Ich selbst habe mit dem Kekse Backen begonnen, als meine Kinder noch sehr klein waren. Da kann ich mich daran erinnern, dass ich mit meinem Ältesten Kekse ausgestochen habe, während das Baby im Tragetuch geschlummert hat. Das „große“ Kind war damals erst 2,5 Jahre alt. Und ich war ziemlich überfordert.
Ich wollte nämlich alles gleichzeitig. Ein schönes Angebot für mein Kleinkind UND schöne Kekse für Weihnachten. Doch vor allem sehr jungen Kindern ist es ziemlich egal, wie ihre Kekse aussehen. Außerdem wollen sie am liebsten ihre eigenen Kekse sofort verspeisen.
Beides gleichzeitig geht also nicht, das habe ich aus meiner Erfahrung gelernt. In den darauffolgenden Jahren habe ich also zuerst ein Backangebot für meine Kinder bereitgestellt und anschließend meine eigenen Kekse gebacken. Und je älter sie geworden sind, desto eher deckten sich unsere Bedürfnisse.
Wenn du also mit deinen Kindern Kekse backen möchtest, gebe ich dir in diesem Artikel ein paar kleine Tipps mit ins Abenteuer:
1. Finde den richtigen Tageszeitpunkt
Kekse Backen mit Kindern ist aufwändig. Daher gilt es vor allem bei dieser Aktivität, den geeigneten Zeitpunkt am Tag zu finden. Ist es für euch besser, den Vormittag oder den Nachmittag zu nützen?
Wichtig bei diesen Überlegungen ist vor allem, ob die Kinder satt und ausgeschlafen sind. Vielleicht magst du auch noch darauf achten, ob dein Kind bereits genügend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung hatte. Vielleicht hast du auch ein Baby und möchtest die Zeit seines Schlafes für die Aktivität nützen? Dann überlege dir vorab, was du tun kannst, wenn das Baby früher wach wird, als geplant.
2. Nimm dir ausreichend Zeit
Kekse Backen mit Kindern braucht Zeit. Möglicherweise wollen die Kinder zwischendurch eine Pause einlegen um zu spielen oder sich zu bewegen. Vielleicht möchtest du auch eine kleine Jause mit einer Tasse Kakao oder Tee zwischendurch anbieten?
Überlege dir auch, was du an dem Tag der Aktivität noch alles vor hast. Damit das Kekse backen auch Spaß macht, solltest du Zeitdruck und Stress so gut wie möglich vermeiden. Das Lustvolle am Backen ist das Hantieren mit dem Teig. Kindern ist es meist ziemlich egal, wie die Kekse schlussendlich aussehen. Für die Kinder zählt meist das Endprodukt weniger als die Freude am Tun.
2. Bereite den Teig rechtzeitig vor
Die unangenehme Sache am Kekse Backen ist, dass es eine Wartezeit gibt. Der Teig ist zwar schnell zusammengeknetet, aber dann ist Ruhepause. Und Warten ist bekanntlich schwierig. Denn das, was Kinder wirklich wollen, ist das Bearbeiten des Teiges. Das Kneten, das Ausrollen und das Ausstechen oder Formen der Kekse.
Wenn du den Teig gemeinsam mit deinen Kindern zubereiten möchtest, kannst du dir einige besondere Aktivitäten für die Ruhepause vorab überlegen. Vielleicht wollt ihr ja gemeinsam etwas spielen oder Geschichten vorlesen? Wichtig ist, dass die Kinder darüber Bescheid wissen, dass es eine Wartezeit gibt, die überbrückt werden muss.
3. Jedem Kind seinen Arbeitsplatz
Bereite für jedes Kind, mit dem du Kekse backen möchtest, einen eigenen Arbeitsplatz vor. Erfahrungsgemäß brauchst du nur wenige wichtige Dinge:
- eine Schürze oder Kleidung, die schmutzig werden darf
- eine Unterlage oder ein Holzbrett
- ein * kleines Nudelholz
- eine kleine Teigkugel
- * einige Ausstechformen
- einen geeigneten Backhandschuh (wenn du gerne selbst nähst, findest du unter diesem Link ein gratis Schnittmuster und eine einfache Nähanleitung)
Für Kinder, die beim Backen helfen, kann es je nach Entwicklungsstand schwierig sein, ihre produzierten Kekse mit allen Familienmitgliedern zu teilen. Da kann es schnell einmal zu Streitereien kommen, wenn nicht klar ist, wer wieviele und welche Kekse anschließend essen darf.
Du kannst für jedes Kind auch ein eigenes Backpapier bereitlegen, das mit seinem Namen beschriftet ist. So kann das Kind anschließend auch gleich über seine eigenen Kekse verfügen. Wenn du nach dem Backen nicht die ganze Küche wischen möchtest, kannst du den Boden mit Leintüchern oder Papier auslegen.
4. Teig Kosten erlaubt
Kinder lieben es, den Teig auszuprobieren, aus dem eigentlich Kekse werden sollten. Kinder lernen mit allen Sinnen und dazu gehört es eben auch, Dinge zu kosten. Ich kann mich immer noch gut daran erinnern, wie der Keksteig meiner Oma geschmeckt hat. Und diese Erinnerung ist verknüpft mit der wohligen Gemütlichkeit und Ruhe in Omas Küche.
Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind rohes Ei isst, dann findest du hier mein zucker-und eifreies Lieblings-Kinder-Keksrezept.
- 250 Gramm Butter
- 250 Gramm Mehl
- 250 Gramm Topfen
Alle Zutaten zu einem schnellen Mürbteig verkneten, danach eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Die Kekse vor dem Backen mit Eiklar bestreichen. Wer mag, kann die Kekse anschließend natürlich nach Belieben verzieren.
5. Beziehe die Kinder in den Reinigungsprozess ein
Wann ein Kind mit seinen Keksen fertig ist, weiß das Kind am besten selbst. Sollte noch zu viel Teig übrig sein, lege ihn einfach in den Kühlschrank. Auch am nächsten Tag kann er noch verarbeitet werden. Oder du selbst machst aus dem übriggebliebenen Teig genau die Kekse, die du dir vorstellst.
Je nach Alter und Entwicklungsstand kannst du die Kinder an der Reinigung der Arbeitsplätze teilhaben lassen. Jedes Kind kann zum Beispiel seinen eigenen Platz so gut es ihm möglich ist, sauber machen. Dabei geht es nicht darum, dass die Kinder perfekt sauber machen, sondern darum, der Aktivität einen Handlungsbogen zu geben und zu zeigen, dass die Reinigung zur Aktivität dazugehört.
So, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Kekse Backen!
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