Der Pikler-SpielRaum ist eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 0-3 Jahren in der fünf bis sieben Kinder in entwicklungshomogenen Gruppen von langjährig ausgebildeten Pikler®-Pädagoginnen beim selbstständigen Entdecken begleitet werden.
Babys und Kleinkinder finden im Pikler-SpielRaum eine altersgerechte vorbereitete Umgebung vor, in der sie sich und ihre Umwelt eigenständig erkunden können. Für dich als Elternteil kann der SpielRaum eine wöchentliche Auszeit bedeuten. Zeit, die nur für dich und dein Kind ist.
In der Piklergruppe hast du die Möglichkeit, eine bedürfnis-und beziehungsorientierte Haltung deinem Kind gegenüber kennen zu lernen und zu festigen. Das freie Spiel deines Kindes lässt dich seine Eigeninitiative und Kompetenz erfahren. Das daraus resultierende Vertrauen bildet die Grundlage für ein Aufwachsen in Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.
Emmi Pikler und ihr pädagogischer Ansatz
Emmi Pikler war eine deutsch-ungarische Kinderärztin, die als Familienärztin arbeitete, bevor sie 1946 die Leitung eines Kinderheimes in Budapest übernahm. Sie gilt als Pionierin einer Zeit, in der Kinder nichts oder kaum etwas zu sagen hatten. Teile ihrer Forschung waren die selbstständige Bewegungsentwicklung und die frühe Kompetenz eines Säuglings, mit seinen Bezugspersonen zu kooperieren. zur Biographie
Die pädagogische Grundlage der Pikler-Pädagogik bildet eine Haltung, die das Kind als autonomes und kompetentes Wesen ansieht. Ein Kind, das von Anfang an selbst für sich entscheiden und seine Bedürfnisse äußern kann.
Themen wie Beziehung auf Augenhöhe, freie Bewegungsentwicklung und freies Spiel unterstützen Familien dabei, ihren Alltag entspannter und gelassener zu leben. Eine freie Bewegungsentwicklung ermöglicht dem Kind einer selbstgewählten, freien Aktivität nachzugehen. Dadurch ist es weniger abhängig von den Erwachsenen. Die alltäglichen Pflegesituationen wie Baden, Wickeln, Anziehen und Mahlzeiten werden als Beziehungsangebot genützt, um das Bedürfnis nach Kontakt und Aufmerksamkeit zu erfüllen.
Mehr zur den pädagogischen Ansätzen Piklers findest du hier: Was ist die Pikler®-Pädagogik?
Die vorbereitete Umgebung im Pikler-SpielRaum
Unter vorbereiteteter Umgebung verstehen wir einen Raum, in dem sich das Kind selbstständig bewegen kann, ohne unnötigen Gefahren und Grenzen ausgesetzt zu sein. Eine Umgebung, die den Bedürfnissen des Kindes seinem Entwicklungsstand entsprechend gerecht wird, um die Welt zu kennen und verstehen zu lernen.
Als SpielRaum-Leiterin gestalte ich eine anregende Lernumgebung, die dazu beiträgt, dass jedes Kind seinen eigenen Interessen folgen kann. Ich stelle offene Spielmaterialien und Pikler®-Bewegungsgeräte zur Verfügung, die das Kind beim Entdecken der Welt und seinem eigenen Körper unterstützen.
Offenes Spielmaterial für die individuelle Lernerfahrung
Als offenes Spielmaterial werden Dinge bezeichnet, die je nach Entwicklungsstufe unterschiedlich genutzt werden können. Es gibt keine Regeln zur Handhabung, wie bei einem didaktischen Spiel. Ein Baby wird die Holzscheibe ergreifen und berühren, sie fallen lassen und mit dem Mund verkosten, während ein zweijähriges Kleinkind mit denselben Holzscheiben vielleicht eine Straße oder einen Turm baut.
Offenes Spielmaterial fördert die Kreativität des Spiels und kann von jedem Kind unterschiedlich, je nach eigenem Interesse und Möglichkeiten benutzt werden. Jedes Kind sucht sich selbst im Spiel seine eigenen Herausforderungen, dadurch entsteht keine Über- oder Unterforderung. Die Freude am Tun und die Entdeckungen, die jedes Kind für sich macht, stehen im Vordergrund und sorgen für lebendiges Lernen.
Wenn du mehr über geeignetes Spielmaterial für die jeweiligen Entwicklungsetappen erfahren möchtest, findest du hier meine kostenlose Liste von Spielsachen, die zum freien Spiel einladen.
Pikler-Bewegungsgeräte unterstützen die freie Bewegungsentwicklung
Zusätzlich zum Spielmaterial biete ich auch Pikler-Bewegungsgeräte an, die dem Bewegungsbedürfnis von Babys und Kleinkindern entsprechen und vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen.
Das Pikler-Dreieck mit Rutsche
Das Pikler-Dreieck oder auch Dreieckständer genannt, bietet Kindern bis sechs Jahren vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Babys können sich an den Gitterstäben hochziehen und ihre ersten Stehversuche unternehmen. Viele Kinder unternehmen ihre ersten Kletterversuche noch bevor sie zu gehen beginnen. Wenn die Kinder älter werden, wird es interessant, über die Spitze zu klettern und an der anderen Seite wieder runter zu kommen.
Die angebaute Rutsche erweitert die Nutzungsmöglichkeiten des Kletterdreiecks. Schon Babys ziehen sich in Bauchlage mit den Händen an der Rutsche hoch und lassen sich dann wieder runterrutschen. Manche benutzen sie auch als Hindernis zum Drüberkrabbeln oder um Autos, Puppen oder andere Gegenstände rutschen zu lassen.
Der Pikler-Tunnel oder auch Pikler-Labyrinth
Der Holztunnel lädt zum Durchkrabbeln und zum Draufklettern ein. Durch die Gitterstäbe ist er auch innen hell und die Kinder können jederzeit Blickkontakt zu den Erwachsenen „draußen“ aufnehmen. Kinder, die gerade lernen, sich hoch zu ziehen, benutzen die Gitterstäbe, um sich daran fest zu halten. Zusätzlich zum Piklertunnel verwende ich die beiden würfeligen Anbauteile gerne alleinstehend, weil in meinem SpielRaum für das ganze Labyrinth zu wenig Platz ist.
Die Krabbelkiste oder das Podest mit schiefer Ebene
Kinder lieben große Körbe oder Behältnisse, in die sie sich reinlegen oder setzen können. Manchmal fülle ich die Kiste mit Bällen oder Schüsseln, manchmal bleibt sie auch leer. Ich achte bei den Vorbereitungen auf die Spielvorlieben der jeweiligen Kinder. Statt der Krabbelkiste stelle ich gerne auch verschieden große Körbe zur Verfügung.
Die Krabbelkiste ist ca. 18cm hoch und wird umgedreht zu einem Podest. An das Podest angebaut befinden sich zwei bis drei schiefe Ebenen, die sich durch ihre Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden. In meinem SpielRaum findest du eine Ebene mit einem Teppich, eine aus Holz und eine mit einer glatten, rutschigen Oberfläche.
Schon sehr junge Kinder interessieren sich für Stufen und Erhöhungen. Das Podest bietet durch seine Größe genügend Möglichkeiten, sicher rauf und runter zu krabbeln. Die schrägen Ebenen werden gerne zum Rutschen verwendet. Eine freudige Herausforderung ist die Schräge für das Kind, das erst Gehen gelernt hat. Ältere Kinder beobachte ich dabei, wie sie das Stufensteigen ohne Anhalten auf dem Podest üben.
So sieht der Ablauf in meinem Pikler-SpielRaum aus
Ankommen im Pikler-SpielRaum
Wenn du mit deinem Kind im SpielRaum ankommst, entscheidest du dich erst einmal für einen Sitzplatz, der aus einem Teppich und zwei Sitzpölstern besteht. Da es keine Sitzordnung gibt, kannst du deinen Platz frei wählen. Von hier aus kann dein Kind seine Entdeckungsreise starten. Es kann sein, dass es noch gerne einige Zeit beobachtend auf deinem Schoß verbringt. Jedes Kind bekommt genügend Zeit und Raum, um sich von den Eltern zu lösen und mit seinen Erkundungen zu beginnen.
Es wird nicht bewertet, wie die Kinder ihr Spiel beginnen. Manche holen vielleicht mal ein interessantes Objekt, um damit sofort wieder zur Mama zu gehen, während andere Kinder sich sofort mitten in den Raum begeben. Alles darf sein, nichts muss. Die abwartende Haltung von Eltern und Pädagogin setzt die Kinder nicht unter Druck.
Freie Spielzeit im Pikler-SpielRaum
Jedes Kind darf selbst entscheiden, womit und wie lange es damit spielen mag. Die Atmosphäre im SpielRaum wird bewusst ruhig gehalten, damit die Kinder sich ganz und gar auf ihr Spiel einlassen können.
Als SpielRaum-Leiterin stelle ich eine Brücke dar zwischen der Begleitung der Eltern und der Gewöhnung daran, dass auch andere Menschen die Kinder begleiten. Ich sorge mich um die Umgebung, halte den Raum und die Zeit im Auge und begleite die Kinder bei Schwierigkeiten. So begleite ich sie zum Beispiel beim Klettern, nehme Teil an ihrem Spiel und gebe Worte für ihre Handlungen.
Kommt es zwischen den Kindern zu Begegnungen oder sogar Konflikten, begleite ich sie geduldig und wohlwollend. In einer Konfliktsituation gibt es kein Opfer und keinen Täter. Ich benenne die Bedürfnisse der beteiligten Kinder und signalisiere mit meiner Haltung mein Vertrauen in ihre soziale Kompetenz und ihren Willen zur Kooperation.
Aufräumen und Ende des Pikler-SpielRaums
Mein SpielRaum dauert je nach Alter der Kinder zwischen 60 und 75 Minuten. Fünf bis zehn Minuten vor Schluss beginne ich damit, die Spielsachen aufzuräumen. Dabei gehe ich von Kind zu Kind und sage ihm, dass ich jetzt mit dem Aufräumen beginnen werde. Zuerst räume ich die Bewegungsgeräte weg, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Da ich mit dem Aufräumen beschäftigt bin, kann ich meine Aufmerksamkeit nicht mehr kletternden Kindern widmen.
Die Kinder dürfen beim Einräumen helfen, müssen das aber nicht. Meiner Erfahrung nach sind es meist Kinder ab 18-20 Monaten, die sich für das Einräumen der Spielsachen interessieren. Wenn ich bemerke, dass Kinder gerne helfen, bekommen sie von mir auch spezielle Aufgaben. So bitte ich sie zum Beispiel, das Körbchen aufs Regal zu stellen oder die Autos in das Körbchen zu legen.
Zum Abschluss des SpielRaumes lade ich zu einem Sitzkreis in der Mitte des Raumes ein. Die Eltern können die Kinder, die das wollen, auf den Schoß nehmen. Hier habe ich die Möglichkeit, noch einmal einen kurzen Kontakt mit jedem Kind aufzunehmen, bevor wir das SpielRaum-Lied singen. Nach dem Lied gehen die Kinder mit ihren Eltern in die Garderobe und danach nach Hause.
Unser SpielRaum ist zu Ende
und wir reichen uns die Hände
Klatschen laut, 1-2-3
Unser SpielRaum ist vorbei!
Die Eltern im Pikler-SpielRaum
Die Eltern sind eingeladen, in dieser Stunde, in der ihre Kinder den Raum entdecken und andere Menschen kennenlernen, zu beobachten. Zu schauen, was macht mein Kind eigentlich gerne? Und wie macht es das? Die Kinder tauschen gerne Blicke aus mit den Eltern. „Mama, schaust du mir noch zu?“ Oder: „Papa, schau, was ich entdeckt habe!“ Sie teilen ihre Entdeckungen mit ihren Eltern, bringen Spielsachen und zeigen her, was sie gerade gefunden haben. Eltern werden natürlich auch gerne ins Spiel der Kinder mit einbezogen.
Im Pikler-SpielRaum hast du als Elternteil die Möglichkeit, eine Stunde lang sämtliche To-Dos zu vergessen. Hier geht es nur um dich und dein Kind. Du begleitest dein Kind auf seiner eigenständigen Reise, die zum Ziel hat, die Welt zu begreifen, erste soziale Lernerfahrungen zu machen und dabei respekt- und liebevoll begleitet zu sein. Als Erwachsener bist du Teil dieser Entdeckungsreise, bist der Hafen, der Anker und trägst bei zu einer ruhigen und entspannten Atmosphäre.
Für deine Fragen gibt es ein offenes und verständnisvolles Ohr in den Elterngesprächsrunden. Ich biete mindestens alle drei Wochen abendliche Gruppengespräche an, in denen Situationen aus dem SpielRaum oder dem Alltag reflektiert werden können. Ich biete dir eine empathische Begleitung und pädagogische Unterstützung und teile mit dir meine langjährige Erfahrung.
Mein SpielRaum in Kaisersdorf
Mein SpielRaum befindet sich in Kaisersdorf im Herzen des Burgenlandes und ist gut mit dem Auto über die S31 erreichbar. Eltern kommen aus den Bezirken Oberpullendorf, Mattersburg, Eisenstadt, Wiener Neustadt Umgebung und Neunkirchen in meinen SpielRaum.
Im Kellergeschoss meines Hauses habe ich für dich und dein Kind einen gemütlichen, hellen Raum eingerichtet. Darin befindet sich ein Holzofen, dessen Umgebung mit einem Schutzgitter gesichert ist und der für eine gemütliche Wärme sorgt. Zwei Fenster geben einen kleinen Ausblick in den Garten frei und am Vormittag finden auch einige Sonnenstrahlen ihren Weg in den Raum.
Du möchtest gerne mich und meinen SpielRaum kennenlernen?
Hier findest du noch häufig gestellte Fragen zu meinem SpielRaum sowie ein Kontaktformular
Ein SpielRaum-Block besteht aus 8 Spieleinheiten am Vormittag und 2 Elternabenden. Die Blöcke beginnen jeweils im Jänner, April, Juli und Oktober. Vor jedem neuen SpielRaum-Block biete ich einen kostenlosen SchnupperSpielRaum an. Die Termine für diesen InfoSpielRaum erfährst du in meinem Newsletter! Falls ein Platz frei ist, kannst du auch jederzeit in einen laufenden Block einsteigen.
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Und wenn du noch mehr über den SpielRaum lesen möchtest, empfehle ich dir diese Artikel:
- Warum ich meine Arbeit als Pikler-SpielRaum Leiterin liebe
- Der Pikler-SpielRaum – ein Artikel von Andrea Semper (aus dem burgenländischen Familienmagazin)
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