Wie viele andere Eltern auch, möchtest du von Anfang an alles richtig machen und eine starke Bindung zu deinem Baby aufbauen. Wenn du dich viel mit Elternschaft und frühkindlicher Entwicklung beschäftigst, weißt du, wie wichtig eine sichere Eltern-Kind-Bindung für das spätere Leben deines Kindes ist. Bewusste Berührung, feinfühlige Kommunikation und feste Rituale sind einfache, aber wirkungsvolle Wege, um deinem Baby Geborgenheit zu schenken. Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern darum, dein Baby mit Liebe und Achtsamkeit zu begleiten. Deine Intuition als Mutter ist dabei dein wertvollster Kompass.
Die Bindung zwischen Eltern und Baby ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine gesunde emotionale und soziale Entwicklung. Sie gibt deinem Baby Sicherheit, Geborgenheit und das Vertrauen, dass es in dieser Welt gut aufgehoben ist. Das Schöne daran: Du kannst die Bindung zu deinem Baby stärken, indem du kleine, liebevolle Gesten und Rituale in den Alltag integrierst.
1. Körper- und Augenkontakt
Körperliche Nähe ist essenziell für die Bindung zwischen Eltern und Baby. Kuscheln, sanfte Babymassagen oder das Tragen im Arm oder in einer Tragehilfe stärken das Gefühl der Geborgenheit. Der Hautkontakt regt zudem die Ausschüttung von Oxytocin an – das sogenannte „Bindungshormon“, das Stress reduziert und Nähe fördert.
Babys lieben es, Gesichter zu beobachten. Vielleicht kannst du beobachten, dass dein Baby deine Mimik nachahmt und dir interessiert in die Augen schaut. Das stärkt nicht nur die emotionale Verbindung, sondern hilft auch bei der sozialen Entwicklung deines Kindes.
2. Einfühlsame Kommunikation
Auch wenn dein Baby noch nicht sprechen kann, kommuniziert es bereits mit dir – durch Laute, Bewegungen und Blicke. Reagiere auf seine Signale, sprich mit sanfter Stimme und benenne, was ihr gerade gemeinsam erlebt. Schon jetzt kannst du deinem Baby Geschichten erzählen und all deine Schritte, die du z.B. beim Wickeln durchführst, mit Worten begleiten. Dein Baby wird sich verstanden und geliebt fühlen. Lies hier noch mehr über die Wichtigkeit des Miteinander Sprechens!
3. Berührung als Bindungsverstärker
Sanfte Berührungen wie Streicheln, sanftes Halten oder eine liebevolle Massage helfen deinem Baby, sich sicher und wohlzufühlen. Bestimmt genießt du schon ganz unbewusst das Halten der kleinen Babyfüßchen während der Mahlzeiten oder sanfte Streicheleinheiten beim Einschlafen. Diese kleinen Gesten setzen ebenfalls Oxytocin frei und fördern eine tiefe emotionale Verbindung. Bindung durch Berührung ist eine bewährte Methode, um die Nähe zwischen Eltern und Baby zu stärken.
5. Rituale und liebevolle Aufmerksamkeit
Babys lieben Wiederholungen – sie geben ihnen Orientierung und Sicherheit. Feste Rituale wie ein sanftes Einschlafritual, gemeinsames Kuscheln nach dem Baden oder ein Lied vor dem Schlafengehen schaffen Verlässlichkeit und stärken die Bindung zum Baby.
Schon wenige Minuten ungeteilter Aufmerksamkeit machen einen großen Unterschied. Beobachte dein Baby genau: Sieht es dir in die Augen und ist offen für eine Unterhaltung? Dann genieße die gemeinsamen Momente und sei ganz präsent.
Oder scheint dein Baby gerade abwesend zu sein und sein Blick ist eher nach innen gekehrt? Dann gönne ihm eine kurze Pause und führe eure Kommunikation, euer Spiel erst etwas später fort. Dein Baby spürt, wenn du mit voller Aufmerksamkeit bei ihm bist – und genau das fördert eine sichere Eltern-Kind-Bindung.
Fazit
Die Bindung zu deinem Baby entsteht durch kleine, alltägliche Gesten der Nähe, Fürsorge und Aufmerksamkeit. Du brauchst keine großen Maßnahmen – es sind die liebevollen Momente, die zählen. Nutze Hautkontakt, sanfte Berührungen, einfühlsame Kommunikation und feste Rituale, um eure Eltern-Kind-Bindung zu stärken. Dein Baby wird es dir mit Vertrauen und Liebe danken! ?
Suchst du weitere Inspirationen zur Bindungsförderung mit deinem Baby? Dann melde dich für meinen Elternkurs „Bindung durch Berührung“ an und lerne, wie du mit gezielten Berührungen die emotionale Verbindung zu deinem Baby vertiefen kannst. Klicke einmal auf das Bild für noch mehr Infos!
Mein Wohnzimmer wurde in den ersten beiden Wochen des Jahres ein Krankenlager umfunktioniert (das Disney+ Abo hatte für mich das erste Mal eine Daseinsberechtigung!) und zu Silvester hab ich es gerade so geschafft, bis Mitternacht zu warten.
Ich hab das neue Jahr also nur kurz begrüßt, hab mich dann mit meiner Wärmflasche ins Bett gelegt – nur um NICHT schlafen zu können! Nicht der Lärm draußen ließ mich nicht schlafen, es war der Lärm IN MEINEM Kopf. Und natürlich der Mangel an Sauerstoff, dem es nicht gelungen ist, den gewohnten Weg durch die Nase in meinen Körper zu nehmen.
Denn schon immer nutze ich die Zeit zwischen den Jahren um zu reflektieren und neu zu planen. Zu überlegen, wofür ich das Jahr nutzen werde. Und ich habe nicht nur in dieser Silvesternacht so rein gar nichts und schon gar keinen Zauber darin gefunden, sondern wegen meiner kränklichen Niedergeschlagenheit auch Ewigkeiten, mich wieder lebendig zu fühlen.
Doch nun ist es soweit und hier erzähle ich dir also, wie du mit mir in diesem Jahr zusammenarbeiten kannst. Mit allen alten, gewohnten und auch nigelnagelneuen Angeboten!
Eltern-Kind-Gruppen für Babys und Kleinkinder im Alter von 4 Wochen bis 3 Jahre im SpielRaum Kaisersdorf
Im November 2024 habe ich erfolgreich die Ausbildung zur EEH-Basic Bonding Leiterin abgeschlossen und starte gleich ohne Umschweife damit, mein neues Wissen über einen starken Bindungsaufbau weiter zu geben. Weil ich Neuanfänge, Geburten so sehr liebe, ihre Magie, ihren Glitzer und das schaurigschöne Gefühl, sich dabei aus seiner Komfortzone zu bewegen.
Basic-Bonding Kurs (Eltern-Baby-Gruppe ab 4 Wochen bis 4 Monate)
Im „basic-bonding“-Kurs lernst du, wie du eine starke Bindung zu deinem Baby aufbauen und nachhaltig leben kannst. Gemeinsam finden wir heraus, wie du die Signale deines Babys richtig deutest und wie du mit Hilfe von zarten Berührungen mehr Entspannung in euren Alltag bringst. „Bindung durch Berührung“ ist ein Kurskonzept der EEH zur Bindungs- und Beziehungsförderung.
Eltern-Baby-Teestunde (für Babys im ersten Lebensjahr)
Die Teestunde findet jeden Donnerstag im SpielRaum Kaisersdorf statt und richtet sich an Eltern mit jungen Babys bis zur sicheren Mobilität (krabbeln, sitzen, stehen). In der Teestunde treffen wir uns ganz unverbindlich zum Austauschen, zum ersten Spielen, Beobachten, Staunen und Lernen. Hier haben all deine Fragen rund um den Babyalltag Platz.
Die Teestunde ist jeweils von 9:30-11:30 geöffnet. Du kommst und gehst, wie es für dich und dein Baby passt. Eine kurze Anmeldung über What´sApp genügt.
Pikler-SpielRaum (Eltern-Kind-Gruppe für Babys ab dem 7. Lebensmonat)
Der Pikler-SpielRaum ist ein Spielangebot für Familien mit Babys und Kleinkindern bis zum 3. Geburtstag mit regelmäßig stattfindenen Gesprächen für Eltern. Eine liebevoll vorbereitete Umgebung, die dein Kind zu freier Aktivität und ersten sozialen Kontakten einlädt.
Der Pikler-SpielRaum findet sowohl im SpielRaum Kaisersdorf, als auch in der Hebammenpraxis von Maria Bettina Fillafer in Steinbrunn statt und startet jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober.
Sand-SpielRaum (Spielangebot für Kinder und Erwachsene ab ca. 1,5 Jahren)
Einen SandSpielRaum kannst du für dich und befreundete Familien, für einen Geburtstag oder für dein pädagogisches Team buchen. Feiner weißer Sand lädt ein zum kreativen Verweilen, Träumen, Rieseln, Kochen oder Rieseln.
Im SandSpielRaum erfährst du, wie freie Aktivität ohne Absicht deine Sinne erwachsen lässt und dein Ich-Bewusstsein stärkt.
Manchmal ist es mit einem kurzen Gespräch in der Gruppe nicht getan. Es gibt immer wieder Situationen, die ein genaueres Hinschauen benötigen, eine geführte Reflexion verlangen oder die Erarbeitung eines Schritt für Schritt Plans. Für Einzelberatungen stehe ich auch in diesem Jahr nach persönlicher Absprache zu deiner Verfügung.
Ich begleite dich weiterhin gerne, wenn
dein Baby häufig schreit und sich kaum beruhigen lässt
dein Baby ständig getragen oder gestillt werden möchte
dein Baby kaum schläft oder schlecht einschlafen kann
du dir Sorgen um die Entwicklung deines Babys machst
dein Baby/Kleinkind ständig auf dir klebt und nicht selbstständig spielt
dein Kleinkind ein schwieriges Essverhalten zeigt
dein Kind oft wütend ist oder die Kooperation verweigert
deine Kinder häufig miteinander streiten oder sich verletzen
du immer wieder in Konfliktsituationen mit deinem Kind gerätst, obwohl du genau das vermeiden möchtest
du dich fragst, wie du eine bedürfnis- und beziehungsorientierte Elternschaft leben kannst, ohne auszubrennen
Beratungen finden im SpielRaum Kaisersdorf oder online via Zoom statt. Manchmal ist ein persönliches Gegenüber jedoch sinnvoll, vor allem bei jungen Babys. Um den Stress einer langen Autofahrt für dein Baby zu vermeiden, besuche ich dich für ein Beratungsgespräch auch gerne in deinem gewohnten Umfeld zu Hause.
Zur Terminvereinbarung schicke mir gerne eine E-Mail oder eine Nachricht via What´sApp. Wenn du unsicher bist, ob und wie ich dir bei deiner Herausforderung helfen kann, lass uns gerne ein kostenloses Kennenlerngespräch vereinbaren. Gemeinsam finden wir heraus, ob eine Zusammenarbeit fruchtbar sein kann oder ob ich dir eine geeignete Begleitung empfehlen kann.
Auf dieser Seite beantworte ich dir alle Fragen, die mir zu meinem Pikler-SpielRaum im Burgenland bereits gestellt wurden. Manche häufig, manche weniger häufig. Sollte deine Frage nicht dabei sein, dann schreib mir gerne und stelle sie mir!
Was ist ein Pikler-SpielRaum?
Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden. (Lies hier mehr darüber)
Wo findet der Pikler-SpielRaum im Burgenland statt?
Ich biete Pikler-SpielRäume in Steinbrunn bei Eisenstadt und in Kaisersdorf bei Oberpullendorf an.
Wann findet der Pikler-SpielRaum im Burgenland statt?
Wie lange dauert ein Pikler-SpielRaum im Burgenland?
Eine Spieleinheit dauert jeweils 75 Minuten. Ein Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und zwei Elternabenden via Zoom.
Wann beginnen die SpielRaum-Blöcke im Burgenland?
Ein SpielRaum-Block besteht aus acht Spieleinheiten am Vormittag und zwei abendlichen Gesprächsrunden für Eltern via Zoom. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober.
Wie kann ich mich zum Pikler-SpielRaum im Burgenland anmelden?
Wann melde ich mich am besten für den Pikler-SpielRaum im Burgenland an?
Sobald du Interesse am SpielRaum hast, kontaktiere mich gerne. Sollte noch ein Platz frei sein, kann es sein, dass du einfach einsteigen kannst. Wenn nicht, dann landest du automatisch auf einer Warteliste. Abonniere gerne meinen Newsletter, um zeitnah von den aktuellen Terminen und Angeboten zu erfahren.
Was kostet der Pikler-SpielRaum im Burgenland?
Den genauen Preis findest du auf dem jeweiligen Infoblatt, das du hier herunterladen kannst. Bei erneuter Buchung bekommst du einen Wiederholungsrabatt von 10%.
Ab welchem Alter ist der Pikler-SpielRaum im Burgenland geeignet?
Der SpielRaum ist sinnvoll für Babys, die bereits mobil sind, bzw. beginnen, mobil zu werden. (Drehen, Rutschen, Robben). Besuche mich gerne in der Baby-Teestunde in Kaisersdorf, wenn du diesbezüglich noch unsicher bist oder kontaktiere mich, um über aktuelle Baby-Angebote zu erfahren.
Kann ich im Pikler-SpielRaum im Burgenland schnuppern?
Sofern es einen freien Platz gibt, kannst du gerne mit mir einen einmaligen Termin zum Schnuppern ausmachen. Bitte schreib mir dafür eine Nachricht. Eine Schnupperstunde kostet € 22.-
Wo finden die begleitenden Gesprächsabende im Pikler-SpielRaum Burgenland statt?
Die abendlichen Gesprächskreise für Eltern finden via Zoom statt. Nach deiner Anmeldung bekommst du ein Willkommensmail, in dem du den Link für dieses Meeting findest.
Muss ich an den Gesprächsrunden für Eltern teilnehmen?
Die Gesprächsrunden sind Teil des Angebotes. Sie bieten dir eine gute Möglichkeit, dich unter gleichgesinnten Eltern auszutauschen. Jede:r Teilnehmer:in ist mit allen Themen willkommen.
Kann ich den Pikler-SpielRaum im Burgenland auch ohne Gesprächsabende für Eltern buchen?
Die beiden abendlichen Gesprächsrunden via Zoom sind Teil des Angebotes. Sie bieten dir eine gute Möglichkeit, dich unter gleichgesinnten Eltern auszutauschen und sind eine wichtige Ergänzung zum Spielangebot am Vormittag.
Kann ich versäumte Termine im Pikler-SpielRaum Burgenland nachholen?
Da es sich immer um fixe Gruppen handelt, können versäumteSpielRaum-Termine leider nicht nachgeholt werden. Abendtermine allerdings können jederzeit nachgeholt werden!
Im Handel findest du unzählige Dinge, die für dein Baby vermeintlich unverzichtbar erscheinen. Aber braucht dein Baby das wirklich?
Deinem Baby wird niemals langweilig, weil es ja erst alles in seiner Umgebung kennenlernen muss. Es braucht weder ständige Unterhaltung, noch teures Spielzeug. Was dein Baby in den ersten sechs Monaten tatsächlich zum Spielen braucht, erzähle ich dir in diesem Artikel.
Wann beginnt mein Baby eigentlich zu spielen?
Die ersten acht Wochen nach der Geburt werden nicht umsonst „Wochenbett“ genannt. Dieses Wort drückt ziemlich genau das aus, was jetzt dran ist: Eine Auszeit für Mama und Baby, eine Zeit zum Kennenlernen, zum Ausruhen, zum Kuscheln.
Vielleicht kannst du schon jetzt beobachten, dass dein Baby dir konzentriert zuhört oder dich anlächelt, wenn du es ansprichst. Es betrachtet interessiert dein Gesicht oder Dinge, die sich bewegen oder dreht seinen Kopf einem bunten Muster zu. Diese Aktivitäten können natürlich noch nicht als „Spiel“ bezeichnet werden, sind aber wichtige Entwicklungsschritte, die du mit ausreichender Ansprache und viel körperlicher Nähe fördern kannst.
Meine Hände – mein erstes Spielzeug
Das erste Spiel lässt sich rund um die 10. Lebenswoche beobachten, wenn dein Baby seine eigene Hand entdeckt. Anfangs flattert die eigene Faust noch zufällig ins Gesichtsfeld, doch bald kann dein Baby seine Bewegungen kontrollieren. Es bewegt seine Hände so, wie es das später mit einem Gegenstand in der Hand tun wird.
Mein erstes Spielzeug: meine Hände
Das Öffnen und Schließen der Faust ist eine Vorbereitung auf das spätere Greifen und Loslassen von Gegenständen und das Lutschen an der Faust ist eine wichtige orale Sinneserfahrung.
Das Spiel mit dem eigenen Körper beschränkt sich aber nicht nur auf die Hände. Das Baby „turnt“ gerne, strampelt, dreht sich nach links und nach rechts und stärkt so seine Muskulatur für die nächsten Entwicklungsschritte.
Mein erstes Spielzeug: Mama, Papa, Geschwister
Nicht nur Babys eigener Körper, auch deiner und der seiner Geschwister werden mit zunehmender Aufmerksamkeit interessanter. Vielleicht versucht dein Baby bereits, mit seinen Händen in deinem Gesicht zu landen oder deine Finger zu fangen!
Spielideen für dich und dein Baby:
Berührungsspiele und Massagen
Fingerspiele
Vorsingen und langsames Tanzen
Geschichten erzählen
Fotos oder Bilder betrachten
Erste Greifversuche – welches Spielzeug sich dafür am besten eignet
Bevor dein Baby bewusst nach einem Gegenstand greift, interessiert es sich für seine Kleidung. Er zieht an seinem Pulli oder bringt das Bändchen der Hose vor seine Augen. Im Alter von drei bis vier Monaten beginnt das Baby bewusst nach Gegenständen zu greifen, die in seiner Nähe liegen. Anfangs wirken die Greifübungen noch zufällig und unkoordiniert, doch Übung macht den Meister! Mit etwa 5 Monaten erreichen die meisten Babys das ausgewählte Spielzeug schon mit einer zielgerichteten Bewegung.
Nicht alle Gegenstände sind für diese erste Zeit geeignet. Wichtig ist, dass es sich um Dinge handelt, die sich gut ergreifen lassen wie ein Tuch, ein Stoffpüppchen oder ein hübscher Greifling.
Ein Tuch findet sich in jedem Haushalt – sei es eine Windel, ein Seidentuch oder das Bandana aus deiner Jugend. Die Farbe und das Muster ist dabei nicht von Relevanz – dein Baby wird mit Sicherheit fasziniert davon sein!
Biete am Anfang nur einen oder zwei Gegenstände an, die du in greifbarer Nähe zu deinem Kind legst.
Die angebotenen Gegenstände sollten eher weich und leicht sein, damit dein Baby sich damit nicht selbst am Kopf verletzt.
Vermeide anfangs Spielsachen, die unerwartete Geräusche erzeugen, um dein Baby nicht zu erschrecken.
Verschiedene Bälle bietest du am besten erst dann an, wenn dein Baby bereits mobiler ist.
TIPP: Lege dein Baby dafür auf den Rücken auf eine nicht zu weiche, aber bequeme Unterlage. Platziere 2-4 Gegenstände rund um den Körper deines Babys, damit es sie betrachten und ergreifen kann. Dinge, die du seitlich neben seinen Kopf legst, motivieren es dazu, sich auf die Seite und schließlich auf den Bauch zu drehen.
Du suchst noch mehr Spielzeuginspirationen für dein Baby? Dann hol dir gleich hier meine kostenlose Spielzeugliste für die ersten drei Lebensjahre!
Kinder lieben Geschichten. Am liebsten welche, die du während des Erzählens frei erfindest. So, dass die Kinder einfach miterzählen und den Ausgang der Geschichte mitbestimmen können. Das ist gar nicht so schwierig, wie du dir jetzt vielleicht vorstellst.
Du brauchst nur den richtigen Ideenbooster. Eine einfache Variante sind meine Story Cubes, die du sofort ausdrucken und zusammenkleben kannst. Die gibt es in verschiedenen Varianten, auch passend zu den Jahreszeiten.
Ausdrucken, Auschneiden, Zusammenklebenbeliebig oft würfeln und erzählen
Wie viele Symbole du würfeln lässt, ist zweitrangig. Wenn deine Geschichte ins Stocken gerät, würfelst du einfach nochmal (oder lässt würfeln ;-).
Falls du mit dem freien Geschichten Erzählen noch nicht so viel Erfahrung hast, findest du hier eine Schritt für Schritt Anleitung, mit der du gleich durchstarten kannst!
Damit es dir ganz leicht fällt, deinen Kindern eine phantastische Geschichte zu erzählen, habe ich mir für dich 30 mögliche Titel ausgedacht. Ich bin sicher, du hast beim Lesen bereits eine Idee in deinem Kopf!
Der Hase mit der Erdbeerhaube
Wenn Oma nur nicht laut „Kruzifix no amoi“ gerufen hätte!
Als die Krähe mit dem Schmetterling die Flügel tauschte
Papa und das Segelungeheuer
Wie das Meer auf Emils Balkon kam
Wie man ein Luftschloss baut ohne sich zu verletzen
Verloren im Maisfeld – eine Ameisengeschichte mit gutem Ausgang
Der große Streit zwischen Winter und Frühling
Anne und der Winterbikini
„Sicher nicht!“, sagt Katharina
Ein fahrendes Geschenk für Herrn Zwerg
Der Drache mit den Eselsohren
Der unglaubliche Besuch der Wunschtraumfledermäuse
Der Tag, an dem die Kekse zu fliegen begannen
Tante Hilde und die verlorenen Worte
Henne Berta will Gitarre spielen
Seit Onkel Hans seinen Regenschirm verlegt hat…
Tobis Lieblingsfarbe ist….Apfelila!
Als Papa den Wunschtraumgenerator erfand
Über das unbekannte Universum im Gurkenglas
Bitte warten, das dauert nur einen Augenblick, sagte das Kamel
Die Geschichte von der Badeente, die nicht baden wollte
Die phantastische Reise der tanzenden Reblaus
Bernadette will U-Boot fahren
Als die Zimmerpflanzen einen Streik planten
Ein Tag in der Schreibtruhe
Wie unser Kühlschrank Ohren bekam
Unterm Tisch bei Familie Müller
Die kleine Hexe geht campen
„Ich bin doch kein Zauberer!“ Sagte der Zirkusdirektor
Hast du noch mehr Ideen? Schreib mir doch und erzähle mir von deiner Geschichte!
Hier findest du meine Story Cubes zum sofortigen Download! Der Shop ist noch am Entstehen und wird im Sommer bestimmt weiter aufgefüllt!
Seit einigen Tagen sitze ich in meinem Wohnzimmer und stricke neue Babylegwarmers. Das sind Stulpen, die ich in meinen Pikler-SpielRäumen zum Ausborgen zur Verfügung stelle, damit die Kinder beim Spielen barfuß sein können.
Vielleicht kennst du das ja auch, dass dein Baby sich ständig die Söckchen runterstrampelt oder dein Kleinkind sich dazu entscheidet, lieber keine Socken oder Hausschuhe zu tragen?
In diesem Artikel erzähle ich dir, warum es wichtig ist, die Füße deines Babys ruhig öfter mal nackt sein zu lassen – und was du tun kannst, damit die Beine schön warm bleiben.
1) Barfuß unterstützt die Körperwahrnehmung deines Babys
Babys beginnen bereits früh, ihre eigenen Füße zu erkunden. Im Alter von ca. einem halben Jahr haben fast alle Babys ihre Füße entdeckt, strecken sie in die Höhe und erforschen sie mit ihren Händen und ihrem Mund. Das uneingeschränkte Kennenlernen des eigenen Körpers unterstützt ein natürliches Körperbewusstsein und infolgedessen das SELBST-Bewusstsein.
Den eigenen Körper zu entdecken und mit Händen und Mund zu erkunden ist ein wichtiger Schritt in der Spiel-und Bewegungsentwicklung eines Babys
2) Barfuß schult den Tastsinn deines Babys
Babys setzen beim Spielen und Bewegen ihre Füße und Zehen zum Ertasten des Untergrundes und möglicher Spielsachen in der Nähe ein. Der Tastsinn an den Füßen funktioniert genauso gut wie an den Händen.
Die unterschiedliche Beschaffenheit der Materialien und Untergründe im SpielRaum trägt zu vielfältigen Erfahrungen bei. Babys be-greifen die Welt eben nicht nur mit den Händen. sondern auch mit ihren Füßen.
3) Barfuß unterstützt die freie Bewegungsentwicklung deines Babys
Wenn du deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung ermöglichst, kannst du vielleicht beobachten, dass es seine Zehen zum Abstoßen und Wegdrücken einsetzt, um sich so um die eigene Achse zu drehen oder vorwärts zu schieben. Wenn die Füße nackt sind, können die Zehen müheloser gespreizt, gestreckt und gebeugt werden. Die dadurch erhöhte Mobilität ermöglicht dem Kind das selbstständige Erreichen von Spielsachen und das wiederum erhöht seine allgemeine Zufriedenheit.
Hannah kann mit ihren nackten Füßen die nächste Sprosse am Dreieck gut ertasten.
4) Barfuß sorgt für mehr Sicherheit
Nackte Füßchen kleben meist besser und sind somit rutschfester. Im SpielRaum gehen Kinder gerne die schrägen Ebenen auf und ab oder versuchen auch, die Rutsche hinaufzugehen. Gerade wenn es um die Sicherheit geht, kommen wir nicht drumherum, über das barfuß Sein nachzudenken. Keine Anti-Rutschsocken oder Schuhe haften besser an einer rutschigen schrägen Ebene, als nackte Füße!
Das alles ist nicht möglich, wenn wir unseren Kindern ständig Socken anziehen. Stell dir vor, du hättest ständig Handschuhe an. Das würde dich ordentlich einschränken, oder?
So bleiben nackte Babyfüße warm
Ich kenne und verstehe jedoch die Sorge, dass die Füße zu kalt werden und das Kind dadurch auskühlt. Pulswärmer aus Wolle oder Jersey halten die Beine warm, während die Füße und Zehen genügend Bewegungsfreiheit genießen.
Ich stricke die Babylegwarmers aus 4fädiger Sockenwolle. Dafür schlage ich im Fadenspiel 40 – 44 Maschen an, je nach Größe der Kinder und stricke 10-12 cm hoch. Ich verwende abwechselnd glatte und verkehrte Maschen, damit die Stulpen schön dehnbar sind.
Wenn die Pulswärmer dazu neigen, runter zu rutschen, kannst du sie einmal umschlagen, damit sie fester halten.
Mittlerweile kannst du natürlich Pulswärmer auch günstig kaufen und musst nicht selbst zu Nadel und Garn greifen. Oder vielleicht findest du ja jemanden in deiner Nähe und Bekanntschaft, dem das Stricken genauso viel Spaß macht wie mir?
Meine Kinder sind mittlerweile wirklich groß, aber ein Adventkalender ist für uns alle immer noch unverzichtbar. Unser Adventkalender besteht aus 24 unterschiedlich großen goldenen Sternen, die jährlich immer wieder an die gleiche Stelle der Wohnzimmerwand geklebt werden. Jeden Tag einer.
Dazu hänge ich an eine Schnur mit einer Wäscheklammer für jeden Tag ein klein gefaltetes Papier, auf das ich eine Idee mit einer gemeinsamen Aktivität schreibe. Wenn du nicht nur das Papier aufhängen magst, kannst du es auch in ein nettes Kuvert (schau mal hier!) stecken und dieses mit deinen Kindern verzieren.
Warum gerade Zeit verschenken?
Als dreifache Mama war es mir immer ein Bedürfnis, die Zeit, die wir miteinander verbringen, wert-und beziehungsvoll zu gestalten. Natürlich ist es eine schöne Möglichkeit, Süßes oder besondere Überraschungen in den Adventkalender zu stecken. Da spricht auch gar nichts dagegen.
Was mich betrifft, wollte ich einfach nicht drei Adventkalender mit verschiedenen Dingen befüllen. Denn was der eine gerne mag, mag der andere gar nicht. Schokolade will sowieso nur einer. Der Eine liebt Lego, der Andere Schleich-Tiere und der Dritte ist sowieso noch zu klein für dies und das.
Also habe ich mir diese Möglichkeit einfallen lassen. Gemeinsame Aktivitäten stärken und festigen die Beziehungen innerhalb der Familie. Ein Vorteil dieses Kalenders ist auch: er hat auch im Laufe der Jahre noch nicht ausgedient. Denn auch, wenn heute nicht mehr alle jeden Tag im Haus sind, manche früher und manche später heimkommen: Ein klein wenig Zeit gibt und nimmt jeder gerne!
Über 24 Ideen für deinen „Zeitgeschenk“-Adventkalender
Lies dir gerne meine Ideen durch und lass‘ dich davon inspirieren. Passe die Zeitangebote an das Alter deiner Kinder an und vergiss‘ auf keinen Fall darauf, was du selbst gerne machst – die Zeitgeschenke dürfen allen Beteiligten Spaß machen 😉
Ich sitze bei fast 30 Grad im September in meinem Garten und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Wärme auf meiner Haut verursacht ein wenig Gänsehaut. Solange ich die Augen geschlossen habe, höre ich das Rascheln der Maisblätter im Feld neben mir. Ein beruhigender, unregelmäßiger Ton, manchmal lauter, manchmal leiser, aber er verschwindet niemals. Wenn ich die Augen öffne, muss ich blinzeln, weil das Hell des Sonnenlichtes mein Gehirn kurzfristig überfordert. Es dauert ein wenig, bis ich wieder scharf sehen kann.
Ich sehe dieses intensive Herbstblau des Himmels, das mit dem Gelbbraun der Felder und dem satten Grün der Bäume harmoniert. Ich sehe, wie die Farben der Äpfel stärker werden und sie in der Sonne glänzen.
Und wenn ich in das erfrischende Wasser im Pool steige, dann wird mein ganzer Körper wach und muss sich bewegen. Bewegungen, die einfach passieren, ohne großes Nachdenken. Ich tauche unter, die Kälte lässt mich frösteln und gleichzeitig will ich lachen und schreien, weil ich mich darin so lebendig fühle.
Ich denke an das Kinderbuch von Leo Lionni, das ich schon als Kind kannte und als Mama so oft vorgelesen habe. Ich fühle mich wie Frederick, die Maus, die sich nicht sichtbar an den Vorbereitungen für den Winter beteiligt.
Frederick – die Maus, die nicht arbeitet
„Frederick, warum arbeitest du nicht?“ fragten sie.
„Ich arbeite doch“, sagte Frederick, „ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage.“
aus Frederick (Leo Lionni)
Während die Mäusefamilie Tag und Nacht daran arbeitet, ihren Wintervorrat einzulagern, sammelt Frederick statt Nüsse, Getreide und Samen lieber Sonnenstrahlen, Farben und Worte. Frederick sammelt das Glück des Sommers. Und obwohl seine Mäusefreunde zunächst skeptisch sind, ist Frederick derjenige, der ihnen mit all seinen gesammelten Schätzen durch den langen Winter hilft.
Denn sobald die Vorräte aufgebraucht sind, wollen die Mäuse im grauen kalten Winter nicht einmal mehr miteinander sprechen. Doch was ist mit Fredericks Vorräten?
Frederick zaubert mit seinen Geschichten Wärme und Farben in das Wintergrau und schenkt damit seinen Mäusefreunden Trost und Freude.
Leo Lionni gelingt es, den schwelenden Konflikt zwischen den Mäusen zwar sichtbar zu machen, aber ihn nicht zum vorrangigen Thema zu machen. Denn durch Fredericks Stärke, sich bei seiner Arbeit nicht stören zu lassen, bekommt der Konflikt einfach keinen Raum. Frederick ist selbstbewusst bei der Sache, widerspricht den skeptisch fragenden Kollegen und scheint genau zu wissen, was er zu den Wintervorbereitungen beitragen kann.
Frederick’s Kunst zu erzählen, zu dichten und Stimmungen zu erzeugen bekommt auf den letzten Seiten des Bilderbuches eine besondere Wertschätzung. Mit bunten und ausdrucksstarken Bildern erzählt Lionni von der Wirksamkeit der Erzählkunst.
persönliche Altersempfehlung
Die allgemeinen Altersempfehlungen erstreckt sich in den meisten Fällen zwischen 3 und 7 Jahren. Meiner Erfahrung nach macht die einfache Sprache „Frederick“ auch für jüngere Kinder zugänglich.
Die Botschaft über Kreativität, Individualität und die Bedeutung von Kunst und Geschichten kann für ältere Kinder immer noch ansprechend und relevant sein. Die Geschichte von „Frederick“ bietet eine wunderbare Diskussionsgrundlage für Familien, Kindergärten bis hin zur Grundschule.
Ich schätze vor allem die ausdrucksstarken Illustrationen des Bilderbuches. Sie sind nicht überladen, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. Mit einfachen Linien, Formen und Farben gelingt es Leo Lionni, Stimmungen einzufangen, die auch schon Kinder ab zwei Jahren verstehen und begeistern können.
Frederick – ein persönliches Fazit
Die Botschaft des Buches ist zeitlos. Das Bilderbuch ist eine Hommage an die Individualität des Einzelnen in einer Gemeinschaft. Immer noch bewegen wir uns in einer Welt, in der wir unterschiedliche Begabungen oder Handlungen bewerten. In der Menschen vorgefertigte Vorstellungen von Leistung haben und sie tagtäglich beurteilen. In einer Welt, in der nicht messbare Aktivität kaum wertgeschätzt wird.
Doch wie messbar ist Leistung und wer entscheidet, welche Leistung wichtiger für eine Gesellschaft ist?
Ich selbst ertappe mich noch oft dabei, das Gefühl zu haben, NICHTS zu tun. Nichts Tun fällt uns deshalb so schwer, weil wir noch nicht gelernt haben, dass NICHTS TUN nicht NICHTS TUN ist. Das NICHTS ist so VIEL. Es ist heilsam, den Moment zu genießen, zu staunen und im Hier und Jetzt zu sein. Alle Eindrücke aufzusaugen, wie ein Schwamm, damit ich später davon zehren kann.
Frederick ist der Dichter, der Künstler, der Erzähler, der Maler. Derjenige, der Freude und Lachen bringt. Der uns staunen lässt und uns Achtsamkeit lehrt. Der das Leben reicher und erfüllender gestaltet. Der über das reine Überleben hinaus agiert und uns mehr von der Welt zeigt, als wir vielleicht sehen können.
Eine Gesellschaft braucht den Geschichten erzählenden Frederick genauso, wie die Mäuschen, die sich der physischen Beschaffung von Ressourcen widmen.
Kinder lernen im freien Spiel sich und die Welt kennen. Das ungestörte Experimentieren mit verschiedenen Materialien lässt ein Kind die Welt begreifen. Diese Möglichkeit trägt zur Fähigkeit der Selbstbestimmung und damit zu einem positiven Selbstwertgefühl bei.
Damit das freie Spiel zu Hause von Anfang an gelingt, braucht es ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren. Das Kind braucht Spielmaterial, das seinen Entwicklungsbedürfnissen entspricht und genügend Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Ein sicherer Raum, der auch zum Bewegen einlädt und eine aufmerksame Bezugsperson tragen dazu bei, dass das freie Spiel zu einem unvergesslichen (Lern)Erlebnis wird.
“Das Spiel ist die höchste Form der Forschung”, sagte schon Albert Einstein. Also ermöglichen wir das unseren Kindern, so oft wie möglich. Damit es von Anfang an auch gelingt, teile ich gerne die folgenden Punkte mit dir.
Was bedeutet freies Spiel?
Mila ist 8 Monate alt. Sie kriecht auf ihrem Bauch durch den Raum, findet eine kleine Schüssel aus Metall und ergreift sie. Sie dreht sich mit der Schüssel in der Hand auf den Rücken, dreht sie in der Hand, betrachtet sie, legt sie von einer Hand in die andere. Zwischendurch steckt sie sie in den Mund und betrachtet sie danach wieder. Sie dreht sich wieder auf den Bauch, lässt die Schüssel fallen und kriecht weiter, um sich einen Ball zu schnappen.
Während ich Mila beim Spielen zusehe, erinnere ich mich an meine eigene Kindheit.
Ich liege bei meiner Oma in der Küche am Boden und baue mit Steckblumen eine ewig lange Schlange, während sie kocht oder bügelt. Ich tauche ein in meine eigene Welt, vergesse die Zeit und bin ganz mit mir beschäftigt. Aber ich bin nicht alleine. Meine Oma ist immer da. Denn wenn ich mal kurz aufschaue, sieht sie mich und lächelt mir zu. Und wenn ich sie bitte, sich meine Schlange anzusehen, dann wird sie das tun. Diese Zuversicht fühlt sich gut an.
Ich spüre Geborgenheit und Freiheit. Die Freiheit, mich um das zu kümmern, was ich selber gerade machen möchte, aber gleichzeitig weiß ich, dass da jemand ist, den es interessiert. Jemand, der entweder bei mir sitzt, oder in seine eigenen Tätigkeiten vertieft, einfach da ist.
Freies Spiel bedeutet für ein Kind, dass es sich selbst aussucht, womit und wie es mit dem ihm zur Verfügung stehenden Material spielen möchte. Beim freien Spiel gibt es keine Erwartungen von außen und somit keine Über- oder Unterforderung. Schon ein Säugling sucht sich im freien Spiel seine Herausforderungen selbst.
Tipp #1: Freies Spiel braucht geeignetes Spielmaterial
Vermutlich stellst du einem sechs Monate altem Baby kein 100 Teile Puzzle zur Verfügung. Denn, was würde das Baby wohl damit machen? Es würde die Teile ausräumen, in der Hand fühlen, in den Mund nehmen und es damit vermutlich kaputt machen. Außerdem besteht die Gefahr, dass es die Teile verschluckt.
Um einem Kind ein freies Spiel zu ermöglichen, in dem es versinken kann und das seinen Entdeckergeist weckt, braucht es Spielmaterial, das seinen Entwicklungsbedürfnissen entspricht und mit dem es sich nicht verletzen kann.
Ein Baby oder Kleinkind braucht für sein freies Spiel kein teures Spielmaterial, wie es uns die bunte Reklame oft einzureden versucht. Spielzeug, das leuchtet oder singt, wenn man einen Knopf drückt, können Kinder noch nicht nachvollziehen und verstehen. Da führt meist dazu, dass es sie schnell überfordert oder langweilt.
Für Babys und Kleinkinder ist es sinnvoller, einige wenige Materialien aus deinem eigenen Haushalt zur Verfügung zu stellen. Durchforste gerne mal deine Küchenladen, Gegenstände aus dem täglichen Leben und überlege, was davon du zum Spielen abgeben kannst. Das Geld, das du dabei sparst, investiere lieber in hochwertiges Material, das jahrelang für dein Kind interessant ist.
Tipp #2: Schaffe für das freies Spiel eine JA-Umgebung
Damit das freie Spiel deines Kindes auch wirklich entspannt gelingt, schaffe eine JA-Umgebung, so gut es bei dir möglich ist. Je weniger Grenzen du setzen musst, umso entspannter kann dein Kind spielen.
Der schönste Platz zum Spielen ist in deiner unmittelbaren Umgebung. Wir tendieren dazu, die Zimmer unserer Kinder nach Instagramvorlagen oder wie in einem schicken Möbelhaus einzurichten, in der Hoffnung, dass das Kind sich dort alleine beschäftigen wird. Allerdings ist es für junge Kinder viel wichtiger, in der Nähe seiner Bezugspersonen zu sein, um in ein eigenständiges Spiel versinken zu können.
Achte auf die Sicherheit in der Spielumgebung! Es ist wichtig, dass sich im Spielbereich keine unmittelbaren Gefahren befinden. Sichere offene Steckdosen mit einem Schutz und räume Blumen aus dem Weg. Für Babys kann der Platz auch durch ein Spielgitter begrenzt sein.
Der Platz sollte genügendRaum für Bewegungbieten, da ein freies Spiel ohne Bewegung für ein Kind nicht möglich ist. Das Experimentieren mit dem eigenen Körper ist mit dem Spielen eng verbunden. Ein Baby, das sich auf den Bauch drehen will, braucht genügend Platz, damit die erste Bauchlandung auch gelingen kann. Ein dreijähriges Kind braucht Platz und Möglichkeiten zum Turnen und Toben, nachdem es dem Bären Essen gekocht hat.
Vermeide ablenkende Hintergrundgeräusche wie laufende Radios oder Fernseher. Auch, wenn du denkst, dass dein Kind nicht hinhört oder hinsieht: es beeinträchtigt es dennoch, sich richtig in sein Spiel zu vertiefen und daraus eine befriedigende Erfahrung zu schöpfen.
Ermögliche selbständige Aktivitäten, indem du das Spielmaterial auf der Augenhöhe deines Kindes platzierst. So kann dein Kind selbst wählen, mit welchen Spielsachen es gerade spielen möchte und kann es auch wieder an seinen Platz zurückstellen, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Benutze dafür niedrige offene Regale, die du fest an die Wand schraubst, damit sie nicht kippen können.
Tipp #3: Störe das freie Spiel deines Kindes möglichst nicht!
Als Elternteil bist du für die Spielumgebung deines Kindes zuständig. Du kümmerst dich darum, geeignete Materialien zur Verfügung zu stellen und gegebenenfalls wieder zu ordnen. Dein Kind hat die Möglichkeit, nun auf Entdeckungsreise zu gehen oder seinem Lieblingsspiel nachzugehen.
Für das freie Spiel ist es wichtig, dass keine Erwartungen oder Einmischungen von außen kommen. Vertraue gerne darauf, dass sich dein Kind selbst die nötige Herausforderung für den nächsten Entwicklungsschritt setzt.
Wenn du Lust verspürst, mit deinem Kind zu spielen, setz dich doch einfach mal dazu und schau ihm zu. Was macht es und wie macht es das? Welche Vorschläge kommen dir gerade? Und was wäre, wenn du diesen Vorschlag jetzt aussprichst?
Versuche, dein Kind nicht in seinem Prozess zu stören, denn es würde abgelenkt und sich damit von seiner Selbstbestimmtheit entfernen. Ideen und Vorschläge können zur Überforderung führen oder letztlich dazu, dass das Kind sich nicht wertgeschätzt, nicht richtig fühlt.
Im freien Spiel gibt es kein Richtig und kein Falsch. Du kannst die Zeit damit verbringen, einfach zu beobachten, was und wie dein Kind spielt. Mach es dir mit einer Tasse Kaffee oder Tee so gemütlich wie möglich neben deinem Kind. Wenn es dich ansieht, lächle oder nicke ihm zu. Sprich auch gerne aus, was du siehst: “Du baust einen Turm, ich schau dir mal zu!”
Auf dem ersten Blick könnten wir hier Chaos erkennen. Ich war beim Spiel ganz dabei und weiß damit auch, was genau hier gespielt wurde!
Kinder lieben es, ihr Spiel mit uns Erwachsenen zu teilen. Das gibt ihnen das Gefühl, wichtig für uns und in dieser Welt zu sein. Deine Anwesenheit, die es nicht bewertet in dem, was es tut, trägt nachhaltig zur Entwicklung seines positiven Selbstvertrauens bei.
Wenn du dein Kind in seinem Spiel doch einmal unterbrechen musst, gehe zu ihm hin, begib dich auf seine Augenhöhe, berühre es sanft und sprich es mit klaren Worten an. Kinder sind oft so in ihrem Spiel versunken, dass sie deine Worte nicht wahrnehmen können. Die Berührung und der Augenkontakt tragen dazu bei, sie aus dem Spiel zu holen.
Bist du neugierig geworden?
Wenn du nun Lust bekommen hast, deinem Baby/Kleinkind Zeit und Raum für freies aktives Lernen zu schenken, hol dir gerne meine Liste mit über 100 Spielmaterialien für die ersten Lebensjahre. Darin findest du einfaches und hochwertiges Material für Kinder von 0 bis 3 Jahren, die zu einem gelungenen Freispielerlebnis beitragen können.
„Das Buffet an Glücksmomenten ist reich gedeckt“ – Sabine Piarry, Vernetzungsspezialistin und Marktforscherin, ruft zu einer Blogparade auf, die mich sofort hellhörig macht.
Gerade jetzt, wo bei mir manches gar nicht so rund läuft, wie ich mir das noch Anfang des Jahres vorgestellt habe, spricht mich dieser Titel so stark an. Gerade jetzt, in den ersten Tagen des neuen Kindergartenjahres, wo mir (ja, auch schmerzlich) bewusst wird, dass ich nicht mehr in den Kindergarten gehen werde, weil ich diese Türe vor dem Sommer für immer geschlossen habe. Gerade jetzt, wo ich damit beschäftigt bin, in der Vergangenheit zu schwelgen und gerade jetzt, wo das Loslassen und Akzeptieren so viel Kraft kostet.
Gerade jetzt bedanke ich mich herzlichst für diese Blogparade und freue mich darauf, mein reich gedecktes Buffet voller Glücksmomente zu betrachten, herzhaft zuzugreifen und mich daran zu sättigen.
1) Mein SpielRaum – mein höchstes Gut
Mein SpielRaum befindet sich im Keller meines Hauses im Mittelburgenland. Kaisersdorf kennt zwar fast niemand, ist aber trotzdem gut zu erreichen. In meinem SpielRaum biete ich Pikler-SpielRäume für Kinder von 0-3 in Begleitung ihrer Eltern, Eltern-Baby-Teestunden, sowie SandSpielRäume für die ganze Familie an. Hin und wieder finden dort auch Workshops oder Mamakreise statt.
Der starke Regen im Sommer hat meinem Raum ziemlich zugesetzt. Die Wände wurden von unten feucht und der Putz begann, an manchen Stellen abzubröckeln. Also haben wir in den letzten Tagen mit vereinten Kräften neu ver- und ge-putzt, ausgemalt und umgestaltet. Das Ergebnis ist für mich pures Glück. Was für einen wunderbaren Raum ich hier geschaffen habe für all die kleinen und großen Menschen, die ich begleiten darf!
Und auch, wenn ich Putzen nicht zu meinen favorisierten Tätigkeiten zähle, so ist die Beschäftigung mit dem Raum und mit dem schönen Material eine glücksbringende. Denn das alles gehört mir, ich muss es mit niemandem teilen, ich berühre gerne die schönen Dinge und liebe es, sie sauber zu machen, sie zu sortieren, aufzustellen und darzubieten.
Und wenn am Ende alles fertig ist, ich hier noch ein wenig still sitze und genieße, dann spüre ich auch ein wenig Stolz darüber, was ich geschaffen habe. Einen Raum, der Wertschätzung und Gemütlichkeit ausstrahlt und meine Gäste auf eine natürliche Art Willkommen heißt. Das nenne ich Glück. Meinen Job dort ausüben zu dürfen, wo ich mich selbst am Wohlsten und zu Hause fühle.
2) Die Freude der Kinder ist meine Freude
Wenn ich im Pikler-SpielRaum oder in der Eltern-Baby-Teestunde Kinder begrüße, dann bereite ich den Raum immer wohl überlegt vor. Ich überlege mir vorab, wie viele Kinder und Eltern kommen werden, wie alt diese Kinder sind und womit sie sich am liebsten beschäftigen. Das Spielmaterial wähle ich sorgsam aus. Manche Kinder kenne ich bereits gut. So weiß ich, dass Lennard gerne die Tischtennisbälle durch den Raum hüpfen lässt und Lilli jedes Mal nach der Giraffe verlangt, die sie dann die ganze Spielstunde über nicht aus der Hand gibt.
Was ich in den SpielRäumen sehen kann, sind kleine Dinge, die das Leben der Kinder, ihrer Eltern und mich selbst bereichern.
Da ist Anna, die sich so viel Mühe gibt, um den Ring, der vor ihr liegt, zu erreichen. Es fehlt nur noch ein Zentimeter, gleich ist sie da. Ich spreche mit ihr, während sie sich am Bauch liegend streckt: „Du machst dich ganz lang, dein Arm wird den Ring gleich zu fassen kriegen!“ Sie sieht mich kurz an, fixiert nochmal den Ring, um dann mit kleinen seitlichen Bewegungen in ihrer Hüfte weiter nach vorne zu rutschen. Geschafft! Sie greift nach dem Ring, lächelt kurz, dreht sich auf den Rücken und begutachtet ihn mit beiden Händen. Dass sie das geschafft hat, ist alleine ihr Werk!
Was wäre, wenn ich ihr den Ring hingeschoben hätte? Wenn ich sie vor der Anstrengung bewahrt hätte?
Das ist nur eine Sequenz von vielen, die mir in meiner Arbeit mit den Kindern begegnen. Jeder noch so kleine Schritt, jeder Erfolg und jede freudige Entdeckung, die den Kindern Freude bereitet, spiegelt sich bei mir wider.
Der Pikler-SpielRaum bietet unzählige Möglichkeiten, sich selbst auszuprobieren, seinen Körper kennenzulernen und damit seine Fähigkeiten selbst gut einschätzen zu können.
3) Gestärkte Mamas aus dem Mamakreis
Ich beginne meine Mamakreise natürlich immer mit einer Begrüßung und erzähle ein bisschen, was mich gerade beschäftigt. Danach gebe ich das Wort im Kreis weiter. Jede Teilnehmerin darf erzählen und sagen, was gerade gesagt werden soll. Und das so lange, wie sie dazu braucht.
Dieser Dialogkreis hat eine außerordentliche Stärke. Denn es gibt kein bestimmtes Thema, alles, was du auf dem Herzen hast, darf sich Luft verschaffen. Dadurch verliert es schnell an Kraft und Schwere.
Und das ist auch das Spannende daran, dass ich vorher nie weiß, wohin es gehen wird und was der Output eines solchen Gesprächskreises ist. Denn immer wieder kristallisiert sich immer ein bestimmtes Thema heraus, das näher betrachtet werden will. Es spürt sich an, als würden wir uns aufeinander einschwingen. Erst etwas unregelmäßig und holprig, aber mit der Zeit verbindet sich der ganze Kreis.
Ziel des Mamakreises ist es, sich gegenseitige Unterstützung und Halt zu geben in schwierigen oder herausfordernden Situationen. Dafür braucht es gar keine sofortigen Lösungs- oder Ratschläge, sondern einfach nur das Gefühl, dass jemand da ist, der zuhört. Der aufmerksam ist und den dein Thema interessiert, der mitdenkt und seine Gedanken teilt. Und dann, nach 2 Stunden sitze ich fünf strahlenden Mamas gegenüber, die mir in der Abschlussrunde erzählen, wie gestärkt sie sich fühlen und was jede einzelne mitnehmen darf.
Diese Runden bescheren mir jedes Mal tiefe Zufriedenheit. Das Gefühl, dazu beitragen zu können, dass eine Mama selbstsicher, klar und orientiert in die nächste Situation mit ihren Kindern geht.
4) AHA-Momente in der Elternberatung
In meinen Beratungsgesprächen bitte ich Eltern immer, vorab eine Herausforderung in einer ganz bestimmten Situation zu benennen. Das kann das Zähneputzen oder das Wickeln sein, das ständige Aufwachen in der Nacht oder eine ganz konkrete Konfliktsituation. Mit einem Protokoll in der Hand lässt sich eine Situation viel leichter analysieren und wir können gemeinsam nach Lösungen suchen.
Ich nehme mir ganz bewusst für jedes Gespräch bis zu 90 Minuten Zeit. Das bedeutet, dass das Ankommen stressfrei sein kann und nicht besetzt ist von der Angst, eventuell zu kurz zu kommen. Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Aufmerksamkeitsspanne, die ich mit dieser Flexibilität berücksichtigen kann.
Meine Gespräche mit Eltern bieten gleichzeitig pädagogische Wissens-und Methodenvermittlung und hochwertiges Coaching. Ich sehe mich nicht als allwissende Lehrerin, die Lösungen vorgibt. Ich höre zu, frage nach und versuche in erster Linie, ein Verständnis für die Situation zu bekommen. Weil wir alle Individuen sind, sind alle Lösungen unterschiedlich. Was für dich passt, muss nicht zwingend für mich passen.
Deshalb gehe ich mit keiner Erwartung in die Gespräche. Ich bereite mich nicht darauf vor, sondern lasse mich auf einen Prozess ein. Ich bitte Eltern, ein Ziel für das Gespräch zu formulieren, an dem wir Schritt für Schritt gemeinsam arbeiten wollen. Und wenn dann, während eines solchen Gesprächs ein Spalt aufgeht, ein Licht am anderen Ende erscheint, ein „Achso“ oder „Aha“ ertönt, dann wird mir warm ums Herz.
Ich wohne in der mittelburgenländischen Pampa. Also dort, wo kaum jemand hinkommt, sogar der Bus verfährt sich an Werktagen nur viermal (oder so) nach Kaisersdorf.
Aaaaaber: In meinem Dorf gibt es ein Schwimmbad!
Und dieses Schwimmbad sorgt dann doch dafür, dass Menschen von rundherum hier her pilgern und an heißen Sommertagen ein gepflegtes, nettes und grünes Schwimmerlebnis genießen.
Und als das Thermometer im Sommer ca. 32 Grad zählte, bin ich auch dort gewesen. Ich war dort mit einer Freundin verabredet und gleichzeitig habe ich Menschen getroffen, die mit herzerwärmende Momente beschert haben.
Da war eine langjährige Freundin mit ihrem Kind, die mich ohne Worte, aber mit einer herzlichen und langanhaltenden Umarmung begrüßt hat.
Da war die Mama mit ihren beiden schulpflichtigen Töchtern, die mich herzlichst begrüßt hat und mir erzählt hat, dass sie heute noch daran denkt, wie wertvoll sie die SpielRaumZeit erlebt hat. Dass die Sätze, die ich ihr mitgegeben habe, sich tief in ihr verankert haben und für ihr Mama-(Er)Leben unverzichtbar seien.
Da war das Kindergartenkind, das mich nicht begrüßt hat, mir aber wenig später erzählt hat, dass es jetzt schon schwimmen kann. Und rutschen! Das mir seinen Stolz mitteilt, indem es mich fragt, ob ich zuschauen möchte, wenn er die wilde Rutsche hinunterrutscht.
Und dann war da die Frau mit ihrer dreijährigen Tochter am Schoss, die von einer unangenehmen Situation mit einer Bekannten erzählt hat. Und, dass sie sich danach gefragt hätte: „Was hätte die Daniela gesagt oder getan?“
In diesem Moment ist mir bewusst geworden, in wie vielen Köpfen und Herzen ich mittlerweile gelandet bin. Das erfüllt mich mit großem Stolz und unendlicher Freude. Nämlich dass ich nachhaltig etwas bewirken kann. Dass das, was ich teile, in die Welt trage, egal ob mit Worten oder durch Taten, tatsächlich in einem achtsameren Miteinander endet.
Eines meiner Steckenpferde ist die liebevolle Begleitung von Kindern in Konflikten. Dass das in meinem SpielRaum und im Kindergarten viel einfacher ist, als mit meinen eigenen Kindern, ist kein Geheimnis. Schon als junge Mutter wollte ich unbedingt wissen, WARUM meine Kinder unbedingt streiten und wie ich ihnen dabei liebevoll zur Seite stehen kann, ohne sie zu bewerten, zu vergleichen oder zu beschämen.
Hier stelle ich dir die drei Bücher vor, die ich persönlich am Wichtigsten halte. Vermutlich reicht es, wenn du eines davon hast, ich persönlich möchte keines davon missen. Alle Bücher sind leicht zu lesen, äußerst praxisnah und gespickt mit realitätsnahen Tipps und Möglichkeiten zur schnellen Umsetzung.
1) „Hilfe, meine Kinder streiten“ (Adele Faber/Elaine Mazlish)
Ich fand dieses Buch auf einem Flohmarkt, als meine Kinder noch sehr klein waren. Die Erstausgabe ist aus dem Jahr 1987. Mittlerweile ist das Buch in der 3. Auflage erschienen. Adele Faber und Elaine Mazlish haben damit ein Werk geschaffen haben, in dem eine respektvolle und empathische Kommunikation im Vordergrund steht.
Dieses Buch ist das Ergebnis zahlreicher Elterngesprächsrunden. Durch diese echten Erzählungen hat man als Elternteil das Gefühl, nicht allein mit seinen Schwierigkeiten zu sein. Wer so wie ich Geschichten mag, liest sich schnell durch einen nützlichen Leitfaden, Konflikte auf positive Art und Weise zu begegnen. Und die auflockernden Comics zwischendrin motivieren zur direkten Umsetzung.
Wer die Bücher von Nicola Schmidt kennt und sich gerne vom artgerecht-Ansatz inspirieren lässt, wird auch dieses Buch gerne lesen. Die Autorin geht auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes ein (auch auf besondere Bedürfnisse), unterstreicht, dass jedes Kind einzigartig ist und seine eigenen Stärken und Schwächen hat. Sie ermutigt Eltern, diese Unterschiede anzuerkennen und zu nutzen, um Geschwisterbeziehungen zu stärken.
Nicola Schmidt geht auf verschiedene Altersstufen von der Geburt bis ins Erwachsenenalter ein und erklärt, aus welchen Gründen Konflikte in den verschiedenen Phasen entstehen können. Vor allem aber legt die Autorin den Fokus darauf, was Eltern dazu beitragen können, damit Kinder eine starke und liebevolle Beziehung zueinander aufbauen können. Diese Buch enthält wertvolle Tipps und Anleitungen, die leicht umzusetzen sind und zu einer harmonischen Geschwisterbeziehung beitragen können.
Danielle Graf und Katja Seide setzen sich in diesem Buch intensiv mit Beziehungen zwischen Geschwistern auseinander. Sie erzählen liebevoll und empathisch über die Not des Erstgeborenen und beschäftigen sich mit unterschiedlichen Gründen, warum Geschwister überhaupt miteinander streiten. Das Buch enthält zahlreiche praxisnahe Tipps und Lösungsmöglichkeiten zu den verschiedenen Situationen. Ob es um die Aufmerksamkeit der Eltern geht, um gefühlte Ungerechtigkeit, „Erster Sein Wollen“ oder darum, wer entscheidet – dieses Buch kann auch als schnelles Nachschlagewerk für bestimmte Situationen benutzt werden.
Mir persönlich gefällt der Zugang, dass es wichtig und richtig ist, dass Kinder über Entscheidungen und Wünsche streiten dürfen und es die Aufgabe der Eltern ist, sich über die Regeln, wie weit ein Streit ausarten darf, zu einigen.
…Immerhin formt das ihren moralischen und sozialen Kompass und schärft außerdem ihr Persönlichkeitsprofil. Dispute helfen dabei, eigene Vorlieben, Geschmäcker und Individualität zu entwickeln und voneinander abzugrenzen.
Zum oben vorgestellten „Geschwisterbuch“ gibt es dieses wunderbare begleitende Bilderbuch. Es erzählt liebevoll die ambivalenten Gefühle des Erstgeborenen Toni. Einerseits freut er sich über das Baby, andererseits vermisst er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seiner Eltern, die er jetzt teilen muss. Ein einfühlsames Begleitbuch für junge Geschwisterkinder!
Viel Spaß, Freude und AHA-Momente wünsche ich dir beim Lesen 🙂
Mitten auf der Straße. Während du mit deinem Baby vom Einkaufen nach Hause hetzt, weil es eigentlich schon längst ins Bett gehört. Weil du weißt, dass du die Große noch vom Kindergarten abholen musst und kochen musst du ja auch noch. Gesunde Ernährung ist total wichtig!
Außerdem denkst du an den Wäscheberg, der auf dich wartet und den Termin mit dem Kinderarzt solltest du auch noch schnell vereinbaren.
Hast du nicht etwas vergessen?
Denk scharf nach…
Ach ja, das Auto! Das braucht unbedingt ein Service – und bei deiner Arbeitsstelle wolltest du auch nachfragen…
Und dann, ganz plötzlich kommt jemand auf dich zu und stoppt dich. Mit deiner Bewegung stoppen auch deine Gedanken. Dieser Jemand hält einen Blumenstrauß in der Hand, überreicht dir eine goldene Statue und sagt laut, so dass alle es hören können: „Ich gratuliere Ihnen, liebe Mama, wir überreichen Ihnen hiermit den Preis für die „beste Mama aller Zeiten!“
Lass das mal sacken!
Was spürst du jetzt?
Ich wette das ganze Gold der Statue darauf, dass du jetzt das Gefühl hast, das nicht verdient zu haben. (Nein? – Gratuliere, dann kannst du ja gleich runterscrollen ;-))
Du denkst darüber nach, wie oft du schon das Falsche zu deinen Kindern gesagt hast. Wie oft diese Sätze, die du eigentlich gar nicht sagen wolltest, durch dich gefahren sind. Wie oft du wütend warst und dass du es nicht geschafft hast, in manchen Situationen ruhig zu bleiben. Und wenn, dann war es nicht echt gemeint und eigentlich hättest du doch lieber laut geschrien.
Da ploppt dein Vohaben auf, dass du von Anfang an alles richtig machen wolltest. Dass du dir geschworen hast, NIEMALS NIE mit deinen Kindern zu schimpfen, sondern sie fried-und liebevoll zu begleiten. Oh Gott, wie oft ist dir das schon nicht gelungen! Obwohl deine Kinder noch soo klein sind! Und außerdem, deine Nachbarin hat sogar 3 Kinder, die streiten tausendmal weniger als deine…
Es ist so viel einfacher, das zu sehen, was nicht klappt, oder?
Denk doch in den nächsten Tagen mal daran, was dir wirklich wunderbar gelungen ist. Wie du all die Situationen gemeistert hast, die ganz und gar nicht einfach waren. Wie du dein Baby liebevoll im Arm gehalten und getröstet hast oder den letzten Wutanfall deines Kleinkindes in aller Ruhe überstanden hast.
Hol dir all die wärmenden und herzlichen Augenblicke hervor. Die, die dich berühren. Die dir das Wasser in die Augen treiben. Ein Blick, eine Geste, ein Satz deines Kindes, ein Lächeln, seine Freude beim Spielen.
Klopf dir täglich mindestens einmal auf die Schulter! Feiere dich fürs Dranbleiben, fürs stetige Wachsen, fürs Beobachten, fürs Hinschauen, für dein Hinterfragen, dein Staunen und deine Lernbereitschaft!
Und bedanke dich bei den kleinen Unsicherheiten (nennen wir sie nicht „Fehler“). Denn sie lassen dich wachsen und größer werden, wenn du sie sehen und darüber reflektieren kannst.
Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag, liebe Mama!
Deine Daniela
(Diesen Brief habe ich im Frühling 23 an meine Newsletter-Abonnentinnen geschickt.)
Magst du mehr davon? Dann abonniere gerne meinen (sehr unregelmäßigen) Sonnenbrief!
Es braucht nicht viel, dass sich Kinder längere Zeit lustvoll selbst beschäftigen können. Zu diesem „nicht viel“ zähle ich eindeutig Sand. Sei es am Strand, in der Sandkiste, am Spielplatz oder auch in einer kleinen Schüssel zu Hause. Sand hat eine Anziehungskraft, der sich kaum jemand entziehen kann. Wenn er durch deine Hände rieselt, du deine Zehen darin wühlst, ihn mit ein bisschen Wasser vermischst – er ist einfach einzigartig. Sand ermöglicht ganzkörperliche Sinneserfahrungen, egal, ob du ihn mit oder ohne zusätzlichem Spiematerial anbietest. Es gibt kaum ein anderes Material, das so vielseitig bespielbar ist.
In diesem Artikel findest du drei unterschiedliche Möglichkeiten, deinem Kind Sand zum Spielen anzubieten. Je nach Lust und Möglichkeiten.
1) Die Indoor Sandschüssel
Die erste Schüssel mit Sand habe ich für meinen zweiten Sohn im Wohnzimmer aufgestellt, als er zweieinhalb Jahre alt war. Er konnte sich so sehr vertiefen in dieses meditative Spiel, dass es ein wahrer Segen und eine genussvolle Freude war, ihm dabei zuzusehen.
Das Gefäß, das ich ihm angeboten habe, war ein kleines Golfischglas, das zur Hälfte gefüllt mit weichen Fugensand war. Dieser Sand ist uns übrig geblieben, als wir vor unserem Haus die Pflastersteine verlegt haben. In das Glas habe ich lediglich drei unterschiedliche Muscheln gegeben und einen kleinen Löffel.
Je nach Möglichkeiten kannst du verschiedene Gefäße, Kännchen, Löffel und Schöpfer zum IndoorSandSpielen anbieten. Wenn du einen Holzboden hast, breite unbedingt unter dem Bereich einen Teppich auf, denn der feine Sand könnte deinen Boden kaputt machen, wenn er auf den Boden rieselt. Für den Indoor Bereich eignet sich feiner Quarzsand oder *Chinchillasand (Wüstensand) aus dem Zoogeschäft.
Die Sandwanne hat einen gläsernen Untergrund und es gibt sie in verschiedenen Größen zu kaufen. Genauso gut kannst du aber auch eine alte Lade verwenden oder eine Krabbelkiste und sie mit wenig Sand befüllen. Zum Bespielen kannst du schöne Gegenstände wie Muscheln, Glasnuggets, verschiedene Tiere oder Murmeln und Perlen bereitstellen. Dieser Platz lädt neben Kleine-Welt-Spielen ein zum Spuren und Muster Hinterlassen oder Mandalas Legen.
So biete ich den Sand zum Beispiel in meinen SandSpielRäumen an, die auf Anfrage in meinem SpielRaum in Kaisersdorf stattfinden. Das Befüllen der Fläschchen mithilfe von Trichtern und das Sieben des Sandes kommt dem alltäglichen Erleben nahe und stillt das Experimentierbedürfnis von Kindern jeglichen Alters.
2) Die Outdoor-Sandkiste
Der Klassiker unter den SandSpielen. Auf fast jedem Spielplatz findest du eine Sandkiste. Wenn du einen Garten hast, kannst du ganz leicht einen Behälter mit Kinderspielsand aufstellen, den du im Baumarkt kaufen kannst. Eine kleine Sandmuschel findet sogar auf einem Balkon Platz. Jetzt noch ein paar Spielutensilien dazu, und der Spielspaß ist perfekt. Alles, was du in deiner (oder Omas) Küche findest – und selbst nicht mehr brauchst, kannst du für das SandSpiel zur Verfügung stellen. Dazu brauchst du kein teures (oder billiges?) Plastik kaufen, sondern kannst einfach mal schauen, was da ist:
Löffel, Gabel, Streichmesser
Kübel, Becher und Schüsseln
Siebe, Reiben, Schneebesen, Kochlöffel
Kochtöpfe, Deckel, Krüge, Schneidbretter
Eine Sandmuschel kannst du auch in einen kleinen Garten stellen und du kannst den Sand abdecken, um ihn vor Verschmutzung zu schützen
Ist dein Garten etwas größer, kannst du deinem Kind sogar einen riesigen Sandhaufen zur Verfügung stellen. Der ist am attraktivsten, wenn er immer wieder mal aufgeschüttet wird, sodass dein Kind Höhlen und Tunnel bauen kann oder ihn selbst besteigen kann. Ist dein Sandplatz größer, kannst du auch mehr Spielmaterial dazu anbieten:
große Aufsitzbagger oder Traktoren
diverse Fahrzeuge zum Auf-und Abladen in verschiedenen Größen
große Schaufeln und Spaten
große Rechen
3) Sand und Wasser = Matsch
In Kombination mit Wasser verändert der Sand seine Eigenschaften. Damit macht dein Kind erste naturwissenschaftliche Erfahrungen mit Aggregatszuständen – oder einfacher: Aus Sand wird Matsch und aus Matsch kann man wieder andere Dinge machen. Mit Matsch lässt sich kochen, formen, man kann darin wühlen und sich damit einreiben. Das ermöglicht deinem Kind wichtige Sinneserfahrungen, die es sich selbst spüren und kennenlernen lassen.
In unserem winzigen Reihenhausgarten haben das mit dem Sand und dem Wasser so gelöst:
Wir haben aus einfachen Holzplatten eine Sandkiste gezimmert (dafür braucht man kein Handwerker sein!) und einen Wassertisch drangebaut. Dafür hat mein Mann (der definitiv KEIN Handwerker ist) eine Holzplatte an die Sandkiste geschraubt und mit zwei Holzbeinen stabilisiert. Mit einer Stichsäge hat er runde Kreise aus dem Holz gesägt, in die ich Plastikschüsseln gehängt habe. Als Spielmaterial dienen alte Töpfe, Besteck und Becher, Gießkannen und sogar große Malerpinsel.
Den ultimativen SandSpielPlatz mit Brunnen gibt es im Kindergarten Storchennest: In die riesige Sandkiste kann Wasser mit Hilfe eines Brunnens gepumpt werden. Dafür haben die Kinder den Brunnenarm mit Rohren verlängert. Hier entsteht gerade ein Fluss mit einem Stausee.
Lass dich von diesem SandSpielPlatz inspirieren und hol dir die Ideen in dein zu Hause
Natürlich ist dieses Sandparadies nicht für den Einfamiliengarten gedacht, aber vielleicht magst du dich von meinen Ideen inspirieren lassen. Oder du besuchst mich mit deinem/n Kind/ern im SandSpielRaum, um die Magie des Sandes auch auf dich wirken zu lassen!
Ich wünsche dir und deinen Kindern jedenfalls ein beglückendes SandSpiel 🙂
(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)
Die Eltern-Baby-Teestunde ist ein unverbindliches Zusammenkommen von Eltern mit Babys bis zum sicheren Krabbeln und den ersten Gehversuchen. In diesem Artikel versuche ich, dir einen kleinen Einblick in die achtsame Atmosphäre meiner Begleitung zu geben und erzähle dir, warum ich einige Rahmenbedingungen des SpielRaumes gesprengt habe, um junge Eltern nach ihren Bedürfnissen begleiten zu können.
Die Teestunde – ein Kurzbericht
Der acht Monate alte Michi kommt mit seinem Papa in die Teestunde. Der Raum ist genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt. Besonders interessieren ihn die Autos auf dem Podest. Er kriecht gleich darauf los und auf der anderen Seite kopfüber wieder runter. Noch einmal oben angekommen, setzt er sich knapp an die Kante des Podestes. Ich schiebe schnell mein Bein hinter ihn, um einen eventuellen Absturz abzufedern, aber er hält famos sein Gleichgewicht. Sein Papa erzählt, dass er zu Hause ähnliche Experimente macht.
Neben ihm liegt die neun Wochen alte Mimi auf dem Schaffell und betrachtet die Gesichter ihrer Mama und ihrer großen Schwester. Jonah dreht sich gerade auf den Bauch, während Liam sich bereits auf dem Bauch liegend um seine eigene Achse dreht, um an interessante Dinge heranzukommen. Luna schnappt sich ein Spielzeug nach dem anderen und untersucht jedes Ding mit ihrem Mund. Die Eltern kommen langsam ins Gespräch. Es geht um Themen wie Stillen, Essen, Schlafen, freie Bewegungsentwicklung oder um ältere Geschwister.
Während ich den Eltern Eistee serviere und ihre Gespräche mitverfolge, komme ich auch ins Gespräch mit den Babys. Ich begrüße sie und gebe ihnen Worte für das, was sie interessiert, was sie tun. Und wenn sie einander näher kommen, begleite ich sachte und liebevoll ihre ersten sozialen Erfahrungen.
Und zwischendurch verstummen auch von ganz alleine die Gespräche und es wird stiller. Die Eltern sind ganz bei ihren Kindern, sehen ihnen zu, nehmen sie wahr und teilen ihre Freude am Entdecken. Manche Babys gönnen sich zwischendurch ein kurzes Nickerchen, andere sind die ganze Teestunde über aktiv.
So ist die Idee zur Eltern-Baby-Teestunde entstanden
Im April/Mai entsteht bei mir der große Wunsch, wieder mehr mit Babys zu arbeiten, denn die meisten Eltern kommen mit ihren Kindern erst, wenn sie ca. ein Jahr alt sind in meinen Pikler-SpielRaum. Zwar gibt es durchaus interessierte Eltern, die gerne mit ihren Babys meinen SpielRaum besuchen würden, allerdings sind es zu wenig, um eine neue Gruppe zu starten.
Also habe ich überlegt, mit welchem Angebot ich junge Eltern im ersten Babyjahr noch besser unterstützen kann. Welche Rahmenbedingungen kommen Eltern am besten entgegen?
Ein Raum zum Austauschen, Beobachten und Sein in einer gemütlichen Umgebung, ohne Gedanken an To Do’s
eine liebevoll vorbereitete Umgebung für die Bedürfnisse von Babys speziell im ersten Lebensjahr
Eine unkomplizierte und unverbindliche Anmeldung
die Möglichkeit individuell zu kommen und zu gehen, um den unterschiedlichen Rhythmen entgegenzukommen.
Die Eltern-Baby-Teestunde – für Eltern mit liegenden Babys bis zum sicheren Krabbeln
Die Teestunde ist ein gemütliches Treffen von Eltern mit Babys bis zum sicheren Krabbeln. Sobald die Babys mobiler werden, sinkt die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Je älter die Kinder werden, desto mehr braucht die Gruppe von Kindern eine aufmerksame Begleitung beim freien Spielen. Während der Pikler-SpielRaum eine Möglichkeit zum abendlichen Gespräch bietet, dient die Teestunde neben ersten Spielerfahrungen auch der Information und dem Austausch.
Eltern zu werden und ein Baby zu begleiten wirft mehr Fragen auf, als man sich das in der Schwangerschaft vorgestellt hat. In der Teestunde kannst du deine ganz persönlichen Fragen stellen, Erfahrungen teilen und von den Erfahrungen anderer Eltern profitieren. Gleichzeitig kann dein Baby eine liebevoll vorbereitete, sichere Umgebung erkunden, die zum Erforschen und Entdecken einlädt.
Die Teestunde ist von 9:30 bis 11:30 geöffnet. Der Zeitrahmen von zwei Stunden erlaubt ein individuelles Kommen und Gehen. So kannst du davor deinem Baby noch seinen wohlverdienten Schlaf gönnen, oder aber früher nach Hause gehen, wenn du bemerkst, dass dein Baby müde wird.
Die Eltern-Baby-Teestunde ist eine wunderbare Möglichkeit, mich und meinen SpielRaum in Kaisersdorf im mittleren Burgenland kennen zu lernen. Während der Pikler-SpielRaum nur blockweise buchbar ist, kannst du dich für jede Teestunde einzeln anmelden.
Teestunde vorher…und nachher 🙂Wenn es heiß ist, gibt es Eistee
So kannst du an der Eltern-Baby-Teestunde teilnehmen
Die Teestunde findet jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 9:30 – 11:30 statt.
Schreib mir einfach eine Nachricht über Whats’App oder ein E-Mail an daniela@danielascheurer.at, wenn du gerne dabei sein möchtest. Die Anmeldung ist unverbindlich. Solltest du es einmal doch nicht schaffen, du oder dein Baby krank sein, fallen keine Kosten an.
Ich selbst habe mit dem Kekse Backen begonnen, als meine Kinder noch sehr klein waren. Da kann ich mich daran erinnern, dass ich mit meinem Ältesten Kekse ausgestochen habe, während das Baby im Tragetuch geschlummert hat. Das „große“ Kind war damals erst 2,5 Jahre alt. Und ich war ziemlich überfordert.
Ich wollte nämlich alles gleichzeitig. Ein schönes Angebot für mein Kleinkind UND schöne Kekse für Weihnachten. Doch vor allem sehr jungen Kindern ist es ziemlich egal, wie ihre Kekse aussehen. Außerdem wollen sie am liebsten ihre eigenen Kekse sofort verspeisen.
Beides gleichzeitig geht also nicht, das habe ich aus meiner Erfahrung gelernt. In den darauffolgenden Jahren habe ich also zuerst ein Backangebot für meine Kinder bereitgestellt und anschließend meine eigenen Kekse gebacken. Und je älter sie geworden sind, desto eher deckten sich unsere Bedürfnisse.
Wenn du also mit deinen Kindern Kekse backen möchtest, gebe ich dir in diesem Artikel ein paar kleine Tipps mit ins Abenteuer:
1. Finde den richtigen Tageszeitpunkt
Kekse Backen mit Kindern ist aufwändig. Daher gilt es vor allem bei dieser Aktivität, den geeigneten Zeitpunkt am Tag zu finden. Ist es für euch besser, den Vormittag oder den Nachmittag zu nützen?
Wichtig bei diesen Überlegungen ist vor allem, ob die Kinder satt und ausgeschlafen sind. Vielleicht magst du auch noch darauf achten, ob dein Kind bereits genügend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung hatte. Vielleicht hast du auch ein Baby und möchtest die Zeit seines Schlafes für die Aktivität nützen? Dann überlege dir vorab, was du tun kannst, wenn das Baby früher wach wird, als geplant.
2. Nimm dir ausreichend Zeit
Kekse Backen mit Kindern braucht Zeit. Möglicherweise wollen die Kinder zwischendurch eine Pause einlegen um zu spielen oder sich zu bewegen. Vielleicht möchtest du auch eine kleine Jause mit einer Tasse Kakao oder Tee zwischendurch anbieten?
Überlege dir auch, was du an dem Tag der Aktivität noch alles vor hast. Damit das Kekse backen auch Spaß macht, solltest du Zeitdruck und Stress so gut wie möglich vermeiden. Das Lustvolle am Backen ist das Hantieren mit dem Teig. Kindern ist es meist ziemlich egal, wie die Kekse schlussendlich aussehen. Für die Kinder zählt meist das Endprodukt weniger als die Freude am Tun.
2. Bereite den Teig rechtzeitig vor
Die unangenehme Sache am Kekse Backen ist, dass es eine Wartezeit gibt. Der Teig ist zwar schnell zusammengeknetet, aber dann ist Ruhepause. Und Warten ist bekanntlich schwierig. Denn das, was Kinder wirklich wollen, ist das Bearbeiten des Teiges. Das Kneten, das Ausrollen und das Ausstechen oder Formen der Kekse.
Wenn du den Teig gemeinsam mit deinen Kindern zubereiten möchtest, kannst du dir einige besondere Aktivitäten für die Ruhepause vorab überlegen. Vielleicht wollt ihr ja gemeinsam etwas spielen oder Geschichten vorlesen? Vielleicht die Geschichte von Opa, der das erste Mal in seinem Leben mit seinen Enkelkindern Kekse backt? Wichtig ist, dass die Kinder darüber Bescheid wissen, dass es eine Wartezeit gibt, die überbrückt werden muss.
einen geeigneten Backhandschuh (wenn du gerne selbst nähst, findest du unter diesem Link ein gratis Schnittmuster und eine einfache Nähanleitung)
Um Stress zu vermeiden, kann jedes Kind über seine eigene Teigkugel und anschließend über seine eigenen Kekse verfügen.
Für Kinder, die beim Backen helfen, kann es je nach Entwicklungsstand schwierig sein, ihre produzierten Kekse mit allen Familienmitgliedern zu teilen. Da kann es schnell einmal zu Streitereien kommen, wenn nicht klar ist, wer wieviele und welche Kekse anschließend essen darf.
Du kannst für jedes Kind auch ein eigenes Backpapier bereitlegen, das mit seinem Namen beschriftet ist. So kann das Kind anschließend auch gleich über seine eigenen Kekse verfügen. Wenn du nach dem Backen nicht die ganze Küche wischen möchtest, kannst du den Boden mit Leintüchern oder Papier auslegen.
4. Teig Kosten erlaubt
Kinder lieben es, den Teig auszuprobieren, aus dem eigentlich Kekse werden sollten. Kinder lernen mit allen Sinnen und dazu gehört es eben auch, Dinge zu kosten. Ich kann mich immer noch gut daran erinnern, wie der Keksteig meiner Oma geschmeckt hat. Und diese Erinnerung ist verknüpft mit der wohligen Gemütlichkeit und Ruhe in Omas Küche.
Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind rohes Ei isst, dann findest du hier mein zucker-und eifreies Lieblings-Kinder-Keksrezept.
250 Gramm Butter
250 Gramm Mehl
250 Gramm Topfen
Alle Zutaten zu einem schnellen Mürbteig verkneten, danach eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Die Kekse vor dem Backen mit Eiklar bestreichen. Wer mag, kann die Kekse anschließend natürlich nach Belieben verzieren.
Wir machen aus dem Teig immer unsere traditionellen „Topfentascherl“. Sie sind mit selbstgemachter Marillenmarmelade befüllt.
5. Beziehe die Kinder in den Reinigungsprozess ein
Wann ein Kind mit seinen Keksen fertig ist, weiß das Kind am besten selbst. Sollte noch zu viel Teig übrig sein, lege ihn einfach in den Kühlschrank. Auch am nächsten Tag kann er noch verarbeitet werden. Oder du selbst machst aus dem übriggebliebenen Teig genau die Kekse, die du dir vorstellst.
Je nach Alter und Entwicklungsstand kannst du die Kinder an der Reinigung der Arbeitsplätze teilhaben lassen. Jedes Kind kann zum Beispiel seinen eigenen Platz so gut es ihm möglich ist, sauber machen. Dabei geht es nicht darum, dass die Kinder perfekt sauber machen, sondern darum, der Aktivität einen Handlungsbogen zu geben und zu zeigen, dass die Reinigung zur Aktivität dazugehört.
So, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Kekse Backen!
(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)
„Gib das sofort zurück!“ oder „Ist doch nichts passiert!“ – Das sind nur zwei Sätze von vielen, die wir vermutlich alle kennen. Sätze, die auch heute noch gerne als erzieherische Maßnahme eingesetzt werden. Doch was wäre, wenn wir unsere Sprache nur ein wenig verändern, um von einer erzieherischen Haltung in eine beziehungsvolle Haltung unseren Kindern gegenüber zu kommen?
„Sprache als Schlüssel in der Erziehung“ so ruft meine Bloggerkollegin Heike Brandl, Kommunikationstrainerin und Heilpädagogin, zu ihrer Blogparade auf. Mit einer bewussten und wertschätzenden Sprache können wir eine Brücke zu einem Miteinander bauen, von einer Erziehung zu einer Beziehung. In diesem Artikel schreibe ich darüber, was wir mit einem bewussten Sprachgebrauch verändern können und was beziehungsvolle Sprache ausmacht.
Eine Veränderung der Sprache bewirkt eine Veränderung der Haltung
Wie wir mit Menschen sprechen ist der Ausdruck unserer inneren Haltung. Die Art zu sprechen verrät schnell, wer wir sind und wie wir denken.
Dazu fällt mir spontan eine Geschichte ein, denn in den letzten Tagen habe ich über den Gebrauch von Worten nachgedacht. Es ging um das Thema Geschwisterstreit und den Satz, den alle Eltern kennen und bestimmt auch schon oft benutzt haben: Meine Kinder streiten ständig!
Das Wort „Streit“ löst in mir sofort eine Abwehrreaktion aus. Etwas Lautes, Heftiges. Denn Streit bedeutet für mich auch, dass ich mit meinen Bedürfnissen nicht wahrgenommen werde. Also kämpfe ich noch stärker dagegen an, um mich selbst zu schützen und nehme damit in Kauf, auch andere zu verletzten. Bei einem Streit gibt es nur Verlierer, denn auch, wer gewinnt, kann sich anschließend nicht glücklich schätzen, weil das Gegenüber eindeutig verloren hat.
Ersetze ich das Wort Streit durch „Auseinandersetzung“ oder „Konflikt„, habe ich sofort eine andere Assoziation. Das Wort „Konflikt“ ist für mich eher neutral besetzt und auch bei „Auseindersetzung“ spüre ich keinen nachhaltigen negativen Einfluss.
Bei einem Konflikt prallen zwei Bedürfnisse aneinander, die allerdings von beiden Seiten wahrgenommen werden. Ein Konflikt ist für mich also etwas, das mit ein bisschen Weitsicht und Einfühlungsvermögen geklärt werden kann, ohne ein schlechtes Gefühl zu hinterlassen. Aus einem Konflikt gehen alle Beteiligten als Gewinner hervor.
Streiten die beiden Kinder oder haben sie einen Konflikt? Die Interpretationen von Worten sind sehr individuell.
Das ist eine sehr subjektiveWahrnehmung. Vielleicht ist es ja bei dir ganz anders. Aber wenn ich mich nun dafür entscheide zu sagen: „Meine Kinder haben häufig Konflikte“ spürt sich das für mich gleich emotionsloser an und erhöht die Wahrscheinlichkeit, beim nächsten Konflikt gelassener zu bleiben, weil mir meine eigenen Assoziationen zum Thema Streiten nicht im Weg stehen.
Ist doch nichts passiert! – oder doch?
Dieser Satz kommt in meinem Alltag leider immer noch sehr häufig vor. Sowohl (Groß)Eltern als auch pädagogisches Fachpersonal gebrauchen ihn häufig. Meist aus gutem Grund, denn Erwachsene leiden mit Kindern mit. Das Weinen eines Kindes bringt tiefe Gefühle bei Erwachsenen zum Vorschein. Fühlen wir uns vielleicht schuldig, weil wir nicht gut genug aufgepasst haben? Oder erinnern wir uns an die Schmerzen, die wir als Kind gehabt haben, als wir vom Rad gefallen sind?
Der Satz „Ist doch nichts passiert!“ wird dazu verwendet, dem Kind das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung ist. Doch sehen wir die Situation mit Kinderaugen, wird vielleicht schnell klar, dass dem nicht so ist.
Auch, wenn das Kind nicht weint, ist es dennoch gestürzt. Ein „Ist nichts passiert!“ kann dem Kind das Gefühl geben, dass der Erwachsene nicht gesehen hat, was passiert ist. Weint das Kind und wird mit oben genanntem Satz getröstet, fühlt es sich missverstanden und nicht ernst genommen.
Beschreibende Worte wie „du bist gestürzt“ „jetzt weinst du“/“du hast dich am Bein verletzt“ geben einen Anstoß zum Dialog. Das Kind kann darauf antworten, sagen, wie es ihm geht, was weh tut, was passiert ist. Damit fühlt es sich wertgeschätzt, wichtig und ernst genommen. Seine Gefühle dürfen sein und werden wahrgenommen.
Was macht eine beziehungsvolle Sprache aus?
Wenn wir mit Kindern sprechen, dürfen wir uns immer wieder die Fragen stellen, ob unsere Sprache zu einer wertschätzenden Beziehung beiträgt. Um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren, braucht es nicht nur nette Worte alleine. Eine beziehungsvolle Sprache beinhaltet mehr als das:
Mit Kindern auf Augenhöhe zu sprechen bedeutet für mich, mich auf ihre tatsächliche Höhe zu begeben. Ich gehe dabei in die Knie oder hocke mich vor das Kind.
Das Ansprechen mit dem Vornamen erhöht die Aufmerksamkeit des Kindes und ein angemessener Gesprächsabstand vermittelt Respekt, sollte aber auf keinen Fall zu weit entfernt sein. Ein Näherrücken kann in Gefahrensituationen notwendig sein.
Berührungen können je nach Empfinden und situationsbedingt angenehm oder sinnvoll sein, um dem Kind das Zuhören zu erleichtern. Manche Kinder mögen das aber gar nicht, was unbedingt respektiert werden muss.
Klare Aussagen: Eine beziehungsvolle Sprache ist gleichzeitig Ausdruck unserer eigenen Befindlichkeiten, Grenzen und Bedürfnisse. Wer klar seinen Wünsche und Bedürfnisse mitteilt, wird ernst genommen und erhöht damit die Kooperationsbereitschaft seines Gegenübers.
Eine beziehungsvolle Sprache beschreibt, ohne zu interpretieren. Eine Situation neutral zu beschreiben unterstützt langfristig das rechtzeitige Erkennen von kindlichen Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen und ist damit ein wesentliches Puzzleteil, das Selbstwertgefühl eines Kindes zu stärken.
Eine beziehungsvolle Sprache beinhaltet uneingeschränkt das Anhören und Wahrnehmen des Gegenübers, um angemessen auf seine Bedürfnisse reagieren zu können. Du kannst mit beschreibenden Worten auf die Handlungen und Gefühle des Kindes reagieren.
Dies sind nur einige Punkte, die ich hier aufgezählt habe. Natürlich kann sich jeder auch noch Gedanken über seine Lautstärke, Stimmlage und die Wortwahl machen.
Mit regelmäßiger Reflexion zu einer beziehungsvollen Sprache
Die oben genannten Punkte können auf einen Blick ziemlich viel sein. Vielleicht denkst du jetzt, auf so viele unterschiedliche Dinge kann ich doch gar nicht auf einmal achten. Das muss auch gar nicht sein. Konzentriere dich gerne erst einmal auf ein oder zwei Punkte.
Als Pädagogin und Mutter sehe ich die Möglichkeiten für nachhaltige Veränderung in der Reflexionsarbeit. Jede Situation kann als mehr oder weniger gelungen wahrgenommen werden. In einer kurzen Reflexion deines eigenen Sprachverhaltens kann das Bewusstsein für wertschätzende und beziehungsvolle Sprache geschult und damit nachhaltig verändert werden.
Folgende Fragen können bei der Reflexion hilfreich sein:
Wie habe ich das Kind angesprochen? Von fern oder nah? Mit oder ohne Berührung? Auf Augenhöhe oder darüber? Mit dem Namen?
Was hat das Kind vor und während der Kommunikation gemacht?
Welche Stimmlage, welche Lautstärke hatte meine Stimme? Hoch, tief, laut, leise, nuschelnd, klar?
Welche Worte habe ich gewählt? Beschreibende oder interpretierende? Klare oder schwammige Sätze?
Hat das Kind meine Anweisung, Grenze, Ausführungen, Ankündigung etc. verstanden?
Wie hat das Kind darauf reagiert?
Suchst du Unterstützung bei deiner Selbstreflexion und möchtest du dich auf den Weg machen zu einer respektvollen und authentischen Beziehung mit deinem Kind/deinen Kindern?
Meine Kollegin Elisabeth Salmhofer ist Expertin für spannungslösendes Weinen und hat ihren ersten Gedanken daran, ein Buch zu schreiben, im Juni 2018 mit uns geteilt. Mit „Uns“ meine ich die Pikler-Kolleginnen der SpielRaum-Arbeitsgruppe, die sich seit vielen Jahren regelmäßig zur Reflexion und Austausch trifft.
Bereits ein Jahr später präsentierte sie ihr Werk. Innerhalb kürzester Zeit hat sie also ihre Gedanken zum Thema Weinen zu Papier gebracht, die sich wirklich flüssig lesen, stimmig erscheinen und voll sind mit Erfahrungberichten sowie Tipps für alle geplagten Eltern. Eltern, die alles richtig machen wollen, alles dafür tun, damit es ihrem Baby gut geht. Und dennoch: die abendlichen Schreiphasen, bzw. nächtlichen lautstarken Unterbrechungen hören einfach nicht auf. Was kann man als Elternteil also tun, damit das Schreien aufhört? Oder soll es das gar nicht?
Elisabeth beantwortete mir einige Fragen zum Thema spannungslösendes Weinen und gab damit nähere Einblicke in ihr Buch preis.
Elisabeth, in deinem Buch „Babys und Kleinkindern eine Sprache geben“ schreibst du über das spannungslösende Weinen von Menschen jeden Alters. Was bedeutet „spannungslösendes Weinen“ für dich?
Wenn mein Körper anspannt ist, hat das sicher verschiedene Gründe. Es gibt Spannungen, egal ob ich sie spüre oder nicht, die sich auf Grund von Überforderungen jeder Art, im Körper ablegen. Bei Kinder sind das sehr oft unverarbeitete Erlebnisse oder Erfahrungen, da die Welt für sie noch sehr neu ist. Das kann man teilweise gar nicht verhindern.
Diese Anspannung löst sich wunderbarerweise durch das Weinen wieder auf. Das ist mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen. So kann man z.B. beim Cortisol-Spiegel sehen, dass der nach dem Weinen wieder ganz unten ist. Das bedeutet, dass durch das Weinen auch die Anspannung im Körper weg oder weniger ist und das fühlt sich natürlich viel besser an als vorher.
Auch Erwachsene, die sich ab und zu erlauben zu weinen, wenn sie entweder sehr traurig, überfordert, traumatisiert oder sehr angespannt sind, können anschließend die Erleichterung spüren. Genau das gleiche erleben Kinder nach dem Weinen. Meistens wissen sie gar nicht mehr, warum sie eigentlich zu weinen begonnen haben. Danach geht es ihnen wieder gut und sie gehen fröhlich ihrem Spiel nach, lösen Probleme, machen die Hausübung schnell fertig und können wieder kooperieren.
Das verstehe ich unter dem spannungslösenden Weinen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als du uns bei einem Arbeitstreffen irgendwo in einem steirischen Häuschen eröffnet hast, dass du ein Buch über das spannungslösende Weinen schreiben wirst. Wie bist du zu diesem Thema gekommen und warum war es dir so wichtig, dass du sogar ein Buch darüber geschrieben hast?
Nach der Geburt unseres Sohnes waren wir mit dem Thema Weinen konfrontiert. Gar nicht so direkt am Anfang, denn es ging zuerst darum, dass er tagsüber nur ganz kurz geschlafen hat. Wenn er im Arm eingeschlafen war, wachte er meistens sofort wieder auf, wenn ich ihn in die Wiege legen wollte. So nach und nach hat auch das Einschlafen am Abend nicht mehr so gut funktioniert und dann hat mir eine Stillberaterin das Buch „Warum Babys weinen?“, von Aletha Solter empfohlen.
Da wurde mir gleich klar, dass er vor lauter Anspannung nicht gut einschlafen konnte oder sehr oft wieder aufwachte, obwohl er noch gar nicht ausgeschlafen war. Als wir ihm erlaubten zu weinen, wenn ihm danach war, hat sich das sofort verändert.
Wir haben ihm das Weinen vorher auch nicht verboten, wie soll das bei einem Baby funktionieren? Aber natürlich kann man das Baby vom Weinen ablenken, mit Stillen, herumtragen, ihn schaukeln oder Spielsachen reichen usw.
Ich begleite seit mehr als 20 Jahren Familien und diese Erfahrung konnte ich dann immer wieder beobachten. So wurde es mir immer wichtiger, über das spannungslösende Weinen mit den Eltern zu sprechen. Auch im Austausch mit meinen Kolleginnen wurde ich zu diesem Thema öfter befragt. Ich wurde eingeladen, Artikel über das Weinen zu schreiben und da bemerkte ich, dass die Angst falsch verstanden zu werden, und dass dann vielleicht irgendwo ein Kind unbegleitet alleine weinen müsste, zu groß war.
Ich wollte dann nur für mich die wichtigsten Punkte notieren und begann zu schreiben. Als ich dann schon bei über 20 A4 Seiten war, fragte ich meine Freundin, die Grafikerin ist, ob sie das Layout übernehmen würde. Nachdem sie ja dazu sagte, wurde es eine tolle Zusammenarbeit und auch die Lektorin passte prima zu uns.
„Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis verbinden mit dem Weinen unangenehme Gefühle. Das macht es auch so schwer, einem Menschen jeden Alters beim Weinen zuzuhören, dabeizubleiben und ihm zuzutrauen, das Weinen selbst zu beenden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“
Nun ist es ja so, dass wir uns als Eltern wünschen, dass es unseren Kindern immer gut geht. Aber wenn sie weinen, schreien und leiden, dann leiden die Eltern mit. Es ist nur zu verständlich, dass diese dann alles tun, damit ihre Kinder damit aufhören. Gerade das Weinen eines kleinen Babys berührt die Mamaseele stark. Welches sind deine besten Tipps für Eltern, wenn das Baby/Kleinkind schreit?
Das Baby kann ja seine Bedürfnisse nicht mit der Sprache ausdrücken, also braucht es andere Möglichkeiten dafür. Wie wir alle wissen, drückt das Baby mit dem Weinen viele Bedürfnisse aus und es ist nicht immer leicht zu erkennen, worum es gerade geht. Wenn Du weißt, dass alle anderen Bedürfnisse wie z.B. Hunger, Durst, Schmerzen und Unwohlsein, sich geliebt und beschützt fühlen, erfüllt sind, dann kann es auch das Bedürfnis nach WEINEN sein. (Die Liste der Bedürfnisse ist nicht vollständig.)
Jetzt komme ich auf Deine Frage nach den besten Tipps zurück:
Stelle Dir vor, dein Baby erzählt dir mit dem Weinen alles, was in letzter Zeit zu viel war. Viele Erlebnisse, die zwar schön waren, dein Baby aber noch nicht verarbeiten konnte, weil ihm einfach noch die Erfahrung fehlt.
Suche dir einen bequemen Platz, nimm Dein Baby in den Arm und höre ganz ruhig zu, was dir dein Kind erzählt. Du kannst deinem Baby dabei Sicherheit geben, dass alles in Ordnung ist und dass es irgendwann fertig erzählt hat und es von selbst aufhören wird, zu weinen.
Wenn Du das Kind dabei beobachtest und bemerkst, wie es am Anfang ganz angespannt ist, oft durchgestreckt ist und nach und nach immer „weicher“ wird und am Schluss entspannt und glücklich in deinem Arm liegt, dann ist das der Lohn.
Babys die nach Bedarf „ausweinen“ können, sind oft zufriedener, spielen und beschäftigen sich gerne und schlafen unkomplizierter.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen,
– dass beim „spannungslösenden Weinen lassen“ das Baby nicht alleine sein darf und dass das Weinen nicht immer die richtige Antwort ist,
– das sich das Baby nur entspannen kann, wenn auch der Erwachsene, der es begleitet, entspannt ist und dafür einen sicheren Rahmen anbieten kann.
Mehr dazu in meinem Buch.
„Dieses Buch richtet sich an Eltern, Pädagoginnen und an alle Menschen, die dem spannungslösenden Weinen mehr Platz in ihrem Leben geben wollen.“
Wo kann ich dein Buch kaufen, bzw. gibt es eine Möglichkeit, mit dir persönlich in Kontakt zu treten, wenn ich Fragen zum Thema Weinen habe?
Du findest mein Buch bei Kokomoo oder direkt über BoD.
Mit der ISBN Nummer 978-3-902625-78-6 kannst Du es auch sonst überall bestellen.
Der Apfelstrudel symbolisiert für mich gemütliche Wärme, humorgewürzte Herzlichkeit und natürlich gesüßtes Verständnis unter Frauen.
In diesem Artikel erzähle ich dir, was es mit der Apfelstrudelrunde auf sich hat und warum sie für mich so immens wichtig war, dass ich sie für dich wieder aufleben lasse!
Wie ich zu meiner eigenen Apfelstrudelrunde gekommen bin
Die Geburt meines ersten Sohnes veränderte mein Leben komplett. Ich steckte meine Bedürfnisse zurück und kümmerte mich nur noch darum, dass mein Kind alles hat, was es braucht. Das gelang leider nicht so ganz, denn es schrie viel und schlief kaum. Ich verspürte eine starke Ambivalenz zwischen Mutterglück, wenn ich mein Baby anschaue und tiefer Verzweiflung bis hin zu Versagensängsten, wenn mein Baby weinte.
Auf der Suche nach Lösungen stolperte ich in einem Babyforum über Jean Liedloffs Buch: „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück„. In einem gleichnamigen Forum lernte ich tatsächlich Mütter kennen, die mein Interesse teilten und wir begannen, uns regelmäßig mit unseren Kindern zu treffen.
Wir trafen einander abwechselnd bei einer von uns. Wir kamen verstreut aus allen Teilen Ostösterreichs und nahmen manchmal auch lange Autofahrten in Kauf um miteinander Zeit zu verbringen. Bald begannen unsere Treffen bereits am Vormittag und dauerten so lange, bis wir unsere Kinder im Pyjama ins Auto verfrachteten.
Es dauerte nicht lange, bis sich in unserer Runde eine Tradition entwickelte. Ein immer gleiches Ritual, das uns und unsere Kinder in Sicherheit und Geborgenheit einhüllte. Zu Mittag kochten wir – manchmal gemeinsam, manchmal alleine – Gemüsesuppe, die die ersten Gäste bereits verkosten durften. Zum Malzkaffee gab es ungezuckerten Apfelstrudel – mit oder ohne Schlagsahne und abends wurden Butterbrote serviert.
Warum die Apfelstrudelrunde für mich so wichtig war
Als junge Mama hatte ich meine ganz persönlichen Vorstellungen von Erziehung. Ich wollte friedvoll mit meinen Kindern sein, sie möglichst frei und selbstbestimmt aufwachsen sehen und vor allem die beste Eltern-Kind-Beziehung der Welt leben. Wie sich herausstellte, war das für mich alleine gar nicht so einfach. Mein Mann war von sieben bis halb fünf außer Haus. Seine Eltern haben oft ihre Hilfe angeboten, aber ich wollte sie nicht annehmen.
Mein Credo: Das schaff ich schon alleine. Außerdem bin ich die einzige, die es für meine Kinder richtig macht. Meine Kinder brauchen MICH. Ausschließlich.
Und wenn mir etwas nicht so gelang, wie ich es mir vorstellte, wenn mich die Emotionen überrollten oder jemand mich für meinen Erziehungsstil kritisierte, fühlte ich mich elend und als wäre ich die unfähigste Mutter auf der ganzen Welt.
Doch da war immer etwas, was mich wieder aufrichtete: Meine Apfelstrudelrunde!
Da waren Mütter, die meine Gefühle kannten, die wussten, was sich in mir abspielte, die genau das gleiche erlebten und mit mir teilten. Da waren Menschen, die mich empathisch und ehrlich durch Höhen und Tiefen begleitet haben. Frauen, die meine Werte, meine Ansichten und meinen Erziehungsstil nicht verurteilten, sondern teilten.
Mamis, die einander unterstützten, Hilfe anboten, gemeinsame Lösungen fanden. Ich konnte hören, wie sie die Dinge angingen und mich daran orientieren. Wir fachsimpelten über alternative Pädagogik, tauschten Bücher aus und sprachen über die Entwicklung unserer Kinder und natürlich unsere Herausforderungen im Alltag.
Der Neubeginn der Apfelstrudelrunde
Meine Mission ist es, Eltern dabei zu unterstützen, eine authentische und respektvolle Beziehung mit ihren Kindern zu leben. Heute, nach 20 Jahren kann ich sagen, dass es ganz leicht ist, seinen Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Meine Erfahrungen der letzten über 20 Jahre im Umgang mit Babys und (Klein)Kindern möchte ich gerne weitergeben und genau dieses Apfelstrudel-Gefühl vermitteln.
Du hast die Möglichkeit, von deinen Situationen zu erzählen und deine Freuden und Sorgen im Alltag mit deinen Kindern zu teilen. Du bekommst meine fachkundige Expertise und GEMEINSAM mit anderen Eltern findest du DEINE konkrete Lösung!
Es gibt keine festgesetzten Themen. Alles, was da ist, darf raus. Wir reflektieren gemeinsam, gehen den Herausforderungen der kindlichen Entwicklung auf den Grund und lachen und feiern, während wir gemeinsam denken 🙂
Schreib mir gerne, wenn du das auch willst oder du noch Fragen zum Programm hast!
1) Im Pikler-SpielRaum genießt du Zeit für dich und dein Kind
Im Pikler-SpielRaum kannst du deinem Kind deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Kein Geschirrspüler, der ausgeräumt werden will, kein Wäschehaufen, der dich ablenkt. In der Piklergruppe bist du einfach da und schaust deinem Kind beim Erkunden zu. So lernst du nicht nur dein Kind besser kennen, seine Interessen und Entwicklungsschritte zu sehen, sondern auch, dich zurückzulehnen und einfach einmal gar nichts zu tun. Dass das oft schwierig ist, ist nur allzu verständlich. Denn die gesellschaftlichen Erwartungen gehen oft in eine entgegegesetzte Richtung.
Im Pikler-SpielRaum erfährst du, dass es nicht notwendig ist, deinem Kind ständig etwas zu zeigen, etwas beizubringen oder es zum Spielen zu animieren. Hier hast du die Möglichkeit zu sehen, was dein Kind von sich aus liebt zu tun, ohne dass Erwachsene ihm etwas vorschlagen.
2) Der Pikler-SpielRaum ermöglicht deinem Kind freie Aktivität in einer aufmerksamen Umgebung
Eine ruhige und angenehme Atmosphäre ermöglicht deinem Kind die Umgebung zu erkunden und die Welt zu entdecken. Dafür wird der Raum speziell auf die Entwicklungsbedürfnisse deines Babys vorbereitet. Liebevoll angeordnete Spielsachen und Alltagsgegenstände laden dazu ein, Neues zu entdecken und Bekanntes zu wiederholen und dadurch zu festigen. Die Lernumgebung im Pikler-SpielRaum richtet sich nach dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder.
Deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit erlaubt deinem Kind, aktiv zu werden. Ob es sich dabei frei im Raum bewegt oder in deiner Nähe bleibt, bleibt ihm selbst überlassen. Es gibt keinerlei Erwartungen an dein Kind, sodass es frei sein kann, seiner inneren Motivation und Stimme zu folgen.
auf das Podest krabbeln und wieder runterdurch den Tunnel krabbelnauf das Dreieck klettern
3) Im Pikler-SpielRaum macht dein Kind stressfrei erste soziale Erfahrungen
Konflikte sind im Pikler-SpielRaum aufgrund der geringen Kinderanzahl und der erhöhten Aufmerksamkeit der Erwachsenen ziemlich selten. Doch schon die ersten Begegnungen unter Babys und Kleinkindern können Stress verursachen. Babys interessieren sich leidenschaftlich für den Körper oder das Spielzeug Gleichaltriger. Solche Begegnungen begleite ich liebevoll mit Worten und Gesten. Meine verständnisvolle Begleitung sorgt dafür, dass Begegnungen unter Kindern vorwiegend stressfrei ablaufen. Denn im Pikler-SpielRaum gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich übersetze Gesten und Mimik der Kinder füreinander. Ich begleite die Kinder mit neutralen Worten und ermuntere sie dazu, bei Bedarf STOPP oder NEIN zu sagen oder mit Gesten ihre Grenzen aufzuzeigen, wenn ihnen das Sprechen noch schwer fällt.
BegegnungenDiesen Ring will ich auch!
4) Im Pikler-SpielRaum festigst du die Bindung zu deinem Kind
Während die Kinder eine anregende Umgebung von sich aus erkunden, lernen Eltern, sich zurückzunehmen. Sie machen die Erfahrung, dass es nicht notwendig ist, ihre Kinder ständig zu motivieren oder zu bespaßen. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen beim Beobachten ist ausreichend, um für eine geborgene Atmosphäre zu sorgen. Diese erhöhte Aufmerksamkeit steigert dein Interesse an der Aktivität deines Kindes und ermöglicht dir eine prompte Reaktion auf sein Bindungsverhalten. Dein Kind wird dir ein Spielzeug bringen und es dir zeigen oder einen Blick zuwerfen, wenn es etwas Neues erlebt hat. Die Erfahrung, dass du ganz da bist und angemessen darauf reagierst, stärkt eure Bindung. Dein Kind fühlt sich gesehen, wichtig und ernst genommen.
5) Der Austausch mit gleichgesinnten Eltern macht dich sicherer im achtsamen Umgang mit deinem Kind
Wie oft hattest du schon das Gefühl, du wärst ganz alleine mit deinen Schwierigkeiten? Bist du nicht, denn allen Eltern geht es ähnlich. Es ergeben sich unzählige Fragen im Alltag mit einem Baby oder Kleinkind zu den Themen Essen, Schlafen, Weinen, Zahnen und natürlich noch viele mehr. Auch die ersten Konflikte mit deinem Kind haben Platz in den von mir moderierten Elternabenden. Hier kommt jeder zu Wort und kann über seine Ängste, Erfahrungen und Gefühle sprechen. Ich gebe Inputs und teile meine langjährigen Erfahrungen mit dir. Dabei achten wir immer auf die Bedürfnisse der Kinder, lassen aber auch deine nicht außer Acht. Jede Familie findet ihren Weg auf ihre Weise. In der Gruppe kannst du außerdem von den Prozessen der anderen Eltern profitieren.
Na, hast du jetzt Lust bekommen, meinen Pikler-SpielRaum zu besuchen? Schreib mir gerne!
Die Holzscheiben in meinem Pikler-SpielRaum sind ein beliebtes Spielmaterial für meine kleinen Gäste. Schon Babys lieben sie. Sie drehen die Scheiben in ihren Händen, klopfen damit auf den Boden oder kosten ihren Holzgeschmack. Die Kinder ab ca. anderthalb Jahren verwenden sie als Untersetzer, zum Bauen oder lassen sie die Rutsche hinunterpurzeln. Nicht selten werden sie zu Musikinstrumenten und ja, auch als Handy wurden sie bereits benutzt.
Auch im Kindergarten sind die Astscheiben noch gefragt. Sie werden zu Straßen gelegt oder zu einzigartigen Kunstwerken verbaut. Einfache Holzscheiben sind ein dankbarer und jahrelanger Begleiter für dein Kind. Und wenn sie tatsächlich nicht mehr gebraucht werden, kannst du sie verheizen oder zu dekorativen Zwecken nützen.
Häufig werde ich von Eltern gefragt, woher ich diese Scheiben habe. Ganz ehrlich – ich hab sie selbst gemacht. Die einfachsten Holzbausteine der Welt sind nachhaltig, ungiftig und absolut kostenlos.
Welches Holz kann ich für die Astscheiben benutzen?
Im Grunde eignet sich fast jedes Baumholz. Wichtig ist, dass es ungiftig ist. Vermeide also unbedingt das Holz der Robinie (Scheinakazie) und der Eibe. Viele Gartensträucher sind stark toxisch. Dazu gehört Wacholder, Thujen und Koniferen, Goldregen und Efeu, sowie Buchsbaum.
Auch stark harzendes Holz solltest zu vermeiden (Nadelbäume). Achte auch darauf, dass die Rinde nicht zu stark absplittert. Ich persönlich habe Äste der Haselnuss verwendet. Die Rinde der Birke lässt sich meist gut schälen, aber auch die Äste diverser Obstbäume (Holunder) ist für die Herstellung der Astscheiben gut geeignet. Holzscheiben werden auch im Internet zu Dekozwecken feilgeboten. Falls du also nicht selbst an einem Baum sägen willst, der Suchmaschinenriese weiß bestimmt, wo du welche herbekommen kannst 🙂
Astscheiben als Spielzeug – welche Größe ist geeignet?
Wenn du die Astscheiben bereits deinem Baby zum Spielen anbieten möchtest, sollte der Durchmesser weder zu klein, noch zu groß sein. Ein Durchmesser von mindestens 4 cm sorgt dafür, dass dein Baby das Teil nicht verschlucken kann. Die Holzscheiben, die ich im SpielRaum verwende, haben einen Durchmesser von 5 bis 8 cm. Säge die Äste gerne in unterschiedlicher Dicke von ein bis drei Zentimeter ab.
Astscheiben, die einen kleineren Durchmesser haben, können hervorragend zum Bauen verwendet werden. Im Kindergarten benutzen die Kinder gerne Astscheiben in verschiedenen Größen und Dicken.
Je größer dein Kind ist, desto größer und dicker (und somit schwerer) können auch die Bausteine sein.
Bausteine aus Holz selber machen
Ich habe die Äste der Haselnuss mit einer einfachen * Japansäge bearbeitet. In meiner Garage steht mittlerweile eine Kappsäge, die mir das Sägen beim nächsten Mal mit Sicherheit erleichtert.
Für Babys und Kleinkinder musst du die Rinde der Astscheiben mit einem * Schleifpapier glatt schleifen. Verwende dafür ein Schleifpapier der Körnung 100 – 120. Anschließend erfolgt der Feinschliff mit der Körnung 180 – 200. Wichtig ist, dass sich die Rinde nicht vom Holz lösen kann, um ein Verschlucken zu verhindern.
Die Rinde sollte so geschliffen werden, dass sich keine Kleinteile lösen.
Zum Spielen ist es nicht nötig, die Scheiben extra zu behandeln. Vor allem, wenn die Astscheiben als Babyspielzeug verwendet werden, sollten sie ihre Natürlichkeit behalten, da vor allem sehr junge Kinder die Scheiben in den Mund nehmen und daran lutschen. Natürlich kannst du sie auch mit einem natürlichen Öl (Lein- Oliven- oder Walnussöl) behandeln.
Spielideen mit Astscheiben
Die Astscheiben sind vor allem für Babys geeignet, die bereits mobil sind. Zumindest sollte sich dein Baby sicher auf den Bauch und wieder zurück drehen können. Falls es sich also auf eine harte Holzscheibe dreht, sollte es sich selbständig aus dieser unangenehmen Situation wieder befreien können.
Scheiben, die einen geringeren Durchmesser als 4 cm haben, kannst du durchbohren und anschließend auf ein Lederband fädeln. Dieses kannst du an den Enden verknoten oder auch zu einem Ring verknoten. Ein einfaches Spielzeug, das als Rassel, Armband oder zum Nachziehen verwendet werden kann. (Foto folgt!)
Die Holzscheiben werden am besten in passenden Körben für das freie Spiel angeboten. So kann das Kind selbst entscheiden, ob es damit bauen möchte, sie von A nach B transportieren will oder die Scheiben lieber für das Rollenspiel benutzt.
Es gibt keinerlei Alterseinschränkung für dieses Spielzeug. Allerdings wird es für ältere Kinder interessanter, wenn so viele unterschiedliche Holzscheiben wie möglich vorhanden sind. Sie können sich in Größe, Dicke und Holzart (somit auch in der Färbung) unterscheiden. Denn dann wird der Bauspaß noch größer und die Möglichkeiten vielfältiger.
Turm aus Astscheiben und SchüsselnAstscheiben abpinseln und bürstenEine Straße aus Holzsheiben
Viel Spaß beim Sägen, Schleifen und Bauen!
Du möchtest noch mehr Ideen für Spielmaterial für dein Baby und Kleinkind?
(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)
Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden.
Babys und Kleinkinder finden im Pikler-SpielRaum eine altersgerechte vorbereitete Umgebung vor, in der sie sich und ihre Umwelt eigenständig erkunden können. Für dich als Elternteil kann der SpielRaum eine wöchentliche Auszeit bedeuten. Zeit, die nur für dich und dein Kind ist.
In der Piklergruppe hast du die Möglichkeit, eine bedürfnis-und beziehungsorientierte Haltung deinem Kind gegenüber kennen zu lernen und zu festigen. Das freie Spiel deines Kindes lässt dich seine Eigeninitiative und Kompetenz erfahren. Das daraus resultierende Vertrauen bildet die Grundlage für ein Aufwachsen in Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.
Emmi Pikler war eine deutsch-ungarische Kinderärztin, die als Familienärztin arbeitete, bevor sie 1946 die Leitung eines Kinderheimes in Budapest übernahm. Sie gilt als Pionierin einer Zeit, in der Kinder nichts oder kaum etwas zu sagen hatten. Teile ihrer Forschung waren die selbstständige Bewegungsentwicklung und die frühe Kompetenz eines Säuglings, mit seinen Bezugspersonen zu kooperieren. zur Biographie
Die pädagogische Grundlage der Pikler-Pädagogik bildet eine Haltung, die das Kind als autonomes und kompetentes Wesen ansieht. Ein Kind, das von Anfang an selbst für sich entscheiden und seine Bedürfnisse äußern kann.
Themen wie Beziehung auf Augenhöhe, freie Bewegungsentwicklung und freies Spiel unterstützen Familien dabei, ihren Alltag entspannter und gelassener zu leben. Eine freie Bewegungsentwicklung ermöglicht dem Kind einer selbstgewählten, freien Aktivität nachzugehen. Dadurch ist es weniger abhängig von den Erwachsenen. Die alltäglichen Pflegesituationen wie Baden, Wickeln, Anziehen und Mahlzeiten werden als Beziehungsangebot genützt, um das Bedürfnis nach Kontakt und Aufmerksamkeit zu erfüllen.
Unter vorbereiteteter Umgebung verstehen wir einen Raum, in dem sich das Kind selbstständig bewegen kann, ohne unnötigen Gefahren und Grenzen ausgesetzt zu sein. Eine Umgebung, die den Bedürfnissen des Kindes seinem Entwicklungsstand entsprechend gerecht wird, um die Welt zu kennen und verstehen zu lernen.
Als SpielRaum-Leiterin gestalte ich eine anregende Lernumgebung, die dazu beiträgt, dass jedes Kind seinen eigenen Interessen folgen kann. Ich stelle offene Spielmaterialien und Pikler®-Bewegungsgeräte zur Verfügung, die das Kind beim Entdecken der Welt und seinem eigenen Körper unterstützen.
Offenes Spielmaterial für die individuelle Lernerfahrung
Als offenes Spielmaterial werden Dinge bezeichnet, die je nach Entwicklungsstufe unterschiedlich genutzt werden können. Es gibt keine Regeln zur Handhabung, wie bei einem didaktischen Spiel. Ein Baby wird die Holzscheibe ergreifen und berühren, sie fallen lassen und mit dem Mund verkosten, während ein zweijähriges Kleinkind mit denselben Holzscheiben vielleicht eine Straße oder einen Turm baut.
Offenes Spielmaterial fördert die Kreativität des Spiels und kann von jedem Kind unterschiedlich, je nach eigenem Interesse und Möglichkeiten benutzt werden. Jedes Kind sucht sich selbst im Spiel seine eigenen Herausforderungen, dadurch entsteht keine Über- oder Unterforderung. Die Freude am Tun und die Entdeckungen, die jedes Kind für sich macht, stehen im Vordergrund und sorgen für lebendiges Lernen.
weiche PuppenStapelbecher und RingeHolzbausteineSilberschüsselnRasseln verschiedene Bälle und Tüchergroße und kleine SchüsselnHäkelbälleIm SpielRaum wird das Spielmaterial passend zum Entwicklungsstand der Kinder zur Verfügung gestellt
Pikler-Bewegungsgeräte unterstützen die freie Bewegungsentwicklung
Zusätzlich zum Spielmaterial biete ich auch Pikler-Bewegungsgeräte an, die dem Bewegungsbedürfnis von Babys und Kleinkindern entsprechen und vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen.
Das Pikler-Dreieck mit Rutsche
Das Pikler-Dreieck oder auch Dreieckständer genannt, bietet Kindern bis sechs Jahren vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Babys können sich an den Gitterstäben hochziehen und ihre ersten Stehversuche unternehmen. Viele Kinder unternehmen ihre ersten Kletterversuche noch bevor sie zu gehen beginnen. Wenn die Kinder älter werden, wird es interessant, über die Spitze zu klettern und an der anderen Seite wieder runter zu kommen.
Aufstehen mit dem Pikler-DreieckSich auf eine Sprosse setzenIch stehe ganz oben!
Die angebaute Rutsche erweitert die Nutzungsmöglichkeiten des Kletterdreiecks. Schon Babys ziehen sich in Bauchlage mit den Händen an der Rutsche hoch und lassen sich dann wieder runterrutschen. Manche benutzen sie auch als Hindernis zum Drüberkrabbeln oder um Autos, Puppen oder andere Gegenstände rutschen zu lassen.
die Rutsche als Hindernissdie Rutsche von unten erobernetwas Runterrutschen lassen
Der Pikler-Tunnel oder auch Pikler-Labyrinth
Der Holztunnel lädt zum Durchkrabbeln und zum Draufklettern ein. Durch die Gitterstäbe ist er auch innen hell und die Kinder können jederzeit Blickkontakt zu den Erwachsenen „draußen“ aufnehmen. Kinder, die gerade lernen, sich hoch zu ziehen, benutzen die Gitterstäbe, um sich daran fest zu halten. Zusätzlich zum Piklertunnel verwende ich die beiden würfeligen Anbauteile gerne alleinstehend, weil in meinem SpielRaum für das ganze Labyrinth zu wenig Platz ist.
auf den Würfel kletternDurch den Pikler-Tunnel krabbelnBegegnungenSchau mal, ich hab den Ausgang gefunden!Der Pikler-Tunnel lädt zu ersten Stehversuchen ein
Die Krabbelkiste oder das Podest mit schiefer Ebene
Kinder lieben große Körbe oder Behältnisse, in die sie sich reinlegen oder setzen können. Manchmal fülle ich die Kiste mit Bällen oder Schüsseln, manchmal bleibt sie auch leer. Ich achte bei den Vorbereitungen auf die Spielvorlieben der jeweiligen Kinder. Statt der Krabbelkiste stelle ich gerne auch verschieden große Körbe zur Verfügung.
Im Bällekorb kann man auch schaukelnIm Weidenkorb
Die Krabbelkiste ist ca. 18cm hoch und wird umgedreht zu einem Podest. An das Podest angebaut befinden sich zwei bis drei schiefe Ebenen, die sich durch ihre Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden. In meinem SpielRaum findest du eine Ebene mit einem Teppich, eine aus Holz und eine mit einer glatten, rutschigen Oberfläche.
Schon sehr junge Kinder interessieren sich für Stufen und Erhöhungen. Das Podest bietet durch seine Größe genügend Möglichkeiten, sicher rauf und runter zu krabbeln. Die schrägen Ebenen werden gerne zum Rutschen verwendet. Eine freudige Herausforderung ist die Schräge für das Kind, das erst Gehen gelernt hat. Ältere Kinder beobachte ich dabei, wie sie das Stufensteigen ohne Anhalten auf dem Podest üben.
auf das Podest krabbeln und wieder runterErste Stehversuche mit dem PodestGehen auf der schiefen Ebene
So sieht der Ablauf in meinem Pikler-SpielRaum aus
Ankommen im Pikler-SpielRaum
Wenn du mit deinem Kind im SpielRaum ankommst, entscheidest du dich erst einmal für einen Sitzplatz, der aus einem Teppich und zwei Sitzpölstern besteht. Da es keine Sitzordnung gibt, kannst du deinen Platz frei wählen. Von hier aus kann dein Kind seine Entdeckungsreise starten. Es kann sein, dass es noch gerne einige Zeit beobachtend auf deinem Schoß verbringt. Jedes Kind bekommt genügend Zeit und Raum, um sich von den Eltern zu lösen und mit seinen Erkundungen zu beginnen.
Es wird nicht bewertet, wie die Kinder ihr Spiel beginnen. Manche holen vielleicht mal ein interessantes Objekt, um damit sofort wieder zur Mama zu gehen, während andere Kinder sich sofort mitten in den Raum begeben. Alles darf sein, nichts muss. Die abwartende Haltung von Eltern und Pädagogin setzt die Kinder nicht unter Druck.
Freie Spielzeit im Pikler-SpielRaum
Jedes Kind darf selbst entscheiden, womit und wie lange es damit spielen mag. Die Atmosphäre im SpielRaum wird bewusst ruhig gehalten, damit die Kinder sich ganz und gar auf ihr Spiel einlassen können.
Als SpielRaum-Leiterin stelle ich eine Brücke dar zwischen der Begleitung der Eltern und der Gewöhnung daran, dass auch andere Menschen die Kinder begleiten. Ich sorge mich um die Umgebung, halte den Raum und die Zeit im Auge und begleite die Kinder bei Schwierigkeiten. So begleite ich sie zum Beispiel beim Klettern, nehme Teil an ihrem Spiel und gebe Worte für ihre Handlungen.
Kommt es zwischen den Kindern zu Begegnungen oder sogar Konflikten, begleite ich sie geduldig und wohlwollend. In einer Konfliktsituation gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich benenne die Bedürfnisse der beteiligten Kinder und signalisiere mit meiner Haltung mein Vertrauen in ihre soziale Kompetenz und ihren Willen zur Kooperation.
Aufräumen und Ende des Pikler-SpielRaums
Mein SpielRaum dauert je nach Alter der Kinder zwischen 60 und 75 Minuten. Fünf bis zehn Minuten vor Schluss beginne ich damit, die Spielsachen aufzuräumen. Dabei gehe ich von Kind zu Kind und sage ihm, dass ich jetzt mit dem Aufräumen beginnen werde. Zuerst räume ich die Bewegungsgeräte weg, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Da ich mit dem Aufräumen beschäftigt bin, kann ich meine Aufmerksamkeit nicht mehr kletternden Kindern widmen.
Die Kinder dürfen beim Einräumen helfen, müssen das aber nicht. Meiner Erfahrung nach sind es meist Kinder ab 18-20 Monaten, die sich für das Einräumen der Spielsachen interessieren. Wenn ich bemerke, dass Kinder gerne helfen, bekommen sie von mir auch spezielle Aufgaben. So bitte ich sie zum Beispiel, das Körbchen aufs Regal zu stellen oder die Autos in das Körbchen zu legen.
Zum Abschluss des SpielRaumes lade ich zu einem Sitzkreis in der Mitte des Raumes ein. Die Eltern können die Kinder, die das wollen, auf den Schoß nehmen. Hier habe ich die Möglichkeit, noch einmal einen kurzen Kontakt mit jedem Kind aufzunehmen, bevor wir das SpielRaum-Lied singen. Nach dem Lied gehen die Kinder mit ihren Eltern in die Garderobe und danach nach Hause.
Unser SpielRaum ist zu Ende
und wir reichen uns die Hände
Klatschen laut, 1-2-3
Unser SpielRaum ist vorbei!
Die Eltern im Pikler-SpielRaum
Die Eltern sind eingeladen, in dieser Stunde, in der ihre Kinder den Raum entdecken und andere Menschen kennenlernen, zu beobachten. Zu schauen, was macht mein Kind eigentlich gerne? Und wie macht es das? Die Kinder tauschen gerne Blicke aus mit den Eltern. „Mama, schaust du mir noch zu?“ Oder: „Papa, schau, was ich entdeckt habe!“ Sie teilen ihre Entdeckungen mit ihren Eltern, bringen Spielsachen und zeigen her, was sie gerade gefunden haben. Eltern werden natürlich auch gerne ins Spiel der Kinder mit einbezogen.
Zuschauen, Beobachten undmit echtem Interesseanwesend sein
Im Pikler-SpielRaum hast du als Elternteil die Möglichkeit, eine Stunde lang sämtliche To-Dos zu vergessen. Hier geht es nur um dich und dein Kind. Du begleitest dein Kind auf seiner eigenständigen Reise, die zum Ziel hat, die Welt zu begreifen, erste soziale Lernerfahrungen zu machen und dabei respekt- und liebevoll begleitet zu sein. Als Erwachsener bist du Teil dieser Entdeckungsreise, bist der Hafen, der Anker und trägst bei zu einer ruhigen und entspannten Atmosphäre.
Für deine Fragen gibt es ein offenes und verständnisvolles Ohr in den Elterngesprächsrunden. Ich biete mindestens alle drei Wochen abendliche Gruppengespräche an, in denen Situationen aus dem SpielRaum oder dem Alltag reflektiert werden können. Ich biete dir eine empathische Begleitung und pädagogische Unterstützung und teile mit dir meine langjährige Erfahrung.
Mein SpielRaum in Kaisersdorf
Mein SpielRaum befindet sich in Kaisersdorf im Herzen des Burgenlandes und ist gut mit dem Auto über die S31 erreichbar. Eltern kommen aus den Bezirken Oberpullendorf, Mattersburg, Eisenstadt, Wiener Neustadt Umgebung und Neunkirchen in meinen SpielRaum.
Im Kellergeschoss meines Hauses habe ich für dich und dein Kind einen gemütlichen, hellen Raum eingerichtet. Darin befindet sich ein Holzofen, dessen Umgebung mit einem Schutzgitter gesichert ist und der für eine gemütliche Wärme sorgt. Zwei Fenster geben einen kleinen Ausblick in den Garten frei und am Vormittag finden auch einige Sonnenstrahlen ihren Weg in den Raum.
Du möchtest gerne mich und meinen SpielRaum kennenlernen?
Ein SpielRaum-Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und 2 Elternabenden. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober. Vor jedem neuen SpielRaum-Block biete ich einen kostenlosen SchnupperSpielRaum an. Die Termine für diesen InfoSpielRaum erfährst du in meinem Newsletter! Falls ein Platz frei ist, kannst du auch jederzeit in einen laufenden Block einsteigen.
Trage dich in meinen Newsletter ein und bekomme rechtzeitig alle wichtigen Infos.
Und wenn du noch mehr über den SpielRaum lesen möchtest, empfehle ich dir diese Artikel:
Wenn es schneit und frischer Schnee im Garten liegt, wollen Kinder einfach raus. Der weiche Schnee lädt ein zum Toben und Kugeln. Das erste, was uns dabei einfällt sind die Erinnerungen aus unserer eigenen Kindheit. Vermutlich hast du auch schon unzählige Schneemänner gebaut und Schneeballschlachten gewonnen. Und natürlich bist du mit deinem Bob oder deinem Schlitten auch tausendmal den Sauseberg hinabgefahren. Vielleicht findest du hier noch mehr Ideen, die du im und mit Schnee machen kannst.
1) Barfuß gehen im Schnee
Wir laufen gerne barfuß im Schnee. Kneippen im Winter. Das Barfußlaufen im Schnee hat einen wunderbar gesunden Effekt. Es fördert die Durchblutung und stärkt die Abwehrkräfte. Die verbreitete Annahme, dass danach die Füße kalt bleiben, kann ich nicht bestätigen. Die Füße bleiben nach dem Schneetreten den ganzen Tag warm und danach fühlst du dich frisch und munter.
Kinder lieben diese Experimente. Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung und unterstützen die Selbstwahrnehmung. Wann ist mir warm oder kalt?
Wer also mag, darf gerne eine Runde im Schnee laufen, bis die Füße rot sind. Spätestens, wenn die Füße vor Kälte schmerzen, steigen auch die Kinder wieder freiwillig in ihre warmen Socken und Schuhe. Also keine Sorge, sondern einfach mal ausprobieren!
2) Malen im Schnee
Sobald auf einem Auto oder dem Terrassentisch eine Schneeschicht liegt, wird darauf gemalt. Da entstehen schnell kleine Männchen oder Herzchen im Schnee. Das Malen im Schnee ist schon für sehr kleine Kinder geeignet. Dafür braucht es gar nicht viel und alles, was dabei herauskommt ist lustig und schön.
Du kannst aber auch mit bunten Farben direkt im Schnee malen. Die dazu benötigten Dinge sind schnell vorbereitet und befinden sich vermutlich auch in deinem Haushalt!
Das kannst du zum Malen im Schnee benutzen:
Lebensmittelfarbe
Eierfarbe
Wasserfarben
Fingerfarben
Spritzen
Sprühflaschen
Pinseln
Hier habe ich Lebensmittelfarbe in Schüsseln und Sprühfarben zur Verfügung gestelltSchneekunst mit der SprühflascheSchneekunst aus der Spritze
3) Bauen mit Schnee
Das kennst du bestimmt noch aus deiner Kindheit. Denn auch du hast bestimmt schon einmal einen Schneemann gebaut, oder? Der Schneemann ist natürlich ein super Highlight, aber was kannst du noch alles aus Schnee bauen?
Baut doch mal eine ganze Schneefamilie. Dann steht der Schneemann auch nicht so ganz alleine im Garten, sondern hat an seiner Seite noch eine coole Frau und jede Menge süße Kinder.
Ein Iglu bauen. Wenn der Schnee schon ein bisschen älter ist, kannst du damit ein wunderbares Iglu bauen. Such dir dafür eine Box, in der du den Schnee zu Blöcken formen kannst. Eine schöne Bauanleitung findest du hier.
Mit Sandkübeln und Förmchen können Kinder nicht nur Schneekuchen backen, sondern auch verschiedene Schneeskulpturen bauen.
Eine Schneeburg als Rückzugsort für eine Schneeballschlacht.
4) Spuren im Schnee
Begib dich mit deinem Kind auf Spurensuche im Schnee.
Tierspuren suchen: War das die Katze oder der Hund? Vielleicht findet ihr sogar Spuren im Wald, die ihr noch nie gesehen habt?
Spuren selbst hinterlassen: Könnt ihr die Spuren der Tiere nachmachen? Daraus kann auch ein Ratespiel entstehen. Wessen Schuhe waren das?
Fahrzeugspuren erraten: Traktoren hinterlassen andere Spuren wie Autos. Und Fahrradspuren sind schmaler als Motorradspuren.
In den Spuren des anderen wandern: Kinder können in die Spuren ihrer Eltern steigen und umgekehrt. Kannst du so große Schritte machen wie Papa?
Viel Spaß!
Hier geht´s zu den dazu passenden Wintergeschichten:
„Schau mal, Felix, es hat geschneit!“ Es ist früh am Morgen, als Anna Felix wachrüttelt.
„Das musst du dir unbedingt ansehen, ich lauf gleich mal runter. Komm schon, du Schlafmütze!“
Felix schaut verschlafen aus dem Fenster. Eine dicke Schneeschicht hat sich in der Nacht über den Garten gelegt. Die Äste der Bäume biegen sich genauso weit hinunter, wie im Herbst, wenn die vielen Äpfel drauf hängen. Felix kann auf der Schneedecke die Spuren von Leo erkennen. Der Hund hat seine Morgenrunde im Garten also schon gedreht.
„Komm schon raus, das ist lustig!“ ruft Anna. Sie läuft im Pyjama durch den Garten.
„He, du hast ja gar keine Schuhe an!“
„Brauch ich nicht. Das geht auch so. Die zieh ich erst an, wenn mir so richtig kalt ist!“ Kichernd läuft Anna noch eine Runde durch den Schnee und hinterlässt lustige Fußspuren.
Es fällt Felix schwer, sich zu entscheiden. Einerseits sieht das wirklich lustig aus, aber andererseits ist ihm jetzt schon ein bisschen kalt. Immerhin ist ja Winter und da draußen liegt Schnee.
„Nein, barfuß im Schnee, das ist ja wirklich verrückt“ denkt er.
Er schnappt sich seine Winterstiefel und steigt mit einem Fuß hinein. Aber ihm fällt ein, dass er ja erst noch seinen Schianzug anziehen muss, bevor er in die Stiefel steigt.
Mit viel Mühe steigt er in seinen dicken Schianzug, dann in seine Stiefel. Er setzt noch seine Haube auf und streift seinen Halsschlauch über. „Mama! Du musst mir meine Handschuhe anziehen!“ ruft er laut.
Als die Mama die Stiegen herunterkommt, sieht sie verschlafen aus. „Brrrr, da ist es aber kalt.“ Mama schließt erst die Eingangstüre, dann sieht sie Felix an: „Du gehst also schon raus in den Garten?“
„Ja, die Anna ist schon ganz lange draußen!“
Mama zieht Felix die Handschuhe an und öffnet wieder die Eingangstüre. Da sieht sie Anna, die immer noch barfuß im Pyjama durch den Garten hüpft. Sie schüttelt den Kopf und schlingt ihre Arme um ihren Oberkörper: „Anna, wenn ich dir zuschaue, wird mir schon kalt!“
„Aber mir ist gar nicht kalt!“ Anna lacht und macht jetzt sogar einen Purzelbaum im Schnee.
„Aber dein Pyjama ist schon ganz nass und deine Haare!“ – „Egal Mama, bringst du mir meine Zahnbürste? Ich will heute im Schnee meine Zähne putzen.“
Mama seufzt und holt die beiden Zahnbürsten und die Zahnpasta aus dem Badezimmer. Sie steckt alles in ein Glas und reicht es den Kindern bei der Eingangstüre hinaus.
„Ich werde euch mal warmes Frühstück machen.“
„Felix, wir putzen heute unsere Zähne mit Schnee.“ Anna reicht Felix die Zahnbürste.
Felix ist gerade dabei, Spuren im Schnee zu machen. „Überall müssen Spuren sein. Auch da hinten, in allen Ecken.“
Anna hört nicht auf Felix. Sie nimmt ihre Zahnbürste in die Hand, taucht sie in den weichen Schnee und kleckst dann eine kleine Kugel rosa Zahnpasta drauf. Bevor sie beginnt, ihre Zähne zu putzen, nimmt sie noch ein bisschen Schnee in die Hand und steckt ihn in den Mund.
„Hmm, lecker. Felix, das musst du ausprobieren! Schnee mit Zahnpasta!“ Beim Zähneputzen füllt sich Annas Mund mit Schaum, den sie einfach in den Schnee spuckt. Rosa Schaum auf weißem Schnee.
„Felix! Schau mal, was ich gemacht habe! Ich hab einen rosa Erdbeerstern gespuckt!“
Das muss sich Felix ansehen. Einen rosa Erdbeerstern? Tatsächlich. Neben Anna sieht er einen rosa Fleck, der aussieht, wie ein Stern. In einem wunderbaren und leckeren Erdbeerrosa.
„Ich will auch!“ Also beginnt auch Felix, seine Zahnbürste in den Schnee zu tauchen. Anna kleckst ihm auch eine Kugel Zahnpasta drauf. Nach dem Putzen spuckt Felix seinen Schaum in den Schnee.
„Oh, das ist ein Herz!“ ruft Anna. Beide Kinder lachen.
„Frühstück ist fertig!“ ruft Mama. „Und Anna, ich will jetzt wirklich, dass du reinkommst, du bist pitsche-patsche-nass!“
Anna überlegt. Ja, schön langsam kann sie die Kälte auch spüren. Vor allem in den Füßen, denn die stehen ja immer noch im Schnee.
Die Kinder laufen zurück ins Haus. Mama trocknet Anna die Haare mit einem dicken Handtuch ab, hängt den nassen Pyjama über den Kachelofen und wickelt Anna in eine warme Decke.
„Mama, ich muss nach dem Frühstück unbedingt noch einmal Zähne putzen. Draußen, mit dem Schnee.“ sagt Felix.
Mama wundert sich. „Das ist ja was ganz was Neues. Du putzt doch sonst nicht gerne deine Zähne. Wieso dann heute gleich doppelt?“
„Weil ich mag noch einmal in den Schnee spucken. Mein Zahnpastaherz schaut so schön aus.“
„Zahnpastaherz?“
„Mama, Felix und ich haben die Zahnpasta nach dem Putzen in den Schnee gespuckt. Ich hab´ einen Stern gespuckt.“ Anna kichert und Felix muss auch lachen.
„Also ihr könnt gerne nochmal Zähne putzen. Da hab ich gar nichts dagegen. Aber ich mag nicht, dass ihr die ganze Zahnpasta im Schnee verspuckt.“
„Aber der bunte Schnee schaut so schön aus. Ich will noch mehr bunten Schnee haben.“ Felix verzieht den Mundwinkel und schaut Mama hoffnungsvoll an.
„Okay, wenn du bunten Schnee machen willst, dann hab´ ich eine andere Idee. Wie wäre es, wenn ich euch ein paar Schüsseln buntes Wasser vorbereite und ihr damit den Schnee bunt macht?“
„Jaaaa!“ rufen beide Kinder gleichzeitig
Mama stellt 4 Schüsseln mit Wasser auf ein weißes Tablett. Dann färbt sie mit Lebensmittelfarbe das Wasser ein. Blau, Rot, Grün, Gelb. Dazu legt sie noch ein paar Spritzen und zwei Sprühflaschen dazu. Die Sprühflaschen befüllt sie mit orangem, grünen und lila Wasser.
Nach dem Frühstück ziehen sich beide Kinder ihre Schianzüge und ihre Schuhe an und stapfen wieder hinaus in den Schnee. Anna nimmt das Tablett mit dem bunten Wasser mit.
Felix beginnt gleich, mit den Spritzen den Schnee einzufärben. In jeder Ecke des Gartens will er bunte Sterne und Flecken hinterlassen.
Und Anna? Anna malt Herzen in allen Farben in den Schnee. „Weil ich den Schnee so liebe,“ sagt sie.
Na klar, sagst du jetzt vielleicht, „ist doch logisch, wie soll mein Kind sonst lernen, zu sprechen“?
Natürlich, um Sprache zu erlernen, ist es wichtig, die Sprache zu hören und miteinander in der gleichen Sprache zu kommunizieren. Doch mit deinem Kind zu sprechen bedeutet viel mehr, als ihm nur ein sprachliches Vorbild zu sein.
Schon im Mutterleib hört dein Baby deine Stimme und erkennt diese nach der Geburt wieder. Deine Stimme wirkt beruhigend auf dein Baby und schafft eine vertraute Atmosphäre.
Durch die sprachliche Ankündigung von Handlungen bekommt das Baby nicht nur Orientierung und Sicherheit, sondern fühlt sich auch zu einem Dialog eingeladen, den es gerne annehmen wird.
1) Dein Baby bekommt durch deine Worte Orientierung
Stell dir vor, du kommst in ein fremdes Land und verstehst die Sprache dort nicht. Der Reiseführer spricht die ganze Zeit mit einem Kollegen. Er lächelt dich kurz an und wirkt freundlich, aber er spricht nicht mit dir. Stattdessen schiebt er dich in einen dunklen Wagen und schließt die Türe.
Wie würdest du dich fühlen? Würdest du ihm vertrauen und ruhig hinten im Wagen sitzen? Oder wärst du beunruhigt und fragtest dich, was gerade mit dir geschieht?
Wenn du dein Baby wickelst, badest, fütterst oder einfach nur hochhebst, kannst du jeden Schritt deiner Tätigkeit mit Worten begleiten. Vor allem, wenn du etwas mit deinem Baby vorhast, ist es wichtig, es ihm vorher zu sagen, damit es darauf reagieren kann. Du kannst also sagen: „Ich werde dir jetzt deine Hose anziehen“. Zusätzlich zeigst du die Hose deinem Baby, damit es sehen kann, was jetzt passieren wird. Damit gibst du deiner Handlung Worte, die es bald verstehen wird.
2) Dein Baby fühlt sich geborgen und wahrgenommen
Angelika nähert sich ihrem 4 Monate altem Baby, das gerade wach geworden ist. „Guten Morgen!“ sagt sie und gleich darauf „Ich werde dich jetzt aus deinem Bettchen heben.“ Das Baby lächelt und streckt seine Arme in die Höhe.
Wenn du, so wie Angelika, noch die Reaktion deines Babysabwartest, bevor du mit deinem Vorhaben beginnst, hast du einen Grundstein für eine gute Eltern-Kind-Beziehung gelegt. Bleiben wir beim Beispiel mit dem Hose Anziehen: Möglicherweise lächelt dein Baby, oder es hebt sogar sein Bein, wenn du ihm die Hose zeigst. Vielleicht dreht es sich auch weg und signalisiert damit, dass es noch ein wenig warten möchte. Kannst du die Signale deines Babys verstehen? Beobachte einige Tage lang, wie dein Kind auf deine Ankündigungen reagiert. Dadurch wirst du dein Baby ein wenig besser kennenlernen und bald wissen, was es mit seiner Reaktion ausdrücken möchte. Diese Reaktionen kannst du auch noch verbalisieren, z.B.: „Ah, du hebst dein Bein, vielen Dank für deine Hilfe!“ Dein Baby fühlt sich dadurch ernstgenommen, wichtig und wertgeschätzt.
3) Das Mitsprechen erhöht deine Aufmerksamkeit
Wenn du deine Handlungen während dem intensiven Zusammensein (z.B. in Pflegesituationen) mit deinem Baby begleitest, schenkst du ihm damit eine besondere Art der Aufmerksamkeit. Diese Zeit ist eine wunderbare Möglichkeit, eure Bindung zu stärken und euer gegenseitiges Bedürfnis nach Nähe und Kontakt zu befriedigen.
Dadurch, dass du deine Handlungen sprachlich dokumentierst, begibst du dich in ein Hier und Jetzt. Es wird schwieriger, an gestern oder den nächsten Termin zu denken. Du bist präsenter und aufmerksamer bei deinem Baby.
Wird das Bedürfnis nach echtem Kontakt in den Pflegesituationen durch deine erhöhte Achtsamkeit gestillt, fällt es deinem Baby leichter, anschließend aktiv die Welt zu erkunden. Damit dein Baby in ein selbständiges Spiel findet, ist es wichtig, dass seine Bedürfnisse auf allen Ebenen gestillt sind. Du kannst also die Zeit der Pflegesituationen ganz bewusst dafür nutzen. Das Sprechen hilft dir dabei, in diesen Momenten ganz für dein Baby da zu sein.
Probiere es gerne beim nächsten Wickeln gleich mal aus. Wenn du dazu Fragen hast, schreib mir gerne oder buche doch gleich ein kostenloses Gespräch, um mich persönlich kennenzulernen!
„Schüttel dich wie verrückt“ und „Lass alles schlackern“ bekommst du zum Beispiel als Antwort, wenn du meinen Blogbuddy Eva Strübing fragst, wie du gegen Alltagsstress vorgehen kannst. Eva ist Trauma-, Paar-und Familientherapeutin aus Reutlingen und bloggt mit mir gemeinsam seit Jänner 2021 in der content society. Wir treffen einander regelmäßig einmal die Woche, plaudern, brainstormen, tauschen uns aus. Und nun stelle ich sie dir vor, denn von ihr kannst du dir jede Menge Tipps und Übungen holen, die dir das Leben leichter und freudvoller machen.
1) Wir haben uns in der Content Society kennengelernt. Was hat dich dazu bewogen, einen Blog zu starten?
Ende 2019 habe ich meine Hompage neu gemacht, bzw. von frauHdesign Anne Hansen neu machen lassen. Vom Ergebnis war und bin ich total begeistert! Mein Plan war jetzt online sichtbarer zu werden und auch auf Social Media mehr aufzutauchen. Die neue Homepage war dazu der erste Schritt. Vom Bloggen als zweitem Schritt versprach ich mir, dass mehr Menschen meine Arbeit kennenlernen. Außerdem wollte ich mein Wissen mit vielen Menschen teilen, um sie zu inspirieren. Mein Plan ist mehr als aufgegangen. Viele Menschen lesen meine Blogartikel und finden den Weg in meine Praxis für EMDR & Traumatherapie und Paar- & Familientherapie. So gibt es in meinem Blog inzwischen verschiedenste Artikel rund um die Themen Traumaverarbeitung, Partnerschaft und Familie und Stressreduzierung. Und auch über mich privat gibt es so Einiges zu lesen.
2) Du arbeitest als Traumatherapeutin und bietest Klangreisen an. Wie bist du zu den Klangschalen gekommen?
Den Klangschalen bin ich zum ersten Mal während einer Reise durch Südindien begegnet. Am liebsten hätte ich mir gleich dort schon eine gekauft, ließ es aber erst einmal bleiben, schließlich sind Klangschalen ziemlich schwer, und wir waren erst am Anfang unserer Reise. Ihre Klänge und Schwingungen haben mich von Anfang an begeistert. Dieses Vibrieren und Schwingen auf der Haut und im Körper wahrzunehmen ist für mich heute noch ein großes Geschenk. Bei den Klangreisen liegen mehrere Menschen gemütlich auf Ihrer Matte, und ich spiele meine Klangschalen. Die Töne und besonders auch die Schwingungen laden ein völlig loszulassen und zu entspannen. Die Schwingungen erreichen den Körper auch ohne den direkten Kontakt, denn die Schwingungen sind durch die Luft spürbar. Das trägt dazu bei, dass alle, die einmal dabei waren, unbedingt wiederkommen wollen! Es ist einfach der optimale Start ins Wochenende. Zu den Klängen erzähle ich meistens eine Geschichte oder eine Fantasiereise. Mehr dazu kannst du in meinem Blogartikel „Warum ich Klangschalen liebe“ lesen.
Die Klangschalen helfen durch die angenehmen Schwingungen dabei, sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Das ist für meine Arbeit als Traumatherapeutin auch in 1:1 Treffen sehr hilfreich, weil durch traumatische Erlebnisse das eigene Körpergefühl manchmal eher schwierig ist.
3) Was war das berührendste Ereignis in deiner Laufbahn als Psychotherapeutin?
Berührende Momente gibt es für mich sehr oft. Es ist sehr bewegend zu erleben, wenn die Kraft eines traumatischen Ereignisses aus der Vergangenheit das jetzige Leben eines Klienten nicht mehr beherrscht. Es entsteht eine neue, freie und starke Lebensqualität, die unglaublich stark nach außen strahlt. Zum Beispiel erinnere ich mich sehr gerne an eine Klientin, die als Kind in einem Kriegsgebiet lebte. Sie hatte seit sie denken kann, noch nie eine Nacht ohne Albträume erlebt. Man kann sich vorstellen, wie schrecklich ermüdend und aufwühlend das ist. Eines Tages kam sie nach einigen Therapie-Terminen in meine Praxis und sagte: „Seit 4 Tagen schlafe ich durch und habe keine Albträume mehr! Ich lebe wie im Paradies!“ Das Glück und die Freude darüber drangen durch jede Pore! Das hat mich zutiefst berührt und bewegt.
4) Du nennst dein Therapiekonzept „Entfaltungscode“. Was genau steckt dahinter?
Der Entfaltungscode ist eine wohldosierte Mischung aus den Therapiemethoden, die ich nutze. Er ist ein Zusammenspiel, das dich – ganz persönlich auf dich abgestimmt – dabei begleitet, deine momentane Krise in einen Gewinn für dein Leben zu wandeln.
„Entfaltung“ deswegen, weil so manches Ereignis im Leben uns daran hindert so zu sein und zu leben, wie wir es uns wünschen. Durch die Verarbeitung haben Fähigkeiten und Glaubenssätze endlich Raum sich „zu entfalten“. Sie waren bisher oft verborgen oder wir hatten keinen Zugriff darauf.
„Code“ weil der Weg dahin sehr individuell ist, und genau durch die persönliche Abstimmung seine volle Kraft entfaltet.
Die achtsame und traumasensible Körperwahrnehmung hat einen wichtigen Platz dabei. Ich gebe dir sehr einfache Atem- und Körper-Spürübungen mit auf den Weg, die dabei helfen alte Wunden zu heilen. Auch die Klangschalen unterstützen durch ihre zarten Schwingungen. Das EMDR bringt Erlebnisse aus der Vergangenheeit tatsächlich dorthin. In die Vergangenheit. Das heißt, die Auswirkungen der belastenden Ereignisse, die man häufig im „Hier und Jetzt“ täglich deutlich zu spüren bekommt, werden viel weniger oder verschwinden sogar ganz. Das ist ein unglaublicher Lebensgewinn! Für jede Person ist im „Entfaltungscode“ eine etwas unterschiedliche Mischung dieser Methoden vorhanden. Schließlich sind wir ja alle einzigartig. Ich liebe den „Entfaltungscode“ zutiefst!
5) Wir haben einiges gemeinsam. Nicht nur, dass wir beide mit Menschen arbeiten, bereits erwachsene Söhne haben und uns auch fachlich gut austauschen können (was ich übrigens gar nicht mehr missen mag!). Wir beide haben auch eine 16-jährige Katze. Was magst du besonders an deinem alten Stubentiger?
Da gibt s eine ganze Menge! Besonders, wenn es draußen kalt ist, brauche ich keine Wärmflasche oder Decke mehr. Denn Luna, unsere 16 Jahre alte Katze, legt sich dann liebend gerne auf meinen Schoß und hält mich warm! Seit ca. 2 Jahren verlässt sie im Winter nur noch seeehr kurz das Haus. Spätestens nach 3 Minuten will sie wieder rein. Sie ist halt wie ich eher wärmeliebend. Außerdem hat sie ein unglaublich freundliches Wesen und hat noch nie jemanden gekratzt, auch wenn sie früher als junge Dame äußerst verspielt war. Am liebsten hat sie sich draußen hinter einem Busch versteckt, um mich dann von der Seite anzuspringen, wenn ich vorbeikam. Auch heute ist sie noch gerne bei der Gartenarbeit dabei. Sie liebt es, einem zwischen die Hacke, Schere oder sonstige Gartengeräte zu springen – das macht die Gartenarbeit nicht wirklich schneller…
6) Du hast deine beiden Söhne zu Hause zur Welt gebracht. (Zu einer Zeit, in der das noch sehr unüblich war). Was waren die Beweggründe dafür?
Ich hatte mir gewünscht, dass ich die Hebamme kenne, die mich begleitet. Es war mir wichtig, dass sie während der ganzen Geburt dabei ist. Was ich auch schön fand, war die gemütliche und bekannte Umgebung zu Hause. Ich habe mir vorgestellt, dass wir unser Kind zu Hause ganz in Ruhe begrüßen und uns ohne Störungen kennenlernen können. Das ist wirklich genauso gewesen! Auch bei der Geburt unseres zweiten Sohnes war das so. Wir hatten von Anfang an viel Zeit, uns als Familie zusammenzufinden. Das ist für mich ein wunderschöner Vorteil einer Hausgeburt. Wir konnten alles so gestalten wie wir es wollten, und hatten trotzdem die Kompetenz der Hebamme und eines Arztes an unserer Seite. Natürlich hatte ich auch das Glück, dass es keinerlei Komplikationen gab. Im Fall der Fälle wäre die Klinik nicht weit entfernt gewesen. Ich bin Frau Bodensee (so hieß unsere Hebamme) heute noch dankbar. Eine Hausgeburt kann ich nur jeder Frau empfehlen.
Also, momentan ist sie in der Tat nicht so besonders lang. Als wichtigstes ToDo steht die Fertigstellung meines Online-Kurses „Notfallkoffer für große und kleine emotionale Krisen“ an. Noch dieses Jahr werde ich sicher so weit sein. Darauf freue ich mich schon sehr! Er gibt Hilfestellung und konkrete schnelle Maßnahmen, damit du in fordernden Situationen wieder festen Boden unter den Füßen findest. Als zweites möchte ich 2 Audio-Anleitungen zur Entspannung aufnehmen. Eine soll beim Einschlafen unterstützen, die andere wird eine wohltuende Körperwahrnehmung sein. Außerdem steht auf meiner Liste die Zutaten für den Christstollen einzukaufen, den ich schon bald backen möchte. IMMER draufstehen tut auch 2x in der Woche Sport.
8) Was ist dein bester Tipp gegen Weihnachtsstress?
In der Theorie nehme ich mir immer vor, wenig Termine auszumachen in der Weihnachtszeit, damit ich mehr Zeit für mich habe. Praktisch ist es aber meistens völlig anders. Ich backe in der Vorweihnachtszeit sehr gerne „Gutsle“ wie man hier im Schwabenland das Weihnachtsgebäck nennt. Was ich dabei sehr entspannend finde, ist, den jeweiligen Teig schonmal herzustellen und in den Kühlschrank zu legen, um dann, wenn ich Zeit und Lust habe, nur noch die Gutsle zu backen. Das entstresst mich ungemein. Ich gebe auch zu, dass ich das ein oder andere Geschenk online bestelle, um Zeit zu sparen.
Falls Schnee vorhanden, liebe ich einen Spaziergang im Schnee. Schnee beruhigt mich unglaublich. Das ist für mich wie ein Kurzurlaub.
Dann liebe ich auch folgenden Tipp von mir: Lege rhythmische Musik auf und dreh die Lautstärke auf. Dann schüttel dich wie verrückt. Arme, Beine, Kopf, alle Organe, die Augen, das Gehirn… Lass alles schlackern! Schüttle den ganzen Stress raus. Vielleicht möchtest du auch Töne dazu machen. Nicht ohne Grund schütteln sich Hunde, wenn sie aufgeregt sind oder waren. Sie schütteln einfach die Anspannung ab und dann geht’s wieder normal weiter.
So machst du es einfach auch.
Wenn du dich ca. 10 Minuten geschüttelt hast, machst du die Musik aus und legst dich auf den Boden. Spür nach, wie sich dein Körper jetzt anfühlt. Bist du Stress losgeworden?
9) Ohne lange Nachzudenken: Nenne dein Lieblingskinderbuch?
Das ist ganz klar: „Willkommen im Mumintal“! Die Mumins sind sehr liebenswürdige Gestalten, die viele Abenteuer erleben. Alle, die sie erleben, gehen gut aus!
„Was? Du erzählst einfach so eine Geschichte? Ohne dir vorher überlegt zu haben, worum es gehen soll?“
Ja, so mache ich das. Jeden Tag erzählen wir im Montessoriverein Storchennest unseren Kindergartenkindern eine Schlussgeschichte. Dazu braucht es weder eine spezielle Ausbildung, noch einen besonders kreativen Geist. Es ist ganz einfach, eine Geschichte frei zu erzählen, wenn du deine Zuhörerinnen um Hilfe bittest und ihnen genau zuhörst. Denn die Ideen kommen meist von den Kindern selbst.
Diese fünf Schritte helfen dir dabei, einfach einmal zu starten und deine Zuhörerinnen an das Miterzählen zu gewöhnen.
1. Wähle einen Ideenbooster
Um eine Idee für eine kurze Geschichte zu bekommen, kannst du dir Helferlein zulegen. Das kann ein Wimmelbild sein oder Symbole, die du mit deinen Kindern auf Kärtchen oder Steine zeichnest. Wenn du es dir ganz einfach machten möchtest, hol dir gerne meine Geschichtenwürfel mit echten Fotos zum Selbermachen.
Nun könnt ihr würfeln, so oft ihr wollt und guckt euch die Symbole genau an.
Wenn du gerade keine Helferlein zur Hand hast, kannst du natürlich auch deine ZuhörerInnen auch um Ideen bitten. Frag sie einfach, wie die Geschichte heißen soll!
Vielleicht erzählen dir jetzt schon deine Kinder, was ihnen zu den verschiedenen Symbolen einfällt. Oder sie erzählen dir gleich, was sie damit schon einmal erlebt haben. Lass jede einzelne Zuhörerin erzählen, was er zu erzählen hat und höre einfach gut zu. Das Ziel eures Zusammenseins muss nicht unbedingt eine perfekt erzählte Geschichte von dir sein 😉 Es geht vielmehr um ein gegenseitiges Zuhören und aufmerksames Zusammensein. QualityTime für Jung und Alt.
2. Such dir eine Hauptfigur
Während vielleicht deine Kinder noch von ihren Erlebnissen erzählen, kannst du schon eine Hauptfigur wählen. Wer könnte Ähnliches erlebt haben, wie dieses Kind? Die Hauptfigur kann ein Tier sein – oder mehrere. Oder ein Onkel, ein Opa, eine Tante aus Amerika oder das Nachbarskind. Erfinde eine Figur, die in die Welt deines Kindes passt. Diese Hauptfigur benötigt einen Namen. Kinder lieben lustige Namen, lass deiner Kreativität einfach freien Lauf. Wenn dir keiner einfällt, frag einfach deine Zuhörerinnen. Am besten beginnst du deine Geschichte damit, deine Hauptfigur zu beschreiben. Haarfarbe, Alter, Hobbys, vielleicht, woher sie ihren Namen hat,…
Welche Eigenschaften hat deine Hauptfigur? Ist es vielleicht das Schwein Rosa, das eigentlich gelb ist? Oder die schusselige Tante Helga, die ständig etwas vergisst oder verkehrt herum macht?
Die Hauptfigur(en) in deiner Geschichte haben entweder ein Problem, das gelöst werden muss. Oder sie erleben etwas Unvorhergesehenes, Außergewöhnliches, das spezielle Handlungen nach sich zieht. Für Kinder unter drei Jahren braucht es weder ein Problem, noch ein spezielles Abenteuer. Für so junge Kinder reicht es aus, etwas nachzuerzählen, was sie vielleicht selbst in jüngster Zeit erlebt haben.
3. Beschreibe die Umgebung
Beschreibe nun, wo deine Hauptfigur lebt. Wie sieht es dort aus und wer lebt noch dort? Ist es kalt oder warm? Ist es eine Insel oder der Kühlschrank? Weißt du, es gibt sooo viele lustige Orte, wo man sein kann! Schau dir auch noch einmal die Symbole an: Könnte es sein, dass deine Hauptfigur(en) im Waschbecken wohnen? Oder in einem Baum? Im Sofa? Tja, glaub mir, das erhöht die Möglichkeiten, dass dir JETZT die beste Geschichte für deine Figur(en) in den Sinn kommt. Und wenn nicht? Dann frag wie immer deine Zuhörerinnen: „Was glaubt ihr, wie es sich in einem Sofa lebt?“
4. Beschreibe einen Prozess
Bleiben wir beim Sofa. Egal, wo du lebst, du musst etwas zu essen und zu trinken besorgen, du brauchst vielleicht Licht und außerdem auch mal frische Luft. Vielleicht bist du auch neugierig, was sich außerhalb deiner Polsterwelt befindet. Jetzt ist es einfach, den Prozess des Essenholens zu beschreiben, oder? Hast du als Hauptfigur ein menschliches Wesen gewählt, dann kannst du es zum Beispiel für das Leben im Sofa schrumpfen lassen. Ganz einfach. Oder – noch eine Idee: deine Hauptfigur fragt sich, warum sie im Sofa ständig Essensreste findet. Dann kannst du erzählen, wie das jeden Tag aufs Neue aussieht. Wie fühlt sich deine Hauptfigur und welche Lösung braucht es? Ich bin sicher, spätestens JETZT helfen dir deine Zuhörerinnen auf die Sprünge!
5. Lösungsfindung und Schluss
Du kannst ganz einfache Lösungen für das Geschichtenende finden. Ein Zauber wirkt übrigens immer. Im Falle unserer Sofageschichte gäbe es mehrere Ideen. Die Menschen könnten wieder größer werden oder die kleinen Wesen kennenlernen, die im Sofa wohnen. Und dann? Worauf einigen sie sich, wenn sie friedlich zusammenwohnen wollen?
Wenn du ältere Zuhörerinnen hast und merkst, dass sie noch mehr hören wollen, kannst du die erste Lösung als unbrauchbar definieren. Oder hat die vermeintliche Lösung etwa noch mehr angestellt und das Problem ist jetzt noch größer?
Wenn du das Gefühl hast, deine Zuhörerinnen werden ungeduldig, komme zu einem schnellen, simplen Schluss. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeitsspanne deiner Kinder zu beachten und nicht überzustrapazieren. Wenn die Geschichte noch gar nicht fertig ist, du aber schon bemerkst, dass keiner mehr zuhört, kannst du die Geschichte beenden, indem du einen zweiten Teil zu einem ausgemachten Termin ankündigst.
Dieser Hilferuf erreicht mich per Mail. Julia, Mama eines zwei Monate alten Säuglings, macht sich Sorgen, weil ihr Sohn Nils zu weinen beginnt, sobald sie ihn auf den Bauch legt.
Ich vereinbare mit Julia ein Telefongespräch, um Näheres über ihr Problem zu erfahren. Sie erklärt mir, dass ihr Kinderarzt meint, sie solle den Säugling so oft wie möglich auf den Bauch legen, damit er seine Nackenmuskulatur stärken kann und später in der Lage ist zu krabbeln und sich aufzusetzen. Warum Julias Sorgen unbegründet sind und die frühe Bauchlage so gerne empfohlen wird, erzähle ich dir in diesem Artikel.
Warum fühlt sich mein Baby in der Bauchlage unwohl?
Es gibt mehrere Gründe, warum sich Julias Baby in der Bauchlage unwohl fühlt. Nils kann sein Köpfchen noch nicht lange genug hochhalten. Er legt seinen Kopf nach kurzer Zeit auf dem Boden ab, was bedeutet, dass er wenig sehen kann. Möglicherweise ist seine Atmung etwas eingeschränkt. Wenn er den Kopf erneut hebt, strengt ihn das sehr an. Eine Überanstrengung der Nackenmuskulatur kann Schmerzen und Verspannungen verursachen. Hinzu kommt, dass Nils in der Bauchlage in seiner Bewegung eingeschränkt ist. Er kann seine Arme und Beine nicht bewegen, was zu seinem Unwohlsein beitragen kann.
Nachdem Julia einen kleinen Einblick ins Nils` mögliche Notlage gewonnen hat, bitte ich sie, ihn in den nächsten Tagen auf dem Rücken liegend zu beobachten.
Folgende Fragen gebe ich Julia mit:
Wie lange liegt er zufrieden in der Rückenlage?
Wie bewegt er seine Gliedmaßen in der Rückenlage?
Wie bewegt er seinen Kopf in der Rückenlage?
Wie bewegt er seine Hüfte?
Wohin wandert sein Blick bzw. seine Aufmerksamkeit, wenn er am Rücken liegt?
Nach einer Woche treffen wir einander wieder zu einem Telefongespräch. Julia erzählt, dass Nils für 10-15 Minuten gestillt und gewickelt sehr zufrieden in der Rückenlage ist. Er strampelt mit seinen Füßen, bewegt seine Arme und blickt neugierig in die Gegend. Er rollt seinen Kopf von einer Seite zur anderen und genießt den Anblick seiner Hände, wenn sie zufällig in sein Sichtfeld geraten. Hin und wieder beobachtet Julia, dass er sie vor seinen Augen stoppt und dann staunend seine Faust betrachtet. Seine Hüfte liegt nicht starr am Boden, sondern dreht sich mal zur einen, mal zur anderen Seite. Er hebt den Popo hoch, indem er sich mit den Füßen am Boden abstößt.
Wird sich mein Baby von selber auf den Bauch drehen?
Wenn Nils seine Hüfte, Arme und Beine uneingeschränkt bewegen kann, wird er sich schließlich auf beide Seiten drehen. Indem er sich so am Boden wälzt, macht er genau das, was Zweck der frühen Bauchlage ist. Er stärkt seine Rückenmuskulatur, öffnet und dreht die Hüfte und unterstützt dazu die Entwicklung seines Gleichgewichtssinnes.
Nils wird sich also früher oder später auf die Seite drehen und schließlich auf dem Bauch landen. Das ist der richtige Zeitpunkt für sein Abenteuer, denn nun hat er seine Muskulatur ausreichend trainiert, um sein Köpfchen zu heben und seine neue Position zu bestaunen. Möglicherweise erschrickt er wegen seiner neuen Position und beginnt zu weinen. Dann kann Julia ihn zurück auf den Rücken drehen und ihm erzählen, was gerade mit ihm passiert ist. Nils wird sich immer wieder auf den Bauch drehen, bis er diese Bewegung perfektioniert hat und lernt, sich selbst wieder zurück auf den Rücken zu drehen.
Wie kann ich mein Baby in seiner Bewegungsentwicklung unterstützen?
Um Nils in seiner Bewegungsentwicklung zu unterstützen, kann Julia darauf achten, dass
er nicht einengende Kleidung trägt
er genügend Platz für seine Drehbewegungen hat
er auf einer nicht zu weichen Unterlage liegt
seine Bedürfnisse vor dem Spielen gestillt wurden
sie beim Spielen in seiner Nähe ist
sie eine kleine Anzahl an interessanten Spielsachen rund um seinen Körper platziert
Julia schreibt in einem Email, als Nils 17 Wochen alt ist:
Liebe Daniela,
Ich wollte dir erzählen, dass Nils sich vor 3 Tagen zum ersten Mal auf den Bauch gedreht hat. Er hat sich den rechten Arm dabei eingeklemmt, konnte ihn aber schon nach kurzer Zeit selbst befreien. Er hat lange den Kopf gehoben und geschaut. Ich glaube, er war wirklich erstaunt, was ihm passiert ist. Ich habe ihn in den letzten Tagen ungefähr 30 Mal schon auf den Rücken zurückgedreht, weil er dann zu quengeln begonnen hat.
Julia mit Nils
Als Julia zwei Monate später mit Nils in den SpielRaum kommt, bewegt er sich geschmeidig auf dem Holzboden. Er rollt vom Rücken auf den Bauch, stützt sich auf die Arme und dreht sich um die eigene Achse. Wenn er ein Spielzeug ergreift, dreht er sich damit auf den Rücken und erkundet es. Nach einiger Zeit legt er es weg und dreht sich wieder auf den Bauch. Er sucht sich etwas Neues und das Spiel beginnt von vorne. Nils entscheidet selbst, welche Lage er einnimmt. Er kann damit auf seine körperliche Verfassung reagieren. Ist ihm die Bauchlage zu anstrengend geworden, kann er sich zurück auf den Rücken drehen und entspannen. Möchte er ein Spielzeug ergreifen, das etwas weiter weg ist, setzt er die Drehbewegungen gezielt dafür ein, um näher heran zu kommen. Zum Erkunden eines Gegenstandes eignet sich die Rückenlage, weil er hier Arme und Beine frei bewegen kann.
Warum die frühe Bauchlage gerne empfohlen wird, ein Training aber nicht nötig ist
1) Training der Muskulatur
Das oben genannte Beispiel zeigt wie auch die Erfahrungen Piklers, die sie in ihrem Buch „Lasst mir Zeit“ dokumentiert hat, dass jedes gesunde Kind selbst die Bauchlage einnimmt, wenn es genügend Sicherheit und Erfahrungen in der Rückenlage gesammelt hat. Dann ist das Baby auch in der Lage, seine Position selbständig je nach Bedürfnis zu verändern. Es wird immer wieder zwischen Bauch- und Rückenlage wechseln und so seine Muskulatur unabhängig vom Erwachsenen trainieren, um für seine weiteren Schritte gewappnet zu sein.
2) Die Bewegungsentwicklung verläuft schneller
Meines Wissens nach gibt es keine Studien, die diese Behauptung belegen. Viel mehr stelle ich mir hier die Frage, wie wichtig es ist, möglichst schnell Krabbeln und letztendlich Gehen zu lernen. Welchen Vorteil hat eine schnelle Bewegungsentwicklung?
Es wäre ein bequemer Vorteil für die Eltern, wenn das Kind möglichst früh sitzen und stehen kann, damit es beim Tisch sitzen oder einfach hingestellt werden kann. Einen Vorteil für das Kind sehe ich hier nicht. Ein Baby, das sich aus der Rückenlage frei bewegen kann, wird unzählige Bewegungen ausführen, die seinen Körper geschmeidig und stark machen. Diese vielen einzelnen Zwischenschritte tragen zur Stabilität und Beweglichkeit bei.
3) Vorbeugung der Deformierung des Hinterkopfes
Ariane Cavalier ging dieser Frage nach und bestätigte damit Emmi Piklers Forschung: Nur 13% der Babys, die sich ungehindert und frei bewegen durften, wiesen nach 4 Monaten eine Verflachung des Hinterkopfes auf. In der Gruppe der Babys, deren Eltern nicht über die freie Bewegungsentwicklung aufgeklärt wurden, waren es 33%. Mehr dazu erfährst du in dieser Studie.
Freie Bewegungsentwicklung ist eine Entscheidung für dein Baby
Deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung zu ermöglichen, ist eine Haltung, die schon ein bisschen Mut und jede Menge Vertrauen in die menschlichen Entwicklungsprozesse verlangt. Aber vielleicht magst du, wie Julia, dein Baby auch nicht in eine ihm unangenehme Lage bringen, damit es möglichst früh etwas lernt, was es ein wenig später sowieso von selbst lernen wird. Um dir deine Entscheidung zu erleichtern, habe ich hier 5 Gründe aufgeschrieben, warum eine freie Bewegungsentwicklung für dein Baby sinnvoll ist.
Du möchtest noch mehr über die freie Bewegungsentwicklung erfahren oder hast Fragen zur Entwicklung deines Babys? Dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein!
Beim Bearbeiten meiner Über mich Seite wurde mir klar, dass es viele Dinge gibt, die ich über mich erzählen kann. Und nicht alle sind zwingend funny. Also habe ich kurzerhand beschlossen, einen eigenen Blogartikel daraus zu machen. Und ich finde, 63 ist eine schöne Zahl und ein wunderbarer Anfang. Und vielleicht werden es ja mehr im Laufe der Zeit. Finden wir Gemeinsamkeiten?
Ich liebe Serien, schaue mir aber kaum Filme an. Jährliche Fixpunkte: Herr der Ringe und die Tribute von Panem.
Ich liebe Jugendbücher, habe aber nie Herr der Ringe gelesen.
Als Baby habe ich zum Einschlafen meinen Mittel-und Ringfinger in dem Mund gesteckt.
Ich bin in meinem Leben bereits sechs Mal umgezogen. Geboren in Wien, bin ich mit meinen Eltern erst in Wiener Neustadt, dann in Katzelsdorf gelandet. Als junge Frau bin ich denselben Weg noch einmal gegangen: Als Kindergartenpädagogin in Wien, dann zur Familiengründung nach Wiener Neustadt und als junge Familie hat es uns wieder nach Katzelsdorf gezogen. Seit 2011 wohne ich in Kaisersdorf im Burgenland.
Mit 15 bin ich mit meinem Freund durch Österreich gereist. Meiner Mutter habe ich eine halbe Stunde vor meiner Abreise davon erzählt.
Ich war jeden Sommer der 90er Jahre beim Wacken Open Air. Einmal davon nur im Wald rund um das Festivalgelände.
Ich liebe es, barfuß laufen (auch, wenn es richtig kalt ist).
Am liebsten hocke ich am Boden im Schneidersitz, auch auf Stühlen sitze ich so.
Ich esse zuerst die Rinde vom Brot, damit das Weiche für den Schluss bleibt. Das mache ich auch mit Toastbrot so. Erst rundherum, dann die Mitte.
Ich bin leidenschaftliche Gesellschaftsspielerin mit meiner Familie und gewinne fast immer. (Achtung, das behaupten die anderen auch von sich!)
Ich verbringe täglich gefühlte 10 Minuten damit, meine sieben Sachen zu suchen. Vor allem Handy, Schlüssel, Brillen und Geldbörse verlege ich gerne.
Dafür merke ich mir die Geburtstage von Kindern über Jahre hinweg.
Mein Gemüsegarten wächst und gedeiht jedes Jahr prächtig. Leider beschränkt sich mein grüner Daumen nur auf den Garten!
Ich trage liebend gerne Schals. Ich bezeichne sie gerne als meine Nabelschnur, die bei meiner Geburt doppelt um den Hals gewickelt war.
Meine Augenfarbe ist grün.
Ich habe keine Lieblingsfarbe, fühle mich aber in grün, lila und schwarz sehr wohl.
Mein Auto heißt Mister Grey.
Ich liebe es, wenn Zahlen durch 7 teilbar sind.
Ich finde Ordnung wichtiger als Sauberkeit.
Ich sortiere gerne Dinge nach Farben oder Größe.
Mein Sternzeichen ist Stier mit Aszendent Jungfrau.
Eigentlich wollte ich Lehrerin werden für Mathematik und Biologie. Ich habe die PÄDAK nach 3 Semestern abgebrochen, weil mir eine Lehrperson erzählt hat, dass Hausübungen immer mit einem Mitarbeitsplus beziehungsweise Minus beurteilt werden müssten. Die darauffolgenden Diskussionen darüber konnte ich damals nicht gewinnen. Heute würde ich gerne noch einmal mit ihr darüber reden.
Ich bin mit 19 mit nichts von zu Hause zu meinem Großvater gezogen.
Ich habe in meiner Jugend als Buchbinderin, Wäscherin, Eisverkäuferin und Babysitterin gejobbt.
In den 90ern bin ich jeden Sommer mit meinem jetzigen Mann Interrail gefahren. Unsere Ziele waren meist Festivals und Konzerte.
Ich besitze mehrere Autogramme von dir wahrscheinlich unbekannten Musikern, die mir aber viel bedeuten.
Wir haben (fast) immer im Freien ohne Zelt übernachtet. Einmal sogar in einer Schrebergartensiedlung. Am schönsten fand ich den Platz an der Leine in Hannover.
Ich hasse laufen, liebe aber stundenlange Wanderungen.
Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad in den Kindergarten (außer es regnet, dann gehe ich zu Fuß).
Ich sitze jeden Abend mit einem alkoholfreien Gösser Märzen auf meiner Terrasse und lasse den Tag ausklingen.
Ich liebe Bücher. Am liebsten hätte ich eine eigene große Bibliothek oder einen Buchladen.
Ich bin in einer Patchworkfamilie groß geworden und habe 2 Stiefväter, 3 Halbgeschwister und 2 Stiefgeschwister.
Ich habe keine explizite Lieblingsband, mag aber groovige Gitarren und den Sound der 70er.
Der Klingelton meines Telefons spielt „Shine On You Crazy Diamond“ von Pink Floyd.
Alltägliche Popmusik und Schlager drehe ich konsequent ab.
Meine Lieblingsspeise ist Lasagne.
Ich habe 4 Hühner – Coco, Freya, Frida und Schecki
Als wir nach Kaisersdorf gezogen sind, haben wir uns entschieden, einen Hund zu adoptieren. Ilvy kommt aus Bosnien. Sie ist 3 Tage später vor lauter Angst abgehauen. Nach 10 Tagen haben wir sie gefunden, eingefangen und seitdem schläft sie unter meinem Bett.
Wilson kam ein Jahr später zu uns, weil Ilvy so ängstlich war. Der Plan ist aufgegangen. Mittlerweile ist sie der mutigste ängstliche Hund aller Zeiten.
Ich mag Ilvy lieber als Wilson. Er ist lieb, mir persönlich aber zu groß. Außerdem interessieren ihn Menschen nicht besonders.
Ich habe zwei meiner Söhne zu Hause zur Welt gebracht, weil mich die erste Geburt im Krankenhaus zu sehr frustriert hat.
Ich singe leidenschaftlich gerne unter der Dusche.
Im Storchenchor singe ich am liebsten Alt oder Tenor.
Mit 12 hörte ich Michael Jackson und Madonna. Einige der Songs kann ich immer noch auswendig mitträllern.
Wir machen seit 10 Jahren auf dem gleichen Campingplatz in Kroatien Urlaub mit Freunden.
Ich nähe gerne meine Klamotten selbst. Leider finde ich dafür nur wenig Zeit.
Ich trage ausschließlich Hosen mit Gummibund.
Ich hasse Blusen und Hemden, da ich eine Knopfphobie habe. Jeansknöpfe sind die einzigen Knöpfe, die ich berühren kann, ohne mich zu ekeln.
Ich schneide meine Haare selbst. Hin und wieder gehe ich zum Frisör, weil ich die Kopfmassage so mag.
Mein Lieblingskinderbuch ist „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe.
Ich habe mich sehr über meine Lesebrille gefreut, weil ich jetzt endlich wie eine richtige Lehrerin aussehe.
Ich koche jedes Jahr mindestens 52 GläserMarmelade ein (Marille, Erdbeere). Für jede Woche eines.
Ich bin eine Nachteule. Mein konzentrierter Workflow beginnt gegen 17:00 und hält an bis Mitternacht und darüber hinaus.
Ich schlafe gerne lange und frühstücke erst um 11:00 Uhr.
Bei meinem bisher einzigen Besuch in London in den frühen 90ern überraschte uns eine IRA-Bombe. Am ersten Morgen wurden wir vom Hotelpersonal beim Frühstück aus dem Hotel evakuiert, 10 Minuten später ging die Bombe hoch. Unser Zimmer konnten wir erst 3 Tage später unter strengen Sicherheitsbestimmungen wieder betreten.
Ich bin bei der schriftlichen Deutsch-Matura durchgefallen. Angeblich wegen einer Themaverfehlung. Heute würde ich mir das gerne noch einmal anschauen.
Das Thema meiner Pikler-Abschlussarbeit war: „Konflikte im Spielraum und wie ich sie begleite“. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen habe, diese Arbeit zu schreiben. Immerhin war ich ja der Meinung, ich könne nicht schreiben…
Es dauert etwa 90 Minuten, bis ich eine Kindergeschichte niedergeschrieben habe.
Ich habe Papst Johannes Paul II bei einer Audienz zu Ostern 1980 die Hand geschüttelt. 10 Jahre später bin ich aus der Kirche ausgetreten.
Ich esse keine Speisen, die Rosinen oder Paprika enthalten.
Schönschreiben war mein Lieblingsfach in der Volksschule. Heute nennt man das Handlettering.
Im freien Spiel lernt das Kind sich und die Welt kennen. Damit sich ein Kind alleine zufrieden beschäftigen kann, braucht es einige Voraussetzungen. Eine davon ist eine geeignete vorbereitete Umgebung, die sich an die Bedürfnisse des Kindes richtet und von den Erwachsenen gepflegt wird.
Kinder spielen am liebsten dort, wo sich auch die Erwachsenen aufhalten. Überlege, in welchem Wohnbereich DU dich am wohlsten fühlst und DU dich am öftesten aufhältst. Ist es das Wohnzimmer, dann richte deinem Kind dort einen Spielbereich ein. Ein wunderschön eingerichtetes Kinderzimmer wird meist nicht bespielt, wenn sich die Bezugspersonen nicht auch dort aufhalten.
Das Kinderzimmer kannst du als zusätzlichen Spielbereich einrichten. Überlege dir, welches Spiel für welchen Raum geeignet ist. Darf das Bobbycar im ganzen Haus herumfahren, oder magst du es lieber auf das Kinderzimmer beschränken? Darf im Kinderzimmer gemalt werden, oder magst du lieber, dass das im Wohnzimmer unter deiner Beaufsichtigung passiert?
2) Schaffe eine JA! Umgebung
Am besten schaffst du einen Spielbereich, in dem alles erlaubt ist und dein Kind ungestört spielen kann. Die Spielumgebung sollte Schutz bieten vor ungebetenen Eindringlingen (z.B. Haustieren) oder häufigen Grenzsetzungen. Er kann mit Möbeln abgegrenzt oder auch von einem Spielgitter umgeben sein. Das hat den Vorteil, dass du nicht ständig keppeln und dauernd aufpassen musst, dass etwas passiert.
Nur wenn dein Kind ungestört und gefahrlos experimentieren kann, kann es sich auch wirklich in sein Spiel vertiefen. Es wird positive Erfahrungen machen und sich immer wieder gerne mit sich selbst beschäftigen. Wird der Dreijährige immer wieder von dem Baby beim Spielen gestört (oder umgekehrt)? Dann richte ihm einen eigenen Bereich, in dem er ungestört, aber in deiner Nähe für sich selbst aktiv sein kann.
3) Passe den Spielbereich den Bedürfnissen deines Kindes an
Eine optimale Spielumgebung bleibt nie gleich, sondern verändert sich bestenfalls immer wieder. Beobachte, womit sich dein Kind gerade gerne beschäftigt und stimme den Spielbereich darauf ab. Du kannst die Spielsachen von Zeit zur Zeit unter die Lupe nehmen und aussortieren. Räume unbespielte Dinge bei Seite und tausche die Spielmaterialien immer wieder aus. Das erhält die Neugierde und beseitigt Langeweile.
Du kannst die Spielumgebung so ausstatten, dass von allem ein wenig bereit steht. Offenes Material, das dein Kind jederzeit alleine verwenden kann, steht in Augenhöhe deines Kindes bereit. Gibt es Spiele, die du deinem Kind lieber in deinem Beisein anbietest? Dann lagere sie lieber etwas erhöht oder in einem anderen Bereich.
Im 2. Lebensjahr wird gerne sortiert, gesammelt und gruppiert
4) Präsentiere die Spielsachen wie eine Haubenköchin
Eine einladend vorbereitete Umgebung teilt deinem Kind mit, dass es wichtig ist und dass du interessiert daran bist, dass es sich aktiv und befriedigend beschäftigen kann. Denn dort, wo es einladend ist, halten wir uns auch gerne länger auf. Das ist schon bei jungen Kindern so und ändert sich nicht, wenn wir erwachsen sind. Gleiche Dinge kannst du in Körbchen präsentieren und für dein Baby auf dem Boden bereitstellen. Oder versuche auch einmal, verschiedene Dinge interessant anzuordnen. Ein Tuch in einem O-Ball versteckt, kann ein lustiges Beschäftigungsangebot sein. Stecke ein Holztier in eine Dose oder lege die Püppchen in ein Körbchen und decke sie zu.
Verändere die Präsentationen je nach Lust und Laune. Stelle für dein Baby die Stapelbecher in einen Activity-Ring oder lege einen Ball in eine Holzschüssel. Ab dem 2. Lebensjahr wird es einfacher für dein Kind, sich selbst zu bedienen. Zu diesem Zeitpunkt können die Dinge einen festen Platz bekommen. Ein Regal in Augenhöhe deines Kindes, in dem das Material in Körben zur Entnahme zur Verfügung steht, lädt auch eher wieder dazu ein, es nach dem Gebrauch wegzuräumen.
Die O-Bälle habe ich mit Seidentüchern befüllt und in Igelringe gelegt
5) Weniger ist mehr
Achte darauf, dass das Spielangebot nicht zu groß ist. Ein überladener Spielbereich überfordert dein Kind. Denn wenn man keinen Überblick hat, fällt es schwer, sich für etwas zu entscheiden. Für dein Kind ist es also einfacher, aus wenigen Dingen etwas auszuwählen, womit es sich beschäftigen möchte. Qualität ist wichtiger als Quantität.
Die Kunst ist es, das Spielangebot vielfältig zu halten, aber dennoch nicht zu überladen. Du hast 3 verschiedene Arten von Bausteinen? Kein Problem, dann tausche sie doch regelmäßig aus oder stelle die einen im Wohnzimmer und die anderen im Kinderzimmer zur Verfügung!
Welches Material ich anbiete, hängt von den Interessen und dem Alter der jeweiligen Kinder ab
6) Achte auf ausreichend Platz für Bewegung
Bewegung gehört zum Spiel mit dazu. Von einem Kleinkind ist nicht zu erwarten, dass es sich stundenlang in seinem Spielbereich ruhig beschäftigt. Zum Spielen gehört Toben, Laufen, Klettern und Purzeln einfach dazu. Auch, wenn das erst einmal nach Spielplatz klingt, kannst du zu Hause auch Raum für Bewegung schaffen. Ein Stuhl kann zum Kriechtunnel werden oder ein paar Pölster zum Trampolin.
Sowohl das Spielmaterial, als auch das Bewegungsangebot sollte sich immer an den nächsten Entwicklungsschritt richten. Ein Baby, das versucht, sich auf den Bauch zu drehen, braucht ausreichend Platz, damit seine ersten Drehversuche nicht scheitern. Dein Kleinkind wird sich beim Spielen wahrscheinlich nicht auf einen kleinen Bereich beschränken. Es trägt gerne Dinge von A nach B und verteilt die Sachen im ganzen Wohnbereich. Umso wichtiger ist es, klar zu kommunizieren, wo der Spielbereich beginnt und wo er wieder endet.
7) Halte Ordnung
Immer wieder mal zwischendurch aufzuräumen ist meines Erachtens nicht notwendig. Aber nach jeder Spielphase darf es eine kurze Aufräumphase geben, in der das Spielzeug wieder dorthin verschwindet, wo es hingehört. Das Aufräumen wird dein Kind ganz von alleine lernen, wenn du es ihm täglich vorlebst. Achte darauf, rechtzeitig mit dem Aufräumen zu beginnen, denn müden Kindern fehlt die Geduld, um noch aufmerksam dabei zu sein. Nimm dir vor, den Spielbereich täglich einmal neu zu sortieren. Das hilft deinem Kind dabei, sich am nächsten Tag schnell wieder in sein Spiel zu vertiefen!
Nach fast 6 Monaten coronabedingter Pause konnte ich diese Woche, am 22. April 2021 meinen Pikler-SpielRaum wie gewohnt anbieten. Die Vorfreude darauf wurde von Herzflattern, Frühlingsgefühlen und Hüpfen begleitet. Ich kam mir vor, wie frisch verliebt, als ich erfahren habe, dass ich meiner Herzensarbeit endlich wieder nachgehen kann.
Judith Peters traf mit ihrer Boom-Boom-Blog Challenge in dieser Woche genau ins Schwarze mit ihrem Themenvorschlag: „Warum ich meine Arbeit so liebe.“ Mein SpielRaum ist meine eigene Gaststube, die ich für ganz besondere Menschen eingerichtet habe. Menschen, die mich mit ihren Tätigkeiten, ihrem Strahlen und ihrem Interesse immer wieder verzaubern.
1) Mein SpielRaum ist schön, nah und gehört mir
Um meiner selbständigen Arbeit nachzugehen, muss ich nirgendwo hinfahren. Ich gehe bloß ein paar Stiegen hinab und schon bin ich da. Mein neu renovierter SpielRaum befindet sich im Kellergeschoß meines Hauses. Das klingt weniger einladend, als es tatsächlich ist. Zwei Fenster machen den Raum hell, am Vormittag schafft es sogar die Sonne, Hallo zu sagen. Mein SpielRaum ist etwa 30 m2 groß und hat somit die optimale Größe für meine Eltern-Kind-Gruppen. Er bietet genügend Platz für sechs Kinder mit ihrer Begleitperson, ist aber nicht zu groß, um den Überblick zu verlieren.
mein SpielRaum Kaisersdorfmein SpielRaum in Kaisersdorf
2) Die Vorbereitungen für den Pikler-SpielRaum sind mein Spiel
Ich biete den Pikler-SpielRaum einmal die Woche an. Mit den Vorbereitungen beginne ich meist früh am Morgen. Ich lasse mir dafür extra viel Zeit. Ich beginne damit, den Küchenofen einzuheizen. Ich liebe einheizen. Das Knistern des Feuers bringt diese ganz besondere Gemütlichkeit in einen Raum. Ich stelle immer eine Kanne mit Wasser auf den Ofen, damit für ausreichend Teewasser gesorgt ist.
Danach wird gekehrt, geputzt und das Schönste von allem: Ich sortiere meine Spielsachen, nehme all die schönen Dinge einmal in die Hand und präsentiere sie auf Tellern, In Schüsseln und Körbchen.
Das ist mein Spiel. Ob ich die Freunde heute farblich sortiere oder nicht? Werde ich die bunten Tücher heute zusammengelegt oder durcheinander anbieten? Und welche Bausteine sind heute dran? Soll ich die Wichtel noch zudecken, bevor ich sie in ihr Bettchen lege?
die NanchenfamilieHäkelbälleBambusschüsseln
3) Die Rolle als Gastgeberin erfüllt mich
Nicht alles, was zu den Vorbereitungen gehört, würde ich zu meinen Favoriten zählen. Fenster putzen zum Beispiel ist das nicht. Aber ich mache es dennoch gerne, weil es für mich bedeutet, meine Gäste Willkommen zu heißen. Ich schaffe eine Wohlfühlatmosphäre und sorge dafür, dass alles vorhanden ist, was meine Gäste brauchen. Ich bereite alles so vor, dass wir unsere gemeinsame Zeit genießen können.
Wenn die ersten Eltern mit ihren Kindern mein Haus betreten, bin ich meist mit allen Vorbereitungen fertig. Ich begrüße jeden einzelnen meiner Gäste persönlich. Ich unterstütze Eltern beim An-und Ausziehen, nehme Taschen und sonstige Utensilien ab und warte, bis alle gut angekommen sind. Während die Eltern auf den vorbereiteten Pölstern Platz nehmen, beginnen die Kinder bereits, die Gegend zu erkunden.
4) Im Pikler-SpielRaum herrscht eine einzigartige Atmosphäre
Und dann steht für 75 Minuten die Zeit still.
Meine Einladung an die Eltern, ihre Kinder beim Spielen zu beobachten, sorgt für eine kontinuierliche Ruhe. Durch die Aufmerksamkeit der Erwachsenen entsteht eine geborgene, entspannte Atmosphäre. Eine Atmosphäre, die alle Anwesenden in eine wohlwollende Wolke des Zutrauens hüllt. Wie in einem Luftballon, gut geschützt vor dem Außen.
Aber es ist keineswegs still in diesem Raum, denn hier kreischt ein Kind vor lauter Freude, dort klingen die Schüsselchen und noch weiter hinten klopft jemand mit einem Holzstück auf den Boden. Die Spielgeräusche der Kinder sind vorrangig, auch wenn natürlich hin und wieder Erwachsenenstimmen zu hören sind.
Das Interesse der Erwachsenen am Spiel der Kinder, an ihrer selbstgewählten Tätigkeit macht die Atmosphäre magisch. Für die Kinder bedeutet das, von großer Wichtigkeit zu sein und wahrgenommen zu werden in ihrer Aktivität. Das Zutrauen zu spüren, dass sie in einem wohl geborgenen Raum völlig selbständig sein können.
Das Kind fühlt sich durch das aufmerksame Interesse des Erwachsenen wichtig und wertvoll
5) Das Spiel der Kinder berührt mich jeden Tag aufs Neue
Auch ich beobachte das Spiel der einzelnen Kinder. Ich sehe, wie die acht Monate alte Mia sich immer wieder vom Rücken auf den Bauch und wieder zurückdreht. In geschmeidigen Bewegungen kugelt sie sicher durch den Raum. Sie dreht sich auch um die eigene Achse, wenn sie am Bauch liegt. Da entdeckt sie eine Holzscheibe, den sie mit Daumen und Zeigefinger ergreift. Sie dreht sich zurück auf den Rücken um die Scheibe zu betrachten und zu verkosten.
Hinter ihr befindet sich die Rutsche. Die zweijährige Lilly rutscht herunter und stoppt rechtzeitig ihre Fahrt, um dem Baby nicht wehzutun. Ganz langsam rutscht sie das letzte Stück herunter und landet direkt hinter Mia. Die beiden berühren einander und Mia findet Gefallen an Lillys Hose und beginnt, daran zu ziehen. Ich nähere mich den beiden, lege mich auf den Bauch und beschreibe, was ich sehe: „Mia interessiert sich für deine Hose.“ Und weil ich bemerke, dass Lilly nicht reagiert, ergänze ich noch: „Wenn das für dich unangenehm ist, dann kannst du auch einfach weggehen.“ Lilly sieht mich kurz an, steht dann auf und geht einige Schritte weg. Mia sieht ihr kurz nach, widmet sich aber gleich wieder anderen Dingen. Kurze Zeit später kommt Lilly und setzt sich wieder ganz nah neben Mia. Sie sieht mich an, lächelt und berührt sanft Mias Hand.
Valentin, der heute zum ersten Mal im SpielRaum ist, hat sich nach einer halben Stunde von seiner Mama gelöst und ist mittlerweile bei der Rampe angekommen. Dort oben im Vierfüßlerstand überlegt er gerade, wie er am besten wieder herunterkommt. Er entscheidet sich für einen direkten Weg und krabbelt kopfüber wieder herunter.
Ich erfreue mich an den Erfolgen und Lernprozessen der einzelnen Kinder und teile meine Beobachtungen mit den Eltern. Ich genieße die Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen, ihre Kompetenz und ihre Eigeninitiative. Ich liebe das Leuchten in ihren Augen, wenn sie etwas entdecken, das ihnen gefällt und die Freude in ihrem Gesicht, wenn ihnen etwas gelungen ist.
Lerne den Pikler-SpielRaum kennen!
In meinem SpielRaum hast du die Möglichkeit, einfach zu sein, dazusitzen und keinen Erwartungen von außen gerecht zu werden. Ich lade dich ein, eine Stunde Auszeit zu nehmen und nur für DICH und DEIN Kind da zu sein. Eine Stunde, die euch ermöglicht, einander noch näher kennenzulernen. Eine Stunde deiner Aufmerksamkeit, die deinem Kind das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein. Eine Stunde, die euren gemeinsamen Alltag bereichern wird!
Im Alltag finden wir uns in vielen herausfordernden Situationen mit unseren Kindern. Die Entscheidung, in ein qualitativ hochwertiges Elterncoaching zu investieren, wird meist erst dann gefällt, wenn sprichwörtlich „die Kacke am Dampfen ist“.
Die größte Herausforderung als Elternteil sind wohl die starken Emotionen unserer Kinder. Dabei ist es völlig egal, wie alt das Kind ist. Das kann das Baby sein, das ständig schreit, das Kleinkind, das sich vor lauter Ärger auf den Boden wirft, das Kindergartenkind, das seiner Wut freien Lauf lässt und dem kleinen Geschwisterchen wehtut oder der Teenager, der die Türen knallt, weil du ihn zum Aufräumen aufgefordert hat.
Aber da gibt es gewiss noch mehr Situationen, in denen du dich vielleicht hilflos, überfordert oder unsicher fühlst.
Ein Einzelcoaching schafft schnelle Klarheit für eine konkrete Situation. Gemeinsam können wir herausfinden, welche Entwicklungsherausforderungen hinter dem für uns so schwierig auszuhaltenden Verhalten liegen. Wenn du die Gefühlslage deines Kindes verstehen kannst, wird es für dich wieder leichter, deinem Kind empathisch zu begegnen. Dies ist wichtig, um eine negative Abwärtsspirale langsam wieder aufzulösen.
Emma (10 Monate) mag wickeln nicht:
Emma ist ein sehr aufgewecktes und neugieriges Mädchen. Krabbelnd erkundet sie ihre Umgebung. Oft ist sie so beschäftigt, dass sie ihre Mama Manuela gar nicht braucht. Nur eines mag Emma gar nicht: Wickeln, Anziehen und Ausziehen. Manuela gefallen die Autonomiebestrebungen ihrer Tochter. Sie möchte sie auch nicht darin einschränken.
Wenn Manuela das kleine Mädchen zum Wickeln holt, beginnt Emma zu schreien und hört erst dann wieder auf, wenn ihre Mama damit fertig ist. Dabei hat sie schon alles versucht: gar nicht wickeln, mit Singen, im Bett, am Sofa oder mit Spielzeug. Aber Emma mag einfach nicht. Es hat den Anschein, als hätte sie für diese Dinge gar keine Zeit. Wenn Emma ihr großes Geschäft gemacht hat, windet sie sich am Wickeltisch, schreit und tritt nach ihrer Mama. Dieses Verhalten macht Manuela wütend. Die Situation spitzt sich so zu, dass Manuela ihre Tochter anschreit, sie solle doch endlich mal ruhig sein.
Danach entscheidet sich Manuela zu einem Elterncoaching.
In diesem Gespräch erfährt sie, dass
Emma Zeit und Orientierung braucht, um sich auf neue Situationen einzulassen.
das Weinen und Treten ein Ausdruck Emmas Irritation ist.
Emmas Bedürfnis nach freier Bewegung auch am Wickeltisch nicht Pause macht.
Gemeinsam erarbeiten wir,
dass kleine Veränderungen in der Umgebung sowie in der Tagesstruktur für mehr Orientierung und damit Sicherheit sorgen.
wie sie die Wickelsituation dafür nutzen kann, um in Ruhe in Kontakt mit ihrer Tochter zu sein.
wie sie ihre Tochter ansprechen kann, damit diese sie versteht und kooperieren kann.
In Folge dessen entscheidet sich Manuela für den Besuch des Pikler-SpielRaumes, wo sie über einen längeren Zeitraum von einer professionellen Begleitung und dem Austausch unter Eltern profitieren kann. Emma hat dort die Möglichkeit, ihre ersten Erfahrungen mit anderen Kindern zu sammeln und ihrem Entdeckungsdrang in aller Ruhe nachzugehen.
Sarah (4) will immer nur Mama :
Verena ist Mutter von 2 Mädchen. Während sie das Baby als unkompliziert wahrnimmt, fordert sie ihre 4jährige Tochter Sarah immer mehr heraus. Sarah will ausschließlich mit Verena zu Bett gehen, verlangt auch in der Nacht nur nach ihr. Sarah möchte nur von der Mama angezogen werden und weint, wenn sie außer Haus geht. Den Papa verschmäht sie, obwohl er sich sehr um sie bemüht. Während Verena ihr Baby stillt, fordert Sarah immer wieder ihre Aufmerksamkeit, indem sie sie für alltägliche Dinge braucht wie essen, aufs Klo gehen oder sogar Dinge kaputt macht. Ihre Wutausbrüche fordern Verena sehr. Sie fühlt sich hilflos und verzweifelt. Aus Angst vor Sarahs Wutreaktionen erfüllt sie ihr mehr Wünsche, als sie eigentlich möchte. Sie hat das Gefühl, dass Sarah nie genug bekommt. Es ist Anton, Sarahs Papa, der sich schließlich für ein Elterncoaching entscheidet, weil er bemerkt, wie sehr ihr Familiensystem an Sarahs Verhalten leidet und er zunehmend unsicherer wird im Umgang mit seiner Tochter.
In diesem Gespräch beschreiben die Eltern zunächst eine ganz konkrete Situation aus ihrem Alltag
Gemeinsam arbeiten wir an folgenden Fragen:
Was möchte Sarah den Eltern mit ihrem Verhalten mitteilen?
Wie kann Verena in diesen Situationen mit ihrer Tochter sprechen, damit diese sich bestätigt und angenommen fühlt und gleichzeitig dabei eine klare Orientierung bekommt?
Welche Unterstützung brauchen beide Elternteile jeweils vom anderen, um den Herausforderungen gelassener begegnen zu können?
Welche Schritte zur Verbesserung gibt es und welche haben in der Umsetzung Priorität?
Da die Problematik nicht mit einem einzigen Gespräch geklärt werden kann, entscheiden sich beide Elternteile für ein weiterführendes 3er Paket. Wir treffen uns wöchentlich zu einem 30minütigen Gespräch. Dabei reflektieren wir gemeinsam, ob und wie sich die Veränderungen auf die Familie ausgewirkt haben. Durch die kontinuierliche Begleitung wächst die Sicherheit und Klarheit der Eltern, was auch dazu führt, dass Sarah ruhiger und entspannter wird.
Maria (32), Mama von 2 Kindern fühlt sich ausgebrannt:
Maria ist leidenschaftliche Mutter von 2 Kindern. Sie liebt es, bei ihren Kindern zu sein. Seit 5 Jahren hatte sie allerdings keine Minute für sich alleine. Ihre Kinder sind es gewohnt, sie ständig um sich zu haben. Es geht so weit, dass Maria sich gar nicht mehr traut, die Kinder bei ihrem Mann zu lassen und alleine außer Hause etwas zu unternehmen. Sie nimmt an, die Kinder würden vor Kummer sterben, wenn sie wegginge. Aus Angst vor dem Weinen ihrer Kinder bleibt sie lieber zu Hause, während ihre Freundinnen abends ins Kino gehen. Doch sie fühlt sich zunehmend ausgelaugt und den ständigen Forderungen ihrer Kinder nicht mehr gewachsen. Sie wird schnell wütend und schimpft öfter mit ihren Kindern, als sie eigentlich vorhatte.
Maria braucht Möglichkeiten, sich zu erholen, um den anfordernden Situationen mit ihren Kindern gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass sie Zeit für sich beansprucht und wieder auftanken kann. Damit sie sich später wieder aufmerksam um ihre Kinder kümmern kann. Gemeinsam besprechen wir Möglichkeiten, diese Ruhepausen für Maria wahr werden zu lassen. Außerdem arbeiten wir an Methoden, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse rechtzeitig erkennen und entsprechend kommunizieren kann. Wir erarbeiten einen Schritt für Schritt Plan, wie Maria kleine Auszeiten für sich nehmen und nützen kann.
In 3 weiteren Gesprächen (wöchentlich jeweils 30 Minuten) erarbeiten wir außerdem:
welche Umgebung die Kinder brauchen, um in eine freigewählte, befriedigende Aktivität zu kommen.
wie Maria die Selbstständigkeit ihrer Kinder im Alltag unterstützen kann.
welche sprachliche Begleitung die Kinder in ihrer Selbstständigkeitsentwicklung unterstützt.
Brauche ich wirklich eine Elternberatung?
Dies sind nur 3 von vielen Lebenssituationen, in denen dir ein schnelles Coaching helfen kann, deinen Blickwinkel ein wenig zu verändern.
Du brauchst kein Elterncoaching mit mir, wenn du:
lieber weiter jammerst, als etwas an deinem Verhalten zu ändern.
der Meinung bist, dass Kinder nichts zu sagen haben und das befolgen sollen, was Erwachsene sagen.
nicht bereit bist, hinter deine eigenen Kulissen zu schauen, dich selbst zu beobachten und zu reflektieren.
eine Freundin oder Person an deiner Seite hast, der du vertraust und die selbst Pädagogin ist.
Natürlich kannst du auch ganz viele Eltern-und Erziehungsratgeber lesen, die dir sagen, wie du der nächsten Situation begegnen kannst. Nun, das kostet Zeit und Geld und es ist fraglich, ob du dann mehr weißt, als vorher.
Wenn du möchtest, zeige ich dir Schritt für Schritt Lösungen und Möglichkeiten, die dir sofort zur Verfügung stehen. Ich begleite dich durch einen Prozess, in dem du selbst das Ruder in der Hand hast und das Steuer bedienst! Du bist die Expertin für dein Kind. Alles was du brauchst, ist schon in dir, gemeinsam holen wir es heraus!
Die Beobachtungen und Erkenntnisse Emmi Piklers haben in den letzten Jahren in vielen Krippeneinrichtungen Einzug gehalten hat. In Form von Pikler®-SpielRäumen wird Piklers Haltung dem Kind gegenüber von langjährig ausgebildeten PädagogInnen in Familien getragen. Das Interesse an dem pädagogischen Ansatz ist erst in den letzten 30 Jahren stark gestiegen, obwohl Pikler selbst bereits vor dem ersten Weltkrieg ihre ersten Erkenntnisse und Beobachtungen dokumentierte.
Die Pikler-Pädagogik ist keine bestimmte Methode oder Vorgehensweise. Vielmehr lehrt sie uns, eine Haltung einzunehmen, mit der wir das Kind als autonomen und kooperativen Partner wahrnehmen und uns gleichzeitig unserer Führungsverantwortung bewusst sind. Diese Haltung setzt das Wissen um die kindliche Entwicklung und deren Bedürfnisse voraus.
„Wir wollen keine Richtung vorgeben, sondern einen anderen Blick auf das Kind zeigen. Es geht darum, was es bedeutet, respektvoll mit dem Kind umzugehen, ihm Raum für seine Selbstständigkeit zu geben.(…) Und gleichzeitig wird es in die Ordnung und die Regeln seiner Umgebung eingeführt.(…) Der Erwachsene muss das Kind in seinem eigenen Rhythmus, mit seinen Initiativen respektieren und begleiten und in gleicher Weise dafür sorgen, dass es sich in die Gemeinschaft einfügen kann.
(Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)
Die Grundpfeiler der Pikler-Pädagogik
1) Beziehungsvolle Pflege
Die täglich oftmals wiederkehrenden Situationen wie Wickeln, Füttern, Aus-und Anziehen oder Baden werden zum Beziehungsangebot. In der Pflege wird dem Säugling/Kleinkind Geborgenheit und Zutrauen vermittelt, indem der Erwachsene langsam handelt, seine Tätigkeiten ankündigt und dem Kind die Möglichkeit zur Kooperation, zum Mitmachen gibt. Das Kind erlebt seine soziale Kompetenz und eine sichere Bindung zum Erwachsenen. Dadurch entsteht emotionale Sicherheit, die als Grundlage für selbstständige Erkundungen und Tätigkeiten gilt.
„Behandeln wir Kinder nie mechanisch. Behandeln wir es nie wie einen leblosen Gegenstand, wie klein es auch sein mag. Nehmen wir Rücksicht!“ Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)
2) Freie Bewegungsentwicklung
Jedes gesunde Kind besitzt von Natur aus die Fähigkeit, seine motorischen Fertigkeiten selbst zu entwickeln. Um vom Liegen ins Stehen und letztlich zum Gehen zu kommen, braucht es keine Animation oder ein Training, jedoch eine dem Entwicklungsalter des Kindes angepasste vorbereitete Umgebung. Der Erwachsene stellt sicheres und anregendes Material zur Entfaltung bereit und begegnet dem Kind mit Vertrauen in seine Fähigkeiten und echtem Interesse an seinem Tun.
„Der Säugling lernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.“ Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)
3) Freies Spiel
Von Geburt an ist der Säugling interessiert an sich und seiner Umwelt. Die freie Aktivität ermöglicht eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit den äußeren Gegebenheiten. Das Kind entscheidet, womit und wie lange es sich beschäftigen möchte, denn die Art und Weise dieser Beschäftigung hängt vom jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes ab. Damit ein Kind selbstständig aktiv sein kann, benötigt es einen sicheren, ruhigen Ort, geeignetes Spielmaterial und die Bereitschaft des begleitenden Erwachsenen, einen sicheren Hafen zu bieten und Anteil an seinen Erfahrungen zu zeigen.
„Er lernt sich selbstständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt die Freude und die Zufriedenheit kennen, die der Erfolg – das Resultat seiner geduldigen, selbstständigen Ausdauer für ihn bedeutet.“ Emmi Pikler (in „zufriedene Babys – zufriedene Mütter“)
Beobachtung und Reflexion statt Dogmatismus
In der Pikler-Arbeit geht es nicht darum, zwischen gut und schlecht oder falsch und richtig zu entscheiden. Die pädagogische Arbeit beinhaltet Selbstreflexion und Situationsanalysen, sowie Anregungen zur vorbereiteten Umgebung und den Transport entwicklungspsychologischer Gegebenheiten. Ziel der Pikler-Pädagogik ist es, das Kind und seine Bedürfnisse zu verstehen und darauf liebevoll auf Augenhöhe zu reagieren.
„Aber nicht alles ist vorgeschrieben. In unseren Krippengruppen wird in vielem unterschiedlich gehandelt. Wir besprechen aber die Situationen und Abläufe, dann beobachten und kontrollieren wir die Umsetzung und tauschen wieder unsere Beobachtungen aus. Das ist eine fortwährende kreative Arbeit.“
Anna Tardos, Tochter Piklers in „Pikler-Ein Theorie-und Praxisbuch für die Familienbildung; Astrid Gilles-Bacciu | Reinhild Heuer (Hrsg.), S. 23 ff)
Emmi Pikler wurde 1902 in Wien geboren. Sie absolvierte ein Medizinstudium in Wien und promovierte 1927. Drei Jahre später heiratete sie György Pikler, 1931 wurde ihre Tochter Anna geboren. 1935 eröffnete sie eine Privatpraxis als Kinderärztin in Budapest. Ihr großes Anliegen war, neben den gesundheitlichen Aspekten, die Familien in der Kindererziehung zu unterstützen.
Schon im Säugling besteht ein von Natur aus unversiegbares und immer zunehmendes Interesse für die Welt und für sich selbst.
1946 übernahm sie die Organisation und Leitung des Säuglingsheims in der Lóczy-Straße in Budapest. Aufgrund ihrer Beobachtungen hat sie den ihr anvertrauten Kindern eine Umgebung bereitet, in welcher sie selbstständig und aktiv ihre Bewegungen entwickeln und ihre Umgebung erkunden konnten. Ihr Erfolg zeigte sich im Zustand der Heimkinder, die laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO ohne Anstaltsschäden, d.h. zu selbstbewussten, eigenständigen Menschen heranwuchsen. Die Besucher und Besucherinnen des Heims sahen ausgeglichene, lebensfrohe und aktive Kinder.
Die Erkenntnisse, die Pikler aus ihrer langjährigen Erfahrung zog, publizierte sie in wissenschaftlichen Studien. Aus zahlreichen Vorträgen und Artikeln entstand 1940 ihr erstes Buch „Friedliche Babys – zufriedene Mütter“. Das Thema ihrer Habilitation 1969 war die freie Bewegungsentwicklung. Das Dr. Emmi Pikler Institut wurde durch die Herausgabe von Fachbüchern, Artikeln in Fachzeitschriften, Studien, Forschungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu einem weltweit anerkannten methodologischen Institut.
Emmi Pikler starb 1984 nach kurzer Krankheit in Budapest. Ihre Tochter, Anna Tardos, übernahm nach ihrem Tod die Leitung des Heims und führte die Forschungsarbeiten fort. Heute sind keine Heimkinder mehr im Loczy. Die entwickelten Grundsätze werden dort nun in Krippen und Pikler®-SpielRäumen umgesetzt. Es werden regelmäßig zahlreiche Internationale Fortbildungen angeboten.
Die Haltung Piklers Kindern gegenüber hält mittlerweile in vielen Tageseinrichtungen Einzug und ist in den letzten Jahren zu einem Qualitätsmerkmal geworden. Diese Qualitätssicherung der Pikler-Kleinkindpädagogik wird durch nationale und internationale Pikler-Gesellschaften übernommen.
Publikationen:
Miteinander vertraut werden. Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von Säuglingen und Kleinkindern(Hrsg.: Anna Tardos, Lienhard & Laura Valentin). Arbor Verlag 2014, * ISBN: 978-3867811231
Lasst mir Zeit. Die selbständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freien Gehen. Pflaum, München 2018 * ISBN: 978-3-7905-1068-3
Friedliche Babys – zufriedene Eltern. Vom achtsamen Umgang mit unseren Kindern. Herder, Freiburg 2021 ISBN: 978-3-451-03320-9
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