Ende Juli – mitten im Sommer. Eine kleine Inspiration bringt mich dazu, wieder zu schreiben, denn es ist nun tatsächlich ein halbes Jahr her, dass ich meinen letzten Artikel veröffentlicht habe. Warum war es so still auf meinem Blog?
Anfang Januar habe ich darüber geschrieben, was sich bei mir alles verändern wird. Zu diesem Zeitpunkt war mir bereits klar, dass ich mein Zeitmanagement optimieren muss. Aber mit der einfachen Pausierung von SandSpielRäumen oder diversen Workshops war es nicht getan. Der Frühling war geprägt von zwischenmenschlichen Herausforderungen, persönlichem Grenzen Setzen und dem Haushalten meiner Energiereserven.
Schön langsam erhole ich mich von einem anstrengenden Halbjahr und bin voller Zuversicht, dass meine Ideen und meine gewohnte Energie wieder zurückkommen.
Abschied vom Storchennest
Im September des letzten Jahres habe ich bereits beschlossen, den Kindergarten zu verlassen und mich zu 100% auf meine Selbstständigkeit zu konzentrieren. Doch manchmal kommt es anders, als man denkt. Statt mich immer mehr aus dem Storchennest zu entfernen, schön langsam loszulassen, übernehme ich aufgrund personeller Schwierigkeiten immer mehr Verantwortung. Anfang März übernehme ich sogar vorübergehend die Leitung des Kindergartens bis zum Ende des Schuljahres.
Was auf mich zukommt, überfordert mich einerseits, weil ich bisher wenig Einblick in die Leitungsfunktion hatte, andererseits gibt sie mir einen enormen Schwung an Energie. Während dieser Zeit entdecke ich meine Leidenschaft fast ein bisschen neu, optimiere und digitalisiere Prozesse und verfasse ein Kinderschutzkonzept für unsere Organisation inklusive Verhaltenskodex für MitarbeiterInnen.
Und obwohl meine Energie und mein Schaffen wertgeschätzt werden, entscheide ich mich dazu, die Arbeit im Kindergarten nur dann zu verlängern, wenn tatsächlich niemand aus dem bestehenden Team im September zur Verfügung steht. Über eintausend Gründe sprechen dafür, meiner Selbstständigkeit Vorrang zu geben.
Und so kommt es, dass unsere ganze Familie Ende Juni aus einer liebgewonnenen Institution Abschied nimmt. Nach 19 Jahren freiem Lernen und gemeinsamen Wachsen feiern wir einen emotionalen aber guten Abschied, denn das Loslassen einer (zu) großen Verantwortung fühlt sich gleichzeitig erleichternd an. Das Storchennest war nicht nur für meine Jungs seit 2004 eine unverzichtbare Lernumgebung, sondern auch für mich über Jahre hinweg ein wunderbarer Arbeitsplatz.
Die Content Society – meine stille Begleiterin
Die Content Society ist eine Gruppe von Frauen, die sich dem Bloggen widmet. Allen voran Kursleiterin und Mentorin Judith Peters, die uns jeden Montag auf sympathische Weise mit einer neuen Blogidee füttert. Seit Anfang 2021 bin ich in dieser inspirierenden Runde von großartigen Frauen. Anfang des Jahres bin ich hochmotiviert weiter zu bloggen, um mein Business sichtbarer zu machen. Denn ich habe etwas zu sagen, das unbedingt raus in die Welt muss.
Die Content Society bleibt in den nächsten Wochen eine stete, aber stille Begleiterin. Jeden Montag hole ich zwar das Wochenthema nach, lese mitunter auch manchen Artikel, der entstanden ist, habe aber keine Möglichkeit, selbst einen Text zu verfassen, auch wenn er noch so kurz ist. Meine kreative Ader ist leergesaugt und mein Kopf voll mit anderweitigen Gedanken.
Nicht, dass ich in den letzten sechs Monaten gar nichts geschrieben hätte. Ich habe eine Vielzahl an Dokumenten für den Kindergarten verfasst, die für meine Nachfolgerinnen wichtig sind. All diese Kindergarten To Do’s und meine ganz persönliche Überforderung lassen allerdings keinen Raum zum persönlichen oder intuitiven Schreiben zu. Keine Geschichte, die ich erzähle, möchte verschriftlicht werden, keine Gedanken finden den Weg aufs Papier.
Mit meinem Blogbuddy Eva treffe ich mich zwar regelmäßig, allerdings muss ich auch ihr einige Male einen Korb geben. Die spärliche Energie, die mir neben dem Kindergarten-Chaos übrig bleibt, muss ich für mich selbst aufbringen.
Erst im Juli gelingt es mir, in meiner Society wieder anzukommen. Bei einem Treffen in Wien lerne ich sechs meiner Blogkolleginnen in „live“ kennen. Bei einem gemeinsamen Essen im 6. Wiener Gemeindebezirk genießen wir einen sehr netten und nachhaltigen Abend.
Dieses Treffen vom 22. Juli hat mich dazu gebracht (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Inspiration von Romy Pfyl, die sich mit ihren Nacht-und Tag.Büchern in die Herzen unzähliger LeserInnen schreibt), täglich ein paar Zeilen zu schreiben. Sozusagen als Übung, um wieder reinzukommen in die Welt des Schreibens. Und es hat geklappt. Seit 10 Tagen schreibe ich täglich einen kurzen Absatz über all das, was gerade da ist. Erlebnisse, Gerüche, Gefühle, Geräusche, alles eben. Und nichts ist falsch. Das ist ein Neubeginn und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich diese Art zu schreiben ritualisieren werde.
Die Blog-Dekade der Content Society beginnt heute. Ich nehme mir vor, in den nächsten 10 Tagen 10 Artikel zu veröffentlichen. Worüber ich schreiben werde? Das weiß ich noch nicht, aber ganz sicher über das, was eben einfach da ist!
Neue Energie für bekannte und neue Projekte
Das letzte Event außerhalb meines SpielRaum-Angebotes war der Geschwistertag am 25. März. Mit neun Eltern habe ich einen ganzen Tag verbracht, an dem wir über die Bedürfnisse von Geschwistern, gesprochen haben, warum sie miteinander streiten und wie wir als Eltern diese Streitigkeiten ohne Schimpfen begleiten können.
Nach diesem Tag habe ich das erste Mal bemerkt, dass ich auf meine Energie achtgeben muss, denn am Abend kam der Husten. Nach Wochen Vollgas muss der Körper einfach mal runterschalten. Meine Energie reichte einzig für den Kindergarten. Kein social media, kein Bloggen, kein sichtbar Sein. Dadurch halbierten sich nach Ostern auch meine SpielRäume.
Ursprünglich wollte ich daraufhin im Sommer gar nichts anbieten, um mich ausruhen zu können und meine Energietanks wieder voll aufzufüllen. Aber so ganz ohne fand ich es dann auch langweilig, also habe ich mir ein sehr einfaches Programm überlegt. In meinem Sommerprogramm kannst du alles ausprobieren, was du immer schon einmal sehen wolltest. Den Pikler-SpielRaum, den SandSpielRaum, die Eltern-Baby-Teestunde und den Mamakreis aka Apfelstrudelrunde. Die Sommerangebote sind offen und einzeln buchbar. Es braucht lediglich eine kurze Anmeldung und natürlich – einen freien Platz 😉
Das Programm für den Herbst steht auch schon. Auf all meinen Angebotsseiten findest du jetzt schon die Herbsttermine. Der Teestunde werde ich in den nächsten Tagen auch eine Seite widmen.
Was ich für den Herbst sonst noch so plane? Das verrate ich dir in einem der nächsten Artikel dieser Blogdekade!
Liebe Daniela,
ich habe dich gerade neu entdeckt durch die Blogdekade und habe nun gleich mehrere wundervolle Dinge entdeckt.
Zum einen kann ich jetzt einen tollen Beitrag für „Sandräume“ meinen angehenden Heilpraktiker:innen für Psychotherapie geben. Im Modul Spieltherapieformen, bei denen auch die Sandräume in unserm Curriculum aufgeführt sind.
Dann bin ich sehr gespannt was die „Teestunde“ ist und wann deine Angebotsseite dazu kommt 😉
Dein Beitrag strahlt Sommerfreude aus, ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll. Großartig, dass du nach 6 Monaten wieder startest und ganz lieben Dank für die Inspirationen, vor allem auch Nacht und Tag Seiten, da schaue ich gleich mal rein.
Liebe Grüße und fröhliches Bloggen.
Andrea
Vielen Dank, liebe Andrea! Gerne können wir uns über den SandSpielRaum austauschen. Und ja, ich bin gerade dabei, einen neuen Artikel über die Teestunde zu schreiben. Wird morgen veröffentlicht 🙂
Liebe Daniela,
ich bewundere deine Energie und deine Arbeit. Super spannend, was bei dir im Juli los war und ich wünsche dir weiterhin viel Kraft für deine eigenen Projekte.
Schön, dass ihr euch auch mal live und in Farbe getroffen habt.
Ganz viele Grüße aus München
Silvia
Vielen Dank liebe Silvia, ja das letzte halbe Jahr war herausfordernd. Aber jetzt bin ich wieder voller Kraft und Energie. Das spürt sich wunderbar an!