch wunderbar, passt super gut zum Frühling!“

Mona nimmt die Fahrradpumpe und einen Pinsel, Opa den Kübel mit Lack und das Schmieröl. Als sie wieder bei der Scheibtruhe ankommen, sitzt Rocco daneben und passt auf. Zuerst schmiert Opa das Rad. Danach pumpt er es mit der Fahrradpumpe richtig fest auf. „Jetzt brauchst du nur noch eine neue Farbe!“ „Aber Opa, da ist ja noch das Laub drinnen! Wir können die Scheibtruhe ja gar noch nicht neu lackieren!“ Opa kratzt sich wieder am Kopf und meint: „Ja, da hast du wohl recht, liebes Kind. Ich hoffe, wir schaffen es jetzt einmal bis zur Kompostanlage.“

Und so hebt der Großvater die Truhe an den Schiebestangen wieder hoch und schiebt sie weiter. Die Scheibtruhe jammert nicht mehr. Sie gurgelt und schnurrt und gurrt:

„Ja, ja, ja, mein lieber Herr!

Jetzt ist mir gar nichts mehr zu schwer!

Obwohl es war so bitterkalt

und ich bin wirklich schon sehr alt!“

In der Kompostanlage angelangt, schüttet Opa das ganze Laub auf einen sehr großen Haufen mit Grünschnitt. „Ich glaube, es ist besser, die Scheibtruhe in der Garage zu lackieren. Denn dort kann ich Karton darunter legen.“ Mona legt die Fahrradpumpe und das Schmieröl in die Scheibtruhe, Opa legt den Pinsel und den Lackkübel dazu. Der Großvater hebt die Scheibtruhe in die Höhe und schiebt sie nach Hause.

In der Garage legt Opa einen großen Karton auf den Boden. Dann stellt er die Scheibtruhe drauf und beginnt, sie zu lackieren. Auch Mona hilft mit. Mit 2 Pinseln geht es ganz schnell und bald ist die Scheibtruhe statt rostig-rot, leuchtend grün.

Mona betrachtet die Scheibtruhe und findet, dass sie wirklich gut ausschaut. „Und was sagst du dazu, liebe Scheibtruhe?“ fragt sie. Und diese antwortet:

„Ja, ja, ja, mein liebes Kind!

das ging ja wirklich sehr geschwind!

Nun bin ich wieder jung und fit,

das Grün ist wirklich voll der Hit!“

Die Puddinglasagne – eine Geburtstagsgeschichte für Kinder

Die Puddinglasagne – eine Geburtstagsgeschichte für Kinder

„Noch 2 Tage, dann habe ich Geburtstag!“, ruft Christine dem Papa zu, als er nach Hause kommt. „Und was wünscht du dir zum Geburtstag?“, fragt der Papa. „Spitzenschuhe und ein Glitzerkleid!“ Christine tanzt nämlich für ihr Leben gern. Sie ist eine richtige Ballerina. Am liebsten tanzt sie vor dem großen Spiegelschrank, der im Schlafzimmer ihrer Eltern steht. „Und sonst gar nichts?“, fragt der Papa. „Nein, sonst gar nichts“, antwortet Christine.

 „Und du wünscht dir ganz bestimmt nichts mehr? Vielleicht noch ein Stofftier? Oder ein ferngesteuertes Auto? Einen Drachen? Oder vielleicht einen Ausflug in den Zoo?“ Christine sieht nach oben, auf die Seite, ihre Finger streichen über ihre Wange, dann legt sie ihren Zeigefinger auf den Mund und schielt auf ihre Nase. „Oh“, denkt Papa, „sie denkt wirklich sehr lange nach!“ Und so beschließt er, ihr nochmal zu helfen: „Was magst du am liebsten?“ „Tanzen!“ antwortet Christine. „Jaja“, aber was noch?“ „Pudding! Oder nein, Lasagne!“ Dann dreht sie sich um und tanzt ins Schlafzimmer.

Am nächsten Tag bringt Papa sie wie jeden Morgen in den Kindergarten. Dort wartet bereits Markus auf sie. Mit Markus spielt sie am liebsten. Mit ihm kann sie turnen, tanzen, Tiere spielen und auch im Sand schaufeln. Mit Markus kann sie einfach alles machen, was ihr gut gefällt. „Christine, was wünscht du dir zum Geburtstag?“, fragt er, als sie den Gruppenraum betritt. „Spitzenschuhe und ein Glitzerkleid. Damit tanze ich dann durch das ganze Haus!“

„Und Pudding ´n´ Lasagne“, ruft sie, während sie in den Bewegungsraum läuft. Markus schaut Christines Papa an und fragt ihn: „Puddinglasagne?“ „Ja, Puddinglasagne, so habe ich das jetzt auch verstanden.“ „Gut, dann schenk ich ihr eine Puddinglasagne! Bis morgen!“ sagt Markus.

Als Mama Markus vom Kindergarten abholt, ist Markus schon aufgeregt. „Mama, ich muss für Christine eine Puddinglasagne machen. Das wünscht sie sich nämlich zum Geburtstag!“ „Aha, das hast du heute also noch vor“, antwortet Mama. „Ich hab´ heute Palatschinken für uns gebacken.“ „Mit Marmelade?“ fragt Markus. „Ja, mit Marmelade, oder mit Topfen. Jeder kann sie bestreichen, wie er will.“

Zu Hause angekommen, macht sich Markus gleich an die Arbeit. Von seiner Oma hat er zu Weihnachten drei kleine Auflaufförmchen geschenkt bekommen. Da ein großes Lasagneblatt viel zu groß für das Förmchen ist, zerbricht er es in kleine Stücke. Er holt eine Flasche Tomatensauce aus dem Vorratsschrank, gibt ein wenig davon in eine Schüssel und würzt die Sauce mit Pizzagewürz. Dann legt er eine Schicht Lasagneblätter in die Form, darauf füllt er Tomatensauce, dann wieder eine Schicht Lasagneblätter, dann wieder eine Schicht Tomatensauce. Zum Schluss reibt er etwas Parmesankäse drüber.

Markus schaut sein Werk an. „Und wo ist jetzt der Pudding?“ fragt er sich. Das Puddingpulver findet er im Hängekasten über der großen Arbeitsplatte. Nun muss er erst einmal Pudding kochen. Mit seiner Mama hat er das schon einmal gemacht. Er holt eine kleine Packung Milch aus dem Kühlschrank und leert sie in einen Kochtopf. Während die Milch warm wird, verrührt er das Puddingpulver in einer Tasse mit etwas Milch. Als die Milch zu kochen beginnt, schiebt er den Kochtopf vorsichtig zur Seite und rührt mit einem Schneebesen das Puddingpulver in die Milch hinein. Hmm, das duftet ja schon! Er beginnt also erneut mit dem Schichten. Erst ein Lasagneblatt, dann eine Schicht Pudding, dann ein Lasagneblatt, wieder eine Schicht Pudding. Und zum Schluss Parmesankäse. Er stellt das Förmchen ins Backrohr und dreht den Ofen auf.

„Markus, jetzt komm erst mal was essen!“ ruft Mama und holt Markus aus der Küche. Als er sich an den Tisch setzt, bemerkt er, wie hungrig er ist. Er schmiert Marillenmarmelade auf eine Palatschinke und extra viel Topfen auf die Zweite. Sobald er mit dem Essen fertig ist, steht er auf: „Ich muss schauen, ob die Lasagne schon fertig ist!“ sagt Markus laut und zischt wieder in die Küche. Dort nimmt er das Förmchen vorsichtig aus dem Backrohr. Eigenartig riecht sie, die Lasagne. Und er muss sie gleich kosten, weil sie so interessant riecht. Aber ganz ehrlich, sie schmeckt gar nicht so gut, also der Käse, der passt irgendwie nicht!

„Uuwäähh!“ sagt Markus und verzieht seinen Mund zu einer lustigen Grimasse. „Ich glaub, ich brauch noch eine Palatschinke“, sagt er leise zu sich selbst. Seine dritte Palatschinke bestreicht er mit Vanillepudding, davon hat er ja immerhin noch reichlich. „Hmm, das schmeckt ja besonders lecker!“, ruft Markus.

Dieser Genuss bringt ihn auf die richtige Idee! Die Puddinglasagne, natürlich! Schnell läuft er in die Küche und holt sein drittes Förmchen. Er zereisst eine Palatschinke in kleine Stücke und belegt den Boden der Backform. Danach bestreicht er die Palatschinke mit dem Vanillepudding. Anschließend legt dann wieder Palatschinkenstücke drauf, wieder Vanillepudding und zum Schluss – ja was zum Schluss? Käse nicht, das hat er schon probiert, das schmeckt komisch. Markus schaut sich in der Küche um. Im Vorratsschrank findet er: Sesam, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen, Kokosett, Kakao, Mandelstreusel und geriebene Haselnüsse. Er entscheidet sich für das Kokosett und streut es über die Puddinglasagne.

Wie jedes Jahr am 6. Februar wacht Christine schon sehr früh auf. Es ist noch ganz finster, als sie zur Mama ins Bett krabbelt, sie sanft anstupst und sagt: „Guten Morgen, alles Gute zu meinem Geburtstag!“ „Ach Mäuschen, es ist doch erst 6 Uhr, meinst du nicht, wir könnten noch etwas schlafen, bevor wir deinen Geburtstag feiern?“ „Auf gar keinen Fall, das geht mit Sicherheit nicht! Ich kann gar nicht verstehen, warum du das noch immer nicht weißt, liebe Mama! Der 6. Februar beginnt immer um 6 Uhr Früh und das seit 6 Jahren!“

„Also gut“, sagt Mama und drückt dem Papa einen Kuss auf die Stirn. Der Papa zieht die Decke über seinen Kopf und grunzt. „Papa!“, ruft Christine. „Aufstehen, ich hab´ Geburtstag!“

Das erste Päckchen macht Christine noch vor dem Frühstück auf. Endlich, das Glitzerkleid! Wie sehr sie sich das gewünscht hat! Sie zieht das Kleid gleich an und freut sich jetzt noch mehr auf den Kindergarten.

Dort angekommen staunen die Kinder nicht schlecht. So eine glitzernde Christine haben sie ja noch nie gesehen! „Ja, weil ich hab´ heute Geburtstag!“, strahlt sie.

Am Nachmittag besucht Markus Christine zu Hause. Christine zeigt ihm gleich ihre Spitzenschuhe und tanzt mit ihm vom Vorraum in die Küche und ins Esszimmer. Dort stehen bereits Teller bereit, der Papa bringt Kakao und Markus stellt die Puddinglasagne auf den Tisch. „So, liebe Christine, alles Gute zum Geburtstag, das ist mein Geschenk, das du dir von mir gewünscht hast!“

Und ich sag euch, das hat nie aufgehört! Jetzt ist Christine 49 Jahre alt und noch immer macht ihr Markus jedes Jahr zum Geburtstag eine Puddinglasagne!

Wie ich bei der Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft gelandet bin

Die erste Begegnung mit Emmi Pikler

Die erste Begegnung mit Emmi Pikler hatte ich während der Ausbildung zur Kindergartenpädagogin, die ich berufsbegleitend in Wien absolviert habe. In meinem zweiten Ausbildungsjahr bekam ich eine Stelle in einer Krippe in der Herschelgasse im 10. Bezirk, wo mir die damalige Leitung die Bücher „Lasst mir Zeit“ und „Miteinander vertraut werden“ vorgestellt hat. Damals habe ich diese Bücher neben denen von Rebeca Wild mit Begeisterung gelesen. Sie öffneten für mich die Türen, mich auf einen Prozeß einzulassen, in dem die achtsame Begleitung von Kindern im Mittelpunkt steht.

Ich kann mich an folgendes erinnern: Da ich mit den Rahmenbedingungen im städtischen Kindergarten haderte (zuviele Kinder in zu kleinen Räumen, personelle Engpässe, Töpfchentraining), malte ich mir mit 22 Jahren aus, was ich später einmal machen wollte. Ich träumte davon, in einem eigenen Haus Kinder nach der „Dani-Pädagogik“ zu betreuen. Genauer konnte ich es damals nicht ausdrücken, aber eines war mir schon klar: wir müssen als Pädagog:innen die Interessen und die Bedürfnisse der Kinder beobachten und darauf reagieren. Die Montessorikurse mit Annebeate Huber im Anschluss an meine Ausbildung bestätigten meine Ansichten.

Die erste Spielgruppe in Bad Fischau

Meinen zweiten Sohn brachte ich im November 2002 mit Ilona Schwägerl zu Hause zur Welt. Nach der Geburt nahm ich wöchentlich an den Stilltreffen im Mütterstudio Bad Fischau teil und besuchte gelegentlich die Babymassagekurse. Und im Sommer fragte mich Ilona, ob ich nicht jemanden kenne, der eine Montessori-Spielgruppe im Mütterstudio anbieten mag.

Und ob ich jemanden kenne! ICH! Ich war sofort Feuer und Flamme, freute mich darauf, neben Mama auch mal wieder Daniela sein zu können.

Mama mit Gitarre und zwei Kindern
ready to start a spielgruppe

Ich war der Meinung, dass ich durch die Auseinandersetzung mit meinen eigenen Kindern, durch die Seminare von Mauricio und Rebeca Wild, durch die vielen Bücher, die ich gelesen habe, bereits genügend wusste über Babys und Kleinkinder. Doch schon im ersten Spielgruppenjahr stieß ich auf Schwierigkeiten:

Eine Mama wickelte ihr Baby, das schrie und schrie. Ich beobachtete mich, dass ich daneben saß, ganz viele Dinge dachte, gleichzeitig aber unfähig war, dieser Mutter zu helfen. Wie gelähmt schaute ich ihr einfach nur zu und als sie mich noch dazu fragte, warum ihr Baby so viel weinte, konnte ich ihr keine Antwort geben. Diese Situation beschäftigte mich so sehr, dass ich sie meinen Freundinnen erzählte. Eine von ihnen erzählte mir von der Pikler-Hengstenberg Gesellschaft in Wien und dass es sogar Pikler-Spielgruppen gäbe. Ich machte mich also auf die Suche und fand, was ich brauchte: Ein Seminar, angeboten mit dem Titel: „Eltern begleiten“.

Da fühlte ich mich natürlich gleich angesprochen. Super, dauert nur ein Wochenende, ist leistbar und dann weiß ich auch, wie ich in Zukunft solche Situationen handlen kann.

Auf meine Anfrage habe ich allerdings das hier bekommen:

Männchen mit Stoptafel

Beginnen Sie bitte am Anfang!

Auf meine Anmeldung zu dem Seminar bekam ich eine Antwort, die in etwa so lautete: „Leider ist dieses Seminar ein Bestandteil des Pikler-Intensivkurses. Wenn sie sich für die Fortbildung interessieren, können Sie sich gerne für den Basiskurs anmelden. Der nächste Basiskurs beginnt bereits in 3 Wochen!

Das Curriculum bestand damals aus einem Jahr Basiskurs, dem Aufbaukurs im zweiten Jahr (jeweils 4 Wochenenden) und dem Intensivkurs (unter anderem mit dem Seminar, das ich besuchen wollte) im dritten Jahr!

Vielleicht kannst du dir vorstellen, was diese Information in der folgenden Woche in meinem Kopf gemacht hat. Meine Situation im Jahr 2004 war in etwa so: Während ich mich selbst gemeinsam mit zwei kleinen Kindern durch den Alltag jonglierte musste ich mir überlegen, woher ich das Geld für diese Fortbildung nehmen könnte. Wir hatten uns gerade dafür entschieden, unseren Kindern die Umgebung des Storchennestes zu ermöglichen – und ein Urlaub in Griechenland war auch schon gebucht…

Dank meines Mannes, der mich so stark ermutigt hat, habe ich mich also damals Hals über Kopf in diese Fortbildung gestürzt. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens!

in Griechenland (September 2004)

Von der Fortbildung zur Ausbildung

12 Jahre hat es für mich gedauert, bis ich die Ausbildung zur Pikler-Pädagogin 2015 mit einer Diplomarbeit abgeschlossen habe. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich mich erst auf eine Fortbildung eingelassen habe, die sich erst Jahre später zur Ausbildung entwickelte. Das neu entstandene Curriculum erforderte mehrere Seminare in Budapest sowie eine abschließende Diplomarbeit.

Ich glaube, dass ich bei den ganz ersten Fortbildungsjahrgängen dabei war, die von der Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft Österreich angeboten wurden. 2005 fuhr ich das erste Mal nach Budapest ins Loczy (Pikler-Institut), um dort mein erstes Seminar zu besuchen und Anna Tardos (Tochter Emmi Piklers und langjährige Institutsleiterin) kennenzulernen.

Im Laufe der Jahre habe ich 5 Seminare in Budapest besucht, nach der dreijährigen Fortbildung noch 2 Jahre Praxisbegleitung mitgemacht, und sogar schon einen Kurs für graduierte Pikler-Pädagoginnen besucht.

Es hat lange gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen habe, die abschließende Diplomarbeit auch tatsächlich zu schreiben. Ich war der Meinung, dass ich das nicht könne (negative Deutsch-Matura sei Dank!). Dank viel Ermutigung von allen möglichen Seiten setzte ich mich dann doch noch hin und schrieb meine Diplomarbeit zum Thema: „Konfliktbegleitung im SpielRaum“.

Seit Juni 2015 bin ich zertifizierte Pikler-Pädagogin 🙂

Pikler Diplom
Was ist die Pikler-Pädagogik?

Was ist die Pikler-Pädagogik?

Die Beobachtungen und Erkenntnisse Emmi Piklers haben in den letzten Jahren in vielen Krippeneinrichtungen Einzug gehalten hat. In Form von Pikler®-SpielRäumen wird Piklers Haltung dem Kind gegenüber von langjährig ausgebildeten PädagogInnen in Familien getragen. Das Interesse an dem pädagogischen Ansatz ist erst in den letzten 30 Jahren stark gestiegen, obwohl Pikler selbst bereits vor dem ersten Weltkrieg ihre ersten Erkenntnisse und Beobachtungen dokumentierte.

Die Pikler-Pädagogik ist keine bestimmte Methode oder Vorgehensweise. Vielmehr lehrt sie uns, eine Haltung einzunehmen, mit der wir das Kind als autonomen und kooperativen Partner wahrnehmen und uns gleichzeitig unserer Führungsverantwortung bewusst sind. Diese Haltung setzt das Wissen um die kindliche Entwicklung und deren Bedürfnisse voraus.

„Wir wollen keine Richtung vorgeben, sondern einen anderen Blick auf das Kind zeigen. Es geht darum, was es bedeutet, respektvoll mit dem Kind umzugehen, ihm Raum für seine Selbstständigkeit zu geben.(…) Und gleichzeitig wird es in die Ordnung und die Regeln seiner Umgebung eingeführt.(…) Der Erwachsene muss das Kind in seinem eigenen Rhythmus, mit seinen Initiativen respektieren und begleiten und in gleicher Weise dafür sorgen, dass es sich in die Gemeinschaft einfügen kann.

(Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)

Die Grundpfeiler der Pikler-Pädagogik

1) Beziehungsvolle Pflege

Die täglich oftmals wiederkehrenden Situationen wie Wickeln, Füttern, Aus-und Anziehen oder Baden werden zum Beziehungsangebot. In der Pflege wird dem Säugling/Kleinkind Geborgenheit und Zutrauen vermittelt, indem der Erwachsene langsam handelt, seine Tätigkeiten ankündigt und dem Kind die Möglichkeit zur Kooperation, zum Mitmachen gibt. Das Kind erlebt seine soziale Kompetenz und eine sichere Bindung zum Erwachsenen. Dadurch entsteht emotionale Sicherheit, die als Grundlage für selbstständige Erkundungen und Tätigkeiten gilt.

Kleinkind in der Badewanne hält ein Tuch und Seife in der Hand. Eine weibliche Erwachsene steht lächelnd und aufmerksam daneben.
„Behandeln wir Kinder nie mechanisch. Behandeln wir es nie wie einen leblosen Gegenstand, wie klein es auch sein mag. Nehmen wir Rücksicht!“
Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)

2) Freie Bewegungsentwicklung

Jedes gesunde Kind besitzt von Natur aus die Fähigkeit, seine motorischen Fertigkeiten selbst zu entwickeln. Um vom Liegen ins Stehen und letztlich zum Gehen zu kommen, braucht es keine Animation oder ein Training, jedoch eine dem Entwicklungsalter des Kindes angepasste vorbereitete Umgebung. Der Erwachsene stellt sicheres und anregendes Material zur Entfaltung bereit und begegnet dem Kind mit Vertrauen in seine Fähigkeiten und echtem Interesse an seinem Tun.

„Der Säugling lernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.“
Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)

3) Freies Spiel

Von Geburt an ist der Säugling interessiert an sich und seiner Umwelt. Die freie Aktivität ermöglicht eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit den äußeren Gegebenheiten. Das Kind entscheidet, womit und wie lange es sich beschäftigen möchte, denn die Art und Weise dieser Beschäftigung hängt vom jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes ab. Damit ein Kind selbstständig aktiv sein kann, benötigt es einen sicheren, ruhigen Ort, geeignetes Spielmaterial und die Bereitschaft des begleitenden Erwachsenen, einen sicheren Hafen zu bieten und Anteil an seinen Erfahrungen zu zeigen.

„Er lernt sich selbstständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt die Freude und die Zufriedenheit kennen, die der Erfolg – das Resultat seiner geduldigen, selbstständigen Ausdauer für ihn bedeutet.“
Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)

Beobachtung und Reflexion statt Dogmatismus

In der Pikler-Arbeit geht es nicht darum, zwischen gut und schlecht oder falsch und richtig zu entscheiden. Die pädagogische Arbeit beinhaltet Selbstreflexion und Situationsanalysen, sowie Anregungen zur vorbereiteten Umgebung und den Transport entwicklungspsychologischer Gegebenheiten. Ziel der Pikler-Pädagogik ist es, das Kind und seine Bedürfnisse zu verstehen und darauf liebevoll auf Augenhöhe zu reagieren.

„Aber nicht alles ist vorgeschrieben. In unseren Krippengruppen wird in vielem unterschiedlich gehandelt. Wir besprechen aber die Situationen und Abläufe, dann beobachten und kontrollieren wir die Umsetzung und tauschen wieder unsere Beobachtungen aus. Das ist eine fortwährende kreative Arbeit.“

Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)
Die Schneeflockenreise

Die Schneeflockenreise

Es war einmal ein kleiner Wassertropfen, der gemeinsam mit vielen anderen Tropfen in einer Wolke lebte. Sein Leben war sehr ruhig, manchmal sogar richtig langweilig. Und eng war es, weil sie so viele waren. Manchmal stießen sie aneinander. Aber das machte ihm nichts aus. Im Gegenteil, er fand das sogar lustig.

Eines Tages aber bemerkte er eine große Unruhe bei seinen Freunden. Sie wirkten alle ein bisschen nervös und so fragte er sie, was denn los sei. „Merkst du es denn nicht? Wir fallen schon schneller, jetzt geht es gleich los!“ „Was geht los?“ fragte er in die Runde. „Na die Reise auf die Erde!“ antwortete darauf ein sehr großer Wassertropfen.

Und tatsächlich konnte er es jetzt auch selbst spüren. Er spürte, dass er nach unten gezogen wurde. Als er nach unten sah, konnte er nicht viel erblicken. Zu viele Wassertropfen versperrten ihm die Sicht. Aber sie wurden immer schneller, immer schneller! Und nun, je näher er kam, desto mehr konnte er erkennen: Er sah einen Wald, ein paar sanfte Hügel und weiter weg konnte eine Ansammlung von Häusern erkennen.

Immer näher kamen die Bäume des Waldes, so schnell fiel er nach unten. Doch plötzlich passierte etwas: Seine schnelle Fahrt wurde von einer Sekunde auf die andere gebremst und statt hinunter zu fallen, wirbelte er nun durch die Luft. Er machte einen Salto und drehte sich fünfmal im Kreis. Ein Windstoß hob ihn hoch und ließ ihn gleich darauf wieder runterpurzeln. Wieder drehte er sich einige Male im Kreis, machte noch drei Purzelbäume und kam dann endlich etwas zur Ruhe. Vor lauter Schreck sah er erstmal nach unten. Der Wald war nun viel weiter weg als vorhin! „Sowas ist mir ja noch nie passiert“- wunderte sich der Tropfen ganz leise.

Nun wanderte sein Blick einmal rundherum. Und was sah er da? Er traute seinen Augen kaum! „Oh, wie schön!“ rief er. Rund um ihn herum tanzten die schönsten Schneeflocken, die die Welt jemals gesehen hatte!

„Ja, nicht wahr?“ Eine sehr große anmutige Flocke kam auf ihn zu, lächelte ihn an und sagte: „Sieh dich an, du bist wie wir!“

Da schaute der Wassertropfen an sich herunter und staunte: tatsächlich hatte er sechs Zacken bekommen! Sechs Zacken, deren Enden wieder verschieden lange Zacken hatten. „Du bist viel größer als ich“ sagte er zu seiner Freundin. „Ja, und du hast längere Zacken als ich! Wir sehen alle anders aus!“  Er sah sich noch einmal um und entdeckte tausende Schneeflocken, die alle gleich aussahen und doch irgendwie anders waren. Manche sahen aus wie Blumen, manche wie Sterne und wieder andere wie Blütenblätter.

„Wir sind alle einzigartig, wie die Menschen mit ihren Kindern da unten. Und denen werden wir jetzt eine sehr große Freude machen!“ Die große Schneeflocke kicherte, drehte sich einmal im Kreis und tanzte davon.

Der Wind trug die kleine Schneeflocke weit, weit weg, ließ sie über die Hügel und Täler schweben und wirbelte sie in der Luft herum. Mit der Zeit lernte sie, mit dem Wind zu tanzen, übte mit seiner Hilfe Saltos und Purzelbäume und wenn sie müde wurde, ruhte sie sich aus und ließ sich von ihm tragen.

Schön langsam kamen die Bäume wieder näher. Die Schneeflocken legten sich eine nach der anderen auf die Bäume. Der Wald wechselte seine Farbe von grün auf weiß. Die kleine Schneeflocke konnte schon die Baumwipfel erkennen und freute sich bereits aufs Landen.

Plötzlich stieß sie jemand an. Und weil sie das immer schon lustig fand, musste sie lachen. „Entschuldigung!“ sagte die andere Flocke. „Macht doch nichts, komm, wir machen das nochmal!“

Und so wirbelten sie gemeinsam durch die Luft, hüpften auf und ab, stießen aneinander, und lachten. Und als sie müde wurden, reichten sie einander die Zacken und landeten gemeinsam unter einer großen Tanne. Da kamen ein paar Kinder, schnappten sich den Schnee und machten daraus riesige Schneebälle. Und so kam es, dass unsere Schneeflocke direkt im Gesicht eines kleinen Jungen landete. Als er in den Schnee fiel, musste er so laut lachen, dass er sich den Bauch halten musste. Er wischte mit seiner kleinen Hand den Schnee auf seiner Wange weg. Dort schmolz die Schneeflocke und landete als Wassertropfen wieder auf der Erde.

Backhandschuhe für Kindergartenkinder – gratis Schnittmuster und Nähanleitung

Backhandschuhe für Kindergartenkinder – gratis Schnittmuster und Nähanleitung

In unserem Storchennest Kindergarten wird leidenschaftlich gebacken. Da steht so ein alter Minibackofen, in dem die Kinder selbstständig Kuchen oder Kekse backen, manchmal gibt es überbackenes Brot oder gebackenes Gemüse. Die Zeit des ersten Coronalockdowns habe ich dazu genutzt, die vorhandenen riesigen Backhandschuhe für Erwachsene gegen Kleinere auszutauschen. Dazu habe ich ein kostenloses Schnittmuster bei shesmile.de gefunden. Da mir diese Spielhandschuhe allerdings für den echten Gebrauch zu klein waren, habe ich das Schnittmuster etwas vergrößert.

Hier kannst du das verkleinerte Schnittmuster direkt runterladen.

Das brauchst du für die Backhandschuhe:

  • 2x Außenstoff
  • 2x Innenstoff
  • 2x Thermolam oder ein anderes dickeres Vlies
  • Bändchen 8cm
  • eventl. Schrägband
Zutaten für den Kinderbackhandschuh

Ich habe das Thermolam und den Außenhandschuh mit schrägen Nähten versteppt, weil das einfach gut zum Stoff passt und ich das auch gerne mache 🙂 Genauso gut kannst du ein anderes Muster wählen. Damit ich die Reihen auch gut nähen kann, habe ich sie vorher mit einem Stift markiert, den man anschließend wieder wegbügeln kann (ich nehm´ dafür einen frixion von pilot).

Die Steppnähte habe ich vorgezeichnet

Nachdem beide Aussenstoffe mit dem Thermolam gut vernäht habe, habe ich die beiden Teile rechts auf rechts aneinandergenäht. Ich habe auch eine Schlaufe eingenäht, damit ich den Handschuh später aufhängen kann. Auf dem Foto siehst du, dass ich es verabsäumt habe, überschüssige Vlies-und Stoffteile abzuschneiden. Naja, Genauigkeit ist nicht so mein Ding, aber wenn du alles ganz gerade haben möchtest, würde ich sagen, lieber noch mal zuschneiden und die beiden Teile größentechnisch abgleichen 🙂

So werden beide Aussenteile zusammengenäht

Danach ist der Innenhandschuh dran. Ab jetzt kannst du auf 2 verschiedene Arten weitermachen. Ich stelle dir hier beide Möglichkeiten vor, die auch ich ausprobiert habe.

1) Variante 1: Ohne Wendeöffnung, mit Schrägband:

Dabei werden die beiden Innenstoffe komplett aneinander genäht. Da das Innenteil etwas kleiner sein sollte als das Aussenteil, kannst du ruhig großzügig rundherum nähen. Ich habe den Innenhandschuh später auch nochmal verkleinert.

Der Innenhandschuh wird komplett zugenäht

Den Innenhandschuh wird nun in den Aussenhandschuh gesteckt. Die Nahtzugabe habe ich weggeschnitten, damit sie nicht stört, wenn ich die beiden Teile ineinanderstecke. Anschließend habe ich das Schrägband am unteren Teil des Handschuhs mit Stecknadeln fixiert. Natürlich kann man dafür auch Stoffkleber nehmen.

Ich habe das Schrägband mit Nadeln fixiert

Danach noch mit dem passenden Nähgarn eine Rundumnaht, und fertig ist das gute Stück! Am Foto sieht man noch die lila Markierungen für die Steppnähte. Die werden einfach rausgebügelt!

Backhandschuh für Kinder mit Schrägbandabschluss

2) Variante 2: mit Wendeöffnung

Wenn du so gar nicht mit Schrägbändern kannst oder du gerade keines zu Hause hast: kein Problem, dafür gibt es die Wendevariante. Nachdem ich beide Varianten ausprobiert habe, kann ich sagen, dass ich die Wendevariante weit aufwändiger und komplizierter finde!

Dafür wird das Innenteil des Handschuhs nicht ganz zusammengenäht, sondern eine Öffnung von ca. 7-10 Zentimetern gelassen. Die sollte nicht zu klein geraten, da sonst der dicke Handschuh nicht durchgeht. Vor und nach der Öffnung vernähe ich immer doppelt vor und zurück, damit die Naht beim Wenden nicht reißt.

Hier werden 10 cm frei gelassen

Jetzt wird der Innenhandschuh umgedreht und rechts auf rechts in den Aussenhandschuh gesteckt. Die Unterseite wird nun einmal rundherum geschlossen.

An der Unterseite einmal rundherum nähen

Wenn das geschehen ist, wird gewendet. Dafür holst du die Innenseite des Handschuhs heraus und steckst einmal das Außenteil durch die Wendeöffnung.

Diese Öffnung habe ich ganz unkompliziert mit der Maschine geschlossen. Natürlich gibt es auch die feinere Variante des händischen Matratzenstichs, aber ganz ehrlich, diese Öffnung wird nie jemand zu Gesicht bekommen. Und so sieht mein fertiger Handschuh nach der Wendemethode aus.

Backhandschuh für Kinder

Tatsächlich gefällt mir das Ergebnis mit dem Schrägband viel besser und es ist auch einfacher zu nähen. Wie gesagt, bin ich keine Genauigkeitsfee, das könnt ihr wohl gut erkennen am obrigen Foto 🙂

Den Zweck erfüllen die Handschuhe auf jeden Fall, mittlerweile werden fleißig Weihnachtskekse im Kindergarten gebacken. Und es ist ein weiterer Schritt in Richtung Selbstständigkeit, wenn man seine Kekse ganz alleine aus dem Backofen holen kann! Hier findest du viele Tipps, damit das Kekse Backen zu Hause mit deinen Kindern gelingt!

Viel Spaß beim Nachnähen!

Was ist ein Pikler®-SpielRaum?

Der Pikler-SpielRaum – ein Artikel von Andrea Semper

Ein vorbereiteter Raum für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern, in dem die Kinder Spielmaterial vorfinden, das ihrer jeweiligen Entwicklungsphase entspricht, ein Platz, an dem sie sich bewegen und selbstständig entdecken können.

Der SpielRaum empfängt seine Besucher mit einer stillen Magie und lädt ein, zur Ruhe zu kommen und die Zeit gemeinsam mit seinem Kind zu genießen. In der Mitte steht ein kleines Klettergerät samt Rutsche aus Holz. Hier können die Kinder Bewegungsabläufe und ihr Gleichgewicht trainieren, was sie auch voller Freude tun. Rauf und runter, vorwärts und zurück – mit erstaunlichem Geschick wird ausprobiert, was möglich ist. Die Strickleitern werden erobert, die darunter liegende Matratze fängt einen weich auf und ist auch noch ein feines Trampolin für die Kleinen. Es wird begeistert in Körben voller bunter Bälle gewühlt, bevor sie schwungvoll ausgeleert werden. Tücher, Stoffschlangen, Holzringe, Schüsserln und Becher bieten dem Tastsinn Gelegenheit, sich mit unterschiedlichen Materialien, mit leicht und schwer oder weich und hart vertraut zu machen. Bauklötze werden gestapelt und verschieden große Deckel auf allen möglichen Behältern probiert.

Für die Eltern liegen entlang der Wand weiche Sitzkissen. Dort können sie mit ihrem Kind gemeinsam dem Tun zusehen oder sich zurücklehnen und ihr Kind beim Spielen und Erforschen beobachten. Manche Kinder stürmen gleich beim Hereinkommen auf die Spielsachen zu. Andere brauchen erst eine Weile auf Mamas Schoß, bis sie sich sicher genug fühlen, zu einem Spielzeug zu gehen.

Alles passiert ohne Zwang und Erwartung. Es gibt keine aktive Animation oder Aufforderung, etwas zu tun. Die SpielRaumleiterin bietet mit ihrer achtsamen Präsenz den Halt, durch den Kinder sich ausprobieren und Eltern entspannt beobachten können. Belehrende Kommunikation hat hier keinen Platz. Situationen werden höchstens beschreibend kommentiert und niemals bewertet. Es gibt auch keinerlei störende Eingriffe seitens der Erwachsenen, wie übereilte Hilfestellung. Das Kind wird ermutigt, selbst eine neue Situation zu bewältigen. Eltern erfahren alleine durchs Zusehen neue Strategien, wie sie zum Beispiel mit Konflikten anders umgehen können oder wie klare Sprache das gemeinsame Sein wesentlich erleichtert.

Der pädagogische Hintergrund des SpielRaums stammt u.a. von der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984). Sie vertraut auf den natürlichen, inneren Antrieb des Kindes, sich richtig bewegen und von sich aus Neues lernen zu wollen. „Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist.“ Der SpielRaum kann der Beginn eines anderen Umganges mit Kindern sein.

Der Artikel erschien 2013 im burgenländischen Familienjournal

Wie aus meinem alten ein neuer SpielRaum wurde!

Wie aus meinem alten ein neuer SpielRaum wurde!

Die Entscheidung, den SpielRaum abzutrennen, war das Ergebnis meiner ersten IPPE Selbsterfahrungswoche im November. Da habe ich bemerkt, dass ich einen eigenen Raum brauche, um für mich zu sein, zu arbeiten und mich zurückzuziehen. Mein Arbeitsbereich war bisher das Wohnzimmer. Und wenn sich alle Kinder dort tummeln, ist es schwierig, wirklich produktiv zu sein. Das Zimmer meines Ältesten war das gleich neben der Küche. Da er aber eh nur am Wochenende hier ist, habe ich ihn um eine Unterredung gebeten, in dem ich ihm den ganzen SpielRaum als Wohnraum angeboten habe. Allerdings wollte er gar nicht so viel Platz und so ist die Idee entstanden, dass wir einfach eine Holztrennwand einbauen.

Abbau des Kachelofens – ein spontaner Beschluss

Es war eine schon sehr kurzfristige Entscheidung…ja, nachdem der Kachelofen im SpielRaum, Marke Eigenbau unseres Vorgängers, leider immer wieder für eine rauchige Atmosphäre gesorgt hat, haben wir am 23. Dezember 2019 kurzerhand beschlossen, auch ihn im Zuge der Renovierung zu ersetzen. Also wurde er gleich am ersten Ferientag abgebaut.

Adieu, alter Kachelofen!

Am 30.12.2019 hat mein liebster Bruder dann an dieser Stelle schöne Fliesen gelegt. Gleich nach Weihnachten haben wir auch sofort einen neuen Ofen gefunden. So schön du auch warst, lieber Kachelofen, jetzt ist alles besser! Weil jetzt gibt es einen wunderbaren Küchenherd, einen von der Sorte, wie ihn meine Großeltern schon gehabt haben. Mein Opa hat darauf immer steirischen Bohnensterz gekocht – das kann ich jetzt auch (naja, theoretisch).

Und das beste daran: es gibt jetzt immer heißes Wasser im SpielRaum! Damit kann man Tee kochen (da werden die Gespräche noch wertvoller 🙂 ) und zum Hände-und Popowaschen muss ich nicht immer warmes Wasser aus dem Badezimmer holen.

neuer Ofen, neue Fliesen

SpielRaumbetrieb trotz Baustellenstimmung

Wie ihr vielleicht selbst schon einmal erlebt habt, kommt trotz guter Planung nicht immer alles so, wie man sich das vorstellt. Der Maler hat nur an diesem und jenem Tag Zeit, die Sesselleisten werden nicht geliefert usw. Also habe ich trotz Baustelle weiterhin meinen SpielRaum angeboten. Und dreimal alles aus-und wieder eingeräumt. Und zwischendurch natürlich geputzt…

Wand-und Bodenkosmetik

Die kleine Mauer neben dem Ofen haben Mann und Sohn selbst aufgestellt. Das Verputzen und die Malerarbeiten haben wir dann doch gerne einem Profi überlassen. Danach hat mein allerliebster Mann noch den Holzboden abgeschliffen und geölt! Ihr glaubt ja gar nicht, was für einen Unterschied das ausmacht. Der SpielRaum wirkt auf einmal so frisch und hell!

Aufbau der Holztrennwand im April

Im ersten Corona-Lockdown haben wir uns an den Aufbau der Holzwand gemacht. Lustig dabei war, dass meine Männer erst die Holzplatten leicht falsch berechnet hatten. Sei waren nämlich zu groß und passten nicht durch die Eingangstüre! Also mussten wir sie zurückschicken und durchschneiden lassen. Der Tischler hat allerdings die große Holzplatte in der falschen Richtung entzwei geschnitten! Also haben wir alles nochmal bestellt…Der Aufbau ging wirklich schnell und die Schiebetüre war schneller eingebaut, als gedacht. Und so fein schaut es jetzt aus in meinem SpielRaum!

mein SpielRaum

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