Auf dieser Seite beantworte ich dir alle Fragen, die mir zu meinem Pikler-SpielRaum im Burgenland bereits gestellt wurden. Manche häufig, manche weniger häufig. Sollte deine Frage nicht dabei sein, dann schreib mir gerne und stelle sie mir!
Was ist ein Pikler-SpielRaum?
Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden. (Lies hier mehr darüber)
Wo findet der Pikler-SpielRaum im Burgenland statt?
Ich biete Pikler-SpielRäume in Steinbrunn bei Eisenstadt und in Kaisersdorf bei Oberpullendorf an.
Wann findet der Pikler-SpielRaum im Burgenland statt?
Wie lange dauert ein Pikler-SpielRaum im Burgenland?
Eine Spieleinheit dauert jeweils 75 Minuten. Ein Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und zwei Elternabenden via Zoom.
Wann beginnen die SpielRaum-Blöcke im Burgenland?
Ein SpielRaum-Block besteht aus acht Spieleinheiten am Vormittag und zwei abendlichen Gesprächsrunden für Eltern via Zoom. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober.
Wie kann ich mich zum Pikler-SpielRaum im Burgenland anmelden?
Wann melde ich mich am besten für den Pikler-SpielRaum im Burgenland an?
Sobald du Interesse am SpielRaum hast, kontaktiere mich gerne. Sollte noch ein Platz frei sein, kann es sein, dass du einfach einsteigen kannst. Wenn nicht, dann landest du automatisch auf einer Warteliste. Abonniere gerne meinen Newsletter, um zeitnah von den aktuellen Terminen und Angeboten zu erfahren.
Was kostet der Pikler-SpielRaum im Burgenland?
Den genauen Preis findest du auf dem jeweiligen Infoblatt, das du hier herunterladen kannst. Bei erneuter Buchung bekommst du einen Wiederholungsrabatt von 10%.
Ab welchem Alter ist der Pikler-SpielRaum im Burgenland geeignet?
Der SpielRaum ist sinnvoll für Babys, die bereits mobil sind, bzw. beginnen, mobil zu werden. (Drehen, Rutschen, Robben). Besuche mich gerne in der Baby-Teestunde in Kaisersdorf, wenn du diesbezüglich noch unsicher bist oder kontaktiere mich, um über aktuelle Baby-Angebote zu erfahren.
Kann ich im Pikler-SpielRaum im Burgenland schnuppern?
Sofern es einen freien Platz gibt, kannst du gerne mit mir einen einmaligen Termin zum Schnuppern ausmachen. Bitte schreib mir dafür eine Nachricht. Eine Schnupperstunde kostet € 22.-
Wo finden die begleitenden Gesprächsabende im Pikler-SpielRaum Burgenland statt?
Die abendlichen Gesprächskreise für Eltern finden via Zoom statt. Nach deiner Anmeldung bekommst du ein Willkommensmail, in dem du den Link für dieses Meeting findest.
Muss ich an den Gesprächsrunden für Eltern teilnehmen?
Die Gesprächsrunden sind Teil des Angebotes. Sie bieten dir eine gute Möglichkeit, dich unter gleichgesinnten Eltern auszutauschen. Jede:r Teilnehmer:in ist mit allen Themen willkommen.
Kann ich den Pikler-SpielRaum im Burgenland auch ohne Gesprächsabende für Eltern buchen?
Die beiden abendlichen Gesprächsrunden via Zoom sind Teil des Angebotes. Sie bieten dir eine gute Möglichkeit, dich unter gleichgesinnten Eltern auszutauschen und sind eine wichtige Ergänzung zum Spielangebot am Vormittag.
Kann ich versäumte Termine im Pikler-SpielRaum Burgenland nachholen?
Da es sich immer um fixe Gruppen handelt, können versäumteSpielRaum-Termine leider nicht nachgeholt werden. Abendtermine allerdings können jederzeit nachgeholt werden!
Im Handel findest du unzählige Dinge, die für dein Baby vermeintlich unverzichtbar erscheinen. Aber braucht dein Baby das wirklich?
Deinem Baby wird niemals langweilig, weil es ja erst alles in seiner Umgebung kennenlernen muss. Es braucht weder ständige Unterhaltung, noch teures Spielzeug. Was dein Baby in den ersten sechs Monaten tatsächlich zum Spielen braucht, erzähle ich dir in diesem Artikel.
Wann beginnt mein Baby eigentlich zu spielen?
Die ersten acht Wochen nach der Geburt werden nicht umsonst „Wochenbett“ genannt. Dieses Wort drückt ziemlich genau das aus, was jetzt dran ist: Eine Auszeit für Mama und Baby, eine Zeit zum Kennenlernen, zum Ausruhen, zum Kuscheln.
Vielleicht kannst du schon jetzt beobachten, dass dein Baby dir konzentriert zuhört oder dich anlächelt, wenn du es ansprichst. Es betrachtet interessiert dein Gesicht oder Dinge, die sich bewegen oder dreht seinen Kopf einem bunten Muster zu. Diese Aktivitäten können natürlich noch nicht als „Spiel“ bezeichnet werden, sind aber wichtige Entwicklungsschritte, die du mit ausreichender Ansprache und viel körperlicher Nähe fördern kannst.
Meine Hände – mein erstes Spielzeug
Das erste Spiel lässt sich rund um die 10. Lebenswoche beobachten, wenn dein Baby seine eigene Hand entdeckt. Anfangs flattert die eigene Faust noch zufällig ins Gesichtsfeld, doch bald kann dein Baby seine Bewegungen kontrollieren. Es bewegt seine Hände so, wie es das später mit einem Gegenstand in der Hand tun wird.
Das Öffnen und Schließen der Faust ist eine Vorbereitung auf das spätere Greifen und Loslassen von Gegenständen und das Lutschen an der Faust ist eine wichtige orale Sinneserfahrung.
Das Spiel mit dem eigenen Körper beschränkt sich aber nicht nur auf die Hände. Das Baby „turnt“ gerne, strampelt, dreht sich nach links und nach rechts und stärkt so seine Muskulatur für die nächsten Entwicklungsschritte.
Mein erstes Spielzeug: Mama, Papa, Geschwister
Nicht nur Babys eigener Körper, auch deiner und der seiner Geschwister werden mit zunehmender Aufmerksamkeit interessanter. Vielleicht versucht dein Baby bereits, mit seinen Händen in deinem Gesicht zu landen oder deine Finger zu fangen!
Spielideen für dich und dein Baby:
Berührungsspiele und Massagen
Fingerspiele
Vorsingen und langsames Tanzen
Geschichten erzählen
Fotos oder Bilder betrachten
Erste Greifversuche – welches Spielzeug sich dafür am besten eignet
Bevor dein Baby bewusst nach einem Gegenstand greift, interessiert es sich für seine Kleidung. Er zieht an seinem Pulli oder bringt das Bändchen der Hose vor seine Augen. Im Alter von drei bis vier Monaten beginnt das Baby bewusst nach Gegenständen zu greifen, die in seiner Nähe liegen. Anfangs wirken die Greifübungen noch zufällig und unkoordiniert, doch Übung macht den Meister! Mit etwa 5 Monaten erreichen die meisten Babys das ausgewählte Spielzeug schon mit einer zielgerichteten Bewegung.
Nicht alle Gegenstände sind für diese erste Zeit geeignet. Wichtig ist, dass es sich um Dinge handelt, die sich gut ergreifen lassen wie ein Tuch, ein Stoffpüppchen oder ein hübscher Greifling.
Ein Tuch findet sich in jedem Haushalt – sei es eine Windel, ein Seidentuch oder das Bandana aus deiner Jugend. Die Farbe und das Muster ist dabei nicht von Relevanz – dein Baby wird mit Sicherheit fasziniert davon sein!
Biete am Anfang nur einen oder zwei Gegenstände an, die du in greifbarer Nähe zu deinem Kind legst.
Die angebotenen Gegenstände sollten eher weich und leicht sein, damit dein Baby sich damit nicht selbst am Kopf verletzt.
Vermeide anfangs Spielsachen, die unerwartete Geräusche erzeugen, um dein Baby nicht zu erschrecken.
Verschiedene Bälle bietest du am besten erst dann an, wenn dein Baby bereits mobiler ist.
TIPP: Lege dein Baby dafür auf den Rücken auf eine nicht zu weiche, aber bequeme Unterlage. Platziere 2-4 Gegenstände rund um den Körper deines Babys, damit es sie betrachten und ergreifen kann. Dinge, die du seitlich neben seinen Kopf legst, motivieren es dazu, sich auf die Seite und schließlich auf den Bauch zu drehen.
Du suchst noch mehr Spielzeuginspirationen für dein Baby? Dann hol dir gleich hier meine kostenlose Spielzeugliste für die ersten drei Lebensjahre!
Kinder lieben Geschichten. Am liebsten welche, die du während des Erzählens frei erfindest. So, dass die Kinder einfach miterzählen und den Ausgang der Geschichte mitbestimmen können. Das ist gar nicht so schwierig, wie du dir jetzt vielleicht vorstellst.
Du brauchst nur den richtigen Ideenbooster. Eine einfache Variante sind meine Story Cubes, die du sofort ausdrucken und zusammenkleben kannst. Die gibt es in verschiedenen Varianten, auch passend zu den Jahreszeiten.
Wie viele Symbole du würfeln lässt, ist zweitrangig. Wenn deine Geschichte ins Stocken gerät, würfelst du einfach nochmal (oder lässt würfeln ;-).
Falls du mit dem freien Geschichten Erzählen noch nicht so viel Erfahrung hast, findest du hier eine Schritt für Schritt Anleitung, mit der du gleich durchstarten kannst!
Damit es dir ganz leicht fällt, deinen Kindern eine phantastische Geschichte zu erzählen, habe ich mir für dich 30 mögliche Titel ausgedacht. Ich bin sicher, du hast beim Lesen bereits eine Idee in deinem Kopf!
Der Hase mit der Erdbeerhaube
Wenn Oma nur nicht laut „Kruzifix no amoi“ gerufen hätte!
Als die Krähe mit dem Schmetterling die Flügel tauschte
Papa und das Segelungeheuer
Wie das Meer auf Emils Balkon kam
Wie man ein Luftschloss baut ohne sich zu verletzen
Verloren im Maisfeld – eine Ameisengeschichte mit gutem Ausgang
Der große Streit zwischen Winter und Frühling
Anne und der Winterbikini
„Sicher nicht!“, sagt Katharina
Ein fahrendes Geschenk für Herrn Zwerg
Der Drache mit den Eselsohren
Der unglaubliche Besuch der Wunschtraumfledermäuse
Der Tag, an dem die Kekse zu fliegen begannen
Tante Hilde und die verlorenen Worte
Henne Berta will Gitarre spielen
Seit Onkel Hans seinen Regenschirm verlegt hat…
Tobis Lieblingsfarbe ist….Apfelila!
Als Papa den Wunschtraumgenerator erfand
Über das unbekannte Universum im Gurkenglas
Bitte warten, das dauert nur einen Augenblick, sagte das Kamel
Die Geschichte von der Badeente, die nicht baden wollte
Die phantastische Reise der tanzenden Reblaus
Bernadette will U-Boot fahren
Als die Zimmerpflanzen einen Streik planten
Ein Tag in der Schreibtruhe
Wie unser Kühlschrank Ohren bekam
Unterm Tisch bei Familie Müller
Die kleine Hexe geht campen
„Ich bin doch kein Zauberer!“ Sagte der Zirkusdirektor
Hast du noch mehr Ideen? Schreib mir doch und erzähle mir von deiner Geschichte!
Hier findest du meine Story Cubes zum sofortigen Download! Der Shop ist noch am Entstehen und wird im Sommer bestimmt weiter aufgefüllt!
Seit einigen Tagen sitze ich in meinem Wohnzimmer und stricke neue Babylegwarmers. Das sind Stulpen, die ich in meinen Pikler-SpielRäumen zum Ausborgen zur Verfügung stelle, damit die Kinder beim Spielen barfuß sein können.
Vielleicht kennst du das ja auch, dass dein Baby sich ständig die Söckchen runterstrampelt oder dein Kleinkind sich dazu entscheidet, lieber keine Socken oder Hausschuhe zu tragen?
In diesem Artikel erzähle ich dir, warum es wichtig ist, die Füße deines Babys ruhig öfter mal nackt sein zu lassen – und was du tun kannst, damit die Beine schön warm bleiben.
1) Barfuß unterstützt die Körperwahrnehmung deines Babys
Babys beginnen bereits früh, ihre eigenen Füße zu erkunden. Im Alter von ca. einem halben Jahr haben fast alle Babys ihre Füße entdeckt, strecken sie in die Höhe und erforschen sie mit ihren Händen und ihrem Mund. Das uneingeschränkte Kennenlernen des eigenen Körpers unterstützt ein natürliches Körperbewusstsein und infolgedessen das SELBST-Bewusstsein.
Den eigenen Körper zu entdecken und mit Händen und Mund zu erkunden ist ein wichtiger Schritt in der Spiel-und Bewegungsentwicklung eines Babys
2) Barfuß schult den Tastsinn deines Babys
Babys setzen beim Spielen und Bewegen ihre Füße und Zehen zum Ertasten des Untergrundes und möglicher Spielsachen in der Nähe ein. Der Tastsinn an den Füßen funktioniert genauso gut wie an den Händen.
Die unterschiedliche Beschaffenheit der Materialien und Untergründe im SpielRaum trägt zu vielfältigen Erfahrungen bei. Babys be-greifen die Welt eben nicht nur mit den Händen. sondern auch mit ihren Füßen.
3) Barfuß unterstützt die freie Bewegungsentwicklung deines Babys
Wenn du deinem Baby eine freie Bewegungsentwicklung ermöglichst, kannst du vielleicht beobachten, dass es seine Zehen zum Abstoßen und Wegdrücken einsetzt, um sich so um die eigene Achse zu drehen oder vorwärts zu schieben. Wenn die Füße nackt sind, können die Zehen müheloser gespreizt, gestreckt und gebeugt werden. Die dadurch erhöhte Mobilität ermöglicht dem Kind das selbstständige Erreichen von Spielsachen und das wiederum erhöht seine allgemeine Zufriedenheit.
Hannah kann mit ihren nackten Füßen die nächste Sprosse am Dreieck gut ertasten.
4) Barfuß sorgt für mehr Sicherheit
Nackte Füßchen kleben meist besser und sind somit rutschfester. Im SpielRaum gehen Kinder gerne die schrägen Ebenen auf und ab oder versuchen auch, die Rutsche hinaufzugehen. Gerade wenn es um die Sicherheit geht, kommen wir nicht drumherum, über das barfuß Sein nachzudenken. Keine Anti-Rutschsocken oder Schuhe haften besser an einer rutschigen schrägen Ebene, als nackte Füße!
Das alles ist nicht möglich, wenn wir unseren Kindern ständig Socken anziehen. Stell dir vor, du hättest ständig Handschuhe an. Das würde dich ordentlich einschränken, oder?
So bleiben nackte Babyfüße warm
Ich kenne und verstehe jedoch die Sorge, dass die Füße zu kalt werden und das Kind dadurch auskühlt. Pulswärmer aus Wolle oder Jersey halten die Beine warm, während die Füße und Zehen genügend Bewegungsfreiheit genießen.
Ich stricke die Babylegwarmers aus 4fädiger Sockenwolle. Dafür schlage ich im Fadenspiel 40 – 44 Maschen an, je nach Größe der Kinder und stricke 10-12 cm hoch. Ich verwende abwechselnd glatte und verkehrte Maschen, damit die Stulpen schön dehnbar sind.
Wenn die Pulswärmer dazu neigen, runter zu rutschen, kannst du sie einmal umschlagen, damit sie fester halten.
Mittlerweile kannst du natürlich Pulswärmer auch günstig kaufen und musst nicht selbst zu Nadel und Garn greifen. Oder vielleicht findest du ja jemanden in deiner Nähe und Bekanntschaft, dem das Stricken genauso viel Spaß macht wie mir?
Meine Kinder sind mittlerweile wirklich groß, aber ein Adventkalender ist für uns alle immer noch unverzichtbar. Unser Adventkalender besteht aus 24 unterschiedlich großen goldenen Sternen, die jährlich immer wieder an die gleiche Stelle der Wohnzimmerwand geklebt werden. Jeden Tag einer.
Dazu hänge ich an eine Schnur mit einer Wäscheklammer für jeden Tag ein klein gefaltetes Papier, auf das ich eine Idee mit einer gemeinsamen Aktivität schreibe. Wenn du nicht nur das Papier aufhängen magst, kannst du es auch in ein nettes Kuvert (schau mal hier!) stecken und dieses mit deinen Kindern verzieren.
Warum gerade Zeit verschenken?
Als dreifache Mama war es mir immer ein Bedürfnis, die Zeit, die wir miteinander verbringen, wert-und beziehungsvoll zu gestalten. Natürlich ist es eine schöne Möglichkeit, Süßes oder besondere Überraschungen in den Adventkalender zu stecken. Da spricht auch gar nichts dagegen.
Was mich betrifft, wollte ich einfach nicht drei Adventkalender mit verschiedenen Dingen befüllen. Denn was der eine gerne mag, mag der andere gar nicht. Schokolade will sowieso nur einer. Der Eine liebt Lego, der Andere Schleich-Tiere und der Dritte ist sowieso noch zu klein für dies und das.
Also habe ich mir diese Möglichkeit einfallen lassen. Gemeinsame Aktivitäten stärken und festigen die Beziehungen innerhalb der Familie. Ein Vorteil dieses Kalenders ist auch: er hat auch im Laufe der Jahre noch nicht ausgedient. Denn auch, wenn heute nicht mehr alle jeden Tag im Haus sind, manche früher und manche später heimkommen: Ein klein wenig Zeit gibt und nimmt jeder gerne!
Über 24 Ideen für deinen „Zeitgeschenk“-Adventkalender
Lies dir gerne meine Ideen durch und lass‘ dich davon inspirieren. Passe die Zeitangebote an das Alter deiner Kinder an und vergiss‘ auf keinen Fall darauf, was du selbst gerne machst – die Zeitgeschenke dürfen allen Beteiligten Spaß machen 😉
Ich sitze bei fast 30 Grad im September in meinem Garten und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Wärme auf meiner Haut verursacht ein wenig Gänsehaut. Solange ich die Augen geschlossen habe, höre ich das Rascheln der Maisblätter im Feld neben mir. Ein beruhigender, unregelmäßiger Ton, manchmal lauter, manchmal leiser, aber er verschwindet niemals. Wenn ich die Augen öffne, muss ich blinzeln, weil das Hell des Sonnenlichtes mein Gehirn kurzfristig überfordert. Es dauert ein wenig, bis ich wieder scharf sehen kann.
Ich sehe dieses intensive Herbstblau des Himmels, das mit dem Gelbbraun der Felder und dem satten Grün der Bäume harmoniert. Ich sehe, wie die Farben der Äpfel stärker werden und sie in der Sonne glänzen.
Und wenn ich in das erfrischende Wasser im Pool steige, dann wird mein ganzer Körper wach und muss sich bewegen. Bewegungen, die einfach passieren, ohne großes Nachdenken. Ich tauche unter, die Kälte lässt mich frösteln und gleichzeitig will ich lachen und schreien, weil ich mich darin so lebendig fühle.
Ich denke an das Kinderbuch von Leo Lionni, das ich schon als Kind kannte und als Mama so oft vorgelesen habe. Ich fühle mich wie Frederick, die Maus, die sich nicht sichtbar an den Vorbereitungen für den Winter beteiligt.
Frederick – die Maus, die nicht arbeitet
„Frederick, warum arbeitest du nicht?“ fragten sie.
„Ich arbeite doch“, sagte Frederick, „ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage.“
aus Frederick (Leo Lionni)
Während die Mäusefamilie Tag und Nacht daran arbeitet, ihren Wintervorrat einzulagern, sammelt Frederick statt Nüsse, Getreide und Samen lieber Sonnenstrahlen, Farben und Worte. Frederick sammelt das Glück des Sommers. Und obwohl seine Mäusefreunde zunächst skeptisch sind, ist Frederick derjenige, der ihnen mit all seinen gesammelten Schätzen durch den langen Winter hilft.
Denn sobald die Vorräte aufgebraucht sind, wollen die Mäuse im grauen kalten Winter nicht einmal mehr miteinander sprechen. Doch was ist mit Fredericks Vorräten?
Frederick zaubert mit seinen Geschichten Wärme und Farben in das Wintergrau und schenkt damit seinen Mäusefreunden Trost und Freude.
Leo Lionni gelingt es, den schwelenden Konflikt zwischen den Mäusen zwar sichtbar zu machen, aber ihn nicht zum vorrangigen Thema zu machen. Denn durch Fredericks Stärke, sich bei seiner Arbeit nicht stören zu lassen, bekommt der Konflikt einfach keinen Raum. Frederick ist selbstbewusst bei der Sache, widerspricht den skeptisch fragenden Kollegen und scheint genau zu wissen, was er zu den Wintervorbereitungen beitragen kann.
Frederick’s Kunst zu erzählen, zu dichten und Stimmungen zu erzeugen bekommt auf den letzten Seiten des Bilderbuches eine besondere Wertschätzung. Mit bunten und ausdrucksstarken Bildern erzählt Lionni von der Wirksamkeit der Erzählkunst.
persönliche Altersempfehlung
Die allgemeinen Altersempfehlungen erstreckt sich in den meisten Fällen zwischen 3 und 7 Jahren. Meiner Erfahrung nach macht die einfache Sprache „Frederick“ auch für jüngere Kinder zugänglich.
Die Botschaft über Kreativität, Individualität und die Bedeutung von Kunst und Geschichten kann für ältere Kinder immer noch ansprechend und relevant sein. Die Geschichte von „Frederick“ bietet eine wunderbare Diskussionsgrundlage für Familien, Kindergärten bis hin zur Grundschule.
Ich schätze vor allem die ausdrucksstarken Illustrationen des Bilderbuches. Sie sind nicht überladen, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. Mit einfachen Linien, Formen und Farben gelingt es Leo Lionni, Stimmungen einzufangen, die auch schon Kinder ab zwei Jahren verstehen und begeistern können.
Frederick – ein persönliches Fazit
Die Botschaft des Buches ist zeitlos. Das Bilderbuch ist eine Hommage an die Individualität des Einzelnen in einer Gemeinschaft. Immer noch bewegen wir uns in einer Welt, in der wir unterschiedliche Begabungen oder Handlungen bewerten. In der Menschen vorgefertigte Vorstellungen von Leistung haben und sie tagtäglich beurteilen. In einer Welt, in der nicht messbare Aktivität kaum wertgeschätzt wird.
Doch wie messbar ist Leistung und wer entscheidet, welche Leistung wichtiger für eine Gesellschaft ist?
Ich selbst ertappe mich noch oft dabei, das Gefühl zu haben, NICHTS zu tun. Nichts Tun fällt uns deshalb so schwer, weil wir noch nicht gelernt haben, dass NICHTS TUN nicht NICHTS TUN ist. Das NICHTS ist so VIEL. Es ist heilsam, den Moment zu genießen, zu staunen und im Hier und Jetzt zu sein. Alle Eindrücke aufzusaugen, wie ein Schwamm, damit ich später davon zehren kann.
Frederick ist der Dichter, der Künstler, der Erzähler, der Maler. Derjenige, der Freude und Lachen bringt. Der uns staunen lässt und uns Achtsamkeit lehrt. Der das Leben reicher und erfüllender gestaltet. Der über das reine Überleben hinaus agiert und uns mehr von der Welt zeigt, als wir vielleicht sehen können.
Eine Gesellschaft braucht den Geschichten erzählenden Frederick genauso, wie die Mäuschen, die sich der physische Beschaffung von Ressourcen widmen.
Kinder lernen im freien Spiel sich und die Welt kennen. Das ungestörte Experimentieren mit verschiedenen Materialien lässt ein Kind die Welt begreifen. Diese Möglichkeit trägt zur Fähigkeit der Selbstbestimmung und damit zu einem positiven Selbstwertgefühl bei.
Damit das freie Spiel zu Hause von Anfang an gelingt, braucht es ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren. Das Kind braucht Spielmaterial, das seinen Entwicklungsbedürfnissen entspricht und genügend Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Ein sicherer Raum, der auch zum Bewegen einlädt und eine aufmerksame Bezugsperson tragen dazu bei, dass das freie Spiel zu einem unvergesslichen (Lern)Erlebnis wird.
“Das Spiel ist die höchste Form der Forschung”, sagte schon Albert Einstein. Also ermöglichen wir das unseren Kindern, so oft wie möglich. Damit es von Anfang an auch gelingt, teile ich gerne die folgenden Punkte mit dir.
Was bedeutet freies Spiel?
Mila ist 8 Monate alt. Sie kriecht auf ihrem Bauch durch den Raum, findet eine kleine Schüssel aus Metall und ergreift sie. Sie dreht sich mit der Schüssel in der Hand auf den Rücken, dreht sie in der Hand, betrachtet sie, legt sie von einer Hand in die andere. Zwischendurch steckt sie sie in den Mund und betrachtet sie danach wieder. Sie dreht sich wieder auf den Bauch, lässt die Schüssel fallen und kriecht weiter, um sich einen Ball zu schnappen.
Während ich Mila beim Spielen zusehe, erinnere ich mich an meine eigene Kindheit.
Ich liege bei meiner Oma in der Küche am Boden und baue mit Steckblumen eine ewig lange Schlange, während sie kocht oder bügelt. Ich tauche ein in meine eigene Welt, vergesse die Zeit und bin ganz mit mir beschäftigt. Aber ich bin nicht alleine. Meine Oma ist immer da. Denn wenn ich mal kurz aufschaue, sieht sie mich und lächelt mir zu. Und wenn ich sie bitte, sich meine Schlange anzusehen, dann wird sie das tun. Diese Zuversicht fühlt sich gut an.
Ich spüre Geborgenheit und Freiheit. Die Freiheit, mich um das zu kümmern, was ich selber gerade machen möchte, aber gleichzeitig weiß ich, dass da jemand ist, den es interessiert. Jemand, der entweder bei mir sitzt, oder in seine eigenen Tätigkeiten vertieft, einfach da ist.
Freies Spiel bedeutet für ein Kind, dass es sich selbst aussucht, womit und wie es mit dem ihm zur Verfügung stehenden Material spielen möchte. Beim freien Spiel gibt es keine Erwartungen von außen und somit keine Über- oder Unterforderung. Schon ein Säugling sucht sich im freien Spiel seine Herausforderungen selbst.
Tipp #1: Freies Spiel braucht geeignetes Spielmaterial
Vermutlich stellst du einem sechs Monate altem Baby kein 100 Teile Puzzle zur Verfügung. Denn, was würde das Baby wohl damit machen? Es würde die Teile ausräumen, in der Hand fühlen, in den Mund nehmen und es damit vermutlich kaputt machen. Außerdem besteht die Gefahr, dass es die Teile verschluckt.
Um einem Kind ein freies Spiel zu ermöglichen, in dem es versinken kann und das seinen Entdeckergeist weckt, braucht es Spielmaterial, das seinen Entwicklungsbedürfnissen entspricht und mit dem es sich nicht verletzen kann.
Ein Baby oder Kleinkind braucht für sein freies Spiel kein teures Spielmaterial, wie es uns die bunte Reklame oft einzureden versucht. Spielzeug, das leuchtet oder singt, wenn man einen Knopf drückt, können Kinder noch nicht nachvollziehen und verstehen. Da führt meist dazu, dass es sie schnell überfordert oder langweilt.
Für Babys und Kleinkinder ist es sinnvoller, einige wenige Materialien aus deinem eigenen Haushalt zur Verfügung zu stellen. Durchforste gerne mal deine Küchenladen, Gegenstände aus dem täglichen Leben und überlege, was davon du zum Spielen abgeben kannst. Das Geld, das du dabei sparst, investiere lieber in hochwertiges Material, das jahrelang für dein Kind interessant ist.
Mit einem Klick auf das Bild erfährst du mehr über die kostenlose Liste!
Tipp #2: Schaffe für das freies Spiel eine JA-Umgebung
Damit das freie Spiel deines Kindes auch wirklich entspannt gelingt, schaffe eine JA-Umgebung, so gut es bei dir möglich ist. Je weniger Grenzen du setzen musst, umso entspannter kann dein Kind spielen.
Der schönste Platz zum Spielen ist in deiner unmittelbaren Umgebung. Wir tendieren dazu, die Zimmer unserer Kinder nach Instagramvorlagen oder wie in einem schicken Möbelhaus einzurichten, in der Hoffnung, dass das Kind sich dort alleine beschäftigen wird. Allerdings ist es für junge Kinder viel wichtiger, in der Nähe seiner Bezugspersonen zu sein, um in ein eigenständiges Spiel versinken zu können.
Achte auf die Sicherheit in der Spielumgebung! Es ist wichtig, dass sich im Spielbereich keine unmittelbaren Gefahren befinden. Sichere offene Steckdosen mit einem Schutz und räume Blumen aus dem Weg. Für Babys kann der Platz auch durch ein Spielgitter begrenzt sein.
Der Platz sollte genügendRaum für Bewegungbieten, da ein freies Spiel ohne Bewegung für ein Kind nicht möglich ist. Das Experimentieren mit dem eigenen Körper ist mit dem Spielen eng verbunden. Ein Baby, das sich auf den Bauch drehen will, braucht genügend Platz, damit die erste Bauchlandung auch gelingen kann. Ein dreijähriges Kind braucht Platz und Möglichkeiten zum Turnen und Toben, nachdem es dem Bären Essen gekocht hat.
Vermeide ablenkende Hintergrundgeräusche wie laufende Radios oder Fernseher. Auch, wenn du denkst, dass dein Kind nicht hinhört oder hinsieht: es beeinträchtigt es dennoch, sich richtig in sein Spiel zu vertiefen und daraus eine befriedigende Erfahrung zu schöpfen.
Ermögliche selbständige Aktivitäten, indem du das Spielmaterial auf der Augenhöhe deines Kindes platzierst. So kann dein Kind selbst wählen, mit welchen Spielsachen es gerade spielen möchte und kann es auch wieder an seinen Platz zurückstellen, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Benutze dafür niedrige offene Regale, die du fest an die Wand schraubst, damit sie nicht kippen können.
Tipp #3: Störe das freie Spiel deines Kindes möglichst nicht!
Als Elternteil bist du für die Spielumgebung deines Kindes zuständig. Du kümmerst dich darum, geeignete Materialien zur Verfügung zu stellen und gegebenenfalls wieder zu ordnen. Dein Kind hat die Möglichkeit, nun auf Entdeckungsreise zu gehen oder seinem Lieblingsspiel nachzugehen.
Für das freie Spiel ist es wichtig, dass keine Erwartungen oder Einmischungen von außen kommen. Vertraue gerne darauf, dass sich dein Kind selbst die nötige Herausforderung für den nächsten Entwicklungsschritt setzt.
Wenn du Lust verspürst, mit deinem Kind zu spielen, setz dich doch einfach mal dazu und schau ihm zu. Was macht es und wie macht es das? Welche Vorschläge kommen dir gerade? Und was wäre, wenn du diesen Vorschlag jetzt aussprichst?
Versuche, dein Kind nicht in seinem Prozess zu stören, denn es würde abgelenkt und sich damit von seiner Selbstbestimmtheit entfernen. Ideen und Vorschläge können zur Überforderung führen oder letztlich dazu, dass das Kind sich nicht wertgeschätzt, nicht richtig fühlt.
Im freien Spiel gibt es kein Richtig und kein Falsch. Du kannst die Zeit damit verbringen, einfach zu beobachten, was und wie dein Kind spielt. Mach es dir mit einer Tasse Kaffee oder Tee so gemütlich wie möglich neben deinem Kind. Wenn es dich ansieht, lächle oder nicke ihm zu. Sprich auch gerne aus, was du siehst: “Du baust einen Turm, ich schau dir mal zu!”
Auf dem ersten Blick könnten wir hier Chaos erkennen. Ich war beim Spiel ganz dabei und weiß damit auch, was genau hier gespielt wurde!
Kinder lieben es, ihr Spiel mit uns Erwachsenen zu teilen. Das gibt ihnen das Gefühl, wichtig für uns und in dieser Welt zu sein. Deine Anwesenheit, die es nicht bewertet in dem, was es tut, trägt nachhaltig zur Entwicklung seines positiven Selbstvertrauens bei.
Wenn du dein Kind in seinem Spiel doch einmal unterbrechen musst, gehe zu ihm hin, begib dich auf seine Augenhöhe, berühre es sanft und sprich es mit klaren Worten an. Kinder sind oft so in ihrem Spiel versunken, dass sie deine Worte nicht wahrnehmen können. Die Berührung und der Augenkontakt tragen dazu bei, sie aus dem Spiel zu holen.
Bist du neugierig geworden?
Wenn du nun Lust bekommen hast, deinem Baby/Kleinkind Zeit und Raum für freies aktives Lernen zu schenken, hol dir gerne meine Liste mit über 100 Spielmaterialien für die ersten Lebensjahre. Darin findest du einfaches und hochwertiges Material für Kinder von 0 bis 3 Jahren, die zu einem gelungenen Freispielerlebnis beitragen können.
„Das Buffet an Glücksmomenten ist reich gedeckt“ – Sabine Piarry, Vernetzungsspezialistin und Marktforscherin, ruft zu einer Blogparade auf, die mich sofort hellhörig macht.
Gerade jetzt, wo bei mir manches gar nicht so rund läuft, wie ich mir das noch Anfang des Jahres vorgestellt habe, spricht mich dieser Titel so stark an. Gerade jetzt, in den ersten Tagen des neuen Kindergartenjahres, wo mir (ja, auch schmerzlich) bewusst wird, dass ich nicht mehr in den Kindergarten gehen werde, weil ich diese Türe vor dem Sommer für immer geschlossen habe. Gerade jetzt, wo ich damit beschäftigt bin, in der Vergangenheit zu schwelgen und gerade jetzt, wo das Loslassen und Akzeptieren so viel Kraft kostet.
Gerade jetzt bedanke ich mich herzlichst für diese Blogparade und freue mich darauf, mein reich gedecktes Buffet voller Glücksmomente zu betrachten, herzhaft zuzugreifen und mich daran zu sättigen.
1) Mein SpielRaum – mein höchstes Gut
Mein SpielRaum befindet sich im Keller meines Hauses im Mittelburgenland. Kaisersdorf kennt zwar fast niemand, ist aber trotzdem gut zu erreichen. In meinem SpielRaum biete ich Pikler-SpielRäume für Kinder von 0-3 in Begleitung ihrer Eltern, Eltern-Baby-Teestunden, sowie SandSpielRäume für die ganze Familie an. Hin und wieder finden dort auch Workshops oder Mamakreise statt.
Der starke Regen im Sommer hat meinem Raum ziemlich zugesetzt. Die Wände wurden von unten feucht und der Putz begann, an manchen Stellen abzubröckeln. Also haben wir in den letzten Tagen mit vereinten Kräften neu ver- und ge-putzt, ausgemalt und umgestaltet. Das Ergebnis ist für mich pures Glück. Was für einen wunderbaren Raum ich hier geschaffen habe für all die kleinen und großen Menschen, die ich begleiten darf!
Und auch, wenn ich Putzen nicht zu meinen favorisierten Tätigkeiten zähle, so ist die Beschäftigung mit dem Raum und mit dem schönen Material eine glücksbringende. Denn das alles gehört mir, ich muss es mit niemandem teilen, ich berühre gerne die schönen Dinge und liebe es, sie sauber zu machen, sie zu sortieren, aufzustellen und darzubieten.
Und wenn am Ende alles fertig ist, ich hier noch ein wenig still sitze und genieße, dann spüre ich auch ein wenig Stolz darüber, was ich geschaffen habe. Einen Raum, der Wertschätzung und Gemütlichkeit ausstrahlt und meine Gäste auf eine natürliche Art Willkommen heißt. Das nenne ich Glück. Meinen Job dort ausüben zu dürfen, wo ich mich selbst am Wohlsten und zu Hause fühle.
2) Die Freude der Kinder ist meine Freude
Wenn ich im Pikler-SpielRaum oder in der Eltern-Baby-Teestunde Kinder begrüße, dann bereite ich den Raum immer wohl überlegt vor. Ich überlege mir vorab, wie viele Kinder und Eltern kommen werden, wie alt diese Kinder sind und womit sie sich am liebsten beschäftigen. Das Spielmaterial wähle ich sorgsam aus. Manche Kinder kenne ich bereits gut. So weiß ich, dass Lennard gerne die Tischtennisbälle durch den Raum hüpfen lässt und Lilli jedes Mal nach der Giraffe verlangt, die sie dann die ganze Spielstunde über nicht aus der Hand gibt.
Was ich in den SpielRäumen sehen kann, sind kleine Dinge, die das Leben der Kinder, ihrer Eltern und mich selbst bereichern.
Da ist Anna, die sich so viel Mühe gibt, um den Ring, der vor ihr liegt, zu erreichen. Es fehlt nur noch ein Zentimeter, gleich ist sie da. Ich spreche mit ihr, während sie sich am Bauch liegend streckt: „Du machst dich ganz lang, dein Arm wird den Ring gleich zu fassen kriegen!“ Sie sieht mich kurz an, fixiert nochmal den Ring, um dann mit kleinen seitlichen Bewegungen in ihrer Hüfte weiter nach vorne zu rutschen. Geschafft! Sie greift nach dem Ring, lächelt kurz, dreht sich auf den Rücken und begutachtet ihn mit beiden Händen. Dass sie das geschafft hat, ist alleine ihr Werk!
Was wäre, wenn ich ihr den Ring hingeschoben hätte? Wenn ich sie vor der Anstrengung bewahrt hätte?
Das ist nur eine Sequenz von vielen, die mir in meiner Arbeit mit den Kindern begegnen. Jeder noch so kleine Schritt, jeder Erfolg und jede freudige Entdeckung, die den Kindern Freude bereitet, spiegelt sich bei mir wider.
Der Pikler-SpielRaum bietet unzählige Möglichkeiten, sich selbst auszuprobieren, seinen Körper kennenzulernen und damit seine Fähigkeiten selbst gut einschätzen zu können.
3) Gestärkte Mamas aus dem Mamakreis
Ich beginne meine Mamakreise natürlich immer mit einer Begrüßung und erzähle ein bisschen, was mich gerade beschäftigt. Danach gebe ich das Wort im Kreis weiter. Jede Teilnehmerin darf erzählen und sagen, was gerade gesagt werden soll. Und das so lange, wie sie dazu braucht.
Dieser Dialogkreis hat eine außerordentliche Stärke. Denn es gibt kein bestimmtes Thema, alles, was du auf dem Herzen hast, darf sich Luft verschaffen. Dadurch verliert es schnell an Kraft und Schwere.
Und das ist auch das Spannende daran, dass ich vorher nie weiß, wohin es gehen wird und was der Output eines solchen Gesprächskreises ist. Denn immer wieder kristallisiert sich immer ein bestimmtes Thema heraus, das näher betrachtet werden will. Es spürt sich an, als würden wir uns aufeinander einschwingen. Erst etwas unregelmäßig und holprig, aber mit der Zeit verbindet sich der ganze Kreis.
Ziel des Mamakreises ist es, sich gegenseitige Unterstützung und Halt zu geben in schwierigen oder herausfordernden Situationen. Dafür braucht es gar keine sofortigen Lösungs- oder Ratschläge, sondern einfach nur das Gefühl, dass jemand da ist, der zuhört. Der aufmerksam ist und den dein Thema interessiert, der mitdenkt und seine Gedanken teilt. Und dann, nach 2 Stunden sitze ich fünf strahlenden Mamas gegenüber, die mir in der Abschlussrunde erzählen, wie gestärkt sie sich fühlen und was jede einzelne mitnehmen darf.
Diese Runden bescheren mir jedes Mal tiefe Zufriedenheit. Das Gefühl, dazu beitragen zu können, dass eine Mama selbstsicher, klar und orientiert in die nächste Situation mit ihren Kindern geht.
In meinen Beratungsgesprächen bitte ich Eltern immer, vorab eine Herausforderung in einer ganz bestimmten Situation zu benennen. Das kann das Zähneputzen oder das Wickeln sein, das ständige Aufwachen in der Nacht oder eine ganz konkrete Konfliktsituation. Mit einem Protokoll in der Hand lässt sich eine Situation viel leichter analysieren und wir können gemeinsam nach Lösungen suchen.
Ich nehme mir ganz bewusst für jedes Gespräch bis zu 90 Minuten Zeit. Das bedeutet, dass das Ankommen stressfrei sein kann und nicht besetzt ist von der Angst, eventuell zu kurz zu kommen. Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Aufmerksamkeitsspanne, die ich mit dieser Flexibilität berücksichtigen kann.
Meine Gespräche mit Eltern bieten gleichzeitig pädagogische Wissens-und Methodenvermittlung und hochwertiges Coaching. Ich sehe mich nicht als allwissende Lehrerin, die Lösungen vorgibt. Ich höre zu, frage nach und versuche in erster Linie, ein Verständnis für die Situation zu bekommen. Weil wir alle Individuen sind, sind alle Lösungen unterschiedlich. Was für dich passt, muss nicht zwingend für mich passen.
Deshalb gehe ich mit keiner Erwartung in die Gespräche. Ich bereite mich nicht darauf vor, sondern lasse mich auf einen Prozess ein. Ich bitte Eltern, ein Ziel für das Gespräch zu formulieren, an dem wir Schritt für Schritt gemeinsam arbeiten wollen. Und wenn dann, während eines solchen Gesprächs ein Spalt aufgeht, ein Licht am anderen Ende erscheint, ein „Achso“ oder „Aha“ ertönt, dann wird mir warm ums Herz.
Ich wohne in der mittelburgenländischen Pampa. Also dort, wo kaum jemand hinkommt, sogar der Bus verfährt sich an Werktagen nur viermal (oder so) nach Kaisersdorf.
Aaaaaber: In meinem Dorf gibt es ein Schwimmbad!
Und dieses Schwimmbad sorgt dann doch dafür, dass Menschen von rundherum hier her pilgern und an heißen Sommertagen ein gepflegtes, nettes und grünes Schwimmerlebnis genießen.
Und als das Thermometer im Sommer ca. 32 Grad zählte, bin ich auch dort gewesen. Ich war dort mit einer Freundin verabredet und gleichzeitig habe ich Menschen getroffen, die mit herzerwärmende Momente beschert haben.
Da war eine langjährige Freundin mit ihrem Kind, die mich ohne Worte, aber mit einer herzlichen und langanhaltenden Umarmung begrüßt hat.
Da war die Mama mit ihren beiden schulpflichtigen Töchtern, die mich herzlichst begrüßt hat und mir erzählt hat, dass sie heute noch daran denkt, wie wertvoll sie die SpielRaumZeit erlebt hat. Dass die Sätze, die ich ihr mitgegeben habe, sich tief in ihr verankert haben und für ihr Mama-(Er)Leben unverzichtbar seien.
Da war das Kindergartenkind, das mich nicht begrüßt hat, mir aber wenig später erzählt hat, dass es jetzt schon schwimmen kann. Und rutschen! Das mir seinen Stolz mitteilt, indem es mich fragt, ob ich zuschauen möchte, wenn er die wilde Rutsche hinunterrutscht.
Und dann war da die Frau mit ihrer dreijährigen Tochter am Schoss, die von einer unangenehmen Situation mit einer Bekannten erzählt hat. Und, dass sie sich danach gefragt hätte: „Was hätte die Daniela gesagt oder getan?“
In diesem Moment ist mir bewusst geworden, in wie vielen Köpfen und Herzen ich mittlerweile gelandet bin. Das erfüllt mich mit großem Stolz und unendlicher Freude. Nämlich dass ich nachhaltig etwas bewirken kann. Dass das, was ich teile, in die Welt trage, egal ob mit Worten oder durch Taten, tatsächlich in einem achtsameren Miteinander endet.
Erfüllt von Dankbarkeit, Freude und unbeschreibbarem Glück
Eines meiner Steckenpferde ist die liebevolle Begleitung von Kindern in Konflikten. Dass das in meinem SpielRaum und im Kindergarten viel einfacher ist, als mit meinen eigenen Kindern, ist kein Geheimnis. Schon als junge Mutter wollte ich unbedingt wissen, WARUM meine Kinder unbedingt streiten und wie ich ihnen dabei liebevoll zur Seite stehen kann, ohne sie zu bewerten, zu vergleichen oder zu beschämen.
Hier stelle ich dir die drei Bücher vor, die ich persönlich am Wichtigsten halte. Vermutlich reicht es, wenn du eines davon hast, ich persönlich möchte keines davon missen. Alle Bücher sind leicht zu lesen, äußerst praxisnah und gespickt mit realitätsnahen Tipps und Möglichkeiten zur schnellen Umsetzung.
1) „Hilfe, meine Kinder streiten“ (Adele Faber/Elaine Mazlish)
Ich fand dieses Buch auf einem Flohmarkt, als meine Kinder noch sehr klein waren. Die Erstausgabe ist aus dem Jahr 1987. Mittlerweile ist das Buch in der 3. Auflage erschienen. Adele Faber und Elaine Mazlish haben damit ein Werk geschaffen haben, in dem eine respektvolle und empathische Kommunikation im Vordergrund steht.
Dieses Buch ist das Ergebnis zahlreicher Elterngesprächsrunden. Durch diese echten Erzählungen hat man als Elternteil das Gefühl, nicht allein mit seinen Schwierigkeiten zu sein. Wer so wie ich Geschichten mag, liest sich schnell durch einen nützlichen Leitfaden, Konflikte auf positive Art und Weise zu begegnen. Und die auflockernden Comics zwischendrin motivieren zur direkten Umsetzung.
Wer die Bücher von Nicola Schmidt kennt und sich gerne vom artgerecht-Ansatz inspirieren lässt, wird auch dieses Buch gerne lesen. Die Autorin geht auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes ein (auch auf besondere Bedürfnisse), unterstreicht, dass jedes Kind einzigartig ist und seine eigenen Stärken und Schwächen hat. Sie ermutigt Eltern, diese Unterschiede anzuerkennen und zu nutzen, um Geschwisterbeziehungen zu stärken.
Nicola Schmidt geht auf verschiedene Altersstufen von der Geburt bis ins Erwachsenenalter ein und erklärt, aus welchen Gründen Konflikte in den verschiedenen Phasen entstehen können. Vor allem aber legt die Autorin den Fokus darauf, was Eltern dazu beitragen können, damit Kinder eine starke und liebevolle Beziehung zueinander aufbauen können. Diese Buch enthält wertvolle Tipps und Anleitungen, die leicht umzusetzen sind und zu einer harmonischen Geschwisterbeziehung beitragen können.
Danielle Graf und Katja Seide setzen sich in diesem Buch intensiv mit Beziehungen zwischen Geschwistern auseinander. Sie erzählen liebevoll und empathisch über die Not des Erstgeborenen und beschäftigen sich mit unterschiedlichen Gründen, warum Geschwister überhaupt miteinander streiten. Das Buch enthält zahlreiche praxisnahe Tipps und Lösungsmöglichkeiten zu den verschiedenen Situationen. Ob es um die Aufmerksamkeit der Eltern geht, um gefühlte Ungerechtigkeit, „Erster Sein Wollen“ oder darum, wer entscheidet – dieses Buch kann auch als schnelles Nachschlagewerk für bestimmte Situationen benutzt werden.
Mir persönlich gefällt der Zugang, dass es wichtig und richtig ist, dass Kinder über Entscheidungen und Wünsche streiten dürfen und es die Aufgabe der Eltern ist, sich über die Regeln, wie weit ein Streit ausarten darf, zu einigen.
…Immerhin formt das ihren moralischen und sozialen Kompass und schärft außerdem ihr Persönlichkeitsprofil. Dispute helfen dabei, eigene Vorlieben, Geschmäcker und Individualität zu entwickeln und voneinander abzugrenzen.
Zum oben vorgestellten „Geschwisterbuch“ gibt es dieses wunderbare begleitende Bilderbuch. Es erzählt liebevoll die ambivalenten Gefühle des Erstgeborenen Toni. Einerseits freut er sich über das Baby, andererseits vermisst er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seiner Eltern, die er jetzt teilen muss. Ein einfühlsames Begleitbuch für junge Geschwisterkinder!
Viel Spaß, Freude und AHA-Momente wünsche ich dir beim Lesen 🙂
Mitten auf der Straße. Während du mit deinem Baby vom Einkaufen nach Hause hetzt, weil es eigentlich schon längst ins Bett gehört. Weil du weißt, dass du die Große noch vom Kindergarten abholen musst und kochen musst du ja auch noch. Gesunde Ernährung ist total wichtig!
Außerdem denkst du an den Wäscheberg, der auf dich wartet und den Termin mit dem Kinderarzt solltest du auch noch schnell vereinbaren.
Hast du nicht etwas vergessen?
Denk scharf nach…
Ach ja, das Auto! Das braucht unbedingt ein Service – und bei deiner Arbeitsstelle wolltest du auch nachfragen…
Und dann, ganz plötzlich kommt jemand auf dich zu und stoppt dich. Mit deiner Bewegung stoppen auch deine Gedanken. Dieser Jemand hält einen Blumenstrauß in der Hand, überreicht dir eine goldene Statue und sagt laut, so dass alle es hören können: „Ich gratuliere Ihnen, liebe Mama, wir überreichen Ihnen hiermit den Preis für die „beste Mama aller Zeiten!“
Lass das mal sacken!
Was spürst du jetzt?
Ich wette das ganze Gold der Statue darauf, dass du jetzt das Gefühl hast, das nicht verdient zu haben. (Nein? – Gratuliere, dann kannst du ja gleich runterscrollen ;-))
Du denkst darüber nach, wie oft du schon das Falsche zu deinen Kindern gesagt hast. Wie oft diese Sätze, die du eigentlich gar nicht sagen wolltest, durch dich gefahren sind. Wie oft du wütend warst und dass du es nicht geschafft hast, in manchen Situationen ruhig zu bleiben. Und wenn, dann war es nicht echt gemeint und eigentlich hättest du doch lieber laut geschrien.
Da ploppt dein Vohaben auf, dass du von Anfang an alles richtig machen wolltest. Dass du dir geschworen hast, NIEMALS NIE mit deinen Kindern zu schimpfen, sondern sie fried-und liebevoll zu begleiten. Oh Gott, wie oft ist dir das schon nicht gelungen! Obwohl deine Kinder noch soo klein sind! Und außerdem, deine Nachbarin hat sogar 3 Kinder, die streiten tausendmal weniger als deine…
Es ist so viel einfacher, das zu sehen, was nicht klappt, oder?
Denk doch in den nächsten Tagen mal daran, was dir wirklich wunderbar gelungen ist. Wie du all die Situationen gemeistert hast, die ganz und gar nicht einfach waren. Wie du dein Baby liebevoll im Arm gehalten und getröstet hast oder den letzten Wutanfall deines Kleinkindes in aller Ruhe überstanden hast.
Hol dir all die wärmenden und herzlichen Augenblicke hervor. Die, die dich berühren. Die dir das Wasser in die Augen treiben. Ein Blick, eine Geste, ein Satz deines Kindes, ein Lächeln, seine Freude beim Spielen.
Klopf dir täglich mindestens einmal auf die Schulter! Feiere dich fürs Dranbleiben, fürs stetige Wachsen, fürs Beobachten, fürs Hinschauen, für dein Hinterfragen, dein Staunen und deine Lernbereitschaft!
Und bedanke dich bei den kleinen Unsicherheiten (nennen wir sie nicht „Fehler“). Denn sie lassen dich wachsen und größer werden, wenn du sie sehen und darüber reflektieren kannst.
Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag, liebe Mama!
Deine Daniela
(Diesen Brief habe ich im Frühling 23 an meine Newsletter-Abonnentinnen geschickt.)
Magst du mehr davon? Dann abonniere gerne meinen (sehr unregelmäßigen) Sonnenbrief!
Meine Entscheidung, den Job im Kindergarten an den Nagel zu hängen und mich zu 100% auf meine Selbstständigkeit zu konzentrieren, hat auch in meinem SpielRaum in Kaisersdorf einige Veränderungen gebracht. So habe ich für meine Sommerangebote auf Fragen einiger Eltern reagiert und einen zusätzlichen Raum für ältere Geschwisterkinder geschaffen, neues Spielmaterial angeschafft und den SpielRaum mit hübschem Mobiliar bestückt.
1) Ein zusätzlicher Raum zum Bespielen
Als ich meine offenen Sommerangebote ausgeschrieben habe, erreichte mich vor allem folgende Frage dazu:
Kann ich eigentlich auch ältere Geschwister mitnehmen in die Teestunde oder in den SpielRaum?
Erst habe ich überlegt, denn gerade im Pikler®-SpielRaum ist es doch von Vorteil, wenn die Kinder möglichst entwicklungshomogen sind. Und dieser Vorteil ist, dass man einzelnen Kindern eventuell mögliche Stresssituationen erspart. (…und sich als SpielRaum-Leiterin in erster Linie Konflikte ;-))
Und dann kamen die nächsten Gedanken: In der Familie sind sie doch auch gemeinsam unterwegs, es sind Ferien und eine optimale Betreuung ist sowieso schwer zu finden. Der SandSpielRaum wird auch von Kindern unterschiedlichen Alters besucht, ich kann eventuelle Konflikte wunderbar begleiten und außerdem hab ich doch genügend Platz…
hinter dieser Türe ist noch genügend Platz zum Spielen
Also habe ich kurzerhand beschlossen, den kleinen Raum hinter dieser Schiebetüre in meinem SpielRaum so vorbereiten, dass es auch für ältere Geschwister ein feines Plätzchen gibt, wo sie altersadäquate Aktivitäten vorfinden können.
Einen Tisch zum Experimentieren mit Sand
einen Mal-und Zeichentisch
eine Kuschelecke zum Lesen
eine kleine Auswahlen an Materialien zum Entdecken und Ausprobieren
Hier habe ich einen zusätzlichen Raum zum Verweilen geschaffen – speziell für ältere Geschwisterkinder
Und natürlich dürfen Geschwisterkinder gerne auch bei dir sitzen, zuschauen oder mitspielen.
2) Stapelsteine – Spielmaterial, das zum freien Spielen einlädt
Im Juni habe ich für den Kindergarten Stapelsteine gekauft. Als sie ankamen, wurden sie von den Kindern sofort begutachtet und bespielt. Im Kindergarten wurden sie hauptsächlich als Hocker und für Rollenspiele benutzt. In diesem Spiel wurden die Stapelsteine kurzerhand zu Futterschalen für Kuscheltiere.
In diesem Rollenspiel haben die Kinder die Stapelsteine als Futterschüsseln für ihre Kuscheltiere benutzt
Weil ich von der Vielseitigkeit der Stapelsteine so fasziniert war, habe ich sie also auch in meinen SpielRaum einziehen lassen. Im Pikler-SpielRaum wurden die Stapelsteine schon von den ganz Kleinen bespielt.
zum Herumtragen
zum Schieben
zum Stapeln
zum Drauf- und Reinsetzen
zum Sortieren
zum Transportieren von Dingen
als Kopfbedeckung
als Trittsteine
Ich bin begeistert von der Stärke des Materials, der Schönheit der Farben und der Vielseitigkeit dieses Spielzeugs. Deshalb mache ich jetzt mal ein bisschen (gänzlich unbezahlte!) Werbung für ein echt tolles Spielmaterial, das in Deutschland hergestellt wird, ohne Weichmacher oder sonstigen Zusatzstoffen.
3) Ein Kästchen zum Entdecken
Auf Instagram bin ich schon ziemlich gut vernetzt mit den Pikler-Pädagoginnen im deutschsprachigen Bereich. Ich lasse mich gerne von den vielen wunderschönen und liebevoll eingerichteten SpielRäumen und Sandstuben inspirieren. Vor allem die SandSpielRäume von Franziska (Feldkirchen), Susanne (Wiesbaden) und Alexandra (Bräunlingen) finde ich besonders einladend.
Mein Spielangebot platziere ich meist am Boden oder auf kleinen Hockern. Die Idee, Spielmaterial auch in Kästchen oder Lädchen auf Augenhöhe der Kinder anzubieten, gefiel mir auf Anhieb. Also bin in ich auf die Suche nach Wandregalen oder Kästchen gegangen, die ich auch in meinem SpielRaum den Kindern zum Entdecken zur Verfügung stellen kann.
Es hat nicht lange gedauert und ich habe dieses wunderbare Exemplar gebraucht aus einem nahegelegenen Ort abgeholt. Die Montage war wegen unseres Garagenchaos nicht ganz so einfach, aber letztlich habe ich das Ding montiert und mit Spielmaterial bestückt.
Du möchtst mich und meinen SpielRaum in Kaisersdorf kennenlernen?
Diesen Sommer geht das super einfach, denn im Juli und August sind alle Angebote einzeln buchbar. Wenn dich ein Termin anlacht und dich mein Angebot interessiert, kannst du dich einfach einmalig anmelden. Ganz unkompliziert. Sommer eben.
Wenn du hier gelandet bist, denkst du jetzt vielleicht: „Warum hat sie denn jetzt noch eine Bucketlist für einen Sommer geschrieben, der schon halb um ist?“
Ganz einfach. Im Zuge der Blogdekade im diesem August hole ich einige Themen aus der Content Society nach, weil ich ja die letzten sechs Monate gar nicht gebloggt habe! Und weil auch dieser Sommer noch bis 23. September dauert, kann ich mir schon noch einiges vornehmen. Immerhin sind das noch ganze sechs Wochen!
Dennoch, weil der Sommer ja doch schon einige Wochen alt ist, habe ich meine Liste in zwei Teile geteilt, damit ich die Dinge, die ich tatsächlich schon erledigt habe, immer wieder hoch schieben kann, bis am 23. September nichts mehr davon übrig ist 🙂
Diese wunderbar bunten Stapelsteine sind ab jetzt fixer Bestandteil meines SpielsortimentsDieses Kästchen war ein echter Glücksgriff. Gesehen, gekauft und in Kinderhöhe montiert.
Es braucht nicht viel, dass sich Kinder längere Zeit lustvoll selbst beschäftigen können. Zu diesem „nicht viel“ zähle ich eindeutig Sand. Sei es am Strand, in der Sandkiste, am Spielplatz oder auch in einer kleinen Schüssel zu Hause. Sand hat eine Anziehungskraft, der sich kaum jemand entziehen kann. Wenn er durch deine Hände rieselt, du deine Zehen darin wühlst, ihn mit ein bisschen Wasser vermischst – er ist einfach einzigartig. Sand ermöglicht ganzkörperliche Sinneserfahrungen, egal, ob du ihn mit oder ohne zusätzlichem Spiematerial anbietest. Es gibt kaum ein anderes Material, das so vielseitig bespielbar ist.
In diesem Artikel findest du drei unterschiedliche Möglichkeiten, deinem Kind Sand zum Spielen anzubieten. Je nach Lust und Möglichkeiten.
1) Die Indoor Sandschüssel
Die erste Schüssel mit Sand habe ich für meinen zweiten Sohn im Wohnzimmer aufgestellt, als er zweieinhalb Jahre alt war. Er konnte sich so sehr vertiefen in dieses meditative Spiel, dass es ein wahrer Segen und eine genussvolle Freude war, ihm dabei zuzusehen.
Das Gefäß, das ich ihm angeboten habe, war ein kleines Golfischglas, das zur Hälfte gefüllt mit weichen Fugensand war. Dieser Sand ist uns übrig geblieben, als wir vor unserem Haus die Pflastersteine verlegt haben. In das Glas habe ich lediglich drei unterschiedliche Muscheln gegeben und einen kleinen Löffel.
Je nach Möglichkeiten kannst du verschiedene Gefäße, Kännchen, Löffel und Schöpfer zum IndoorSandSpielen anbieten. Wenn du einen Holzboden hast, breite unbedingt unter dem Bereich einen Teppich auf, denn der feine Sand könnte deinen Boden kaputt machen, wenn er auf den Boden rieselt. Für den Indoor Bereich eignet sich feiner Quarzsand oder *Chinchillasand (Wüstensand) aus dem Zoogeschäft.
Das silberne Gefäß habe ich zur Hälfte mit feinem Sand gefüllt. Dieser Platz lädt zum Rieseln und Schöpfen ein.
Die Sandwanne hat einen gläsernen Untergrund und es gibt sie in verschiedenen Größen zu kaufen. Genauso gut kannst du aber auch eine alte Lade verwenden oder eine Krabbelkiste und sie mit wenig Sand befüllen. Zum Bespielen kannst du schöne Gegenstände wie Muscheln, Glasnuggets, verschiedene Tiere oder Murmeln und Perlen bereitstellen. Dieser Platz lädt neben Kleine-Welt-Spielen ein zum Spuren und Muster Hinterlassen oder Mandalas Legen.
So biete ich den Sand zum Beispiel in meinen SandSpielRäumen an, die monatlich in meinem SpielRaum in Kaisersdorf stattfinden. Das Befüllen der Fläschchen mithilfe von Trichtern und das Sieben des Sandes kommt dem alltäglichen Erleben nahe und stillt das Experimentierbedürfnis von Kindern jeglichen Alters.
2) Die Outdoor-Sandkiste
Der Klassiker unter den SandSpielen. Auf fast jedem Spielplatz findest du eine Sandkiste. Wenn du einen Garten hast, kannst du ganz leicht einen Behälter mit Kinderspielsand aufstellen, den du im Baumarkt kaufen kannst. Eine kleine Sandmuschel findet sogar auf einem Balkon Platz. Jetzt noch ein paar Spielutensilien dazu, und der Spielspaß ist perfekt. Alles, was du in deiner (oder Omas) Küche findest – und selbst nicht mehr brauchst, kannst du für das SandSpiel zur Verfügung stellen. Dazu brauchst du kein teures (oder billiges?) Plastik kaufen, sondern kannst einfach mal schauen, was da ist:
Löffel, Gabel, Streichmesser
Kübel, Becher und Schüsseln
Siebe, Reiben, Schneebesen, Kochlöffel
Kochtöpfe, Deckel, Krüge, Schneidbretter
Eine Sandmuschel kannst du auch in einen kleinen Garten stellen und du kannst den Sand abdecken, um ihn vor Verschmutzung zu schützen
Ist dein Garten etwas größer, kannst du deinem Kind sogar einen riesigen Sandhaufen zur Verfügung stellen. Der ist am attraktivsten, wenn er immer wieder mal aufgeschüttet wird, sodass dein Kind Höhlen und Tunnel bauen kann oder ihn selbst besteigen kann. Ist dein Sandplatz größer, kannst du auch mehr Spielmaterial dazu anbieten:
große Aufsitzbagger oder Traktoren
diverse Fahrzeuge zum Auf-und Abladen in verschiedenen Größen
große Schaufeln und Spaten
große Rechen
3) Sand und Wasser = Matsch
In Kombination mit Wasser verändert der Sand seine Eigenschaften. Damit macht dein Kind erste naturwissenschaftliche Erfahrungen mit Aggregatszuständen – oder einfacher: Aus Sand wird Matsch und aus Matsch kann man wieder andere Dinge machen. Mit Matsch lässt sich kochen, formen, man kann darin wühlen und sich damit einreiben. Das ermöglicht deinem Kind wichtige Sinneserfahrungen, die es sich selbst spüren und kennenlernen lassen.
In unserem winzigen Reihenhausgarten haben wir die das mit dem Sand und dem Wasser so gelöst:
Wir haben aus einfachen Holzplatten eine Sandkiste gezimmert (dafür braucht man kein Handwerker sein!) und einen Wassertisch drangebaut. Dafür hat mein Mann (der definitiv KEIN Handwerker ist) eine Holzplatte an die Sandkiste geschraubt und mit zwei Holzbeinen stabilisiert. Mit einer Stichsäge hat er runde Kreise aus dem Holz gesägt, in die ich Plastikschüsseln gehängt habe. Als Spielmaterial dienen alte Töpfe, Besteck und Becher, Gießkannen und sogar große Malerpinsel.
Den ultimativen SandSpielPlatz mit Brunnen gibt es im Kindergarten Storchennest: In die riesige Sandkiste kann Wasser mit Hilfe eines Brunnens gepumpt werden. Dafür haben die Kinder den Brunnenarm mit Rohren verlängert. Hier entsteht gerade ein Fluss mit einem Stausee.
Lass dich von diesem SandSpielPlatz inspirieren und hol dir die Ideen in dein zu Hause
Natürlich ist dieses Sandparadies nicht für den Einfamiliengarten gedacht, aber vielleicht magst du dich von meinen Ideen inspirieren lassen. Oder du besuchst mich mit deinem/n Kind/ern im SandSpielRaum, um die Magie des Sandes auch auf dich wirken zu lassen!
Ich wünsche dir und deinen Kindern jedenfalls ein beglückendes SandSpiel 🙂
(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)
Die Eltern-Baby-Teestunde ist ein unverbindliches Zusammenkommen von Eltern mit Babys bis zum sicheren Krabbeln und den ersten Gehversuchen. In diesem Artikel versuche ich, dir einen kleinen Einblick in die achtsame Atmosphäre meiner Begleitung zu geben und erzähle dir, warum ich einige Rahmenbedingungen des SpielRaumes gesprengt habe, um junge Eltern nach ihren Bedürfnissen begleiten zu können.
Die Teestunde – ein Kurzbericht
Der acht Monate alte Michi kommt mit seinem Papa in die Teestunde. Der Raum ist genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt. Besonders interessieren ihn die Autos auf dem Podest. Er kriecht gleich darauf los und auf der anderen Seite kopfüber wieder runter. Noch einmal oben angekommen, setzt er sich knapp an die Kante des Podestes. Ich schiebe schnell mein Bein hinter ihn, um einen eventuellen Absturz abzufedern, aber er hält famos sein Gleichgewicht. Sein Papa erzählt, dass er zu Hause ähnliche Experimente macht.
Neben ihm liegt die neun Wochen alte Mimi auf dem Schaffell und betrachtet die Gesichter ihrer Mama und ihrer großen Schwester. Jonah dreht sich gerade auf den Bauch, während Liam sich bereits auf dem Bauch liegend um seine eigene Achse dreht, um an interessante Dinge heranzukommen. Luna schnappt sich ein Spielzeug nach dem anderen und untersucht jedes Ding mit ihrem Mund. Die Eltern kommen langsam ins Gespräch. Es geht um Themen wie Stillen, Essen, Schlafen, freie Bewegungsentwicklung oder um ältere Geschwister.
Während ich den Eltern Eistee serviere und ihre Gespräche mitverfolge, komme ich auch ins Gespräch mit den Babys. Ich begrüße sie und gebe ihnen Worte für das, was sie interessiert, was sie tun. Und wenn sie einander näher kommen, begleite ich sachte und liebevoll ihre ersten sozialen Erfahrungen.
Und zwischendurch verstummen auch von ganz alleine die Gespräche und es wird stiller. Die Eltern sind ganz bei ihren Kindern, sehen ihnen zu, nehmen sie wahr und teilen ihre Freude am Entdecken. Manche Babys gönnen sich zwischendurch ein kurzes Nickerchen, andere sind die ganze Teestunde über aktiv.
So ist die Idee zur Eltern-Baby-Teestunde entstanden
Im April/Mai entsteht bei mir der große Wunsch, wieder mehr mit Babys zu arbeiten, denn die meisten Eltern kommen mit ihren Kindern erst, wenn sie ca. ein Jahr alt sind in meinen Pikler-SpielRaum. Zwar gibt es durchaus interessierte Eltern, die gerne mit ihren Babys meinen SpielRaum besuchen würden, allerdings sind es zu wenig, um eine neue Gruppe zu starten.
Also habe ich überlegt, mit welchem Angebot ich junge Eltern im ersten Babyjahr noch besser unterstützen kann. Welche Rahmenbedingungen kommen Eltern am besten entgegen?
Ein Raum zum Austauschen, Beobachten und Sein in einer gemütlichen Umgebung, ohne Gedanken an To Do’s
eine liebevoll vorbereitete Umgebung für die Bedürfnisse von Babys speziell im ersten Lebensjahr
Eine unkomplizierte und unverbindliche Anmeldung
die Möglichkeit individuell zu kommen und zu gehen, um den unterschiedlichen Rhythmen entgegenzukommen.
Innerhalb kurzer Zeit ist die Idee der Teestunde umgesetzt und ich lade am 9. Mai zum ersten Mal einige interessierte Eltern dazu ein.
Die Eltern-Baby-Teestunde – für Eltern mit liegenden Babys bis zum sicheren Krabbeln
Die Teestunde ist ein gemütliches Treffen von Eltern mit Babys bis zum sicheren Krabbeln. Sobald die Babys mobiler werden, sinkt die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Je älter die Kinder werden, desto mehr braucht die Gruppe von Kindern eine aufmerksame Begleitung beim freien Spielen. Während der Pikler-SpielRaum eine Möglichkeit zum abendlichen Gespräch bietet, dient die Teestunde neben ersten Spielerfahrungen auch der Information und dem Austausch.
Eltern zu werden und ein Baby zu begleiten wirft mehr Fragen auf, als man sich das in der Schwangerschaft vorgestellt hat. In der Teestunde kannst du deine ganz persönlichen Fragen stellen, Erfahrungen teilen und von den Erfahrungen anderer Eltern profitieren. Gleichzeitig kann dein Baby eine liebevoll vorbereitete, sichere Umgebung erkunden, die zum Erforschen und Entdecken einlädt.
Die Teestunde ist von 9:30 bis 11:30 geöffnet. Der Zeitrahmen von zwei Stunden erlaubt ein individuelles Kommen und Gehen. So kannst du davor deinem Baby noch seinen wohlverdienten Schlaf gönnen, oder aber früher nach Hause gehen, wenn du bemerkst, dass dein Baby müde wird.
Die Eltern-Baby-Teestunde ist eine wunderbare Möglichkeit, mich und meinen SpielRaum in Kaisersdorf im mittleren Burgenland kennen zu lernen. Während der Pikler-SpielRaum nur blockweise buchbar ist, kannst du dich für jede Teestunde einzeln anmelden.
Teestunde vorher…und nachher 🙂Wenn es heiß ist, gibt es Eistee
So kannst du an der Eltern-Baby-Teestunde teilnehmen
Die Teestunde findet jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 9:30 – 11:30 statt. Alle Termine findest du hier.
Schreib mir einfach eine Nachricht über Whats’App oder ein E-Mail an daniela@danielascheurer.at, wenn du gerne dabei sein möchtest. Die Anmeldung ist unverbindlich. Solltest du es einmal doch nicht schaffen, du oder dein Baby krank sein, fallen keine Kosten an.
Ende Juli – mitten im Sommer. Eine kleine Inspiration bringt mich dazu, wieder zu schreiben, denn es ist nun tatsächlich ein halbes Jahr her, dass ich meinen letzten Artikel veröffentlicht habe. Warum war es so still auf meinem Blog?
Anfang Januar habe ich darüber geschrieben, was sich bei mir alles verändern wird. Zu diesem Zeitpunkt war mir bereits klar, dass ich mein Zeitmanagement optimieren muss. Aber mit der einfachen Pausierung von SandSpielRäumen oder diversen Workshops war es nicht getan. Der Frühling war geprägt von zwischenmenschlichen Herausforderungen, persönlichem Grenzen Setzen und dem Haushalten meiner Energiereserven.
Schön langsam erhole ich mich von einem anstrengenden Halbjahr und bin voller Zuversicht, dass meine Ideen und meine gewohnte Energie wieder zurückkommen.
Abschied vom Storchennest
Im September des letzten Jahres habe ich bereits beschlossen, den Kindergarten zu verlassen und mich zu 100% auf meine Selbstständigkeit zu konzentrieren. Doch manchmal kommt es anders, als man denkt. Statt mich immer mehr aus dem Storchennest zu entfernen, schön langsam loszulassen, übernehme ich aufgrund personeller Schwierigkeiten immer mehr Verantwortung. Anfang März übernehme ich sogar vorübergehend die Leitung des Kindergartens bis zum Ende des Schuljahres.
Was auf mich zukommt, überfordert mich einerseits, weil ich bisher wenig Einblick in die Leitungsfunktion hatte, andererseits gibt sie mir einen enormen Schwung an Energie. Während dieser Zeit entdecke ich meine Leidenschaft fast ein bisschen neu, optimiere und digitalisiere Prozesse und verfasse ein Kinderschutzkonzept für unsere Organisation inklusive Verhaltenskodex für MitarbeiterInnen.
Und obwohl meine Energie und mein Schaffen wertgeschätzt werden, entscheide ich mich dazu, die Arbeit im Kindergarten nur dann zu verlängern, wenn tatsächlich niemand aus dem bestehenden Team im September zur Verfügung steht. Über eintausend Gründe sprechen dafür, meiner Selbstständigkeit Vorrang zu geben.
Und so kommt es, dass unsere ganze Familie Ende Juni aus einer liebgewonnenen Institution Abschied nimmt. Nach 19 Jahren freiem Lernen und gemeinsamen Wachsen feiern wir einen emotionalen aber guten Abschied, denn das Loslassen einer (zu) großen Verantwortung fühlt sich gleichzeitig erleichternd an. Das Storchennest war nicht nur für meine Jungs seit 2004 eine unverzichtbare Lernumgebung, sondern auch für mich über Jahre hinweg ein wunderbarer Arbeitsplatz.
Die Content Societyist eine Gruppe von Frauen, die sich dem Bloggen widmet. Allen voran Kursleiterin und Mentorin Judith Peters, die uns jeden Montag auf sympathische Weise mit einer neuen Blogidee füttert. Seit Anfang 2021 bin ich in dieser inspirierenden Runde von großartigen Frauen. Anfang des Jahres bin ich hochmotiviert weiter zu bloggen, um mein Business sichtbarer zu machen. Denn ich habe etwas zu sagen, das unbedingt raus in die Welt muss.
Die Content Society bleibt in den nächsten Wochen eine stete, aber stille Begleiterin. Jeden Montag hole ich zwar das Wochenthema nach, lese mitunter auch manchen Artikel, der entstanden ist, habe aber keine Möglichkeit, selbst einen Text zu verfassen, auch wenn er noch so kurz ist. Meine kreative Ader ist leergesaugt und mein Kopf voll mit anderweitigen Gedanken.
Nicht, dass ich in den letzten sechs Monaten gar nichts geschrieben hätte. Ich habe eine Vielzahl an Dokumenten für den Kindergarten verfasst, die für meine Nachfolgerinnen wichtig sind. All diese Kindergarten To Do’s und meine ganz persönliche Überforderung lassen allerdings keinen Raum zum persönlichen oder intuitiven Schreiben zu. Keine Geschichte, die ich erzähle, möchte verschriftlicht werden, keine Gedanken finden den Weg aufs Papier.
Mit meinemBlogbuddy Eva treffe ich mich zwar regelmäßig, allerdings muss ich auch ihr einige Male einen Korb geben. Die spärliche Energie, die mir neben dem Kindergarten-Chaos übrig bleibt, muss ich für mich selbst aufbringen.
Erst im Juli gelingt es mir, in meiner Society wieder anzukommen. Bei einem Treffen in Wien lerne ich sechs meiner Blogkolleginnen in „live“ kennen. Bei einem gemeinsamen Essen im 6. Wiener Gemeindebezirk genießen wir einen sehr netten und nachhaltigen Abend.
7 Bloggerinnen an einem Tisch
Dieses Treffen vom 22. Juli hat mich dazu gebracht (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Inspiration von Romy Pfyl, die sich mit ihren Nacht-und Tag.Büchern in die Herzen unzähliger LeserInnen schreibt), täglich ein paar Zeilen zu schreiben. Sozusagen als Übung, um wieder reinzukommen in die Welt des Schreibens. Und es hat geklappt. Seit 10 Tagen schreibe ich täglich einen kurzen Absatz über all das, was gerade da ist. Erlebnisse, Gerüche, Gefühle, Geräusche, alles eben. Und nichts ist falsch. Das ist ein Neubeginn und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich diese Art zu schreiben ritualisieren werde.
Die Blog-Dekade der Content Society beginnt heute. Ich nehme mir vor, in den nächsten 10 Tagen 10 Artikel zu veröffentlichen. Worüber ich schreiben werde? Das weiß ich noch nicht, aber ganz sicher über das, was eben einfach da ist!
Neue Energie für bekannte und neue Projekte
Das letzte Event außerhalb meines SpielRaum-Angebotes war der Geschwistertag am 25. März. Mit neun Eltern habe ich einen ganzen Tag verbracht, an dem wir über die Bedürfnisse von Geschwistern, gesprochen haben, warum sie miteinander streiten und wie wir als Eltern diese Streitigkeiten ohne Schimpfen begleiten können.
Nach diesem Tag habe ich das erste Mal bemerkt, dass ich auf meine Energie achtgeben muss, denn am Abend kam der Husten. Nach Wochen Vollgas muss der Körper einfach mal runterschalten. Meine Energie reichte einzig für den Kindergarten. Kein social media, kein Bloggen, kein sichtbar Sein. Dadurch halbierten sich nach Ostern auch meine SpielRäume.
Ursprünglich wollte ich daraufhin im Sommer gar nichts anbieten, um mich ausruhen zu können und meine Energietanks wieder voll aufzufüllen. Aber so ganz ohne fand ich es dann auch langweilig, also habe ich mir ein sehr einfaches Programm überlegt. In meinem Sommerprogramm kannst du alles ausprobieren, was du immer schon einmal sehen wolltest. Den Pikler-SpielRaum, den SandSpielRaum, die Eltern-Baby-Teestundeund den Mamakreis aka Apfelstrudelrunde. Die Sommerangebote sind offen und einzeln buchbar. Es braucht lediglich eine kurze Anmeldung und natürlich – einen freien Platz 😉
Es gibt wieder SandRäume!Tee für Eltern und Spielmöglichkeiten für Babysund jede Menge neues Material!
Das Programm für den Herbst steht auch schon. Auf all meinen Angebotsseiten findest du jetzt schon die Herbsttermine. Der Teestunde werde ich in den nächsten Tagen auch eine Seite widmen.
Was ich für den Herbst sonst noch so plane? Das verrate ich dir in einem der nächsten Artikel dieser Blogdekade!
Das neue Jahr ist bereits über zwei Wochen alt, der neue, gut besuchte SpielRaum-Block beginnt nächste Woche und ich schreibe bereits meinen zweiten Blogartikel. Die Veränderungen, die das neue Jahr mit sich bringt, sind definitiv erwähnenswert. Manche Türen werden sich unwiderruflich schließen, andere nur angelehnt und wieder andere Türen werden sich öffnen. Welche das genau sind, weiß ich noch nicht, da werde ich mich überraschen lassen.
„Mal schauen, was wird“ – Mit meinem Satz des Jahres blicke ich strahlend in die Zukunft und vertraue darauf, dass alles, was kommt, mir wohlgesonnen ist. Fürs Erste aber lege ich meinen Fokus auf das SpielRaum-Angebot, schreibe, was das Zeug hält und richte meine Elternberatungs-Praxis ein!
1) Der SandSpielRaum macht Pause
Seit 2016 biete ich in meinem SpielRaum in Kaisersdorf/BurgenlandSandSpielRäume an. Diese Idee stammt von Ute Strub, einer Pionierin in der Pikler-Pädagogik. Nach dem Vorbild des Strandguts in Berlin habe ich meinen eigenen SpielRaum monatlich mit Leintüchern ausgelegt, um Kindern und Erwachsenen ein freies Spiel mit feinstem Sand zu ermöglichen.
Dafür bekam ich immer wieder Unterstützung von meinen Söhnen, die mir bei den Vorbereitungen für den SandSpielRaum behilflich waren. Nun, diese Söhne sind mittlerweile jugendlich bis erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Und weil mir der Aufwand alleine zu viel ist, habe ich beschlossen, dem SandSpielRaum eine Pause zu gönnen.
Der SandRaum macht eine Pause!
Ideen für eine Weiterführung des SandRaumes gibt es bereits. Vielleicht findet sich ja ein schöner Raum, in dem beides möglich ist? Ein SpielRaum und ein SandSpielRaum? Mal schauen, ich werde meine Fühler ausstrecken und sehen, ob sich mir und dem Sand Möglichkeiten öffnen werden, oder ob der Sand ein für alle mal vergraben wird.
2) Ich beende meinen Job im Kindergarten und konzentriere mich auf meinen SpielRaum
Im September habe ich beschlossen, meinen Job im Kindergarten zu kündigen. Diese Entscheidung stand für mich schon länger an, da ich mich hauptberuflich immer als Selbständige gesehen habe. Da ich das Storchennest und das Zusammensein mit den Kindergartenkindern so liebe, habe ich diese Entscheidung allerdings immer wieder aufgeschoben.
Nun, auch das jüngste Kind wird älter und verlässt mit Ende des Jahres das Nest, um einen handwerklichen Beruf zu erlernen. Dieser Anlass war für mich Grund genug, gleich mitzuziehen. Als ich meine Entscheidung kundgetan habe, hat sich das für mich erleichternd angefühlt. Nach all diesen Jahren Mitarbeit im Verein hat sich auch eine gewisse Müdigkeit eingeschlichen. Umso mehr freue ich mich auf die Erholung, mehr freie Abende, mehr Zeit für mich und meine Familie und natürlich für mein eigenes Business!
Beim geplanten 30 Jahres Fest im Mai 2024 werde ich mir ganz gechillt ein Mittagessen holen und spenden, ohne dabei zu arbeiten oder an den Vorbereitungen beteiligt gewesen zu sein!
3) Voller Fokus auf meinen SpielRaum und 1:1 Elternberatung
Die Anfragen für den Pikler-SpielRaum werden nach der langen Corona-Flaute wieder mehr. Eltern suchen nach neuen Wegen in der Erziehung und wünschen sich Austausch mit Gleichgesinnten. Der Wunsch, Kinder in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und eine Beziehung auf Augenhöhe zu leben wird immer größer. Doch was sich so schön anhört, ist leichter gesagt, als getan.
Mit meinem SpielRaum-Angebot begleite ich Eltern genau auf diesem Weg. Mit regelmäßigen Spielstunden, in denen Beobachtung eine zentrale Rolle spielt, lernen Eltern die Entwicklungsbedürfnisse ihrer Kinder kennen und somit angemessen darauf zu reagieren. In den zusätzlichen Gesprächsrunden gibt es nicht nur die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch, sondern wir entdecken gemeinsam die Entwicklungsetappen von Babys und Kleinkinder.
Ich werde mich im ersten Halbjahr, in dem ich noch im Kindergarten tätig bin, ausnahmslos auf den Pikler-SpielRaum konzentrieren. Mein Angebot für das Elterncoaching besteht natürlich weiterhin. Im Laufe des Jahres werde ich den Raum neben dem SpielRaum zu einer Wohlfühl-Elternpraxis gestalten. Kurse zu spezifischen Themen wie „Konflikte unter Kindern“ oder „liebevoll Grenzen setzen“ wird es aber erst wieder ab Herbst geben.
Meine Arbeit im Pikler-SpielRaum ist eine Herzensangelegenheit und deshalb im Fokus meines Schaffens
4) Neue Texte für meine Webseite
Kurz vor Jahresende habe ich mir den Textorado-Kurs von Jane von Klee gegönnt. In diesem Kurs geht es konkret darum, wie man verständliche Texte auf einer Webseite schreibt, ohne dass sie reißerisch oder aufdringlich klingen. Auch im Jahr 2023 bin ich wieder stolzes Mitglied der Content Society. Nun zum dritten Mal in Folge habe ich mich dazu entschieden, weiterhin gemeinsam mit anderen Frauen unter der Führung von Judith Peters zu bloggen. Das ist mir wichtig, denn ich möchte in erster Linie Eltern informieren und sie dazu ermutigen und sie dabei begleiten, ihren Kindern respektvoll aber auch authentisch auf Augenhöhe zu begegnen.
Ich werde genügend Zeit dafür aufwenden, alle sämtliche Unterseiten meiner Website zu überarbeiten empathische Texte zu verfassen und eine klare Struktur aufzubauen. Jede:r Besucher:in soll sich auf meiner Website leicht zurechtfinden und sofort wissen, wie sie mit ihrem Baby in eine respektvolle Beziehung starten kann, in der alle Bedürfnisse wahrgenommen werden.
Gleichzeitig werde ich auch in diesem Jahr ein Repertoire aus Blogartikeln schreiben, die sowohl meine Persönlichkeit, als auch meine Expertise zeigen. Die rasante Entwicklung in den ersten Lebensjahren eines Menschen und die Herausforderungen in der Begleitung geben genügend Stoff für die angestrebte Blog-Million in der Content Society!
Meinen Blog befülle ich weiterhin regelmäßig mit interessanten und persönlichen Inhalten!
5) Mein ältester Sohn zieht aus
Der Auszug meines ältesten Sohnes steht nun fest, denn er hat vor einer Woche einen Mietvertrag unterschrieben. Ich freue mich sehr für ihn, denn ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie es war, als ich meinen eigenen Auszug geplant habe. Wir werden ihn so gut es uns möglich ist, in seiner Selbstständigkeit unterstützen und ihm gleichzeitig das Gefühl geben, zu Hause immer willkommen zu sein.
Die Gratwanderung zwischen Unterstützung und Arbeit abnehmen ist schmal. Diese Erfahrung machen wir als Eltern egal, wie alt unsere Kinder sind. Montessoris Leitspruch „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist für mich in allen Altersabschnitten und Entwicklungsstufen präsent.
Den freigewordenen Platz habe ich bereits verplant: Ich werde meinen SpielRaum um eine Gesprächspraxis erweitern. Diese bekommt eine nette Couch, ein paar Bilder, ein angenehmes Licht – ein Wohlfühlambiente fürdieElternberatung!
Schreib mir gerne, wenn du an meinen Angeboten interessiert bist, oder
Seit wir zum ersten Mal dieses Video gesehen haben, ist dieser Satz ein running gag in unserer Familie.
Ich glaube, es war irgendwann im Herbst, als mein ältester Sohn mir dieses Video zum ersten Mal vorspielte. Diese beiden sympathischen Menschen haben erstmal unseren Alltag aufgeheitert. Was auf den ersten Blick gar nicht witzig erscheint, wurde bei uns allmählich zur Gewohnheit.
Wenn wir mit unseren jugendlichen und jungen erwachsenen Kindern zusammensitzen, bleibt der große Lacher nicht aus. Humor trägt unsere Familie und geht uns niemals aus.
Jede Diskussion, Abhandlung, mehr oder weniger tiefsinniges Gespräch wurde also immer öfter mit diesen Worten beendet: „Ja, schaun wir mal, was wird.“ Und alle Beteiligten – oder zumindest einer davon antworte darauf: „Was wird.“
Mit der Zeit allerdings bekam dieses lustige Alltagsaccessoire eine tiefere Bedeutung. Ist es nicht genau das, was mein Leben und meinen Beruf ausmacht?
Was dieser Satz für mich bedeutet
Schauen wir mal, was wird!
Dieser Satz drückt für mich ein tiefes Vertrauen ins Leben aus. Mit diesem Satz blicke ich mit strahlenden Augen in die Zukunft und weiß, dass alles, was das Leben für mich bereithält, wunderbar und richtig für mich ist. Dass alles im Flow ist, ich Sein darf, wie ich bin und ich alle Fähigkeiten besitze, mit dem Leben zu tanzen.
Dabei darf es sich auch durchaus um Herausforderndes handeln. Denn ich weiß, ich werde damit zurechtkommen, werde die richtigen Strategien für mich finden, um weiter daran zu wachsen.
Ich weiß, dass alles, was wir zum Wachsen brauchen, bereits in uns enthalten ist. Seit über 20 Jahren darf ich erfahren, dass Kinder ganz alleine wachsen. Niemand muss sie ziehen. Sie entwickeln eine Fähigkeit nach der anderen, ohne dass wir sie ihnen beibringen müssen. Alles, was es dazu braucht, ist genügend Nahrung in Form von altersentsprechenden Angeboten und bedingungslose Liebe.
Ich werde mir also selbst genügend gesunde Nahrung geben, mir selbst eine geeignete vorbereitete Umgebung schaffen und mich bedingungslos annehmen, wie ich bin. Dann kann ich voller Vertrauen und mit Leichtigkeit mit dem Leben tanzen und sagen:
Schau’n wir mal, was wird!
Wie ich mein Motto umsetzen werde
Ich werde mir selbst bedingungslose Liebe schenken. Das bedeutet auch, dass ich meine Lebensumgebung sauber und gesund halte, mich von Toxischem verabschiede und mir jede Aktivität erlaube, zu der ich gerade Lust verspüre.
Ich werde mich entfernen vom MUSS hin zum WILL und DARF. Ich werde mich nicht überfordern, sondern gut auf meine Grenzen achten und rechtzeitig Nein sagen, nämlich schon dann, wenn ich ein leichtes Unwohlsein verspüre.
Ich werde mit offenen Augen und Armen durchs Jahr spazieren, damit ich nichts und niemandem hinterherjagen, sondern sehen und umarmen kann.
Ich werde so viele Situation wie möglich in meinen Gedanken reflektieren um Zusammenhänge und Bedürfnisse zu erkennen. Denn dieses Wissen und diese Klarheit verschafft mir ausreichend Luft und Frische, um angemessen auf die Wünsche und Bedürfnisse meiner Kinder, meiner Familie und meiner Freunde, sowie meiner Kundinnen reagieren zu können.
Wie merke ich, dass mein Motto Realität geworden ist?
In diesem Jahr gibt es in meinem Leben drei bekannte unbekannte Faktoren. Und wie ich mittlerweile weiß, ist in einem Jahr genügend Zeit, dass da noch mehr hinzukommen können.
Ich habe meinen Teilzeitjob im Kindergarten gekündigt und werde ab Juli nur noch selbständig tätig sein. In der zweiten Jahreshälfte werden also einige kreative Ideen zu mir kommen, die ich mir Freude umsetzen werde. Ende des Jahres werde ich auf ein aufregendes Jahr zurückschauen und meine Selbstständigkeit feiern, mit neuen Angeboten und gut besuchten SpielRäumen. Möglicherweise laufen mir Jobangebote über den Weg. Diese werde ich sorgfältig geprüft haben und mit 100%iger Gewissheit angenommen oder abgesagt haben.
Mein jüngster Sohn wird die Schule verlassen und sucht nach einer Lehrstelle als Tischler. Ende des Jahres wird er in einem renommierten Tischlereibetrieb seinem Traumjob nachgehen können. Gut begleitet von empathischen Menschen, die sein Interesse und seine Freude fördern. Wir werden als Familie das Storchennest verlassen und blicken zurück auf 19 wunderbare Jahre Erfahrung mit dem freien Lernen.
Mein ältester Sohn wird ausziehen. Im Laufe des Jahres wird er seine Traumwohnung finden, sie mit unserer Unterstützung eingerichtet haben und sich wohlfühlen in seinem neuen Zuhause. Rückblickend wird er sich sacht von seinen Eltern in seiner Selbständigkeit begleitet fühlen und gleichzeitig die Gewissheit haben, jederzeit einen Platz in seinem Elternhaus zu haben.
Ein Jahr voll Mehr geht zu Ende und verdient wie jedes andere auch einen epischen Rückblick. 2022 gab es mehr von allem als davor: mehr Angebot, mehr SpielRaum, mehr Reisen, mehr socialising, mehr networking, mehr Mut, mehr Workflow, mehr Meer, mehr Apfelstrudel, mehr Husten, mehr Viren…
Zur Finalisierung dieses Rückblicks sitze ich auf meiner Couch im Wohnzimmer, eingehüllt in Decken. Eine heiße Tasse „Halsfreund“-Tee steht neben mir und gebrauchte Taschentücher türmen sich auf dem Tisch. Ich huste gefühlt seit Mitte Oktober und just am letzten Kindergartentag vor den Weihnachtsferien meldet sich wieder der Schnupfen zurück.
2022 begann für mich mit einem tiefen Einbruch. Wieder Lockdown. Wieder keine SpielRäume. Mich quälten existentielle Fragen, die gleichzeitig an meinem Selbstwert nagten. Muss ich mein Business wirklich ab nun ausschließlich online führen? Bin ich dafür gut genug? Habe ich alle nötigen Skills dafür? Was kann ich neben dem SpielRaum noch anbieten?
Und doch genau in dieser Zeit entdeckte ich Altes neu und probierte für mich komplett neue Dinge aus. Es gelang mir, sämtliches MUSS auszublenden und beiseite zu legen. Und genau dies war der Schlüssel zum MEHR: indem ich weniger grübelte sondern einfach begann, Dinge zu machen, kam der Flow ganz automatisch: dann schwamm ich in diversen europäischen Meeren, tanzte auf Hochzeiten, traf auf neue und bekannte Gesichter und füllte meine leeren Räume auf.
Rückblick auf meine Ziele 2022
Ich bin ja irgendwie kein Fan von Zielen. Denn mein Vertrauen ins Leben, die Gewissheit, dass alles so kommt, wie es gut ist verlangt nach keinen Zielen. Und doch hab ich mir wieder im letzten Jahr welche gesetzt. Mal schauen, was daraus geworden ist.
Sichtbarer werden und wachsen: Ich möchte mehr Menschen auf mich und meine Angebote aufmerksam machen
Ich möchte voller Freude und Lebendigkeit meine spezielle Haltung nach außen tragen, ohne Trends hinterherzulaufen oder auf einen Zug aufzuspringen, der nicht meiner Haltung oder Lebensweise entspricht. Ich möchte mir Pausen gönnen, wenn ich Lust dazu habe und dennoch in mich hineinhorchen und herausfinden, ob meine Unlust mit möglichen Blockaden zu tun hat.
Trotzdem ich meine social media Accounts seit Herbst wahrlich vernachlässigt habe, ist meine Sichtbarkeit deutlich gestiegen. Social Media ist eben nicht alles. Meine Kundinnen kommen hauptsächlich über persönliche Empfehlungen zu mir. Zudem habe ich mein kollegiales Netzwerk gepflegt und konnte es dadurch erfolgreich ausbauen.
Mehr Online-Angebote: Im nächsten Jahr möchte ich ein längerfristiges Angebot für Eltern kreeieren
Ich habe nicht nur ein längerfristiges Angebot für Eltern kreeiert, sondern auch meinen ersten Online-Workshop gelauncht und durchgeführt. Mehr darüber erzähle ich unter der nächsten Überschrift.
Die monatlichen Babysprechstunden möchte ich mit jeweils verschiedenen thematischen Schwerpunkten anbieten
Die monatlichen Babysprechstunden habe ich komplett vernachlässigt, weil ich dafür keine Zeit gefunden habe. Ob ich sie in Zukunft wieder aufleben lasse, weiß ich noch nicht.
„Dein SpielRaum zu Hause“ soll ein Revival bekommen – ich werde ihn einfacher gestalten und ihn vielleicht zum Selbstlernkurs umbauen
Jaja, der Online-SpielRaum…
Den Entwicklungskalender für das zweite Lebensjahr ausbauen
Auch dieses Ziel habe ich im Jahr 2022 nicht weiter verfolgt und hat im Moment für mich auch keine Priorität.
Endlich ans Meer fahren!
Jaaa! Ich war sogar mehrmals im Meer. Ein wahrliches Meer-Jahr hab ich hinter mir! Ich bin im kroatischen, norddeutschen, italienischen und französischen Meer geschwommen. Immerhin musste ich ja 2 meerlose Jahre nachholen.
Ich entdecke meine Sonne neu
Ich glaube, es war 2011, als ich meine erste Webseite von einem Kollegen erstellen ließ. Für diese Webseite habe ich mir selbst ein Logo gezeichnet. Eine Sonne aus Aquarellfarben. Sie war lange Zeit mein Erkennungszeichen, bis ich sie vor einigen Jahren irgendwie verloren habe.
Anfang des Jahres tat ich mir schwer mit meinem Business. Ich wusste nicht, wohin und vor allem wie. Die SpielRäume durften wieder nicht stattfinden, die Debatte drehte sich um geimpft oder nicht geimpft, Lockdown oder doch nicht Lockdown. Und just in dieser unsicheren Zeit habe ich meine Sonne wiederentdeckt.
Ich habe wieder entdeckt, dass die Sonne mein Synonym ist. Dass es nicht nur schön warm ist, wenn sie da ist, sondern dass sie direkt in meinem Herzen steckt. Und mit ihr all die wundervollen Farben, das Strahlen und das Licht, das in mir leuchtet.
Ich habe mich in einer unsicheren Zeit ganz bewusst dafür entschieden, auf der Sonnenseite zu gehen. Damit habe ich meine Sonne wieder zu mir geholt, sie als Logo reaktiviert und auf meiner Webseite präsenter gemacht.
Ich erweitere mein Angebot
2022 erweitere ich meine Offline-Angebote im SpielRaum Kaisersdorf durch Online-Angebote. Die GesprächsRäume für Eltern, die ein fester Bestandteil des Pikler-SpielRaums sind, habe ich bereits 2020 pandemiebedingt über Zoom gehalten. Das Online-Format bietet sich für Gespräche jeder Art, Reflexionen und Coachings an.
Mein erster Online-Workshop
Mitte Februar beschloss ich kurzerhand beschlossen, einen Online-Workshop zum Thema „Grenzen setzen“ anzubieten. Das Thema ergab sich aus einer Umfrage, die ich im Jänner auf meinen Social-Media-Kanälen und in meinem Newsletter geteilt habe. Viele Schwierigkeiten im Familienalltag ergeben sich aus einer Mischung von Unkenntnissen über die Entwicklungsbedürfnisse von Kindern und der elterlichen Unsicherheiten, ihre eigenen Bedürfnisse auszusprechen.
Ich bewarb mein erstes Online-Event hauptsächlich auf Instagram. Zusätzlich war ich erstaunt, welch großes Netzwerk mir neben meinen Social-Media-Kanälen zur Verfügung steht. Mir wurde das erste Mal richtig bewusst, dass ich zahlreiche Kolleginnen habe, die bereit sind, meine Angebote auch über ihren Newsletter zu teilen. In diesem Zuge möchte ich mich bei allen bedanken, die mich bei meinem ersten Launch unterstützt haben!
Auch 2023 soll dieser Workshop wieder im März stattfinden.
Gemeinsames Reflektieren im Sunshine Circle
In dem kurzen Workshop im März zum Thema „liebevoll Grenzen setzen“ stellte ich meine Methode zur (Selbst)Reflexion durch Situationsanalysen vor. Ich habe bemerkt, dass es für die Teilnehmerinnen gar nicht so einfach ist, wertfrei und sachlich Situationen detailliert zu beschreiben, weshalb ich ein weiterführendes Angebot erstellt habe: Den Sunshine-Circle.
Den ersten Durchgang der Reflexionsrunde startete ich am 6. Mai mit drei interessierten Pädagoginnen und Müttern. Der zweite folgt im Oktober. Wir trafen einander monatlich, um alltägliche Situationen zu reflektieren, helfende Fragen zu stellen und wertschätzende Unterstützung im respektvollen und authentischen Umgang mit den uns anvertrauten Kindern zu geben. Nach unserem ersten Termin war ich so glücklich und beseelt, dass ich gleich wusste: Das ist der Weg, den ich zukünftig gehen möchte. Ich möchte Pädagoginnen und Eltern begleiten, die WIRKLICH Lust haben, ihre Erfolge zu feiern und dort hinzuschauen, wo es vielleicht etwas schwieriger wird.
Der Sunshine Circle ist eine exklusive Runde von Frauen, die bereits Erfahrungen mit meinem pädagogischen Ansatz gemacht haben. Schreib mir gerne, wenn du dich angesprochen fühlst und mit uns reflektieren möchtest!
Meine „Apfelstrudelrunde“ hielt mich über Wasser, teilte meine Sorgen und Werte und besänftigte meine immer wieder aufkommenden Selbstzweifel. Da waren Frauen, die mir empathisch und ehrlich begegneten. Und während unsere Kinder rund um uns ihr Chaos veranstalteten, philosophierten wir bei Apfelstrudel und Malzkaffee über das Leben, fachsimpelten über Pädagogik und teilten unsere täglichen Herausforderungen.
Diese intensive Rückschau veranlasste mich dazu, die Apfelstrudelrunde unter dem Motto „Apfelstrudel statt Alltagsstrudel“ im Oktober neu aufleben zu lassen. Ich treffe monatlich Eltern, um sie dabei zu unterstützen, eine authentische und respektvolle Beziehung mit ihren Kindern zu leben. In einer gemütlichen Atmosphäre voller Wertschätzung und ohne Bewertung. Wir zelebrieren einen Dialogkreis und feiern uns selbst in dieser exklusiven Mamazeit.
Als Begrüßungsgeschenk erfand ich eine Besonderheit. Ich kreierte eine wohlriechende Pflegecreme, den „Apfelstrudelbalsam für Leib und Seele“, den jede Teilnehmerin vor Beginn zugeschickt bekam!
Nach den beiden letzten Jahren, in denen der Pikler-SpielRaum eher eine On-Off Veranstaltung war, geht es dieses Jahr endlich wieder aufwärts. Ende Februar konnte ich das SpielRaum-Angebot mit einer Gruppe von sechs Kindern wieder aufnehmen. Im Laufe des Jahres kamen immer mehr Familien dazu, sodass ich im Dezember zwei volle SpielRaumgruppen beendete, was meine zeitlichen Ressourcen auch schon fast ausgeschöpft hat.
Der nächste Block beginnt bereits im Jänner und weil es mehr als 5 gute Gründe gibt, einen Pikler-SpielRaum zu besuchen, gibt es dafür dank persönlicher Empfehlungen reichlich Interesse und Anmeldungen. Ich bin so glücklich, dass ich meine Herzensarbeit wieder so ausführen kann, wie ich das seit fast 20 Jahren gewohnt war.
Im Juni kaufe ich einige neue Spielsachen bei meiner lieben Freundin Barbara von Kokomoo, die in meinem SpielRaum schnell einen neuen Platz finden!
Irgendwie spüre ich, dass meine Zeit im Nest bald um sein wird. Wann genau, das wird das Leben entscheiden. Noch bin ich da und das ist gut so!
von mir
Ende August, genau gesagt in der letzten Ferienwoche begann für mich wieder die Arbeit im Kindergarten. Dann wird geputzt, ausgemistet, vorbereitet und alles fein gemacht für die Kinder. In dieser Woche traf ich die Entscheidung, dass dieses Kindergartenjahr mein Letztes sein wird.
„Entweder bin ich selbständig, oder angestellt – beides zu 100% geht einfach nicht“ – das war die Erkenntnis, die mich in dieser Woche eingeholt hat. Wenn ich mein eigenes Business weiter voran bringen möchte, muss ich meine Fixanstellung loslassen. Das ist mir schon länger klar. Aber weil es halt so schön ist, konnte ich mich noch nicht vom Storchennest trennen. Nachdem ich meine Entscheidung kundgetan hatte, fühle ich mich erleichtert und gelöst. Ich starte im neuen Jahr mit 3 Tagen in der Woche – darauf freue ich mich genauso, wie auf meine Verabschiedung im Juni.
Im neuen Jahr werde ich meinen Beruf als Kindergärtnerin endgültig an den Nagel hängen.
Der Tag war gefüllt mit Rückblicken, Informationen über die Entstehung und Wirkungsreise des Vereins und natürlich mit wunderbaren Gesprächen. Einige Kolleginnen teilten berührende Erfahrungen in ihren SpielRäumen und Krippen. Ich freute mich über bekannte Gesichter und lernte auch viele junge Pädagoginnen kennen. Der Austausch mit anderen Pädagoginnen ist für mich eine wertvolle Ressource und Gelegenheit, neuen Ideen zu lauschen. Zum Abschluss wurde ausgiebig getanzt.
Die Pikler-Gesellschaft in Österreich ist wichtiger Bestandteil meines Netzwerkes
Sonne und Meer in Kroatien
Seit etwa 15 Jahren fahren einige Familien rund um das Storchennest gemeinsam nach Kroatien. Nun, nach dreijähriger Pause ist es endlich wieder so weit und wir nutzten die schulautonomen Tage rund um Christi Himmelfahrt und fuhren am 21. Mai mit dem Auto auf den Campingplatz nach Bale, wo wir uns ein kuscheliges Mobilheim mieteten. Dieses Jahr waren ausschließlich Familien mit Jugendlichen im Alter von 14 – 16 Jahren dabei. Das bedeutete auch langes Ausschlafen, entspannte gemeinsame Abende und jede Menge Aktivitäten. Das Wetter war einfach einzigartig (jeden Tag Sonnenschein um die 25 Grad) und das Meer warm genug, um meine täglichen Schwimmrunden nicht nur einmal zu zelebrieren.
Rocken im deutschen Norden
Anfang August holten wir etwas nach, was wir eigentlich bereits 2020 geplant hatten. Wir feierten den 50. Geburtstag (na gut, mittlerweile der 52.) meines Mannes beim Wacken-Open-Air. Die Karten haben also geduldig zwei Jahre darauf gewartet, endlich gebraucht zu werden. Zu dritt machten wir uns auf den Weg in den hohen Norden, wo wir für eine Woche ein kleines Ferienhäuschen in der kleinen Ortschaft Eddelak mieteten. Wir besuchten Magdeburg, Glücksstadt, Friedrichskoog und Hamburg, machten interessante Erfahrungen mit der deutschen Bahn, hoben ein paar Geocaches aus, badeten in der Nordsee und aßen Fischbrötchen, bevor wir in Wacken einfielen.
Und damit habe ich auch Nummer 35 meiner Bucket-List abgehakt! Nachdem wir fast alle 90iger-Jahre in Wacken waren, konnten wir 20 Jahre später noch einmal die große Show erleben. Obwohl wir die meiste Zeit vor den kleinen Bühnen gesessen haben (dort, wo die Toiletten noch einigermaßen benutzbar waren) konnte ich es wieder spüren: Texte gehen nicht einfach verloren, nur weil du sie 20 Jahre nicht mehr gesungen hast. Rock`n`Roll ist wie Radfahren – der Körper vergisst es nicht!
Zwischenstopp in Magdeburg bei meiner Freundin AnnetteGlückstadtin und an der NordseeKeep on RockingDrei Scheurers in Wackenich liebe diese Häuser!
Hochzeiten in Spanien
Zu Ostern kam eine spezielle Einladung in unser Haus geflattert. Der Neffe meines Mannes heiratet seine Julia in der Nähe von Barcelona. Die Entscheidung fiel in weniger als einer Minute. Natürlich müssen wir dorthin! Also machten sich wieder einmal drei von fünf Scheurers (einer arbeitet, der andere bereitet sich auf seine Diplomprüfung vor) auf den Weg nach Spanien. Um aus dieser Reise ein echtes Abenteuer zu machen, entschieden wir, mit dem Auto zu fahren.
Für die An-und Heimreise nahmen wir uns jeweils drei Tage Zeit. So konnten wir an interessanten Plätzen einen Stopp einplanen. Drei Tage sind grundsätzlich ausreichend, aber ganz ehrlich: An manchen Plätzen wäre ich gerne noch ein Weilchen länger geblieben.
Gehochzeitet wurde in den catalonischen Bergen nördlich Barcelonas: ein altes Gut diente als Gästehaus und der etwas darunter liegende Platz als Hochzeitslocation mit Ausblick. Wir selbst haben uns nicht für den Schlafsaal entschieden, sondern unser eigenes Zelt aufgestellt.
Hochzeitslocation mit Ausblickunser Luxuszelthier fand das Hochzeitsdinner statt
Diese Hochzeit war die wirklich beste, bei der ich jemals war. Hier wurde ein ganzes Wochenende lang gefeiert. Die Gäste kamen aus der ganzen Welt und die Hochzeitszeremonie wurde ich drei verschiedenen Sprachen abgehalten. Die spanischen Gäste punkteten mit ihrem Temperament und ihrer Ausdauer – vor allem beim Salsa Tanzen!
Ich bin überglücklich, dass ich dieses Hochzeitsevent miterleben durfte und gratuliere noch einmal dem jungen Brautpaar – ich wünsche euch das Beste auf dieser Welt!
Bloggen in der Content Society
Auch 2022 war ich stolzes Mitglied der „Content Society“. Die Content Society ist eine Gemeinschaft von BloggerInnen, die – geleitet und geführt von Judith Peters – vorgenommen hat, wöchentlich einen Blogartikel zu veröffentlichen. Tja, gelungen ist mir das dieses Jahr nicht ganz. Statt 52 haben es nur 18 Artikel bis zur Veröffentlichung geschafft. Aber dennoch konnte ich zu einer der größten Visionen der Welt beitragen: Es werde Blog-Million!
Auch wenn wir es wöchentlich nicht schafften, mindestens 14-tägig traf ich mich mit meinem Blog-Buddy Eva. Eva ist Psychotherapeutin in Reutlingen. Wir tauschten uns über die wöchentlichen unverbindlichen Blogempfehlungen aus, sprachen über hilfreiche Business-Tools und nicht zuletzt profitieren wir beide vom fachlichen Austausch.
Fast wöchentlicher Austausch mit meinem Blogbuddy Eva
Meine 3 liebsten Blogartikel des Jahres 2022
1. Wie ich wurde, was ich bin – mein Weg
Dieser Artikel über meine Stationen, meinen Weg zu dem Mensch, der ich heute bin, führt die Bestenliste dieses Jahres definitiv an. Die Idee dazu kam von Judith Peters im Rahmen ihres Kurses „Boom Boom Blog“, den ich von Kroatien aus verfolgte. Ich schrieb nicht gleich mit – ich war ja im Urlaub! – griff die Idee aber mit voller Elan im Juni auf. In diesem Artikel erzähle ich von den 20 wichtigsten und wegweisensten Stationen meines Lebens!
Im Februar veröffentlichte ich einen epischen Artikel über den Pikler-SpielRaum. Darin ist wirklich alles Wissenswerte über mein Angebot enthalten. Ich erzähle über Emmi Pikler, die vorbereitete Umgebung und den Ablauf des SpielRaumes, welche Spielsachen angeboten werden und welche Rolle die Eltern im SpielRaum einnehmen.
Im Oktober riefen einige Bloggerinnen zu diversen Blogparaden auf. Ich war von den vielen Ideen total begeistert und wollte am liebsten an allen teilnehmen. Tatsächlich schaffte ich gerade mal eine, weil meine zeitlichen und energetischen Ressourcen mir nicht mehr erlaubten. Heike Brandl lud zur Blogparade ein und fragt nach Schlüsselsätzen in der Erziehung. Ich hatte zwar keinen Schlüsselsatz zur Hand, schrieb aber über meine Gedanken zu einem bewussten Sprachgebrauch und was wertschätzende Sprache ausmacht.
Dieser Artikel ist gleichzeitig mein erfolgreichster. Er wurde auf Facebook 15 Mal geteilt und wurde bis heute über 700 Mal angeklickt!
Im Zuge meiner Kroatienreise traf ich meine Blogger-Kollegin Alexandra Marjanovic aus der Content Society in Rovinj zu einem exquisiten Abendessen. Alexandra ist Kinderosteopathin in München und hat über meine Instagram–Story erfahren, dass ich gerade in Kroatien war. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend mit unseren Familien und ich bin total happy über diese nette Verbindung.
Wie Alexandra erfährt auch Silke Geissen über meine Instagram-Story (folge mir doch auch!) davon, dass ich im August in Hamburg bin. Silke ist Lifecoach für Frauen ab 45 und eine große Denkerin und Schreiberin! (Auf ihrem Blog lässt es sich Ewigkeiten nach Herzenslust herumstöbern.) Wir beschließen superschnell, einander in der großen Stadt zu treffen. Silke ist ein wunderbarer City-Guide, zeigt uns tolle Plätze und führt uns auch in die besten Lokale der Stadt.
Was war sonst noch los in 2022?
Meine Hündin Ilvy war im April sehr krank und ich bin überglücklich, dass sie sich schnell wieder erholt hat!
Mein ältester Sohn Tobias bekommt im September sein Diplom zum Gesundheits-und Krankenpfleger überreicht
Im Sommer finde ich einen jungen Vogel in meinem Badeanzug, der sich vor lauter Schreck auf meine Brust setzt. Dort bleibt er und lässt sich streicheln, bis ich ihn zurück in die Weintrauben setze. Erst nach dem Fotoshooting fliegt er weg.
Im Sommer streiche ich endlich auch die Wohnzimmertüren weiß. Jetzt fehlt nur noch die Kellertüre und das Obergeschoß.
Die Marillenernte fiel heuer bescheiden aus, deshalb gab es nur 14 Gläser Marillenmarmelade, die natürlich alle schon gegessen wurden.
Die 10 meist gespielten Spiele des Jahres 2022
Auch dieses Jahr wurde wieder fleißig gespielt in der Familie Scheurer. Wir trafen uns auch öfters mit Freunden zum Lösen einiger Adventure Games und Exit the Room Spiele.
Ich bin kein Fan von Zielen. Das schreibe ich mindestens einmal im Jahr in irgendeinem Artikel. Und dennoch setze ich mir immer wieder welche. Einfach, um nicht zu vergessen, was ich gerne machen möchte. Und wichtig ist doch im nächsten Jahr der entspannte Umgang mit nicht erreichten Zielen, oder nicht?
die Texte meiner Webseite überarbeiten – mit Hilfe des Textorado Kurses von Jane von Klee, den ich seit Tagen auf meiner Warteliste lauert
wieder Geschichten aufschreiben
mehr Bloggen – ich begleite die content society in die dritte Runde!
weiterhin Authentizität als oberste Priorität privat und im Business hochhalten
sichtbar bleiben, aber nicht zwingend social media bedienen
mein Netzwerk weiter ausbauen
einen Kurs über den Umgang mit Geschwisterstreitigkeiten anbieten
Ich selbst habe mit dem Kekse Backen begonnen, als meine Kinder noch sehr klein waren. Da kann ich mich daran erinnern, dass ich mit meinem Ältesten Kekse ausgestochen habe, während das Baby im Tragetuch geschlummert hat. Das „große“ Kind war damals erst 2,5 Jahre alt. Und ich war ziemlich überfordert.
Ich wollte nämlich alles gleichzeitig. Ein schönes Angebot für mein Kleinkind UND schöne Kekse für Weihnachten. Doch vor allem sehr jungen Kindern ist es ziemlich egal, wie ihre Kekse aussehen. Außerdem wollen sie am liebsten ihre eigenen Kekse sofort verspeisen.
Beides gleichzeitig geht also nicht, das habe ich aus meiner Erfahrung gelernt. In den darauffolgenden Jahren habe ich also zuerst ein Backangebot für meine Kinder bereitgestellt und anschließend meine eigenen Kekse gebacken. Und je älter sie geworden sind, desto eher deckten sich unsere Bedürfnisse.
Wenn du also mit deinen Kindern Kekse backen möchtest, gebe ich dir in diesem Artikel ein paar kleine Tipps mit ins Abenteuer:
1. Finde den richtigen Tageszeitpunkt
Kekse Backen mit Kindern ist aufwändig. Daher gilt es vor allem bei dieser Aktivität, den geeigneten Zeitpunkt am Tag zu finden. Ist es für euch besser, den Vormittag oder den Nachmittag zu nützen?
Wichtig bei diesen Überlegungen ist vor allem, ob die Kinder satt und ausgeschlafen sind. Vielleicht magst du auch noch darauf achten, ob dein Kind bereits genügend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung hatte. Vielleicht hast du auch ein Baby und möchtest die Zeit seines Schlafes für die Aktivität nützen? Dann überlege dir vorab, was du tun kannst, wenn das Baby früher wach wird, als geplant.
2. Nimm dir ausreichend Zeit
Kekse Backen mit Kindern braucht Zeit. Möglicherweise wollen die Kinder zwischendurch eine Pause einlegen um zu spielen oder sich zu bewegen. Vielleicht möchtest du auch eine kleine Jause mit einer Tasse Kakao oder Tee zwischendurch anbieten?
Überlege dir auch, was du an dem Tag der Aktivität noch alles vor hast. Damit das Kekse backen auch Spaß macht, solltest du Zeitdruck und Stress so gut wie möglich vermeiden. Das Lustvolle am Backen ist das Hantieren mit dem Teig. Kindern ist es meist ziemlich egal, wie die Kekse schlussendlich aussehen. Für die Kinder zählt meist das Endprodukt weniger als die Freude am Tun.
2. Bereite den Teig rechtzeitig vor
Die unangenehme Sache am Kekse Backen ist, dass es eine Wartezeit gibt. Der Teig ist zwar schnell zusammengeknetet, aber dann ist Ruhepause. Und Warten ist bekanntlich schwierig. Denn das, was Kinder wirklich wollen, ist das Bearbeiten des Teiges. Das Kneten, das Ausrollen und das Ausstechen oder Formen der Kekse.
Wenn du den Teig gemeinsam mit deinen Kindern zubereiten möchtest, kannst du dir einige besondere Aktivitäten für die Ruhepause vorab überlegen. Vielleicht wollt ihr ja gemeinsam etwas spielen oder Geschichten vorlesen? Wichtig ist, dass die Kinder darüber Bescheid wissen, dass es eine Wartezeit gibt, die überbrückt werden muss.
einen geeigneten Backhandschuh (wenn du gerne selbst nähst, findest du unter diesem Link ein gratis Schnittmuster und eine einfache Nähanleitung)
Um Stress zu vermeiden, kann jedes Kind über seine eigene Teigkugel und anschließend über seine eigenen Kekse verfügen.
Für Kinder, die beim Backen helfen, kann es je nach Entwicklungsstand schwierig sein, ihre produzierten Kekse mit allen Familienmitgliedern zu teilen. Da kann es schnell einmal zu Streitereien kommen, wenn nicht klar ist, wer wieviele und welche Kekse anschließend essen darf.
Du kannst für jedes Kind auch ein eigenes Backpapier bereitlegen, das mit seinem Namen beschriftet ist. So kann das Kind anschließend auch gleich über seine eigenen Kekse verfügen. Wenn du nach dem Backen nicht die ganze Küche wischen möchtest, kannst du den Boden mit Leintüchern oder Papier auslegen.
4. Teig Kosten erlaubt
Kinder lieben es, den Teig auszuprobieren, aus dem eigentlich Kekse werden sollten. Kinder lernen mit allen Sinnen und dazu gehört es eben auch, Dinge zu kosten. Ich kann mich immer noch gut daran erinnern, wie der Keksteig meiner Oma geschmeckt hat. Und diese Erinnerung ist verknüpft mit der wohligen Gemütlichkeit und Ruhe in Omas Küche.
Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind rohes Ei isst, dann findest du hier mein zucker-und eifreies Lieblings-Kinder-Keksrezept.
250 Gramm Butter
250 Gramm Mehl
250 Gramm Topfen
Alle Zutaten zu einem schnellen Mürbteig verkneten, danach eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Die Kekse vor dem Backen mit Eiklar bestreichen. Wer mag, kann die Kekse anschließend natürlich nach Belieben verzieren.
Wir machen aus dem Teig immer unsere traditionellen „Topfentascherl“. Sie sind mit selbstgemachter Marillenmarmelade befüllt.
5. Beziehe die Kinder in den Reinigungsprozess ein
Wann ein Kind mit seinen Keksen fertig ist, weiß das Kind am besten selbst. Sollte noch zu viel Teig übrig sein, lege ihn einfach in den Kühlschrank. Auch am nächsten Tag kann er noch verarbeitet werden. Oder du selbst machst aus dem übriggebliebenen Teig genau die Kekse, die du dir vorstellst.
Je nach Alter und Entwicklungsstand kannst du die Kinder an der Reinigung der Arbeitsplätze teilhaben lassen. Jedes Kind kann zum Beispiel seinen eigenen Platz so gut es ihm möglich ist, sauber machen. Dabei geht es nicht darum, dass die Kinder perfekt sauber machen, sondern darum, der Aktivität einen Handlungsbogen zu geben und zu zeigen, dass die Reinigung zur Aktivität dazugehört.
So, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Kekse Backen!
(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)
„Gib das sofort zurück!“ oder „Ist doch nichts passiert!“ – Das sind nur zwei Sätze von vielen, die wir vermutlich alle kennen. Sätze, die auch heute noch gerne als erzieherische Maßnahme eingesetzt werden. Doch was wäre, wenn wir unsere Sprache nur ein wenig verändern, um von einer erzieherischen Haltung in eine beziehungsvolle Haltung unseren Kindern gegenüber zu kommen?
„Sprache als Schlüssel in der Erziehung“ so ruft meine Bloggerkollegin Heike Brandl, Kommunikationstrainerin und Heilpädagogin, zu ihrer Blogparade auf. Mit einer bewussten und wertschätzenden Sprache können wir eine Brücke zu einem Miteinander bauen, von einer Erziehung zu einer Beziehung. In diesem Artikel schreibe ich darüber, was wir mit einem bewussten Sprachgebrauch verändern können und was beziehungsvolle Sprache ausmacht.
Eine Veränderung der Sprache bewirkt eine Veränderung der Haltung
Wie wir mit Menschen sprechen ist der Ausdruck unserer inneren Haltung. Die Art zu sprechen verrät schnell, wer wir sind und wie wir denken.
Dazu fällt mir spontan eine Geschichte ein, denn in den letzten Tagen habe ich über den Gebrauch von Worten nachgedacht. Es ging um das Thema Geschwisterstreit und den Satz, den alle Eltern kennen und bestimmt auch schon oft benutzt haben: Meine Kinder streiten ständig!
Das Wort „Streit“ löst in mir sofort eine Abwehrreaktion aus. Etwas Lautes, Heftiges. Denn Streit bedeutet für mich auch, dass ich mit meinen Bedürfnissen nicht wahrgenommen werde. Also kämpfe ich noch stärker dagegen an, um mich selbst zu schützen und nehme damit in Kauf, auch andere zu verletzten. Bei einem Streit gibt es nur Verlierer, denn auch, wer gewinnt, kann sich anschließend nicht glücklich schätzen, weil das Gegenüber eindeutig verloren hat.
Ersetze ich das Wort Streit durch „Auseinandersetzung“ oder „Konflikt„, habe ich sofort eine andere Assoziation. Das Wort „Konflikt“ ist für mich eher neutral besetzt und auch bei „Auseindersetzung“ spüre ich keinen nachhaltigen negativen Einfluss.
Bei einem Konflikt prallen zwei Bedürfnisse aneinander, die allerdings von beiden Seiten wahrgenommen werden. Ein Konflikt ist für mich also etwas, das mit ein bisschen Weitsicht und Einfühlungsvermögen geklärt werden kann, ohne ein schlechtes Gefühl zu hinterlassen. Aus einem Konflikt gehen alle Beteiligten als Gewinner hervor.
Streiten die beiden Kinder oder haben sie einen Konflikt? Die Interpretationen von Worten sind sehr individuell.
Das ist eine sehr subjektiveWahrnehmung. Vielleicht ist es ja bei dir ganz anders. Aber wenn ich mich nun dafür entscheide zu sagen: „Meine Kinder haben häufig Konflikte“ spürt sich das für mich gleich emotionsloser an und erhöht die Wahrscheinlichkeit, beim nächsten Konflikt gelassener zu bleiben, weil mir meine eigenen Assoziationen zum Thema Streiten nicht im Weg stehen.
Ist doch nichts passiert! – oder doch?
Dieser Satz kommt in meinem Alltag leider immer noch sehr häufig vor. Sowohl (Groß)Eltern als auch pädagogisches Fachpersonal gebrauchen ihn häufig. Meist aus gutem Grund, denn Erwachsene leiden mit Kindern mit. Das Weinen eines Kindes bringt tiefe Gefühle bei Erwachsenen zum Vorschein. Fühlen wir uns vielleicht schuldig, weil wir nicht gut genug aufgepasst haben? Oder erinnern wir uns an die Schmerzen, die wir als Kind gehabt haben, als wir vom Rad gefallen sind?
Der Satz „Ist doch nichts passiert!“ wird dazu verwendet, dem Kind das Gefühl zu geben, dass alles in Ordnung ist. Doch sehen wir die Situation mit Kinderaugen, wird vielleicht schnell klar, dass dem nicht so ist.
Auch, wenn das Kind nicht weint, ist es dennoch gestürzt. Ein „Ist nichts passiert!“ kann dem Kind das Gefühl geben, dass der Erwachsene nicht gesehen hat, was passiert ist. Weint das Kind und wird mit oben genanntem Satz getröstet, fühlt es sich missverstanden und nicht ernst genommen.
Beschreibende Worte wie „du bist gestürzt“ „jetzt weinst du“/“du hast dich am Bein verletzt“ geben einen Anstoß zum Dialog. Das Kind kann darauf antworten, sagen, wie es ihm geht, was weh tut, was passiert ist. Damit fühlt es sich wertgeschätzt, wichtig und ernst genommen. Seine Gefühle dürfen sein und werden wahrgenommen.
Was macht eine beziehungsvolle Sprache aus?
Wenn wir mit Kindern sprechen, dürfen wir uns immer wieder die Fragen stellen, ob unsere Sprache zu einer wertschätzenden Beziehung beiträgt. Um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren, braucht es nicht nur nette Worte alleine. Eine beziehungsvolle Sprache beinhaltet mehr als das:
Mit Kindern auf Augenhöhe zu sprechen bedeutet für mich, mich auf ihre tatsächliche Höhe zu begeben. Ich gehe dabei in die Knie oder hocke mich vor das Kind.
Das Ansprechen mit dem Vornamen erhöht die Aufmerksamkeit des Kindes und ein angemessener Gesprächsabstand vermittelt Respekt, sollte aber auf keinen Fall zu weit entfernt sein. Ein Näherrücken kann in Gefahrensituationen notwendig sein.
Berührungen können je nach Empfinden und situationsbedingt angenehm oder sinnvoll sein, um dem Kind das Zuhören zu erleichtern. Manche Kinder mögen das aber gar nicht, was unbedingt respektiert werden muss.
Klare Aussagen: Eine beziehungsvolle Sprache ist gleichzeitig Ausdruck unserer eigenen Befindlichkeiten, Grenzen und Bedürfnisse. Wer klar seinen Wünsche und Bedürfnisse mitteilt, wird ernst genommen und erhöht damit die Kooperationsbereitschaft seines Gegenübers.
Eine beziehungsvolle Sprache beschreibt, ohne zu interpretieren. Eine Situation neutral zu beschreiben unterstützt langfristig das rechtzeitige Erkennen von kindlichen Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen und ist damit ein wesentliches Puzzleteil, das Selbstwertgefühl eines Kindes zu stärken.
Eine beziehungsvolle Sprache beinhaltet uneingeschränkt das Anhören und Wahrnehmen des Gegenübers, um angemessen auf seine Bedürfnisse reagieren zu können. Du kannst mit beschreibenden Worten auf die Handlungen und Gefühle des Kindes reagieren.
Dies sind nur einige Punkte, die ich hier aufgezählt habe. Natürlich kann sich jeder auch noch Gedanken über seine Lautstärke, Stimmlage und die Wortwahl machen.
Hier findest du ausführliche Tipps für eine beziehungsvolle Sprache
Mit regelmäßiger Reflexion zu einer beziehungsvollen Sprache
Die oben genannten Punkte können auf einen Blick ziemlich viel sein. Vielleicht denkst du jetzt, auf so viele unterschiedliche Dinge kann ich doch gar nicht auf einmal achten. Das muss auch gar nicht sein. Konzentriere dich gerne erst einmal auf ein oder zwei Punkte.
Als Pädagogin und Mutter sehe ich die Möglichkeiten für nachhaltige Veränderung in der Reflexionsarbeit. Jede Situation kann als mehr oder weniger gelungen wahrgenommen werden. In einer kurzen Reflexion deines eigenen Sprachverhaltens kann das Bewusstsein für wertschätzende und beziehungsvolle Sprache geschult und damit nachhaltig verändert werden.
Folgende Fragen können bei der Reflexion hilfreich sein:
Wie habe ich das Kind angesprochen? Von fern oder nah? Mit oder ohne Berührung? Auf Augenhöhe oder darüber? Mit dem Namen?
Was hat das Kind vor und während der Kommunikation gemacht?
Welche Stimmlage, welche Lautstärke hatte meine Stimme? Hoch, tief, laut, leise, nuschelnd, klar?
Welche Worte habe ich gewählt? Beschreibende oder interpretierende? Klare oder schwammige Sätze?
Hat das Kind meine Anweisung, Grenze, Ausführungen, Ankündigung etc. verstanden?
Wie hat das Kind darauf reagiert?
Suchst du Unterstützung bei deiner Selbstreflexion und möchtest du dich auf den Weg machen zu einer respektvollen und authentischen Beziehung mit deinem Kind/deinen Kindern?
Meine Kollegin Elisabeth Salmhofer ist Expertin für spannungslösendes Weinen und hat ihren ersten Gedanken daran, ein Buch zu schreiben, im Juni 2018 mit uns geteilt. Mit „Uns“ meine ich die Pikler-Kolleginnen der SpielRaum-Arbeitsgruppe, die sich seit vielen Jahren regelmäßig zur Reflexion und Austausch trifft.
Bereits ein Jahr später präsentierte sie ihr Werk. Innerhalb kürzester Zeit hat sie also ihre Gedanken zum Thema Weinen zu Papier gebracht, die sich wirklich flüssig lesen, stimmig erscheinen und voll sind mit Erfahrungberichten sowie Tipps für alle geplagten Eltern. Eltern, die alles richtig machen wollen, alles dafür tun, damit es ihrem Baby gut geht. Und dennoch: die abendlichen Schreiphasen, bzw. nächtlichen lautstarken Unterbrechungen hören einfach nicht auf. Was kann man als Elternteil also tun, damit das Schreien aufhört? Oder soll es das gar nicht?
Elisabeth beantwortete mir einige Fragen zum Thema spannungslösendes Weinen und gab damit nähere Einblicke in ihr Buch preis.
Elisabeth, in deinem Buch „Babys und Kleinkindern eine Sprache geben“ schreibst du über das spannungslösende Weinen von Menschen jeden Alters. Was bedeutet „spannungslösendes Weinen“ für dich?
Wenn mein Körper anspannt ist, hat das sicher verschiedene Gründe. Es gibt Spannungen, egal ob ich sie spüre oder nicht, die sich auf Grund von Überforderungen jeder Art, im Körper ablegen. Bei Kinder sind das sehr oft unverarbeitete Erlebnisse oder Erfahrungen, da die Welt für sie noch sehr neu ist. Das kann man teilweise gar nicht verhindern.
Diese Anspannung löst sich wunderbarerweise durch das Weinen wieder auf. Das ist mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen. So kann man z.B. beim Cortisol-Spiegel sehen, dass der nach dem Weinen wieder ganz unten ist. Das bedeutet, dass durch das Weinen auch die Anspannung im Körper weg oder weniger ist und das fühlt sich natürlich viel besser an als vorher.
Auch Erwachsene, die sich ab und zu erlauben zu weinen, wenn sie entweder sehr traurig, überfordert, traumatisiert oder sehr angespannt sind, können anschließend die Erleichterung spüren. Genau das gleiche erleben Kinder nach dem Weinen. Meistens wissen sie gar nicht mehr, warum sie eigentlich zu weinen begonnen haben. Danach geht es ihnen wieder gut und sie gehen fröhlich ihrem Spiel nach, lösen Probleme, machen die Hausübung schnell fertig und können wieder kooperieren.
Das verstehe ich unter dem spannungslösenden Weinen.
Elisabeth geht in ihrem Buch auch darauf ein, wie man in dieser schwierigen Situation bei sich bleiben kann und sein Baby beim Weinen begleiten kann.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als du uns bei einem Arbeitstreffen irgendwo in einem steirischen Häuschen eröffnet hast, dass du ein Buch über das spannungslösende Weinen schreiben wirst. Wie bist du zu diesem Thema gekommen und warum war es dir so wichtig, dass du sogar ein Buch darüber geschrieben hast?
Nach der Geburt unseres Sohnes waren wir mit dem Thema Weinen konfrontiert. Gar nicht so direkt am Anfang, denn es ging zuerst darum, dass er tagsüber nur ganz kurz geschlafen hat. Wenn er im Arm eingeschlafen war, wachte er meistens sofort wieder auf, wenn ich ihn in die Wiege legen wollte. So nach und nach hat auch das Einschlafen am Abend nicht mehr so gut funktioniert und dann hat mir eine Stillberaterin das Buch „Warum Babys weinen?“, von Aletha Solter empfohlen.
Da wurde mir gleich klar, dass er vor lauter Anspannung nicht gut einschlafen konnte oder sehr oft wieder aufwachte, obwohl er noch gar nicht ausgeschlafen war. Als wir ihm erlaubten zu weinen, wenn ihm danach war, hat sich das sofort verändert.
Wir haben ihm das Weinen vorher auch nicht verboten, wie soll das bei einem Baby funktionieren? Aber natürlich kann man das Baby vom Weinen ablenken, mit Stillen, herumtragen, ihn schaukeln oder Spielsachen reichen usw.
Ich begleite seit mehr als 20 Jahren Familien und diese Erfahrung konnte ich dann immer wieder beobachten. So wurde es mir immer wichtiger, über das spannungslösende Weinen mit den Eltern zu sprechen. Auch im Austausch mit meinen Kolleginnen wurde ich zu diesem Thema öfter befragt. Ich wurde eingeladen, Artikel über das Weinen zu schreiben und da bemerkte ich, dass die Angst falsch verstanden zu werden, und dass dann vielleicht irgendwo ein Kind unbegleitet alleine weinen müsste, zu groß war.
Ich wollte dann nur für mich die wichtigsten Punkte notieren und begann zu schreiben. Als ich dann schon bei über 20 A4 Seiten war, fragte ich meine Freundin, die Grafikerin ist, ob sie das Layout übernehmen würde. Nachdem sie ja dazu sagte, wurde es eine tolle Zusammenarbeit und auch die Lektorin passte prima zu uns.
„Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis verbinden mit dem Weinen unangenehme Gefühle. Das macht es auch so schwer, einem Menschen jeden Alters beim Weinen zuzuhören, dabeizubleiben und ihm zuzutrauen, das Weinen selbst zu beenden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“
Nun ist es ja so, dass wir uns als Eltern wünschen, dass es unseren Kindern immer gut geht. Aber wenn sie weinen, schreien und leiden, dann leiden die Eltern mit. Es ist nur zu verständlich, dass diese dann alles tun, damit ihre Kinder damit aufhören. Gerade das Weinen eines kleinen Babys berührt die Mamaseele stark. Welches sind deine besten Tipps für Eltern, wenn das Baby/Kleinkind schreit?
Das Baby kann ja seine Bedürfnisse nicht mit der Sprache ausdrücken, also braucht es andere Möglichkeiten dafür. Wie wir alle wissen, drückt das Baby mit dem Weinen viele Bedürfnisse aus und es ist nicht immer leicht zu erkennen, worum es gerade geht. Wenn Du weißt, dass alle anderen Bedürfnisse wie z.B. Hunger, Durst, Schmerzen und Unwohlsein, sich geliebt und beschützt fühlen, erfüllt sind, dann kann es auch das Bedürfnis nach WEINEN sein. (Die Liste der Bedürfnisse ist nicht vollständig.)
Jetzt komme ich auf Deine Frage nach den besten Tipps zurück:
Stelle Dir vor, dein Baby erzählt dir mit dem Weinen alles, was in letzter Zeit zu viel war. Viele Erlebnisse, die zwar schön waren, dein Baby aber noch nicht verarbeiten konnte, weil ihm einfach noch die Erfahrung fehlt.
Suche dir einen bequemen Platz, nimm Dein Baby in den Arm und höre ganz ruhig zu, was dir dein Kind erzählt. Du kannst deinem Baby dabei Sicherheit geben, dass alles in Ordnung ist und dass es irgendwann fertig erzählt hat und es von selbst aufhören wird, zu weinen.
Wenn Du das Kind dabei beobachtest und bemerkst, wie es am Anfang ganz angespannt ist, oft durchgestreckt ist und nach und nach immer „weicher“ wird und am Schluss entspannt und glücklich in deinem Arm liegt, dann ist das der Lohn.
Babys die nach Bedarf „ausweinen“ können, sind oft zufriedener, spielen und beschäftigen sich gerne und schlafen unkomplizierter.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen,
– dass beim „spannungslösenden Weinen lassen“ das Baby nicht alleine sein darf und dass das Weinen nicht immer die richtige Antwort ist,
– das sich das Baby nur entspannen kann, wenn auch der Erwachsene, der es begleitet, entspannt ist und dafür einen sicheren Rahmen anbieten kann.
Mehr dazu in meinem Buch.
„Dieses Buch richtet sich an Eltern, Pädagoginnen und an alle Menschen, die dem spannungslösenden Weinen mehr Platz in ihrem Leben geben wollen.“
Wo kann ich dein Buch kaufen, bzw. gibt es eine Möglichkeit, mit dir persönlich in Kontakt zu treten, wenn ich Fragen zum Thema Weinen habe?
Du findest mein Buch bei Kokomoo oder direkt über BoD.
Mit der ISBN Nummer 978-3-902625-78-6 kannst Du es auch sonst überall bestellen.
Der Apfelstrudel symbolisiert für mich gemütliche Wärme, humorgewürzte Herzlichkeit und natürlich gesüßtes Verständnis unter Frauen.
In diesem Artikel erzähle ich dir, was es mit der Apfelstrudelrunde auf sich hat und warum sie für mich so immens wichtig war, dass ich sie für dich wieder aufleben lasse!
Wie ich zu meiner eigenen Apfelstrudelrunde gekommen bin
Die Geburt meines ersten Sohnes veränderte mein Leben komplett. Ich steckte meine Bedürfnisse zurück und kümmerte mich nur noch darum, dass mein Kind alles hat, was es braucht. Das gelang leider nicht so ganz, denn es schrie viel und schlief kaum. Ich verspürte eine starke Ambivalenz zwischen Mutterglück, wenn ich mein Baby anschaue und tiefer Verzweiflung bis hin zu Versagensängsten, wenn mein Baby weinte.
Auf der Suche nach Lösungen stolperte ich in einem Babyforum über Jean Liedloffs Buch: „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück„. In einem gleichnamigen Forum lernte ich tatsächlich Mütter kennen, die mein Interesse teilten und wir begannen, uns regelmäßig mit unseren Kindern zu treffen.
Wir trafen einander abwechselnd bei einer von uns. Wir kamen verstreut aus allen Teilen Ostösterreichs und nahmen manchmal auch lange Autofahrten in Kauf um miteinander Zeit zu verbringen. Bald begannen unsere Treffen bereits am Vormittag und dauerten so lange, bis wir unsere Kinder im Pyjama ins Auto verfrachteten.
Es dauerte nicht lange, bis sich in unserer Runde eine Tradition entwickelte. Ein immer gleiches Ritual, das uns und unsere Kinder in Sicherheit und Geborgenheit einhüllte. Zu Mittag kochten wir – manchmal gemeinsam, manchmal alleine – Gemüsesuppe, die die ersten Gäste bereits verkosten durften. Zum Malzkaffee gab es ungezuckerten Apfelstrudel – mit oder ohne Schlagsahne und abends wurden Butterbrote serviert.
Warum die Apfelstrudelrunde für mich so wichtig war
Als junge Mama hatte ich meine ganz persönlichen Vorstellungen von Erziehung. Ich wollte friedvoll mit meinen Kindern sein, sie möglichst frei und selbstbestimmt aufwachsen sehen und vor allem die beste Eltern-Kind-Beziehung der Welt leben. Wie sich herausstellte, war das für mich alleine gar nicht so einfach. Mein Mann war von sieben bis halb fünf außer Haus. Seine Eltern haben oft ihre Hilfe angeboten, aber ich wollte sie nicht annehmen.
Mein Credo: Das schaff ich schon alleine. Außerdem bin ich die einzige, die es für meine Kinder richtig macht. Meine Kinder brauchen MICH. Ausschließlich.
Und wenn mir etwas nicht so gelang, wie ich es mir vorstellte, wenn mich die Emotionen überrollten oder jemand mich für meinen Erziehungsstil kritisierte, fühlte ich mich elend und als wäre ich die unfähigste Mutter auf der ganzen Welt.
Doch da war immer etwas, was mich wieder aufrichtete: Meine Apfelstrudelrunde!
Da waren Mütter, die meine Gefühle kannten, die wussten, was sich in mir abspielte, die genau das gleiche erlebten und mit mir teilten. Da waren Menschen, die mich empathisch und ehrlich durch Höhen und Tiefen begleitet haben. Frauen, die meine Werte, meine Ansichten und meinen Erziehungsstil nicht verurteilten, sondern teilten.
Mamis, die einander unterstützten, Hilfe anboten, gemeinsame Lösungen fanden. Ich konnte hören, wie sie die Dinge angingen und mich daran orientieren. Wir fachsimpelten über alternative Pädagogik, tauschten Bücher aus und sprachen über die Entwicklung unserer Kinder und natürlich unsere Herausforderungen im Alltag.
Der Neubeginn der Apfelstrudelrunde
Meine Mission ist es, Eltern dabei zu unterstützen, eine authentische und respektvolle Beziehung mit ihren Kindern zu leben. Heute, nach 20 Jahren kann ich sagen, dass es ganz leicht ist, seinen Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Meine Erfahrungen der letzten über 20 Jahre im Umgang mit Babys und (Klein)Kindern möchte ich gerne weitergeben und genau dieses Apfelstrudel-Gefühl vermitteln.
Du hast die Möglichkeit, von deinen Situationen zu erzählen und deine Freuden und Sorgen im Alltag mit deinen Kindern zu teilen. Du bekommst meine fachkundige Expertise und GEMEINSAM mit anderen Eltern findest du DEINE konkrete Lösung!
Es gibt keine festgesetzten Themen. Alles, was da ist, darf raus. Wir reflektieren gemeinsam, gehen den Herausforderungen der kindlichen Entwicklung auf den Grund und lachen und feiern, während wir gemeinsam denken 🙂
Schreib mir gerne, wenn du das auch willst oder du noch Fragen zum Programm hast!
1) Im Pikler-SpielRaum genießt du Zeit für dich und dein Kind
Im Pikler-SpielRaum kannst du deinem Kind deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Kein Geschirrspüler, der ausgeräumt werden will, kein Wäschehaufen, der dich ablenkt. In der Piklergruppe bist du einfach da und schaust deinem Kind beim Erkunden zu. So lernst du nicht nur dein Kind besser kennen, seine Interessen und Entwicklungsschritte zu sehen, sondern auch, dich zurückzulehnen und einfach einmal gar nichts zu tun. Dass das oft schwierig ist, ist nur allzu verständlich. Denn die gesellschaftlichen Erwartungen gehen oft in eine entgegegesetzte Richtung.
Im Pikler-SpielRaum erfährst du, dass es nicht notwendig ist, deinem Kind ständig etwas zu zeigen, etwas beizubringen oder es zum Spielen zu animieren. Hier hast du die Möglichkeit zu sehen, was dein Kind von sich aus liebt zu tun, ohne dass Erwachsene ihm etwas vorschlagen.
2) Der Pikler-SpielRaum ermöglicht deinem Kind freie Aktivität in einer aufmerksamen Umgebung
Eine ruhige und angenehme Atmosphäre ermöglicht deinem Kind die Umgebung zu erkunden und die Welt zu entdecken. Dafür wird der Raum speziell auf die Entwicklungsbedürfnisse deines Babys vorbereitet. Liebevoll angeordnete Spielsachen und Alltagsgegenstände laden dazu ein, Neues zu entdecken und Bekanntes zu wiederholen und dadurch zu festigen. Die Lernumgebung im Pikler-SpielRaum richtet sich nach dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder.
Deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit erlaubt deinem Kind, aktiv zu werden. Ob es sich dabei frei im Raum bewegt oder in deiner Nähe bleibt, bleibt ihm selbst überlassen. Es gibt keinerlei Erwartungen an dein Kind, sodass es frei sein kann, seiner inneren Motivation und Stimme zu folgen.
auf das Podest krabbeln und wieder runterdurch den Tunnel krabbelnauf das Dreieck klettern
3) Im Pikler-SpielRaum macht dein Kind stressfrei erste soziale Erfahrungen
Konflikte sind im Pikler-SpielRaum aufgrund der geringen Kinderanzahl und der erhöhten Aufmerksamkeit der Erwachsenen ziemlich selten. Doch schon die ersten Begegnungen unter Babys und Kleinkindern können Stress verursachen. Babys interessieren sich leidenschaftlich für den Körper oder das Spielzeug Gleichaltriger. Solche Begegnungen begleite ich liebevoll mit Worten und Gesten. Meine verständnisvolle Begleitung sorgt dafür, dass Begegnungen unter Kindern vorwiegend stressfrei ablaufen. Denn im Pikler-SpielRaum gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich übersetze Gesten und Mimik der Kinder füreinander. Ich begleite die Kinder mit neutralen Worten und ermuntere sie dazu, bei Bedarf STOPP oder NEIN zu sagen oder mit Gesten ihre Grenzen aufzuzeigen, wenn ihnen das Sprechen noch schwer fällt.
Hier ist Platz für zwei!Wer darf auf die Rutsche?Diesen Ring will ich auch!
4) Im Pikler-SpielRaum festigst du die Bindung zu deinem Kind
Während die Kinder eine anregende Umgebung von sich aus erkunden, lernen Eltern, sich zurückzunehmen. Sie machen die Erfahrung, dass es nicht notwendig ist, ihre Kinder ständig zu motivieren oder zu bespaßen. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen beim Beobachten ist ausreichend, um für eine geborgene Atmosphäre zu sorgen. Diese erhöhte Aufmerksamkeit steigert dein Interesse an der Aktivität deines Kindes und ermöglicht dir eine prompte Reaktion auf sein Bindungsverhalten. Dein Kind wird dir ein Spielzeug bringen und es dir zeigen oder einen Blick zuwerfen, wenn es etwas Neues erlebt hat. Die Erfahrung, dass du ganz da bist und angemessen darauf reagierst, stärkt eure Bindung. Dein Kind fühlt sich gesehen, wichtig und ernst genommen.
5) Der Austausch mit gleichgesinnten Eltern macht dich sicherer im achtsamen Umgang mit deinem Kind
Wie oft hattest du schon das Gefühl, du wärst ganz alleine mit deinen Schwierigkeiten? Bist du nicht, denn allen Eltern geht es ähnlich. Es ergeben sich unzählige Fragen im Alltag mit einem Baby oder Kleinkind zu den Themen Essen, Schlafen, Weinen, Zahnen und natürlich noch viele mehr. Auch die ersten Konflikte mit deinem Kind haben Platz in den von mir moderierten Elternabenden. Hier kommt jeder zu Wort und kann über seine Ängste, Erfahrungen und Gefühle sprechen. Ich gebe Inputs und teile meine langjährigen Erfahrungen mit dir. Dabei achten wir immer auf die Bedürfnisse der Kinder, lassen aber auch deine nicht außer Acht. Jede Familie findet ihren Weg auf ihre Weise. In der Gruppe kannst du außerdem von den Prozessen der anderen Eltern profitieren.
Na, hast du jetzt Lust bekommen, meinen Pikler-SpielRaum zu besuchen? Schreib mir gerne!
Du möchtest mehr über den Pikler-SpielRaum in Kaisersdorf/Burgenland wissen? Nähere Infos über den Ablauf, die Spielumgebung und pädagogischen Hintergründe findest du hier:
„Die Dani kann gut mit Kindern“, höre ich meine Mama sagen, als ich bei einer großen burgenländischen Hochzeit als Zehnjährige mit Kleinkindern tanze. Wie sehr dieser Satz meinen Lebensweg beeinflusst hat, stelle ich hier besser nicht infrage. Dass ich „nicht nur gut mit Kindern kann“, sondern Respekt und Authentizität in meinen Beziehungen zu Kindern tragende Rollen spielen, merke ich erst, als ich beginne, darüber zu schreiben. Und durch das Schreiben wird mir auch klar, dass ich so viel mehr bin, als eine nette Pädagogin. Ich bin Mutter, Pädagogin, Expertin für die kindliche Entwicklung, Bloggerin, Tänzerin, Geschichtenerzählerin, Mentorin. Und noch vieles mehr. In diesem Artikel erzähle ich dir von meinen wichtigsten Stationen.
1)1983: Ich werde große Schwester! Als ich mein erstes Geschwisterchen bekomme, bin ich hin und weg und liebe es vom ersten Tag an, meine Mama zu unterstützen. Bis 1986 bekomme ich noch einen Bruder und eine Schwester und werde zur Familienbabysitterin. Mit 16 bin ich routiniert darin, meine kleinen Geschwister zu baden und schlafen zu legen. Das weiß bald auch das ganze Dorf und ich verdiene mir mit diesem Job meine Wochenendausflüge.
2)1988 – 1992: Als Babysitterin gefragt, als Schülerin versagt. Mein Lateinlehrer nennt mich „Wimmerl“ und der Geschichtelehrer lässt mich gerade mal so durch, obwohl ich mich seiner Meinung nach nicht richtig ausdrücken kann. In Sprachen bin ich schlecht, Naturwissenschaften gehen gerade so. Ich brilliere in nur einem einzigen Fach: Chemie. Ich bin die einzige in meiner Klasse, die chemische Gleichungen lösen kann! Die Schule ist für mich ein einziger Horror, ein notwendiges Übel, von dem ich mich am liebsten frühzeitig verabschiedet hätte. Dennoch, ich halte durch und maturiere erfolgreich im Juni 1992, obwohl meine schriftliche Deutscharbeit für meinen Lehrer „nicht genügend“ war.
Mit 16 hätte ich mir niemals gedacht, dass ich jemals in meinem Leben mal was mit „Schreiben“ zu tun haben könnte.
3)1992:Pädagogische Akademie oder Kolleg für Biochemie? Nach dem Abitur stehe ich vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Die Chemie hat es mir angetan und ich bewerbe mich am Kolleg für Biochemie in der Rosensteingasse in Wien. Als Plan B. entscheide ich mich für die Pädagogische Akademie in Eisenstadt, denn: Ich will es besser machen als meine Lehrer! Im August weiß ich immer noch nicht, wie ich mich entscheiden soll, denn ich habe an beiden Instituten einen Platz bekommen. Ich entscheide mich letztlich für die Päd. Akademie, weil die Fahrtzeit einfach kürzer ist und beginne die Ausbildung zur Hauptschullehrerin in Mathematik und Biologie, weil das Fach Chemie leider nicht zustande kommt.
4)Jänner 1994:Ich flüchte aus der pädagogischen Akademie. Ich gerate in eine Diskussion mit einer Professorin, die ich in meinem damaligen Alter nur verlieren konnte. Dabei geht es um Sinn und Sinnlosigkeit von Hausaufgaben und um deren Benotungen. Ich weigere mich anzunehmen, dass eine vergessene Hausaufgabe schlecht gewertet werden muss. Die Argumente gehen mir allerdings wegen meiner Erfahrungslosigkeit aus und zurück bleibt Ärger. Statt zur Schule gehe ich nun jeden Morgen in einen Eissaloon und verkaufe Eis.
5)Mai 1994:Ausbildung zur Elementarpädagogin. Ich erfahre von einer Bekannten, dass in Wien dringend Kindergärtnerinnen gesucht werden. Das Magistrat biete seit Kurzem eine berufsbegleitende Ausbildung an, die drei Jahre dauert. Ich bewerbe mich, weil das Eis Verkaufen nicht besonders zukunftsträchtig ist. Zwei Wochen später stehe ich in der ersten Kindergartengruppe im 10. Wiener Gemeindebezirk.
In meinem zweiten Ausbildungsjahr betreue ich erstmals Kinder unter 3 Jahren.
6) 1996: Ich lerne Montessori, Pikler und die Wilds kennen. In meinem zweiten Ausbildungsjahr arbeite ich in einer Krippe in einem kleinen Haus, dessen Leitung mir die Bücher von Emmi PiklerundRebeca Wild empfiehlt. In den Familiengruppen werden bereits viele Ideen von Maria Montessoriumgesetzt. Ich bin sofort begeistert und spüre zum ersten Mal, dass es Möglichkeiten abseits des starren Regelsystems gibt, in dem alle Kinder gleichzeitig hungrig und müde sein müssen. Ich hadere mit den Rahmenbedingungen im städtischen Bereich und frage mich, wie es für mich weitergehen kann. Im Anschluss an meine Ausbildung absolviere ich gleich einen Montessorikurs bei Annebeate Huber und hospitiere in Montessorieinrichtungen. Meine damalige Vision: Ich betreue kleine Kinder in meinem eigenen Haus nach der Dani-Pädagogik.
7) Juli 2000: Ich werde Mama! Die Geburt meines ersten Sohnes verändert mein Leben komplett. Ich stecke meine Bedürfnisse zurück und kümmere mich nur noch darum, dass mein Kind alles hat, was es braucht. Das gelingt leider nicht so ganz, denn es schreit viel und schläft kaum. Ich verspüre eine starke Ambivalenz zwischen Mutterglück, wenn ich mein Baby anschaue und tiefer Verzweiflung bis hin zu Versagensängsten, wenn mein Baby schreit.
8) Oktober 2000 – Ich stolpere in einem Babyforum über Jean Lidloffs Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“: Daraufhin beginne ich, meinen Sohn im Tragetuch zu tragen. Da mich in Wiener Neustadt damit eher außerirdisch fühle, suche ich im Internet nach gleichgesinnten Mamas. Ich finde tatsächlich einige Frauen in meiner Nähe und wir beginnen, uns wöchentlich zu treffen. In dieser „Apfelstrudelrunde“ beschäftige ich mich mit „Attachment Parenting“ und bin der Meinung, dass diese Form der Eltern-Kind-Beziehung die einzig Wahre ist und ich mein Glück gefunden habe.
In der Apfelstrudelrunde gab es neben inspirierenden Gesprächen natürlich auch immer Apfelstrudel!
9) September 2002 – Seminarreihe mit Rebeca und Mauricio Wild. Von meiner Freundin aus der Apfelstrudelrunde erfahre ich, dass die beiden von Ecuador nach Oberpullendorf kommen. In ihren Seminaren erzählen sie von ihrem Schulprojekt, dem „Pesta“. Wie schon in ihren Büchern beschrieben, führen sie eine Schule, wo es keinen Druck und keine Noten gibt. Nein, nicht einmal Unterricht. Stattdessen sprechen sie von Gehirnentwicklung, von der Biologie des Organismus und von einer vorbereiteten Lernumgebung. Sie betonen die Wichtigkeit von Beziehungen und wie wir Lebensprozessen respektvoll begleiten können. Ich bin so begeistert, weil es genau das ist, was ich gerne in der pädagogischen Akademie gelernt hätte. Ich erfahre, dass es in der Nähe von Oberpullendorf eine Elterninitiative gibt, die genau meinem Wunsch für meine Kinder entspricht: Das Storchennest.
Ab diesem Zeitpunkt besuche ich regelmäßig die Spielgruppe im Storchennest mit meinen Kindern.
10) November 2002 – Geburt meines zweiten Sohnes: Ich liebe das Mama Sein und meine entzückenden Kinder. Und dennoch wird ab jetzt mein Leben als Mama anstrengend. Ich trage das Baby und habe gleichzeitig ein Kleinkind zu betreuen. Ich stecke meine Bedürfnisse zurück, bis das Fass überläuft und ich immer häufiger aus der Haut fahre. Meinen hohen Ansprüchen an mich selbst werde ich immer weniger gerecht. Ich putze den Popo des Älteren, während ich das Baby stille. Ich merke, dass ich etwas ändern muss, habe aber keinen Schimmer, was das sein könnte. Trotz der vielen Auseinandersetzung mit respektvoller Erziehung sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Als Mama von zwei Kindern fühle ich mich manchmal überfordert und wünsche mir sehnlichst eine Lösung dafür!
11)2003 – Start meiner ersten Spielgruppe: Nach der Geburt meines zweiten Sohnes weiß ich, dass ich nicht wieder nach Wien zum Arbeiten fahren werde. Zu weit weg scheinen mir die Anforderungen des städtischen Systems und ich entscheide mich dazu, bei meinen Kindern zu bleiben. Meine Hebamme bietet mir zur selben Zeit die Möglichkeit, in ihrem Mütterstudio eine Spielgruppe anzubieten. Hier gerate ich ziemlich schnell an meine Grenzen. Ich habe zwar Erfahrung mit Kindern, aber kaum bis keine Erfahrung mit der Begleitung von Eltern. Also suche ich nach Lösungen und werde durch eine Freundin auf die Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft aufmerksam. Lies hier die ganze Geschichte.
12) September 2004 – Start der Pikler-Ausbildung: Mit dieser Ausbildung starte ich Hals über Kopf in ein persönliches Abenteuer. Ich lerne intensiv über entwicklungspsychologische Vorgänge in den ersten Lebensjahren und wie ich Eltern in dieser Zeit wertschätzend unterstützen kann. Hier erfahre ich, was es heißt, in Beziehung mit Kindern zu sein und merke, dass das Tragetuch für mich deshalb eine Rettung war, weil ich nicht wirklich wusste, was mein Baby brauchte. Der Alltag mit meinen beiden Söhnen wird im Laufe der Zeit organisierter und ruhiger. Ich beginne damit, meinem Mann mehr Familienarbeit zuzutrauen, erlaube den Großeltern, Hilfe zu leisten und nehme mir genügend Exklusivzeit für mich.
13) August 2007 – Geburt meines dritten Sohnes: Die Beschäftigung mit der Pikler-Pädagogik trägt Früchte, denn mit dem dritten Baby wird vieles anders. Ich beschließe, ihn nur noch beim Spazierengehen zu tragen, traue ihm zu, alleine zu spielen und gönne uns beiden viel Beziehungszeit in den Pflegesituationen. Um weiterhin meine Spielgruppe anbieten zu können, gebe ich meinen Jüngsten in die liebevollen Hände einer Babysitterin.
Durch die intensive Beschäftigung mit der Pikler-Pädagogik fällt es mir nun leicht, eine authentische Beziehung mit meinen Kindern zu führen. Ich schaffe es immer besser, die Bedürfnisse ALLER Familienmitglieder zu erkennen, also auch meine.
14) September 2011 – Ich beginne, im Storchennest zu arbeiten: Wir übersiedeln von Katzelsdorf nach Kaisersdorf, weil das Storchennest unser Lebensmittelpunkt geworden ist. Meine beiden älteren Söhne besuchen die freie Schule und ich gehe ab jetzt drei Tage die Woche mit meinem jüngsten Sohn in den Kindergarten, um Kindergartenkinder zu betreuen. Meine Spielgruppe halte ich mittlerweile an drei verschiedenen Standorten im Burgenland: in Steinbrunn, in Zagersdorf und im Storchennest.
15) Jänner 2012 – Ich richte meinen eigenen SpielRaum ein: Das Haus, das wir in Kaisersdorf kaufen, hat einen wunderschönen Kellerraum mit Holzdielen, der sich wunderbar für einen SpielRaum eignet. Das Haus bekommt einen Extraeingang in den neu renovierten SpielRaum. Ab jetzt gibt es meine Spielgruppen nur noch bei mir zu Hause und in Steinbrunn/Bezirk Eisenstadt bei der Hebamme Bettina Fillafer. Damit geht meine Vision von damals in Erfüllung!
Mein eigener SpielRaum in meinem Haus in Kaisersdorf
16) Juni 2015 – Ich werde Pikler®-Pädagogin: Ich schreibe meine Diplomarbeit zur zertifizierten Pikler-Pädagogin zum Thema: „Konflikte begleiten im SpielRaum“. Diese Arbeit zu schreiben kostet mich enorme Überwindung, weil ich immer noch der Meinung bin, ich könne mich nur unzureichend ausdrücken. Die wertvollen Feedbacks meiner Mentorin machen mir Mut und ich fühle mich selbstbewusst und stolz bei meinem abschließenden Gespräch. Ich darf meine Spielgruppe nunPikler®-SpielRaum nennen und Einführungsveranstaltungen in die Pikler-Pädagogik anbieten.
Am 16. Juni 2015 halte ich mein Diplom zur Pikler®-Pädagogin in der Hand
17) Jänner 2021 – Ich beginne zu bloggen: Ich nutze meine pandemiebedingte Freizeit und werfe mich mutig ins Blogabenteuer und buche einen Jahreskurs – the content society mit Judith Peters. Ich schreibe regelmäßig Blogbeiträge und Kindergeschichten, die ich mit meinem Newsletter versende (hier kannst du dich eintragen!) Ich merke immer mehr, was ich zu bieten habe und werde mir meiner vielfältigen Erfahrungen bewusst.
18) März 2021 – Ich starte mit einem 1:1 Eltern-Coaching Angebot: Auf meiner neu gestalteten Webseite stelle ich erstmals ein Angebot für ein Elterncoaching ein. Mehr und mehr frage ich mich, wie ich dieses Angebot nennen soll und was ich bin. Ich möchte keine Familienbegleiterin sein, keine Beraterin und kein Coach. Das fühlt sich alles falsch an, da ich beraten will und gleichzeitig coachen und natürlich langfristig begleiten.
19) März 2022 – Mein erster Online-Workshop: Der Workshop zum Thema „liebevoll Grenzen setzen“ startet mit 12 Teilnehmerinnen, darunter Mamas und Pädagoginnen. Daraus entsteht ein weiterführende Reflexionsrunde, die monatlich stattfindet: der Sunshine-Circle. Ich merke, dass das genau das Angebot ist, das mich neben der Arbeit mit den Kindern beseelt und glücklich macht. Wenn du also Lust hast, wirklich Hinzuschauen und dich selbst im Umgang mit den dir anvertrauten Kindern zu reflektieren, dann schreib mir gerne!
20) Heute nenne ichmichExpertin für die frühe Kindheitund Mentorin für respektvolle und authentische Beziehungen zu Kindern. Das Wort „Mentorin“ kommt mir immer öfter unter und ich spüre, dass es genau die Bezeichnung ist, nach der ich gesucht habe! Ich bin sehr dankbar über meine Wege und Umwege, die mich hierher gebracht haben. Wer weiß ob ich auch hier gelandet wäre, wenn ich Biochemikerin geworden wäre?
Möchtest du gerne Begleitung auf deinem Weg zu einer respektvollen und authentischen Elternschaft?
Mein Mai 2022 war einfach bummvoll. Bummvoll an Erfahrungen, Erlebnissen und Socialising. Jedes Wochenende im Mai war bereits seit Monaten verplant. Da war nicht nur mein Geburtstag, den ich tanzend und singend verbracht habe, sondern auch eine Reise nach Salzburg, um KollegInnen zu treffen. Die zweite Reise im Mai führte mich zum wiederholten Mal nach Kroatien. Dort habe ich eine wunderbare Woche mit Freunden verbracht, die meine Energiereserven wieder komplett aufgefüllt hat. Ich war so vertieft ins „echte“ Leben, dass ich mein Online-Dasein komplett vernachlässigt habe. Und das war gut so. Denn jetzt bin ich wieder da: frisch, erholt und voll motiviert!
Start des Sunshine Circle
In dem kurzen Workshop im März zum Thema „liebevoll Grenzen setzen“ habe ich meine Methode zur (Selbst)Reflexion durch Situationsanalysen vorgestellt. Ich habe bemerkt, dass es für die Teilnehmerinnen gar nicht so einfach ist, wertfrei und sachlich Situationen detailliert zu beschreiben, weshalb ich beschlossen habe, daraus ein weiteres Angebot zu erstellen: Den Sunshine-Circle.
Diese Reflexionsrunde startete ich am 6. Mai mit drei interessierten Pädagoginnen und Müttern. Wir treffen einander einmal im Monat, um alltägliche Situationen zu reflektieren, einander helfende Fragen zu stellen und wertschätzende Unterstützung im respektvollen und authentischen Umgang mit den uns anvertrauten Kindern zu geben. Nach unserem ersten Termin war ich so glücklich und beseelt, dass ich gleich wusste, dass das der Weg ist, den ich zukünftig gehen möchte. Ich möchte Pädagoginnen und Eltern begleiten, die WIRKLICH Lust haben, ihre Erfolge zu feiern und dort hinzuschauen, wo es vielleicht etwas schwieriger wird. Und dafür habe ich genau die richtige Methode!
Das interessiert dich auch? Im Sunshine-Circle gibt es noch 2 freie Plätze. Schreib mir gerne!
7. Mai: Mein 48. Geburtstag
Ich feiere meinen Geburtstag in Anwesenheit aller Kinder, denn es ist Samstag! Wir bereiten gemeinsam ein Extra-Mega-Brunch vor mit allem, was das Herz begehrt.
Ein Blumenstrauß von meinem SohnOmlette und verschiedenen Käsesortenund sogar LachsWaffeln mit Beerenobstund meine Lieblings-Geburtstagstorte!
Dieser Mega-Brunch ist auch wirklich nötig, denn am Nachmittag fahre ich nach Landsee. Dort, im Zentrum Landsee, nehme ich an einem Liberation-Dance teil, der von meiner Yoga-Lehrerin Conny Sagmeister veranstaltet wird. Nach einer rituellen Fußwaschung tanze ich zwei Stunden lang und fühle mich danach wie ausgewechselt. Das Auspowern tut so dermaßen gut, dass ich beim anschließenden Mantra-Singen ganz versinken kann. Hach, dieser Geburtstag war wirklich ein besonderes Geschenk! Als singende und tanzende Seele macht mich dieser Tag so glücklich, dass Tränen kullern.
14. Mai: Die Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft feiert ihr 25. Jubiläum
Am 13. Mai reise ich mit meinen Kolleginnen Margit Schwillinsky und Angelika Breyer nach Salzburg, denn am nächsten Tag werden wir im Bildungshaus St. Virgil gemeinsam mit weiteren KollegInnnen das 25. Jubiläum der Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft Österreich feiern. Wir drei sind Mitlieder der SpielRaum-Arbeitsgemeinschaft, eine Netzwerk und Reflexionsgruppe, die bereits seit vielen Jahren besteht. Ich freue mich sehr, die beiden endlich wieder in persona zu treffen und nicht nur via Zoom.
Wir verbringen den Freitag Abend in der Salzburger Innenstadt mit etwas Sightseeing, Pizza und Aperol
In Zusammenarbeit mit mehreren Pikler-Gesellschaften in Europa wurde 2007 ein Pikler-Ausbildungscurriculum zur Förderung der Pikler-Pädagogik und Sicherung der Qualität entwickelt. Mittlerweile gibt es 50 zertifizierte Pikler-Pädagoginnen in Österreich und es erfüllt mich mit großem Stolz, eine davon zu sein. Denn die Beschäftigung mit der Arbeit Emmi Piklers hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Hier kannst du lesen, wie und warum ich bei der Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft gelandet bin.
Der Tag ist gefüllt mit Rückblicken, Informationen über die Entstehung und Wirkungsreise des Vereins und natürlich mit wunderbaren Gesprächen. Einige Kolleginnen teilen berührende Erfahrungen in ihren SpielRäumen und Krippen. Ich freue mich über bekannte Gesichter und lerne auch viele junge Pädagoginnen kennen. Der Austausch mit anderen Pädagoginnen ist für mich eine wertvolle Ressource und Gelegenheit, neuen Ideen zu lauschen. Zum Abschluss wird ausgiebig getanzt.
Seit etwa 15 Jahren fahren einige Familien rund um das Storchennest gemeinsam nach Kroatien, um das Leben zu lernen. Nun, nach dreijähriger Pause ist es endlich wieder so weit und wir nutzen die schulautonomen Tage rund um Christi Himmelfahrt und fahren am 21. Mai mit dem Auto auf den Campingplatz nach Bale, wo wir uns ein kuscheliges Mobilheim mieten. Dieses Jahr sind ausschließlich Familien mit Jugendlichen im Alter von 14 – 16 Jahren dabei. Das bedeutet auch langes Ausschlafen, entspannte gemeinsame Abende und jede Menge Aktivitäten. Das Wetter ist einfach einzigartig (jeden Tag Sonnenschein um die 25 Grad) und das Meer warm genug, um meine täglichen Schwimmrunden nicht nur einmal zu zelebrieren.
Ausflug zu den Klippen in Kamenyaktaumhaftes Wetter an der türkisgrünen AdriaDie Jugendlichen paddeln einmal zur nahegelegenen Insel und wieder zurückSchönster Sonnenuntergang der Welt in Bale (laut Casanova)Ganz oben in RovinjSteine bemalen und nach Muscheln tauchen gehört einfach dazu
In meiner Instagram-Story (folge mir doch auch!) liest auch meine Blogger-Kollegin Alexandra Marjanovic aus der Content Society davon, dass ich gerade in Kroatien bin. Alexandra ist Kinderosteopathin in München und in Rovinj aufgewachsen. Auch sie ist gerade in ihrer Heimatstadt, die nur 12 km von Rovinj entfernt ist und wir beschließen ziemlich schnell, dass wir gemeinsam zu Abend essen wollen. Ich freue mich total auf dieses Treffen, weil ich bei dem Live Event der Society in Stuttgart nicht dabei sein konnte!
Keine Zeit zum Bloggen
Wenn du bis hierher gelesen hast, kannst du dir vielleicht vorstellen, warum mir die Zeit zum Bloggen in diesem Monat einfach gefehlt hat. Dabei habe ich in meinem Urlaub konsequent die kostenlose Challenge meiner Blogmentorin Judith Peters verfolgt. Denn die diesjährige Boom-Boom-Blog Woche hatte einen großartigen Themenvorschlag: Wie ich wurde, was ich bin.
Diesen Blogartikel hole ich definitiv nach, mittlerweile ist sogar schon die Hälfte geschrieben. Denn die Stationen, die mich dahin gebracht haben, wo ich heute stehe, wurden mit alle vom Universum geschenkt und bin so dankbar für meine Wege.
Das Geschichten Schreiben habe ich seit Jänner nicht mehr verfolgt. Wer weiß, vielleicht gibt es wieder einmal eine Zeit, in der es mir leichter fällt. Momentan sind die Geschichten immer noch in meinem Kopf, aber die wenigsten wollen aufgeschrieben werden. Mittlerweile verspüre ich keinerlei Stress mehr damit und lasse mich überraschen, wann es soweit ist, dass sie wieder wie selbstverständlich auf dem Papier landen.
Darauf freue ich mich im Juni:
auf den achtwöchigen Blog-Kurs von Judith: The Blog Bang – dann wird es endlich wieder was zu Lesen geben von mir!
auf das Theater der Sekundaria des Storchennestes, in dem mein Sohn mitspielen wird, mit dem vielversprechenden Titel: Ich, der Erbe von Kasimir Meliscovic
auf viele sonnige Tage und mein Pool
auf den Schulschluss (der Juni ist der wirklich stressigste Monat meines ganzen Arbeitsjahres!)
Die Holzscheiben in meinem Pikler-SpielRaum sind ein beliebtes Spielmaterial für meine kleinen Gäste. Schon Babys lieben sie. Sie drehen die Scheiben in ihren Händen, klopfen damit auf den Boden oder kosten ihren Holzgeschmack. Die Kinder ab ca. anderthalb Jahren verwenden sie als Untersetzer, zum Bauen oder lassen sie die Rutsche hinunterpurzeln. Nicht selten werden sie zu Musikinstrumenten und ja, auch als Handy wurden sie bereits benutzt.
Auch im Kindergarten sind die Astscheiben noch gefragt. Sie werden zu Straßen gelegt oder zu einzigartigen Kunstwerken verbaut. Einfache Holzscheiben sind ein dankbarer und jahrelanger Begleiter für dein Kind. Und wenn sie tatsächlich nicht mehr gebraucht werden, kannst du sie verheizen oder zu dekorativen Zwecken nützen.
Häufig werde ich von Eltern gefragt, woher ich diese Scheiben habe. Ganz ehrlich – ich hab sie selbst gemacht. Die einfachsten Holzbausteine der Welt sind nachhaltig, ungiftig und absolut kostenlos.
Welches Holz kann ich für die Astscheiben benutzen?
Im Grunde eignet sich fast jedes Baumholz. Wichtig ist, dass es ungiftig ist. Vermeide also unbedingt das Holz der Robinie (Scheinakazie) und der Eibe. Viele Gartensträucher sind stark toxisch. Dazu gehört Wacholder, Thujen und Koniferen, Goldregen und Efeu, sowie Buchsbaum.
Auch stark harzendes Holz solltest zu vermeiden (Nadelbäume). Achte auch darauf, dass die Rinde nicht zu stark absplittert. Ich persönlich habe Äste der Haselnuss verwendet. Die Rinde der Birke lässt sich meist gut schälen, aber auch die Äste diverser Obstbäume (Holunder) ist für die Herstellung der Astscheiben gut geeignet. Holzscheiben werden auch im Internet zu Dekozwecken feilgeboten. Falls du also nicht selbst an einem Baum sägen willst, der Suchmaschinenriese weiß bestimmt, wo du welche herbekommen kannst 🙂
Astscheiben als Spielzeug – welche Größe ist geeignet?
Wenn du die Astscheiben bereits deinem Baby zum Spielen anbieten möchtest, sollte der Durchmesser weder zu klein, noch zu groß sein. Ein Durchmesser von mindestens 4 cm sorgt dafür, dass dein Baby das Teil nicht verschlucken kann. Die Holzscheiben, die ich im SpielRaum verwende, haben einen Durchmesser von 5 bis 8 cm. Säge die Äste gerne in unterschiedlicher Dicke von ein bis drei Zentimeter ab.
Astscheiben, die einen kleineren Durchmesser haben, können hervorragend zum Bauen verwendet werden. Im Kindergarten benutzen die Kinder gerne Astscheiben in verschiedenen Größen und Dicken.
Je größer dein Kind ist, desto größer und dicker (und somit schwerer) können auch die Bausteine sein.
Bausteine aus Holz selber machen
Ich habe die Äste der Haselnuss mit einer einfachen * Japansäge bearbeitet. In meiner Garage steht mittlerweile eine Kappsäge, die mir das Sägen beim nächsten Mal mit Sicherheit erleichtert.
Für Babys und Kleinkinder musst du die Rinde der Astscheiben mit einem * Schleifpapier glatt schleifen. Verwende dafür ein Schleifpapier der Körnung 100 – 120. Anschließend erfolgt der Feinschliff mit der Körnung 180 – 200. Wichtig ist, dass sich die Rinde nicht vom Holz lösen kann, um ein Verschlucken zu verhindern.
Die Rinde sollte so geschliffen werden, dass sich keine Kleinteile lösen.
Zum Spielen ist es nicht nötig, die Scheiben extra zu behandeln. Vor allem, wenn die Astscheiben als Babyspielzeug verwendet werden, sollten sie ihre Natürlichkeit behalten, da vor allem sehr junge Kinder die Scheiben in den Mund nehmen und daran lutschen. Natürlich kannst du sie auch mit einem natürlichen Öl (Lein- Oliven- oder Walnussöl) behandeln.
Spielideen mit Astscheiben
Die Astscheiben sind vor allem für Babys geeignet, die bereits mobil sind. Zumindest sollte sich dein Baby sicher auf den Bauch und wieder zurück drehen können. Falls es sich also auf eine harte Holzscheibe dreht, sollte es sich selbständig aus dieser unangenehmen Situation wieder befreien können.
Scheiben, die einen geringeren Durchmesser als 4 cm haben, kannst du durchbohren und anschließend auf ein Lederband fädeln. Dieses kannst du an den Enden verknoten oder auch zu einem Ring verknoten. Ein einfaches Spielzeug, das als Rassel, Armband oder zum Nachziehen verwendet werden kann. (Foto folgt!)
Die Holzscheiben werden am besten in passenden Körben für das freie Spiel angeboten. So kann das Kind selbst entscheiden, ob es damit bauen möchte, sie von A nach B transportieren will oder die Scheiben lieber für das Rollenspiel benutzt.
Es gibt keinerlei Alterseinschränkung für dieses Spielzeug. Allerdings wird es für ältere Kinder interessanter, wenn so viele unterschiedliche Holzscheiben wie möglich vorhanden sind. Sie können sich in Größe, Dicke und Holzart (somit auch in der Färbung) unterscheiden. Denn dann wird der Bauspaß noch größer und die Möglichkeiten vielfältiger.
Turm aus Astscheiben und SchüsselnAstscheiben abpinseln und bürstenEine Straße aus Holzsheiben
Viel Spaß beim Sägen, Schleifen und Bauen!
Du möchtest noch mehr Ideen für Spielmaterial für dein Baby und Kleinkind?
(Das Sternchen * vor einem Link bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link zu Amazon handelt. Wenn du etwas über diesen Link bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich fallen keine zusätzlichen Kosten an)
Ich mach mit bei 12 von 12! Und so poste ich auch heute 12 Fotos von meinem 12. April. Und weil ich es im März nicht geschafft habe, habe ich diesmal doppelt Freude daran. Wenn du mehr von „12 von 12“ willst, dann guck mal hier rein, da gibt’s nämlich noch mehr Fotostorys von diversen interessanten BloggerInnen 🙂
Der 12. April 2022 war für mich ein überragender Tag. Erst hatte ich eine Infoveranstaltung für den nächsten Pikler-SpielRaum Block, der nach Ostern beginnen wird. Am Nachmittag habe ich mich mit einer langjährigen Bekannten getroffen und uns über unsere Visionen ausgetauscht – und bemerkt, wie viele Gemeinsamkeiten uns eigentlich verbinden.
1/12: Gleich nach dem Aufstehen mache ich erst einmal Feuer im Ofen von meinem SpielRaum. Er sorgt für eine wohlige Wärme und ich liebe dieses morgendliche Ritual.
2/12: Draußen ist es frühlingshaft und sonnig. Es wird bestimmt ein schöner Tag werden.
3/12: Heute ist „Tag der offenen Türe“ in meinem SpielRaum. Hier ist die Türe zwar noch zu, aber gleich bekomme ich Besuch von drei interessierten Mamis mit ihren Kindern. Dieses kostenlose Angebot dient dem gegenseitigen Kennenlernen.
4/12: Im SpielRaum ist bereits alles vorbereitet zum Spielen, Staunen und Erkunden. Hier können Eltern und Kinder in den Pikler-SpielRaum reinschnuppern und Fragen zum Angebot stellen.
5/12: Zu Mittag hole ich Bärlauch aus meinem Garten und koche daraus eine g’schmackige Suppe.
6/12: Der Koch-Sohn kümmert sich derweil um eine leckere Nachspeise, die wir mit Topfen und Marmelade verzehren.
7/12: Mein Weg im Vorgarten wurde vor kurzem neu gemacht. Jetzt muss niemand mehr durch den Matsch waten.
8/12: Am Nachmittag besuche ich Therese Tripold. Sie ist Expertin für Validation und Tanzpädagogin und ihr junger Hund Pablo ist ein ganz süßer Kuschler.
9/12: Unsere Haltung Menschen gegenüber ist sich sehr ähnlich. In ihrem Garten tauschen wir uns über unsere großen Visionen aus. Auch die decken sich in manchen Bereichen.
10/12: Dieser Farbkasten ist für meine Augen das reinste Vergnügen. Jeden einzelnen Stift, jede einzelne Farbe will ich ausprobieren.
11/12: Ob dieser Gartenstuhl auch eine große Vision hat?
12/12: Am Abend machen wir noch ein schönes Ritual: Wir verbrennen unsere negativen Glaubenssätze im Feuer.
Ich nehme an, jede Mama, jeder Papa, der das hier liest, kennt folgende Situation:
Es ist halb elf am Vormittag, dein Kind spielt zufrieden im Wohnzimmer. Du weißt, am Nachmittag hast du einen Termin und möchtest unbedingt am Vormittag noch den Einkauf erledigen. Immerhin solltest du noch was Kleines kochen und dein Kind braucht pünktlich seinen Mittagsschlaf. Du machst dich also fertig für den Einkauf. Mit dem Autoschlüssel in der Hand versuchst du deinem Kind zu sagen, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wo es aufhören muss zu spielen und bitte mit dir ins Auto steigt. Doch alles, was du versuchst, bringt nicht das Ergebnis, das du dir wünschst.
Und dann, nach dem 10 Mal, beginnt das Donnergrummeln in deinem Bauch. Dein Kind hört einfach nicht und du beginnst vielleicht zu drohen oder zu schimpfen. In jedem Fall gebrauchst du Worte, die du am selben Tag zutiefst bereust.
Um das zu umgehen, ist es unerlässlich, als Elternteil die Führungsrolle zu übernehmen. Dein Kind braucht Struktur und Klarheit, um sich innerhalb eines von dir gesetzten Rahmens selbstbestimmt bewegen zu können. In diesem Artikel verrate ich dir, was du tun kannst, damit es deinem Kind leichter fällt, zu kooperieren.
1. Überprüfe die Notwendigkeit der Grenze
Unsere Kinder sind tagtäglich vielen Einschränkungen ausgesetzt. Das können ihre körperlichen und persönlichen Grenzen, strukturelle Vorgaben oder unsere eigenen Grenzen sein. Daher gilt: so wenig Grenzen wie möglich und so viele wie nötig!
Egal, welche Grenze du kommunizierst – sie wird dann ankommen, wenn du dir zu 100 Prozent sicher bist, dass sie jetzt nötig ist. Wenn dein Kind gerade dabei ist, auf die Straße zu laufen, rufst du ohne nachzudenken vermutlich „Stopp!“. In oben beschriebenem Fall ist es nicht ganz so eindeutig. Ach, das Kind spielt doch so schön, soll ich es wirklich jetzt da rausreißen?
2. Finde deine Klarheit
Wenn du unsicher bist, wird dein Kind das wahrnehmen. Und dadurch mehr Möglichkeiten finden, um dich umzustimmen. Schon ein kleines Raunzen oder ein herziges „Aber Mama, ich spiel doch gerade – BIIIEEETE!“, wird es dir noch schwerer machen, die Grenze durchzusetzen. Und wozu auch? Du weißt es ja selbst nicht so ganz genau.
Deine Klarheit bedeutet Sicherheit für dein Kind.
3. Stelle sicher, dass dein Kind dich wahrnimmt
Während du deine Tasche packst und den Einkaufszettel noch weiter schreibst, rufst du deinem Kind zu, es solle sich doch jetzt bitte einmal ein bisschen beeilen. Doch dein Kind ist ganz in sein Spiel vertieft. Alles, was es von dir wahrnimmt, ist ein bisschen Mama-Gemurmel. Es hört dich einfach nicht.
Damit das Kind dich wahrnimmt, braucht es Nähe, Kontakt und Zuwendung. Nimm dir genügend Zeit, um zu deinem Kind hinzugehen und es kurz zu berühren. Stelle Blickkontakt her und informiere es darüber, was in Kürze geschehen wird. Diese Orientierung gibt deinem Kind die Möglichkeit, in Ruhe sein Spiel zu beenden.
4. Sende klare Botschaften
„Kommst du jetzt?“
Eine Frage bedeutet, dass das Kind wählen kann. Auf eine Frage, vor allem auf so eine, kann die Antwort JA oder auch NEIN sein. Ich bin ein großer Fan davon, Kindern Entscheidungen zu hinterlassen. Doch sollten es immer Entscheidungen sein, mit denen du auch mitgehen kannst. Siehe Punkt 7.
Wir erarbeiten gemeinsam Möglichkeiten für eine gewaltfreie, klare und liebevolle Kommunikation mit deinem Kind.
„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass wir jetzt fahren?“
Kurze und prägnante Sätze sind eindeutiger, als Gemecker oder Vorwürfe. Das Kind muss wissen, was zu tun ist. Positiv formulierte Sätze kommen schneller an. Probiere es gerne selbst einmal an dir aus: „Denk jetzt auf keinen Fall an einen rosa Elefanten!“
Woran denkst du gerade?
In unserem Fall wäre es eine ganz einfache Lösung „Bitte beende dein Spiel und zieh deine Jacke an, ich möchte jetzt fahren“ zu sagen.
Eine andere Möglichkeit ist es, deinem Kind eine Wahlmöglichkeit zu geben: „Möchtest du die grüne oder die rote Jacke anziehen?“ Das ist eine Entscheidung, die das Kind für sich treffen kann, ohne dass es dein Vorhaben beeinträchtigt.
5. Lass deinem Kind genügend Zeit zu reagieren
Kinder können nicht alles, was wir von ihnen erwarten, sofort und auf der Stelle umsetzen. Denn manchmal braucht es Zeit, um etwas, das ich gerade mache, zu beenden. Diesen Turm nicht mehr fertig bauen zu können ist für dein Kind so, als würde mir jemand sagen, ich müsse jetzt mitten im Schreiben damit aufhören. Das würde mich ziemlich wütend machen.
Wenn ich aber weiß, dass es bald soweit sein wird, dass ich meine Tätigkeit beenden muss, kann ich mich darauf einlassen. Ich spreche hier auch nicht von Stunden oder Minuten. Ein kurzer Moment ist dafür absolut ausreichend, dein Kind auf die nächste Situation vorzubereiten.
„Entscheidend für das Gelingen der Kooperation ist die Atmosphäre, in der sie geschieht!“
Jesper Juul
6. Nimm die Bedürfnisse deines Kindes wahr
Wenn es für dein Kind sehr schwierig ist, sein Spiel zu beenden, kannst du seine Wünsche und Bedürfnisse spiegeln. Du kannst in einer einfachen Sprache beschreiben, was du gerade wahrnimmst. „Es fällt dir richtig schwer, dein Spiel zu beenden.“
Oft passiert es auch, dass dein Kind kooperiert, also sein Spiel beendet, aber dennoch wütend, trotzig oder traurig reagiert. Versuche auch dann, es mit all seinen Gefühlen empathisch zu begleiten. „Das macht dich richtig wütend, dass du dein Spiel jetzt beenden musstest!“
Eine kurze, empathische Beschreibung der Situation hilft deinem Kind, zu kooperieren. Es fühlt sich verstanden und ernst genommen. Du bleibst bei deinem Vorhaben, was deinem Kind signalisiert, dass du dich selbst und deine Bedürfnisse sehr wichtig nimmst. Das macht dich nicht nur zu einem wertvollen Vorbild, sondern zu einer sicheren Führungsperson, die deinem Kind Halt gibt.
In den wöchentlichen Austauschrunden gibt es genügend Zeit für deine Fragen!
7. Bewahre die Grenzen deines Kindes
Ein Kind, dessen körperliche und persönliche Grenzen nicht ernst genommen werden, wird auch immer wieder die Grenzen anderer überschreiten. Es ist wichtig, das Nein deines Kindes ernst zu nehmen. Die wiederholte Erfahrung, selber Entscheidungen treffen zu können, trägt wesentlich zur Bildung eines gesunden Selbstbewusstseins bei.
Die Grenzen deines Kindes ernst zu nehmen, bedeutet nicht, dass es in jede Entscheidung mit einbezogen wird. Die Hauptverantwortung bleibt immer beim Erwachsenen. Unseren Kindern zu viele Entscheidungen zu überlassen, würde sie überfordern.
Der Erwachsene gibt immer einen klaren Rahmen vor, innerhalb dessen das Kind für sich entscheiden kann. Für unser konkretes Beispiel bedeutet das: Die Tatsache, dass wir einkaufen fahren, ist unumstößlich. Das Kind kann die Jacke auswählen oder ob es selbst laufen mag, oder lieber getragen werden möchte, oder ähnliches.
Was du tun kannst, wenn es mal nicht so rund läuft
Es hilft nichts, manchmal läuft es nicht so, wie du dir das vielleicht gewünscht hast. Vielleicht bist du heute über deine Grenzen gegangen, was zu Worten geführt hat, die du lieber nicht gesagt hättest. Vielleicht fragst du dich aber auch, ob du nicht zu streng warst oder dich plagt das schlechte Gewissen aufgrund der heftigen Reaktion deines Kindes. Was auch immer – das Schöne daran ist, dass wir uns immer wieder verändern können.
Folgende Fragen können dir dabei helfen, die Situation zu reflektieren:
Was genau ist passiert?
Welche Worte hast du gewählt?
Wie war der Kontakt zwischen dir und deinem Kind?
Wie hat sich dein Kind gefühlt?
Wie hast du dich gefühlt?
Gibt es etwas, das du beim nächsten Mal anders machen kannst?
Übrigens: Ich finde es wichtig, dass wir auch die Situationen reflektieren, die besonders gut gelaufen sind! Um daran zu wachsen und auch für ein bisschen Schulterklopfen – tut einfach gut!
Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden.
Babys und Kleinkinder finden im Pikler-SpielRaum eine altersgerechte vorbereitete Umgebung vor, in der sie sich und ihre Umwelt eigenständig erkunden können. Für dich als Elternteil kann der SpielRaum eine wöchentliche Auszeit bedeuten. Zeit, die nur für dich und dein Kind ist.
In der Piklergruppe hast du die Möglichkeit, eine bedürfnis-und beziehungsorientierte Haltung deinem Kind gegenüber kennen zu lernen und zu festigen. Das freie Spiel deines Kindes lässt dich seine Eigeninitiative und Kompetenz erfahren. Das daraus resultierende Vertrauen bildet die Grundlage für ein Aufwachsen in Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.
Emmi Pikler war eine deutsch-ungarische Kinderärztin, die als Familienärztin arbeitete, bevor sie 1946 die Leitung eines Kinderheimes in Budapest übernahm. Sie gilt als Pionierin einer Zeit, in der Kinder nichts oder kaum etwas zu sagen hatten. Teile ihrer Forschung waren die selbstständige Bewegungsentwicklung und die frühe Kompetenz eines Säuglings, mit seinen Bezugspersonen zu kooperieren. zur Biographie
Die pädagogische Grundlage der Pikler-Pädagogik bildet eine Haltung, die das Kind als autonomes und kompetentes Wesen ansieht. Ein Kind, das von Anfang an selbst für sich entscheiden und seine Bedürfnisse äußern kann.
Themen wie Beziehung auf Augenhöhe, freie Bewegungsentwicklung und freies Spiel unterstützen Familien dabei, ihren Alltag entspannter und gelassener zu leben. Eine freie Bewegungsentwicklung ermöglicht dem Kind einer selbstgewählten, freien Aktivität nachzugehen. Dadurch ist es weniger abhängig von den Erwachsenen. Die alltäglichen Pflegesituationen wie Baden, Wickeln, Anziehen und Mahlzeiten werden als Beziehungsangebot genützt, um das Bedürfnis nach Kontakt und Aufmerksamkeit zu erfüllen.
Unter vorbereiteteter Umgebung verstehen wir einen Raum, in dem sich das Kind selbstständig bewegen kann, ohne unnötigen Gefahren und Grenzen ausgesetzt zu sein. Eine Umgebung, die den Bedürfnissen des Kindes seinem Entwicklungsstand entsprechend gerecht wird, um die Welt zu kennen und verstehen zu lernen.
Als SpielRaum-Leiterin gestalte ich eine anregende Lernumgebung, die dazu beiträgt, dass jedes Kind seinen eigenen Interessen folgen kann. Ich stelle offene Spielmaterialien und Pikler®-Bewegungsgeräte zur Verfügung, die das Kind beim Entdecken der Welt und seinem eigenen Körper unterstützen.
Offenes Spielmaterial für die individuelle Lernerfahrung
Als offenes Spielmaterial werden Dinge bezeichnet, die je nach Entwicklungsstufe unterschiedlich genutzt werden können. Es gibt keine Regeln zur Handhabung, wie bei einem didaktischen Spiel. Ein Baby wird die Holzscheibe ergreifen und berühren, sie fallen lassen und mit dem Mund verkosten, während ein zweijähriges Kleinkind mit denselben Holzscheiben vielleicht eine Straße oder einen Turm baut.
Offenes Spielmaterial fördert die Kreativität des Spiels und kann von jedem Kind unterschiedlich, je nach eigenem Interesse und Möglichkeiten benutzt werden. Jedes Kind sucht sich selbst im Spiel seine eigenen Herausforderungen, dadurch entsteht keine Über- oder Unterforderung. Die Freude am Tun und die Entdeckungen, die jedes Kind für sich macht, stehen im Vordergrund und sorgen für lebendiges Lernen.
weiche PuppenStapelbecher und RingeHolzbausteineBürstenRasseln verschiedene Bälle und Tüchergroße und kleine SchüsselnHäkelbälleIm SpielRaum wird das Spielmaterial passend zum Entwicklungsstand der Kinder zur Verfügung gestellt
Pikler-Bewegungsgeräte unterstützen die freie Bewegungsentwicklung
Zusätzlich zum Spielmaterial biete ich auch Pikler-Bewegungsgeräte an, die dem Bewegungsbedürfnis von Babys und Kleinkindern entsprechen und vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen.
Das Pikler-Dreieck mit Rutsche
Das Pikler-Dreieck oder auch Dreieckständer genannt, bietet Kindern bis sechs Jahren vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Babys können sich an den Gitterstäben hochziehen und ihre ersten Stehversuche unternehmen. Viele Kinder unternehmen ihre ersten Kletterversuche noch bevor sie zu gehen beginnen. Wenn die Kinder älter werden, wird es interessant, über die Spitze zu klettern und an der anderen Seite wieder runter zu kommen.
Aufstehen mit dem Pikler-DreieckSich auf eine Sprosse setzenIch stehe ganz oben!
Die angebaute Rutsche erweitert die Nutzungsmöglichkeiten des Kletterdreiecks. Schon Babys ziehen sich in Bauchlage mit den Händen an der Rutsche hoch und lassen sich dann wieder runterrutschen. Manche benutzen sie auch als Hindernis zum Drüberkrabbeln oder um Autos, Puppen oder andere Gegenstände rutschen zu lassen.
im Sitzen rutschendie Rutsche als Hindernissdie Rutsche von unten erobernetwas Runterrutschen lassen
Der Pikler-Tunnel oder auch Pikler-Labyrinth
Der Holztunnel lädt zum Durchkrabbeln und zum Draufklettern ein. Durch die Gitterstäbe ist er auch innen hell und die Kinder können jederzeit Blickkontakt zu den Erwachsenen „draußen“ aufnehmen. Kinder, die gerade lernen, sich hoch zu ziehen, benutzen die Gitterstäbe, um sich daran fest zu halten. Zusätzlich zum Piklertunnel verwende ich die beiden würfeligen Anbauteile gerne alleinstehend, weil in meinem SpielRaum für das ganze Labyrinth zu wenig Platz ist.
auf den Würfel kletternDurch den Pikler-Tunnel krabbelnBegegnungen auf dem Pikler-TunnelSchau mal, ich hab den Ausgang gefunden!Der Pikler-Tunnel lädt zu ersten Stehversuchen ein
Die Krabbelkiste oder das Podest mit schiefer Ebene
Kinder lieben große Körbe oder Behältnisse, in die sie sich reinlegen oder setzen können. Manchmal fülle ich die Kiste mit Bällen oder Schüsseln, manchmal bleibt sie auch leer. Ich achte bei den Vorbereitungen auf die Spielvorlieben der jeweiligen Kinder. Statt der Krabbelkiste stelle ich gerne auch verschieden große Körbe zur Verfügung.
Im Bällekorb kann man auch schaukelnIm WeidenkorbIn der Spielzeugkiste
Die Krabbelkiste ist ca. 18cm hoch und wird umgedreht zu einem Podest. An das Podest angebaut befinden sich zwei bis drei schiefe Ebenen, die sich durch ihre Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden. In meinem SpielRaum findest du eine Ebene mit einem Teppich, eine aus Holz und eine mit einer glatten, rutschigen Oberfläche.
Schon sehr junge Kinder interessieren sich für Stufen und Erhöhungen. Das Podest bietet durch seine Größe genügend Möglichkeiten, sicher rauf und runter zu krabbeln. Die schrägen Ebenen werden gerne zum Rutschen verwendet. Eine freudige Herausforderung ist die Schräge für das Kind, das erst Gehen gelernt hat. Ältere Kinder beobachte ich dabei, wie sie das Stufensteigen ohne Anhalten auf dem Podest üben.
auf das Podest krabbeln und wieder runterErste Stehversuche mit dem PodestGehen auf der schiefen Ebene
So sieht der Ablauf in meinem Pikler-SpielRaum aus
Ankommen im Pikler-SpielRaum
Wenn du mit deinem Kind im SpielRaum ankommst, entscheidest du dich erst einmal für einen Sitzplatz, der aus einem Teppich und zwei Sitzpölstern besteht. Da es keine Sitzordnung gibt, kannst du deinen Platz frei wählen. Von hier aus kann dein Kind seine Entdeckungsreise starten. Es kann sein, dass es noch gerne einige Zeit beobachtend auf deinem Schoß verbringt. Jedes Kind bekommt genügend Zeit und Raum, um sich von den Eltern zu lösen und mit seinen Erkundungen zu beginnen.
Es wird nicht bewertet, wie die Kinder ihr Spiel beginnen. Manche holen vielleicht mal ein interessantes Objekt, um damit sofort wieder zur Mama zu gehen, während andere Kinder sich sofort mitten in den Raum begeben. Alles darf sein, nichts muss. Die abwartende Haltung von Eltern und Pädagogin setzt die Kinder nicht unter Druck.
Freie Spielzeit im Pikler-SpielRaum
Jedes Kind darf selbst entscheiden, womit und wie lange es damit spielen mag. Die Atmosphäre im SpielRaum wird bewusst ruhig gehalten, damit die Kinder sich ganz und gar auf ihr Spiel einlassen können.
Als SpielRaum-Leiterin stelle ich eine Brücke dar zwischen der Begleitung der Eltern und der Gewöhnung daran, dass auch andere Menschen die Kinder begleiten. Ich sorge mich um die Umgebung, halte den Raum und die Zeit im Auge und begleite die Kinder bei Schwierigkeiten. So begleite ich sie zum Beispiel beim Klettern, nehme Teil an ihrem Spiel und gebe Worte für ihre Handlungen.
Kommt es zwischen den Kindern zu Begegnungen oder sogar Konflikten, begleite ich sie geduldig und wohlwollend. In einer Konfliktsituation gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich benenne die Bedürfnisse der beteiligten Kinder und signalisiere mit meiner Haltung mein Vertrauen in ihre soziale Kompetenz und ihren Willen zur Kooperation.
Aufräumen und Ende des Pikler-SpielRaums
Mein SpielRaum dauert je nach Alter der Kinder zwischen 60 und 75 Minuten. Fünf bis zehn Minuten vor Schluss beginne ich damit, die Spielsachen aufzuräumen. Dabei gehe ich von Kind zu Kind und sage ihm, dass ich jetzt mit dem Aufräumen beginnen werde. Zuerst räume ich die Bewegungsgeräte weg, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Da ich mit dem Aufräumen beschäftigt bin, kann ich meine Aufmerksamkeit nicht mehr kletternden Kindern widmen.
Die Kinder dürfen beim Einräumen helfen, müssen das aber nicht. Meiner Erfahrung nach sind es meist Kinder ab 18-20 Monaten, die sich für das Einräumen der Spielsachen interessieren. Wenn ich bemerke, dass Kinder gerne helfen, bekommen sie von mir auch spezielle Aufgaben. So bitte ich sie zum Beispiel, das Körbchen aufs Regal zu stellen oder die Autos in das Körbchen zu legen.
Zum Abschluss des SpielRaumes lade ich zu einem Sitzkreis in der Mitte des Raumes ein. Die Eltern können die Kinder, die das wollen, auf den Schoß nehmen. Hier habe ich die Möglichkeit, noch einmal einen kurzen Kontakt mit jedem Kind aufzunehmen, bevor wir das SpielRaum-Lied singen. Nach dem Lied gehen die Kinder mit ihren Eltern in die Garderobe und danach nach Hause.
Unser SpielRaum ist zu Ende
und wir reichen uns die Hände
Klatschen laut, 1-2-3
Unser SpielRaum ist vorbei!
Die Eltern im Pikler-SpielRaum
Die Eltern sind eingeladen, in dieser Stunde, in der ihre Kinder den Raum entdecken und andere Menschen kennenlernen, zu beobachten. Zu schauen, was macht mein Kind eigentlich gerne? Und wie macht es das? Die Kinder tauschen gerne Blicke aus mit den Eltern. „Mama, schaust du mir noch zu?“ Oder: „Papa, schau, was ich entdeckt habe!“ Sie teilen ihre Entdeckungen mit ihren Eltern, bringen Spielsachen und zeigen her, was sie gerade gefunden haben. Eltern werden natürlich auch gerne ins Spiel der Kinder mit einbezogen.
Zuschauen, Beobachten undmit echtem Interesseanwesend sein
Im Pikler-SpielRaum hast du als Elternteil die Möglichkeit, eine Stunde lang sämtliche To-Dos zu vergessen. Hier geht es nur um dich und dein Kind. Du begleitest dein Kind auf seiner eigenständigen Reise, die zum Ziel hat, die Welt zu begreifen, erste soziale Lernerfahrungen zu machen und dabei respekt- und liebevoll begleitet zu sein. Als Erwachsener bist du Teil dieser Entdeckungsreise, bist der Hafen, der Anker und trägst bei zu einer ruhigen und entspannten Atmosphäre.
Für deine Fragen gibt es ein offenes und verständnisvolles Ohr in den Elterngesprächsrunden. Ich biete mindestens alle drei Wochen abendliche Gruppengespräche an, in denen Situationen aus dem SpielRaum oder dem Alltag reflektiert werden können. Ich biete dir eine empathische Begleitung und pädagogische Unterstützung und teile mit dir meine langjährige Erfahrung.
Mein SpielRaum in Kaisersdorf
Mein SpielRaum befindet sich in Kaisersdorf im Herzen des Burgenlandes und ist gut mit dem Auto über die S31 erreichbar. Eltern kommen aus den Bezirken Oberpullendorf, Mattersburg, Eisenstadt, Wiener Neustadt Umgebung und Neunkirchen in meinen SpielRaum.
Im Kellergeschoss meines Hauses habe ich für dich und dein Kind einen gemütlichen, hellen Raum eingerichtet. Darin befindet sich ein Holzofen, dessen Umgebung mit einem Schutzgitter gesichert ist und der für eine gemütliche Wärme sorgt. Zwei Fenster geben einen kleinen Ausblick in den Garten frei und am Vormittag finden auch einige Sonnenstrahlen ihren Weg in den Raum.
Du möchtest gerne mich und meinen SpielRaum kennenlernen?
Ein SpielRaum-Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und 2 Elternabenden. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober. Vor jedem neuen SpielRaum-Block biete ich einen kostenlosen SchnupperSpielRaum an. Die Termine für diesen InfoSpielRaum erfährst du in meinem Newsletter! Falls ein Platz frei ist, kannst du auch jederzeit in einen laufenden Block einsteigen.
Trage dich in meinen Newsletter ein und bekomme rechtzeitig alle wichtigen Infos.
Und wenn du noch mehr über den SpielRaum lesen möchtest, empfehle ich dir diese Artikel:
In dem Format 12 von 12 dokumentiere ich jeweils den 12. eines Monats mit 12 Bildern. Wenn du das gerne magst, findest du bei „draußen nur Kännchen“ noch viel mehr davon!
Heute will ich eigentlich meinen SpielRaum wieder babyfein machen. Aber Vater und Sohn haben am Vormittag die spontane Idee, einen ganz bestimmten Buchladen zu besuchen. Also machen wir einen Ausflug in die Landeshauptstadt Eisenstadt. Am Nachmittag hatte ich dann doch noch genug Zeit, um zumindest das Spielzeug zu waschen. Geputzt wird eben morgen.
1/12: Guten Morgen! Wie jeden Samstag gibt es gegen 11:00 bei uns großes Frühstück, nachdem mein Mann am Vormittag den Wochenendeinkauf erledigt hat und alle anderen bis dahin im Bett bleiben.
2/12: Mein SpielRaum hat sich während der Quarantäne in ein Fitnessstudio verwandelt. Das sollte sich heute ändern, aber Mann und Kind haben einen besseren Vorschlag.
3/12: Diese Flasche in meinem Auto nervt total. Bei jeder Kurve scheppert sie von einer Seite zur anderen. Sie liegt schon Ewigkeiten da drin. Nun ja, auch heute hab ich sie da nicht rausgeholt!
4/12: Während der Fahrt entdecken wir diesen Weihnachtsmann. Ob ihn jemand vergessen hat? Oder er macht freiwillig Überstunden bzw. Übertage und Übermonate, damit er endlich irgendwann mit dem Unsinn aufhören kann.
5/12: So, da ist er, der heißersehnte Buchladen in Eisenstadt. Wir werden Stunden da drin verbringen.
6/12: Dieses Buch muss unbedingt mit, das will ich schon seit Weihnachten. Von Ursula Poznanski darf nichts in unserer Sammlung fehlen.
7/12: Ich genieße mein erstes Eis des Jahres in der Sonne und freu mich über meine neue Wortkreation: Eis´n´stadt!
8/12: Zu Hause angekommen kümmere ich mich dann doch noch um das Spielzeug. Einen Teil davon wasche ich nur kurz ab, vor allem die Sachen aus Holz.
9/12: Um den anderen Teil kümmert die Spülmaschine. Ja, auch die Waschmaschine ist bereits eingeschaltet.
10/12: Ich liebe diese schönen Bambusschüsseln und alle meine verschiedenen Körbchen.
11/12: Erdäpfelsalat gehört definitiv zu meinen Lieblingsspeisen!
12/12: Noch eine Runde „Kartograph“ mit Mann und Sohn. Tja, „Der dicke E.“ hat diesmal „Lady D.“ um 10 Punkte übertroffen. Ob es an den Stricknadeln im Wappen gelegen hat?
Wenn es schneit und frischer Schnee im Garten liegt, wollen Kinder einfach raus. Der weiche Schnee lädt ein zum Toben und Kugeln. Das erste, was uns dabei einfällt sind die Erinnerungen aus unserer eigenen Kindheit. Vermutlich hast du auch schon unzählige Schneemänner gebaut und Schneeballschlachten gewonnen. Und natürlich bist du mit deinem Bob oder deinem Schlitten auch tausendmal den Sauseberg hinabgefahren. Vielleicht findest du hier noch mehr Ideen, die du im und mit Schnee machen kannst.
1) Barfuß gehen im Schnee
Wir laufen gerne barfuß im Schnee. Kneippen im Winter. Das Barfußlaufen im Schnee hat einen wunderbar gesunden Effekt. Es fördert die Durchblutung und stärkt die Abwehrkräfte. Die verbreitete Annahme, dass danach die Füße kalt bleiben, kann ich nicht bestätigen. Die Füße bleiben nach dem Schneetreten den ganzen Tag warm und danach fühlst du dich frisch und munter.
Kinder lieben diese Experimente. Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung und unterstützen die Selbstwahrnehmung. Wann ist mir warm oder kalt?
Wer also mag, darf gerne eine Runde im Schnee laufen, bis die Füße rot sind. Spätestens, wenn die Füße vor Kälte schmerzen, steigen auch die Kinder wieder freiwillig in ihre warmen Socken und Schuhe. Also keine Sorge, sondern einfach mal ausprobieren!
2) Malen im Schnee
Sobald auf einem Auto oder dem Terrassentisch eine Schneeschicht liegt, wird darauf gemalt. Da entstehen schnell kleine Männchen oder Herzchen im Schnee. Das Malen im Schnee ist schon für sehr kleine Kinder geeignet. Dafür braucht es gar nicht viel und alles, was dabei herauskommt ist lustig und schön.
Du kannst aber auch mit bunten Farben direkt im Schnee malen. Die dazu benötigten Dinge sind schnell vorbereitet und befinden sich vermutlich auch in deinem Haushalt!
Das kannst du zum Malen im Schnee benutzen:
Lebensmittelfarbe
Eierfarbe
Wasserfarben
Fingerfarben
Spritzen
Sprühflaschen
Pinseln
Hier habe ich Lebensmittelfarbe in Schüsseln und Sprühfarben zur Verfügung gestelltSchneekunst mit der SprühflascheSchneekunst aus der Spritze
3) Bauen mit Schnee
Das kennst du bestimmt noch aus deiner Kindheit. Denn auch du hast bestimmt schon einmal einen Schneemann gebaut, oder? Der Schneemann ist natürlich ein super Highlight, aber was kannst du noch alles aus Schnee bauen?
Baut doch mal eine ganze Schneefamilie. Dann steht der Schneemann auch nicht so ganz alleine im Garten, sondern hat an seiner Seite noch eine coole Frau und jede Menge süße Kinder.
Ein Iglu bauen. Wenn der Schnee schon ein bisschen älter ist, kannst du damit ein wunderbares Iglu bauen. Such dir dafür eine Box, in der du den Schnee zu Blöcken formen kannst. Eine schöne Bauanleitung findest du hier.
Mit Sandkübeln und Förmchen können Kinder nicht nur Schneekuchen backen, sondern auch verschiedene Schneeskulpturen bauen.
Eine Schneeburg als Rückzugsort für eine Schneeballschlacht.
4) Spuren im Schnee
Begib dich mit deinem Kind auf Spurensuche im Schnee.
Tierspuren suchen: War das die Katze oder der Hund? Vielleicht findet ihr sogar Spuren im Wald, die ihr noch nie gesehen habt?
Spuren selbst hinterlassen: Könnt ihr die Spuren der Tiere nachmachen? Daraus kann auch ein Ratespiel entstehen. Wessen Schuhe waren das?
Fahrzeugspuren erraten: Traktoren hinterlassen andere Spuren wie Autos. Und Fahrradspuren sind schmaler als Motorradspuren.
In den Spuren des anderen wandern: Kinder können in die Spuren ihrer Eltern steigen und umgekehrt. Kannst du so große Schritte machen wie Papa?
Viel Spaß!
Hier geht´s zu den dazu passenden Wintergeschichten:
„Schau mal, Felix, es hat geschneit!“ Es ist früh am Morgen, als Anna Felix wachrüttelt.
„Das musst du dir unbedingt ansehen, ich lauf gleich mal runter. Komm schon, du Schlafmütze!“
Felix schaut verschlafen aus dem Fenster. Eine dicke Schneeschicht hat sich in der Nacht über den Garten gelegt. Die Äste der Bäume biegen sich genauso weit hinunter, wie im Herbst, wenn die vielen Äpfel drauf hängen. Felix kann auf der Schneedecke die Spuren von Leo erkennen. Der Hund hat seine Morgenrunde im Garten also schon gedreht.
„Komm schon raus, das ist lustig!“ ruft Anna. Sie läuft im Pyjama durch den Garten.
„He, du hast ja gar keine Schuhe an!“
„Brauch ich nicht. Das geht auch so. Die zieh ich erst an, wenn mir so richtig kalt ist!“ Kichernd läuft Anna noch eine Runde durch den Schnee und hinterlässt lustige Fußspuren.
Es fällt Felix schwer, sich zu entscheiden. Einerseits sieht das wirklich lustig aus, aber andererseits ist ihm jetzt schon ein bisschen kalt. Immerhin ist ja Winter und da draußen liegt Schnee.
„Nein, barfuß im Schnee, das ist ja wirklich verrückt“ denkt er.
Er schnappt sich seine Winterstiefel und steigt mit einem Fuß hinein. Aber ihm fällt ein, dass er ja erst noch seinen Schianzug anziehen muss, bevor er in die Stiefel steigt.
Mit viel Mühe steigt er in seinen dicken Schianzug, dann in seine Stiefel. Er setzt noch seine Haube auf und streift seinen Halsschlauch über. „Mama! Du musst mir meine Handschuhe anziehen!“ ruft er laut.
Als die Mama die Stiegen herunterkommt, sieht sie verschlafen aus. „Brrrr, da ist es aber kalt.“ Mama schließt erst die Eingangstüre, dann sieht sie Felix an: „Du gehst also schon raus in den Garten?“
„Ja, die Anna ist schon ganz lange draußen!“
Mama zieht Felix die Handschuhe an und öffnet wieder die Eingangstüre. Da sieht sie Anna, die immer noch barfuß im Pyjama durch den Garten hüpft. Sie schüttelt den Kopf und schlingt ihre Arme um ihren Oberkörper: „Anna, wenn ich dir zuschaue, wird mir schon kalt!“
„Aber mir ist gar nicht kalt!“ Anna lacht und macht jetzt sogar einen Purzelbaum im Schnee.
„Aber dein Pyjama ist schon ganz nass und deine Haare!“ – „Egal Mama, bringst du mir meine Zahnbürste? Ich will heute im Schnee meine Zähne putzen.“
Mama seufzt und holt die beiden Zahnbürsten und die Zahnpasta aus dem Badezimmer. Sie steckt alles in ein Glas und reicht es den Kindern bei der Eingangstüre hinaus.
„Ich werde euch mal warmes Frühstück machen.“
„Felix, wir putzen heute unsere Zähne mit Schnee.“ Anna reicht Felix die Zahnbürste.
Felix ist gerade dabei, Spuren im Schnee zu machen. „Überall müssen Spuren sein. Auch da hinten, in allen Ecken.“
Anna hört nicht auf Felix. Sie nimmt ihre Zahnbürste in die Hand, taucht sie in den weichen Schnee und kleckst dann eine kleine Kugel rosa Zahnpasta drauf. Bevor sie beginnt, ihre Zähne zu putzen, nimmt sie noch ein bisschen Schnee in die Hand und steckt ihn in den Mund.
„Hmm, lecker. Felix, das musst du ausprobieren! Schnee mit Zahnpasta!“ Beim Zähneputzen füllt sich Annas Mund mit Schaum, den sie einfach in den Schnee spuckt. Rosa Schaum auf weißem Schnee.
„Felix! Schau mal, was ich gemacht habe! Ich hab einen rosa Erdbeerstern gespuckt!“
Das muss sich Felix ansehen. Einen rosa Erdbeerstern? Tatsächlich. Neben Anna sieht er einen rosa Fleck, der aussieht, wie ein Stern. In einem wunderbaren und leckeren Erdbeerrosa.
„Ich will auch!“ Also beginnt auch Felix, seine Zahnbürste in den Schnee zu tauchen. Anna kleckst ihm auch eine Kugel Zahnpasta drauf. Nach dem Putzen spuckt Felix seinen Schaum in den Schnee.
„Oh, das ist ein Herz!“ ruft Anna. Beide Kinder lachen.
„Frühstück ist fertig!“ ruft Mama. „Und Anna, ich will jetzt wirklich, dass du reinkommst, du bist pitsche-patsche-nass!“
Anna überlegt. Ja, schön langsam kann sie die Kälte auch spüren. Vor allem in den Füßen, denn die stehen ja immer noch im Schnee.
Die Kinder laufen zurück ins Haus. Mama trocknet Anna die Haare mit einem dicken Handtuch ab, hängt den nassen Pyjama über den Kachelofen und wickelt Anna in eine warme Decke.
„Mama, ich muss nach dem Frühstück unbedingt noch einmal Zähne putzen. Draußen, mit dem Schnee.“ sagt Felix.
Mama wundert sich. „Das ist ja was ganz was Neues. Du putzt doch sonst nicht gerne deine Zähne. Wieso dann heute gleich doppelt?“
„Weil ich mag noch einmal in den Schnee spucken. Mein Zahnpastaherz schaut so schön aus.“
„Zahnpastaherz?“
„Mama, Felix und ich haben die Zahnpasta nach dem Putzen in den Schnee gespuckt. Ich hab´ einen Stern gespuckt.“ Anna kichert und Felix muss auch lachen.
„Also ihr könnt gerne nochmal Zähne putzen. Da hab ich gar nichts dagegen. Aber ich mag nicht, dass ihr die ganze Zahnpasta im Schnee verspuckt.“
„Aber der bunte Schnee schaut so schön aus. Ich will noch mehr bunten Schnee haben.“ Felix verzieht den Mundwinkel und schaut Mama hoffnungsvoll an.
„Okay, wenn du bunten Schnee machen willst, dann hab´ ich eine andere Idee. Wie wäre es, wenn ich euch ein paar Schüsseln buntes Wasser vorbereite und ihr damit den Schnee bunt macht?“
„Jaaaa!“ rufen beide Kinder gleichzeitig
Mama stellt 4 Schüsseln mit Wasser auf ein weißes Tablett. Dann färbt sie mit Lebensmittelfarbe das Wasser ein. Blau, Rot, Grün, Gelb. Dazu legt sie noch ein paar Spritzen und zwei Sprühflaschen dazu. Die Sprühflaschen befüllt sie mit orangem, grünen und lila Wasser.
Nach dem Frühstück ziehen sich beide Kinder ihre Schianzüge und ihre Schuhe an und stapfen wieder hinaus in den Schnee. Anna nimmt das Tablett mit dem bunten Wasser mit.
Felix beginnt gleich, mit den Spritzen den Schnee einzufärben. In jeder Ecke des Gartens will er bunte Sterne und Flecken hinterlassen.
Und Anna? Anna malt Herzen in allen Farben in den Schnee. „Weil ich den Schnee so liebe,“ sagt sie.
Im Oktober letzten Jahres durfte ich in einem Selbsterfahrungskurs meiner Babytherapie-Ausbildung geboren werden. Immer wieder und immer wieder. Ich wurde sichtbar für die Welt. Das hat sich schräg angefühlt, auch teilweise beschämend, aber im Endeffekt definitiv wunderbar!
Parallel dazu hat sich dieser Prozess auch im ganzen letzten Jahr gezeigt. Durch meine verstärkte Online-Präsenz wuchs meine Sichtbarkeit. Und auch im Jahr 2022 möchte ich genau diese Erfahrung immer wieder umsetzen: Ich möchte sichtbar sein für all die Menschen da draußen, die sich mehr Achtsamkeit und Verständnis für die Kinder, die sie begleiten, wünschen.
Aber nicht nur für mich wünsche ich mir Sichtbarkeit, auch für meine KundInnen und Kinder, die ich im nächsten Jahr begleiten werde. Ich werde weiterhin dabei unterstützen, Grenzen, Gefühle und Freude sichtbar zu machen, ohne zu bewerten.
Was „authentische Sichtbarkeit“ für mich bedeutet
„Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.“
Ralph Waldo Emerson
Mein Vertrag mit mir selbst in diesem Jahr lautet:
BLEIB DU SELBST!
Was ich mag, ist Ruhe und Unaufdringlichkeit – mit einem Schuss Humor. Das bin ich. Ich muss mich nicht mehr verbiegen, um neue Menschen auf mich aufmerksam zu machen. Ich möchte voller Freude und Lebendigkeit meine spezielle Haltung nach außen tragen, ohne Trends hinterherzulaufen oder auf einen Zug aufzuspringen, der nicht meiner Haltung oder Lebensweise entspricht. Ich möchte mir Pausen gönnen, wenn ich Lust dazu habe und dennoch in mich hineinhorchen und herausfinden, ob meine Unlust mit möglichen Blockaden zu tun hat.
1) entspannter Umgang mit social-media
Ich betone immer wieder gerne, dass ich kein Hardcore-social-media-Fan bin. Ich mag Facebook, scrolle da auch gerne durch, aber Instagram macht mich irgendwie verrückt. Okay, ich scrolle schon mal durch meinen Feed, lese aber sehr selten die Texte unter den schönen Bildern. Die Storys nerven mich meist, weil sie für mich zu schnell und zeitfressend sind. Von Reels halte ich mich (bis jetzt) komplett fern, weil sie laut sind und meist mit Musik unterlegt sind, die ich konsequent abdrehen würde.
In den letzten Wochen habe ich mich also gefragt: wieso auf einer Plattform aktiv sein, die ich selbst nicht gerne benutze?
Nach langem Überlegen und Abwägen bin ich zu dem Entschluss gekommen, doch weiterhin beide Plattformen zu bespielen, denn
storytelling ist auf Instagram etablierter als auf Facebook
Instagram-Beiträge werden häufiger kommentiert
junge Eltern, die sich für mein Thema interessieren, sind auf beiden Plattformen aktiv
Facebook ist eine wunderbare Grundlage für Vernetzung, nicht zuletzt wegen der Möglichkeit, verschiedenen Gruppen beizutreten und sie auch zu erstellen.
Es heißt ja nicht, dass ich dem Reel-Trend jetzt genauso folgen muss, wie andere es tun. Ich finde, Reels sind eine wunderbare Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Ich mache sie eben so, wie es mir gefällt!
Wenn du also mit dabei sein magst, hier kommst du zu meiner Facebook-Fanpage! Hier wird es in Zukunft auch mehr Videos geben und ich teile hier auch alle meine neuen Blogartikel.
Über viele Erfahrungen im letzten Jahr habe ich bereits in meinem Jahresrückblick geschrieben. Ohne der Bloggemeinschaft hätte ich nicht begonnen, meine Webseite umzugestalten, hätte mich nicht mit so viel Technik auseinandergesetzt und wäre nicht in die Umsetzung gekommen, endlich meine Coachings anzubieten.
Ich habe beschlossen, weiterhin an meiner Sichtbarkeit mit Hilfe meines Blogs zu arbeiten. Meine Überlegungen, die content society zu verlängern, haben nicht lange gedauert. Ich möchte gerne zur 1 Million-Blog-Vision von Judith Peters beitragen. Schreiben ist das, was mich ausmacht. Mittlerweile weiß ich das. Und deshalb wird es auch dieses Jahr weitere Kindergeschichten, 12von12 und Rückblicke geben. Und natürlich jede Menge Wissenswertes über die Pikler-Pädagogik und die respektvolle Begleitung von Kindern von 0-6 Jahren, speziell in Konfliktsituationenim freien Spiel.
3) Aufbau eines Netzwerkes von Gleichgesinnten
Nicht nur ich und meine Angebote sollen sichtbarer werden, auch das Wirken all der tollen PädagogInnen und FamilienbegleiterInnen möchten hinausgeschleudert werden in die Welt. Und da gibt es einige, wirklich! Ich möchte gerne dazu beitragen, ein Netzwerk aufzubauen, in dem wir uns gegenseitig empfehlen, stärken und miteinander statt gegeneinander arbeiten. Wie das letztlich aussieht, weiß ich noch nicht, aber es gibt die ein oder andere Idee in meinem Kopf. Mal sehen, was sich daraus ergibt. Wenn du dich jetzt angesprochen fühlst, schreibe mir gerne eine Nachricht!
Woran werde ich Ende 2022 merken, dass mein Motto Realität geworden ist?
Ich habe lange überlegt, ob ich tatsächlich in Zahlen denken möchte. Aber ja, denn dann habe ich eine schöne Zielvorlage und einen Grund, wirklich dranzubleiben. Im Dezember 2022 werde ich dann stolz berichten können, dass ich
52 Blogartikel geschrieben habe
500 interessierte Menschen auf Instagram folgen
500 Menschen meine Facebook-Seite abonniert haben
500 Menschen mit meinem Newsletter anschreibe
mein Netzwerk auf ganz Europa ausgedehnt habe
Was „authentische Sichtbarkeit“ für meine Arbeit bedeutet
Es ist schön, sichtbar zu sein, mit all seinen positiven Eigenschaften, seiner Kreativität und seiner Einzigartigkeit. Genauso wichtig finde ich aber auch, dass die eigenen Grenzen sichtbar sind (oder werden). Ich möchte in meiner Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern dazu beitragen, das echte Interesse am anderen zu stärken und die Einzigartigkeit jedes einzelnen hervorheben.
Denn erst, wenn du bist, wie du bist, das ansprechen kannst, was dich berührt, erreichst du auch die Menschen um dich herum.
Sichtbar werden lassen, was da ist. Ängste, Gefühle, Grenzen. Ich möchte sehen und gesehen werden, ohne zu bewerten. Das ist die Haltung, die ich nach außen tragen werde! Aho.
Bist du jetzt neugierig geworden? Dann lass uns einfach kennenlernen!
Die Bloggerei geht weiter – und beginnt heuer mit meinem Lieblingsformat: 12 von 12
Ich nehme dich mit durch meinen Tag, an dem eigentlich nicht viel Sichtbares passiert ist, aber in mir drinnen so viel verändert hat . Mehr 12von12 findest du bei Caroline bei draußen nur Kännchen!
1/12: Ich stehe spät auf, alle Kinder sind außer Haus und ich habe den Tag heute für mich. Draußen scheint die Sonne, aber es ist superkalt. -5 Grad
2/12: Erstmal hole ich die Post herein. Beim Frühstück lese ich nämlich gerne Zeitung.
3/12: Lollo, die alte Katze sonnt sich auf dem Dach. Ich freue mich, dass ich endlich mal ein gutes Foto von ihr mache. Ihre Fellfarbe macht es nicht einfach, gute Fotos von ihr zu bekommen.
4/12: Ich trinke meinen Kaffee fast ausschließlich aus dieser Tasse. Ich will mir gar nicht vorstellen, was ich mache, wenn die mal kaputt geht.
5/12: Ich mache mich mit den Hunden auf zu einem megalangen Spaziergang. Obwohl es so kalt ist, ist es schön, draußen zu sein.
6/12: Hinter meinem Haus beginnen die Felder. Von hier mache ich einen großen Bogen um das Dorf.
7/12: Ich kriege Wilson nicht dazu, in die Kamera zu schauen.
8/12: Um 13:00 treffe ich mich mit Iris zu einem Coaching. Wir arbeiten mit Hilfe einer Hypnose an sehr sehr alten Mindsetthemen.
9/12: Gelöst, glücklich und lebendig fühle ich mich nach der Hypnosesitzung. Ich laufe noch mal eine Runde durch den Garten
10/12: Eigentlich wollte ich heute gar nicht mehr viel machen. Aber Sohnemann hat keine Zeit für mich, deshalb sehe ich mir die Aufzeichnung von Sigruns Workshop an. Passt gut, weil es wieder um Mindset geht.
11/12: Der Hund hat immer Zeit für mich. Wir kuscheln eine Weile vor dem warmen Kachelofen.
12/12: Bevor ich meine 12 Bilder hochlade, klicke ich noch durch einige andere bebilderte Tage. Yvonnes Tasse mag ich auch. Vielleicht sollte ich mit eine zweite Lieblingstasse zulegen.
Das Foto, das ich mir für diesen Jahresrückblick ausgesucht habe, hat meine Schwester vor genau einem Jahr gemacht. Und es symbolisiert genau das, was das vergangene Jahr für mich war. Die Freude auf etwas Neues, ein Vertrauen und eine Zuversicht in mich selbst und das Leben. Ich hatte nicht viele Ziele für das Jahr 2021, aber auch ohne bin ich ganz schön vorangekommen. In diesem Jahr bin ich nicht nur drangeblieben, sondern habe mehr geschafft, als ich mir jemals gedacht hätte.
Ich habe 2021 sämtliche Einnahmen in mein Business investiert. Von Coachings über Online-Kurse, Domains, ein neues Theme. Die lange SpielRaum-Pause im Winter und Frühling hat mir genügend Zeit beschert, mich um mein Vorhaben zu kümmern. Nämlich dranzubleiben und mit dem Leben zu tanzen. Ich möchte ein gut funktionierendes Business haben, das nicht von so Kleinigkeiten wie einer Pandemie komplett einfriert. Die Unterstützung des Härtefall-Fonds der WKO war zwar gut und wichtig, aber mal ehrlich: Ich will doch nicht ständig von Unterstützungen abhängig sein! Dass das mit einem reinen Offline-Angebot nicht möglich ist und ich deshalb eine Online-Alternative kreieren muss, ist mir innerhalb des letzten Jahres deutlich klar geworden.
Mein Rückblick auf meine Ziele 2021
Eine Entscheidung über den SpielRaum in Steinbrunn treffen:
Es spürt sich so an, als hätte ich es schon geahnt, als ich diesen Satz geschrieben habe. Vielleicht wusste ich es noch nicht hundertprozentig, doch schon am 16. Jänner habe ich meine Entscheidung, keinen SpielRaum in Steinbrunn mehr anzubieten, veröffentlicht.
Vereinheitlichung meiner Online-Auftritte
Meine Online-Auftritte haben alle meinen eigenen Namen bekommen. Das fühlte sich anfangs noch etwas eigenartig an, doch ich muss zugeben, mittlerweile kann ich mir das gar nicht mehr anders vorstellen.
So sieht meine Facebook-Fanpage am 19.12.21 aus
Newsletter regelmäßig versenden: 12 Geschichten erfinden und niederschreiben….das sollte klappen!
Ja, meinen Newsletter habe ich tatsächlich mehr oder weniger regelmäßig versendet. Darüber schreibe ich weiter unten noch ausführlicher. 12 Geschichten sind es nicht geworden, aber 10. Ich habe lediglich im November ausgesetzt und im Juni eine von meinem Kollegen veröffentlicht.
bloggen, bloggen, bloggen: Viele Ideen wollen umgesetzt werden. Ich nehme mir fest vor, mir genügend Zeit dafür zu nehmen!
Ich habe gebloggt! Mit der weiblichen und dynamischen Unterstützung von Judith Peters und der contentsociety ist es mir meistens ganz leicht gelungen.
ans Meer fahren: Ich habe das Meer heuer so sehr vermisst, dass ich das kein zweites Jahr mehr aushalte!
Tja, ich war nicht am Meer. Ausgehalten habe ich es dank Holzpool dann dennoch ganz gut.
Überarbeitung meiner Über-mich-Seite: da ich mit dieser Seite noch gar nicht zufrieden bin und ich auch nicht weiß, wie ich es angehen soll, möchte ich mir Unterstützung von außen holen.
Ich habe im März/April mit Judith Peters an meiner Über-Mich-Seite gearbeitet. Ich finde, so eine Über-Mich-Seite kann man immer wieder mal überarbeiten. Die neueste Version verdient schon wieder ein Update!
Ich bin drangeblieben! Und ich habe mehr gemacht, als ich geplant habe. Beziehungsweise hatte ich ja noch gar keinen Plan vor einem Jahr. Und auch ohne Plan bin ich ins Online-Business getanzt, wenn auch nur mit einem Bein. Mit dem anderen tanze ich immer noch in meinem SpielRaum.
The Content Society – my blog is my castle
Nach der Jahresrückblog-Challenge 2020 habe ich mich ziemlich schnell entschieden, mit Judith Peters weiter zusammenzuarbeiten. Ihre frisches und äußerst sympathisches Auftreten hat mich so überzeugt, dass ich gerne Geld in ihr Jahresprogramm investiert habe.
Der Grund, warum ich angefangen habe zu bloggen, war kein strategischer Schachzug, um mir ein Online-Business aufzubauen. Ich hatte einfach Spaß daran und mir wurde bewusst, dass ich etwas zu sagen habe. Und social media-Fan bin ich immer noch nicht. Also: My Blog is my Castle!
In dieser Community, die voll weiblichem Spirit ist, fiel es mir leicht, dranzubleiben. Wöchentliche Feedbacks, monatliche Blog&Business-Talks und immer wieder interessante Inputs, Workshops und Masterclasses. Außerdem lernte ich dort meinen Blogbuddy Eva Strübing kennen. Unsere Zusammenarbeit ist mir so wichtig geworden, dass ich es mir ohne gar nicht mehr vorstellen kann. Und so wurde ich fast nebenbei ein bisschen hineingeschubst ins Online-Business. Klar, offline war gerade Sensepause, also habe ich dazugelernt und umgesetzt, was umsetzbar für mich war. Ohne der Society wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin. Ob ich weitermache? Hundertprozentig!
In diesem Jahr habe ich 50 Blogartikel veröffentlicht. Mit diesem Rückblick werden es 51 sein (Ziel war 52)
34 persönliche oder Expertenartikel
10 Kindergeschichten
6 12von12
10 Monatsrückblicke
Den Award für mehr als 10 meisten Blogartikel in 8 Wochen habe ich im Februar bekommen 🙂
Neue Domain, neue Webseite
Gleich am Jahresanfang setzte ich eines meiner Ziele um: All meine Internetauftritte bekamen den gleichen Namen. Nämlich meinen. Das fühlt sich gut an. Ich sicherte mir gleich mehrere NamenDomains und machte mich an die Arbeit, meine Seite neu aufzusetzen. Ich konnte mich lange nicht für ein geeignetes Theme entscheiden, weil ich technisch zu unerfahren dafür bin. Nach langer Recherche entschied ich mich für Divi, weil ich damit genau das Design gestalten kann, das mir gefällt.
Es dauerte ein wenig, bis ich mich mit dem Pagebuilder wirklich auseinandergesetzt habe. Unzählige Tutorials und Wochen später veröffentlichte ich meine neue Webseite pünktlich am letzten Februartag. Sie ist nicht perfekt, aber selbstgemacht und wächst stetig. Ich bin glücklich darüber, dass ich mich alleine darum kümmern kann. Und wenn es mal wirklich nicht geht, dann hilft Bettina Herzog, mein Techie-Coach.
So sieht derzeit meine Startseite aus
Mein Newsletter bekommt Inhalte
Bisher habe ich meinen Newsletter an meine Kundinnen nur dann versendet, um neue SpielRaum-Termine bekannt zu geben. Anfang des Jahres nehme ich mir vor, ihn monatlich zu versenden. Gefüllt in jedem Fall mit einer Geschichte im pdf-Format. Aus einmal im Monat wurde im Laufe des Jahres etwa 2-3 Mal im Monat. Je nach Lust und Laune versende ich meine Gedanken, manchmal versehen mit Tipps oder Spielideen.
Die Rückmeldungen darauf sind durchwegs positiv. Ich habe bemerkt, dass ich die Menschen mit meinem Humor berühren kann. Das freut mich besonders. Ich liebe es, Newsletter zu schreiben. Es ist so viel einfacher für mich als social media! Eine kleine Auswahl an Rückmeldungen:
Selbsterfahrung meines eigenen Geburtsprozesses
Die Methoden der IPPE Babytherapie fließen immer mehr in meine Beratungstätigkeit ein. Eine Geburt ist traumatisch und kann unser späteres Verhalten mehr oder weniger beeinflussen. Das Wissen um den Stress während einer Geburt und deren Nachbearbeitung geben Eltern die Möglichkeit, das Verhalten ihres Babys besser zu verstehen. Das Baby fühlt sich verstanden und gesehen und bekommt so die Möglichkeit, sein Geburtstrauma zu verarbeiten.
Im Zuge der Ausbildung zur Babytherapeutin absolvierte ich 2021 Modul 2 und 3 der Selbsterfahrung zu meinem eigenen Geburtsprozess. Das erste Modul fand bereits 2019 statt, deshalb war ich sehr froh darüber, dass es endlich im März, wenn auch nur online weiterging. So ein Geburtsstillstand tut eben einfach nicht gut. Im März also rotierte ich durch den Geburtskanal (hier kannst du mehr darüber lesen) und war dementsprechend verwirrt. Dass sich dieser Prozess auch mit meinem Leben deckte, war kein Zufall. Zu diesem Zeitpunkt fragte ich mich, wer ich bin und wer ich sein will und wohin mein Weg mich führen soll.
Im Oktober fand das dritte Modul wieder im Seminarhaus „die Lichtung“ in Rastenfeld statt. Diesmal wurde ich tatsächlich geboren, wurde sichtbar und gesehen. Die Parallelen dieser Arbeit mit dem Leben sind nicht zu leugnen. Die Sichtbarkeit und das Wahrgenommen Werden erlebte ich auf allen Ebenen. Ich habe nun drei von sieben Selbsterfahrungswochen absolviert und fühle mich jetzt schon wie neu geboren!
Eine Woche verbrachte ich mitten im wunderbaren Herbstwald von Rastenfeld und erlebte Sichtbarkeit und Wahrgenommen Werden
Mein erstes Business-Coaching und seine Folgen
Ich bin nun seit 17 Jahren selbstständig. Und ehrlich gesagt, habe ich mir darum nie viele Gedanken gemacht. Ich habe einfach meinen SpielRaum angeboten, teilweise sogar an 4 Orten gleichzeitig. Ich war ausgebucht, obwohl ich niemals Werbung gemacht habe.
Corona hat tatsächlich vieles für mich verändert. Wenn ich meine SpielRäume nicht anbieten kann, bin ich quasi arbeitslos (okay, nicht ganz, ich hab ja noch den Kindergarten…) – und fühlte mich auch anfangs ohnmächtig und ungebraucht. Die Überlegungen, ob und wenn ja, WIE ich den SpielRaum Online anbieten könnte, brachten meine Gedanken zum Wirbeln. Ich brauchte ein wirklich gutes Coaching, um zu wissen, in welche Richtung es für mich gehen soll.
Nach einem vierstündigen Workshop mit Iris Weinmann fühlte ich mich beflügelt. Wir haben an meiner Vision gearbeitet und eine Idee geboren, wie ein Online-Kurs für mich aussehen könnte. Außerdem hat mich Iris ermutigt, an meinen Coaching-Paketen zu feilen und sie öffentlich zu machen.
Seit Sommer habe ich 10 Familien mehr oder weniger lang in meinen Coachings begleitet
Der SpielRaum zu Hause – meine erste Online-Idee geht flöten
Mit „Dein SpielRaum zu Hause“ wollte ich ein Pendant schaffen zum Pikler-SpielRaum. Mit wöchentlichen Inputs, Austauschrunden und Reflexionsfragen. Ich war dahinter, wirklich, bis der Kurs so gut wie fertig ausgegoren war. Und dann wäre Zeit gewesen, dafür Werbung zu machen. „Aber Dani, du hast bis jetzt nie Werbung gemacht, wieso solltest du das jetzt tun?“, sagte da die Stimme in meinem Hinterkopf. Das Teufelchen, das auf der Schulter sitzt und dir zuflüstert, dass du etwas nicht kannst, schon gar nicht etwas zu verkaufen, das du noch nie gemacht hast.
Ehrlich gesagt musste das Teufelchen gar nicht so lange reden. Denn Gott sei Dank hat mich mein „richtiger“ SpielRaum gerettet. Ich durfte Ende April wieder öffnen, was die Existenz eines Online-SpielRaumes hinfällig werden ließ. Großes Aufatmen meinerseits. Ich konnte wieder in meiner gewohnten Komfortzone verschwinden und musste nichts Neues ausprobieren. Seitdem liegt die Idee von meinem ersten Online-Kurs in einer geheimen Schublade meines Gehirns begraben.
Im Nachhinein stelle ich fest, dass meine Schwierigkeiten auch in der Kommunikation lagen. Welche Eltern spreche ich an? Welches Problem löse ich damit? Und wie setze ich das alles technisch um?
Geplant war ein 5 wöchiger Belgleitkurs für Eltern mit Kindern bis 2 Jahre
Ich denke, ich werde die Idee des Kurses wieder aufgreifen. Ich habe seit Mai viel dazugelernt und bin zuversichtlich, alle Hürden im nächsten Jahr unfallfrei und erfolgreich zu überspringen!
SpielRaum Kaisersdorf – on/off
Aufgrund des superlangen Lockdowns Anfang des Jahres blieb der SpielRaum bis Mitte April geschlossen. Als dann klar wurde, dass ich wieder meine Pforten öffnen darf, hatte ich Herzchen in den Augen. Mein geliebter SpielRaum wurde geputzt, die Sesselleisten neu geklebt und die Spielsachen gewaschen. Zeitgleich entstand der schöne Artikel: „5 Gründe, warum ich den Pikler-SpielRaum so liebe“. Wenn ich den lese, kann ich die Herzchen förmlich schweben sehen.
Nun, als der Sommer kam, kehrte wie jedes Jahr wieder Ruhe ein und erst im September startete ich einen neuen Block. Den konnte ich leider nur fast beenden, weil uns Mitte November eine Quarantänewoche und ein erneuter Lockdown dazwischenkam. Ich weiß nicht, ob es im Jänner wieder SpielRaum geben wird. Das ständige On/Off vermiest mir mittlerweile die Laune. Auch nach dem vierten Lockdown beschließe ich, erst einmal auszusetzen. Zu unsicher ist die Situation und solange es eine Indoor-Maskenpflicht gibt, ist ein SpielRaum für nicht vorstellbar.
Storchennest – Reduktion der Kindergartenzeit
Im Juni beschließe ich, die Zeit im Storchennest auf ein Minimum zu reduzieren. Seit September betreue ich nur noch an zwei Tagen im Kindergarten. Das macht es für mich einfacher, an meiner Selbstständigkeit dranzubleiben. Die Zeit für mich, die ich dadurch gewinne, nutze ich für mich, meine Coachings und zum Bloggen. Ich fühle mich immer noch sehr wohl in der Elterninitiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder beim selbstbestimmten Lernen zu begleiten. Meine Kinder sind mittlerweile dem Nest entwachsen, nur der Jüngste besucht noch täglich die Räumlichkeiten der Sekundaria.
Nachteil an der Reduktion meiner Arbeitszeit ist allerdings, dass ich einige der Kinderprozesse nicht mitbekomme. Eine gute Übergabe ist demnach umso wichtiger. Mein Team ist Spitzenklasse und irgendwie spüre ich, dass meine Zeit im Nest bald um sein wird. Wann genau, das wird das Leben entscheiden. Noch bin ich da und das ist gut so!
Im September sind drei süße Kaninchen ins Nest gezogenDas Storchennest in KaisersdorfBlick in den Kindergarten
Im September halte ich mit meinem Team das erste Einführungsseminar mit einem neuen Konzept. Es nennt sich „Leben mit Kindern – Erfahrungsschatz Storchennest“. Wir nehmen interessierte Eltern mit in einen Raum, den sich mancher nur schwer vorstellen kann. In einen Raum, in dem selbstbestimmtes Leben und aktives Lernen ohne Unterricht, dafür mit enger Begleitung durch empathische und selbstsichere Erwachsene stattfinden darf. Nach fast 30 Jahren Storchennestschule können wir tatsächlich aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen. Ich bin immer noch stolz darauf, vor 17 Jahren die Entscheidung getroffen zu haben, meinen Kindern diese Umgebung zu ermöglichen.
Im Sommer entsteht mein erstes digitales Produkt
Im Juni entscheide ich kurzfristig, dass ich bei Marlis Schorchts Programm CREATE IT mitmache. Gemeinsam mit knapp 80 Frauen setze ich eine Idee um, die schon länger in meinem Kopf herumschwirrt. Nämlich eine kompakte, aber detailreiche Übersicht über die Entwicklung im ersten Lebensjahr. Gleichzeitig wollte ich eine digitale Vorlage für ein Fotoalbum schaffen, das alle Minischritte in der Bewegungs-und Spielentwicklung festhält.
Marlis strahlt eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit in ihren Kursen aus. Ein bisschen war sie für mich wie eine Mama, die weiß, wo es lang geht. Ich bin sehr froh darüber, diese Erfahrung gemacht zu haben. In diesem Kurs konnte ich viele technische Fragen klären und im Endeffekt setzte ich sogar noch ein Video drauf, in dem ich meinen Käuferinnen erkläre, wie sie die Vorlage für das Erinnerungsalbum individuell mit Canva gestalten können. Ich hätte mir ehrlich gesagt niemals gedacht, dass ich so etwas mal mache. Mais voilà, ich hab´s getan!
Von der Quarantäne in den vierten Lockdown – Zeit für ein supertolles Freebie
Im Herbst kann ich meinen 8er-Block SpielRaum nicht beenden. Am 12.11. (hey, ein 12.!) wird mein jüngster Sohn positiv getestet, weshalb erst einmal Quarantäne angesagt ist. Lies gerne dafür meinen Monatsrückblick November! Der mittlerweile vierte Lockdown beginnt anschießend am 22. November.
In der Zeit zu Hause kommt mir die Idee für die Spielzeugliste. Ich sammle über 100 Dinge, die zum freien Spiel einladen. Ich verlinke darin auf Hersteller oder Anleitungen zum Selbermachen. Sie enthält einfache Materialien wie Steine oder Wäscheklammern genauso wie hochwertige Anschaffungen, die sich über Jahre hinweg bezahlt machen. Zur Veröffentlichung dieses Beitrags haben sich x Menschen diese Liste heruntergeladen!
Mit Sabine bin ich heuer 20 Jahre befreundetCarina ist meine verlässliche Touri-BegleitungWir feiern Emils 14. Geburtstag am StubenbergseeKurzurlaub zu zweit in der Rognertherme Bad BlumauIch besuche zum ersten Mal in meine Leben das Schloss EisenstadtIch erfülle mir einen Punkt auf meiner Bucketlist – ein HolzpoolIm Jänner feiern mein Mann und ich unser 30jähriges Jubiläum
Meine 3 liebsten Blogartikel des Jahres 2021
Ich muss zugeben, dass es mir schwerfiel, mich für drei Blogartikel zu entscheiden. Es sind nämlich einige, die ich gerne mag. Vor allem aber mag ich diejenigen, mit denen Geschichten erzählt werden. Meine, oder die von anderen Menschen. Davon werde ich noch einige schreiben. Letztendlich habe ich mich dann für diese drei entschieden:
1. Hilfe, mein Baby verweigert die Bauchlage
Dieser Hilferuf erreichte mich schon vor einigen Jahren. Er steht für die große Sorge von Eltern, dass ihr Kind nicht nach Norm funktioniert. Es ist mir so unglaublich wichtig, das Vertrauen in die Entwicklung und das Leben in die Welt zu tragen. Vertrauen, das während der Schwangerschaft meist noch uneingeschränkt da ist. Sobald das Kind allerdings da ist, glaubt jeder, er müsse dazu beitragen, dass das Kind ordentlich wächst. Tut es, ganz von selbst, ehrlich! Deshalb ist es nicht notwendig, die Bauchlage so früh wie möglich zu trainieren!
Das Posting mit dem Link dieses Artikels schaffte eine für mich unglaubliche Reichweite auf Facebook. Er wurde achtmal geteilt, auch von mir unbekannten Personen und führte zu sogar zu einer kleinen Diskussion.
mein reichweitenstärkstes Posting auf Facebook
2. Barfuß mit Schal – 63 Fakten über mich
Diese Liste ist im Zuge der Bearbeitung meiner Über-Mich-Seite entstanden. Da ich mich nicht für ein paar Fun-Facts entscheiden konnte, habe ich eben gleich eine lange Liste gemacht. Das Zurückschauen und das Nachdenken über mich hat mir außerdem total viel Spaß gemacht. Ich sammle übrigens noch, damit aus den 63 Fakten bald 67 werden!
3. 11+ Bilderbücher für die Weihnachts-und Winterzeit
Ich liebe Bücher (das ist übrigens Fakt Nr. 32). Bei Bilderbüchern bin ich ziemlich wählerisch. Ich mag zum Beispiel keine Bilderbücher, die moralisieren oder diese superpädagogischen Werte enthalten. Nein, lustig und kurzweilig sollen sie sein. Und sie sollten die Welt der Kinder darstellen. Und zur Phantasie und Kreativität einladen. Diese 11 Bücher kann ich von ganzem Herzen empfehlen!
Meine liebsten Kindergeschichten des Jahres 2021
Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Ich erzähle einmal in der Woche eine Geschichte frei im Kindergarten. Den Titel erfrage ich oft bei den Kindern. Und was dann dabei herauskommt, ist in den meisten Fällen nicht nur lustig, sondern ein Gemeinschaftsprojekt. Die Geschichten, in die die Ideen der Kinder mit einfließen, sind meine absoluten Highlights!
1. Die Puddinglasagne
Diese Geschichte enstand an dem Tag, an dem meine Kollegin Christine 49 Jahre alt wurde. Also am 6. Februar 2020. Den Titel hat am selben Tag der fünfjährige Marvin vorgeschlagen. Dieses Jahr im Februar habe ich ihr dann zum 50er tatsächlich eine Puddinglasagne gebacken und den Vorgang fototechnisch festgehalten. Diese Geschichte ist übrigens die meistgeklickte Geschichte. Hier geht´s zu Christines Puddinglasagne!
So schaut die Puddinglasagne aus *yummie*
2. Rosa geht spazieren
Rosa und Berta gibt es tatsächlich. Die beiden Hühner leben im Storchennest und legen dort brav ihre Eier, die die Kinder dann zu Kuchen, Eierspeise oder sonst was verarbeiten. Berta ist mittlerweile leider schon verstorben. Aber die Rosa stolziert immer noch sehr mutig und selbstbewusst durch den Garten. Gemeinsam mit ihrer neuen Gefährtin Blacky versüßt sie uns die Vormittage und bietet eine wunderbare Geschichtenvorlage. In dieser Geschichte erkundet sie das erste Mal das Dorf und findet einen außergewöhnlichen Freund.
Rosa vom Storchennest
3. Die Butter, die einen Ausflug machte
Die Geschichte von der Butter wurde am Jausentisch geboren. Der vierjährige Caspar schmierte sich gerade eine dicke Butterschicht auf sein Brot, als er mich fragte, wie denn heute die Schlussgeschichte heißen würde. Und als ich zurückfragte, wie sie denn heißen soll, bekam ich von ihm folgende Antwort: „Die Butter, die so gerne wandert….und schwimmt!“ Tja, was soll ich sagen, ich finde es wirklich so unglaublich, was daraus entstehen kann! Also, ich liebe diese Geschichte von der Butter, die einen Ausflug macht.
Die 10 Spiele, die wir 2021 am häufigsten gespielt haben
Gesellschaftsspiele haben in unserer Familie einen besonders hohen Stellenwert. Sie stehen für Qualitytime und Freude am Miteinander. Unser Spieleregal wird ständig erweitert und ich freue mich riesig auf die Weihnachtsferien, die uns genügend Zeit für unser Hobby bescheren.
„Mama! Nur noch 9 Tage bis Weihnachten!“ Felix klebt gerade den fünfzehnten Stern an die Wand. Jeden Tag kommt ein neuer dazu. Mit seiner Schwester Anna wechselt er sich ab. Anna kommt an den geraden Tagen dran, Felix an den ungeraden. Das machen sie jedes Jahr so.
„Bis Weihnachten werden es 24 sein“, denkt er. „Aber wie soll sich das alles bloß ausgehen?“
Mama liegt immer noch unbeweglich auf der Couch. Vor einer Woche ist sie auf dem Glatteis ausgerutscht und hat sich den Fuß gebrochen. Was war das für eine Aufregung!
Die Rettung kam und hat Mama gleich einmal mitgenommen. Im Krankenhaus wurde ihr Fuß fast komplett eingegipst. Und jetzt kann sie nur auf einem Bein humpeln.
„Mama, es ist höchste Zeit, Kekse zu backen!“
„Ja, aber wie soll ich denn das machen? Ich kann doch nicht stundenlang auf einem Bein stehen und Kekse backen. Ich fürchte, wir werden einfach ohne Kekse Weihnachten feiern.“
„Weihnachten ohne Kekse?“ Felix muss nachdenken.
„Aber Mama, wie stellst du dir das denn vor?“ fragt Anna. „Wenn Oma und Opa da sind, die Kerzen am Tannenbaum brennen und wir die Geschenke auspacken. Was sollen wir denn dann essen? Nein. Das ist unmöglich. Wir brauchen Vanillekipferl und Topfenkipferl. Dann werde ich eben selbst Kekse backen. Felix hilft mir bestimmt, oder?“
Und ob Felix wollte. So schnell der Entschluss gefasst war, so schnell düsen die Geschwister in die Küche und machen sich an die Arbeit.
„Aber halt!! So geht das nicht!“ ruft Mama. „Ihr könnt das doch nicht alleine machen!“
„Geh´ Mama – wir schaffen das schon!“ ruft Felix, der gerade die Butter aus dem Kühlschrank holt.
„Wartet wenigstens, bis ich die Oma angerufen habe. Die kann euch bestimmt beim Backen helfen!“, ruft Mama und greift zum Telefon.
„Du, Oma, die Kinder wollen ganz alleine Kekse backen. Und ich kann ihnen nicht dabei helfen! Sie fangen schon ganz von alleine an. Erstens ist das zu gefährlich und zweitens, ach du meine Güte! Was glaubst du, wie sie die Küche hinterlassen werden! Und ich kann das ja auch gar nicht putzen hinterher!“ Mama klingt verzweifelt.
Leider kann die Oma aber nicht kommen. Denn die ist sehr beschäftigt. Sie muss putzen und Geschenke besorgen, vorkochen und die Tante Luise besuchen. Und zum Friseur will sie auch noch. Heute hat sie keine Zeit zu kommen. Erst am Wochenende. Und dann leider nur eine Stunde am Nachmittag.
„Aber weißt du was, ich schick den Opa, der hat nämlich eh nix zu tun!“ sagt die Oma.
Während Felix im Kochbuch nach dem passenden Kekserezept sucht, richtet Anna schon mal alles her: Mehl, Zucker, Eier, geriebene Haselnüsse und natürlich die Butter. Sie holt den Nudelwalker aus der Lade unter dem Herd und bereitet das Backpapier vor.
„Und? Wie geht´s jetzt los?“ fragt Anna Felix.
„Erst brauchen wir noch ein Rezept. Ich suche noch das Rezept mit den Vanillekipferl. Aber ich finde es nicht.“ Er blättert weiter in dem dicken Rezeptbuch.
„Dann machen wir eben Topfenkipferl. Das Rezept kenne ich auswendig. Dazu brauchen wir einen Ziegel Butter, ein Packerl Topfen und 250 Gramm Mehl.“
Während Anna schon einmal die Butter auspackt, kommt Opa bei der Türe herein. Er hat weißes Haar, das Anna schon einige Male frisiert hat. Und er zieht niemals seine Schuhe aus. Auch nicht in der Küche.
„Hallo Opa! Magst du auch Kekse backen?“ fragt Felix.
„Hmm, na ich weiß nicht. Ich esse sie lieber. Ich setz´ mich einfach hier auf den Sessel und schau euch zu.“
„Okay, aber du darfst auch Kipferl machen, wenn der Teig fertig ist!“
Felix blättert immer noch im Kochbuch. „Opa, kannst du mir sagen, wo ich das Rezept für die Vanillekipferl finde? Denn die brauchen wir unbedingt zu Weihnachten!“
„Jaja, was wäre Weihnachten ohne Vanillekipferl?“ Opa findet das Rezept ganz schnell und zeigt es Felix.
Anna und Felix sind sehr beschäftigt. Sie wiegen die Zutaten ab und kneten sie zu einem festen Teig. „So, jetzt muss der Teig rasten!“ sagt Felix und stellt ihn in den Kühlschrank.
„Und was machen wir solange?“ fragt Anna.
Opa holt die Gitarre aus dem Wohnzimmer und setzt sich zum Küchentisch. „Ich schlage vor, wir singen ein paar Lieder, bis der Teig wieder munter ist.“
Anna und Felix hören Opa gerne zu, wenn er auf der Gitarre spielt. Gemeinsam singen sie alle Weihnachtslieder, die sie kennen. „Oh, Tannenbaum“ und „Schneeflöckchen, Weißröckchen“, „Ihr Kinderlein kommet“ und „die Wi-Wa-Weihnachtsmaus“. Natürlich auch „die Weihnachtsbäckerei“. Anna wünscht sich von Opa noch das Nikolauslied, das sie sie so gerne mag, obwohl der Nikolaus schon da war.
„Das macht nichts,“ sagt Opa. „Nikolauslieder kann man das ganze Jahr über singen.“
Danach holen die Kinder die beiden Teige aus dem Kühlschrank. Anna walkt ihren Topfenteig aus und Felix beginnt, die Vanillekipferl zu formen. Nur leider ist das gar nicht so einfach.
„Mama! Der Teig will gar kein Kipferl werden! Er zerbricht dauernd!“ ruft Felix.
Anna schaut ihren ausgerollten Teig an und ruft: „Mama! Wie geht das nochmal mit den Topfenkipferl?“
Mama seufzt und denkt: „Ich hab´ gewusst, dass das ein Chaos wird!“
Da steht der Opa auf und sagt: „Warum müssen es denn eigentlich immer Kipferl sein? Wer sagt denn, dass es nicht auch Kugeln sein dürfen?“
Opa nimmt eine Handvoll Teig, knetet ihn ein wenig und rollt daraus eine lange Schlange. Dann schneidet er ein kleines Stück mit dem Messer ab und rollt den Teig in seinen Händen wie Plastilin zu einer Kugel.
Felix findet das sehr interessant. Er macht es wie Opa und in Windeseile entstehen lauter kleine Vanillekugerl. Aus der Schlange formt Felix dann doch noch Kipferl, Stangen und sogar Brezel.
„Und hier? Weißt du, vielleicht kann man einfach Kekse aus dem Teig ausstechen?“ fragt Opa Anna.
Anna holt daraufhin die Keksausstecher aus der Lade. „Das ist wahrscheinlich einfacher, aber es werden halt keine Kipferl.“
Opa findet eine sehr große runde Ausstechform. „Und was wäre, wenn aus den Kipferl einfach Taschen werden?“ Opa sticht einen großen Kreis aus dem Teig aus.
„Womit möchtest du die Taschen füllen?“ fragt er Anna.
„Marillenmarmelade! Da oben im Kasterl sollte es noch ganz viel davon geben.“ Anna steigt auf das Holzstockerl und holt ein Glas von der guten Marmelade, die Mama im Sommer gemacht hat.
Opa öffnet das Glas und Anna kleckst die Marmelade mit einem Löffel mitten auf den großen Kreiskeks. Dann legt sie den Kreis in der Mitte zusammen und drückt die Enden mit dem Finger fest. Auf der Seite quillt die Marmelade wieder raus.
„Hmm, das schaut sehr lecker aus.“ Meint Opa und sticht einige Herzen und Sterne aus dem Teig aus.
Felix schiebt inzwischen seine Kekse in den Ofen. „Wie lange dauert das jetzt?“
„Ich würde sagen, bis es gut riecht“, antwortet Anna und kümmert sich weiter um ihre Marmeladenkleckse.
„Ich habe gar nicht gewusst, dass Kekse backen so viel Spaß macht!“ sagt Opa. „Als ich ein Kind war, durfte ich meiner Mama niemals in der Küche helfen. Die hat mich immer weggeschickt. Ich glaube, ich werde noch zum Weihnachtsbäcker, so wie ihr!“
Während Felix seine fertigen Kugeln, Kipferl, Stangerl und Brezerl mit Vanillezucker bestreut, schiebt Anna ihre Taschen und Kekse in den Ofen.
„Opa! Wie schaut´s denn da aus? Mit deinen Schuhen verteilst du das ganze Mehl in der Küche!“
Opa schaut auf seine Schuhe. Tatsächlich klebt daran überall Mehl. „Aber schau DICH doch mal an! Du hast Mehl am Bauch, an den Händen und auf deiner Hose!“
Felix lacht. „Ja, so ist das eben beim Kekse Backen“, sagt Anna. „Und schau mal, Felix hat Teig im Gesicht und sogar in den Haaren!“ Jetzt müssen alle lachen. Das Mehl und der Teig haben sich in der Küche ausgebreitet.
„Am besten, wir machen das gemeinsam sauber“, meint Felix. „Anna, hol du einen Putzlappen und Opa, du holst einen Besen!“
„Und was machst du?“ fragt Anna.
„Ich wasche ab“, antwortet Felix. Damit war Anna einverstanden.
Während Opa das Mehl vom Boden kehrt, wischt Anna die Arbeitsfläche sauber und hilft Felix beim Abtrocknen.
„Hmm, ich weiß nicht, aber hier im Wohnzimmer kann ich die Kekse schon sehr gut riechen. Seid ihr sicher, dass die Kekse nicht schon zu lange im Ofen sind?“, ruft Mama vom Wohnzimmer in die Küche.
„Au weia, meine Kekse!“ Ganz schnell holt Anna ihre Kekse aus dem Ofen. Gerade noch rechtzeitig. Schön goldbraun sind sie geworden, die Kekse und Taschen, aus denen die Marillenmarmelade hervorquillt.
Felix holt den Teller mit den goldenen Sternen aus dem Schrank und legt dort Topfentaschen, Vanillekugeln und Kekse drauf. Zu dritt gehen sie damit zu Mama ins Wohnzimmer.
250 Gramm Butter, Mehl und Topfen
„So“, sagt Anna: „Hier ein paar Kekse für dich, Mama. Das sind nämlich auch Gesundheitskekse, damit es dir schnell wieder besser geht. Aber nicht alles auf einmal aufessen, sonst ist ja zu Weihnachten nichts mehr da.“
Mama steckt eine Marmeladetasche in den Mund. „Wow, die sind ja lecker! Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bis Weihnachten halten. Ich glaube, da müsst ihr wohl noch einmal backen.“
„Kein Problem, Mama. Wir haben ja den Opa. Der ist jetzt nämlich auch ein Weihnachtsbäcker.“
In dem Format 12 von 12 dokumentiere ich jeweils den 12. eines Monats mit 12 Bildern. Wenn du das gerne magst, findest du bei „draußen nur Kännchen“ noch viel mehr davon!
Mein 12. Dezember war ein ganz normaler Sonntag. Lange schlafen, Mann und Kindern die Küche überlassen und ein meine Familie und Tiere genießen.
1/12: Guten Morgen! Es ist 10 Uhr, als ich das Bett verlasse. Draußen ist es stürmisch und ungemütlich.
2/12: Noch vor dem Frühstück packe ich die Kekse, die wir gestern gebacken haben, in die Dosen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Damit wir an Weihnachten auch noch was davon haben.
3/12: Meine schwarze Katze Lollo ist mittlerweile 16,5 Jahre alt und erstaunlich fit für ihr Alter. Für ein Stück Wurst geht sie aufs Ganze.
4/12: Der gestrige Sturm hat die Thujen der Nachbarn auf unsere Eingangsstiegen geweht. Grmpff
5/12: Das Netz, das über dem Hühnerstall zu deren Schutz gespannt war, hat dem vielen schweren Schnee nicht standgehalten. Da müssen wir uns wohl etwas anderes einfallen lassen. Aber den Hühnern geht´s gut, sie mögen den Schnee aber auch nicht so gerne.
6/12: Ilvy wird morgen operiert, weil sie eine große verwachsene Brustwarze hat. Damit sie sich das nicht abbeißt, lassen wir es lieber entfernen. Am Foto kann man das ein bisschen erkennen.
7/12: Drei bis vier Männer kochen Lasagne. Ich verkrümel mich lieber in mein Arbeitszimmer und gehe dem Chaos aus dem Weg. Wenn ich wiederkomme, ist alles wieder gut!
8/12: Während in der Küche gestritten, gesungen und gekocht wird, schreibe ich nebenan an meinem Jahresrückblick. Immerhin soll er am 20. veröffentlicht werden.
9/12: Lasagne fertig, Küche eher nicht. Aber ich bin zuversichtlich, dass das noch wird. Auf der Lasagne ist definitiv zu viel Käse für mich. Die Köche meinen, es könnte durchaus noch mehr drauf sein.
10/12: Heute ist der dritte Adventsonntag. Ich bringe ein bisschen Weihnachtsstimmung in die gemütliche Runde. Nachdem alle Kinder gerade noch da sind, wird geplaudert und gescherzt, bevor sie wieder verschwinden.
11/12: Wir spielen einige Runden „Skyjo“, das wir zu Nikolaus bekommen haben. Wir mögen es sehr, weil es schön kurzweilig und schnell ist. Danach spielen wir noch eine Runde „Genial“
12/12: Abends hole ich noch meinen Wochenplaner und mein Journal raus und halte die wichtigsten Dinge fest. Rituale sind wichtig. Dieses mag ich besonders gerne.
Die Katze macht das einzig Richtige. Schwanz einziehen, Augen zu und schlafen. Ein bisschen habe ich es so wie die Katze gemacht, denn alles, worauf ich mich im November gefreut habe, ist ins Wasser gefallen. Oder eigentlich der Pandemie zum Opfer. Denn weder gab es einen neuen SpielRaum-Block, noch einen SandSpielRaum. Sogar den 19. Geburtstag meines Sohnes mussten wir coronabedingt maskiert feiern.
Ich habe die Zeit zu Hause genützt, um einige Elterncoachings zu machen, ein neues Freebie zu schreiben und mit meinem Corona-Kind Zeit zu verbringen.
Corona im Hause Scheurer – 10 Tage Quarantäne für den Jüngsten
Wie ich bereits am Freitag, den 12. November berichtet habe, wurde mein jüngster Sohn in der Schule positiv auf Corona getestet. Er war die ganze Woche schon nicht in der Schule, weil er über Kopfschmerzen und Schnupfen klagte. Wir testen regelmäßig und auch am Donnerstag war sein Antigentest noch negativ. Auch der PCR-Gurgeltest von Freitag fiel interessanterweise noch negativ aus, weshalb wir der Meinung waren, dass die Antigentests vom Vormittag wohl falsch positiv angezeigt hätten. Lies dazu gerne die Vorgeschichte hier!
Am Montag darauf war dann ein weiterer PCR-Test positiv und somit die Quarantäne für 10 Tage angesetzt. Mittlerweile ging es dem Jungen wieder soweit gut, aber tja. Positiv ist positiv.
Quarantäne verlangt nach speziellen Aktivitäten gegen Langeweile 🙂
Da mein ältester Sohn gerade in der Intensivstation arbeitete, ging er uns allen komplett aus dem Weg. Er hat ausschließlich den SpielRaum-Eingang benutzt und trug in der Küche immer Maske. Was schon ziemlich befremdlich war. Denn auch den Geburtstag meines mittleren Sohnes mussten wir demnach maskiert verbringen, was uns das Singen von Happy Birthday irgendwie vermiest hat.
Mein Mann verbrachte die Quarantänewoche im Homeoffice und ich durfte auch nicht in den Kindergarten. Den SpielRaum habe ich natürlich auch abgesagt. Die Quarantäne endete genau einen Tag nach dem neu verkündeten Lockdown. YEAH!
Übrigens: alle anderen Familienmitglieder sind (dank Impfung?) gesund geblieben!
Ein neues Freebie – eine Liste mit über 100 Spielmaterialien, die zum freien Spiel einladen
Dank Quarantäne hatte ich also genügend Zeit, mir etwas Neues auszudenken. Als habe ich mich an eine Arbeit gemacht, die mir schon länger im Kopf herumgegeistert ist. Eine Liste mit Spielsachen, die das freie Spiel unterstützen. Darin habe ich über 100 Materialien aufgelistet, zum Selbermachen oder Kaufen, von ganz einfach aus der Küchenschublade bis hochwertig mit Links zu den jeweiligen Herstellern. Aufgelistet habe ich die Dinge in jeweilige Entwicklungsetappen, denn für jedes Alter braucht ein Kind eine andere Umgebung, um die Welt und ihre Geheimnisse zu entdecken.
Bisher wurde das Dokument 43 Mal heruntergeladen!
Virtuelles Treffen der SpielRaum-AG
Am 25. November traf ich mich endlich mal wieder mit meiner geliebten SpielRaum-AG. Die Frauen dieser Arbeitsgemeinschaft treffen einander zum regelmäßigen Austausch und Intervision. Diese Treffen fanden früher alle sechs Wochen statt, doch leider hat eine Pandemie diesen Rhythmus etwas durcheinandergebracht.
Seit wir einander im Real-Live gesehen haben, sind mittlerweile tatsächlich Jahre ins Land gezogen. Im Juni 2019 haben wir gemeinsam ein Wochenende in der Steiermark verbracht. Einige habe ich also seit über zwei Jahren nicht mehr geherzt. Wir kennen einander seit vielen Jahren und diese Gemeinschaft bedeutet mir mehr als nur ein kollegiales Austauschen. Es verbindet uns eine respektvolle Lebenshaltung, aus der eine tiefe Freundschaft gewachsen ist.
Meine Blogartikel im November
Es sind 4 Blogartikel im November entstanden, allerdings habe ich dieses Monat keine Geschichte geschrieben. Da ich nicht viel im Kindergarten war, habe ich auch kaum Schlussgeschichten erzählt. Und sämtliche Geschichten, die ich so in meiner Ablage hatte, fand ich einfach nicht passend oder sie ließen sich einfach nicht auf Papier bringen. Naja, vielleicht schaffe ich es ja im Dezember! Dann, wenn ich die Möglichkeit habe, mit den Kindern wieder gemeinsam Geschichten zu erfinden.
Dafür habe ich einen feinen, langen, sehr informativen Artikel für den Adventkalender der Content-Society geschrieben. Diesen Artikel findest du im 5. Türchen!
Ich habe einen humorvollen Newsletter geschrieben, auf den ich zahlreiche Rückmeldungen erhalten habe. Nur leider habe ich darin Fake-News verbreitet. Ich gehe eben mit der Zeit…
Schnell und unaufgeregt. 19 ist ja auch nicht sooo besonders.Wie jedes Jahr wurden die meisten Feigen wieder nicht reif.Novemberhimbeere – echt jetztAuch der Hund hatte einen Termin beim Arzt und wird im Dezember operiert. Nix schlimmes, aber doch eine OP.Das Titelbild meines FB-Posts, in dem ich behauptet habe, dass Tiramisu „zieh mich runter“ heißt
Darauf freue ich mich im Dezember:
auf den Jahresrückblog 2021 – Ich blogge in einer Community von über 1000 Frauen unter der Leitung von Judith Peters meinen Jahresrückblick!
Auf die Adventzeit im Storchennest – ich mag die schönen Aktivitäten, die sich im Nest vor Weihnachten immer ergeben: Kerzen tropfen, Kerzen ziehen, verschiedene Basteleien, Äpfel, Maroni und Kartoffel braten – und das beste: Kekse backen
auf Weihnachten – ich mag Weihnachten mal mehr, mal weniger gerne. Dieses Mal finde ich es schön, vor allem, weil Lockdown ist – verschenkt wird Zeit und ein bisschen Geld, das macht´s einfacher.
Na klar, sagst du jetzt vielleicht, „ist doch logisch, wie soll mein Kind sonst lernen, zu sprechen“?
Natürlich, um Sprache zu erlernen, ist es wichtig, die Sprache zu hören und miteinander in der gleichen Sprache zu kommunizieren. Doch mit deinem Kind zu sprechen bedeutet viel mehr, als ihm nur ein sprachliches Vorbild zu sein.
Schon im Mutterleib hört dein Baby deine Stimme und erkennt diese nach der Geburt wieder. Deine Stimme wirkt beruhigend auf dein Baby und schafft eine vertraute Atmosphäre.
Durch die sprachliche Ankündigung von Handlungen bekommt das Baby nicht nur Orientierung und Sicherheit, sondern fühlt sich auch zu einem Dialog eingeladen, den es gerne annehmen wird.
1) Dein Baby bekommt durch deine Worte Orientierung
Stell dir vor, du kommst in ein fremdes Land und verstehst die Sprache dort nicht. Der Reiseführer spricht die ganze Zeit mit einem Kollegen. Er lächelt dich kurz an und wirkt freundlich, aber er spricht nicht mit dir. Stattdessen schiebt er dich in einen dunklen Wagen und schließt die Türe.
Wie würdest du dich fühlen? Würdest du ihm vertrauen und ruhig hinten im Wagen sitzen? Oder wärst du beunruhigt und fragtest dich, was gerade mit dir geschieht?
Wenn du dein Baby wickelst, badest, fütterst oder einfach nur hochhebst, kannst du jeden Schritt deiner Tätigkeit mit Worten begleiten. Vor allem, wenn du etwas mit deinem Baby vorhast, ist es wichtig, es ihm vorher zu sagen, damit es darauf reagieren kann. Du kannst also sagen: „Ich werde dir jetzt deine Hose anziehen“. Zusätzlich zeigst du die Hose deinem Baby, damit es sehen kann, was jetzt passieren wird. Damit gibst du deiner Handlung Worte, die es bald verstehen wird.
2) Dein Baby fühlt sich geborgen und wahrgenommen
Angelika nähert sich ihrem 4 Monate altem Baby, das gerade wach geworden ist. „Guten Morgen!“ sagt sie und gleich darauf „Ich werde dich jetzt aus deinem Bettchen heben.“ Das Baby lächelt und streckt seine Arme in die Höhe.
Wenn du, so wie Angelika, noch die Reaktion deines Babysabwartest, bevor du mit deinem Vorhaben beginnst, hast du einen Grundstein für eine gute Eltern-Kind-Beziehung gelegt. Bleiben wir beim Beispiel mit dem Hose Anziehen: Möglicherweise lächelt dein Baby, oder es hebt sogar sein Bein, wenn du ihm die Hose zeigst. Vielleicht dreht es sich auch weg und signalisiert damit, dass es noch ein wenig warten möchte. Kannst du die Signale deines Babys verstehen? Beobachte einige Tage lang, wie dein Kind auf deine Ankündigungen reagiert. Dadurch wirst du dein Baby ein wenig besser kennenlernen und bald wissen, was es mit seiner Reaktion ausdrücken möchte. Diese Reaktionen kannst du auch noch verbalisieren, z.B.: „Ah, du hebst dein Bein, vielen Dank für deine Hilfe!“ Dein Baby fühlt sich dadurch ernstgenommen, wichtig und wertgeschätzt.
3) Das Mitsprechen erhöht deine Aufmerksamkeit
Wenn du deine Handlungen während dem intensiven Zusammensein (z.B. in Pflegesituationen) mit deinem Baby begleitest, schenkst du ihm damit eine besondere Art der Aufmerksamkeit. Diese Zeit ist eine wunderbare Möglichkeit, eure Bindung zu stärken und euer gegenseitiges Bedürfnis nach Nähe und Kontakt zu befriedigen.
Dadurch, dass du deine Handlungen sprachlich dokumentierst, begibst du dich in ein Hier und Jetzt. Es wird schwieriger, an gestern oder den nächsten Termin zu denken. Du bist präsenter und aufmerksamer bei deinem Baby.
Wird das Bedürfnis nach echtem Kontakt in den Pflegesituationen durch deine erhöhte Achtsamkeit gestillt, fällt es deinem Baby leichter, anschließend aktiv die Welt zu erkunden. Damit dein Baby in ein selbständiges Spiel findet, ist es wichtig, dass seine Bedürfnisse auf allen Ebenen gestillt sind. Du kannst also die Zeit der Pflegesituationen ganz bewusst dafür nutzen. Das Sprechen hilft dir dabei, in diesen Momenten ganz für dein Baby da zu sein.
Probiere es gerne beim nächsten Wickeln gleich mal aus. Wenn du dazu Fragen hast, schreib mir gerne oder buche doch gleich ein kostenloses Gespräch, um mich persönlich kennenzulernen!
„Schüttel dich wie verrückt“ und „Lass alles schlackern“ bekommst du zum Beispiel als Antwort, wenn du meinen Blogbuddy Eva Strübing fragst, wie du gegen Alltagsstress vorgehen kannst. Eva ist Trauma-, Paar-und Familientherapeutin aus Reutlingen und bloggt mit mir gemeinsam seit Jänner 2021 in der content society. Wir treffen einander regelmäßig einmal die Woche, plaudern, brainstormen, tauschen uns aus. Und nun stelle ich sie dir vor, denn von ihr kannst du dir jede Menge Tipps und Übungen holen, die dir das Leben leichter und freudvoller machen.
1) Wir haben uns in der Content Society kennengelernt. Was hat dich dazu bewogen, einen Blog zu starten?
Ende 2019 habe ich meine Hompage neu gemacht, bzw. von frauHdesign Anne Hansen neu machen lassen. Vom Ergebnis war und bin ich total begeistert! Mein Plan war jetzt online sichtbarer zu werden und auch auf Social Media mehr aufzutauchen. Die neue Homepage war dazu der erste Schritt. Vom Bloggen als zweitem Schritt versprach ich mir, dass mehr Menschen meine Arbeit kennenlernen. Außerdem wollte ich mein Wissen mit vielen Menschen teilen, um sie zu inspirieren. Mein Plan ist mehr als aufgegangen. Viele Menschen lesen meine Blogartikel und finden den Weg in meine Praxis für EMDR & Traumatherapie und Paar- & Familientherapie. So gibt es in meinem Blog inzwischen verschiedenste Artikel rund um die Themen Traumaverarbeitung, Partnerschaft und Familie und Stressreduzierung. Und auch über mich privat gibt es so Einiges zu lesen.
2) Du arbeitest als Traumatherapeutin und bietest Klangreisen an. Wie bist du zu den Klangschalen gekommen?
Den Klangschalen bin ich zum ersten Mal während einer Reise durch Südindien begegnet. Am liebsten hätte ich mir gleich dort schon eine gekauft, ließ es aber erst einmal bleiben, schließlich sind Klangschalen ziemlich schwer, und wir waren erst am Anfang unserer Reise. Ihre Klänge und Schwingungen haben mich von Anfang an begeistert. Dieses Vibrieren und Schwingen auf der Haut und im Körper wahrzunehmen ist für mich heute noch ein großes Geschenk. Bei den Klangreisen liegen mehrere Menschen gemütlich auf Ihrer Matte, und ich spiele meine Klangschalen. Die Töne und besonders auch die Schwingungen laden ein völlig loszulassen und zu entspannen. Die Schwingungen erreichen den Körper auch ohne den direkten Kontakt, denn die Schwingungen sind durch die Luft spürbar. Das trägt dazu bei, dass alle, die einmal dabei waren, unbedingt wiederkommen wollen! Es ist einfach der optimale Start ins Wochenende. Zu den Klängen erzähle ich meistens eine Geschichte oder eine Fantasiereise. Mehr dazu kannst du in meinem Blogartikel „Warum ich Klangschalen liebe“ lesen.
Die Klangschalen helfen durch die angenehmen Schwingungen dabei, sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Das ist für meine Arbeit als Traumatherapeutin auch in 1:1 Treffen sehr hilfreich, weil durch traumatische Erlebnisse das eigene Körpergefühl manchmal eher schwierig ist.
3) Was war das berührendste Ereignis in deiner Laufbahn als Psychotherapeutin?
Berührende Momente gibt es für mich sehr oft. Es ist sehr bewegend zu erleben, wenn die Kraft eines traumatischen Ereignisses aus der Vergangenheit das jetzige Leben eines Klienten nicht mehr beherrscht. Es entsteht eine neue, freie und starke Lebensqualität, die unglaublich stark nach außen strahlt. Zum Beispiel erinnere ich mich sehr gerne an eine Klientin, die als Kind in einem Kriegsgebiet lebte. Sie hatte seit sie denken kann, noch nie eine Nacht ohne Albträume erlebt. Man kann sich vorstellen, wie schrecklich ermüdend und aufwühlend das ist. Eines Tages kam sie nach einigen Therapie-Terminen in meine Praxis und sagte: „Seit 4 Tagen schlafe ich durch und habe keine Albträume mehr! Ich lebe wie im Paradies!“ Das Glück und die Freude darüber drangen durch jede Pore! Das hat mich zutiefst berührt und bewegt.
4) Du nennst dein Therapiekonzept „Entfaltungscode“. Was genau steckt dahinter?
Der Entfaltungscode ist eine wohldosierte Mischung aus den Therapiemethoden, die ich nutze. Er ist ein Zusammenspiel, das dich – ganz persönlich auf dich abgestimmt – dabei begleitet, deine momentane Krise in einen Gewinn für dein Leben zu wandeln.
„Entfaltung“ deswegen, weil so manches Ereignis im Leben uns daran hindert so zu sein und zu leben, wie wir es uns wünschen. Durch die Verarbeitung haben Fähigkeiten und Glaubenssätze endlich Raum sich „zu entfalten“. Sie waren bisher oft verborgen oder wir hatten keinen Zugriff darauf.
„Code“ weil der Weg dahin sehr individuell ist, und genau durch die persönliche Abstimmung seine volle Kraft entfaltet.
Die achtsame und traumasensible Körperwahrnehmung hat einen wichtigen Platz dabei. Ich gebe dir sehr einfache Atem- und Körper-Spürübungen mit auf den Weg, die dabei helfen alte Wunden zu heilen. Auch die Klangschalen unterstützen durch ihre zarten Schwingungen. Das EMDR bringt Erlebnisse aus der Vergangenheeit tatsächlich dorthin. In die Vergangenheit. Das heißt, die Auswirkungen der belastenden Ereignisse, die man häufig im „Hier und Jetzt“ täglich deutlich zu spüren bekommt, werden viel weniger oder verschwinden sogar ganz. Das ist ein unglaublicher Lebensgewinn! Für jede Person ist im „Entfaltungscode“ eine etwas unterschiedliche Mischung dieser Methoden vorhanden. Schließlich sind wir ja alle einzigartig. Ich liebe den „Entfaltungscode“ zutiefst!
5) Wir haben einiges gemeinsam. Nicht nur, dass wir beide mit Menschen arbeiten, bereits erwachsene Söhne haben und uns auch fachlich gut austauschen können (was ich übrigens gar nicht mehr missen mag!). Wir beide haben auch eine 16-jährige Katze. Was magst du besonders an deinem alten Stubentiger?
Da gibt s eine ganze Menge! Besonders, wenn es draußen kalt ist, brauche ich keine Wärmflasche oder Decke mehr. Denn Luna, unsere 16 Jahre alte Katze, legt sich dann liebend gerne auf meinen Schoß und hält mich warm! Seit ca. 2 Jahren verlässt sie im Winter nur noch seeehr kurz das Haus. Spätestens nach 3 Minuten will sie wieder rein. Sie ist halt wie ich eher wärmeliebend. Außerdem hat sie ein unglaublich freundliches Wesen und hat noch nie jemanden gekratzt, auch wenn sie früher als junge Dame äußerst verspielt war. Am liebsten hat sie sich draußen hinter einem Busch versteckt, um mich dann von der Seite anzuspringen, wenn ich vorbeikam. Auch heute ist sie noch gerne bei der Gartenarbeit dabei. Sie liebt es, einem zwischen die Hacke, Schere oder sonstige Gartengeräte zu springen – das macht die Gartenarbeit nicht wirklich schneller…
6) Du hast deine beiden Söhne zu Hause zur Welt gebracht. (Zu einer Zeit, in der das noch sehr unüblich war). Was waren die Beweggründe dafür?
Ich hatte mir gewünscht, dass ich die Hebamme kenne, die mich begleitet. Es war mir wichtig, dass sie während der ganzen Geburt dabei ist. Was ich auch schön fand, war die gemütliche und bekannte Umgebung zu Hause. Ich habe mir vorgestellt, dass wir unser Kind zu Hause ganz in Ruhe begrüßen und uns ohne Störungen kennenlernen können. Das ist wirklich genauso gewesen! Auch bei der Geburt unseres zweiten Sohnes war das so. Wir hatten von Anfang an viel Zeit, uns als Familie zusammenzufinden. Das ist für mich ein wunderschöner Vorteil einer Hausgeburt. Wir konnten alles so gestalten wie wir es wollten, und hatten trotzdem die Kompetenz der Hebamme und eines Arztes an unserer Seite. Natürlich hatte ich auch das Glück, dass es keinerlei Komplikationen gab. Im Fall der Fälle wäre die Klinik nicht weit entfernt gewesen. Ich bin Frau Bodensee (so hieß unsere Hebamme) heute noch dankbar. Eine Hausgeburt kann ich nur jeder Frau empfehlen.
Also, momentan ist sie in der Tat nicht so besonders lang. Als wichtigstes ToDo steht die Fertigstellung meines Online-Kurses „Notfallkoffer für große und kleine emotionale Krisen“ an. Noch dieses Jahr werde ich sicher so weit sein. Darauf freue ich mich schon sehr! Er gibt Hilfestellung und konkrete schnelle Maßnahmen, damit du in fordernden Situationen wieder festen Boden unter den Füßen findest. Als zweites möchte ich 2 Audio-Anleitungen zur Entspannung aufnehmen. Eine soll beim Einschlafen unterstützen, die andere wird eine wohltuende Körperwahrnehmung sein. Außerdem steht auf meiner Liste die Zutaten für den Christstollen einzukaufen, den ich schon bald backen möchte. IMMER draufstehen tut auch 2x in der Woche Sport.
8) Was ist dein bester Tipp gegen Weihnachtsstress?
In der Theorie nehme ich mir immer vor, wenig Termine auszumachen in der Weihnachtszeit, damit ich mehr Zeit für mich habe. Praktisch ist es aber meistens völlig anders. Ich backe in der Vorweihnachtszeit sehr gerne „Gutsle“ wie man hier im Schwabenland das Weihnachtsgebäck nennt. Was ich dabei sehr entspannend finde, ist, den jeweiligen Teig schonmal herzustellen und in den Kühlschrank zu legen, um dann, wenn ich Zeit und Lust habe, nur noch die Gutsle zu backen. Das entstresst mich ungemein. Ich gebe auch zu, dass ich das ein oder andere Geschenk online bestelle, um Zeit zu sparen.
Falls Schnee vorhanden, liebe ich einen Spaziergang im Schnee. Schnee beruhigt mich unglaublich. Das ist für mich wie ein Kurzurlaub.
Dann liebe ich auch folgenden Tipp von mir: Lege rhythmische Musik auf und dreh die Lautstärke auf. Dann schüttel dich wie verrückt. Arme, Beine, Kopf, alle Organe, die Augen, das Gehirn… Lass alles schlackern! Schüttle den ganzen Stress raus. Vielleicht möchtest du auch Töne dazu machen. Nicht ohne Grund schütteln sich Hunde, wenn sie aufgeregt sind oder waren. Sie schütteln einfach die Anspannung ab und dann geht’s wieder normal weiter.
So machst du es einfach auch.
Wenn du dich ca. 10 Minuten geschüttelt hast, machst du die Musik aus und legst dich auf den Boden. Spür nach, wie sich dein Körper jetzt anfühlt. Bist du Stress losgeworden?
9) Ohne lange Nachzudenken: Nenne dein Lieblingskinderbuch?
Das ist ganz klar: „Willkommen im Mumintal“! Die Mumins sind sehr liebenswürdige Gestalten, die viele Abenteuer erleben. Alle, die sie erleben, gehen gut aus!
Den 12. jeden Monats mit 12 Bildern zu dokumentieren, gehört mittlerweile zum festen Bestandteil meines Blogs. Wenn dir das Format gefällt und du gerne in interessanten Blogs stöberst, findest du hier noch mehr davon.
1/12: Es ist ein kühler, vernebelter Novembermorgen bei ca. 3 Grad! Weil ich den 12. Oktober fast vergessen habe, habe ich mir für heute tatsächlich eine Erinnerung gestellt! Um 7:00 mache ich mein erstes Foto. Um 7:30 sperre ich den Kindergarten auf.
2/12: Natürlich nicht ohne meinen morgendlichen Kaffee. Stark und Groß. Jeden Morgen aus meiner Lieblingstasse, die ich mir vor 4 Jahren in Irland gekauft habe. Mit einem Schuss Soja Vanillemilch.
3/12: Ich räume ein bisschen auf und bereite alles für den Tag vor. Das Bröselreiben ist eines der Lieblingsaktivitäten unserer Kindergartenkinder im Storchennest. Gestern hat wohl jemand vergessen, seine Brösel einzupacken und mit nach Hause zu nehmen.
4/12: Es war ein sehr feiner Vormittag mit vielen spannenden Aktivitäten. (Oh, ich liebe meine Arbeit wirklich!) Dieses besondere Werk durfte ich sogar fotografieren.
5/12: Nachdem der Antigentest meines Sohnes in der Schule zwei Mal ein positives Ergebnis anzeigte, musste er natürlich gleich nach Hause gehen. Er hat sofort einen PCR-Test gemacht, den sein Bruder noch am Vormittag zur Abgabestelle gebracht hat. Wir vereinbaren Maßnahmen unter den Geschwistern, sollte das Testergebnis tatsächlich positiv sein. (Der Älteste arbeitet derzeit auf einer Intensivstation, der Mittlere in der Gastronomie). Zu Mittag bekomme ich einen Anruf von der Behörde und schnell danach den „Absonderungsbescheid“. Bereits zum zweiten Mal.
6/12: Nach der ganzen Aufregung heize ich erstmal den Kachelofen ein und versuche, mich davor etwas zu entspannen.
7/12: Die Katze tut das schon und hat es sich auf meinem „Arbeitsplatz“ bequem gemacht. Sie ist bestimmt so müde, weil sie schon so viel für mich erledigt hat!
8/12: Nein, hat sie definitiv nicht. Alles, was hier in meinem neuen Freebie steht, ist meinem Kopf entsprungen. Die Katze war daran NICHT beteiligt! Ich arbeite an einer Sammlung von Spielsachen, die Babys und Kleinkinder für ihr freies Spiel wirklich brauchen.
9/12: Quarantäne ist langweilig, aber nicht, wenn gerade so wundervolle Weihnachts-Bilderbücher am Wohnzimmertisch liegen, über die ich vor Kurzem gerade geschrieben habe! Gottseidank bin ich jemand, der sein Zeug nicht so schnell wieder wegräumt. Denn die Geschichten von Findus kann man immer lesen, auch, wenn man schon 14 (oder 47) ist!
10/12: Der Quittenbaum verliert immer als Allerletzter seine Blätter! Ich schnappe mir meine Hunde und mache noch einen Abendspaziergang. So lange ich noch darf. Mal schauen, wie das jetzt weitergeht. Für morgen haben wir einen weiteren Testtermin bekommen.
11/12: Dieses Buch liegt seit Tagen auf dem Kästchen in unserer Toilette. Und jeder blättert darin. Und weiß über die Evolution unseres Gehirns jetzt bestens Bescheid. Deshalb habe ich es jetzt wieder auf den Wohnzimmertisch gelegt. Neben all den anderen Kram.
12/12: Mein mittlerer Sohn hat Cannelloni mitgebracht. Er arbeitet in der gehobenen Gastronomie (3 Hauben!) und wollte sie mit seinem Wohnungsbuddy verarbeiten. Da der leider die nächsten 10 Wochen in der Berufschule ist, haben wir sie abgestaubt. Am Sonntag gibt es also Cannelloni – die Quarantäne ist demnach gerettet!
PS: Das Testergebnis meines Sohnes ist übrigens negativ, die Quarantäne geht trotzdem weiter, bis das Ergebnis des morgigen Tests eingetroffen ist. Ich leg dann mal ein paar Bilderbücher auf den vollgerammelten Tisch!
Im Oktober habe ich so viele Menschen getroffen, wie schon lange nicht mehr. Ich hatte ein Treffen mit einer burgenländischen Kinderbuchautorin, habe meinen ersten Tag der offenen Türe veranstaltet, den Frauenkunsthandwerksmarkt in Eisenstadt besucht und begab mich erneut auf eine besondere Forschungsreise – diesmal: Phase 3 meiner Geburt.
Das Wetter im Oktober war teilweise so wunderbar warm, dass es einige Barfußläufe in meinem Garten erlaubt hat. Wir hatten eine reiche Oktoberernte und
Ein Nachmittag mit Sabine Bunt, Sunny und Honey
Sabine Rabel alias Sabine Bunt ist eine burgenländische Kinderbuchautorin und veröffentlichte im Sommer ihr erstes Buch: Sunny und Honey im Hühnerglück. Ich durfte mit ihr einen Nachmittag verbringen und sie erzählte mir alles über die Entstehung ihres ersten Werkes. Die künstlerisch begabte Kindergartenpädagogin hat ein bezauberndes Buch erschaffen, das Mut zur Einzigartigkeit macht. Über den Sommer hinweg hat sie es geschafft, ihr erstes Kinderbuch fertig zu stellen und gleich auch über einen kleinen österreichischen Verlag zu veröffentlichen. „Es war mir wichtig, dass alles so ist, wie ich das möchte.“ sagte sie in unserem Treffen. Ich gratuliere dir, liebe Sabine, nochmal ganz herzlich zu deinem entzückenden Erstlingswerk! Und wisst ihr was? Der Nachfolger ist bereits am Entstehen!
Beratung und Coaching für Eltern
Meine Beratungspakete für Eltern werden immer öfter gebucht, sodass mein Terminkalender so voll ist wie schon lange nicht mehr. Im März hatte ich noch das Gefühl, dass dieses Angebot wohl ein Leerlauf werden würde, aber ich muss zugeben, die Anfragen häufen sich und das macht mich glücklich. Ich liebe es wirklich, Eltern mit kleinen Impulsen Lichtblicke zu geben und dafür zu sorgen, dass sie sich verstanden fühlen. Mit der Einführung der Pakete, in der jeweils ein abschließendes Reflexionsgespräch stattfindet, fühle ich mich deutlich wohler als mit Einzelstunden, weil ich auch nach der Beratung nachvollziehen kann, welchen Nutzen unser Gespräch gebracht hat.
Neben der Arbeit im SpielRaum brenne ich für diese Beratungstätigkeit. „Ich fühle mich bei dir so gut aufgehoben.“ sagte letztens eine Mama zu mir. Und ja, das glaube ich auch. Ich mache diese Arbeit so gerne und freue mich über alle kleinen Schritte, die zu einer gelungenen und respektvollen Eltern-Kind-Beziehung beitragen.
IPPE Fortbildung – Phase 3 der Geburt
Nach den sechs Ausbildungsmodulen zur Babytherapie habe ich mich natürlich auch für die Selbsterfahrungswochen des Instituts für prä-und perinatale Integration entschieden. Nachdem die zweite Woche im März leider nur online stattfand, war ich sehr glücklich, wieder ins Seminarhaus „die Lichtung“ im Waldviertel fahren zu dürfen. Das Seminarhaus steht mitten im Wald, die Zimmer sind in der Burg Rastenfeld untergebracht. Das Ambiente dort ist einzigartig.
Eine ganze Woche durfte ich mich dort also mitten im Wald um die dritte Phase meiner Geburt kümmern und erforschen, welche Glaubenssätze ich aus dieser Zeit mit in mein Leben gebracht habe und welche Verhaltensweisen ich benutze, wenn ich mal anstehe. Die dritte Phase der Geburt beginnt, nachdem sich das Köpfchen in den Geburtskanal gedreht hat und die Stirn am Sakrum ansteht. Dann musst du deinen Kopf in den Nacken strecken, um geboren zu werden. Ich habe vor, diese Woche noch einmal in einem Blogartikel revue passieren zu lassen und diese Phase noch einmal näher zu beschreiben.
Meine Woche im Waldvierteler Wald mit wunderbarem Herbstambiente
Meine Blogartikel im Oktober
Weil da ja doch ganz schön was los war im Oktober, muss ich zugeben, dass ich das mit dem Bloggen nicht so geschafft habe, wie ich mir das Anfang des Jahres vorgestellt habe. So wunderbare Vorschläge gab es in der Content Society und ich habe keinen davon geschafft! Was natürlich nicht heißt, dass ich diese Themenvorschläge niemals verbloggen werde. Geduld, Geduld. Alles auf einmal geht eben nicht. Und so gibt´s diesmal bloß drei Blogartikel in einem Monat:
Reiche Ernte: wir haben Äpfel, Trauben, Quitten, Kürbisse und Zucchini geerntet
Die Quitten werden von einer lieben Omi verarbeitet. Wir tauschen sie jedes Jahr gegen Marmelade oder ihre selbst angebauten Bio-Kartoffel ein.
Meine Uhudlertrauben werden von der Verwandtschaft zu Wein gepresst – zu Weihnachten gibt´s dann Uhudler-Glühwein
Frauenkunsthandwerksmarkt in Eisenstadt: Ich liebe Kunsthandwerk! Mit meiner lieben Freundin Sabine habe ich all die wunderbaren selbstgemachten Dinge durchstöbert und hemmungslos geshoppt. Für den SpielRaum erstand ich süße kleine Bürsten von der Bürstenmacherin Melanie Eckhardt, die eine weich, die andere etwas härter. Und noch mehr Bürsten für mich. Und ein Bild von Katharina Fruhmann für meine liebe Schwester, die am 10.10. zum zweiten Mal Mama geworden ist 🙂
Winter ist Vorlesezeit. Zeit, um sich gemütlich in eine Decke zu kuscheln, Tee oder Kakao zu trinken und ein Buch nach dem anderen zu lesen. Egal, wie alt du bist, ein Bilderbuch hast du schnell in der Hand und blätterst es durch. Es macht nicht nur Spaß, die Bilder zu betrachten, auch der Text ist schnell gelesen, auch, wenn du noch gar nicht so lange lesen kannst.
Hier findest du meine liebsten Winter- und Weihnachtsbücher. Warum 10+? Weil es ja immer sein kann, dass noch welche hinzukommen. Man kann nie genug Bilderbücher haben. Und wenn du eines kennst und mir empfehlen magst, dann schreibe mir doch!
Dieses Buch ist eines meiner liebsten Weihnachtsbücher für das Kindergartenalter. Der Hase fragt die Eule, was Weihnachteln ist. Die Eule, um keine Antwort verlegen, antwortet dem Hasen: „Weihnachten ist, wenn jeder der Eule ein Geschenk bringt.“ Also macht sich der Hase mit seinen Freunden dran, alles für Weihnachten vorzubereiten. Das ein oder andere Missgeschick jedoch führt dazu, dass es anders kommt, als geplant. Die liebevollen Zeichnungen machen dieses Bilderbuch zu dem, was Weihnachten wirklich ist. Leider gibt dieses Buch gerade nur in einer Mini-Ausgabe neu zu kaufen. Gebraucht habe ich es im A4 Format bei medimops gefunden.
Ein zeitloser Kinderbuch-Klassiker aus dem Jahr 1985. Der gute Wanja hört nachts ein Klopfen an seiner Türe. Und das gleich dreimal in dieser eisigen Schneesturmnacht. Drei Tiere suchen einen warmen Platz zum Schlafen und finden ihn bei Wanja. Doch wie ist es, wenn sich Hase, Fuchs und Bär gemeinsam mit einem Jäger eine Hütte teilen? Die wunderbaren Reime und sympathischen Zeichnungen machen aus Unsicherheit und Misstrauen ein gemütliches, warmes Leseerlebnis für Kinder von 3-6 Jahren.
Zilly und Zingaro haben den Winter ziemlich satt. Daher beschließt Zilly, den Sommer in ihren Garten zu zaubern. Aber was glaubst du, was passiert, wenn auf einmal in deinem Garten Sommer mitten im Winter ist? Genau, die Blumen und Tiere sind verwirrt und finden den Sommer gar nicht so wunderbar wie du selbst. Außerdem bekommst du ungebetenen Besuch, der dir deinen wunderbaren Sommer gründlich verdirbt.
Zilly ist eindeutig meine Lieblingszauberin. Korky Paul hat mit ihr eine der komischsten Figuren am Kinderbuchmarkt geschaffen. Jedes Mal lache ich mich schief, wenn ich diese einzigartigen Zeichnungen ansehe! Leider gibt es das Original (siehe Bild oben) nicht mehr neu zu kaufen und gebraucht hat es mittlerweile einen sehr stolzen Preis. Der Link unter dem Bild bringt dich zur Neuauflage. Für Kinder von 4 bis 8 Jahren.
Die Geschichten rund um Findus und Pettersson kann man das ganze Jahr vorlesen. Dieses Buch, in dem Pettersson gemeinsam mit Findus das Weihnachtsfest vorbereitet, ist wie alle anderen humorvoll, liebenswert und glänzt mit seinen fantastischen Zeichnungen. Weil Pettersson sich beim Tannenbaum Holen im Wald den Fuß verstaucht, ist dieses Mal alles anders als sonst. Findus übernimmt so viele Vorbereitungen, wie ihm als kleine Katze möglich ist, aber wie soll ein Weihnachten sein, an dem es nichts zu essen und nicht einmal einen Tannenbaum gibt? Doch was wäre Pettersson ohne geniale Ideen: Gemeinsam bauen die beiden den originellsten Weihnachtsbaum aller Zeiten und an Heiligabend gibt´s auch noch eine Überraschung. Die Bücher von Sven Nordqvist begeistern nicht nur Kinder!
Wahrscheinlich kennt ihr sie alle, die Kinder aus Bullerbü! Weihnachten in Bullerbü ist ein großartiges und sehr aufregendes Familienerlebnis. Für alle, die an Weihnachten ein ähnliches Familienfest feiern, ist dieses Buch eine wunderbare Ergänzung. Ein Buch über Brauchtum und Rituale, über Familienbeziehungen und darüber, wie Kinder die Welt sehen. (Kannst du auch riechen, wie rot die Äpfel sind?). Die Bücher aus Bullerbü sind meiner Meinung nach für Kinder ab 5 Jahren geeignet.
Schon fast so alt wie ich ist dieses Kinderbuch! Lotta aus der Krachmacherstraße kann fast alles, außer Slalom. Was aber passiert, wenn du Slalom übst und deshalb nicht ganz bei der Sache bist, die du eigentlich machen musst? Genau, es geht schief. Astrid Lindgren erzählt von einem selbstbewussten und hilfsbereiten Mädchen, dem Fehler passieren und das auch mit einigen Frustrationen zurecht kommen muss („darum werde ich auch weinen, wenn ich nach Hause komme!“). Doch letztendlich rettet Lotta Weihnachten in ihrer Familie. Ein Klassiker für Kinder ab 4 Jahren, auch für ältere Kinder geeignet.
Bleiben wir bei Astrid Lindgren: Ich bin bekennender Fan ihrer Bücher. Mit Tomte Tummetott zaubert sie einen der bekanntesten Wichtel aus Schweden in unsere deutschsprachigen Kinderzimmer: Tomte Tummetott, der allen Tieren und Menschen auf dem alten Hof Zuversicht und Hoffnung bringt. „Viele Winter sah ich kommen und gehen. Geduld nur, Geduld! Der Frühling ist nah.“ Es tut gut, zu wissen, dass jemand da ist, der auf mich Acht gibt, sich um mein Wohl kümmert und weiß, dass das Rad der Zeit nie stehen bleibt. Das Buch mag manchen veraltet erscheinen, aber ich mag sie, die eintönigen und sich immer wiederholenden Sätze. Kindergartenkinder übrigens auch.
Wieder ein Buch mit den witzigen und sympathischen Zeichnungen von Sven Nordqvist. Mama Muh hat im Hause Scheurer mittlerweile einen Kultstatus auf gleicher Höhe wie Led Zeppelin erreicht. Jeder hier liest Mama Muh, egal wie alt er/sie ist. Mama Muh hat ja schon vieles ausprobiert und in diesem Buch fährt sie mit dem Schlitten. Und wären die Slalomstöcke nicht im Weg gewesen, wäre wahrscheinlich alles gut gegegangen. Wie immer ist es ihre Freundin, die Krähe, die ihr zeigen will, wie Slalom geht. Nun ja, es ist schwierig, auch, wenn man es am besten kann.
Ein einzigartiges Buch für Kinder von drei bis acht Jahren über den Spaß, Neues auszuprobieren und Glaubenssätze zu sprengen!
Der kleine und der große Bär gehen spazieren. Beim Nach Hause Gehen verunsichern die verschiedensten Geräusche des Waldes den kleinen Bären. Der große Bär reagiert aufmerksam auf die Furcht des Kleinen ein. Er hört zu, nimmt die Angst wahr und ernst und erklärt seine „erwachsene“ Wahrheit der Dinge. Dieses Buch transportiert eine ganz besondere Stimmung, die zwischen den Beiden herrscht. Die beiden pflegen eine aufmerksame und einfühlsame Beziehung miteinander. Das Buch vermittelt so viel Geborgenheit, dass man es nur lieben kann! Der Text ist einfach, lautmalerisch und meine Kinder haben ihn sehr gerne mitgesprochen. Für Kinder von 2,5 bis 6 Jahren.
Die Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berger gibt es für alle Jahreszeiten und sogar ein Nachtwimmelbuch. Das Besondere an diesen Wimmelbüchern ist, dass sie in allen Jahreszeiten die gleichen Orte und Menschen zeigen. Was macht Susanne im Frühling, im Sommer und vor allem im Winter? Einige Menschen werden dir sogar auf der Rückseite namentlich vorgestellt. Damit fällt es besonders leicht, Geschichten über sie zu erfinden und zu erzählen. Leg doch mal alle fünf Bücher übereinander und schlage die erste Seite auf. Was fällt dir auf? Gibt es Unterschiede? Wer ist unterwegs? Und wo ist Nico?
So, nun wünsche ich dir viel Spaß beim Vorlesen! Wenn dir ein Bilderbuch unter die Nase kommt, das du besonders gerne magst, teile es gerne mit mir. Ich freu mich über deine Empfehlungen und wer weiß, vielleicht wird diese Liste ja bald mit neuen Büchern aufgefüllt 🙂
„Weißt du, was Langeweile ist?“ fragte die Butter den Gemüseaufstrich.
„Langeweile? Ha, das kenne ich nicht. Mindestens dreimal am Tag werde ich rausgeholt und siehst du ja, ich werde immer weniger! Es ist wunderbar, so lecker zu sein und jedem zu schmecken!“ antwortete der Gemüseaufstrich und lachte überheblich.
„Du bist einfach nur blöd!“ sagte die Butter. Seit der Gemüseaufstrich im Kühlschrank wohnte, kümmerte sich keiner mehr um sie. Hoffentlich war er bald aufgegessen, damit Franziska und ihre Eltern wieder mehr Lust auf Butter hatten.
„Also ich weiß gut, was Langeweile ist!“ meinte die Karotte. „Ich lieg hier schon mindestens 17 Tage herum. Ich würde gerne noch was erleben, bevor ich komplett verschrumple!“
„Dann lass uns doch zusammen was unternehmen!“ schlug die Butter der Karotte vor. „Ich würde gerne mal in den Garten gehen und ein bisschen schwimmen gehen. Franziska hat schon so oft vom Schwimmbecken gesprochen. Ich will es endlich auch mal ausprobieren.“
Die Marmelade stupste den Senf an und flüsterte ihm zu: „Hast du gehört, was die vorhaben? Wie findest du das?“ Aber den Senf kümmerte das alles nicht.
Die Karotte überlegte nicht lange. Sie wanderte zur Kühlschranktüre und sah zur Butter hinauf, die auf dem obersten Regal stand. „Na dann mal los! Komm runter!“
Die Butter ließ sich von ihrem Regal plumpsen, bis sie ganz unten angelangt war. Es war nicht einfach, die Kühlschranktüre zu öffnen. Mit aller Kraft stießen sie fünfmal dagegen, bis sie endlich aufging. „Ruhe da!“ schimpfte die Zucchini in der Gemüselade.
Franziska wurde von dem Lärm wach. „Mama?“ fragte sie in die dunkle Nacht hinein. Mama lag neben ihr und schlief. „Papa?“ Papa lag auf der anderen Seite und schnarchte. „Was war denn das für ein Lärm?“ flüsterte sie ihrem Teddy zu und horchte auf weitere Geräusche.
„Weißt du, so genau habe ich das Haus noch nie betrachtet. Irgendwie bin ich noch nie aus der Küche herausgekommen.“ erzählte die Butter der Karotte.
„Ich schon, ich bin im Garten geboren!“ erzählte die Karotte stolz. Wenn du magst, kann ich dir mein Beet zeigen. Es steht gleich neben dem Schwimmbecken!“
„Warum bist du wach, Liebes?“ fragte Papa Franziska. „Kannst du nicht schlafen?“
„Ich bin wach geworden, weil die Butter und die Karotte vom Kühlschrank ausgebüxt sind, Papa! Sie wollen einen Ausflug in den Garten machen.“
„Ach so“ antwortete Papa und gähnte. „Komm, leg dich zu mir her, dann schlafen wir weiter.“
„Aber Papa, sollten wir nicht nachsehen und sie aufhalten?“
„Nein nein, morgen früh sind sie bestimmt zurück.“
Franziska legte sich in Papas Arme und sie schliefen wieder ein.
Die Butter und die Karotte waren bereits bei der Eingangstüre angekommen, schlüpften durch die Katzenklappe und schon waren sie draußen. Der Mond schien hell, es war noch warm und tausend Grillen zirpten durch die Nacht.
„Komm, ich zeige dir mein Beet!“ rief die Karotte und lief in den Garten. Die Butter blieb noch ein bisschen stehen und betrachtete die Sterne.
„Komm schon, glaubst du, ich warte ewig auf dich?“ Die Karotte rief noch einmal nach ihr und lachte. Sie hüpfte im Gras herum, lief im Kreis und machte einen Purzelbaum.
Die Butter aber ging ganz langsam durch das Gras zum Gemüsebeet. Sie bestaunte die schöne Musik, die von den Grillen kam, schnupperte am feuchten Gras und betrachtete die Gänseblümchen. Als sie endlich beim Gemüsebeet ankam, wartete die Karotte bereits ungeduldig auf sie.
„Also: hier bin ich geboren!“ Mit stolz geschwellter Brust zeigte die Karotte auf den Platz im Gemüsebeet, wo alle Karotten wuchsen. „Hier sind auch meine Geschwister.“ Die Butter suchte den Platz ab, aber alles, was sie sehen konnte, war grünes Kraut. „Wo sind sie denn?“ fragte sie die Karotte. „Na, da unten, in der Erde. Da drin wachsen sie.“
„Ach so“ antwortete die Butter. „Aber jetzt will ich endlich schwimmen gehen!“
Sie lief hinüber zum Schwimmbecken und hüpfte ohne zu überlegen ins Wasser hinein. Kurz tauchte sie unter, aber das Wasser hob sie sanft wieder auf die Oberfläche, wo sie still vor sich her schwamm. Dabei betrachtete sie die Sterne am Himmel, lauschte der Musik der Grillen und genoss die Wärme des Wassers.
Doch etwas Komisches passierte mit ihr. Es kam ihr vor, als wurde sie immer schmäler, nein, doch breiter, oder hallo, vielleicht etwas kleiner? „Was geschieht mit mir? Ich fühle mich irgendwie so schwummerig und flüssig wie das Wasser unter mir.“
„Du schmilzt!“ rief die Karotte. „Du solltest schleunigst raus aus dem Wasser!“
Die Karotte lief zum Gemüsebeet, zerrte an einer Gurke bis sie zu Boden fiel und sagte: „Du musst der Butter aus dem Schwimmbecken helfen. Sofort! Ich hole Hilfe aus dem Haus!“ Sie lief so schnell sie konnte.
Die Gurke legte sich unterdessen an den Rand des Schwimmbeckens und versuchte, der Butter aus dem Wasser zu helfen.
Im Haus angekommen, war die Karotte komplett außer Atem. Sie musste viermal tief Luft holen, bevor sie wieder etwas sagen konnte. „Hey, Brot, wir brauchen dich! Die Butter war schwimmen und jetzt wird sie immer weicher und weicher!“ rief sie auf dem Weg in die Küche.
Franziska wurde wieder wach und setzte sich im Bett auf. „Papa? – Jemand braucht dringend Hilfe!“ Doch der Papa schlief und schnarchte laut.
Das Brot allerdings hörte den Hilfeschrei der Karotte und hüpfte sofort aus seinem Korb. „Allzeit bereit!“ rief das Brot und folgte ihr hinaus in den Garten, wo die Gurke gerade damit beschäftigt war, der Butter aus dem Wasser zu helfen.
„Nur noch ein kleines Stück!“ sagte die Gurke und zog die weiche Butter aus dem Wasser. Das Brot legte sich an den Rand des Schwimmbeckens und sagte: „Komm, ich trag dich nach Hause!“
„Kannst du mich auch noch tragen? Ich bin fix und fertig!“ sagte die Gurke.
„Ich auch!“ meinte die Karotte, immer noch schnaufend.
„Aber sicher doch“ antwortete das Brot.
Die Gurke und die Karotte legten sich nebeneinander auf die Butter. Das Brot trug sie ins Haus bis auf den Küchentisch. Dort schlief auch das Brot ein
„Papa!“ Jetzt flüsterte Franziska nicht mehr. Sie rüttelte an ihrem Papa, bis er endlich aufwachte.
„Was gibt es denn, Liebes?“ fragte er. „Papa, die Butter braucht Hilfe! Sie war schwimmen und nun ist sie geschmolzen!“
„Ach so?“ fragte Papa nach. „Und woher weißt du das so genau?“
„Die Karotte hat es gesagt.“
„Na dann werde ich der Butter mal zur Hilfe eilen.“
Papa ging hinunter in die Küche, blickte nach links und nach rechts. Der Mond schien hell durch das Fenster direkt auf den Küchentisch.
„Mhhmm, wie lecker!“ dachte Papa. Er nahm das Gurken-Karotten-Butterbrot in die Hand und biss herzhaft hinein. „Es geht doch nichts über ein wirklich gutes Butterbrot“ dachte er, aß das Brot auf und ging wieder ins Schlafzimmer.
„Und, was ist jetzt mit der Butter?“ fragte Franziska.
„Alles wunderbar! Die Butter ist immer noch super lecker und seidig geschmeidig. Nur das Salz könnten sie beim nächsten Ausflug mitnehmen!“
So schnell ist er diesmal dahergekommen, der 12.! Ich mag das Blogformat immer noch, doch für den November sollte ich mir definitiv eine Erinnerung in den Kalender schreiben! Übrigens, wenn du auch Lust auf 12 von 12 hast, kannst du deinen Blogbeitrag bei draußen nur Kännchen teilen.
1/12: Morgens mache ich wieder Feuer in meinem SpielRaum, denn heute ist „Tag der offenen Türe“. Es besuchen mich zwei Mamis mit ihren Kindern, die sich für den SpielRaum interessieren – und sich auch gleich anmelden. Während die Kinder die Umgebung erkunden, erzähle ich vom SpielRaum.
2/12: Danach mache ich eine kleine Barfußwanderung durch den Garten.
3/12: Ich mag es, dabei zuzusehen, wie die Blätter von den Bäumen fallen.
4/12: Letzte Ernte. Ein Kürbis hängt noch überm Zaun, den hole ich aber erst morgen.
5/12: Auch die Quitten werden heute geerntet. Eine liebe Omi macht daraus lauter leckere Sachen, die ich selbst niemals zubereiten würde. Dafür bekommen wir von ihr Kartoffel und ein paar Gläser Quittenmarmelade.
6/12: Mein Gudrun-Päckchen ist gekommen! Muss ich gleich auspacken und probieren.
7/12: Ich liebe diese Farbkombinationen! Ich kaufe mir selten neues Gewand. Nachhaltigkeit und Qualität sind für mich wichtig. Und natürlich, dass es passt!
8/12: Ich frage mich, warum der Mais auf meinem Nachbargrundstück so spät geerntet wird. Die Maiskörner sind schon alle hart.
9/12: Ich gucke mir das neue Video von Judith an. Themenvorschlag für diese Woche: Wir bloggen eine ironische Anleitung. Das Thema find ich großartig, mal schauen, wann ich dafür Zeit finde.
10/12: Denn erst einmal ist meine neue Geschichte von der Butter dran. Ich habe sie bereits vor einigen Wochen im Kindergarten erzählt. Nun ist es Zeit, sie niederzuschreiben, endlich! Den Titel habe ich später noch geändert. Die Geschichte von der Butter, die so gerne wandert und schwimmt. Dieser Original-Titel stammt vom vierjährigen Caspar.
11/12: Zeit zum Chillen. Die Katze hat einen ganz besonderen Lieblingsplatz gefunden. Kein Wunder, dass der Koffer nicht dort landet, wo er eigentlich hingehört.
12/12: Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich eine Teeliebhaberin bin? Diesen Abend lasse ich mit einer Tasse „Flowerpower“ von Cupper ausklingen.
„Immer, wenn ich Uno spiele mit meiner Enkeltochter (5 Jahre), sucht sie sich heimlich die Karten aus dem Stapel, die sie brauchen kann. Ich muss nur kurz wegschauen und schon ergreift sie die Gelegenheit. Letztens habe ich mich deshalb so geärgert, dass ich zu ihr gesagt habe, dass ich so nicht mehr mit ihr spielen will!“
Letztes Wochenende hatte ich die wunderbare Möglichkeit, mit drei Omas zu plaudern, sie durch den Kindergarten zu führen und ein bisschen Einblick zu bekommen ins Oma-Sein. So einfach ist das nämlich gar nicht. Da ist es umso feiner, wenn frau die Möglichkeit hat, in die Welt ihrer Enkelkinder einzutauchen.
Warum wollen Kinder mit Erwachsenen Gesellschaftsspiele spielen?
Im Kindergarten im Storchennest, in dem das freie Spiel vorherrschend ist, beobachte ich kaum Kinder, die miteinander Gesellschaftsspiele unter strikter Einhaltung der Regeln spielen. Auch, wenn wir bekannte Spiele anbieten, werden sie in erster Linie angeschaut, vielleicht auch gemeinsam ausprobiert. Als Spielregeln werden dann jeweils die Aktionen definiert, die dem jeweiligen Kind gerade jetzt einfallen. Das Regelspiel wird oft zum Rollenspiel oder Kleine Welt Spiel. Wenn Kindergartenkinder untereinander ohne erwachsene Einmischung spielen, gibt es keine Regeln. Jeder spielt so, wie es seinen Bedürfnissen entspricht.
Der Wunsch, mit Erwachsenen zu spielen entspringt wohl eher dem Bedürfnis nach gemeinsamer Aktivität, denn nach dem Spiel selbst. Egal was, Hauptsache, wir machen etwas miteinander. Und weil Erwachsene nun mal gerne Regeln haben, spielen wir gerne Regelspiele.
Vielleicht denkst du jetzt: „Aber es ist wichtig, dass Kinder Regeln lernen!“
Das sehe ich genauso. Der ganze Tag ist gefüllt mit Regeln, Rhythmen und Ritualen. Erwachsene stellen Regeln und Strukturen auf, an die sich Kinder auch halten (wir tun einander nicht weh, wir sitzen beim Essen bei Tisch, usw.), weil sie ihnen eine wichtige Orientierung geben.
Gründe, warum Kinder beim Spielen schummeln
Das Wort „Schummeln“ ist in unserem Sprachgebrauch negativ behaftet, hat aber auch etwas Schelmenhaftes an sich. Ein Schummler ist kreativ und gewitzt und weiß, wie er sein Gegenüber austricksen kann.
Diese Beschreibung deckt sich nicht mit meinem Bild vom Kind. Ein Regelverstoß, ein Schummeln, eine Überschreitung hat immer einen Grund. Kinder wollen uns mit dem Schummeln keinesfalls verärgern. Vielmehr sagen sie uns damit, dass das Spiel für sein Entwicklungsalter oder seine Tagesverfassung gerade ungeeignet ist oder unser Verhalten sie zum Schummeln auffordert.
1) Das Kind versteht die Sinnhaftigkeit der Regeln noch nicht
Im Stadium des „egozentrischen Regelverständnisses“ unterwirft sich das Kind strikten Regelvorgaben, die von Erwachsenen gemacht werden. Im Vorschulalter hat das Kind also zunächst noch kein Regelbewusstsein. Etwa ab dem Grundschulalter fühlt das Kind eine innere Verpflichtung gegenüber Regeln. Es wird ihm zunehmend wichtiger, dass jeder Mitmensch die vorgegebenen Regeln einhält. So nehmen auch Regelspiele im Alter von 6-10 Jahren zu. Etwa ab dem 10. Lebensjahr versteht das Kind die Regeln als soziale Abmachungen, die selbst festgesetzt und verändert werden können.
Das Regelspiel ist eine Spielform, die Jugendliche und Erwachsene unter sich wählen.
2) Der Verstoß gegen die Regel ist ein soziales Lernfeld
Als ich über dieses Thema nachgedacht habe, fiel mir ein, dass mein Sohn bei einem bestimmten Spiel (Biberbande) immer geschummelt hat. Und zwar nur, als er das mit seinem Papa spielte. Wenn er mit mir spielte, hat er das nicht gemacht. Also habe ich ihn einfach mal gefragt, ob er sich daran erinnern kann und warum er das gemacht hat.
„Es war einfach lustig! Weil der Papa das nie bemerkt hat, habe ich es immer wieder gemacht. Ich hab mir gedacht, irgendwann MUSS er es ja merken!“
Gegen eine Regeln zu verstoßen, hat also auch etwas Lustvolles. Was passiert, wenn ich erwischt werde? Und wer reagiert dann wie? Ist es meinem Mitspieler egal, oder ärgert er sich?
Kinder wägen ab, welche Grenzüberschreitung bei wem welche Reaktion hervorruft. Das gehört zum Erlernen sozialer Kompetenzen. Merke ich also, dass Oma immer wieder verärgert reagiert, kann es sein, dass das meine Lust noch steigert, um ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Immerhin wollten wir ja gemeinsam etwas machen, also warum guckst du jetzt weg, liebe Oma?
3) Verlieren ist einfach blöd!
Ich liebe es, Gesellschaftsspiele mit meiner Familie zu spielen, aber eines mag ich gar nicht: Verlieren.
Vor allem bei Spielen, die vom Zufall abhängen: würfeln, Karten – UNO zum Beispiel. Es gibt kaum eine Strategie, die ich mir ausdenken könnte, die meine ist, um dieses Spiel zu gewinnen. Nein, ich bin davon abhängig, welche Karten ich ziehe. Und wenn die blöd sind, dann verliere ich – kann man eben nichts machen.
Wer also nicht verlieren will, wird kreativ: dann nutze ich eben die Möglichkeit, wenn mein Mitspieler mal kurz wegschaut, um mein Kartendeck etwas zu verbessern.
Diese Kreativität ist durchaus positiv zu bewerten. „Ich lasse mich nicht unterkriegen und tue alles, um am Ende doch Erster zu sein.“ Das ist in Wirklichkeit nur menschlich, denn ganz ehrlich: wer das nicht in sich hat, wäre nicht geboren worden!
Verlieren ist schambehaftet und ich hinterfrage gerne den Satz: „Kinder müssen auch verlieren lernen!“ Nein, müssen sie nicht, ich übrigens auch nicht. Wenn mir ein Spiel keinen Spaß macht, dann höre ich auf. Wenn es mir Spaß macht, dann stört mich auch das Verlieren nicht.
Also wie ist das mit dem Verlieren lernen? Was ich daraus lerne ist, dass ich nicht gut genug bin, dass ich zu klein, zu tollpatschig, zu unerfahren bin. Für junge Kinder werden hauptsächlich Glücksspiele angeboten, weil sie noch keine besondere Strategie verfolgen können. Und gerade hier ist das Verlieren frustrierend, weil man eben vom Glück abhängig ist. Außer bei Gedächtnisspielen (Memory) vielleicht, aber hier sind die Kinder meist klar im Vorteil.
Etwas anders empfinde ich das persönlich bei einem Strategiespiel, die meist ab 8 Jahren angeboten werden. Wenn ich bei einem Strategiespiel verliere, dann habe ich die Möglichkeit, meine Strategie zu überdenken, beim nächsten Mal anders zu spielen, daraus zu lernen. Dann hat das Verlieren einen motivierenden Charakter.
Was kann ich tun, wenn mein Kind beim Spielen schummelt?
Wenn du dein Kind immer wieder dabei ertappst, dass es beim Spielen schummelt, dann solltest du ihm das nicht krumm nehmen. Beobachte vielmehr, ob das Spiel für sein Alter schon geeignet ist. Und ob es Regeln bereits einhalten kann, bzw. selbst einfordert, oder es ihm noch schwer fällt. Spielregeln einzuhalten ist weit weniger wichtig, als Regeln des Zusammenlebens einzuhalten. Bei einem Spiel kommt keiner zu Schaden. Deine eigenen Reaktionen und Gefühle kannst du benennen und daraus Konsequenzen ziehen.
Hier einige Möglichkeiten, wie du Spiele verändern kannst:
1) Erfinde eine kooperative Spielvariante
Aus jedem Gesellschaftsspiel lässt sich mit Leichtigkeit ein kooperatives Spiel machen, um das Gewinnen und Verlieren aus der Situation zu verbannen. In einer kooperativen Variante spielen alle Mitspieler gegen das Spiel. Gewinner ist also entweder das Spiel, oder die Spielenden.
Bleiben wir beim Beispiel UNO. Die gemeinsame Aufgabe könnte lauten:
Wir müssen den ganzen Stapel an Karten so ablegen, dass alle aufeinander passen. Es dürfen nur (z.B.) 10 Karten übrigbleiben. Wenn jemand keine Karten mehr auf der Hand hat, darf er wieder sieben nachziehen.
2) Passe die Regeln an eure Bedürfnisse an
Wenn du bemerkst, dass das Kind mit den vorgegebenen Regeln überfordert ist, kannst du die Regeln gemeinsam mit dem Kind anpassen. Sprecht miteinander und überlegt, wie euch das Spiel besser gefallen würde. Zum Beispiel könntet ihr euch ausmachen, dass Aktionskarten reduziert werden. (z.B. keine +4 Karten im Deck)
3) Schummeln erlaubt!
Spielt doch einmal ein Spiel, in dem jegliche Art von Schummeln erlaubt ist! Das auszuprobieren kann durchaus lustig sein. Je nachdem, wie alt dein Kind ist, kann ein ausgemachtes Schummelspiel zu einem ganz neuen Spiel werden, in dem es veränderte, neue Regeln gibt.
4) Nimm es mit Humor!
Wenn du dein Kind beim Schummeln ertappst, kannst du in dich hineinhorchen, was das mit dir macht. Wirst du wütend? Fühlst du dich betrogen? Gehe deinem Gefühl nach und versuche herauszufinden, woher es kommt. Wurdest du als Kind beschummelt? Oder war vielleicht Schummeln ein absolutes NoGo und du hast deine Mitspieler damit verärgert?
Wenn du herausfinden kannst, woher deine Emotionen kommen, ist es einfacher, sie ziehen zu lassen. Dann ist es auch einfacher, das Schummeln deines Kindes mit Humor zu nehmen.
„Endlich fertig!“ Susi stellte ihre gehäkelten Vögelchen in das Regal im Flur, in dem auch schon viele andere Tiere standen. Eine Katze, eine Giraffe, ein Hund und noch viel mehr! Susis Lieblingsbeschäftigung war es nämlich, kleine süße Kuscheltiere zu häkeln.
Da saßen sie nun. Alle fünf, fein säuberlich, Schulter an Schulter.
Susi war stolz auf ihre Vögelchen. Sie hatten brav alle Fotoshootings mitgemacht und kaum gemeckert. Und während sie ihre Tierchen betrachtete, hatte sie schon eine neue Idee: “Heute fange ich einfach mal mit einer weißen Wolle an, mal schauen, was es diesmal werden wird.“ Susi setzte sich also auf ihr Lieblingssofa, kuschelte sich in ihre warme Decke, nahm die weiße Wolle und eine Häkelnadel zur Hand und begann, die ersten Luftmaschen zu zaubern.
Die fünf Vögel saßen immer noch brav in ihrem Regal und warteten. „Worauf warten wir eigentlich?“ fragte Flora. „Ja, was genau sollen wir jetzt machen?“ fragte Eddie. „Mir ist schon ein bisschen kribbelig, ich müsste mal meine Flügel ausschütteln“ meinte Willi. „Jetzt wartet noch ein bisschen“ versuchte Arnold seine Crew zu beruhigen. „Susi hat bestimmt bald eine Aufgabe für uns.“ „Dann erzähl´ uns wenigstens eine Geschichte bis Susi wieder kommt!“ bat Euphora. „Okay, also, ähm, naja, also…es war einmal…ähem…eine…naja, eine…so eine…dingsbums…, nein, nein, nein,“ Arnold schüttelte seinen Kopf wild hin und her. „Ich bin doch nicht hier zum Geschichten Erzählen!“ Er streckte seine Brust heraus und hob stolz seinen Kopf: „Ich habe Adleraugen und bin sehr aufmerksam. Ich bin ein wachsamer Kerl mit einem großen Herz. Ich brauche eine sehr wichtige Aufgabe!“ „Also findest du, dass Geschichten Erzählen nicht wichtig ist, oder wie?“ fragte Euphora empört. „Also ich mag deine Geschichten, Euphora. Und du, Arnold, du solltest nicht so überheblich sein. Lasst uns doch friedlich sein.“ Das hätte Willi nicht sagen sollen. Eddie bekam einen Lachkrampf, Arnold wurde rot vor Wut. Euphora drehte sich in die andere Richtung und sah Flora an. „Ich halte mich da raus, mir ist alles egal. Ich hab schon Kopfweh vor lauter Langeweile.“
So ging das den ganzen Abend weiter. Die fünf Freunde stritten, bis sie sich irgendwann nichts mehr zu sagen hatten. Da saßen sie also wieder und langweilten sich zu Tode.
Vor dem Schlafengehen kam Susi mit Anna am Kuscheltierregal vorbei. Anna stellte sich auf ihre Zehenspitzen, gab jedem Tierchen einen Kuss und sagte „Gute Nacht“. Einige Kuscheltiere murmelten ein „Gute Nacht, Anna!“ zurück. Die Katze gähnte, legte sich hin und schlief gleich ein. Bald darauf schliefen auch die Giraffe und der Hund ein.
Als Anna zu Arnold kam flüsterte sie ihm ins Ohr: „Kannst du bitte in der Nacht auf meine Einhörner aufpassen? Die spielen immer so wild und ich will nicht, dass sich eines verletzt!“ Sobald das Licht abgedreht war, machte sich Arnold auf den Weg ins Kinderzimmer. „Gute Nacht allerseits, ich muss jetzt leider einen wichtigen Auftrag erledigen!“ verabschiedete sich Arnold sehr wichtig von seinen Freunden.
„Und was genau sollen WIR jetzt machen?“ fragte Eddie in die Runde.
„Also, ich geh` lesen!“ meinte Euphora und verkrümelte sich im Buchregal.
„Ich nehme ein Bad!“ antwortete Flora und wanderte ins Badezimmer.
„Ich bin mal kurz weg!“ rief Willi und flog zum Fenster raus.
„Okay, dann mix ich mir einen Cocktail!“ freute sich Eddi und machte sich auf den Weg zum Kühlschrank.
Kannst dir jetzt schon denken, was da passiert ist? Na gut, ich erzähl es dir ganz genau: Als Susi am nächsten Morgen aufstand und auf dem Weg in die Küche beim Badezimmer vorbeikam, blieb sie kurz stehen. Sie drehte sich einmal im Kreis, sah nach rechts und links und dachte bei sich: „Irgendetwas stimmt hier nicht.“ Dann blickte sie sich noch einmal um, ging einen Schritt weiter und jetzt spürte sie es: Der Boden vor dem Badezimmer war pitschnass. (So, wie ihre Zehen!) Jetzt konnte Susi sogar die kleinen Wasserlacken auf dem Flur sehen. Sie öffnete die Badezimmertüre und blieb erschrocken stehen. Die Badewanne war so vollgefüllt, dass das Wasser über den Rand lief.
Susi ging weiter. Im Wohnzimmer sah sie all ihre geliebten Bücher auf dem Boden liegen. Manche waren aufgeschlagen, andere aufgestapelt. Das Buchregal aber war so gut wie leer und Susis Ordnung dahin. Da schlug die Hände zusammen und rief: „Ach, du meine Güte! Wie schaut´s denn da aus? Anna? Hast du etwas mit diesem Chaos zu tun? Denn wenn ja, dann musst du es auch wieder in Ordnung bringen!“ rief sie. „Was ist los, Mama?“ fragte Anna, die gerade aufgestanden ist. „Ja schau dir doch mal an, wie es hier ausschaut! Hast du etwa in der Nacht gebadet?“ „Also ich war das nicht. Ich hab´ geschlafen, so wie du hoffentlich auch!“
In der Küche sah es nicht viel anders aus: Die Kühlschranktüre stand sperrangelweit offen, die Gemüselade war herausgeschoben und am Boden lagen Salatblätter und Tomaten. Auch ein Ei hatte es erwischt. Die Butterdose war gerade noch so davongekommen.
Ein Blick aus dem Fenster verriet Susi, dass jemand im Kräuterbeet gewühlt hat. „Wer hat bloß so ein Chaos veranstaltet?“ wunderte sich Susi und begann, den Kühlschrank wieder einzuräumen und den Boden sauber zu machen.
Währenddessen ging Anna zum Regal mit den gehäkelten Kuscheltieren. (Die heißen übrigens AMIGURUMI – kannst du das sagen?) Dort saßen sie alle. Die Katze, der Hund, die Giraffe, alle. Auch die Vogelcrew saß dort. Fein säuberlich, Schulter an Schulter.
„Arnold, hast du auf meine Einhörner aufgepasst?“ „Ja, Prinzessin, alles in Ordnung!“ antwortete Arnold. „Und ihr so? Was habt ihr in der Nacht gemacht?“ fragte sie die anderen Kuscheltiere. Keiner antwortete.
Euphora gähnte und schloss die Augen. Eddie rülpste. Willi schüttelte seine mit Erde verklebten Flügel aus. Flora tropfte.
„Wieso bist du nass, Flora?“ fragte Anna. – „Na, weil ich gebadet habe.“ „Aha“ sagte Anna. „Mama, komm einmal!“ rief sie. „Ich glaube, ich weiß, wer das Chaos angerichtet hat!“
„Ich habe gestern Abend Arnold gebeten, nachts auf meine Einhörner aufzupassen. Währenddessen hat Flora in der Badewanne gebadet. Ich habe gesehen, dass sie nass ist. Und hier, siehst du, hier kann man ihre nassen Fußspuren sehen!“ Anna zeigte auf die nassen Flecken im Regal. „Und ich glaube, dass Eddie den Kühlschrank geplündert hat, denn er hat gerade ganz laut gerülpst. Und vermutlich hat Euphora die ganze Nacht mit deinen Büchern verbracht, denn jetzt ist sie ganz müde, siehst du?“
Susi war erst einmal sprachlos. Sie hatte so viele Fragen im Kopf. Wieso machten sie so etwas? „Aber ihr seid doch in erster Linie Kuscheltiere. Sollten Kuscheltiere nicht einfach im Regal sitzen und warten, bis sie zum Spielen geholt werden?“ (Was meinst du dazu?)
„Warten. Warten. Warten.“ äffte Eddie Susi nach. Jetzt redeten alle gleichzeitig: „Nix da warten“ (Flora) – „Ausgewartet!“ (Willi) – „Wer wartet, der altert!“ (Euphora)
„Okay, okay, okay.“ Susi stoppte die aufgeregte Vogelcrew mit einem Handzeichen. „Anna, vielen Dank, dass du diesen Chaos-Fall aufgeklärt hast. Ihr sehe, seid sehr aufgebracht. Ich denke, wir sollten alle mal in Ruhe miteinander reden. Einer nach dem anderen, okay?“
Arnold ergriff als erster das Wort. Während er sprach, ging er ein paar Schritte: „Susi“ begann er „du hast uns so schön gemacht. Aber weißt du, ich denke, also ich meine, ICH brauche eine Aufgabe. Erst waren da die Freunde, die du mir gemacht hast. Da konnte ich dabei sein und dir sagen, was mir gefällt. Dann waren da die spannenden Fotoshootings. Tja, und dann…naja, und dann warst du wieder mit der Wolle beschäftigt und wir haben im Regal gewartet. Und warten ist eben mega-laaaangweilig!“
„Also mir ist es eindeutig zu warm hier im Regal.“ warf Eddie ein. „Ich muss einfach hin und wieder fliegen und nach schönen Blumen Ausschau halten.“ meinte Willi. „Und ich brauche Wasser. Wasser und hmm, naja, Wasser eben“ sagte Flora. „Also ich brauche nur ein paar Bücher zur Inspiration für meine Geschichten“ rief Euphora dazwischen.
Susi rieb sich mit beiden Händen einmal über das Gesicht und staunte: „Das habe ich ja noch nie erlebt. Also gut, ich lasse mir etwas einfallen.“
Als Susi mit Anna beim Frühstück saß, seufzte sie laut. „Ich hab´ einfach null Idee, wie ich diese Vögel beschäftigen kann.“ „Mama, was hältst du davon, wenn ich sie mit in den Kindergarten nehme? Dort könnte Arnold helfen, auf die Kinder aufzupassen. Euphora könnte ihre Geschichten erzählen und es gibt viele Bücher dort. Willi kann dort Blumen basteln und sich ums Blumenbeet kümmern. Hmm, Eddie,…für Eddie und Flora finden wir bestimmt auch eine Beschäftigung.“ „Oh, das ist ja eine wunderbare Idee, Anna! Am besten fragen wir sie mal, was sie davon halten!“
Und so kam es, dass Anna die ganze Vogelcrew in ihren Rucksack packte und mit in den Kindergarten nahm. Arnold war begeistert. Endlich konnte er herumfliegen und mit seinen Adleraugen auf die vielen Kinder aufpassen. Willi kümmerte sich mit Begeisterung um das Blumenbeet und rupfte Unkraut aus. Euphora las den Kindern Geschichten vor.
Du fragst dich bestimmt, welche Aufgabe Eddie und Flora gefunden haben, oder? Ich verrate es dir: Eddies liebster Platz war die Sandkiste. Dort war es schön kühl und außerdem war dort immer was los. Flora verbrachte den ganzen Vormittag beim Wassertisch im Garten. Den Schminktisch und den Frisiertisch hatte sie noch gar nicht entdeckt.
Als Susi die Vogelcrew nach dem Kindergarten ins Regal stellte, waren sie alle supermüde. Eddie schlief sofort ein, Euphora fielen auch schon die Augen zu. Flora streckte gemütlich ihre langen Beine aus und Eddie gähnte. „Dürfen wir morgen wieder mit in den Kindergarten?“ fragte Arnold mit letzter Kraft. „Aber sicher doch.“ antwortete Susi und lächelte.
Nachdem ich im Sommer blogtechnisch etwas nachgelassen habe, nehme ich den Rhythmus wieder auf und mache wieder mit bei 12 von 12. Hier also mein 12. September 21 in 12 Bildern.
1/12: Guten Morgen! Ein Blick in meinen Garten von der Terrasse aus. Es hat 22 Grad, herrlich!
Die Katze schläft auch noch, so wie meine Kinder.
Nach einem Frühstück zu zweit geht es gleich mal ins Pool bei 25 Grad. Und das am 12. September, wie cool ist das denn?
Für die Geburtstagsgeschenke brauche ich noch Sonnenblumenkerne.
Meine Nichten und Neffen feiern heute Geburtstag. Jede:r bekommt ein Töpchen mit Sonnenblumenkernen und Radieschensamen
Im Garten meines Bruders feiern wir gleich drei Geburtstage. Helena wird bald drei Jahre alt!
Mein Neffe Marcus wird vier.
Und einen fünften Geburtstag gibt es auch noch zu feiern! Happy Birthday, liebe Katharina!
Während die jungen Kinder rutschen und Feuerwehr spielen, spielen die älteren Magic
Bei der Heimfahrt begegnet uns dieses tolle Farbspiel am Himmel.
Ich mache noch einen letzten SpielRaumcheck: Alles fertig für morgen!
„Was? Du erzählst einfach so eine Geschichte? Ohne dir vorher überlegt zu haben, worum es gehen soll?“
Ja, so mache ich das. Jeden Tag erzählen wir im Montessoriverein Storchennest unseren Kindergartenkindern eine Schlussgeschichte. Dazu braucht es weder eine spezielle Ausbildung, noch einen besonders kreativen Geist. Es ist ganz einfach, eine Geschichte frei zu erzählen, wenn du deine Zuhörerinnen um Hilfe bittest und ihnen genau zuhörst. Denn die Ideen kommen meist von den Kindern selbst.
Diese fünf Schritte helfen dir dabei, einfach einmal zu starten und deine Zuhörerinnen an das Miterzählen zu gewöhnen.
1. Wähle einen Ideenbooster
Um eine Idee für eine kurze Geschichte zu bekommen, kannst du dir Helferlein zulegen. Das kann ein Wimmelbild sein oder Symbole, die du mit deinen Kindern auf Kärtchen oder Steine zeichnest. Wenn du es dir ganz einfach machten möchtest, hol dir gerne meine Geschichtenwürfel mit echten Fotos zum Selbermachen.
Zieht nun so viele Kärtchen oder Steine, wie ihr wollt (nicht mehr als fünf! – nachziehen könnt ihr immer noch!) und guckt euch die Symbole genau an.
Wenn du gerade keine Helferlein zur Hand hast, kannst du natürlich auch deine ZuhörerInnen auch um Ideen bitten. Frag sie einfach, wie die Geschichte heißen soll!
Vielleicht erzählen dir jetzt schon deine Kinder, was ihnen zu den verschiedenen Symbolen einfällt. Oder sie erzählen dir gleich, was sie damit schon einmal erlebt haben. Lass jede einzelne Zuhörerin erzählen, was er zu erzählen hat und höre einfach gut zu. Das Ziel eures Zusammenseins muss nicht unbedingt eine perfekt erzählte Geschichte von dir sein 😉 Es geht vielmehr um ein gegenseitiges Zuhören und aufmerksames Zusammensein. QualityTime für Jung und Alt.
2. Such dir eine Hauptfigur
Während vielleicht deine Kinder noch von ihren Erlebnissen erzählen, kannst du schon eine Hauptfigur wählen. Wer könnte Ähnliches erlebt haben, wie dieses Kind? Die Hauptfigur kann ein Tier sein – oder mehrere. Oder ein Onkel, ein Opa, eine Tante aus Amerika oder das Nachbarskind. Erfinde eine Figur, die in die Welt deines Kindes passt. Diese Hauptfigur benötigt einen Namen. Kinder lieben lustige Namen, lass deiner Kreativität einfach freien Lauf. Wenn dir keiner einfällt, frag einfach deine Zuhörerinnen. Am besten beginnst du deine Geschichte damit, deine Hauptfigur zu beschreiben. Haarfarbe, Alter, Hobbys, vielleicht, woher sie ihren Namen hat,…
Welche Eigenschaften hat deine Hauptfigur? Ist es vielleicht das Schwein Rosa, das eigentlich gelb ist? Oder die schusselige Tante Helga, die ständig etwas vergisst oder verkehrt herum macht?
Die Hauptfigur(en) in deiner Geschichte haben entweder ein Problem, das gelöst werden muss. Oder sie erleben etwas Unvorhergesehenes, Außergewöhnliches, das spezielle Handlungen nach sich zieht. Für Kinder unter drei Jahren braucht es weder ein Problem, noch ein spezielles Abenteuer. Für so junge Kinder reicht es aus, etwas nachzuerzählen, was sie vielleicht selbst in jüngster Zeit erlebt haben.
3. Beschreibe die Umgebung
Beschreibe nun, wo deine Hauptfigur lebt. Wie sieht es dort aus und wer lebt noch dort? Ist es kalt oder warm? Ist es eine Insel oder der Kühlschrank? Weißt du, es gibt sooo viele lustige Orte, wo man sein kann! Schau dir auch noch einmal die Symbole an: Könnte es sein, dass deine Hauptfigur(en) im Waschbecken wohnen? Oder in einem Baum? Im Sofa? Tja, glaub mir, das erhöht die Möglichkeiten, dass dir JETZT die beste Geschichte für deine Figur(en) in den Sinn kommt. Und wenn nicht? Dann frag wie immer deine Zuhörerinnen: „Was glaubt ihr, wie es sich in einem Sofa lebt?“
4. Beschreibe einen Prozess
Bleiben wir beim Sofa. Egal, wo du lebst, du musst etwas zu essen und zu trinken besorgen, du brauchst vielleicht Licht und außerdem auch mal frische Luft. Vielleicht bist du auch neugierig, was sich außerhalb deiner Polsterwelt befindet. Jetzt ist es einfach, den Prozess des Essenholens zu beschreiben, oder? Hast du als Hauptfigur ein menschliches Wesen gewählt, dann kannst du es zum Beispiel für das Leben im Sofa schrumpfen lassen. Ganz einfach. Oder – noch eine Idee: deine Hauptfigur fragt sich, warum sie im Sofa ständig Essensreste findet. Dann kannst du erzählen, wie das jeden Tag aufs Neue aussieht. Wie fühlt sich deine Hauptfigur und welche Lösung braucht es? Ich bin sicher, spätestens JETZT helfen dir deine Zuhörerinnen auf die Sprünge!
5. Lösungsfindung und Schluss
Du kannst ganz einfache Lösungen für das Geschichtenende finden. Ein Zauber wirkt übrigens immer. Im Falle unserer Sofageschichte gäbe es mehrere Ideen. Die Menschen könnten wieder größer werden oder die kleinen Wesen kennenlernen, die im Sofa wohnen. Und dann? Worauf einigen sie sich, wenn sie friedlich zusammenwohnen wollen?
Wenn du ältere Zuhörerinnen hast und merkst, dass sie noch mehr hören wollen, kannst du die erste Lösung als unbrauchbar definieren. Oder hat die vermeintliche Lösung etwa noch mehr angestellt und das Problem ist jetzt noch größer?
Wenn du das Gefühl hast, deine Zuhörerinnen werden ungeduldig, komme zu einem schnellen, simplen Schluss. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeitsspanne deiner Kinder zu beachten und nicht überzustrapazieren. Wenn die Geschichte noch gar nicht fertig ist, du aber schon bemerkst, dass keiner mehr zuhört, kannst du die Geschichte beenden, indem du einen zweiten Teil zu einem ausgemachten Termin ankündigst.
„Und was machen wir jetzt mit all diesen Luftballons?“ fragt Mama.
„Wir lassen sie einfach hängen, bis allen die Luft ausgegangen ist.“ antwortet Papa.
„Nein, das mag ich nicht. Immerhin sind es meine Geburtstagsluftballons!“ Nico verschränkt trotzig seine Hände vor der Brust. Seit vier Tagen schon hängen sieben bunte Luftballons auf der Terrasse. Sein Onkel Christoph hat sie ihm zum Geburtstag geschenkt. Er hat auf jeden einzelnen eine Zahl geschrieben und für Nico am Terrassengeländer befestigt.
Der blaue mit der Nummer 4 schaut irgendwie schon schrumpelig aus. Der rote mit der Nummer 1 ist auch schon etwas kleiner als die anderen.
Onkel Christoph ist schon wieder abgereist. Er arbeitet weit weg. Nämlich in Saudi-Arabien. Kennst du das? Da muss man stundenlang mit dem Flugzeug hinfliegen. Aber jedes Jahr besucht Onkel Christoph Nico zum Geburtstag.
Nico mag seinen Onkel sehr. Wenn Christoph kommt, ist alles anders. Er kümmert sich ausschließlich um Nico. Der Onkel baut die besten Legohäuser, erzählt ihm Geschichten aus Saudi-Arabien und was Onkel Christoph am besten kann: er schwimmt mit Nico am Rücken durch den ganzen Stausee!
„Also, was möchtest du denn mit den Luftballons machen? Hast du eine Idee?“ fragt Mama nochmal.
Aber Nico hat leider keine Idee.
Nach dem Essen geht Nico zu seinem Opa. Das ist nicht weit, nur am anderen Ende vom Garten.
„Du, Opa, hast du eine Idee, was ich mit Onkel Christophs Luftballons machen könnte? Ich mag nicht, dass ihnen die Luft ausgeht. Am liebsten wäre mir, sie würden immer auf der Terrasse hängen bleiben, damit sie mich immer an Onkel Christoph erinnern.“
„Ja, das wäre schön. Ich kenne leider keine Luftballons, denen nicht irgendwann die Luft ausgeht.“ sagt Opa.
„Weißt du, was ich einmal gemacht habe, als ich noch ein Kind war?“ fragt Opa.
„Nein. Aber du erzählst es mir sicher gleich.“ antwortet Nico. Wenn Opa anfing, von seiner Kindheit zu erzählen, bekam Nico Gänsehaut. Denn er liebte diese Geschichten. Wild waren sie und aufregend. Manchmal wünschte er sich, Opas Bruder zu sein und mit ihm all die abenteuerlichen Dinge zu erleben, von denen Opa erzählte.
Opa wuchs auf einem Bauernhof in den Bergen auf. Einmal musste er im Sturm ein Lämmchen suchen, das verloren gegangen war. Nicos Lieblingsgeschichte aber war die, als Opa einen Schatz gefunden hat.
„Also“ beginnt Opa zu erzählen: „als ich klein war, bekam ich einmal einen Luftballon geschenkt, der mit Helium befüllt war. Ein Zirkus war im Dorf und jemand von den Zirkusleuten drückte mir Bella einfach in die Hand. Lass mich nachdenken, wer das war…“
„Bella?“ fragt Nico erstaunt
„Ja, Bella, so nannte ich meinen Luftballon. Sie hatte große rote Lippen und riesige Augen mit Wimpern dran. Ihre Wangen waren rot und ihr Gesicht vornehm weiß. Sie war eine Schönheit, deshalb hieß sie Bella. Ich war so stolz auf sie. Niemand hatte so einen wunderschönen Luftballon im Ort. Ich band sie ganz fest am Lattenzaun fest. Dort tanzte sie im Wind und ich konnte ihr dabei von meiner Stube aus durchs Fenster zusehen.“ Opas Augen sahen in die Ferne. Er seufzte einmal tief, sah dann Nico an und lächelte.
„Und was ist mit Bella passiert?“ fragt Nico nach.
Opa seufzte noch einmal tief, überlegte kurz und sagte dann: „Ich hab´ sie auf Reisen geschickt. Irgendwann hat sie mir leidgetan. Tagein tagaus flatterte sie da im Wind, immer an der gleichen Stelle. Ich glaube nicht, dass sie das glücklich machte. Also hab´ ich eines Tages meinen Namen und meine Adresse auf einen Zettel geschrieben. Den habe ich dann an ihre Schnur geknotet und ihr gesagt, sie solle einen schönen Gefährten finden, mit dem sie gemeinsam im Wind tanzen könnte.“
Jetzt lachte er und sah Nico direkt in die Augen. „Ich hab´ sie losgebunden, bin ein Stück mit ihr gelaufen und dann hab ich sie einfach losgelassen.“ Opa zeigt mit der Hand zum Himmel: „Sie flog hoch, so hoch, dass ich sie bald nicht mehr sehen konnte. Zum Abschied rief ich laut: ,Ciao, Bella!`“
Das gefällt Nico. Gemeinsam rufen sie in den Himmel: „Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella…!“
Dabei breitet Opa seine Hände weit aus, immer lauter ruft er, bis er schließlich anfängt, zu lachen. Er lacht und lacht, dass er sich den Bauch halten muss. Und Nico lacht mit.
„Du, Opa“ fragt Nico, als sich beide ein wenig beruhigt haben. „Warum hast du deinen Namen und deine Adresse auf den Zettel geschrieben?“
„Na, damit mir derjenige, der Bella findet, eine Nachricht hinterlassen kann. Eine Nachricht, wo er sie gefunden hat.“
„Und?“ fragt Nico. Gespannt wartet er auf Opas Antwort. Hat er denn eine Nachricht erhalten?
„Nein. Leider habe ich nie eine Nachricht erhalten. Wahrscheinlich hat sich jemand in Bella verliebt und hatte Angst, ich würde sie zurückhaben wollen.“ Er zwinkerte mit einem Auge Nico zu und grinste schelmisch.
Wieder zu Hause geht Nico sofort auf die Terrasse und schaut sich seine Luftballons an. Sieben Stück. Nico begutachtet seine Ballons sehr genau. Mit der Hand überprüft er ihre Festigkeit. Er stellt sich jeden Ballon mit Bellas Gesicht vor.
Nummer zwei: gelb und riesig – nein, gelb auf gar keinen Fall
Nummer drei: weiß, noch fest – könnte gehen
Nummer vier: blau, verschrumpelt – unbrauchbar
Nummer fünf: grün, mittelfest – grüne bella?
Nummer sechs: rosa, groß und fest – auch gut
Nummer sieben: lila, eher klein und weich – nein
Nico entscheidet sich für den weißen Ballon. „Ihre Haut war vornehm weiß“, hat Opa gesagt.
Er holt die wasserfesten Stifte aus Papas Schreibtisch, ein Stück Briefpapier und einen Kugelschreiber.
Mit den wasserfesten Stiften malt Nico dem weißen Ballon riesige Augen mit dichten Wimpern auf, Augenbrauen und eine kleine Nase. Er malt einen vollen rosaroten Mund und rosa Wangen. Auf ihren Hinterkopf schreibt er ihren Namen.
Seine Bella ist wunderschön geworden!
Auf das Briefpapier schreibt er seinen Namen, seinen Nachnamen und seine Adresse. Er faltet das Papier ganz klein, bindet Bellas Schnur drumherum und verknotet sie fest. Damit er eine Nachricht bekommt, wenn jemand Bella gefunden hat.
Dann geht er mit seiner Bella in der Hand zu Opa. Der staunt nicht schlecht, als er Bella sieht. Er schlägt sie Hände zusammen, klatscht laut und lacht dabei. „Ja Grundgütiger, sag mir ja nicht, dass du meine Bella gefunden hast!“
„Nein, Opa, das ist meine Bella!“
„Ohja, und sie ist genauso schön, wie meine Bella damals!“
„Wollen wir sie gemeinsam fliegen lassen?“ fragt Nico.
Opa nickt. Nico hält Bella hoch in die Luft und ruft:
„Ciao Bella!“
Opa stimmt mit ein. Und während Bella immer höher und höher in den Himmel steigt, rufen die beiden siebzehn Mal hintereinander: „Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella, Ciao Bella!“ So lange, bis ihnen die Luft ausgeht und sie sich vor lauter Lachen die Bäuche halten.
Vier Wochen später ruft Mama Nico aus seinem Zimmer. „Du hast Post bekommen!“
„Post? Ich? Ich bekomme nie Post!“ antwortet Nico erstaunt.
Mama reicht ihm einen weißen Briefumschlag mit rotem und blauem Rand. Auf dem Umschlag ist eine grüne Briefmarke. Auf dem Poststempel stehen Buchstaben, die er nicht lesen kann.
Langsam öffnet er den Briefumschlag und faltet den Brief auseinander. Die Schrift ist sehr schwierig zu lesen…
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